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Himmel, und weiße Böttchen schäfern über ihn hin. Von den säzen des Bundes, der eine Einheit darstellen will. Manche Bilder Höhen blicken die Dörfer herab, die spigen Türme, die stolzen kennt man schon, ja man hat sie schon auf früheren Jahres Billen, an flachen Ufern tummeln sich muntere Kinder, fern flingt ausstellungen gefehen. Sogar aus Privatbesitz   kommen einige Werke. eine Glode, im Sonntagsputz gehen die Menschen zur Kirchenfeier. Im allgemeinen begegnen einem die altbekannten Namen und der Belgien   ist durchfahren ein freundlicher deutscher   Zolbeamter Wert der Ausstellung liegt in dem stetigen, ruhigen Fortschreiten, in hat uns den ersten Eindruck des Vaterlandes nicht verekelt, er war dem Ausbauen des Neuen, in dem Erreichen eines achtbaren All­höflich die ersten deutschen Worte schnitten nicht gar zu scharf ins gemeinniveaus. Daß dabei immer noch sogenannte Schlager fich Dhr. Aachen  , die alte Kaiserstadt grüßt herauf aus ihrem Tale, in breit machen, ist anscheinend nicht zu vermeiden. Korinth   liefert dem sie sich behaglich dehnt. Köln   erspähen wir, und dem Rhein   solche immer wieder. Es ist ein gutes Zeichen, daß man ruhig erschließt sich das Herz. Er ist geblieben, wie er war. Ich bin daran vorübergeht und auch da noch die rohe Verbe geblieben, wie ich war. Ich werd' wie ein Kind, wenn ich ihn immerhin anerkennt. Liebermann tritt zurück. Auch wiedersehe. Ich war Kind mit ihm, ich bin Kind geblieben für ihn. er leiht zwei Bilder, die schon im Besitz( der Bremer Das Rheinkind, das sich seiner Liebe gar nicht schämt, gar nicht Kunsthalle) find, her. Leistikot gibt einige feine, teils schon schämt, wie einfältig es ist und weichmütig und herzhaft seine bekannte Arbeiten, Landschaften. b. Hofmann ist mit einer Träne zerdrückt. Was schiert mich jetzt Bickelhaube und deutsche ganzen Reihe bunter Mädchenszenen, Stizzen in farbenfroher Manier Unhöflichkeit, Bolizeivorschrift und schnarrende Beamtenstimmen vertreten. Der Wiener   Maler Klimt   stellt eine große Anzahl Rhein  , ich grüße dich! dich liebt man anders, wie Paris  . dekorativer Arbeiten aus. Gute Porträts find von Kaldreuth, Diese Liebe ist anders, die stört nicht die Zeit, die dem Vorsitzenden des Bundes, zu sehen. Landschaften und Porträts ändern nicht die Ereignisse, mit der ist man berwachsen in frucht von Trübner, Werte von Uhde, Thoma, Slevogt  , er barer Junigkeit. Die läßt man nicht, die bleibt bei einem in der gänzen die Reihe der bekannten Namen. Fremde, in Freud und Leid, Mutter und Schwester, Freundin und Neben diesen marschieren eine Anzahl weniger bekannter Geliebte. Die verliert sich nicht, fie bildet das Wesen und bewurzelt Künstler auf, die beweisen, daß eine Schule fich allmählich ause es. Die ist selbst stärker als unsere Schwärmerei die erträgt das bildet, die den Lehren der Sezeffion folgt. Diefer Gedanke der Belächeln. Propaganda ist diesmal besonders ausgesprochen worden. Im Vor Deutschland  , ein Frühlingsmärchen" Heinrich Heine   fände wort des Katalogs heißt es: Wir wollen versuchen, für die Ges die Worte dafür. Durch Industrieland, durch Heideland, durch Fluß- danken, die wir in der Kunst für die richtigen halten, auch durch land, durch Gebirge und Ebene in den Sonntag hinein, der voll des andere Unternehmungen zu wirken. Deren erfte soll die Gründung Frühlings ist. einer Stätte in Florenz   für freie Künstler verden." Gemeint ist Selbst Rigdorf wird einem da zum Eldorado, sogar Berlin   damit die Künstlerkolonie Villa Romana, die der deutsche Künstler wird schön. bund in Florenz   angekauft hat. Der gwed dieses Unternehmens Wie freuten wir uns, wenn wir das Treppengeländer herunter so heißt es in dem Katalogist, talentvollen Künstlern Ge gerutscht und die roten Sandsteinplatten des Viadukts hinunter- legenheit zu geben, eine Zeitlang in Ruhe an schönem Orte zu geglitten waren. Muß es denn immer aufwärts gehen? Auch ab- arbeiten und zugleich vor den in Florenz   so reich vertretenen Stunft wärts ist einmal schön. Und es ist nur einmal Frühling im Jahre, wie werken aller Epochen, aller Stile mit sich und ihrer Kunst zu Rate man nur einmal jung ist. zu gehen."

