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Mirjam hielt den Kopf in die Höhe und schnüffelte| Direktor des Physikalischen Instituts an der Universität Breslau, unbewußt wie ein junges Tice. Plöblich verbreitete sich eine fagt von der Lampe:" Die Temperaturstrahlung scheint bei ihr eigentümlich falte Luft in der gewöhnlichen Atmosphäre des ganz ausgeschloffen. Damit wären wir tatsächlich bei der Laboratoriums. Sie kam aus dem Entwicklungsapparat, Luminescenz- Lampe, dem Leuchten der Geißlerschen Röhren, des den Hall aufgestellt hatte. Madame d'Ora   trällerte eine erichtfäfers usw. angelangt, und zwar in einer technisch verwends baven, weil ökonomischen Form." Melodie vor sich hin und klopfte mit dem einen Fuß unge­duldig auf den Fußboden. Auf einmal sah sie Evanston   mit einem großen, friegerischen Blick an, betrachtete prüfend feinen grauen Anzug, seine Stiefel; Evanston   machte sich aber etwas zu schaffen und wandte ihr den Rücken zu. Er hatte eine Maschine von sonderbarem Aussehen entdeckt und fing an, sie zu untersuchen. Madame d'Ora   sah sich elend an diefem grauen Rücken, der die Schulterblätter ihr zuwandte. Schließlich lachte sie mit einem furzen Schnauben vor sich hin. Sie sah Mirjam an und ließ ihre großen Augen, die jetzt ganz vorstehend waren, über ihre schmächtige Figur und das einfache weiße Kleid gleiten. Aber sie sagte nichts. Und Mirjam stand unschuldig da.

,, Darf ich mir die Frage erlauben, wozu diese fonder­bare Maschine dient?" ertönte Evanstons vorsichtige Stimme. Er wandte den Kopf fragend nach Hall um und zeigte auf den Apparat.

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hauptsächlichsten Nachteil: Betrachtet man ihr Licht mit einem Ein weiterer Vorteil der Lampe   zeigt uns fofort auch ihren Spektroskrop, so erblidt man nicht wie bei einer anderen elektrischen Lampe oder sonst gebräuchlichen Beleuchtungsquelle das sogenannte fontinuierliche Spektrum", das bekannte Lichtband, das die Regen bogenfarben von Rot bis Violett im stetigem Uebergange zeigt, sondern das Linienspektrum" des Quecksilbers, einzelne scharfe-hell ftrahlende Linien, zwischen denen die Uebergänge völlig fehlen. Dieser Eigenschaft verdankt die Quecksilber- Dampflampe von Arons  ihre große Bedeutung für optisch- wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen man ein starkes Licht von einfacher Farbe braucht; da Lichts für die gewöhnliche Beleuchtung. Denn in dem Spektrum gegen vermindert diese Eigenschaft zugleich die Verwendung des des Quecksilberdampfs fehlt vollständig das Rot, und deshalb werden bie Farbeneffekte in diefer Beleuchtung recht eigentümlich und viel fach geradezu abstoßend. Bier 3..B. fieht in diesem Licht wie Abfinth aus, saftiger frischer Schinken erscheint als eine faulige grüne Masse, die Menschen erhalten ein fahles leichenhaftes Aus­all dagegen, wo es auf die Farbe nicht ankommt, in Zeichensälen, sehen mit grünlich- gelben Wangen und bläulichen Lippen. Ueber­Werkstätten, Maschinenräumen, dampfhaltigen Betrieben, bei Schaufensterreflame usw. wirkt dieses Licht sehr angenehm. Die Arbeiter der Feinmechanik rühmen ihm nach, daß bei ihm ihre Sehschärfe eine ganz außerordentliche ist. Auch dies beruht auf dem bölligen Fehlen des roten Lichts. Unser Auge fann ebenso­wenig wie die von Menschen verfertigten optischen Apparate für alle Lichtarten achromatisch eingerichtet sein, b. h. für die Strahlen aller Farben ganz scharfe Bilder geben. Für unser Sehen am wichtigsten ist das grüne Licht, und unser Auge ist deshalb gerade für grünes Licht am besten eingerichtet, so daß die auf der Nez­hait des Auges entstehenden Bilder bei den gewöhnlichen Licht­quellen und auch bei dem natürlichen Tageslicht unscharfe farbige ( Nachdruck verboten.) Ränder erhalten. Wenn unser Sehen im allgemeinen dadurch auch nicht gestört wird, so ist doch klar, daß das Fehlen solcher farbigen berwaschenen Ränder bei der Beleuchtung mit dem einfarbigen grünen Licht der Quecksilber- Dampflampe die Schärfe unferes Sehens steigern muß.

