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Nr. 279. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwo, 29. November 1899.

10.45 446

Tokales. telling be

Um so mehr sind die freisinnigen Blätter indigniert. Sie sollten zwar den Philister und seine Angst vor der Social­demokratie kennen; aber dennoch trauen sie immer wieder in erklärlicher, wenn auch für sie höchst verderblicher Selbsttäuschung ihren Leuten mehr politischen Intellekt zu, als diese besitzen und ihrer Natur nach je werden besigen können.

Erwähnt sei noch, daß die Dame, die jetzt aus dem Paradiese eine Wertverringerung petuniärer Art. Moralische Bewertungen sind der zartbesaiteten Jünglinge mit dem flammenden Schwerte der bei solchen Geschäftsunternehmungen ja an sich nicht angängig. fittlichen Entrüstung vertrieben worden ist, sich seit längerer Zeit

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Die Verjudung des Antisemitismus, mit dem Studium social- wissenschaftlicher Fragen befaßt. Sie hat Aufgaben der evangelischen Kirche. Die Nordd. Allgem. wie sie am Montag bei dem Stichwahlresultat des 45. Wahlbezirks im vorigen Semester im staatswissenschaftlichen Seminar des Professors Btg." berichtet: Fürbitten für eine glückliche Entbindung zu Tage getreten ist, giebt den rassenreinen Siegern bis jetzt noch Wagner einen von großem Fleiß und tiefem wissenschaftlichen der Frau Prinzessin Heinrich von Preußen   sind seitens des feinen Anlaß zum Jubel. Augenscheinlich ist ihnen ob der neuesten Ernst zeugenden Vortrag über die Lage der Fabrikarbeiterinnen evangelischen Ober- Kirchenrats für die evangelische Kirche der Monarchie auf Grund der ihm vom Kaiser erteilten Ermächtigung Parteigängerschaft nicht ganz wohl zu Mute. In knappen, be- gehalten. angeordnet worden. deutungslosen Worten gehen die konservativen Blätter über den Einfach Sekt- einfach Pferdefleisch. In Nr. 259 nagelten unerwarteten Erfolg der nationalen Sache" hinweg und die wir die Thatsache fest, daß der Fleischkonsum 1898/99 nach offenbar die Meldung eines hiesigen Blattes in Verbindung: Unter Mit der Kuppelei: Affaire in der Wilhelmstraße steht Staatsb.- 3tg." schweigt sich im Abendblatt völlig aus. dem Bericht der städtischen Schlachthofverwaltung von 82,9 Kilo­Nur die Deutsche Tages- 3tg.", die in ihrem ganzen Geschäfts- gramm auf 81,2 Kilogramm zurückgegangen ist und somit auch in fchuldig gemacht zu haben, ist ein Mitglied unserer ersten dem Berdacht, schwerer sittlicher Vergehungen fich gebahren eine starke Verwandtschaft zu dem arg verschrieenen er gegenwärtigen Periode unerhörter geschäftlicher Prosperität die Gejetlichaftstreise verhaftet worden. Als Modelle juchender Lebenshaltung des arbeitenden Volkes Mühlendamm verrät, zollt dem gesunden Sinn" der neuen schlechtert hat. Wir wiesen ferner darauf hin, daß Neze. Die Ermittlung dieses Malers" war der Kriminalpolizei  Maler Todte er durch öffentliche Anzeige junge Mädchen in feine Bundesbrüderschaft einige Worte konventioneller Anerkennung. in dieser Periode, die den Harmlosen Prozeß und biele ähnliche Erscheinungen eines standalösen Lotterlebens erst nach schweren Mühen gelungen. Eine der Frauen, die dem herrschenden Klassen ans Licht brachte, die Ausgebeuteten mehr und üstling Handlangerdienste leistete, ist gleichfalls in Haft genommen mehr auf Pferdefleisch angewiesen waren, dessen Konsum sich Warum der Name des hochgeborenen" Verbrechers wohl nicht erhöht hat. Mit diesen Erscheinungen beschäftigt sich auch die amt genamit wird? nicht unerheblich, nämlich von 1,2 Kilogramm auf 1,5 Kilogramm liche Statistische Rorrespondenz. Sie kommt dent gleichen Schlüssen wie wir, drückt das gewonnene Die Bolts- Zeitung" liest Herrn Eugen Richter   die Leviten und Resultat aber zartsinnig in dem Euphemismus aus, aber zartsinnig in dem Euphemismus aus, daß meint dann: die Lebenshaltung der Bevölkerung im ganzen etwas ein Am gestrigen Tage hat der Berliner   Freisinn, das muß, fo- facher geworden sei. Diese zarte Andeutung sollte patentiert fern die Wahrheitsliebe noch irgend etwas in der Politik zu be- werden. Vielleicht wird in einem zweiten Artikel el des amtlichen deuten haben soll, ohne Flostein gesagt werden, einen neuen Blattes den Hungernden bewiesen, wie gesund ihre vereinfachte" Selbsterniedrigungs Rekord geschaffen." Lebensweise im Gegensatz zu der der Harmlosen und anderer Ge­Die Auslaffungen des" Berliner Tagebl" lassen auf ein sellschaftsstigen ist, die gezwungen find, sich von den Folgen ihrer regelrecht verabredetes Kompromiß schließen: Licderlichkeit in Aachen   und anderen Bädern ausschwefeln zu lassen. Während der liberale Kandidat in dem sechsten Bezirk seinen Es sei noch hingewiefen auf den Umstand, daß die mitgeteilten Sieg den vermehrten Anstrengungen der eigenen Parteigenossen Zahlen hinter der Wirklichkeit erheblich zurückbleiben, da der Konsum verdankt, konnte der andere, nämlich der siebente Bezirk gegen der Vororte ebenfalls vom Berliner   Schlachthofe aus gedeckt wird. den socialdemokratischen Kandidaten nur durch die Stimmen In früheren Aufstellungen wurde dieser Umstand vom Statistischen der Bürgerparteiler für die Liberalen erhalten bleiben. Dafür Amte auch berücksichtigt und so tam man zu einem Resultat, das leisteten denn die Liberalen im 45. Bezirke den Bürgerparteilern den Wert der von der Schlachthaus- Verwaltung mitgeteilten Zahlen Vorspanndienste, um auf diese Weise dort den socialdemo um etwa 20 Proz. verringerte. fratischen Gegner zu Falle zu bringen. Der als Sieger hervorgegangene Kandidat der verbündeten Liberalen und Antisemiten ist gegenwärtig das anerkannte Haupt derjenigen hauptstädtischen Partei, welche ganz ausgesprochen den Zielen und Plänen derer um Herrn v. Mirbach die Wege zu bahnen be­strebt ist."

