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Das ist nicht wahr!" antwortete der Doktor. Bir Segualität bei den Pflanzen" erwähnen. In knapper, schonen uns wohl, müssen uns schonen! Und schelten den ansprechender Form wird der Leser in diefes gewaltige und an heftig, der seine Kraft unnötig vergeudet, ja! Also jetzt passen interessanten Borgängen so reiche Gebiet eingeführt und erhält Sie auf. Die Rede bekommen Sie auf dem Bahnhofe..." einen lückenlosen Ueberblick über die wichtigsten Erscheinungen der Er erklärte ihr, wie das gemacht würde, blickte dann versteht es der Verfasser, stets nur das wirklich Bedeutsame heraus­Fortpflanzung im Pflanzenreiche. Mit meisterlicher Sicherheit in ihr Gesicht und sagte: zugreifen, alles Nebensächliche, Unwichtige aber beiseite zu lassen. Sun, ich wünsche Ihnen Erfolg! Sie haben Glüd, ja?" Buerst wird die ungeschlechtliche, vegetative Vermehrung behandelt; Und ging trotz alledem unzufrieden fort. Als die Tür ein zweiter Abschnitt beschäftigt sind mit den Vorgängen der ge= sich hinter ihm schloß, trat Ludmila zur Mutter und lachte schlechtlichen Fortpflanzung. Zum Schluffe finden dann noch die flanglos: wichtigsten Theorien der Segualität und Befruchtung eine turze, fritische, objektive Darstellung. Rühmend hervorzuheben ist be= fonders die klare, leicht faßliche Sprache der kleinen Schrift, deren Anschaulichkeit durch eine reiche Anzahl instruktiver Abbildungen noch erhöht wird.

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Sie sind prächtig... ich verstehe Sie Sie hatte sie ein und schritt wieder leise durch das Zimmer.

" Ich habe auch einen Sohn. Der ist schon dreizehn Jahre alt, lebt aber beim Vater. Mein Gatte ist Staatsanwalts­gehülfe, vielleicht schon jetzt Staatsanwalt. Und der Junge ist bei ihm... Was er wohl wird, denke ist oft..."

( Fortsetzung folgt.)

O. Maas in einem kleinen Werte, betitelt ebensbedin Mit den Verhältnissen der Tiergeographie versucht uns Prof. gungen und Verbreitung der Tiere" vertraut au machen. Wie Maas im Vorworte hervorhebt, war es nicht seine Absicht, ein gedrängtes Nachschlagebüchlein für den Studenten und Fachmann zu geben, sondern in wissenschaftlich nicht vorgebildeten Kreisen Interesse für den Gegenstand zu erwecken. Und Interesse für sein Thema wach zu rufen, das versteht er meisterhaft. Das Büchlein liest fich wie eine zusammenhängende, spannende Gr zählung, und troßdem ist die Darstellung nicht etwa oberflächlich,

Naturwiffenfchaftliche Bücherfchau nein, man gewinnt ein vollständiges Bild der Bedingungen, welche

Von Dr. C. Thesing.

