"
-
Hundert wunderbaren Gaben; unter denen war auch die, daß er wie ein Fisch im Waffer untertauchen konnte. Worin dabei das Sonderbare und Magische lag, hat mich oft gewundert; aber als ich die Lhamas gesehen, verstand ich auf einmal, daß das Wunder die Berührung des heiligen Mannes mit dem Wasser war." Die Schwierigkeiten des Transportes waren sehr groß und die Verluste an Tieren erschreckend. Nur der Yak, der Ochse Tibets , ist ein vorzügliches Lasttier. Er trägt 160 Pfund und braucht selber fast nichts. Er existiert nur von ein paar Büscheln Gras und Blättern, die er auf dem Wege abfrißt. Langsam trottet er dahin, ein Bild stummer Resignation. Es gibt kaum ein traurigeres, lebensmüderes Geschöpf als den Yak; er stirbt bei den geringsten Anlässen. Furchtbar viel Tiere starben uns auf dem Wege.' Ueber die Eingeborenen läßt fich Candler nicht sehr freundlich aus." Die Mongolen strömen einen eigentümlichen Geruch aus, der ganz unterträglich ist. Tibetaner, Bhutanesen, Lepchas haben ihn, aber am stärksten die im Tiefland wohnende Mischlingsrasse der Lepchas, die mich während einiger Tage nach meiner Verwundung auf einer Bahre über die Berge trugen. Wenn wir in ein Flußtal gelangten, dann stürzten sie in das Wasser und badeten, doch sie stanken danach noch biel furchtbarer."
-
Kunft.
sch. Ausstellung im Künstlerhaus. Aus Dresden ist ein neuer Künstler angekommen: Karl Mediz . Er hat den großen Saal des Künstlerhauses in Anspruch genommen und hängt dort seine umfänglichen Bilder auf.
Es gibt außerhalb Berlins , gerade in den Provinzzentren oder Hauptstädten der Heineren Staaten, was Kunst anlangt, oft Leute bon jenem Schlage, wie Mediz ist. Die Großstadt führt zu einem ungewollten Zusammenarbeiten. Probleme werden hier energisch in Angriff genommen. So sinkt der Wert der Einzelpersönlichkeit als folcher. Die Funktion des Einzelnen als Arbeiter am Ganzen steigt. So ist z. B. von diesem Gesichtspunkte aus die von Liebermann aus gehende Berlinische Malweise eine spezifisch großstädtische Erscheinung. Der Einzelne macht sich einem Programm dienstbar, das er für richtig erkennt, und dies Programm seben alle mit gemeinsamen Kräften durch. Die Folge ist: der Einzelne tritt nicht so leicht hervor mit Bildern, die leichtlich imponieren wollen, durch moralische Mittel und historische Formulierung, sondern das tech nische Niveau wird ausgebaut, ergründet, vertieft.
Außerhalb Berlins finden wir dagegen oft noch jène Maler, die allein schon in ihrem Beruf etwas Eigentümliches. Großes erblicken. Sie arrangieren sich in großer Pose und malen Bilder von„ tiefer Bedeutung". Allerlei Motive, die ihnen groß scheinen, erweitern sie vom Umfang einer Stizze bis zum großen Monumentalbilde, setzen einen geheimnisvollen Titel darunter, und ihr Ruf ist gesichert. Wenigstens in ihrer Stadt; da imponieren sie. Haben fie dann genug Ruhm auf heimischen Gefilden geerntet, so machen Sie sich eines Tages auf nach Berlin .
44
-
Neben dem landschaftlichen Empfinden fällt ein Gefühl für weite Linien, eine gewisse dekorative Begabung in ber Verteilung der Massen auf; doch hindert auch hier die anhaftende Trivialität, der man den Mangel eigener Gestaltung und eigenen Erfindens und Findens anwerkt, die freie und natürliche Erhebung in die Sphären, auf die der Maler so energisch hindeutet, zu denen er strebt; so daß das letzte Gefühl, das uns beschleicht, doch wieder Pose, Aufdringlichkeit ist. Bergbau.
