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nun sollten sie ihr auch die Ehre anthun; nicht bloß an der das ihr an schwarzer Schnur um den Nacken hing; daran hielt Mosel verstand man zu leben, nein, in der Eifel erst recht fie sich fest. Alles ging mit ihr rundum im lustigen Geflapper ,, kalte Berge, aber warme Herzen!" Dieser Ausspruch gefiel der Mahlstube, in dieser großen Glückseligkeit. Müller Matthes so gut, daß er ihn immerfort wiederholte, Hannes füßte fie ab; feine warmen Lippen suchten ihren bis die andren mit einfielen und alle sich lachend zutranken wenig gebräunten weichen Hals, ihre noch kindlich runden und anstießen. Die einsame Mühle, fernab vom Dorfe, hallte Wangen, das Grübchen am Kinn, die schmalen, etwas blassen wieder vom fröhlichen Getöse. Lippen. Man konnte ihm nichts abschlagen; wenn er bettelte: E Kußche!"- so mußte sie ihm eins geben, nein, nicht eins, hundert. ,, Haste mich lieb?" Da schmiegte sie sich wortlos fester
Hannes war der lustigste von allen. Hatte er nicht auch Grund dazu? Eine feine, eine zierliche Braut, anders, als die starffnochigen Eifeldirnen, so hübsch die am Ende auch waren! Und daß sie nebenbei Geld hatte, war gerade fein Unglück, freilich er selber machte sich nicht viel daraus, des Geldes hatte er ja auch so genug; aber daß fie gebildet war, erst ein halbes Jahr aus der Kloster- Benßion" der lieben Nönnchen von Trier zurück, das stach ihm in die Augen.
an ihn.
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Klingling!" Bei dem blechernen Klang des Läutewerks. fuhr Tina erschrocken auf. Da kam auch schon der Knecht gerannt auf das Signal, das der hungrige Trichter gegeben, um demselben ein paar Wannen voll Korn ins Maul zu schütten. Und über den Flur dröhnte die derbe Stimme des Müllers. „ Robes , Niffa, spannt an eweil!"
Der Vater steckte ihm einen Thaler zu, nach alter Eifeler Sitte, von der die Jugend nichts mehr weiß: das Handgeld für die Braut.. Uebermütig warf der Bursche dem Mädchen den Thaler in den Schoß, und sie nahm den errötend. Num Eilig wollte Tina hinaushuschen, aber Hannes hielt sie waren sie einander versprochen. Im Mai, wenn alles grünte, fest. Was ging's ihn an, wenn auch andre dazukamen?! follte die Hochzeit sein. Das war jetzt sein gutes Recht! Nun nahm er sein Mädchen um so fester in den Arm und schmatte es noch einmal ordentlich ab.
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Das Essen hörte gar nicht auf. Der Nachmittag fing an, sich zu neigen, da mußte man doch noch ein gediegenes Nachtmahl halten, ehe der Nelles mit seiner Gesellschaft sich auf die Lina war ganz verstört, als ihr zukünftiger SchwiegerRückreise machte. Unterwegs nahmen sie dann Quartier, wie vater ihr auf den Wagen half. Ihr Kleid war zerdrückt, ihre Letzte Nacht, in Gillenfeld , denn es bringt kein Glück, wenn glatten Zöpfe rauh. Vorn bei den ungeduldigen Pferden Brautleute vor der Hochzeit im selben Hause übernachten. stand Hannes und hielt sie am Kopf; im trüben Licht der Die Alten stopften sich voll an gesüßtem Muß, an Brat- flackernden Stalllaterne, die der Knecht hoch hielt, suchte sie twurst und Schinken; an besonderen Leckerbissen, dem ge- noch einmal, halb schüchtern, halb verlangend, ihres räucherten Kuheuter. Schade nur, daß man jetzt keinen der Bräutigams Blick. Wenn sie jest wieder gefahren kam fetten Aale hatte erwischen können, die zur Frühjahrszeit, herrsch, dann war sie schon seine Frau! wenn das Moor beim Dorf aus seinen Ufern steigt und die Wiesen überwässert, wie Schlangen durch die Gräben glitschen, mit Händen zu greifen.
Hannes und Zina aßen nicht so viel, wie die andren. Sept, da sie wußten, daß sie einander angehören sollten, Ioderte ihre Verliebtheit. Tina saß bebend auf ihrem Stuhl und schaute unverwandt in ihren Schoß; ihr Herz pochte, wie es noch nie gepocht. Das hatten ihr die Nonnen nicht gelehrt, wie man sich benimmt, wenn man verliebt ist; und eine Mutter hatte sie lange nicht mehr. So zeigte sie es ihm offen, wie sehr er ihr gefiel.
Als er ihr das alte Lied ins Ohr summte:
Wenn alle Brünnlein fließen,
So soll mer trinken,
Wann ich mei'm Schahz nit rufen darf, Thu' ich ihm winken.
