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Affaire feiner Zeit. Harun hatte seine Schwester, die er sehr liebte, Teil der Menschheit zu der Meinung gebracht hat, man brauche mur feinem Vezier Djafar zur Frau gegeben, aber nur zu dem Zwecke, an eine Person glauben und sei dadurch gerechtfertigt". Bewahre! die geschickte und füße Musik, um sie ohne nach morgenländischen Begriffen, Anstoß zu erregen, Eine geschickte und sich überall immer bei sich haben zu können; keineswegs aber sollte Djafar die und auf jeden ihr äußerlich anzupassenden Tert, etwa mit Rechte eines Ehemannes in Anspruch nehmen. Aus der Scheinehe dem Thema einer Frühlingsfeier, ebenfalls fönnte wohlmachte nun das Paar eine wirkliche. Als Harun dahinter kam, war schmecken lassen: das ist der„ Paulus ". Und schließlich siẞt unserfein Zorn über den Vezier, der auf diese Weise die Majestät des einer in der„ Garnisonkirche" und läßt sich vom Ausschuß zur Kalifen zu beleidigen wagte, ungeheuer. Außer Djafar selber Veranstaltung von Volksaufführungen" das Oratorium wurden auch seine Verwandten ums Leben gebracht. Ein Freund des vorspielen nicht etwa schlecht, nein, recht gut, zumal dank Herrn hingerichteten Beziers , Jbrahim Jon Othman, mußte daran glauben, Musikdirektor E. Mengewein und der auch ihn mitreißenden weil er es gewagt hatte, Djafar zu betrauern. Harun argwöhnte dies Musik, wenn auch weniger dank dem Soloquartett. zunächst nur. Um der Sache auf den Grund zu kommen, lud er Daß uns doch gerade die Solisten so häufig den Genuß der Ibrahim zu sich, machte ihn betrunken und redete ihm ein, daß ihm Dratorien verderben müssen! Als am Montag Professor F. Gernsdie voreilige That nun leid thue. Ibrahim glaubte an die vorheim mit dem Sternschen Gesangverein die ewig neue gespiegelte Neue des Kalifen und gestand nun selber, daß er das Missa solemnis von Beethoven aufführte, in Chor und Orchester Verfahren gegen Djafar nicht billige. Da schrie Harun ihn an: verhältnismäßig sehr gut, da war das Soloquartett trop alles „ Gott verdamme dich!", und der überführte Majestätsbeleidiger Strebens nach Ausdruck doch kaum zu brauchen. Ein berühmter mußte sterben. Baryton Deflamator Zit heulenden Tenortönen hinauf Näher, als diese erotischen Kuriositäten liegen uns die gezwungen, usw.! Der Schaden sigt tiefer: wir haben keine Majestätsbeleidigungs- Prozesse im alten Rom ; denn von da haben rechten Oratoriensänger, weil wir eben kein rechtes Vertvir den Begriff der Majestätsbeleidigung bezogen. Die Römer selbst hältnis zum Oratorium, sei es zum weltlichen oder sei es zum geistkannten ihn erst in der Zeit des Verfalls- wenigstens im heutigen lichen, haben, so wenig wie unsre Zeit etwa einen Beruf zum DomSinn; vor der Kaiserzeit konnte man bloß die Majestät des Volkes bau hat. Daran ändert auch Wilhelm Rudnicks Oratorium beleidigen, und zwar nicht durch Worte, sondern durch Thaten, wie „ Der verlorene Sohn" nichts, so gerne wir auch dieses neue Werk Erpressungen in den Provinzen, Kompetenzüberschreitungen gegen mit all seinen Unvollkommenheiten einmal in Berlin möchten aufBürger usw. Mit der Monarchie aber erschienen die Majestäts- geführt sehen. Ob unfre alte Freundin, die Volks- Singbeleidigungs- Prozesse auf der der Bildfläche und wurden mit Akademie" zu Dresden , an jenem Umstand etwas ändert, allen Chikanen betrieben. Es ist schier unglaublich, worin läßt sich aus der Ferne nicht erkennen; daß fie fruchtbare Wege alles die Erfindungsgabe der römischen Kaiser und ihrer wandelt und soeben ihr jüngstes Konzert bei einer Ausgabe von Werkzeuge Majestätsbeleidigung erblickte. Man beging eine solche, mehr als 10 000 Billets dreimal geben kann, entnehmen wir mit wenn man eine Kaiserstatue beschädigte oder auch nur