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und von den Aleuten betrieben. Im Frühjahr begeben sich hunderte| recht nicht zurück. Die Leute in Sachsen delektieren sich am Christa von Booten auf den Otternfang in die hohe See hinaus. Sie teilen abend an Aepfelsalat und Heringen, aber nur an weiblichen mit fich in verschiedene Abteilungen von 15-20 Kähnen. Sowie sich der Rogen, da die Fülle der Eier Reichtum im fünftigen Jahre bringt. Kopf eines Seeotters zeigt, trifft ihn auch schon ein wohlgezielter Der Schlesier schwört auf Mohnklöße und weibliche Karpfen. Die Pfeilschuß, das Bott, von welchem der Schuß ftam, folgt sofort dem Brandenburger vertilgen gleichfalls Starpfen, dazu auch Mohnpilen. Tiere, während die andren einen Kreis bilden, der das erstere zum Biele Thüringer entzücken sich an dem Wichnohchtsschmuß oder Mittelpunkt hat. Sobald nun der Otter wieder empor taucht, geben Hahnevadel, zu dem zartes Geknöchel, Backwerk in Form von sämtliche Jäger ihre Pfeilschüsse ab, bis das Tier verendet im Wasser Brezeln und geflochtenen Zöpfen, sogenannten Kröppelzöppen, und schwimmt und von den Jägern ins Boot gezogen wird. Bei der Heringe samt einem guten Trunk gehören. Andre Thüringer ziehen geringen Stärke des Seeotter erfordert die Jagd auf dieselben aus- Sauerkraut, Klump und den aus feinem Gerstenmehl gebackenen gezeichnete Schüßen, und besonders die Aleuten haben eine außer Jiddenkuchen", der einer Mazze ähnlich ist, samt Kaffee vor. So ordentliche Geschicklichkeit in der Handhabung des Bogens bei der wären noch zahlreiche andre Beispiele für die außerordentlich geJagd auf dieses Zier erlangt. Im Winter zichen sich die Ottern auf diegene kulinarische Feier des Weihnachtsfestes in deutschen Gauen die einsamen Inseln der Westküste zurück, wo sie in Schluchten und beizubringen. Wohl das richtigste trifft der Holsteiner, wenn er Felsspalten einschlafen. Der Jäger sucht sich dann unmerklich an das den heiligen Abend Bullbuutsabend, Bollbauchsabend, nennt. schlafende Tier heranzuschleichen und tötet es durch einen Büchsen- Getvisse Näschereien, die vor Jahrhunderten mehr auf den schuß, bevor es erwacht. Bei der tosenden See und den furchtbaren Ort ihrer Herstellung beschränkt blieben, find inzwischen in DeutschSchneestürmen, die in der kalten Jahreszeit über die Inseln dahin land zur ausgedehntesten Aufnahme gelangt. Zu ihnen gehört in brausen, ist diese Jagd auf den abschüssigen glatten Felsen lebens erster Linie der Nürnberger Pfeffer- oder Lebkuchen, dann der gefährlich und erfordert ungewöhnlichen Mut und große Geschicklichkeit. Königsberger Marzipan und bis zu einem gewissen Grade die Printe, Der rote Jäger des Nordens kennt aber keine Furcht. In der einen die speciell in Aachen und in Köln erzeugt wird, sowie der Kölner Hand die Büchse, in der andern die erlegten Tiere, springt er von Spekulatius. Fels zu Fels; selten kommt es vor, daß ein indianischer Otterjäger bei der Jagd verunglückt.
Als edles Pelzwerk im amerikanischen Norden gilt ferner der Nörz, eine Marderart, die fast dem russischen Zobel im Preise gleich kommt, ebenso der Mink oder Wison, ein naher Verwandter des Marders. Auch der Wolverin, der wegen seiner Schlauheit dem Jäger sehr selten zur Beute fällt, wird seines kostbaren Pelzes halber geachtet. Hohe Preise haben auch gewisse Fuchsarten. Rote Füchse gelten ungefähr 12 M., gelbe 15 M., graue 20 M., blaue 120 M., Silberfüchse 300 M. und schwarze Füchse sogar 600-700 m. Iltisse und die sogenannten kanadischen Edelmarder kommen in Mengen vor. Auffällig ist, daß die Marder zeitweilig zu verschwinden scheinen. Fast alle zehn Jahre tritt eine Marderarmut ein, die sich über sämtliche Gebiete des amerikanischen Nordens erstrect. Ge waltige Quantitäten Bälge erhält man von Waschbären und von Eichhörnchen, doch steht letzteres dem russischen im Preise nach. Auch Bären und Luchse tommen zahlreich in Handel. Selbst den sonst mißliebigen Stinktieren wird wegen ihres Balges nachgestellt. Man befreit sie von der Witterung und macht sie dem Marderbalg ähnlich. Die amerikanischen Zobel find dagegen wenig geschäßt. Dr. J. Wiese.
( Nachdruck verboten.)
Weihnachtsleckereien.
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Schon in uralter Zeit hat man am Julfeste im Effen und Trinken das Menschenmögliche geleistet. Und so ist es in den germanischen Nordländern geblieben bis heute: am Julafton , dem Heiligen Abend, müssen unbedingt Stockfisch , Reisgrüße, Ael und Branntwein auf dem Tische stehen. Vor allem aber darf der sogenannte Juleber oder Julbock nicht fehlen ein aus bestem Mehl gebackenes Brot, das mittels einer abgedrückten Holzform mit einem Eber oder einem gehörnten Widder in Flachrelief ge= schmückt ist. In manchen Gegenden läßt man das Brot samt Schinten, Käse, Butter, Bier und Branntwein auf dem Tische bis zum 6. oder 13. Januar nicht ausgehen, getreu der Dauer des Heidnischen Julfestes, die zwölf oder zwanzig Tage umfaßte. Was fchließlich vom Julbock übrig bleibt, wird bis zum Frühjahr aufgehoben, um alsdann den Schweinen, Kühen und Pferden verabreicht zu werden, denn der vom Segen durchströmte Julbock wird, falls Tier und Mensch davon bei Beginn des Aderns genießen, zu einer glücklichen Ernte verhelfen.
Die Bevorzugung gewiffer Gerichte für die Weihnachtszeit, wie fie auf diesem nordstandinavischen Küchenzettel hervortritt, findet fich anderswo ebenfalls. In England hält der wohlhabende Landbewohner noch jetzt darauf, daß beim Weihnachtsmahl der flammende Holzbock, der in christlicher Zeit durch den Tannenbaum erfekt wurde, und der reich verzierte Ebertopf, der ehemals dem Fro geheiligt var, nicht fehlen. Und Ebensowenig dürfen fehlen der mächtige Ochfenlendenbraten, der riesige plump- pudding und die plump porridge, eine dice, mit Rosinen versette Suppe, gefocht aus Kapaun, Bute und Gans oder wenigstens aus einem dieser drei prächtigen Vögel. Tagsüber werden verschiedene Näschereien, wie Christmas pyes und Christmas batch, gegessen. Wie schon der Name besagt, sind die Christmas pyes Pasteten, und zwar zubereitet aus Hühner- oder Gänsefleisch, Rindzunge und Eiern samt starken Buthaten von Rosinen, Zucker, Citronenschale und verschiedenen Gewürzen. Gewöhnlich wird ihnen die Form eine Strippe gegeben. Die vielen Gewürze sollen auf die ähnlichen Speisen hinweisen, die die Weisen aus dem Morgenlande dem Stinde bei der Anbetung darbrachten. Vule- cake oder Christmas batch, der sogenannte amb viel begehrte Weihnachtsfuchen, erhält sogar die Form eines Wickelfindes, und die Bäcker, die solche füßen Gaben den Kunden zuschicken, legen großen Wert darauf, daß die Formen ihrer Kunstgebilde den hochgespannten ästhetischen Anforderungen der Misses möglichst entsprechen.
Deutschland steht in der maleriellen Feier der Weihnachten erst
Gewiß ist in dem Pfefferkuchen ein gewisses Quantum Pfeffer enthalten, aber aus dieser verhältnismäßig geringen Menge den Namen des Kuchens herleiten zu wollen, würde sehr verfehlt sein. Im Pfeffertuchen kommen noch andre Gewürze vor, wie Jngiver, Bimmet, Nägelchen, Mustatuuß und Anis. Und da nun Pfeffer als das vorzüglichste aller Gewürze galt, so wurden unter ihm in mittelalterlicher Zeit und auch noch erheblich später überhaupt alle Gewürze verstanden, die man zur Küche benutzte. Man liebte damals die Speisen überaus start zu würzen, erheblich mehr als icht, und hielt sie erst in solcher Zubereitung für leder und fein.