Das ist eine Maschine zur Herstellung von Radium  ," antwortete Edmund Hall, der mit einer Tonpfeife und einer Tasse mit Seifenwasser beschäftigt war. ,, Radium   ach so! Radium, ich meine doch, ich habe etwas darüber gelesen- das ist ein neuer Grundstoff, nicht wahr?" Hall nickte. Er blies, von Mirjam beobachtet, das Seifenwasser in der Tasse zu Blasen auf. ( Fortsetzung folgt.)

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Die Dr. Arons- Quecksilber­

Dampflampe

ist bor   kurzem von der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft zu Berlin   in den Handel gebracht worden. Bei der Fülle von Neue­rungen, die beständig auf dem Gebiete der Beleuchtungstechnik auf­tauchen, denkt man vielleicht, wenn man den Namen zuerst hört, an eine technische, von Dr. Arons eingeführte Neuerung, um so mehr, als mehrfach bereits von der Quecksilber- Dampflampe in Verbindung mit dem Namen des Amerikaners Cooper- Hewitt in den letzten Jahren die Rede war. Doch ist das nicht ganz richtig. Die Quecksilber- Dampflampe ist bereits 14 Jahre alt, und es handelt fich bei ihr nicht um eine amerikanische Erfindung, sondern um eine deutsche, eben eine Erfindung unseres Genossen Dr. Leo Arons  . Dr. Arons hat die Lampe   am 21. Oktober 1892 der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin   vorgeführt. Damals war er Privatdozent an der Berliner   Universität, aus welcher Stellung er bekanntlich wegen seiner sozialdemokratischen Gesinnung entfernt worden ist. In ihrer einfachsten Form, in der die Lampe vor 14 Jahren der hontalischen Gesellschaft vorgeführt wurde, besteht sie aus einer Iuffleer gepumpten U- förmig gebogenen Röhre, deren nach unten gekehrte Schenkel mit Quecksilber gefüllt sind. Die Strom­zuführung wird durch eingeschmolzene Platindrähte vermittelt. Der Lichtbogen zwischen den Quecksilberkuppen in den beiden Schenkeln entsteht, wenn man durch Neigen der Röhre eine vorübergehende Berührung der Kuppen bewerkstelligt.

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Ein Mangel der ursprünglichen Form der Lampe von Arons  war der Umstand, daß sie durch eine Bewegung, durch leichtes Neigen oder Kippen, um die Quecksilberkuppen zur Berührung zu bringen, angelassen werden mußte.

Bald nach der Erfindung der Quedsilber- Dampflampe durch Dr. Arons trat eine Reihe von Technifern an Arons   mit der Bitte heran, auf die Lampe   ein Patent zu nehmen, um sie dann aus= schließlich durch eine Gesellschaft weiter ausbauen zu lassen. Arons  lehnte alle derartigen Anträge ab, weil er für die weitere Be arbeitung der Quecksilber- Dampflampe möglichst ungehinderte Be­wegungsfreiheit für alle auf diesem Gebiete Tätigen gewahrt wissen wollte. Alle von anderen Erfindern später erworbenen Batente dieser Lampe können sich daher nur auf spezielle Vorrichtungen beziehen, nicht auf die Hauptsache: den Quedfilberlichtbogen im völlig luftleeren Raum", der nicht patentiert ist, und dessen Her ftellung daher jedem freisteht.

