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auch die Nächte hindurch draußen im Feld bei den Kindern blieb. sprach, um so bedeutsamer erscheint die Leistung der Regie und der Hin und wieder tam sie noch einmal auf den Hof. Aber die Feld- Schauspieler, die dieser Nichtigkeit trotzdem zu einem flüchtigen Neiz Hühner waren dann immer sehr scheu und flogen meist, wenn ich verhalf, ja, der es gelang, im Publikum, unter dem die Landsleute näher tam, schuurstracks ins Feld, wo ste dann von der Henne wieder Nestroys zahlreich vertreten waren, einen starten, am Schlusse stürmi­aufgesucht wurden. Jetzt sind sie meistens in jenem Runkelrübenstück schen Beifall zu entfesseln. Ein gut Teil des Erfolges kommt auf zu finden. Schießt mir bitte die Hühner nicht! die Rechnung der ausgezeichneten Dekorationen, die Walser gemalt. Mir war diese Mitteilung sehr interessant, und es bedarf wohl Sie gaben dem Ganzen ein stimmungsvoll lebendiges, oft furioses nicht der Versicherung, daß wir von Herzen gern die Bitte unfres Beitrelief. Ein Zimmer mit gemaltem Sofa in dem früheren, spar­befreundeten Landmannes erfüllten. Die Neugierde aber zwang mich famen Bühnenstil erregte große Heiterkeit. Aber dann setzte die Kunst doch, in Begleitung des Mannes einmal die kleine Kette aufzusuchen. des Malers auch wieder in anmutig freiem Spiel über die Regeln einer Es dauerte auch nicht lange, so stand Treff" vor, und" gad gack" strikt pedantischen Stilgerechtigkeit hinweg, das Primitive mit Modernsten warnte die Henne. Da hatten wir also unser interessantes Völlchen verbindend, so in der wundervollen Gartenaussicht, in die ganz vor uns. Noch einige Schritte und... brrr gingen acht ziemlich naiv Tische und Stühle mit tafelnden Gästen hineingemalt waren. ausgewachsene Hühner hoch, um einige Hundert Schritt weiter wieder Trefflich wirkten die bunten, gravitätisch- luftigen Biedermeierfoftüme einzufallen. Unfre alte Henne aber lief unter den Rübenblättern in dieser Umgebung. Mit Lust und Liebe waren die Schauspieler fort. Ich rief den nachziehenden Hund ab, dankte dem Bauern für Bittor Arnold als quecksilberner, cholerischer Gewürzkrämer, feine treue Fürsorge an unsrem Wild und weiß nicht recht, ob jenes Julius Sachs und Fris Spira, die beiden Abenteurer, leines Erlebnis oder das Weidmannsheil hinsichlich der guten Strecke tert und Fräulein Eiben ich üz, das sentimental verstiegene für mich den Tag so genußreich gestaltet hat.- Liebespärchen und Marie Glümer als junge Lebenslustige Witwe bei der Sache. Ihre Vergnügtheit hatte etwas An steckendes. Den Vogel aber schoß Reicher in der Rolle des dummen Hausknechts Melchior ab. Ohne Verdienst des Autors, der auch hier wieder mit ein paar schablonenhaft farritierenden Strichen zeichnet, entstand da eine urwüchsig drollige, wenn man nicht genau auf die Worte hörte, dem Leben täuschend ähnliche Gestalt.

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Humoristisches.

dt.

