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Geographisches.

Rang des Beamten an. Glocken werden gewöhnlich nur aus Guß- wußte, gelten. Fräulein Tharau, die den Berggeist in seinen eisen hergestellt, nur in Ausnahmefällen mit einer Beimischung von mannigfachen Verwandlungen darzustellen hatte, erfreute in Spiel, Kupfer. Das Eisen wird meist von alten Kochtöpfen genommen. Gesang und Tanz durch leichte Anmut. dt. Man kann sich denken, daß auch diese musikalischen Instrumente nicht besonders klangvoll find. Die chinesischen Glocken werden in zwei Gruppen geteilt, in solche mit und ohne Flügel; erstere werden rt. Die Wasserfrage in Südmarokko. Der Süden bevorzugt, weil die Leute glauben, daß die Schönheit des Tons von Maroffo besteht seiner geologischen Natur nach aus weiten durch diese Anhänge gewinnt. Auf der Oberseite der Glocke Devonschichten und Ablagerungen der Steinkohlenzeit. Die letzteren befinden sich immer eine oder mehrere Deffnungen, die den werden indes an Stellen, wo sie möglicherweise Kohlenflöte bergen, Schall aus der Glocke herauslassen sollen. Als einmal ein Missionar von jüngeren Schichten überlagert. Diese alten Formationen ihrer eine solche Glocke ohne Löcher gießen ließ, konnten die Chinesen gar feits ruhen wieder auf noch älteren frystallinen Schichten, die jedoch nicht begreifen, wie sie überhaupt irgend einen Ton geben könnte. an manchen Stellen Maroffos zutage treten und auch weiterhin Unter den Blasinstrumenten ist eine Art von fleiner Orgel zu nennen, in der Sahara   im Verein mit dem devonischen Ton und die aus einem Bündel von 17 Bambusrohren besteht. Sie gleicht den Steinkohlenablagerungen die Bodenoberfläche bilden. Die äußerlich den tragbaren Orgeln der Hansierer qus unserem Mittel- felben Schichten fezzen fich bis zum Oberlauf des Niger  alter. Der Spieler hält das Instrument in den Händen und bläst und dem Hinterland der Elfenbeinküste   fort und bergen dort die Luft durch ein Rohr ein. Die einzelnen Töne werden durch sicher Gold. Die jüngeren Ablagerungen, welche das Karbon in das Spiel der Finger auf einer Anzahl von Löchern hervorgerufen. Südmarokko überlagern, find meist in der Streidezeit entstanden m Ein anderes Instrument besteht aus einem einzigen, etwa 15 Benti- Westen hat aber der Wind die Steinkohlenablagerungen gänzlich meter langen Bambusrohr, das von einigen Löchern durchbohrt bloßgelegt und das Land zur vollständigen Wüste mit wandernden ist und als Mundstück ein noch größeres und weiches Stück Dünen gemacht. Der Aufenthalt des Menschen in diesen trockenen Rohr besigt. Diese Art von Oboe fostet in China   nur wenige Gegenden des marokkanischen Südens ist an das Wasser gebunden, Pfennige und zeichnet sich durch einen schreienden Ton aus. Ge- das dort doch so außerordentlich selten ist. Im Süden von Algier  wöhnlich stellt sie sich der Chinese selbst her. Da die Löcher oft mit und Tunis   sind die Franzosen durch Anlegung von artesischen mangelharter Genauigkeit angebracht werden, so läßt auch die Nein- Brunnen weit in das Büstengebiet borgedrungen. Es fragt heit der Intervalle gewöhnlich viel zu wünschen übrig. Dafür sind biese so laut, daß zwei von ihnen ein Konzert von zwanzig Geigen mit Leichtigkeit übertönen könnten. Dann gibt es noch ein u strument, das ziemlich genau unserer Querpfeife entspricht und auch qus Bambus hergestellt wird. Es befigt oft noch eine besondere Deffnung, die mit einem Stück Goldschlägerhaut oder einem Stück Rinde von frischem Rohr zugeklebt werden kann und dann dem Ton etwas Durchdringendes verleiht. Eine andere Bambusflöte erinnert durch einen mehr weichen Ton etwas an die Klarinette. Die chinesische   Bioline besteht aus einem Zylinder an einem übermäßig langen Griff. Als Saiten dienen gedrehte Seiden­fäden, die mit großen Wirbeln aufgezogen werden. Der Klang ist nicht inumer ohne Reiz, aber wegen der Beschaffenheit der Saiten und wegen des fleinen Rejonnanztastens dünn und scharf. Für Harmonie haben die Chinesen sehr wenig Verständnis. Ein Miffionar erzählte, wie eine chinesische   Kapelle einen Marsch spielen wollte, den sie von einer europäischen   Kapelle gehört hatte. Der Erfolg war wunderbar, denn jedes Instrument spielte in einer anderen Tonart. Trotzdem schienen die chinesischen Musiker mit ihrer Leistung sehr zufrieden.-

