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ringe hindurch bis zur Rinde hin. So ist denn die Anordnung der[ negativen Druck in den Gefäßsträngen des Holzes hervorbringt und verschiedenen Schichten auf dem Querschnitt eines Baumstammes welche dadurch die Veranlassung giebt zu der Bewegung der Saftdie folgende. Im Mittelpunkt ist das Mart, dann folgen die einzelnen massen im Innern des Leitungssystems. Jahresringe, an sie schließt sich direkt das noch im Wachstum befindliche Gefäßsystem( Holzteil, Cambium und Siebteil) an, darauf folgt die Rinde und schließlich das Hautgewebe.
Die Baustoffe, die der Baum nicht sofort verwendet, sondern für spätere Zeiten in Bereitschaft hält, werden, wie bereits erwähnt, in dem Mark aufgespeichert. In diesem bilden sich zur Aufbewahrung Wie jedes Organ im Körper der Tiere, so hat auch jeder Ge- der Reservestoffe noch besondere Organe aus, die sogenannten Diawebeteil im Stamme des Baumes seine eigne Aufgabe, seine eignen phragmen. Solche Organe gehen aus den Martzellen hervor, indem Lebens- und Thätigkeitsgesetze. Die Erforschung der letzteren ist noch diese sich verdicken und so aneinanderschließen, daß sie starke Gewebefeineswegs zum Abschluß gekommen. In jüngster Zeit sind auf diesem platten bilden. Die Diaphragmen sind in letzter Zeit von Alexander Gebiete manche wichtige Untersuchungen ausgeführt worden. So hat Magocsy- Dietz zum Gegenstande einer eingehenden Untersuchung in S. Simon in den Berichten d. d. bot. Gesellschaft( 1902, S. 229) den Math. u. naturto. Berichten aus Ungarn ( Bd. XVII, S. 181) eine Arbeit über den Bau des Holzkörpers und seine biologische Be- gemacht worden. Danach haben diese Organe bei den einzelnen Arter deutung veröffentlicht. Er verglich verwandte und unter denselben und namentlich Gattungen von Holzgewächsen eine verschiedene Form, Bedingungen erwachsene Holzpflanzen miteinander, von denen die so daß diese auch dazu benutzt werden kann, jene in zweifelhaften eine Art immer sommergrün, die andre immergrün war, also z. B. Fällen zu unterscheiden. Bei den Pflanzen, die Diaphragmen ausdie laubabwerfende Heidelbeere und die immergrüne Preiselbeere. bilden, übernehmen diese nach und nach allein die Aufgabe der Er fand dabei, daß bei den laubabwerfenden Pflanzen das Mark und Nahrungsaufspeicherung. da das Mark hier sehr bald abstiebt. Dur die Markstrahlen bedeutend mehr ausgebildet sind als bei den immer Winter findet man in den Diaphragmen sehr viel Stärke, die im grünen. Simon hatte dieses Ergebnis erwartet, denn es stimmt mit Frühjahr verbraucht wird. Im Sommer dienen die Organe als unsrer Auffassung über die Vorgänge im Holzkörper überein. Das Wasserreservoire. Allein sie sind nicht nur für die Ernährung der Mark und die Markstrahlen sind nämlich Speichergewebe, in denen Pflanzen von Bedeutung, sondern sie haben außerdem noch andre die Pflanze Reservestoffe, besonders Stärke, aufhäuft. Die immer- Aufgaben zu erfüllen. In den jungen Trieben dienen sie zur Vergrünen Gewächse bedürfen nun dieser Aufspeicherung nicht so steifung, sie geben diesen in den ersten Jahren die nötige Festigkeit. dringend, da ihre Blätter zu jeder Jahreszeit ihre Aufgabe, Kohlen- Schließlich dienen sie noch dazu, einen Abschluß in dem Mark zu fäure zu assimilieren, erfüllen können. Die für den Lebensprozeß bilden, um das Eindringen von Wasser und die Entstehung von nötigen Kohlehydrate werden also von diesen Pflanzen fast immer Fäulnis zu verhindern. Wenn nämlich ein Zweig durchgebrochen erzeugt. Bei den sommergrünen Gewächsen dagegen ruht die Affi- wird, so hält das Diaphragma das Wasser ab, es läßt dieses nicht milation ein halbes Jahr, während sie des Laubes entbehren, voll- in das Mark eindringen und erweist sich somit als Schuborgan. ständig. Nun ruht während dieser Zeit allerdings ihr Lebensprozeß