Ueber Waldbau auf Moor schreibt die Illustrierte Land­wirtschaftliche Zeitung": Für die Frage der Aufforstung der Moore ist die Beschaffenheit, die Art der Moorbildung von allergrößter Be­deutung. Bei genügender Entwässerung und nicht zu tiefem Moore Lassen sich auf besseren Moorböden schöne Bestände von wertvollen Forstgewächsen erzielen, namentlich wenn vom Untergrundsande etwas auf das Moor gebracht wird. Fichte, Eiche, Buche finden auf ben guten Niederungsmooren einen geeigneten Standort, Kiefer und - Das Huhn.( Klassenaufsatz des kleinen Karl.) Das Huhn Birke auf den geringeren, und bei besonders feuchter Lage die Erle. Im allgemeinen aber tann man sagen, daß solche Flächen be- gehört zur Zoologie. Mit 4 Beben reicht es bis auf die Erde. Sonders als Futterflächen Landwirtschaftlich vorteilhafter Zwischen die Behe hat es keine Schwimmhaut. Auf dem Kopf steht mußt werden können. Viel schwieriger ist der Holzbau auf auch noch was. Das ist ein Fleischkamm. Das Huhn ist ein kahn­Hochmooren bei größerer Tiefe des Moorstandes. Alle dahingehenden förmliches Haustier. Aber sein Schwanz ist dachförmlich. Das Huhn Bersuche sind mehr oder weniger mißlungen. Die Höhe des Be- fein Schwanz ist hinten. Vorne hat sie eine Nidhaut, damit schläft Standes nimmt mit der Tiefe des Moores ab, und dort, wo diese sie. Es trägt ein verschiedenes Federkleid von Farbe. Der Hahn 1 Meter übersteigt, ist von einer gefunden Entwicklung der Pflanzen ist männlich und stolz mant die Hühner. Das Huhn und der Hahn nicht mehr die Rede. Die Aufforstungen im Regierungsbezirk Stade , hat an jeder Seite ein kleines Auge, das ist zum Besehen. Huhn Der Hahn kräht, das fann nicht frähen, darum Augustendorfer Hochmoor, sind jetzt als vollkommen mißlungen zu Das Huhn givei Eier. bezeichnen. Huhn legt Der Hahn Dieselben sind nach mehrjähriger Brandkultur gluckt sie. vom Oberförster Brünings bei genügender Entwässerung an- legt teine Eier. Sie legt uns Eier, Federn und zuletzt einen sehr gelegt und wuchsen in den ersten zehn Jahren, so lange der durch nahrhaften Braten. Dann hört sie auf Eier zu legen. Das Ei will die Verbrennung gewonnene Vorrat an Asche reichte, sehr gut, das ein Hahn werden, aber nicht immer. Das Ei besteht aus Eiweiß Wachstum wurde aber von Jahr zu Jahr geringer und hörte und Dotter, dann ist es ein Windei. Ein ordentliches Gi ist ein Ei dann ganz auf. Zu der Anschauung, daß man mit verhältnismäßig Das Huhn frißt Brot, Weizen und rinnt die Wände geringen Mitteln zu einem Hochwald auf tiefem Hochmoor gelangen könne, ist man durch die Thatsache gekommen, daß bei den Gehöften der Hochmoore in fleinem Umkreise oft prächtige Bestände von Kiefer, Fichte und Eiche fich finden. Die Böden um die Gehöfte Du Zähne?" find aber dort bereits seit langer Zeit entwässert, daher in den oberen Schichten stark zersetzt und ist die Verschleppung von Pflanzennährstoffen durch Mensch und Tier nicht zu unterschäßen, so lange ich spiele."- die im Laufe der Generationen stattfindet und den langlebenden Forstgewächsen zu gute fommt. Wird in der Nähe der neuangelegten Moorfiedelungen für eine energische Entwässerung gesorgt und dem Boden Kali und Phosphorsäure gegeben, dann gedeihen die kleinen Holzbestände sehr gut. Eine Behandlung des Hochmoores im großen ein Wert des Wiener Bildhauers Kundmann , enthüllt worden, In Graz ist am 18. Mai ein Hamerling- Denkmal ist auf diese Art natürlich viel zu teuer.

Theater.

mit was rum.

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ab. Wir haben einen Hahn gehabt, die freßte 20 Mailäfer auf einmal. Nun ist er tot. - Der schlaue Johnny. Johnny: Großpapa, hast Großpapa: Nein, ich habe sie schon alle verloren." Johnny: Dann fannst Du mir meine Schinkensemmel halten, ( Jugend".)

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Notizen.

