Nach Amerika  " antwortete Moldenhuber ruhig. Nach Amerika I Ter Wolkenschieber nach Anierika! Ta3 Kar so, als wenn Hölderlin   auf die Hamburger Börse ge- gangen wäre, um hinfort in Kaffee zu spekulieren. Ludwig Semper riet ihm dringend ab; aber der Seefahrer war heiter entschlossen. Fast schien es, als ob ihm die Schicksals- Wendung willkommen wäre und er sich auf die Entdeckung Amerikas   durch Heinrich den Seefahrer freue. Was konnte ihm geschehen? Nahm er nicht seine Dichter und Philo- sophen überallhin im Kopfe mit? Und für eine Bücherkiste war. wohl auch noch Platz im Zwischendeck. (Fortsetzung folgt.) (Nachdruck uerdolerr.) Der f)crr von Kaarnajarvu Von Juhani Aho  . Aus dem Finnischen   übersetzt von Laura Feil. (Fortsetzung.) Das glaube ich schon, boshaft genug ist er... Aber meint Ihr nicht doch, daß er sich zureden lasten wird?" Ja, wer kann das im voraus wissen?" Ich will auf der Stelle zu ihm. Mein Weg führt mich zu­fällig vor ihm vorbei. Hauptmann, Ihr seid ein prächtiger Mensch, auf Euch halt' ich'was, bei Gott  ! Adieu denn!... Sprecht doch hie und da einmal bei mir vor, Freundchen. Ihr macht Euch so selten, obgleich wir Nachbarn sind. Also Adieu!" Warum gar so eilig! Setzt Euch doch noch ein wenig nieder Und raucht mit mir ein Pfeifchen." Nein, nein, besten Dank. Ich hätte zwar gern noch ein Pfeifchen geraucht, aber jetzt habe ich keine Zeit dazu. Ich mutz schleunigst zum Amtmann... ich fürchte, er könnte später fort sein. Entschuldigt also." Na denn, Gott befohlen." Adieu, Freundchen. Grützt Eure Frau von mir und bergetzt ja nicht, mich zu besuchen.""" Und draußen war er mit einem rischen, ehrerbietigen Gruße. Im selben Moment kam der Amtmann aus seinem Versteck hervor. Beide, Botbcrg und der Hauptmann, blickten verstohlen durchs Fenster und sahen, wie Hellman ungestüm sein Pferd vom Zaune band und in den Schneesturm hinausjagte. Nun aber lachten sie aus vollem Halse über den gelungenen Streich, den sie ihm ge- spielt hatten. Endlich bemerkte der Hauptmann-Aber sind wir nicht ein bißchen zu hart mit dem Aermsten verfahren?" Keine Spur. Dieser Kerl, dieser Shylock  ! Er soll nur einmal selbst fühlen, wie einem zumute ist, wenn man von anderen ab- hängig ist." Ich bin nur neugierig, was er tun wird, wenn er Dich nicht zu Hause trifft." Wenn er hört, daß ich hier bin, macht er sofort Kehrt und kommt wieder zurück." «DaS glaub' ich kaum." Tu wirft sehen, er kommt. Ich wette um meinen Kopf, daß wir ihn heute nachmittag wieder hier haben." Und in der Tat, die Lampen waren noch nicht angezündet, da fuhr auch schon der Gutsbesitzer zum zweitenmal in des Haupt- inanns Hof ein, just in der Dämmerung. Die beiden Busenfreunde saßen gerade bei einem heißen Punsch, als sie im Vorzimmer das Stapfen von schweren Männer- tritten und ein Tasten nach der Klinke vernahmen. Endlich betrat Hellman mit beschneiten Haaren und Augen- brauen das Zimmer. Man hatte ihm in Botbergs Hause mitgeteilt, daß der Herr sich zum Hauptmann begeben hätte. Unverzüglich hatte sich Hellman daraufhin wieder aufgemacht und war spornstreichs wieder zurück- gefahren. Nicht einmal so viel Zeit nahm er sich, einen kleinen Abstecher in sein eigenes Haus zu machen, und die ganze lange Zeit hindurch folterte ihn der Gedanke:Jetzt stecken sie sicherlich die Köpfe zusammen! Ich muß so rasch als möglich hin, sonst stimmt Botbcrg den Hauptmann noch zu meinen Ungunsten um." Plötzlich stieg aber der Verdacht in ihm auf, daß der Amtmann am End: gar schon morgens beim Hauptmann gewesen sct. Sicherlich," sagte er sich,sonst hätte ich ihin ja jetzt begegnen müssen! Ich erinnere mich auch, noch einen zweiten Schlitten etwas abseits im Hofe gesehen zu haben. Meiner Treu! Die hinterlistigen Halunken haben mir diesen Streich gespielt!" Doch, obgleich er sich dessen bewußt war, daß sie ihn einfach zum Narren gehalten, verfiel er jetzt angesichts der beiden behaglich beim Glase Sitzenden nicht in Wut, sondern trat mit einem fast schüchternen Gruß näher. Guten Tag, guten Tag!" gaben Botbcrg und der Hauptmann gemächlich zurück.Nehmt Platz, Gebatter." Mit einem mißtrauischen Blick auf das Paar und sich mit den Fingern durch den nassen Bart streichend, setzte sich Hellman auf «inen Sessel in der Nähe des SofaS   nieder. Der Hausherr bot ihm Tabak und Punsch an, aber er nahm weder von dem einen noch von dem anderen. Unbeirrt fuhren der Haupimann und sein erster Gast in ihrem Gespräch über gutes und schlechtes Wetter, Schneestürme usw. zu