-
gc. Zur Geschichte des Steinkohlenbaues in Westfalen . Bereits im Jahre 1300 finden wir, wie wir von Dettens Werke„ Westfälisches Wirtschaftsleben im Mittelalter" ent nehmen, die ersten Steinkohlen in Westfalen . Die Chronik erzählt, daß im Jahre 1312 zu Dortmund die Gebrüder Heinrich und Dietrich Aplerbeck ihr Haus mit all seinen umliegenden Gerechtigkeiten, Steinbrechen und Kohlengrafften verkaufen. Die förmliche Förderung von Kohlen ist für das städtische Gebiet von Dortmund in einem Bericht aus dem Jahre 1443 nachgewiesen. Um diese Zeit werden die Kohlen auch immer mehr Gegenstand der öffentlichen Einkünfte durch den von ihnen erhobenen Zehnten. Die ältesten Nachrichten über das Vorkommen der Kohlen bei Bochum gehen etwa auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurück, denn im Anfange des 16. Jahrhunderts bilden sie schon gewöhnliches Heizmaterial hier für Feuerungs- und namentlich für Brauzwecke. In Essen wird schon 1317 in der Stiftungsurkunde des Hospitals für durchziehende Mönche der Kohlenbau erwähnt. Die Mutungen und Bergwerksverleihungen wurden hier durchgehends von der Lehnskammer der Fürstin Aebtissin erteilt. Doch lauteten diese nicht auf ein bestimmtes Distriktsfeld, sondern nur auf einzelne, in demselben näher bezeichnete Flöße und wurden so leicht die Quelle fortwährender Streitigkeiten unter benachbarten Gruben. Dazu kam noch, daß den Grundbesitzern nach uraltem Herkommen das Recht zustand, die sog. Tagespfeiler( Topffohlen) zu gewinnen und daß für solche sogenannte Trußbaue bisweilen auch die Erlaubnis der Regierung gegen Behntabgabe nachgesucht und gegeben wurde, ein Verfahren, wodurch alle sonstigen Gerechtsame in Zweifel gestellt wurden. Wie im Westfalen im Einzelnen und des Genaueren der Kohlenbergbau bis zum 17. Jahrhundert sich allmählich ausgedehnt und entwickelt hat, wie der Absatz gewesen und wie sich der Versand gehoben hat, darüber fehlt uns fast jede Nachricht. Im Jahre 1446 scheint allerdings die Steinkohle schon bis nach Hamm vorgedrungen zu sein, denn dort requirieren die Soester während der berühmten Soester Fehde am 9. Oktober 1446 auch Steinfohlen. Jedenfalls ist sicher, daß seit dem 15. Jahrhundert die Kohlenförderung gut im Gange war; alle Nachrichten lassen erkennen, daß von Mülheim a. d. Ruhr bis in die Gegend von Unna im Laufe des 16. Jahrhunderts überall in der Nähe der Städte und in den Tälern der„ navigablen" Ruhr und ihrer Nebenflüsse, die den gewerbereichen Teilen des Bergerlandes und des Sauerlandes sich anschließen, Kohlen gewonnen wurden.
-
"
Notizen.
Früher waren diese Maler der großen Gebärde Leute, die partout immer etwas sagen" wollten mit ihren Bildern und sich oft so aufdringlich gerierten, leicht kenntlich und leicht abzuweisen. Sie fonnten nie gut malen. Man ertappte sie auf schlechter Handschrift. Heute ist die Aufgabe der Kritik nicht so leicht, und gewiß Gerhart Hauptmann hat auch diesmal dent werden sich zuweilen Kritiker hier blenden lassen. Die vertiefte Grillparzer Preis( 5000 Kronen) zugesprochen erhalten für technische Ausbildung duldete solche glatte Malweise nicht mehr. Zu- das Drama Der arme Heinrich ". Mit„ Hannele" und dem hatten bedeutende Maler namentlich Böcklin ist der Vater mit" Fuhrmann Henschel " trug Hauptmann denselben Preis und Anreger dieser Gattung Künstler nun auch Vorbilder ge- davon. liefert für diese Art, für große, allegorisch- symbolische Bilder und Erfolg hatten: Friz Lienhards Drama„ Der Stimmungsbilder mit großen Konturen.. Fremde" im Stadt- Theater zu Erfurt , Pserhofers So malt Mediz einen Birkenhain mit blasendem Ban. Er malt Schwant Stadtväter" am Thalia- Theater in Hamburg . auch eine Sirene. Er malt auch Niren und Nymphen. Er malt ein Kloster mit rauschenden Binien, deren hohe Wipfel sich im Winde biegen, abgehoben von dem blauen Himmel. Da Mediz hinter der neuen, modernen Malschule kommt, sind eben seine Mängel nicht so leicht ersichtlich. Er strebt offenkundig nach der großen Linie und dem Schwung, der ein Bild über den Wert einer augenblicklich erhaschten Studie oder Skizze erheben soll. Große Eisfelder gibt er die soller unendliche, tote Stille suggerieren. Frühling: eine Gebirgswiese mit blauem Enzian. Rast: auf hohem Gipfel zwei müde Reiter, drunten Fernsicht, die Gestalten der Reiter klein. Zwei Zentauren in öder Felslandschaft.
