citigt. Die Bimetallisten müßten eigentlich mit der Vorlage| durchaus einverstanden sein; denn sie haben immer auf die große Gefahr dieser Thalerbestände in Zeiten einer Krise hingeiviesen. Ein kleiner Teil der besonnenen Bimetallisten scheint dies auch zu erkennen und meint, daß die Novelle eine Forderung, die von den Bimetallisten schon seit Jahren erhoben worden sei, erfülle. Um so rabiater freilich geberdet sich der extreme Flügel der Doppelwäh rungsleute, die von einem Bruch der Bisntarckschen Währungspolitik, von einer Verschlechterung unseres Geldes reden. Soviel sieht man schon jetzt, daß die Vorlage den Bimetallisten ein willkommener Anlaß ist, die Währungsfrage wieder aufzurollen. Die Vorlage kommt den Bimetallisten um so gelegener, als auch die internationalen Geldmarktsverhältnisse und der Krieg in Transvaal in der That Stoff genug bieten, die Währungsfrage von neuem zu beleuchten. Daß die Reichsbant gerade jegt darauf dringt, ihren Plan von früher durch zusehen, dürfte neben dem Zweck eigener Stärkung noch in dem Umstande zu suchen sein, daß die Reichsbankleitung bei der gegen wärtigen Zusammensetzung des Reichstages sich der Hoffnung hingiebt, daß sie in ihrem Bestreben, die Goldwährung zur vollen Durchführung zu bringen, ausreichende Unterstügung finden wird.
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Wir hegen die Erwartung, daß die Reichstags- Fraktion fich der letzteren wurden mit 5240 gegen 4600 socialistische Stimmen gebei der zweiten Lesung auf einer mittleren Linie verständigen wählt. Auffallend dabei ist, daß die socialistische Stimmenzahl am werde, wie wir sie schon vor der ersten Beratung empfohlen gestrigen Tage um etwa 500 hinter derjenigen des ersten Wahlhatten, und wie sie soeben auch von dem nationalliberalen Verein ganges am 15. Oftober zurückblieb. Unter den Gewählten befindet des Königsreichs Sachfen einstimmig befürwortet worden. Es ist sich ein aus Altdeutschland stammender Beamter, der erste Altinzwischen festgestellt worden, daß Herr Bassermann sich nicht so deutsche, der seit 1870 in den Gemeinderat der oberelsässischen Ingeäußert hat, wie ursprünglich gemeldet worden war. Aber selbst dustriemetropole eintritt. eine nicht auszugleichende Meinungsverschiedenheit in einer derartigen Frage würde feine Krisis" bedeuten.'
Die Willigkeit der Nationalliberalen, an der Knebelung der Arbeiterklasse mitzuarbeiten, ist im Wachsen. Der Terrorismus der Stapitalistenklasse thut seine Wirkung.
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Die Agrarier erklären sich durch die Deutsche Tageszeitung" gegen neue Flottenforderungen. Ebenso liest die Kölnische Boltszeitung" aus Liebers Mülheimer Rede heraus, daß der Centrumsführer in keiner Weise die Geschäfte der Flottenschwärmer und Weltpolitiker hat besorgen wollen".
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Wegen Majestätsbeleidigung stand vor dem Landgericht in Fürth der Ziegelei- Arbeiter Emil Kauer von Hauptendorf . Er soll in einem politischen Gespräche den verstorbenen Kaiser Friedrich abfällig fritisiert, dagegen Wilhelm II. als richtigen Fürsten gelobt, aber hinzugesetzt haben, der Kaiser hätte bekannte Aeußerungen besser unterlassen. Es erfolgte Freisprechung.
Ausland. Oestreich Nugarn.
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Prag , 24. Oftober. Auch gestern abend kam es in vielen Von der Zuchthausvorlage. Der Rheinisch- West Provinzstädten zu Straßen- Demonftrationen, wobei Fenster von fälischen Beitung" wird aus Berlin mitgeteilt, die Re- Häusern, in denen Deutsche und Juden wohnen, zertrümmert lage zu
Deutsches Reich , jatients babe die Abficht, ben Artikel vom Zuchthanſe in der Bor - wurden, G
Die Marinepläne.
Abgeordnetenhaus.
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Clary, ist ein Ersuchen um Vornahme der DelegationWien, 24. Oktober. Vom Vorsitzenden im Ministerrat, Grafen 23 a hlen eingegangen.