Theater.

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Das

sich nun, ob der Süden von Marokko   der Anlegung solcher Brunnen günstig ist. Nach den Ausführungen des Berg­werks Jugenieurs D. Lewat in La Nature" fommen als Schichten, die das Regenwasser durchdringen lassen, nur die Sandsteine der Devon  - und Kreidezeit in Betracht, die von einander durch Lagen von Schiefer und Ton der Steinkohlenzeit getrennt werden, welche ihrerseits für Wasser undurchlässig find. Undurch­lässig sind auch die alten kristallinen Schichten. Um zu Wasser zu gelangen, würden also artesische Brunnen durch die undurchdring­lichen Schichten zu bohren sein, um zu den wasserführenden Schichten zu gelangen. Da die der Zeit nach aufeinander­folgenden Ablagerungen feineswegs immer über einander lagern, sondern im Laufe der geologischen Epochen oft aus dem Gleichgewicht gebracht, steil aufgerichtet oder gar übergekippt worden sind, so muß vor der Anlage der Brunnen das Terrain erst genau fondiert werden. Am Fuße von Gebirgen braucht der Fels oft nur wenige Meter tief angebohrt zu werden, um eine künstliche Quelle zu erzeugen, welche durch höher gelegene Wafferreservoire zwischen undurchdringlichen Schichten gespeist wird. Auf manchen Gebirgen fommen noch schöne Eichenwälder vor, aber die Hochplateaus, aus denen der Süden Marokkos   zum größten Teile besteht, sind dürr, sandig und tragen nur eine armfelige Vegetation, bon der sich Schafen, Ziegen und Kamele Schiller Theater O. Der artesische Brunnen". nähren. Die durchschnittliche Regenmenge beträgt hier im Jahre nur Märchenpoffe mit Gesang und Tanz in vier Aufzügen von Gustav 200 Millimeter. Die Wasserfrage ist also hier von größter Wichtig Raeder. Der traditionelle Glaube an die gute alte Berliner   feit. Leider ist aber das Wasser, das die bisher existierenden Boffe, die da vor sechs bis vier Jahrzehnten geblüht habe und dann wenigen Brunnen liefern, von sehr schlechter Qualität. durch einen entarteten geistlosen Nachwuchs verdrängt worden sei, ist Regenwasser, das in den Boden fickert, nimmt eine Menge von schon durch frühere Ausgrabungen des Schiller Theaters arg ins Salzen auf, die in den Schichten enthalten sind. Wirklich gut ist Banten   gebracht. Hört man die Späße, über welche unsere Bäter allein das Wasser, das nur durch die oberen, vom Winde auf­und Großmütter gelacht, heute wieder einmal von der Bühne, so gehäuften Sandschichten gedrungen ist. Solches Dünenwasser" ist scheint einem die Possentoft des damaligen Geschlechts, obwohl nur leider sehr selten. Dagegen ist der Reichtum der tieferen ananchmal gefünder, so doch, was Geist und Witz betrifft, ganz ähn- Schichten an Wasser erheblich, und mur bei Ausnutzung dieses Reich­lich falzlos wie die im Adolf Ernst Theater später aufgetischten tums kann sich europäische Kultur hier im Norden der Sahara   vers Gerichte. Aber Naeders, eines Breslauers, Artesischer Brummen", ein breiten. Die Bevölkerung, die mit ihren Herden bald hierhin, bald Theaterereignis des Jahres 1945, nimmt sich, auch abgesehen von der dorthin wandern muß und bei ihrem unsteten Leben zur Vagabondage Gemeinsamkeit des geistigen Defizits, der Art, dem Genre nach, und Räubereien verführt wird, könnte sich bei regelmäßiger Wasser­nicht anders als ein zurückdatierter Adolf Ernst ans. Das A und Dversorgung an größere