Eine besondere Verwendung findet die Lampe zu medizinischen, 3secken; das Quecksilberlicht ist nämlich außerordentlich reich an chemisch wirksamen ultravioletten Strahlen. Da diese durch ge­wöhnliches Glas start absorbiert werden, wurde von der bekannten Platinschmelze Heräus   in Hanau   der Quecksilberlichtbogen in Quarz erzeugt, weil Quarz für die chemisch und medizinisch wirksamen Strahlen sehr gut durchlässig ist. Diese Quedfilber- Quarzlampen für medizinische Zwecke sind namentlich von Professor Kromaher Bald nach dem Vortrage von Dr. Arons in der Physikalischen in Berlin   näher untersucht worden, der ihnen bei verschiedenen Gesellschaft wurde die Lampe in mannigfachen Modifikationen für utkrankheiten eine sehr gute Wirkung nachrühmt. Auch von den Laboratoriums- und technische Zwecke hergestellt, sowie in den ver- befannten Jenaer   Glaswerken Schott u. Genossen sind für den schiedensten Zeitschriften wir nennen nur die Zeitschrift für gleichen Zwed die sogenannten Uviollampen in den Handel ge Beleuchtungswesen" und die Zeitschrift für Instrumentenkunde" bracht worden; auch dieſe find Aronssche Quedfilber- Dampflampen, eingehend beschrieben. Die ihr eigentümlichen Vorzüge sind: die in ein besonders quarzhaltiges Glasrohr eingeschlossen sind. sie verbraucht kein Material; das Quecksilber destilliert langsam Wie so viele deutsche Erfindungen wurde auch die Quecksilber­von der Anode zur Kathode hinüber; ist der Kathodenschenkel bis Dampflampe in Deutschland   erst bekannter, als fie im Jahre 1902 zur Biegung gefüllt, so fließt das Quecksilber zurück, ohne daß eine als eine amerikanische Erfindung herüberfam. Von der Westing­Unterbrechung des Leuchtens stattfände. Ein weiterer Vorzug ist heuse- Gesellschaft wurde sie unter dem Namen Cooper- Hewitt­die Möglichkeit, den Lichtbogen außerordentlich zu verlängern; Lampe   in den Handel eingeführt. Es handelte sich aber bei ihr Arons   beschrieb im Jahre 1896 in den Annalen der Physik  ", wo durchaus um die Aronssche Lampe, bei der auch die Zündung in er feine weiteren Studien über den Quecksilberlichtbogen veröffent- der alten Form durch Kippen geschah. Inzwischen hat sich auch die lichte, einen solchen von dreiviertel Meter Länge. Durch eine solche General- Electric- Company in Amerika   und die mit ihr liierte All­Ausdehnung der Lichtquelle das Licht strahlt von dem ganzen gemeine Elektrizitäts- Gesellschaft in Berlin   auf die bessere Nuk dampferfüllten Raume aus werden ähnlich wie beim zerstreuten barmachung dieser Lampe geworfen, wobei die Mithülfe des Dr. Tageslicht scharfe Schlagschattten vermieden. Weiter stellt das Arons, der zu diesem Zwed einige Zeit hindurch bei der Allgemeinen Licht dieser Lampe das rationellste Licht dar, dessen Herstellung bis jetzt geglückt ist; denn es wird fast die Hälfte der aufgewendeten Energie in fichtbare Strahlung umgesetzt, gegenüber einem Fünf­zigstel beim Gasglühlicht, einem Sechzehntel beim elektrischen Glühlicht, einem Zehntel beim elektrischen Bogenlicht und dem Acetylenlicht. Professor Lummer, eine der bedeutendsten Auto­zitäten auf dem Gebiete der Beleuchtungstechnik, gegenwärtig

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eftrizitäts- Gesellschaft arbeitete, in Anspruch genommen wurde. Die jetzt von der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft unter dem Namen Dr. Arons- Quedsilber- Dampflampe in den Handel gebrachte Lampe unterscheidet sich im wesentlichen nur durch die bequemere Zündung von der ursprünglichen Lampenform. Das Quecksilber befindet sich nur als Kathode in einem geradlinigen längeren Rohr. In dem Quecksilber schwimmt ein Eisenstüd, bis zu welchem von dem