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Außer einer Handvoll unverfälschter Stumm- und Arendtfreunde ist bekanntlich für den§ 8 der Zuchthausvorlage, der ihr diesen Am 6. Dezember 1897 gab der Reichskangler Fürst Hohen- Ramen gab, niemand im Reichstage eingetreten. Es ist darum recht To be gelegentlich der Beratung der Marinevorlage im Reichstag gleichgültig, ob die Regierung den§ 8 ftreichen will oder nicht. Die die folgende Erklärung ab: Vorlage wird darum natürlich nicht besser.- einen Antrag auf Minister- Auklage gegen das Ministerium " Nehmen Sie den Gefeßentwurf an, so binden Sie sich nicht nur Thun wegen Verlegung der Staats Grundgeseze durch bis zu einem gewiffen Grade die Hände, Sie binden sie auch den Reichs- Elektricitätsgeseh. Das Reichs- Justizamt ist mit der die Verordnungen auf Grund des Paragraphen 14. Die verbündeten Regierungen. Was diese erstreben, zeigt Ihnen Ansarbeitung eines Elektricitätsgefeges beschäftigt, das dem Reichs- vinke schlug vor, die Debatte durch Reduzierung der Redner, deren der Gesetzentwurf in vollkommener Klarheit; die jetzt erhobenen tage in der nächsten Session zugehen soll. Der Entwurf wird zur hundert vorgemerkt waren, zu verkürzen, was jedoch die Rechte kate= Forderungen sind so bemessen, daß ihnen gegenüber die Ausfüllung einer durch die Rechtsprechung wiederholt fühlbar ge- gorisch ablehnte. Sodann geht das Hans zur Tagesordnung über und Aeußerungen über die angeblich uferlosen Marine- wordenen Lücke in der Gefeßgebung, Bestimmungen über die Bebeginnt die Debatte über die Regierungserklärung. Erster Redner ist pläne endlich ein Ende finden sollten." dostot oils strafung von Diebstahl und Entwertung elektrischer Kraft Abg. Dr. Okuniewski( Nuthene). Es sprachen ferner im deutschstu Tags darauf beteuerte der Staatssekretär des Marine- Amtes enthalten, weiter über die Schadensersazansprüche bei nationalen Sinne die Abgg. Hofmann v. Wellenhof und Tirpis gegenüber den Bedenken, daß der Reichstag fich für sechs Betriebsstörungen, die von einer elektrischen Centrale ausgehen und Bergelt. Dr. Lueger sprach gegen den Ausgleich mit Jahre binden solle: den spilat alle von dieser Stelle mit elektrischer Straft gespeisten Betriebe zum Ungarn . unfreiwilligen Feiern nötigen. nong Unter den eingelaufenen Interpellationen befindet sich eine der Eine regelrechte Bufpredigt im Stile des alten Hanumer- bag. Dr. Groß und Genossen über die in mehreren Orten vorgekommenen Ausschreitungen. Die Interpellanten heben hervor, daß unter dem Vorwande politischer Kundgebungen Sicherheit und Eigentum von Mitbürgern, namentlich jüdischen, gefährdet wurden. Die Interpellanten verlangen Vorkehrungen gegen die Veranstaltung derartiger Ausschreitungen und die Heranziehung der schuldtragenden Gemeinden zum Schadensersatz.
Ja, meine Herren, binden sich denn die berbündeten Regierungen nicht auch? Giebt es eine größere Bindung, cals daß man eine Gesetzesvorlage für die Flotte, die auf organi fatorischer Grundlage beruht, frei vorlegt? Ist es nicht erforderlich, daß, wenn man eine andere Flotte schaffen wollte, die verbündeten Regierungen und die Marineverwaltung au einem ganz neuen Gesetz den Beweis liefern müßten, daß diese Grundlagen für die Flotte falsch sind und eine neue Grundlage erforderlich ist?"
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Heute erklärt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung", daß die Regierung sich selbstverständlich nicht gebimben habe, und die Bost" meint, der Schwerpunkt der gestrigen Auslaffungen des offiziösen Organs liege in den Schlußfäßen, die mit der Möglichkeit einer neuen Flottenvorlage rechnen, nicht in den Anfangssägen, welche bestreiten, daß im nächsten Etat bereits weitere Marineforderungen enthalten seien. Es hieße", so bemerkt das Organ der Schiffslieferanten, einer groben Nachlässigkeit sich schuldig machen, wenn eine Regierung für die Sicherheit des Vaterlandes aus dem Grunde keine weiteren Opfer verlangen wollte, weil sie vor Jahren erklärte, daß die zur Zeit in Aussicht genommenen Forderungen auch fürderhin ausreichen dürften."
