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Komposition über ein überliefertes Schema anerkannt; es war uns| Muskeln, die sich unablässig zusammenziehen und wieder entspannen, aber beim besten Willen nicht möglich, etwas davon zu finden. auch bei langer Anstrengung ihre Arbeit mit einer sehr viel größeren Bedauern mußten wir die Sänger: sie gaben sich Mühe, die Leichtigkeit leisten. In den meisten Fällen sind die unbeweglich an Situationen zu retten; und einige, besonders ein paar Sängerinnen, brachten dazu auch ein schauspielerisches und zum Teil gesangliches Können mit.
Daß etwas Neues in der Kunst gewagt wird, ist gewiß rühmenswert. Schade nur, daß man es dort nicht wagt, wo's am meisten von nöten wäre, d. H. in unfren Opern- und Operettentheatern, zumal im Königlichen Opernhaus! Fast täglich liest man in der Zeitung, wie anderswo die Produktion heimischer Komponisten gefördert wird; nur hier scheint man davon fast nichts wissen zu wollen. Warum holt man sich beispielsweise nicht wenigstens den Einafter „ Enoch Arden" von Robert Erben, statt daß man ihn andren Bühnen zum Erfolg überläßt? Nach dem Klavierauszug zu urteilen, ist er trotz Ueberwiegens von Stimmung und Milieuzeichnung im einzelnen über die Kunst der dramatischen Entwicklung doch ein genug vornehmes Kunstwerk, daß es mehr Beachtung verdienen würde. Und außerdem müßten solche Komponisten auch so an die heimische Bühne gefesselt werden, daß man sich möglichst auch ihrer erst in Arbeit befindlichen Schöpfungen versicherte. Viele Künstler bleiben in einer aussichtsvollen Entwicklung zurück, weil sie durch das ihnen allein zur Verfügung stehende Niveau niedergehalten werden. Ein Beispiel aus der nicht- dramatischen Musik bietet der hiesige Chorlieder- Komponist Paul Kurz. Seine Gefänge( im Verlag von Richard Kaun, Berlin ) zeigen, deutlich, wie mit dem sie überziehenden Liedertafelstil ein selbständiges Streben nach einer höheren Sphäre ringt, wie zwischen dem Taktgetrabe des üblichen Männerchores rhythmische Feinheiten aufblizen, u. dgl. m.
gespannten Muskeln nicht die bei der Arbeit zunächst beschäftigten, sondern die Hilfs- oder Stüßmuskeln, und nur in einem kleineren Teile der Fälle sind es die Hauptmuskeln der Thätigkeit. Wir wollen nun sehen, welche Erfahrung Dr. Bloch bei den einzelnen Berufen gemacht hat. Der Bäcker, der die ganze Nacht in gebückter Stellung Teig gefnetet hat, beklagt sich über Müdigkeit in en Beinen. Der Brettschneider, der oben an der Säge stert und sich abwechselnd bücken und wieder aufrichten muß, sagt g Achfalls, daß die Müdigkeit in den Waden size; sein Arbeitsgenosse, der die Säge von unten führt und die Arme über seinen Kopf heben muß, wobei er den Rumpf kaum beugt, empfindet eine Ermüdung im Kreuz. Der Chaussee- Arbeiter, der unter großer Anstrengung der Armmuskeln die Straße aufhackt, fühlt Ermüdung in den Beinen. Der Schuhmacher, der stundenlang mit Hammer und Ahle hantiert, ermüdet im Kreuz und in den Muskeln des Unterleibs. Der Violinspieler, der noch wenig lebung hat, spricht von einer schmerzhaften Empfindung im Nacken, wenn er einige Zeit gespielt hat, während sich der geübte Künstler über eine Lähmung der linken Hand beschwert, die er in einer dauernden Krümmung um den Hals des Instruments halten muß. Der Violincellist spürt die gleichen Empfindungen in der linken Hand, nach langem Spiel wird auch der Daumen der rechten Hand steif und sogar schmerzhaft, obgleich er unbeweglich auf dem Frosch des Bogens liegen geblieben ist. Der Anfänger im Klavierspiel empfindet eine Anstrengung in der Brust und im Rücken, die sich bei längerer Uebung verliert. Ein berufsmäßiger Fechter sagte aus, daß er nach einem langen Gang in der Es kann nie genug auf die Lähmung des individuellen künst- rechten Schulter ermüde, obgleich er den Degen mit der Linken lerischen Könnens und Leistens durch die Ungunst der äußeren Ver- führte. Ein sehr geübter Ruderer litt nach einer sehr langen Fahrt hältnisse hingewiesen werden. Die beste Kunst kann da„ ver- an Müdigkeit in den Waden und in den Fersen. Aus dieser Summe schmieren". Selbst die Meisterschaft Karl Maria von Webers in der von Thatsachen gehen jene allgemeineren Geseze hervor. Bei der Komposition und in der Musikdramatik litt, als er unter den un- Mehrzahl der körperlich arbeitenden Berufe herrscht die Ermüdung günstigsten Umständen für ein Londoner Publikum seinen„ Oberon" in den nicht unmittelbar benutzten, sondern in den verhältnismäßig schrieb. Aus dieser kindischen Aneinanderreihung von Zauberpossen- unbeweglich bleibenden, mehr zur Stüße dienenden Muskeln hervor; Scenen ein ernstes Bühnenwerk zu machen und die großenteils herr- nur in einigen Fällen macht sie sich in den eigentlich thätigen liche Musik zur Geltung zu bringen, an dieser Aufgabe erlahmen Muskeln fühlbar. Besonders wichtig ist nun die Frage, leicht auch eine eifrige Regie und Sängerkunst, zumal in einem ob man aus diesen Erfahrungen auch Lehren für den sommerlichen Operntheater. Vorgestern( Pfingstmontag) lernten praktischen Unterricht ziehen kann. Es ergiebt sich daraus wir diese Verhältnisse wiederum fennen, als die seit vielen Sommern ganz von selbst der Schluß, daß daß es zur Vermeidung ständig wiederkehrende Mor wit- Oper diesmal im Berliner der Ermüdung von Vorteil ist, den als Stützpunkt für die Bewegung Theater mit dem„ Oberon" ihre Saison eröffnete. Alles in dienenden Muskeln von Zeit zu Zeit selbst eine Bewegung zu geben, allem ging die Sache gut. Einige der Darstellenden waren alte um sie vor dem Steifwerden zu bewahren. Jeder Geiger z. B. Garde" und mehr als gut: so Theo Raven als Scherasmin, wird es bemerkt haben, daß die Ermüdung aus dem linken Arm, Margarete Koch als Fatime, Gertrud Careni als Meer- mit dem er das Instrument hält, wie mit einem Schlage schwindet, mädchen und Martha Scheres chewsky diese allerdings wenn er die Geige auf wenige Sekunden sinken läßt und den Arm auf einem unglückseligen Posten, in der einer Männerstimme ge- einige Male hin- und herbewegt. Im allgemeinen ergiebt sich noch hörenden Partie des Oberon. Auch Margarete König( Regia) die Lehre, daß eine Anstrengung um so weniger ermüdend sein fennen wir bereits; ihre ungleichmäßige Stimme litt außerdem an- wird, je ungezwungener und freier die Haltung der an der Bescheinend unter einer Indisposition; sie gab sich aber ersichtlich Mühe, schäftigung nicht unmittelbar beteiligten Teile des Körpers ist. etivas stimmlich und dramatisch Würdiges zu stande zu bringen. Jene sehr häufige weibliche Besetzung der Oberon- Partie geht wohl Technisches. meistens auf Mangel an Tenoren zurück. Der diesmal neue Tenor Karl Abel würde für den Oberon besser gepaßt haben als für den Hüon; für diesen ist seine Stimme, der man freilich eine gute Schule anmerkt, und die sich besonders durch müheloses Ansprechen in der Höhe auszeichnet, gar zu flach und weichlich, und sein Spiel gar zu nichtig. In dem Terzett des dritten Aftes waren seine Mitfänger jedenfalls nicht die am Falschingen Schuldigsten. Die vielen Dialoge gaben wieder Gelegenheit zu dem an Operntheatern üblichen Schlechtsprechen, und sollten besser durch eine der Bearbeitungen als Recitative ersetzt werden. Ob es dem Dirigenten Joseph Wolf ganz unmöglich sein sollte, unter den gegebenen Verhältnissen etwas mehr zu leisten, möchten wir bezweifeln. Hoffentlich bietet diese Operngesellschaft nächstens bei den Veranstaltungen der Freien Volfsbühne" etwas auserlesen Gutes dar.
Biologisches.
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SZ.
- Schienen aus Nickelsta hl. The Fron Age" berichtet, daß zwei Eisenbahngesellschaften, die Pennsylvania - und die Baltimore - und Ohio - Eisenbahn, bei der Carnegie Steel Co . 9000 Tonnen Schienen und die zugehörigen Laschen in Nickelstahl bestellt haben auf Grund der günstigen Ergebnisse, die eine Probestrecke mit 250 Tonnen derartiger Schienen in einer hufeisenförmigen Surve gehabt hat. Das Gewicht der Schienen soll 42 bis 50 Kilogramm pro Meterlänge betragen; das Material soll 34 Proz. Nickel enthalten, im übrigen aber den gewöhnlichen Bedingungen entsprechen. 2500 Tonnen Schienen sind bereits in den Walzwerken der Edgar Thomson- Werke gewalzt worden; die Zurichtung erwies sich zeitraubender als bei den gewöhnlichen Stahlschienen, da das Bohren des zähen und harten Materials mehr Zeit erfordert. Gegenüber dem erhöhten Preise, der etwa das Doppelte des Preises gewöhnlicher Schienen beträgt, wird geltend gemacht, daß die Nickelstahl- Schienen voraussichtlich eine etwa drei bis vierfache Lebensdauer haben werden. Es ist beabsichtigt, Nickelstahl- Schienen durchwegs in den Krümmungen und an start beanspruchten Stellen zu verwenden.
Notizen.
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ss. Der Siz der Arbeitsmüdigkeit. Viele Fragen, die das alltägliche Ergehen des Menschen betreffen, können nicht durch direkte Beobachtung noch durch das Mikroskop erledigt werden, sondern es bleibt zu ihrer Lösung nur das Mittel der Umfrage. Die Ergebnisse, die dabei herauskommen, müssen unvollständig sein, aber trotz der Vielseitigkeit der menschlichen Natur lassen sich aus ihnen doch wichtige Schlüsse ziehen, wenn sie mit c. Die von der belgischen Regierung ernannte Jury hat den Sorgfalt zusammengestellt und und geprüft werden. Dr. Bloch dreijährigen Preis fürdramatische LitteraturMaurice hat neulich vor der Bariser Biologischen Gesellschaft einen Maeterlinc für sein Drama, Monna Vanna" zuerkannt. sehr beachtenswerten Vortrag über eine Umfrage gehalten, Rudolf Lothars neues Lustspiel Glück in der die sich auf die in verschiedenen Berufstäthigkeiten eintretende Muskel- Liebe" ist vom Hamburger Thalia Theater zur Aufermüdung bezogen hat. Der Forscher hatte an eine große Zahl von führung angenommen worden. Vertretern der verschiedensten Beschäftigungen einen Fragezettel Nach Jahr und Tag", Einafter von Arel Steen. geschickt, auf dem immer die gleichen Fragen beantwortet werden buch, geht Donnerstag erstmalig im Schiller Theater O. in sollten: Wo empfinden Sie, wenn Sie viel gearbeitet haben, die Scene. Ermüdung? Hat sich, bevor Sie lebung in Ihrer Arbeit erlangt- Das Musikdrama, Ran" von Wilhelm Peterson Berger erzielte bei der Erstaufführung im Stockholmer
hatten, die Ermüdung auch in denselben törperteilen gezeigt?
Die Antworten erscheinen zum Teil ſehr ſonderbar, aber sie
lassen sich nach einem physiologischen Gesez erklären. Die Ermüdung macht sich nämlich immer in denjenigen Muskeln bemerkbar, die im zusammengezogenen Zustand unbeweglich verharren, während die Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Berlag:
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of theater einen starten Erfolg.
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