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Zum Sonzogno Wettbewerb waren 230 Opern eingegangen. Den ersten Preis, 50 000 Lire, erhielt der Frans zose Dupont für seine Oper La Cabrera". Der zweite Breis, 10 000 Zire, fiel dem Neapolitaner Filiaft, der dritte, 5000 Lire, dem Komponisten Franco de Venezia zu. In Salzburg findet vom 12. bis 14. August ein Mozartfest statt. Generalmusikdirektor v. Schuch hat die Leitung übernommen; der Tenorist Burrian und Erika Wedekind haben ihre Mitwirkung zugesagt.

Im Salon Cassirer beginnt am 24. Mai eine Aus­stellung von Werken Hirth du Frênes und Theodor Alts. Die erste Ausstellung des deutschen Künstler­bundes wird am 1. Juni in München im Ausstellungsgebäude der Secession eröffnet werden.

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- Die Deutsche pathologische Gesellschaft hält am 26., 27. und 28. Juni in Berlin ihre erste selbständige Ber­sammlung ab. Die Gesellschaft tagte bisher immer im Anschluß an die Naturforscher- Versammlungen.

Neues Theater. Einen Jug will er sich machen." Bosse mit Gesang in vier Aufzügen von Johann Nestroy . Die alte Berliner und Wiener Posse gilt als die gute alte Bosse"; man spricht in einem Tone der Pietät von ihr, als dem höchst respettablen, ehrenwerten Elternpaar, dessen Bild von dem entarteten Nachwuchs, dem geist und seelenlosen, späteren Bossenschtvindel sich leuchtend abhebt. Ein Abstand ist da, doch, wie es so geht, die Erinnerung übertreibt ihn idealisierend zu Gunsten der Vergangenheit. Das Renommée, das das Alte genießt, reizt zu gelegentlichen Neuaufführungen, aber der Effekt pflegt dabei eine Untergrabung jenes Renommées zu fein. Verwundert reibt man sich die Augen, daß sie von den gerühmten Tugenden bei solcher Begegnung herzlich wenig entdecken. Von dem frischen, volkstümlichen Handwerksgesellen- Humor, der wenigstens in einzelnen Scenen des auch heute noch immer wieder gespielten Lumpacivagabundus" erfreut, ist in dem vom Neuen Theater aus gegrabenen, etwa ein halb Jahrhundert alten Nestroy- Schwanke faum ein Hauch zu spüren. Der zum Associé anvancierte Commis und der in die Commisstelle erhobene Lehrling, die die Abwesenheit des Strengen Prinzipals benußen, sich einen" Jur" zu machen, zeigen nicht einmal einen Anfaz individualisierender Charakteristik; und die Situationsfomit arbeitet, wenn auch im Rahmen der Kleinbürger­Lichen Verhältnisse, teilweise bereits nach Methoden, die dann später im Pariser Schwant zur Virtuosität ausgebildet sind. Die Scenen in dem Wiener Restaurant, das Damensouper der beiden Jurmacher, der Wandschirm, der sie vor dem eifersüchtigen Chef verbirgt, die In einer der letzten Nummern des Altkircher Kreis­Berwechslungs- und Heßjagd der Uebelthäter weisen bei allen Unter- blattes" stand folgende Annonce: Hirfingen sucht tüchtigen Mann zum schieden des Milieus deutliche Verwandtschaftsspuren mit dem Aufziehen der Turmuhr.- Lohn: zunächst feiner, später französischen Genre auf, nur daß die Technik des Verwirrungs- bei guten Leistungen verdoppelt."- stiftens hier über findlich unbeholfene, primitive Anfänge noch nicht hinaus gediehen ist. Je weniger so das blutleere, zusammen

-Bei der Durchbohrung des Simplon Tunnels auf der Nordseite ist man auf eine heiße Quelle gestoßen, der in der Sekunde 25 Liter Wasser entströmen. Die Durchbohrung wird nun vom Jfelle- Eingang weitergeführt werden; man rechnet noch sechs Monate bis zur Vollendung der Bohrarbeiten.

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Der Springwurmwidler, ein seit einer Neihe von Jahren in Rheinhessen nicht beobachteter Rebenfeind tritt in diesem Jahre wieder auf und richtet in einigen Gemarkungen großen Schaden an.

Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am

gebastelte Stück den Ertvartungen auch mur halbwegs ente Sonntag, den 22. Mai.

Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.-Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,