Was wir an einem Baum das Holz nennen, ist also ein ebenfalls fast gänzlich. Aber gerade im Frühjahr, wenn die gewaltige Konglomerat von sehr verschiedenartigem Gewebe. Die Holzige Masse von Laub neu gebildet wird, bedürfen die sommergrünen Ge- Grundsubstanz, jedoch, die den Holzkörper unsrer Bäume bildet, behölzarten großer Mengen von Reservestoffen. Die Knospen steht aus den sogenannten Holz- oder Libriformfasern, die den Bast schwellen, und in ihnen werden bereits Blätter und ganze Triebe fasern sehr ähnlich sind. Die Libriformfasern sind sehr langgestreckte, vorgebildet. Allein zu der Zeit hat der Laubbaum noch keine wirk- mit Luft erfüllte, verholzte Zellen. Sie bilden gewissermaßen das Die Libri lichen Blätter, welche Baustoffe erzeugen fönnten. So ist er denn Gerüst, durch welches die Gefäßstränge gestützt werden. auf das Material angewiesen, welches in dem Mark aufgespeichert formfasern sind auf den Holzteil des Gefäßsystems beschränkt, sie Tiegt. Nun fönnten ja schließlich die immergrünen Gewächse für jeden treten jedoch hier nicht nur bei Gehölzen, sondern häufig auch bei Fall auch eine Menge Reservestoffe aufspeichern, denn an trüben frautartigen Pflanzen, wenn auch in geringerer Menge, auf. AusTagen und im Winter geht ja auch bei ihnen die Assimilation der nahmsweise hat sie L. A. Boodle, wie er in den Annals of Botany" Blätter nur langsam von statten. Allein jeder Baum muß doch mit( Vol. XVI Nr. 61) mitteilt, auch in dem Siebteil der Sonnenblume seinen Kräften sehr sparsam sein. Er hat zunächst genug damit zu gefunden. Einen Holzartigen Eindruck macht auch der Stork und die thun, den Jahresring, also jenes System von Leitungsröhren anzu- Borke, allein diese enthalten keineswegs Holzfasern. Sie gehören legen, in denen sich das Wasser, der Nahrungssaft und die in der zu dem Hautgewebe, das an die Rinde angrenzend den Stamm der Pflanze felbft erzeugten Baustoffe betegen. Sobald der Jahresring Bäume nach außen hin abschließt. Das Hautgewebe bildet fein so den Wachstumsbedürfnissen des Baumes entspricht, muß dieser dafür einheitliches System wie das Grundgewebe und das Leitungssystem, forgen, den neu angelegten Leitungssträngen Festigkeit zu geben. Denn es wird vielmehr in manchen Fällen von eigenartigen Bildungen der solch ein riesiger Störperbau, wie ihn ein Baum befißt, foll ja viele Rinde beeinflußt. Für gewöhnlich besteht das Hautgewebe einer Jahre, eventuell gar Jahrhunderte und Jahrtausende lang den Pflanze in der Oberhaut, Epidermis, die noch von einer dünnen abStürmen widerstehen. Dazu ist es nötig, daß das Leitungssystem schließenden Schicht, der Cuticula, überlagert ist. Aber nicht einmal fefte, harte Stützen bekommt. Sobald dieses also angelegt ist, ver- die Bildung der letzteren geht immer von Zellen des Hautgewebea Epidermis zu bazu, Hartgewebe, zumal Baitfasen bei bet. Centit ülalt, die. Di, 11 zu erzeugen, welche die Leitungsbahnen umgeben und ihnen eine große bei den Dicotyledonen( Beihefte zum bot. Centralblatt, Festigkeit verleihen. Den harten, holzigen Charakter bekommt er festgestellt, daß in vielen Fällen die Oberhaut durch ein Cuticular eben durch die Bildung des Hartgewebes. Junge Triebe find zum gewebe ersetzt wird, das von den Rindenzellen gebildet wird. Von Beispiel zunächst ganz weich und frautig. Die Verholzung tritt erst den äußeren Zellen des Rindengewebes wird auch der Kork gebildet, später ein. Dies ist namentlich bei Laubbäumen der Fall, da diese der übrigens fast bei allen Holzgewächsen vorhanden ist, bei manchen ja einen erheblichen Teil ihrer Kraft zunächst für die Ausbildung aber, wie z. B. bei der Kork- Eiche und dem Kork- Baum, in besonders Bei der Birke bestehen die weißen des Speichergewebes verwenden müssen. Die immergrünen Bäume reichem Maße entwickelt ist. können dagegen viel besser für ihr