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Komisch ist die Berliner Zeitung  ":

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" Für die Socialdemokratie war dieser 27. November ein unglücstag. Es ist aufs neue dargethan, daß sie gute Wahlaussichten zumeist nur für die ersten, die Hauptwvahlgänge hat, bei Stichwahlen aber selten glücklich ist."

Wir meinen denn doch, daß ein Unglückstag nicht für uns, sondern für den Freisinn hereingebrochen ist.

Wir haben im Voraus allen freisinnigen Betenerungen zum Trotz gewußt, daß wir nur auf die eigene Kraft bauen konnten und haben dies auch so deutlich wie mur möglich ausgesprochen. Auch ist es keinem unserer Parteigenoffen eingefallen, nach liberalem Brauche um gegnerische Stimmen zu betteln. Wenn wir unter­Tegen sind, so find wir mit Ehren unterlegen; unser Schild ist rein.

Der Freifinn hat aber durch seinen und des Antisemiten Sieg sich mit Schande bedeckt.

Dies gehört zivar zum Wesen seines Liberalismus, ist aber darum doch nicht minder verachtungswürdig. Wir können die Nieder­Iage ertragen, uns ist sie ein Ansporn zu neuen, energischeren Kämpfen, zu neuen Siegen!

Für den Freisim ist aber das Ereignis des 27. November die legte Etappe zu einem schmählichen Ende.

Nach anderer Meinung soll der Verhaftete ein Bankier sein. Er wurde zunächst noch auf freiem Fuße belassen, da Fluchtverdacht nicht vorzuliegen schien. Vorgestern wurde er jedoch in Haft ge= nommen, da wohl Anzeichen dafür gesprochen haben mögen, daß er berjuchen werde, sich durch die Flucht der Bestrafung zu ent zichen.

