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aber stellt man Vergleiche mit anderen an. Da braucht man erst seinem leidenschaftlich und sieggewohnten Werben als Weib nicht gar nicht an Reinhardt zu denken; man könnte auf längst Geschautes, widerstehen. Es ist der letzte Rausch des Kranten. Seine zähefte in München zum Beispiel, verweisen, und findet dann nichts be- Begierde zielt auf den Nachruhm, sichtbar kommenden Geschlechtern sonders Neues, Außergewöhnliches mehr. Eingangs, die Schiffsszene im ergenen Standbild fortzuleben. Die versagenden Glieder in springt ohne Frage plastisch und riesig in den Vorderraum hinein, die blinkende Rüstung geschnallt, läßt er sich, von dem Bastardsohn, and vornehmlich das Unwetter erweckt Furcht und Schrecken durch der ihm im Feldherrnamte folgen soll, begleitet, vor den Rat der sein Graktheit; aber wo blieben die Wellen des sturmgepeitschten Behn tragen und fordert, wofern der Staat noch fürderhin auf seine Meeres? Durch Wagners" Holländer" sind wir ja längst an ein- friegerische Hülfe zähle, das bindende Versprechen eines solchen dringlichere Naturwahrheit gewöhnt worden! Das so nebenbei. Als Monuments. Alle Energien sind in ihm angespannt, das Tödliche weitere noch auszumerzende Regiefehler erachte ich die beiden Donnerschläge in der ersten Verwandlung des ersten Aftes. Sie der Krankheit zu verheimlichen; kraftvoll erhebt er die Stimme, sollen doch das abziehende Gewitter versinnbildlichen. Entweder, um durch den Schein des Lebens der leeren Drohung eines es ist schon weit weg dann donnert es leiser; oder es ist noch in Sterbenden Gewicht zu leihen. In dieser, durch die Schärfe des unmittelbarer Nähe dann müßte sich am Horizont auch noch Kontrastes theatralisch eindrucksvollen Szene fulminiert das Stüd, dunkles Gewölf zeigen. Die Regie ließ den Donnerapparat, der sie scheint der Keim, aus dem heraus das andere erst erwachsen ist. vortrefflich zu sein scheint, gründlich rattern bei heiterem Blöblich versagt die Zunge, den Coleone hat der Tod ereilt. Aber Himmel! Auch der Sturmapparat bläst ganz respektabel. Hinter Giovanni, der Bastard, schlägt rasch das Helmvisier des Vaters der Szene freilich, nach alter Schablone. Es belustigt aber ein herab, so daß das Leichenantlik dem Blick der Senatoren verborgen wenig, beobachten zu müssen, daß der stärkste Orkan vorn auf der bleibt, und spielt im Sinne des Toten die Komödie weiter. Die Bühne im Baumlaub kein Blättlein zu bewegen vermochte! Verwandlung dieses Jünglings aus einem schwärmerischen LiebEngelbert Humperdinck& Musik ich erinnere nebenbei haber in eine sogenannte Eroberer" natur vollzieht sich in dem an die Wilhelm Tauberts, die ja noch heute im königlichen Opern- allerältesten Kulissenstil, der in dem Schlußakt auch dem Publikum hause gebräuchlich geblieben ist bei aller modernen Farbe und auf die Nerven zu fallen schien. Wenigstens flaute der lärmende Rhythmik der Shakespeareschen Symbolik fein nachspürend ange- Beifall hier merklich ab. paßt, besonders auch in der Verwebung altenglischer Voltsmelodien, wie mir schien. Sie hat poetischen Stimmungsgehalt und offenbart edle Melodieführung. Trotzdem