Festigungsgewebe forgen. Dieses Häute, die sich vom Stamm leicht losschälen lassen, aus Kort. Der ist denn meist reichlicher entwickelt und zeigt eine größere Regelmäßig Stork wird gebildet bon platten Zellen, die sehr dicht an einander feit. Bei den sommergrünen Gehölzen ist das Festigungsgewebe viel schließen und für Wasser ganz undurchdringlich sind. Oft geht die unregelmäßiger ausgebildet, es findet sich vor allem im Spätholz, Kerkbildung von inneren Teilen der Rinde aus, es entsteht dann auch die Leitungebahnen sind hier ungleichmäßiger, die im Frühjahr ringsum im Grundgewebe des Stammes eine zusammenhängende gebildeten sind sehr groß, weil ja zu dieser Zeit der Lebensprozeß Korkschicht. Da diese kein Wasser durchläßt, so werden alle Gewebedes Baumes am regsten ist.. Elemente, die sich nach dem Stammumfang zu an die Schicht anschließen, von der Nahrungszufuhr abgesperrt und dadurch zum Absterben gebracht. Die abgestorbenen Gewebeteile sind die Borke, wie sie z. B. von der Platane in dicken Feßen abgewerfen wird und wie fie bei der Kiefer in übereinander lagernden Platten vorhanden ist. So läßt uns denn der Querschnitt eines Baumstammes, der uns bei oberflächlicher Betrachtung kaum mehr als die Jahresringe zeigte, bei genauerer Untersuchung einen tiefen Einblick in den reichgegliederten Körperbau der Holzpflanzen thun.
Es ist noch immer nicht recht klar, wodurch die Bewegung der in den Leitungsbahnen des Holzes befindlichen Saftmassen veranlaßt wird. Man muß bedenken, daß der Saft sich meist nach oben bewegt. Welche Kraft treibt ihn in die Höhe? Man hat als Ursache dieſer Bewegung die Verdampfung des Wassers in den Blättern angesehen. Durch die Transpiration geht schnell eine Menge Waffer verloren. Es entstehen dadurch in den Gefäßsträngen, deren Wandungen für Gase sehr undurchgängig sind, luftleere Räume, in die sich der von unten kommende Saft ergießen muß. Nun hat man aber gefunden, daß in den Gefäßen ein negativer Druck herrscht, also ein Druck, der geringer ist als der der Atmosphäre. Und zwar herrscht dieser Druct immer, obwohl doch bei mangelnder Transpiration ein Ausgleich in den Druckdifferenzen stattfinden sollte. Jetzt hat H. Devaux eine neue Erklärung für das Vorhandensein eines negativen Drucks in den Holzgefäßen gefunden. Er konnte diesen nämlich auch dann feststellen, wenn die Wasserverdampfung in den Blättern ganz unterbleibt. Die Luftverdünnung entsteht also nicht durch die Transpiration, sondern, wie H. Devaux annimmt, durch die Atmung. Die Pflanze braucht Sauerstoff und diesen entzieht sie der in den Gefäßen vorhandenen Luft. Dadurch wird diese, wie der Forscher durch genaue Berechnungen feststellt, verdünnt, die fauerstoffarme Luft ist leichter als die atmosphärische Luft, der Luftdruck im Innern der Gefäßbahnen ist also geringer als eine Atmosphäre", er ist negativ. Die Annahme Devaug' erhält dadurch noch eine Bestätigung, daß der negative Druck um so schwächer wird, je langsamer die Atmung vor sich geht. So ist es denn die Atmung, welche einen
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Kleines feuilleton.
k. Die vulkanische Thätigkeit des Mont- Pelé hat seit den großen Ausbrüchen, die Martinique zwischen dem 8. Mai und dem 30. August vorigen Jahres verwüsteten, nicht einen einzigen Tag aufgehört. Lacroix, der die Arbeiten der französischen wissenschaftlichen Expedition leitet, hat an die Pariser „ Académie des Sciences " wieder einen Bericht gefandt, der neue und interessante Einzelheiten über diese Thätigkeit enthält, und dem eine Anzahl merkwürdiger Photographien beigegeben sind. Der Gipfel des Berges ist beträchtlich verändert. Die Lacroin- Spitze, der frühere Gipfel ist zum Teil eingefallen, der Lac des Palmistes ist vollständig angefüllt, und ein ungeheurer Kegel von weißglühenden Felsen hat sich von dem