Ja, winken mit den Augen
Un treten mit dem Fuß:
' t is eine in der Stuben, Die mein werden muß.-
Sie konnte ihr Glück kaum zähmen. Der Wind war ihr eben recht, der vom Maar her dem Gefährt in den Rücken schnaufte, und, wie ein böses Tier, eingesperrt zwischen den Bergen, fauchte. Der Ohm und die Tant' fingen an, zu jammern, und der Vater hieb auf die Gäule, die in dem halbgefrorenen, halbgeweichten Märzschnee nur mühsam voran famen. Das fonnte noch eine böse Fahrt werden bis Hillenfeld! Tant' Angenieß fürchtete sich vor umschmeißen"; das Chaischen tippelte höchft bedenklich und schaukelte wie ein Schiff, von einer Seite zur andren.
Jezt, da sie die Mühlenschlucht verließen und einbogen. ins Thal der Kleinen- Kyll that die Tant' einen lauten Kreischer und fuhr sich mit beiden Händen an die Ohren hinter ihnen frachte und knallte es plößlich und donnerte gefährlich in viel fachem Echo von den felsigen Hängen wider. Nun noch einmal und noch einmal! Die Pferde bäumten sich.
Aber Tina lächelte still felig in sich hinein, streifte das verhüllende Tuch vom Kopf und bot die heiße Wange dem falten Eifelwind das war ihr Hannes, ihr Bräutigam, der weckte die toten Berge mit Freudenschüssen und zeigte ihnen feinen Hillig an.
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( Fortseßung folgt.)
litt sie den Drud seines Knies und wich nicht dem Fuß aus, der unterm Tisch den ihren suchte. Und als er ihr ein Zeichen machte, folgte sie ihm willig hinaus in den dunklen Flur. Er 30g sie gegenüber in die Mahlstube. Dort schaukelte die Dellampe unter der Decke und warf heimlich zwinkernde Lichter auf die, teils mit Korn, teils schon mit gemahlener Frucht gefüllten Säde längs der Wand, auf das schmale Lager des Die Ausstellung der Zeichnenden Sün st e", die von der Müllerburschen, auf den großen Mehlkasten in der Ecke und Berliner Secession auch in diesem Winter wieder in ihrem Heim in auf die Spinneweben, die vom Mehlstaub wie mit filbernem der Kantstraße veranstaltet worden ist, bedeutet einen noch größeren Reif umsponnen, gleich Festons von Balken zu Balfen hingen. Erfolg als im Vorjahre. Der Begriff ist auch diesmal so weit geEs war frisch aufgeschüttet; alle beiden Gänge waren in faßt, daß alle Techniken außer der Delmalerei eingeschlossen sind; Thätigkeit. Die Verlobten lehnten sich gegen das kleine die Radierung und besonders die Lithographie bilden einen großen Holzgeländer, das die ein wenig erhöhte Diele von dem tiefer Bestandteil der Blätter. Man wird scheiden müssen zwischen der liegenden Werk abschloß. Hannes wies dem Mädchen, wie zeidhmerischen Studie, bei der es sich für den Künstler nur um die die Schälmühle arbeitete, aus der fich in unablässigem goldenen Festhaltung eines Eindrucks oder auch um die Anlage eines EntFluß die gereinigte Frucht ergoß. Stolz zeigte er ihr die wurfs handelt, die aber eigentlich keine abgeschlossene Leistung riesigen Mahlsteine, die das Korn in nimmer raftender Arbeit fein will, und dem fertigen Stunstblatt, das mit dem Stift, mit der Radiernadel oder den Wasserfarben durchgeführt ist. Wenn man die zerrieben, bis es fein und weiß durch die seidene Müllergaze lekteren mit den Zeichnungen zusammenbringt, so hat dies nur darin hindurchstäubt. Hei, wie das klapperte und schaffte! Und seinen Grund, daß die Techniken leichter zu handhaben find und da unten regte sich's unsichtbar und rauschte und schlug und mehr von ursprünglicher Frische des Entwurfs zu bewahren scheinen, pochte und stampfte das war das große Rad, das alles trieb: als die meist mit vielfacher Ueberarbeitung rechnende Delmalerei. das Herz der Mühle. Dem modernen Interesse entspricht aber am meisten die einfache Zina hatte ihren Spaß daran, sie flatschte in die Hände Zeichnung, in der die impressionistische Tendenz am stärksten zum AusMit den geringsten Mitteln die größte Wirkung zu ach, wie das hier gut roch, so mehlig, so nahrhaft, so nach drud fommt. Fülle und Sattjein! Hannes zog sie lachend an sich, da ver- erzielen, mit einigen charakteristischen Linien das Wesen eines gaß sie ganz, ihr Kleid wieder zu raffen, das sie beim Ein- Dinges für den Eindruck erschöpfend wiederzugeben, das ist das Ziel, auf das die Meister der modernen Zeichnung hinarbeiten. treten sorgfältig aufgehoben. Mochte es weiß werden, war jie Bielleicht würde eine Ausstellung der zeichnenden Künfte", die nur doch nun bald eine Müllersfrau. Und er setzte sich auf die in diesem Sinne zusammengebracht wäre, einen noch größeren Einschmale Pritsche des Müllerknechtes und nahm sie auf seinen druck erzielen, als die im weiteren Nahmen gehaltene. Indeffen Schoß. Sie ließ sich nehmen, sie war wie betäubt. Un- bietet auch die gegenwärtige genug Material dieser Art, und die willkürlich suchte ihre Hand nach dem kleinen Herrgöttchen, reproduzierenden Techniken, namentlich die dem Stift willig folgende