hatte sie Mühe, sich durchgängig zu behaupten, zumal in jenen Partien, wo sie den Dialog der jeweiligen Darsteller Stimmung erweckend zu begleiten, poetisch zu untermalen hat. Da sollte die Rede weniger vorlaut gewesen sein, als sie zuweilen war. Tonale und tattliche Schwankungen machten sich ferner Eine maßgebende Stimme aus Preußen.' a zwischen den ballettmäßig tanzenden Elfen, sowie zwischen den sin eben doch noch nich jenug Abzeichen an den Uniformen, sonst Wechselgesängen, der Geige und dem Klavier unliebsam bemerkbar. hätte die Jeschichte nicht passieren können!" Nun die Schauspieler selber. Einige Hauptrollen hatten eine andere Bejebung, als bei den sonstigen Vorstellungen. Den Caliban gab an Grubes Stelle ich folge dem Personenverzeichnis der Monatsschrift des Vereins Arthur Rezbach. Sein Naturwildling gebärdete jich recht wohl als hündisch- feiger Sklave, der er ja sein foll; doch konnte man auch an den Mime denken. Prospero wurde Dem Verdienst seine Krone! Wie wir hören, hat von Anton Zimmerer in der Pose und Haltung eines üblichen bereits ein Berliner Künstler den Auftrag erhalten, den Hauptmann Theaterfürsten ohne sonderliche Eindringlichkeit, glücklicherweise auch von Köpenick für die Siegesallee in Marmor auszuhauen. Die Juohne Aufdringlichkeit, verbildlicht. Käthe Ehren als Miranda offenbarte Lieblichkeit der Erscheinung und zuweilen schöne Wärme schrift des Denkmals soll lauten:„ Dem Hauptmann, der so deutlich des Tones; ihr Spiel ließ aber noch fünstlerische Freiheit vermissen. die Strammheit der preußischen Disziplin vor aller Welt dargetan ranz öbling bot als Ferdinand jedenfalls die schönste hat, die dankbaren Wizzblätter."
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Leistung. Einhelliger Heiterfeit begegneten die Späße des Kellermeisters, dem Ernst Arndt Züge Shakespeareschen Grotesthumors verlieh. Aus dem Spaßmacher Trinculo läßt sich aber weit mehr herausholen, als Albert Borée vermochte. Die Aufführung brachte nicht, was sie verhieß; aber sie fand als Ganzes und im Einzelnen großen Beifall.
e. k.
Schauspiel
einzige Figur, der sich schauspielerisch etwas abgewinnen ließ, Die Aufführung war sorgsam inszeniert. Den Coleone , die spielte Schmidt- Häßler mit treffender Charakteristik.
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Humoristisches.
dt.
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Aus dem„ Militärwochenblatt". Hauptmann Frhr. von und zu Köpenid à la suite des 1. Garderegiments zu Fuß wurde in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um den Humor zum Major befördert.
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Notizen.
(„ Jugend".)
Die erste Aufführung von Herbert Eulenbergs Märchenstück„ Ritter Blaubart" am Lessing- Theater ist auf Freitag, 2. November, angesetzt worden. Im Neuen Schauspielhause" wird als nächste Premiere Mar Dreyers Rofotolustspiel„ Die Hochzeitfadel" aufgeführt werden.
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-Justiz", ein Schauspiel von Bernstein- Sawersky, das unsere Rechtszustände geißelt, erzielte bei der Uraufführung im Schiller- Theater zu Hamburg einen starken Erfolg.