reden fort und sie versuchten, auch Hellman ins Gespräch zu ziehen. Hin und wieder streute er in gezwungenem To» ein Wort ein und lauerte auf eine Gelegenheit, sein Anliegen vorzubringen. Endlich ging der Hauptmann hinaus, um heißes Wasser zum Punsch zu holen, und Hellman wandte sich an den Amtmann: Ich suchte Euch soeben in Eurem Heim wegen unserer Angelegen- heit auf. Sicherlich hat der Hauptmann schon mit Euch ge- sprochen." Nein. Was ist das für eine Angelegenheit?" Nun, die Geschichte bei der Steuersitzung. Ihr wißt schon, was ich meine. Erinnert Euch, bitte." Der Amtmann dampfte unaufhörlich aus seiner Pfeife.O ja, an die Geschichte erinnere ich mich sehr wohl. Was soll's denn damit?" Ihr habt mich bei Gericht verklagt; aber ich meine, wir sollten es nicht erst so weit komme» lassen. Nicht?" Weshalb nicht? Auf diesem Wege werden wir unS am ehesten Genugtuung verschaffen." Nein, nein, lassen wir es nicht erst dazu kommen, machen wir lieber, wie es sich für achtbare Männer schickt, die Sache unter uns ab." Der Amtmann sog nachdenklich an seiner Pfeife weiter und sagte nichts, so daß Hellman gezwungen war, fortzufahren: Außerdem wäre ich sogar zu einem kleinen Geldopfer bereit, um alles aus gütlichem Wege.. Hm! Das ist alles ganz gut und schön, aber Ihr schmähtet mich erinnert Euch gefälligst daran auf die gemeinste Weise. Ihr nanntet mich einen Schurken, einen Trunkenbold, ja sogar einen Ehebrecher." Ehebrecher habe ich nicht gesagt." Der Amtmann wurde mit einem Male zornig.Was?" fuhr er auf.Ihr habt das nicht gesagt? Ihr wollt jetzt bestreiten, daß Ihr das gesagt habt? Ich aber wiederhole Euch, Jbr habt diesen Ausdruck gebraucht und noch ganz andere dazu. Ihr habt mir Beleidigungen ins Gesicht geschleudert, mir, einem Tiener deS Staates, und noch dazu in öffentlicher Sitzung." Ich weiß von nichts; ich weiß nur. daß mir vor Erregung mein Kautabak aus dem Munde fiel." Fiel? Das stimmt nicht. Ihr nahmt ihn direkt mit den Fingern aus dem Munde und warft ihn nach mir. Es lag in Eurer Absicht, mich zu treffen. Daß es nicht geschah, war reiner Zufall. Seid versichert, daß ich solche Behauptungen nicht aus der Luft greifen würde. Ich bin aber durchaus nicht gesinnt, mich als Beamter, dessen Pflicht es ist, die Ordnung aufrecht zu er- halten und über die Sick�rheit von Ehre und Gut zu wachen, öffentlich beleidigen zu lästern Wißt Ihr auch, welche Strafe aus ein derartiges Delikt entfällt?" Ich weiß es, ich weiß es; sie ist viel zu streng. Ich ließ mich ja nur von meinem Temperament hinreißen; ich bin unzurechnungs- fähig, wenn ich in Aufregung gerate." Das geht mich gar nichts an. Das Gericht wird sein gcsetz, mäßiges Urteil fällen." Der Amtmann war ernsthaft böse geworden, da er sich den ganzen Vorgang ins Gedächtnis zurückrief. Die Hände auf dem Rücken, schritt er erregt im Zimmer auf und nieder. Hellman ging dicht hinter ihm her und brachte allerlei Einwände und Ent- schuldigungen vor. Hört mich doch an, mein Lieber, laßt den Streit nicht erst bor Gericht kommen. Nehmt die Vorladung zurück, bester Freund. Ich will zahlen, was Ihr fordert. Nehmt sie zurück. Der Haupt- mann hat ja auch bereits in einen Vergleich gewilligt. Nicht wahr,- Hauptmann?" Er nahm diesen, der gerade wieder ins Zimmer trat, zum Zeugen. So ist's," bestätigte der Hauptmann, während er eine Kanne mit heißem Wasser auf den Tisch stellte. Na also, weshalb solltet Ihr eS dann nicht auch tun können? Uebcrlegt es Euch nur Freundchen. Bereitet mir doch nicht solche Unannehmlichkeiten. Wie gesagt, ich will ja zahlen, was Ihr verlangt." (Fortsetzung folgt.) �ecbnifcke R.iinclfckaii. (Neuerungen anDampfkesselfeuerungen, Schorn« st einen und Kesselreinigungsapparaten.) Das Wahrzeichen eines jeden Industriegebietes sind heute fast durchwegs die zahlreichen hohen Schornsteine mit dem ihnen ent- strömenden Ruß und Qualm. Ganz abgesehen vom ästhetischen Stand- Punkt ist dieser Rauch für alle Anwohner in größtem Maße gesimdhcits- schädlich und bedeutet auch für den Kapitalisten einen direkten Verlust, da er in der Hauptsache aus imverbrannteii also unansgcnutzten Kohlenteilchen besteht. Diese Ranchentwickelung tritt in vor- wiegendem Maße dann ein, wenn die Heiztüre eine-- Dampfkessels geöffnet wird, damit der Rost neu beschickt werde. Der dabei ein- tretende kalte Luftstrom verursacht die unvollkommene Verbrennung und den Ueberschuß an unverbrannten Kohlenteilchen in den ab- ziehenden BerbrenmmgSgnsen. Um diesen Grund der Rauchbildung