Das Ehepaar Gönczi wird jetzt täglich dem Untersuchungss richter, Landgerichtsrat Herr zur Vernehmung vorgeführt. Die Er gebnisse der 6-7 Stunden lang währenden Verhöre find insofern bedeutsam, als die beiden Gatten, die natürlich nur getrennt vor­geführt werden, sich vielfach wiedersprechen. In seinen Antworten ist Gönczi ziemlich bestimmt. Er beschuldigt nach wie vor den un­bekannten Weinhändler des Mordes, verinag jedoch über den Wein­händler nichts Genaueres anzugeben, wiewohl er mit ihm an­geblich in der Königgrägerstraße gemeinsam ein Geschäft eröffnen wollte. Bezüglich des Telegramms aus Hannover  , des Sandanfahrens nach dem Keller, der Anbringung eines besonderen Vorlege­an demselben ist G. noch nicht befragt worden. Gönczi hat hingegen zugegeben, daß er das Gerücht von der Pariser Reise der Frau Schulze und deren Tochter verbreitet habe, jedoch sei er nur durch den Weinhändler, der mit Frau die natürlich von ihrem Manne getrennt ist und mit diesem nie in Sch. bekannt gewesen, dazu veranlaßt worden. Frau Gönczi, Berührung kommt, wird regelmäßig nach ihm vernommen. Auch gestern war sie einem mehrstündigen Verbör unterworfen. Sie bes wenig will sie davon etwas wissen, daß ihr Mann in der Königgräger­streitet, von der Pariser Reise Kenntnis gehabt zu haben und ebenso­straße ein Weingeschäft eröffnen wollte.

schlosses Die Wahrung ihres ,, Amtsgeheimnisses" ist neuerdings den Angestellten der Großen Berliner   Straßenbahn durch einen Erlaß der Direktion anbefohlen worden. Es ist ihnen bei Strafe sofortiger Entlassung verboten, irgend welche Auskünfte über ihre Dienstverhältnisse bezüglich des Gehaltes, der Dienstzeit 2c. an Civil: personen zu erteilen.

Dieser Erlaß wird die besseren Elemente unter den Straßen­bahn- Angestellten gewiß nicht abhalten, auch weiter die Mittel in Anspruch zu nehmen, die zur Aufdeckung der Schäden und überhaupt im Kampfe um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen erforderlich sind. Uebrigens sollte der Erlaß für die städtische Verkehrsdeputation ein Ansporn sein, energischer als bisher auf die Praktiken der " Großen Berliner" zu achten.

Das neueste Gottesguadentum. In der Zeitschrift für Samariter und Rettungswesen, V. Jahrgang Nr. 16, läßt sich der Arzt Dr. Otterbein in Eberswalde   in einem Artikel über persön­liche Gesundheitspflege wie folgt vernehmen:

Wenn trotz naturrichtiger Lebensführung Krankheiten und Unglücksfälle den Menschen befallen, dann beginnt die Aufgabe des Arztes, jener von Gott gejezten Autorität, welche niemand, der sich selbst und seinen Nebenmenschen wohl will, durch Umvissende und ungebildete Laienärzte oder gar noch durch sich selbst ersehen darf."

Wir nehmen an, daß jeder verständige Mediziner mit uns der Meinung ist, daß durch eine so furios abergläubische Polemit dem Kampfe gegen das Kurpfuschertum der denkbar schlechteste Dienst erwiesen wird.

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Vermißt wird seit dem 13. d. M. der 25 Jahre alte Porzellan­maler Richard Böttcher. Derselbe verließ am genannten Tage früh die elterliche Wohnung, wurde am selben Abend um 11 Uhr noch in einem Restaurant in der Friedrichstraße gesehen und ist seitdem verschollen. Alle polizeilichen Nachforschungen haben bisher noch zu feinem Resultat geführt. Da derselbe nur wenig Barmittel bei sich hatte, so wird angenommen, daß ihm ein Unglück zugestoßen ist. Sommerüberzieher, und befigt außerdem noch als ganz besonderes Bekleidet war er mit einem dunkelbraunen Anzug und modefarbenem Erkennungszeichen auf der rechten Bade eine tiefe Narbe. Nach richten erbitten die Eltern, Böttcher, Perlebergerstraße 46, oder O. Reinhard, Drehsestr. 14.

Einbrecher haben in der Nacht zum Dienstag die Restauration von Busefow, Krautstr. 6, heimgesucht. Die Diebe stahlen 250 W. an Geld, sowie Cigarren, Billardbälle und Getränke..