Billig waren die Gewürze zur damaligen Zeit nicht, und am allerwenigsten der Pfeffer, wenn er auch nicht mehr solche schwindelnde Höhe wie zu Plinius ' Tagen erreichte, da er sogar mit Gold und Gilber in gleichem Werte stand. Indem man also die Gewürze unter dem Sammelnamen Pfeffer zusammenfaßte, lag die Absicht vor, treffend anzudeuten, daß sie teuer und ivesentlich für deir Gourmand bestimmt seien. In Köln am Rhein wird denn auch der Feinschmecker schon seit alter Zeit mit dem Namen Pfefferleder bes chrt, eine Bezeichnung, die auch die Kinder anwenden, wenn sie unter sich ein Ledermaul hänseln wollen. Da der bewußte Nürn berger Kuchen ebenfalls recht lecker und reich an Gewürzen ist, so ist ihm zur scharfen Charakterisierung. das Wort„ Beffer" schon früh zeitig vorgesetzt worden.
Nürnberger Pfefferkuchen war bereits im Mittelalter eine sehr geschätzte Näscherei. Mehrfach wird er in den alten Chroniken und sonstigen schriftlichen Ueberlieferungen genannt. So sind in den Nachweisen über die Festlichkeiten im Februar 1496 sieben Tafeln Peffer oder Lebkuchen, die Tafel für einundzwanzig Pfennig, auf gezählt. Nürnbergs frühzeitige Leistungsfähigkeit in der Herstellung von Pfefferkuchen ist erklärlich, wenn man beachtet, daß die Stadt sich durch ihre Handelsverbindungen die erforderlichen Gewürze leicht beschaffen konnte und, was besonders ins Gewicht fällt, einen Ueberfluß an Honig besaß. Honig ist ja ein Hauptbestandteil des Pfefferkuchens, daher der Name Honigłuchen nicht minder häufig als die beiden andren Bezeichnungen vorkommt.
Honig bezogen die Nürnberger aus dem großen Reichswalde vor ihren Thoren, der ob seines füßen Segens urkundlich als des heiligen römischen Reiches Bienengarten" benannt wurde. In dem Walde trieben die Bienenwirte ihr Handwerk. Sie hießen Beidler". nach dem Zeitworte zeideln", unter dem das Schneiden der Honig= scheiben aus dem Bienenstocke verstanden wird. Anfänglich hatte man sich nur mit dem Ausbeuten der wilden Bienenschwärme befaßt. war aber bald zu einem systematischen und sehr ergiebigen Betriebe der Waldbienenzucht übergegangen. Auf den Waldordnungen entstanden große Dörfer, die Zeideldörfer, deren Zahl im Mittelalter siebenundzwanzig betrug, und zu denen zweinndneunzig Zeidelgüter gehörten. Wenn der Wald auch kaiserliches Eigentum war und mir der Kaiser das Recht zum Beideln verlich, so war den Nürnbergern doch die beste Gelegenheit geboten, den schönsten Honig zu einem billigen Preise zu erlangen.
Und nun möge ein altes Pfefferkuchen- Rezept aus dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts folgen. Es lautet wörtlich: " Nimm ein Pfund Zuder, zivey Pfund Honig, laß es miteinander ficden, mische Weißen- und Roden- Mehl, so viel genug zu einemt starken Teige, darunter, thue darunter fünf Loth Ingwer, vier Loth Zimmet, vier Loth Negelein, Muscaten- Nüsse und langen Pfeffer, jedes zwei Loth, alles verstoßen, anderthalb Loth ganzen Aniß, brude es in Formen, backe es, und wenn es aus den Ofen kommt, bestreiche es mit Wasser."
Ein andres Rezept aus ebenderselben Zeit empfiehlt neben dem Honig noch braunen Syrup, fügt ferner noch Cardemonen, zer schmittenen Citronat, zerstückte Mandeln und ein Lot Botasche oder Weinstein- Salp" hinzu und hält sich ausschließlich an Weizenmehl.
Wesentlich anders ist die Herstellung der Pfefferkuchen seit jenen Tagen nicht geworden; im Grunde genommen ist die Mischung noch immer dieselbe wie vor hunderten von Jahren.
Dem Pfefferkuchen stehen an Geschmad und Ansehen am nächsten die niederrheinischen Printen; fie find nur fester in der Masse und etwas dünner im Volumen. Ihr Name stimmt überein mit dem englischen" Print", das nicht nur Druck und Abdruck, sondern