verkaufte, Vergnügen den uns vorliegenden Materialien. wenn man mit einer Münze, die des Kaisers Bild trug, in eine Aber nun auch wieder einmal in die vollen Fluten moderner öffentliche Bedürfnisanstalt ging, und dergleichen mehr. Unter Komposition hinein! Das heißt diesmal: in das Dienstags- Konzert Domitian ward eine Frau hingerichtet, weil sie sich bei einer Statue des Berliner Tonkünstler Orchester 3" unter Richard des Kaisers entkleidet hatte. Ein Dichter ward unter demselben ge- Strauß. Es fand diesmal in der Sing- Akademie statt, und hier tötet, weil er in einem Stück unter mythischen Gestalten eine Che- wollen sich diese„ Modernen Konzerte" für den nächsten Winter festscheidungsaffaire des Kaisers gegeißelt haben sollte.„ Dieser Mensch," meint der jüngere Plinius einmal über Domitian , war das neue Violinkonzert op. 33 unsres wohlangesehenen Philipp sezzen, nachdem wir in ihnen lange genug bei Kroll gefröstelt haben. Zwar wahnsinnig und mit wahrer Ehre unbekannt, der Majestätsverbrechen tüfer ist keine Revolution, enthält vielmehr gar große Quanti in der Arena sammelte und es so auslegte, daß er geringgeschätzt täten von verbrauchtem Zeug, das sonst im Eimer hinausgetragen und verachtet werde, wenn wir nicht auch seine Gladiatoren ver- wird, und erhebt sich hauptsächlich nur im langsamen Satz zu ehrten." Unter Caligula ward eine Menge von Leuten hingrößerem ist übrigens eine Gabe an die Violinisten, für welche gerichtet, weil sie während einer Krankheit des Kaiſers nicht ge- diese um ihrer speciellen Sache willen dankbar sein können und für nügend Trauer gezeigt hatten. Sein Vorgänger Tiberius , unter welche Herr Konzertmeister Alfred Wittenberg in der That dem die Pest der Majestätsbeleidigungs- Prozesse zuerst mächtig um burch sinnigen Vortrag dankbar war. Dagegen der Feierliche sich griff, ließ dieserhalb unter anderm einen Dichter hin- Marsch" op. 5 eines jungen Hans Schilling 3iemßen ist richten, weil er in einem Drama den mythischen Griechenkönig eine kunstvolle Mache und verdienstlich dadurch, daß er den landAgamemnon feine glänzende Rolle spielen ließ. Die Spigelei und läufigen Festmärschen etwas Ordentliches gegenüberstellt was an das Denunziantentum wurden systematisch gezüchtet. Unter dem solchen Märschen geleistet wird, danach wollen wir lieber gar nicht Kaiser Tiberius ", sagt Seneca ,„ war die Anklagewut häufig und fast fragen. Nur hätte der Stomponist so etwa zwei Drittel des Reichallgemein, die schlimmer als irgend ein Bürgerkrieg den Staat tums seiner Partitur ruhig sparen können: es würde noch immer viel ruinierte. Aufgefangen wurden die Aeußerungen Betrunkener, die übrig geblieben, das übrige aber plastischer geworden und der hübsche Einfalt Scherzender: nichts war mehr sicher; jede Gelegenheit zum Gedanke der Einfügung eines zweiten, kleinen Blechorchesters zu Rasen war willkommen". Tiberius war verfolgungswahnsinnig, und klarerer Geltung gekommen sein. So recht unentbehrlich erschien auch auch diejenigen unter seinen Nachfolgern, während deren Regierung nicht die Singstimme in zwei Liedern mit Orchester von Richard die Seuche der Majestätsbeleidigungs- Prozesse in großem Stile Strauß( zu Uhlands„ Das Thal") und von Friedrich grassierte, franften an dem Uebel, das man nach ihnen Cäsarenwahnsinn genannt hat. So bewahrheitete sich an den römischen. Schirach( zu C. F. Meyers best modernem„ Lethe"). Das sind Kaisern der Saz, daß, was teine Kritik verträgt, unter aller Programmnuſiten für Orchester, bei denen die Singstimme so ungefähr wie eine Baßklarinette behandelt ist. Herr Paul Knüpfer sang wunderschön, so viel man in dem Trubel überhaupt hören konnte; wenn er jedoch überhaupt nicht gesungen hätte, so würde nicht viel zu vermissen gewesen sein.