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Das Interesse an den Naturwissenschaften ist erfreulicherweise in ständigem Steigen begriffen. Das fündigt sich schon darin an, daß jahraus jahrein der internationale Büchermarkt mit einer wahren Hochflut sogenannter populär naturwissenschaftlicher Bücher und Schriften überschwemmt wird. Wie bei den Roman-, Dramen­und anderen Schriftstellern gilt aber auch hier der Sah, daß sich wohl viele berufen fühlen, doch nur wenige Teider sehr wenige auserwählt find. Vor allem lassen sich zwei Kategorien von Büchern unterscheiden, die ihrer Mission nicht gerecht werden und eher schädlich wirken, oder doch wenigstens nuklos bleiben, als Auf­flärung schaffen. Die einen zeichnen sich wohl durch anregende, leicht verständliche Form, ja oft sogar durch einen blendenden Stil aus, sind aber vielfach von Leuten geschrieben, welche die Wissen­schaft gewissermaßen nur als Dilettanten betreiben, denen daher die unerläßliche kritische Schulung und damit die Fähigkeit, Wahres von Halbwahrem oder gar Falschem, oder doch rein Hypothetischem zu unterscheiden, abgeht. Statt Weizen bieten sie ihren Lesern nur zu häufig leere Spreu. Zudem macht sich bei vielen Autoren mehr und mehr das Bestreben breit ein Bestreben, das von seiten mancher Verleger noch besonders großgepäppelt wird möglichst geistvolle, phantastische Theorien in die Welt zu sehen, unbekümmert, ob die wissenschaftliche Forschung diesem Hypothesen­bau ein genügend sicheres Fundament bietet. Das blendet den Leser, es erweckt Interesse, vor allem es lockt Käufer an, und das ist ja die Hauptsache! Mit möglichst auffallendem Einband ver­sehen, und entsprechendem Bilderschmude ausgestattet, wird dann das Machwerk in die Welt gesandt, um in den ungeschulten Köpfen der Käufer noch größere Verwirrung anzustiften. Diese Sorte von Büchern sind geradeswegs zu einer öffentlichen Gefahr ge­worden, und jeder, dem es um die Ausbreitung der Bildung ernst ist, hat die Pflicht, gegen diese Pseudowissenschaft energisch an­zukämpfen. Leider aber stehen gerade solche Autoren beim großen Publikum in besonderer Gunst. Es ist ja auch viel befriedigender, wenn man für jede Erscheinung rasch eine flache Erklärung be­fommt, als auf Schritt und Tritt auf die Begrenztheit menschlichen Wissens gestoßen zu werden. Andere populäre Schriftsteller be­siben wohl den besten Willen, den notwendigen Taft und die er forderliche Zuverlässigkeit, souverän beherrschen sie ihr Gebiet, aber ihnen fehlt die Kunst, volkstümlich zu sprechen. Entweder be­handeln sie ihre Leser als Kinder, bei denen man auch die ein­fachsten Tatsachen nicht als bekannt voraussehen darf, dann wirft die Lektüre ermüdend, und unbefriedigt wird das Buch nach kurzem Blättern aus der Hand gelegt. Oder sie verfallen in den entgegen­gesetzten Fehler und scheinen ganz zu vergessen, daß nicht alle Menschen Fachleute auf dem behandelten Gebiete find. Gerade die richtige Mitte zu halten, wissenschaftlich einwandfrei und doch an­regend zu schreiben, dem Leser nicht nur ödes Tatsachenmaterial in schwerer Menge, sondern allgemein gültige Gesichtspunkte zu bieten, ihn zu eigenem Nachdenken anzuregen, sein Urteil zu schärfen und ihn in den Geist der Wissenschaft einzuführen, ist so überaus schwer, daß man nur selten diese beiden Forderungen wirklich erfüllt findet. Der Zwed dieser Bücherschau soll es nun fein, von Zeit zu Zeit auf die literarischen Erzeugnisse aufmerksam zu machen, welche diesen Forderungen möglichst gerecht werden und auch sonst für unsere Leser von Interesse sind. Wir werden uns allerdings immer mit einer bescheidenen Auswahl begnügen müssen, und manche Arbeit, die wohl einer Besprechung an dieser Stelle wert wäre, unberücksichtigt lassen.

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Die rühmlichst bekannte, sorgfältig redigierte Teubnersche Sammlung Aus Natur und Geisteswelt" hat auch im Verlaufe des letzten Jahres wieder mehrere empfehlenswerte, naturwissen schaftliche Bändchen herausgebracht. Vor allem möchte ich hier eine kleine Arbeit von G. Küster, Vermehrung und