Briefmarken- Diebstahl. Wie die Londoner   Polizeibehörde der hiesigen Striminalpolizei am Montag mitteilte, ist in der englischen  Hauptstadt eine Martensammlung im Werte von 20 140 Mark ge­stohlen worden. Der Dieb hat sich vermutlich nach Deutschland   ge­flüchtet und wird hier versuchen, die Marken in einzelnen Partien zu verkaufen. Die Sammlung besteht vorwiegend aus Marken Groß­ britanniens   und den englischen Kolonien.

Der Landgerichtsrat a. D. Alexander Schmidt ist am Sonntag hier im Alter von 73 Jahren gestorben. Schmidt ist namentlich bekannt geworden durch das Opfer, das er 1893 wegen Zu dem geftrigen Streikposten- Urteil des Kammergerichts des Urteils im Majestätsbeleidigungs- Prozeß Harden schreibt die Berl. 3tg.":" Das Verbot des Streitpostenstehens, das bringen mußte. Dieser Prozeß führte zu Weiterungen, in denen an der jüngste Entscheid des Kammergerichts festlegt, hat in der Berden Justizminister das Verlangen herantrat, eine Verjeßung Schmidts liner Arbeiterschaft große Erregung hervorgerufen. In daß der Vorsitzende der Straffammer nach bestem Wissen und Ge Fabrik war heute vormittag in der Stadt verbreitet, aber durchaus zu veranlassen, obwohl nicht der geringste Zweifel herrschen konnte, Das Gerücht von einem Brande in der Scheringschen vielen Berufen würde Damit die Möglichkeit, einen Einfluß auf die arbeitenden Angehörigen einer Gewerkschaft ante der Boſſiſchen Zeitung" am 6. Juni 1894 eine Grunbegründet. wissen sachgemäß und pflichtgemäß gehandelt hatte. Schmidt bei einem Streit auszuüben, abgeschnitten sein. Bei den flärung, worin er sagte, seine Enthebung vom Vorsize Ein Opfer des Straßenverkehrs ist gestern mittag der sechss großen Ausständen in der letzten Zeit, bei den Maurern, Holz- einer Straftammer durch Versetzung an eine Civilkammer sei bei jährige Sohn Otto des Maurers Martin aus der Rüdersdorferstr. 7 arbeitern und vor allem bei den Metallarbeitern, ist die Kontrolle dem Landgerichtspräsidium angeregt, von diesem aber durch Beschluß geworden. Der Knabe spielte mit mehreren anderen an der Ecke der der gesperrten Bauten und Fabriken durch die gedachte Polizei vom 9. Dezember 1893 abgelehnt worden. Demnächst habe ich Rüdersdorfer- und Fruchtstraße. Als er einem Schlächterwagen aus. verordnung schon aufs äußerste erschwert worden. In den Ab­rechnungen von den Streits findet sich stets ein größerer Posten außerhalb jener Sigung mich freiwillig zur lebernahme einer weichen wollte, kam aus der anderen Richtung ein beladener Wagen unter der Rubrik Strafen. Unter diesen Ausgaben sind lediglich die Civilkammer erboten. Dies geschah aus Gründen, die außerhalb eines Bierverlegers gefahren. Der Kleine geriet nun in Vers Polizeistrafen auf Grund des Streikposten Paragraphen meiner Person lagen. Zu meinem Abschied, den ich zehn Tage wirrung und lief in seiner Angst gerade vor die Pferde des Bier­aufgeführt; sie betragen bei manchen Ausständen Hunderte später erbat, bestimmten mich die Motive jener Anregung, wagens. Der Kutscher konnte nicht mehr anhalten oder ausweichen, von Mart. Dazu kommt noch, daß sehr oft Streif- meine unfreiwillige Verjeßung an eine Civiltammer herbeizuführen, die Pferde rannten den Unglücklichen um und traten ihn mit den die ich unter anderen Umständen als einen Vorzug angesehen hätte. Hufen und ein Rad des schweren Wagens ging dann über ihn hin­posten von der Straße weg verhaftet und der Polizeiwache zu- Privatvermögen befize ich in so geringem Umfange, daß die Ver- weg und zerschmetterte ihm den Kopf. Ein Mann aus dem geführt wurden, von wo sie erst nach längerer Zeit wieder frei bindung mit den Schicksalsschlägen, die meine Familie neuer- Publikum raffte den regungslos Daliegenden auf, trug ihn auf gelassen wurden. Eine Einwirkung auf die Lohnverhältnisse, so lautet das Urteil aller gewerkschaftlich organisierten Arbeiter, nicht dings getroffen, mich in eine recht wenig günstige materielle Lebens- feinen Armen in eine Droschke und fuhr mit ihm nach der Unfall­nur der socialdemokratischen lage versetzt hat." Seinen Abschied erhielt Direktor Schmidt im station am Grünen Weg. Hier konnten jedoch die Aerzte nur noch wird aufs äußerste erschwert, feststellen, daß der Berunglückte bereits gestorben war. wenn die Polizei das Streifpoftenstehen schlechtweg unter Strafe März 1894. stelle. Am meisten würden davon die Organisationen in der Groß- Ein Stück Servilismus, das wir in Berliner   Centrums­stadt getroffen, wo auf Grund der Wohnungs- und Verkehrs- treisen taum für möglich gehalten hätten, tischt die ultramontane verhältnisse die notwendige und erlaubte Kontrolle ohnehin schwierig Nh. Wolfsstimme" in Düsseldorf   als Zuschrift eines Berliner  gemacht sei." Lehrers ihren Gläubigen auf. Das Elaborat beginnt:

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Bei Gelegenheit der in der Urania  " veranstalteten Centennar

Borträge wird Professor Nerust aus Göttingen   sein neues elektrisches Licht um erstenmale vor der größeren Oeffentlichkeit vorführen, und zwar in dem am Mittwochabend stattfindenden Vortrage Die Entwicklung des Be­leuchtungswesens im 19. Jahrhundert". Eine Wiederholung des Vortrages findet am Donnerstag, nachmittags 4 Uhr, statt.

Die hochherzige, entschiedene Zurüdweisung der gemeinen Beleidigungen, die ein hiesiger Stadtverordneter und Jude fich Aut 30. Beobachtungsabend des Vereins von Freunden ber erlaubt hat, hat lauten Wiederhall in den Herzen aller braven Treptow   Sternwarte" werden der Doppelstern Mizar von 6 bis deutschen   Katholiken gefunden und voll Freude legen wir unseren 9 Uhr abends und der Orionnebel von 9 bis 11 Uhr nachts mit dem tiefsten Dant unserer geliebten Herrscherin an den Stufen des Riesenrefrattor beobachtet. Da der Verein jetzt bereits über 300 Mitglieder Thrones zu Füßen. Fürwahr, wir können uns glücklich schäzen zählt, find für die Beobachtung Mittwoch, der 29. November, Donnerstag, eine edle Fürstin zu haben, die auf dem mächtigsten Kaiserthron der 30. November, und Montag, der 4. Dezember, augefeßt. der Erde sigend, in einer Zeit der Gottlosigkeit und des Unglaubens das Bild einer echten christlichen Frau, ein leuchtendes Vorbild aller christlichen Tugenden ist. Gott   segne, schütze und erhalte unsere edle Kaiserin für und für, so beten wir aus ganzem Herzen.

Aus den Nachbarorten.

Die Arbeiterinnen von Charlottenburg   werden auf die am Donnerstag in der Gambrinus- Brauerei, Wallstr. 94, stattfindende öffentliche Versammlung hingewiesen, in der Reichstags­Abgeordneter Wurm über Arbeiterinnenschutz sprechen wird.