Wenn das heute eine grobe Nachlässigkeit genannt werden könnte, wenn die Regierung ihren eigenen Plan ausführt, so müßte die„ Post" die damaligen Versprechungen der Regierung eine grobe Täuschung des Parlaments und eine furzsichtige Ünfähigkeit neimen. Die Regierung hätte dann damals etwas versprochen, was sie gar nicht halten konnte.
Uebrigens rechnet die" Post" bereits sicher mit der Annahme der uferlosen Flottenpläne. Indem sie Liebers Wort citiert: Wir verstehen unseren Kaiser, wir folgen ihm in allen Dingen, die gerecht und billig von ihm gefordert werden", bemerkt ste:
Da aus den offiziösen Auslassungen der Nordd. Allg. Ztg." sich die Berspettive auf eine auf Erweiterung des Flottenplanes gerichtete Aktion der Regierung eröffnet und da andererseits bereits Herr Dr. Lieber als Führer des Centrums die Bereitwilligkeit dieser Partei zur Nebernahme weiterer Opfer im Interesse des Waterlandes erklärt so erscheint der Erfolg einer solchen Aktion
30 auf wie geriebet, and empfiehlt es sich deshalb, schon in der nächsten Seffion des Reichstage der Regierung die Möglich gkeit zu bieten, die Ausführung des Flottenplanes in einer Kürzeren Zeit, als jetzt vereinbart, zu bewerkstelligen."
Das ist ganz Herrn b. Zebligens Striegsführung. Jutrignierte die" Post" an der Kanalvorlage gegen den taijer für die durch Herrn v. Miquel vertretene Regierung, so wirkt sie jezt für die persönlichen Wünsche des Kaisers gegen die Reichsregierung des Fürsten Hohenlohe, die nicht gewillt, in allzu schneller Folge sich einer parlamentarischen Niederlage nach der anderen auszusezen.
Die arbeitswilligen Nationalliberalen.
Die fächsischen Nationalliberalen find am Sonntag in Leipzig beisammen gewesen, um über den Gefeßentwurf zum Schuße des gewerblichen Arbeitsverhältnisses" zu beraten. Die fächsischen Nationalliberaten stehen den rheinisch- westfälischen Großindustriellen nahe und Herr Baffermann ist nicht ihr Freund, wenn auch die Dresdner Gruppe sich dessen Anschauungen in der Frage des Zuchthausgesetzes nähert. Der in Leipzig gefaßte Beschluß, der fich als ein Kompromiß zwischen der Dresdner Gruppe und den übrigen in der sächsischen nationalliberalen Partei maßgebenden Bersönlichkeiten darstellt, lautet:
stein hält die Krenz- Beitung" den Harmlosen:
" Der Leichtsinn mit Ruchlosigkeit oft näher verwandt, als cs scheint, er vermag einen fittlichen Nihilismus groß zu ziehen, den die Formen des Weltmannes oft nur notdürftig berdecken, und der unter Umständen ärgere Verwüftungen anrichten hilft, als die Lehren der Umsturzpartei, so lange sie auf dem theoretischen Boden bleiben."
Ilmschirmt von solchen Bußpredigten, werden die Jeu- Edelsten um so ficherer weiter spielen fönnen.
Wie dumm- pfiffig von der Junterpresse solgu rafen! Man glaubt ihnen ja doch nicht, daß sie es ernst meinen.
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Amerika.
Madrid , 23. Oftober. Justizminister Duran hat seine Ent. Iasi ung eingereicht. Der Grund dieses Echrittes ist darin zu suchen, daß der Minister mit seinen Kollegen bezüglich eines Decentralisationsplanes nicht einer Meinung war. An Durans Stelle Freiherrn v. Stumm zur Beachtung. Herr v. Stumm ist ist der Gouverneur der Bank von Spanien Graf Torreanaz bekanntlich ein eifriger Gegner der Bäckereiverordnung des Bundes- zum Justizminister ernannt worden. rats, weil er in derselben einen unberechtigten Eingriff der Staatss Der offiziösen Correspondencia" wird aus Barcelona ge gewalt in die Freiheit der Bäckermeister, ihre Arbeiter auszubenten, meldet, daß der Widerstand gegen die Agenten des Fiskus einen sicht. Herr v. Stumm dürfte aber wohl den Wunsch hegen, daß sein akuten Grad erreiche. Das Dekret, durch welches die konstitutioFrühstück in appetitlicher Weise hergestellt wird, was ja eine der nellen Rechte in der Provinz Barcelona aufgehoben werden, ist Absichten der Bäckereiverordnung ist, leider aber bisher noch bei veröffentlicht worden. Not weitem nicht erreicht wurde. Auch nicht in Saarbrüden, dem Machtbereich des Herrn v. Stumm, wie folgender Bericht von dort in der Deutschen Bäcker- Zeitung" vom 21. Oktober zeigt, in dem New York , 24. Oktober. ( Frff. 8tg.") Die Nevolution in es heißt: Columbia findet große Ausbreitung. In Cartagena wurde das " Da ist zunächst ein schlimmer Uebelstand, daß wir feine Bad- Standrecht erklärt. stuben hier haben. Badstube und Backhaus ist bei uns ein und Wie berichtigend gemeldet wird, besagt das gestrige Telegramm dasselbe. Wo der Ofen gefeuert wird, Staub des Konfuls der Vereinigten Staaten in Banama, daß in den und Asche umberfliegen, da lagert auch der Departements Cundinamarca , Tolima und Santander, nicht, wie Teig, stehen sie geformten Brötchen, öfters irrtümlich gemeldet, in Panama , ein Aufstand ausgebrochen und dort von einer Staub und Nußschicht überzogen. Das Kriegsrecht proklamiert worden sei. Es verlaute in Panama An eine Lüftung der Räume ist während der gerüchtweise, daß von Venezuela aus eine Streitmacht zur UnterArbeit nicht zu denken, das Gemenge von Mehl- stützung der Aufständischen im Anmarsch sei. staub und Afche muß im Raume bleiben. Die Höhe dieser Badkräumlichkeiten läßt sehr viel zu wünschen übrig. Selten beträgt fie mehr als zwei Meter und in solch niederen Räumen, in heißem Dunst müssen wir uns täglich 12 bis 15 Stunden abrackern, denn um die Verordnung des Bundesrats betreffend den Marimalarbeitstag hat sich hier noch tein Mensch gefümmert. Was die Behandlung seitens der Meister anbetrifft, die uns zu teil wird, so kann man nur fagen, daß das Bich nicht so angeblafft und herumgestoßen wird, als wir! Es war die höchste Zeit, daß hier Aufklärung unter den Kollegen geschaffen wird!"
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Partei- Nachrichten.
Eine sehr lebhafte Parteiversammlung für den 6. sächsischen eichstags- Wahlkreis( Dresden- Land) fand am Sonntag in PotDie Delegierten, Genossen Ledebour und ſchappel statt. leißner, gaben Bericht über die Verhandlungen des Parteitages. zu ziemlich scharfen Auseinandersegungen lam es bezüglich der Fragen, in welchen die Delegierten einen verschiedenen Standpunkt einnehmen und diesen auch auf dem Parteitag zum Ausdruck geSollte Freiherr v. Stummmt nicht in feinem eigenen und seiner bracht haben. So in der Sache der Nichtregistrierung des Löbtauer Kaffengenossen Interesse hier für Wandlung sorgen? Wo die ArWo die Ar- Zuchthausurteiles. Genosse 2 stellte diese Thatsache als einen Mit solcher erregten Flottenbegeisterung sucht die" Post" der beiter wie Vieh behandelt werden, find auch die Leistungen außerst charakteristischen Ausfluß des Opportunismus thin, während Stuminfchen Slique nicht nur die verscherzte Gunst des Monarchen danach.- Genosse F. den Parteivorstand gegen diesen Vorwurf energisch in zurück zu gewinnen, sondern sie vertritt abermals das ganz persön Schutz nahm. Ebenso tadelte 2. das Verhalten Auers als eine abliche Intereffe ihres Geldgebers. Stumm war gegen den Kanal, Aus Oftprenten. Zum Stampf gegen die Socialdemokratie sichtliche Ehrabschneiderei andern Genossen( Bebel 2c.) gegenüber. weil er seine Interessen burch ihn geschädigt glaubte; die" Post" werden anscheinend in allen oftpreußischen Wahlkreisen die Beamten Speciell über diese Ausführungen 2.'s tam es zu lebhaften Debatten. fämpfte gegen den Kanal. Stumm ist für mehr Schiffe, weil sie und Lehrer mobil gemacht. Die„ Hartungsche