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der Tierverbreitung auf unserer Erde zugrunde liegen. Man kann die Erde mit ihrer reichen Fauna und Flora mit einem Organismus vergleichen. Wie im lebenden Körper die einzelnen Organe eine bestimmte Lage besigen und sich gegenseitig in ihrer Ausbildung beeinflussen, so ist auch die Berteilung der Tier- und Pflanzenwelt eine ganz gefehmäßige und jede Art in ihrem Be­stande und ihrer Ausbreitung von anderen tierischen Arten und auch der Flora abhängig. Oft genügen bereits fleine Aenderungen in dem Tierbestande eines Landes, um gewaltige Verschiebungen in der Lebewelt zu bewirken. In früheren Zeiten war z. B. die Insel St. Helena   von einer üppigen Fülle verschiedener Wald­sträucher bedeckt, die zahlreichen Kleintieren Nahrung und Unter­schlupf boten. Da wurden von den Menschen auf der Insel Biegen eingeführt, die sich rasch vermehrten und denen nach und nach der gesamte Bestand an Waldsträuchern zum Opfer fiel. Das hatte dann weiter zur Folge, daß auch zahlreiche Schnecken-, Injetten­und Vogelarten, denen damit ihre Nahrungsquelle und Zufluchts­stätte geraubt war, ausstarben, so daß dieser eine Eingriff auf die ganze Lebetelt der Insel umgestaltend wirkte. Wir lernen weiterhin zwei Arten der Tierverbreitung kennen, die einmal be­dingt werden durch örtliche Verschiedenheiten in dem Bodencharakter und daneben die sogenannten geographischen Verschiedenheiten. Für die lokalen Unterschiede werden die Lebensbedingungen als bestimmend nachgewiesen, während die geographischen Tierregionen, obwohl bei ihnen auch die verschiedenen Lebensbedingungen, das Klima usw., eine wichtige Rolle spielen, vorzüglich das Resultat der Vergangenheit, der Erdgeschichte sind. Auch hier bieten sich wieder Vergleichspunkte mit dem Organismus, der ja ebenfalls ein Produkt der Vererbung, also deffen, was er aus früheren Zeiten von seinen Ahnen mitbekommt, und dann aber auch der Anpassung, der Einwirkung der gegenwärtigen Lebensumstände ist. In den folgenden Kapiteln 3 bis 5 werden die Lebensbedingungen, welche die Tierverbreitung regeln, besprochen; der nächste Abschnitt zeigt uns die Bedeutung der Wanderung für die Ausbreitung der Tiere, während in dem anschließenden Kapitel die Mittel der passiven Ausbreitung behandelt werden. Viele interessante Einzelheiten bietet auch das 9. Kapitel, das die Einwirkung des Menschen auf die Tierverbreitung zum Gegenstande hat. Wir sehen, wie zahl­reiche Tierarten vor der bordringenden Kultur weiter und weiter zurückweichen und endlich vollständig von dem Erdboden ber­schwinden; andererseits hilft aber der Mensch auch ihm nüßliche Tiere, vielfach aber auch unfreiwillig Schädlinge auf neue Wohn­gebiete zu verbreiten. Den Schluß des Buches bildet eine Schil= derung der verschiedenen fiergeographischen Regionen. Doch es berbietet sich hier noch weiter auf den Inhalt einzugehen. Jeden­falls kann man seine Anschaffung nur warm empfehlen.

Eine neue Sammlung von Einzeldarstellungen aus allen Ge­bieten des Wissens hat seit kurzer Zeit in dem Verlage von Quelle u. Meyer in Leipzig   unter dem Titel Wissen­ichaft und Bildung" zu erscheinen begonnen. Der Heraus­geber ist Privatdozent Dr. P. Herre. In Ausstattung und Um­fang schließt sich die Sammlung unmittelbar an die Teubnersche an und auch der Preis der einzelnen Bände( geheftet 1 M., in Leinen geb. 1,25 M.) ist ein entsprechender. Heute liegt mir aus dieser Sammlung eine Arbeit von Prof. 2. v. Graff   Das Schmarobertum im Tierreiche" zur Besprechung vor, die eine kurze, aber gute Einführung in dieses wichtige Gebiet bietet und mit zahlreichen klaren Abbildungen geziert ist.

Alle Freunde schöner Bücher werden ein neues, von Dr. W. Schoenichen ins Leben gerufenes Unternehmen, Die Natur  ", eine Sammlung naturwissenschaftlicher Monographien ( Verlag von A. W. 8idfeldt, Osterwied a. Harz  ), mit lebhafter Freude begrüßen. Es ist schon eine Genugtuung, die schmucken Bücher in die Hand zu nehmen. Einbanddecke und Buchausstattung rühren von Peter Behrens her, ein Lob darüber zu sagen erscheint überflüssig. Aber auch inhaltlich stehen die Bändchen