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Musik.

ber Stil des Seidenstoffes völlig ausgebildet und die Hageren Ge- Malariaforscher Galli- Valerio  , der das Institut für Experimental­stalten dieser im Zeremoniell erstarrten Höflinge waren umwallt von hygiene und Parasitologie an der Universität Lausanne   leitet, be­üppigen, bunten, goldstarrenden Gewändern. Von Byzanz her ist stätigt diese Tatsache. Durch die Wahl der Farbe für unsere Kleider allmählich die Kunst der kostbaren Prunkstoffe in das Abend lassen sich also die Chancen in bezug auf die Anzahl der Mücken­land eingedrungen. Auch figurenreiche orientalische Gewebe stiche herabmindern, feineswegs aber lassen sich diese gänzlich ver­aus der Zeit der Sassaniden und der arabischen Ka meiden. Ebenso geht es mit allen Mitteln, die man im Freien lifen, die späten, reich geschmückten Zeugen einer uralten antwendet, um den Mückenstich abzuwehren. Am wirksamsten ist der Kultur des Webens, tamen nach Deutschland   und wurden als höchste Tabaksrauch, doch keineswegs unfehlbar. Kampfervafeline und Wunder menschlicher Geschicklichkeit bestaunt. Alle die Pracht sonstige start riechende Salben, die in die Hand eingerieben werden, gewänder und goldgeschmückten Stoffe, von denen wir am Hofe der helfen nur so lange, bis sich der Niechstoff verflüchtigt hat, und dies Karolinger   hören, stammen aus dem Orient, und Karl der Große   geht an heißen Sommertagen rasch von statten. Sicher schützt nur tonnte als Gegengeschenke an Harun Al Raschid   für die seidenen der Schleier aus Musselingaze, wie ihn die italienischen Bahn­Teppiche und Gewänder als deutsche Fabrikate nur ein paar einfache wärter und Soldaten in den Malariaregionen tragen. Am rationellsten wollene Tücher schicken in schlichtem Weiß, Blau und Grau, die von ist es, den Kampf nicht gegen die Mücken zu richten, sondern gegen den Küsten der Nordsee   stammten und daher Friese" genannt ihre Larven und ihre Eier, welche sie in Sümpfen und ruhenden wurden. Von den alten feinen Gespinsten des Morgenlandes find Gewässern ablegen. Dies geschieht am einfachsten durch eine dünne nur wenige, z. B. der„ Schleier der heiligen Jungfrau zu Chartres  ", Petroleumschicht, ist aber nicht die Aufgabe des Privatmanues, erhalten; sie zeigen auf hellem Grunde ein buntes Gewebe von sondern der Gemeinden oder des Staates. Denn als Ueberträger Tieren und Pflanzen; in dichtem Zweiggewirr wiegen sich Vögel, der Malaria und sonstiger Infektionskrankheiten muß die Mücke als seltsame Tiere treiben ihr chaotisches Wesen, und Rosetten verbinden staatsgefährliches Insett betrachtet werden. die dichte Fülle der Ornamente. Mit dem merkwürdigsten Getier, mit Salamandern, Greifen, Einhörnern, Elefanten, Affen, Löwen, Adlern find die Stoffe überfät, denen wohl dann eine symbolische Bedeutung untergelegt wurde. Im Abendlande hat sich zuerst als Schmuck der Stoffe die Stickerei entwickelt. Um 1150 etwa wurde durch die Sarazenen in Sizilien die Seidenwurmzucht eingeführt und eine Seidenfabrik errichtet, und es ist das Verdienst der normannischen Könige, diese Anfänge der Seidenfabrikation durch die Verbreitung schmad lange nicht mehr so beifallserregt gegenüber, wie damals. des Maulbeerbaumes und der Seidenwürmer in den von ihnen be­herrschten Ländern gefördert zu haben. Seit dem 12. Jahrhundert konnten also auch im Abendlande seidene Stoffe gewebt werden und zu diesen frühesten kostbaren Erzeugnissen gehört das jüngere der in dem Sarkophag gefundenen Gewebe. Von Damen und Nonnen wurden die Stoffe mit schönen Verzierungen geschmückt. Neben dem Dekor der Arabesken und Pflanzenranken treten nun auch die bildlichen Darstellungen von Menschen und Begebenheiten in den Vordergrund. Der Stoff wird zur Malerei und zur anschaulichen Chronik. Das schönste Denkmal dieser frühen Stickerei ist eine über siebzig Meter. lange und fünfzig Zentimeter hohe Tapete, die nach ihrem Aufbewahrungsort Bayeur benannt wird. Die Eroberung Englands durch die Normannen, die Schlacht bei Hastings   und der Sache der Darstellenden ist es, dieser Einseitigkeit nicht nach­Tod König Haralds werden uns auf diesem Meisterwerke lebendig zugeben und das Wenige an Dämonit des Kontrastes möglichst erzählt, das zum großen Teil durch die fleißigen kunstfertigen Hände hervorzukehren. Das tat wohl am meisten Frl. Wilms als angelsächsischer und normannischer Frauen geschaffen worden ist. Die Colombine; das taten wenig die Herren Richard Deser als Teppichwirkerei nahm von diesen bunt fonturierten Stickereien ihren Bajazzo und Waschow als Taddeo. Jener, ein Gast aus Dresden  , Ausgang. Schon 985 ließ ein französischer Abt große bildliche Dar- tam über den hohen Helden nicht hinaus, und dieser brachte es nicht stellungen in Teppichen für fein Kloster weben, aber die ersten dürf- recht zum dummen August. Am Singen fehlte es zum wenigsten. tigen Reste solcher Tapisserien sind uns erst aus dem 11. Jahrhundert Auch von der Aufführung jenes Einafters galt dies. Den Tenor im Dome zu Halberstadt   erhalten. Sie schildern Szenen des alten Hansen begrüßten wir mit. erneuter Freude als einen Wohl­Testamentes, führen Christus und die Apostel vor und fügen in bekannten vom Theater des Westens  , und Frl. Priden war als Hunter Reihe den heiligen Georg, Cato und Karl den Großen Santuzza gut im Spiel und Sang. Ueberhaupt fehlt es bei in die Darstellung. Von nun an entstehen ununterbrochen folchen Sommertruppen lange nicht so sehr an tüchtigen Einzel­tostbare Tapisserien bis hinauf zu den jetzt so hochbezahlten träften, wie an Gelegenheit, sie zu durchstudierten Gesamtleistungen Gobelins des Rokoko, und die Geschichte der Kunstwirterei spiegelt zu vereinigen.- fich in diesen schönen Wandbehängen, die zu den kostbarsten Gegen­Ständen des Kunstgewerbes gehören. Zunächst eilt die Schilderungs­Kunst dieser Teppiche der Malerei weit voraus, gibt die bunte Welt der Turniere, Feste und Schlachten, der Spiele und Promenaden, der phantastischen Legenden und Märchen am reichsten in den Werken der burgundischen Zeit wieder; es ist die Blütezeit von Arras  , nach der diese Teppiche in Italien  , Arrazzi" genannt werden. Dann treten die Brüsseler Fabriken hervor, die Kunst der van Eycks gewinnt Einfluß auf die Teppichbilder und danach entwirft die italienische Renaissance die Kartons für die Brüsseler Gewebe. Rafaels Teppiche bilden den Höhepunkt, bis auch sie von fran zösischen Werken in den Schatten gestellt werden. Dann herrscht die hohe Kunst der französischen   Gobelins bis zum Rokoko.

sz. Vor 16 und 14 Jahren kamen aus Italien   zwei Opern, die beinahe eine neue Aera der musikalischen Dramatik zu er­öffnen schienen. Heute sind deren Komponisten durch ihre seither folgenden Werke zu Typen von künstlichen Machern für äußere Wirkungen geworden, und selbst jenen Stücken steht der heutige Ge Wir meinen die ,, Cavalleria rusticana  " von P. Mascagni  ( 1890) und den" Bajazzo  " von R. Leoncavallo  ( 1892). Am Montag führte sie uns das Koebkesche Ensemble bei Kroll vor. Die ,, Cavalleria  " erscheint immer mehr als ein Bühnenhauer; der„ Bajazzo" jedoch dürfte der Zeit trogen. Gestützt auf einen vorzüglichen Inhalt, führt er Wahres in wahrhafter Weise vor. Beschränkte er sich nicht so sehr auf das schmachtende und das cholerische Leid des traurigen Kaspar", verstünde er vielmehr eine reichere Wechselwirkung von Leid und Lust, von Ernst und Spaß, von Trübnis und Jauchzen, griffe er tiefer in das Dämonische dieser Kontraste hinein: ihm würde ein dauernder erster Platz. sicher sein.

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Humoristisches.

Das beleidigte Auge.„ Herr Baron   haben sich nun auch entschlossen, Monofel zu tragen?" Mußte wohl; so oft in Spiegel fah- hat rechtes Auge mich borwurfsvoll angeblidt."-

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Passendes Lied. Dirigent: Was fingen wir denn nun unserem Mitgliede, dem Zahnarzt Meier, beim Ge­burtstagsständchen?" Gesangvereinler:„ Ich dächt, das Lied vom Kräh­winkler Landsturm:„ Neißt aus, reißt aus, reißt alle aus."-

- Vielsagende Unterbrechung. Während der Fest­versammlung des Vereins Familienglück" tritt u. a. auch Herr Bimmelmaier als Redner auf.„ Hochverehrte Anwesende!" beginnt er, da ruft sein Söhnchen dazwischen:" Je, Mutter, der Bater traut sich auch' was z'reden!! ( Meggendorfer- Blätter".)

Notizen.

Der Kampf gegen die Stechmücke. Man schreibt der„ Frankf. 8tg.": Die merkwürdige Tatsache, daß die Stechmücke durch die Farbe der Kleidung in der Wahl ihrer Opfer start beeinflußt wird, ist schon 1841 von Spence beobachtet worden. Dieser tonstatierte, daß ein loses Gespinst weißer Fäden, das er vor seinem Fenster aufgehängt hatte, die Mücken viel wirksamer zurückhielt als ein solches aus schwarzen Fäden. Auf Madagaskar   bemerkte Joly, daß die Mücke sich viel lieber auf schwarzer Erde als auf weißen Sand-- Der dreiundsiebzigjährige Dichter Ferdinand v. Saar flächen aufhalte, und daß sie sich eher auf schwarzen Schuhen und ist in Wien   gestorben. Er hat Selbstmord begangen. Ursache: Kleidern als auf weißen niederlasse. Die Eingeborenen Madagaskars   Nervöse Depression infolge eines förperlichen Leidens. befestigen sogar Stücke schwarzen Stoffes an der Decke ihrer Preisausschreiben. Die Zeitschrift„ Deutscher Kampf" Hütten, um die Mücken dorthin zu ziehen. Weiter konstatierte Joly, in Leipzig   hat zwei Extrapreise in Höhe von 1000 und 500 m. für daß ein hellgelber Hund weniger von den Mücken gepeinigt wurde die beiden besten der bis 1. September bei ihr eingereichten dra als ein schwarzer Stöter, ebenso daß die Neger den Mücken- matischen Werte ausgesezt. stichen viel mehr ausgesetzt sind als Europäer. Aehnliche Beobach­Die Wiener Zensur verbot dem dortigen Bürger­tungen find in Indien   gemacht worden. Sogar die Reihenfolge der theater die Aufführung von Wedekind's" Toten­Farben, denen von gewissen Mückenarten der Vorzug gegeben wird, tanz." ist geprüft worden. Zwei geduldige Engländer, Nuttall und Shipley, Jm Theater des Westens" beginnen am 2. August fanden zum Beispiel, daß Anopheles maculipennis die Farben Vorstellungen einer italienischen Kinderoper.- in folgender Reihenfolge bevorzugt: dunkelblau, dunkelrot, Der König der Berge", Operette von May braunrot, schwarz, grau, olivegrau, violett, grün, hell Schönau, Musik von H. V. Schumacher, wurde vom grau, perlgrau, blaßgrau, himmelblau, oder, weiß, gelb. Der Lorging Theater zur Aufführung angenommen.- Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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