Ohne Zweifel hat das liberale Blatt ja darin recht, daß den Kulturbestrebungen der Arbeiterschaft ein neues Hindernis entgegen gestellt ist, daß anfangs ja gewiß sehr empfindlich als solches empfunden wird. Doch hat ja namentlich das Socialisten gesez gelehrt, daß von absoluten Mitteln gegen die geschichtlich und social notwendige Emanzipationsbewegung des Proletariats niemals die Rede sein kann. Das Urteil des Kammergerichts wird zum Teil bewirken, was das 8uchthausgeset bewirkt hätte: die Organisationsfestigkeit, die Geschlossen­heit der Arbeiterschaft wird sich erheblich steigern und die Streikbrecherei wird demgemäß infolge des ausgeübten morali­schen Druces in immer weiteren Kreisen und mit stärkerem fitt­lichen Bewußtsein als eine Ruchlosigkeit empfunden werden, Jeder Unparteiische wird gestehen müssen, daß dies beinabe so daß ehrliche Leute sich schließlich eben so wenig zu solcher Hand- noch über das Kl. Journal" geht. Der Berliner   Leser des Zentrums­lung hergeben, wie zu sonstigen gemeinen Verfehlungen. Was die blattes schimpft dann heillos über Magistrat und Stadtverordnete Empfindungen der Arbeiterschaft über die heutzutage übliche Art der und kennzeichnet seine Geistesverfassung durch folgende Leistung: Spandan. Sonntagmorgen 7 Uhr findet zu der bevorstehenden Rechtsprechung noch betrifft, so wissen wir nicht, ob sie über- Man sollte meinen, die Gemeinheiten der Berliner   Judenblätter, Stichwahl zur Stadtverordneten Versammlung eine Flugblatt­haupt noch einer Steigerung fähig sind. die scheußlichen Ritualmorde an unschuldigen armen Christen- berbreitung statt. Die Parteigenossen werden ersucht, sich recht Sieg der feineren und zarteren Gemüter. Herr Professor tindern in dem benachbarten Kaiserstaate, hätten sie aus ihrem zahlreich zu beteiligen und morgens 7 Uhr entweder bei ihren Be­zirksführern oder im Restaurant Kumte( Ducksch), Bismarckstr. 6, zu Behrendt hat seinem Auditorium mitgeteilt, daß er der Schul- Schlummer aufgeweckt." erscheinen. vorsteherin, welche seinen Vorlesungen über die Frage der Prostitution Holde Einfalt. In einer Besprechung des am Sonntag von Baumschulenweg  . Heute abend spricht Frau E. Ihrer bei beiwohnte und die von den Studenten regelmäßig angepöbelt wurde, uns veröffentlichten Reichsgerichts- Urteils gegen den Lokal­die Erlaubnis zur ferneren Teilnahme an dem Kolleg entzogen Anzeiger" meint die fatholische Märt. Volts- 3tg.": Hoffentlich dermann über:" Die Grundlagen für Freiheit und Bildung". Bes habe. Dies sei, so fügte der Herr Professor hinzu, geschehen, weil werden jetzt für die Folge die vielen 3 weideutigen Inserat el, sonders werden hierzu alle Frauen eingeladen. sich herausgestellt habe, daß die feineren, garteren Gewomit gerade die sog. farbe und parteilofen Blätter ihre Spalten Charlottenburg  . Ueber das Ergebnis der Stichwahlen müter unter den Studenten(!) sich dagegen sträubten, füllen, und die offenbar mir eine Förderung der Unfittlichkeit zur Stadtverordneten Versammlung haben wir gestern einen solchen Vortrag mit einer Frau zusammen zu hören. Er könne in raffinierter Weise bezwecken, nach und nach aus den betreffenden bereits kurz berichtet. Wir lassen nunmehr das amtliche Resultat ihnen das nicht verübeln. Wenn er Student wäre, würde ihm Zeitungen verschwinden." und zum Vergleich auch die Resultate der Hauptwahl vom 7. November. die Sache wahrscheinlich auch peinlich sein. Falls das fromme Blatt sich erkühnt, das Verschwindenlassen folgen. Die feineren und garteren Gemüter find keine Jronie, sondern unfittlicher Annonen von der sittlichen Einkehr der staatsstüßenden Jm 4. Bezirk erhielt bei der Hauptwahl Scharnberg( Soc.) ernst gemeint. Vielleicht inspiziert der mutige Herr Professor ge- und ordensgeschmückten Zeitungsunternehmer, unparteiischen und recht 461, Förstner( Alt- Charlottenburg) 467, zersplittert waren Tegentlich die Unterrichtsinstitute in der Elsasserstraße, von wo die oft auch liberalen Kalibers, zu erhoffen, so dürfte es arg auf dem 6 Stimmen. In der Stichwahl entfielen auf Scharnberg 618, auf fenfiblen Studenten allabendlich schwer beladen die Umgangsformen Holzwege sein. Kuppelei- und andere Unzuchtinserate gehören zum Förstner 700 Stimmen. Heimtrugen, die sie dort kapiert und am nächsten Tage im Hörsaal Besen der genannten Presse und ohne solche Anzeigen würde diese Jm 5. Bezirk, wo 2 Kandidaten zu wählen sind, erhielten bei zum besten gegeben haben. Breffe eine erhebliche Wertverrinaeruna erleiden. Wohlverstanden der Hauptwahl Sellin  ( Soc.) 568, Dr. Borchardt( Soc.) 566,