-
Am besten gelingt Mediz dessen Kunst sich wieder dem großen Publikum nähert, das solche derben Mittel liebt die landschaftliche Note. Durch deutliche Farbengegenüberstellung erreicht er oft lichte Eindrücke. Teile einzelner Bilder sind so ganz apart durchgeführt braune Stämme und grüne Wipfel, ein Gewirr von Aesten und Wurzeln, wenn sie auch nicht ganz eigen sind. Das wirklich Monumentale jedoch liegt dem Maler gar nicht. Es fehlt da an Lungenkraft. Aufgeblasen und hohl wirken diese Partien. Stalt, ohne persönliche Wärme stehen diese groß sein sollenden Landschaften voi uns, die nur vergrößert" find. Sie sind nicht ausgefüllt, sie wirken tot, und es scheint, ihr Schöpfer wußte sich selbst nicht darin zu bewegen. Am deutlichsten wirft dieser Mangel, wenn Mediz große Figuren in diese Staffage hineinsehen will. Diese Sirene", diese Eismänner", diese" Niren" usw., sie zeigen noch so deutlich die Spuren des Modells, sie sind so wenig über das Leben hinausgehoben. Hier offenbart Mediz am deutlichsten seine Mittelmäßigkeit.
Jm Gärtnerplay- Theater zu München wird noch in diesem Monat eine neue Operette" Der Geist von Matschach" in Szene gehen. Der Text soll von Korfiz Holm und Bierbaum, die Musik von Bernhard Stavenhagen stammen. Die Uraufführung von Mascagnis neuer Oper„ Amica" findet am 16. März in Monte Carlo statt. Eine Ausstellung moderner religiöser Malerei wird diesen Sonntag im städtischen Museum zu Elberfeld eröffnet. Es werden Werke von Gebhardt, Steinhausen, Thoma und Uhde zu sehen sein.
-
-
In Ephesus wurde bei den Ausgrabungen ein Goldschak, bestehend aus Ohrringen, Armringen ,, Spangen, Vorstecknadeln, Vögeln und Halsschmuck, gefunden. Sämtliche Gegenstände sind aus feinstem Gold und zeigen vorzüglichste Arbeit. Die Leiter der Ausgrabungen sehen sie in das 6. Jahrhundert vor Christo.
-Der vor zwölf Jahren begonnene Versuch, a a h me Renntiere in Alaska zu afflimatisieren, ist vollständig gelungen. Die amerikanische Regierung hatte im Jahre 1892 gegen 1000 lappländische Renntiere nach Alaska bringen lassen und eine Anzahl Lappländer verpflichtet, die Eingeborenen in der Behandlung der Tiere zu unterweisen. Die Renntiere haben sich schnell vermehrt und kommen nur für Post- und Transportzwede zur Verwendung. Ein Paar zieht eine Last von 400 Kilogramm und legt täglich gegen 60 Kilometer zurück.
Der erste Ho chofen in Südafrika ist in der Nähe von Pretoria an der Bahnstrecke errichtet worden. Er kann eine wöchentliche Ausbringung von 500 Tonnen Roheisen bewältigen.