Kritik ist.
Musik.
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Was aber Leo Blech in seiner, Waldwanderung", Stimmungsbild für Orchester, op. 8, gab, zeigte wieder, daß dieser Komponist ein ganz einziger Meister der Ton- Darstellung von Natur- Eindrücken
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SZ.
Ostermusit. Es fällt uns für gewöhnlich wohl gar nicht auf. daß unsre Kunstpflege so gut wie nichts Rechtes mit den Jahreszeiten zu thun hat. So lange die Kunst zum Gottesdienst gehört oder gehörte, also satralen" Charakter besaß, nahm sie an dem teil, was man die religiösen Bilder des Jahres nennen könnte. In ist. Eine solche feine Verwendung der Bläser zur Wiedergabe landunser weltliches Musiktreiben gerieten davon nur noch geringe licher Stimmungen, ohne große Naturmalerei, findet sich nicht bald Spuren hinein. Zu Weihnachten und zu Ostern bekommen wir irgendwo. Gern hätte ich den Leser neulich bei mir gehabt, als ich meist einiges davon zu hören, voran die vielberühmten Kompositionen zufällig dazu kam, meinen Vorrat von Opernterten zu ordnen. Ueber Bache für diese Festzeiten. Außerdem aber wird die Osterwoche, welche Gräber wandelt man da! Man schlägt sich vor die Stirne: samt der ihr benachbarten Zeit, benützt zu diesen und jenen sonstigen ist's möglich, daß dafür und dafür einst so viele Künstler angestrengt Hauptaufführungen, zu markanten Abschlüssen von Stonzertreihen, wurden, um etwas ans Licht zu bringen, das im Dunkel zu ruhen und dergleichen mehr. Interessant ist nun das Halbe, das Inton- allen Grund hat?! Leo Blechs Dorfidylle von neulich. Das war sequente, das Widerspruchsvolle in vielem derartigen. Religiös ich!", gehört nicht dazu und wird dies wohl noch einleuchtender ist es nicht, und recht irdisch ist es auch nicht; nicht machen, wenn es dereinst hoffentlich in einer besseren Aufführung zu recht gegenwärtig und nicht recht historisch. Eine Auf uns kommt. führung von Mendelssohns Paulus" am neulichen Sonntag, die Heute wiederholt werden soll, bietet ein so charakteristisches Beispiel dafür, daß wir bei ihr etwas verweilen dürfen. Kaum ist in die Geschichte die lebensfrische Weltanschauung Jesu eingetreten, so wird sie von dem Hallucinationsfanatiker und eigentöpfig genialen Agitationsschriftsteller Saulus- Paulus in das verdreht, was von da an als„ Christentum" durch die Welt geht. Gegen 18 Jahrhunderte Mama:„ Er wird sie Dir schon wiedergeben." später kommt der geistvolle Jude Mendelssohn mit seinem rührenden Tommy:„ Das glaub' ich nicht; er hat sie verschludt." Bestreben, in dieses Christentum und in seine germanische Musikprägung einzubringen, das ihm denn auch bis zu ein oder anderthalb Beim Arzte. Piccolo ( der eine Kopfwunde hat und Millimeter unter der Oberfläche gelingt. Natürlich ist jenes vom Arzte sehr sorgfältig behandelt und verbunden wird):„ Herr Baulus"-Oratorium nicht etwa der Ausdruck eines nach Erkenntnis Doktor, machen Sie es nur ordentlich, dann sollen Sie auch ein und religiösen Neubildungen ringenden Geistes, der einen großen gutes Trinkgeld von mir bekommen."- ( Jugend.") Verantwortlicher Nedalteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Berlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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Humoristisches.
Verzwickter Fall. Mama:" Sei doch nicht so geizig. Laß Dein Brüderchen ein bißchen mit Deinen Marmeln spielen." Tommy:„ Ich hab' ihm schon sechs gegeben und er hat sie behalten.
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