Zeitung" teilt jegt den Einige Genossen stimmten 2. zu, während die Genossen Fleißner und ihm großen Gewinn versprechen; die„ Post" ist für weitere Inhalt eines Cirkulars mit, das ebenso wie das kürzlich veröffent- Eichhorn u. a. unter Darstellung des Sachverhalts den Gen. Auer Flottenerhöhung. Das sind die Motive der großen, vaterländischen lichte des Ragniter Kreis- Schulinspektors von Bultejus, im Landwarm gegen die Angriffe und beweislosen Unterstellungen Ledebours Politit. freise Königsberg für das zur Bekämpfung der Social- verteidigten. Die Stimmung der zahlreich besuchten Versammlung war demokratie herausgegebene Blättchen Preußischer Vollsfreund" geteilt. Ein junger, taum mit dem Parteileben vertrauter Genosse war Propaganda machen soll. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: extra aus dem 5. Wahlkreise, aus Dresden , in den Blauenschen Grund Das bedrohliche Anwachsen der Socialdemokratie, wie dieses gekommen, um eine Vertrauensresolution für Ledebour bezw. Migin Ostpreußen bei den letzten Wahlen zum Reichstage in der trauensvotum gegen Fleißner einzubringen. Die große Mehrheit der starken der Versammlung war entrüstet über dieses Auftreten. Im übrigen ausgedehnten volksverführenden Agitation und Zunahme an Stimmen entspann sich eine intereffante Debatte über das Wesen des Opporganz besonders auf dem Lande zu Tage getreten ist, macht jedem Vaterlandsfreunde tuismus. Ein Genosse erklärte sich offen nach seiner Stellung zu zur unabweisbaren Pflicht, an seinem Teile fortan mitzuwirken Barteifragen als einen Opportunisten". Genosse Ledebour setzte zu ernſter und nachhaltiger Bekämpfung der gemeingefährlichen ihm aber auseinander, daß er( der Gentoffe) ja gar fein Opportunist focialdemokratischen Lehren und Bestrebungen. Infolgedessen hat lei, sondern was er wolle, wolle ja 2. auch. Es wurde schließlich sich im Dezember vorigen Jahres ein Centralto mitee zur nach 42 stündiger Dauer der Versammlung gegen zwei Stimmen Bekämpfung der Socialdemokratie in der Pro- leine Resolution angenommen, welche sich durchweg mit den vinz Ostpreußen gebildet, welches wiederum in den ein- Beschlüssen des Parteitages einverstanden erklärte zelnen Kreisen der Proving Lotalfomitees ins Leben und die Genossen verpflichtet, auf dem alten, bewährten Kampfboden gerufen hat, die ihr Biel durch die Verbreitung der Partei weiter zu arbeiten. des Ostpreußischen Boltsfreundes" und Eine Konferenz der Gemeindevertreter für Nens j. L. trat geeigneten Boltstálenders zu erreichen beabsichtigen. am Somtag in Gera zusammen, um ein ausführliches Programm So ist auch im hiesigen Landkreise unter zahlreicher für die Kommunalwahlen festzustellen. Die Forderungen lehnen sich Beteiligung ein Lokalkomitee zusammen getreten, welchem die an den in Berlin seiner Zeit aufgestellten Entwurf an. Unter Unterzeichneten als Vorsigender bezw. Schriftführer angehören. anderem wird verlangt: Die Wahlen sollen am Sonntag stattfinden. Euer Hochwohlgeboren werden nunmehr ergebenst ersucht, unter Auf dem Gebiet des Schulwesens wird die unentgeltlichkeit der LehrBenutzung der beifolgenden Formulare diejenigen in Ihrer mittel, die Eröffnung von Schullantinen, die Anstellung von Schulwelche Gegend wohnhaften Personen anzugeben 1. 3r ärzten, Berbot der Erwerbsthätigkeit schulpflichtiger Kinder, obligaEntrichtung eines Jahresbeitrages zur Förderung der Zwecke torischer Unterricht in der Fortbildungsschule für beide Geschlechter bis des Komitees bereit sind, 2. sich freiwillig zum Abonnement des zum vollendeten 17. Jahr und die Errichtung von Volksbibliotheken ge„ Ostpreußischen Volksfreundes" bereit erffären und 3. zur Berüd- fordert. In der Armenpflegeber Stranten- und Gesundheitspflege verlangt fichtigung bei unentgeltlicher Lieferung des Volks- man von den Kommunen höhere Leistungen und als Steuersystem freundes" geeignet erscheinen. wird die pirekte Besteuerung gefordert. Für die im Gemeindeauftrage beschäftigten Arbeiter und Beamten ist ansreichende Bezahlung, sowie eine Arbeitszeit von nicht länger als acht Stunden und Waisen- Unterstügungskaffen für die Arbeiter zu errichten und täglich herbeizuführen. Desgleichen sind Pensions, sowie Witwendie Kranten -, Unfall, Alters- und Invaliditätsversicherung für sämtliche in Gemeindebetrieben beschäftigte Arbeiter in Anwendung zu bringen. Das Koalitionsrecht der Arbeiter ist sicher zu stellen und darf in keiner Weise eingeschränkt werden. In allen Gewerbebetrieben find Arbeiteransschüsse zu errichten.