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So fiße ich in Rigdorf wie ein Maitäfer vor grünenden Bäumen. Und die mich belächeln, wissen gar nicht, wie behaglich so ein Maitäfergefühl ist. In dem ist die Welt überall neu zu ent­decken.

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Kleines feuilleton.

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Der einzige, der einen ganzen Saal für sich erhielt, ist der Schweizer   Hodler, dessen dekorative Entwürfe einen großen, mo numentalen Zug zeigen.

Im ganzen find 281 Arbeiten ausgestellt. Davon 193 Del bilder, 35 Werke der Schwarz- Weißkunst, 48 plastische Arbeiten, denen sich das Kunstgewerbe anschließt.

Jm Prinzip erscheint es eigentümlich, daß die Sezession wieder daran geht, Italienpilger in der Kunst zu züchten. Die alte Richtung hat damit schon genug getan. Zudem erfreut sich der größte Teil der Sezessionstünstler der petuniären Mittel, aus eigener Tasche fich diefe Reise ohne Ueberlegung leisten zu können. Gerade der junge Nachwuchs, der in Betracht kommen könnte, ist damit gut versehen. Und die älteren, die kämpfen mußten, sind zu Ansehen und Würden gekommen. Für wen also diese Inftitution gelten soll, ist eigentlich unklar. Mit diesem erneuten Hinweis auf die alte Verführerin es. Die zweite Ausstellung des deutschen Künstlerbundes wurde Italien  " scheint fein glüdlicher Griff getan zu sein, und eher am Donnerstag der Presse zugänglich gemacht. Zum erstenmal hätte die Sezeffion auf das eigene Land verweisen findet die Ausstellung in Berlin   statt und zwar wird das neue sollen und auf die Länder gleicher und aufsteigender Kultur: Gebäude der Sezession am Kurfürstendamm   damit eröffnet. Die Frankreich  , England, Amerika  . In dieser Ausstellung sollen sieben Anlage ist so, daß das Ausstellungsgebäude zurückliegt. Hallengänge Künstler ausgewählt werden. Wir werden sehen, wen es treffer umrahmen von beiden Seiten den Vorplay. Das ganze macht wird, und späterhin werden wir sehen, was dabei herauskommt. architektonisch einen freien und großen Eindruc; einfach find die Linien der Fenster und Balustraden. In jeder Etage zieht sich ein Balkon um die ganze Front herum. Allerdings, es galt, mit dem Raum zu geizen, der nicht allzu reichlich zur Verfügung stand. Innerhalb dieser Beschränkung aber ist das Mögliche geleistet worden. Augenscheinlich legt ja auch die Sezession teinen allzugroßen Wert auf die Mitwirkung der Architektur. Das Gebäude Das farbenschöne Plakat von Th. Th. Heine   fündigt an, daß soll als solches nicht hervortreten. Es dient nur als Mittel, indem die Ausstellung vom Sonnabend ab allgemein zugänglich ist. es den Bildern, die die Hauptsache sind, auf die sich das Augenmerk Bis dahin muß aber noch energisch gearbeitet werden. Vieles ist fonzentrieren soll, Raum und Unterschlupf gewährt. In dieser Be- noch unfertig und macht einen provisorischen Eindruck.- ziehung hält sich die Sezession frei von dem modernen Bestreben, ein Gesamtbild der Künste zu geben. Sie will ihren Bildern das Hauptinteresse erhalten. Was an Kunstgewerbe vorhanden ist, ist berschwindend, ein gestickter Wandteppich und kunstgewerbliche Gegen­stände der Wiener Werkstätte  , Arbeiten in Silber, Gold, Leder, Holz und Papier von Joseph Hofmann   und Koloman Moser  . Die Architektur fehlt ganz. Und Innenräume find auch nicht ver­treten. Damit stellt sich die Sezession in Gegensatz zu dem modernen Ausstellungsprinzip, das nach ihrem Auftreten auftam und das namentlich in Dresden   mit großem Geschmack ausgestaltet wurde. Für die Sache selbst ist das förderlich. Zweifelsohne wird die Sezession in späteren Jahren einmal auch diesen Schritt machen, sowie die Verhältnisse es ihr gestatten. Wie die Dinge jezt stehen, tann man hier in geschmackvoller Umgebung eine Reihe guter, ja borzüglicher Bilder sehen. Die Wandbekleidung ist grün, der Boden­belag graublau. Die Bilder präsentieren sich auf diesem Hinter grund gut. Die Räume find nicht so groß, daß sie die intime Wirkung töten, andererseits nicht so klein, daß für größere Bilder der Ueberblick mangelt. Man sieht das einzelne Werk, und man hat von jedem Saal einen ganzen Eindruck, der sich dank der guten Anordnung schnell einprägt.