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Die Kammerspiele des Deutschen Theaters werden am Donnerstag, den 8. November mit den„ Gespenstern" eröffnet. in 4 Akten von Rudolf Herzog . Der Verfasser, der durch - Das Duse Gastspiel im Neuen Operntheater seine Erzählungen weiteren Kreisen bekannt, wurde mit einem,( Kroll) beginnt am 6. November mit„ Rosmersholm". Frau Duse den traditionellen Premierenapplaus noch um mehrere Grade übertritt weiter in" Hedda Gabler"," Abbadessa di Jouarre" und steigenden Beifallssturm geehrt; relativ betrachtet gar nicht so sehr Magda" auf. zu Unrecht, denn an seinen Vorgängern im Neuen Theater, am Jubiläumsbrunnen" und der Hochzeit von Poel " gemessen, nahm fich das Stück, troß seiner offenfundigen Schwächen, immerhin bei nah noch stattlich aus. Die Intentionen wenigstens, so weit auch die Gestaltungs- und Erfindungskraft hinter ihnen zurüdblieb, ermöglichten ein gewisses Interesse, und in verschiedenen Szenen zeigte sich Blick und Sinn für bühnenwirksame Eindrücke. BartoTomco Coleone, der venetianische Söldnerhauptmann, zu dessen Andenken Verrocchio das große Reitermonument auf dem Markus plate von Benedig geschaffen hat, ist Held des Dramas. Die italie= nische Renaissancezeit mit ihren wagmutigen, skrupellosen Gewaltmenschen, deren Kraftgefühl zu grenzenlos vermessenem SelbstverEin neues Stück von D'Annunzio Mehr als Liebe" trauen sich steigert, soll in dem dichterischen Abbild der Gestalt, so vermochte bei der Uraufführung, die im Teatro Costanzi in Rom war die Absicht, anschaulich und lebendig werden. Ein Wunsch, stattfand, keinen Eindruck zu erzielen. dcm freilich die Erfüllung versagt blieb. Im Episodischen treten, von Rivoli" tommt am Deutschen Schauspielhause in Ham Felix Philippis jüngstes Drama Der Herzog was die Zeichnung der Hauptfigur anlangt, hier und da präg- burg Anfang Januar zur Uraufführung. nantere Züge hervor, aber der Versuch, das Ruhende in Bewegung zu bringen, den Charakter im Flusse ciner sich entwickelnden Hand--Angekündigte Uraufführungen: Eginhard und lung darzustellen, mißlingt aufs gröblichste. Bei der Art, wie& oribane" von Leo Lenz am 17. November im Leipziger Stadttheater. Leonid Andrejews" Sawa" auf den Herzog motiviert und mit den psychologischen Zusammenhängen umspringt, schien er sich die Skrupellosigkeit, den Diktatorenwillen Jarnoſchen Bühnen in Wien . jener vielbewunderten Gewaltmenschen zum Muster genommen zu Der frühere Professor für Augenheilkunde Dr. Aug. haben. Da kennt er keine Bedenken, jedes Mittel gilt als recht. b. Rothmund ist in München im Alter von 76 Jahren geEr häuft verworrene Unmöglichkeiten und deckt die tlaftertiefen Risse mit einem Schwalle tönender Phrasen zu.
Der Coleone des Schauspiels ist ein vom Tode gezeichneter Mann, der wissend, daß er sterben muß, mit der stählernen Willens kraft seines Egoismus bis zum letzten Atemzuge das Leben auszukosten, die Pläne seines Ehrgeizes zu verwirklichen trachtet. Er tennt nicht Furcht noch Reue. Die Mahnungen des Arztes weist er spottend ab und noch weniger haben je die Worte der Priester elwas über ihn vermocht. Als Isabella, Herzogin von Ferrara, den Condottiere aufsucht, um ihn zum Verrate an Venedig , zum Uebertritt in ihre Dienste zu bewegen, sett er den Listen List entgegen. Sie erkennt in ihm den überlegenen Feind und kann doch
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storben.
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Der Altmeister der Bienenzucht, Pfarrer Dzierzon, starb in hohen Alter von 95 Jahren in Lowtowi( Schlesien ). Um hohe Verdienste. Er wies als erster nach, daß die Königin das die Erforschung der Bienen und die praktische Bienenzucht hat er einzige entwickelte Weibchen im Bienenstaate ist, daß sie allein die beitsbienen oder männliche Drohnen werden, bestimmt. Durch die Eier legt und deren weiteres Schicksal, ob daraus Königinnen, ArErfindung der beweglichen Babe gestaltete Dzierzon die ganze Bienenzucht um, machte sie rationeller und erfolgreicher.-