Unter voller Billigung der am 20. Juni d. J. von feiten angesehener Leipziger Vorstandsmitglieder des nationalliberalen Vereins für das Königreich Sachsen über den Gesezentwurf zum Schutze des gewerblichen Arbeitsverhältnisses" der nationalliberalen Reichstags- Frattion telegraphisch zum Ausdruck gebrachten Auffassung spricht die Versammlung das Vertrauen aus, daß die nationalliberale Fraktion im Reichstage sich einer Mitarbeit an der Berbesserung und Erweiterung des § 153 der Reichs- Gewerbe- Ordnung nicht entziehen werde. Die Verfanulung giebt sich der Hoffnung hin, die nationalliberale Fraktion werde dabei den Gesichtspunkt festhalten, es dürfe auf der einen Seite die gefeßlich bestehende Koalitionsfreiheit nicht angetastet, es müsse aber auf der anderen Seite dem Terrorismus der Socialdemokratie entschieden entgegentreten und den Arbeitswilligen der Schutz des Gesetzes in noch höherem Maße, als bisher, zu teil werden."
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eines
Einer gefälligen baldigen Antwort unter Benutzung bei Gute derartige Anschauung scheint in der nationalliberalen liegenden Couverts au... sehen wir ergebenst entgegen." Partei immer mehr zum Durchbruch zu gelangen. Ob hierdurch eine offene Spaltung wirklich herbeigeführt werden wird, läßt ist, betitelt sich:" Nachweifung derjenigen Personen, welche sich frei Das Formular, welches in mindestens drei Exemplaren beigelegt sich nicht sicher sagen. Da jezt von der Baffermannschen Da jezt von der Baffermannschen Rede in Hockenheim , die in jüngster Zeit so viel besprochen worden willig zum Abonnement des„ Ostpreußischen Volksfreundes" bereit ist, in den„ Mitteilungen für die Vertrauensmänner der nationalliberalen Partei" ein beglaubigter Tegt vorliegt, zeigt es sich, daß auch den Gemeindevorstehern zugeschickt.- Das Schriftstück ist diesmal nicht nur den Lehrern, sondern Herr Bassermann allerdings an seiner früheren ablehnenden Meinung festhält, daß aber seine Angriffe gegen die großindustrielle Heuchelei ze. nicht so schroff und nicht so den 14. November einberufen. Stuttgart , 24. Oftober. Die Ständeversammlung ist auf allgemein gelautet haben sollen, als es nach den Zeitungsberichten schien.
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Genosse Gebauer, ein eifriger Förderer der socialdemokratischen Partei, der feit Ende der 60er Jahre im 4. fächsischen Wahlkreis, besonders in der Dresdener Vorstadt Bieschen wirfte, ist am Sonntag gestorben. Gebauer versah seit Jahren das Amt eines
Mülhausen i. E., 23. Oftober.( Eig. Ber.) Bei dem gestern stattgehabten zweiten Wahlgang der Ergänzungswahlen Die ,, National- Zeitung" giebt folgende Auffassung von der zum Gemeinderat vermochte die Socialdemokratie dem An- Vorfizenden im Arbeiter Verein und das Bertrauen feiner ParteiSituation ihrer Partei in der Ruchthausfrage: Sturm der vereinigten Gegner nicht standzuhalten. Die Kandidaten freunde förderte ihn zum Mitglied des Gemeinderats. Hier in seiner