Es sind im ganzen neun Säle, die sich um einen großen Haupt­faal, der in der Mitte liegt, gruppieren. Der Grundriß ist denkbar einfach. Der Plastik ist der hintere Längssaal gewidmet. Dort über­wiegt Klinger mit drei Büsten, einem Entwurf zum Brehms- Denkmal und drei Arbeiten in Marmor und Bronze. Einige plastische Arbeiten find noch in die anderen Säle verteilt, so Gauls Löwe und Adler. Außer diesen find noch Hahn, Hildebrandt, Heine, Stud und Tuaillon mit plastischen Werken vertreten.

Die Bilder sind so gehängt, daß sich ein Gesamtbild der heute schaffenden, modernen Künstler ungefähr ergibt. Die Trennung nach Städten ist nicht beibehalten worden. Es entspricht dies den Grund

ie. Chinesische   Instrumente. In China   wird auch Musik gemacht, aber sie ist auch danach. Auch beim besten Willen, die Kultur der Chinesen als eine hochstehende anzuerkennen, wird man sich kaum dazu entschließen tönnen, die Chinesen auch in musikalischer Be ziehung zu den gebildeten Menschen zu rechnen. Dabei haben fte fich gar nicht wenig mit der Musik abgegeben, wie die Fülle vo Instrumenten beweist, die im Reich der Mitte in Gebrauch find Da ist zunächst eine große Zahl von Schlaginstrumenten. Außer den Triangeln, Kastagnetten, die wie überall zur Hervorhebung des Taktes und des Rhythmus dienen, sind zunächst verschiedene Formen Zu diesen sind großz der Trommeln und Bauken vorhanden. Blatten mit breiten Rändern zu rechnen, die mit den Händen ge­halten und gegen einander geschlagen einen betäubenden Lärm geben. Nicht weniger start wirken die chinesischen Trommeln Die Tamboure lennen dort nur einzelne Schläge und feine Wirbel, aber sie haben ein außergewöhnliches Tattgefühl. China   ist auch die Heimat des Gong, der in einer runden Bronzeplatte mit erhabenem Nand besteht. Man unterscheidet ein männliches Geng, mit einheitlicher Fläche, und ein weibliches, mit eine Höhlung in der Mitte. Geschlagen wird es mit einen Schläget; der Ton wefelt nach dem Durchmesser und der Dicke der Scheibe. Die Chinesen besigen in der Herstellung dieses Instruments eine unerreichte Meisterschaft.

Man findet fleine Gongs bon nicht mehr als 12 Bentimeter Durchmesser, die beim Schlag mit einem winzigen Hammer einen betäubenden Ton geben; diese Tonwellen haben aber für ein europäisches Ohr etwas schmerzhaftes, auch abgesehen ben Die Hausierer pflegen in den Straßen de der Stärke. chinesischen Städte die Gongs zu benutzen, um die Auf merksamkeit des Publikums auf sich zu lenken. Gongs von beträchtlicher Größe werden den Mandarinen vorausgetragen, und die Zahl er Schläge, die sich in bestimmten Zeiträumen wiederholen, zeigi te