Seßhaftigkeit gewöhnen, die wiederum ihre ift hier die Ausstattung. Das Märchenhafte, das der Titel verspricht, rauhen Sitten mildern würde. Sient dem Verfasser nur als Vorwand, um eine möglichst große Menge hübscher Dekorationen, seltsamer Kostüme, weiblicher Hosen­ftatisterie, militärischer Paraden, bengalisa beleuchteter Gruppen, Augenlust, Fleischeslust und hoffärtiges Balletts und feichter Couplets anzubringen. In größerem Umfange Wesen. Der Franff. Btg." wird geschrieben: Der Herr Super amd mit entschiedener Berachtung alles inneren Zusammenhanges find intendent hält Kirchenvifitation in einem kleinen Bauerndorf. Nach diese handfesten und bequemen Hülfstruppen, durch welche die Mühe Prüfung der Jugend und beendetem Gottesdienst versammelt er den des Ersindens fich auf ein Minimum reduziert, auch bon Kirchenvorstand, um das Ergebnis seiner Untersuchung zu verkünden. Sen jüngeren Boffenfabrikanten kaum mobil gemacht. Ein Auf die gefeßlich vorgeschriebene Frage:" Run, wie sind Sie denn Vater, der dem Sohne die Auserwählte durchaus nicht mit Ihrem Herrn Pfarrer zufrieden?" antwortet das Oberhaupt des Heiraten lassen will, und ein dem häuslichen Bantoffelregiment ent Dorfes: flohener Hansknecht mit dem Stichwort: Meine Mittel erlauben Meer sei joa met unserm Herrn Berner soutveit sefrirre! mir das!" werden durch einen dem Brunnen entstiegenen Berggeist, Dawer ebbes hun mer doach ausseseze. Er prerrigt immer ein Dämchen in schmuckem Rappenkostim, mitten durch das boasselwige: Bun der Augenlust, Fleisches lust m Brunnenloch und das Erdinnere hindurch nach Afrika   zu den dem hoffärtige Wese. Nu misse mit Bauern oawer die tämpfenden Arabern und Franzosen   geführt, wo dann für Odalisten Aage bun froi bes speet uffhaale, sunst fumme mer net zoum tänze, weibliche Armeekorps u. dgl. m. fplendid gesorgt ist. Dort Nierige. Des Aageuffhaale oater doach faa' Lust und kaa' treffen sich Vater und Sohn, es gibt Versöhnung und nach der Nüd- Sünne. Unn dann die Fleischeslust! Wir Bauern huns   net fehr selbstverständlich die ersehnte Hochzeit, während der Hausknecht wäi die Staadtleut, mir fräte außer unserm bisse Schweineflaasch den Umweg über den Nordpol   wählt und dafelbst mitten unter nur an de Festdoabe e wink groin Rendflaasch uff de Desch. Des einer Eisbären- Gefolgschaft von seiner reuigen bösen Sieben ez doach geweß faa Sinn nett. Um vum hoffärtige Befe zurückerobert wird. Die spärlich eingeftrenten Wige" machten je rerre! Su e Wese hu ich noach bei lam aanzige gefieh'. Wammer den Eindruck grauen Altertums, fie können selbst vor fünfzig emool in die Stoadt welle, foahrn mer uff unsern Miests un Boul Jahren unmöglich neu gewesen sein. Am ehesten hatte noch die wähe. Der Herr Berner deht werklich gefcheirer, uns däi drei Sache Nordpolizene einen gewissen Schein von Munterfeit. net immer wirrer birzehaale!"

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Humoristisches.

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Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 21. Mai.

Als milderuder Umstand für den lanten Beifall des Publikums Tann wohl die urwüchsige Somit Schmasows, die auch aus diefer dürftigen Hausknechtsrolle noch überraschende Effekte herauszuholen Verantwortl. Redakteur: Franz Rehbein  , Berlin.-Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW,