Die Glocken läuten. Wie man jagt Ist heute draußen heilige Nacht. Ich träum' in schwerer Einsamkeit Bom Dunkel nur gramvoller Zeit.
So weit ich schaue, glimmt fein Licht:
pig fürchtet Euch nicht!
Nichts deutet auf das Fest, so reich,
Kein Apfel und kein Tannenzweig.
Wie jeden Abend ist es hier.
Und Weib und Kinder fern von mir
Wie mögen auch sie leiden heute!
Siehe, ich verkündige Euch große Freude.
Ach, einsam ist's heut hundertfach,
Wo alles draußen jauchzen mag, U Jeder vergißt, wie sehr er litt.
Ich wandle trüb mit müdem Schritt, Kein Hauch mich von der Freude füßt,
Die allem Bolt widerfahren ist.
Ich war ein Kind, freudig und gut,
Dann sank ich in der Wirbelflut
Wie würgt man sich so blind und schlecht!
Wer steigt, ist groß, wer fällt, geächt't;
Ein Rasen ist's von tollen Pferden
Friede auf Erden!
Jch blick durchs Fenster in die Nacht.
So friedsam nach des Tages Schlacht...
Da tönt das Zeichen: Löscht das Gas! Ich schreite ruhlos sonder Maß,
Wilde Gedanken höhnend lallent.
..
Und den Menschen ein Wohlgefallen.
Einer, der's erlebte.
Die Folgen des Boerenkriegs
find nicht bloß politisch von unabsehbarer Tragweite; sie er strecken auch auf das militärische Gebiet. Die Thatsache, daß ,, eine handvoll Bauern( a handful of farmers) die britische Armee besiegt hat", wie ein englisches Blatt sich ausdrückt, ist auf der einen Seite so bedeutungsvoll, auf der anderen Seite so überraschend, so in Widerspruch mit mit her gebrachten Anschauungen, daß wir gezwungen sind, uns näher mit dieser Thatsache zu beschäftigen.
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richtig. Die Boeren sind durch ihre ganzen Lebens- perfonals für das Fahrpersonal auf die Durchgangsschnellzüge be bedingungen und Gewohnheiten vorzügliche Schüßen, schränkt würden, im übrigen Sorge zu tragen, daß der Aufenthalt Marschierer und Reiter, und das gebirgige Terrain bietet des Fahrpersonals an fremden Stationen beseitigt und diesem die ihnen unzweifelhaft große Vorteile gegenüber den englischen Ruhe im eigenen beim gewährt würde, da mur hier eine geEin weiterer schwerer Mißstand hat sich in den letzten Jahren Truppen, wie weiland den Tirolern bei deren Bauernspiel" deihliche Erholung der übermüdeten Leute möglich ist. gegenüber den Truppen Napoleons . Aber die Eigenschaften im Dienste des Fahrpersonals eingebürgert. Bekanntlich wird demund Fertigkeiten, durch welche die Boeren sich auszeichnen, felben eine geringe Vergütung im Verhältnis zur zurüc das sogenannte Meilen oder können durch eine zweckmäßige Erziehung von Jugend gelegten Wegestrede, gewährt. Auf wiederholte Beschwerde auf in jedem Lande erworben werden, wenn der Staat, stilometergeld statt dem Kapitalismus zu dienen, die Vertrüppelung der jüngeren Leute, welche fich im Bezuge des Kilometergeldes der Menschen im Interesse des Kapitalismus gegen ältere zurüdgejezt glaubten, findet nun insofern ein Ausgleich statt, als man einen Dienstturnus einführte, nach welchent alle nicht länger duldet, und die körperliche, Streden, die von einer Centrale aus befahren werden, abwechselnd geistige und sittliche Erziehung des Volts von sämtlichen Beamten des Fahrpersonals einer Centrale zu als höchste Staatsaufgabe betrachtet. befahren sind. Nun wird ein solcher Turnus von 30-38 Beamten Und was das Terrain angeht, so hat die Taktik sich ihm derselben Kategorie befahren, so daß ein einzelner Beamter erst anzupassen und schließt auch e benes Terrain die Dedung am 30. bis 38. Tage denselben Zug zu begleiten hat. in der Defensive nicht aus. Statt hinter Felsen Schutz zu glückliche Beamte bekommt nun die Verfügungen der verschiedenen suchen, muß der Mann sich in die Erde eingraben, was etwas Behörden fortlaufend gegen Quittung einmal zu Gejicht. Da er mehr Zeit erfordert, aber um so sicherer geschehen kann, weil aber die Verfügungen erft am 30-38. Tage nach Sicht nötig hat, die Ebene auch dem Feind Schwierigkeiten bereitet, indem sie so tam offenbar leicht ein Vergessen der wichtigsten Betriebsvorschriften sich einstellen. Der Beamte wird also nie in seinem fein gedecktes Vorgehen erlaubt. Dienste zu jenem heimischen und sicheren Gefühl gelangen, das zur Also das thut der praktischen Nuzanwendung des süd- raschen Bewältigung seiner Funktionen nötig ist vielmehr wird er afrikanischen Bauernspiels" gar keinen Abbruch. Das Re- durch die Unsumme der verschiedensten Verfügungen der verMan denke an die volutionierende der Boerentaktik liegt in dent Umschiedenen Behörden verwirrt und unsicher. stand, daß die neuen, kleinkalibrigen Gewehre, die auf einen Unmenge der verschiedenen Mastsignale, die der Beamte auf Kilometer Treffsicherheit, auf 3 bis 4 Kilometer noch ein den nach Hunderten zählenden Bahnhöfen zu beobachten hat. wirksames Feuer gegen größere Gegenstände( Kanonen) und Ferner vergegenwärtige man fich einen Unfall auf offener Strede und die Unkenntnis der Strecke seitens des Personals, wenn es Menschenmassen ermöglichen, an sich der Verteidigung Silfe fuchen muß. Dieser in seiner Tragweite nicht abzusehende ein ungeheures Uebergewicht über den Angriff Misstand tönnte einfach durch Abrundung des vielen Neid und gewähren. Reine Truppe der Welt fann Tausende Streit veranlassenden kilometergeldes gehoben werden, da von Metern weit vorrücken oder vorstürmen unter es dann dem Beamten gleichgültig ist, welche Strede er befährt. Ein weiterer Uebelstand, der das Familienleben der Beamten einem Feuer von Scharfschüßen mit flein = illusorisch macht, dürfte ebenfalls dem Herrn Minister entgangen sein. talibrigen Gewehren. Nach einer Diensteinteilung einer Direktion hatten viele Beamte einer Centrale im verflossenen Sommerdienst( fünf Monate) feinen Winterdienst ist alle Monate jedem Beamten dieser Centrale mur einzigen Sonntag vollständig dienstfrei, und im ein einziger dienstfreier Tag beschieden. Und der oft fein Sonntag. Das nennt sich Sonntagsruhe 1
Als unsere Genossen in den 70er Jahren zum erstenmal im Reichstag für das Milizsystem eintraten, betonten sie schon, daß es für die Verteidigung besser sei, als das System der stehenden Heere.
Dieses Uebergewicht ist durch die neuen Präcisions Handwaffen, welche die Bedeutung der Artillerie in mancherlei Hinsicht zurückdrängen, noch wesentlich verstärkt worden. Kurz, für jeden, der unbefangen urteilt, ist durch den Krieg in Südafrika schlagend bewiesen, daß das Milizsystem für die Verteidigung des Landes weit besser ist, als das weit kostspieligere und wirtschaftlich und politisch äußerst schädliche System der stehenden Heere.
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Seit der Pariser Temps" in einem bom Vorwärts" wiedergegebenen Artikel die ersten Siege der Boeren ein Kommt es aber den Anwälten des Militarismus weniger Ereignis nannte, das die alte Kriegskunst über den Haufen auf den äußeren, als auf den inneren Feind" an, werfe, sind anderthalb Monate vergangen, in denen die Boeren und ist ihnen der eigentliche Zweck des stehenden Heeres der, drei viel blutigere Schlachten siegreich geschlagen und die größte das Volk niederzuhalten und erforderlichenfalls Armee, die England je auf einem Kriegsschauplatz vereinigt hat, zusammenzuschießen nun dann haben wir erst zum Stehen gebracht, auf der ganzen Linie aus dem Angriff recht ein wuchtiges Argument gegen den in die Verteidigung gedrängt, und ihr ungeheure Verluste Militarismus. zugefügt haben. Das ist, vom militärischen Standpunkt be- Dann aber auch heraus mit der Sprache! Dann rede trachtet, ein glänzender Erfolg, um den jede Armee die man nicht länger von Vaterlandsliebe und Verteidigung des Boeren beneiden kann. Vaterlandes! In jedem Fall ist nach den Erfahrungen in Bon Fachmilitärs wird diese Leistung der Bauern", von Südafrika das System der stehenden Heere gerichtet und denen feiner je in einer Kaserne gedrillt worden ist, feiner dem Militarismus jeder berechtigte Gristenzgrund die Geheimnisse des„ Ererzierens" fennt, auch rückhaltslos entzogen. gewürdigt. Jm„ Reichsboten" vom vorigen Donnerstag
schrieb ein Militär:
Sociale Rechtspflege.
Die Boeren zeigen fich geradezu als Meister in sich Beschwerden des prenßischen Eisenbahn- nicht getroffen. In diesem Falle tomme der für
Fahrpersonals.
Bon unterrichteter Seite wird uns geschrieben:
Für Accordarbeiter ist ein liricil der Kammer IV de Gewerbegerichts von großer Bedeutung. Der Tischler K. Hatte: für die Firma Schröder u. Lommatich eine Arbeit begonnen, ohne daß trop wiederholter Versuche eine Einigung über den Accordpreis erzielt worden wor. Am elften Tage sollte der Preis endgiltig fejgestellt werden, ce lam aber audy jest zu keiner Einigung. Der Gehilfe verlangte 250 M., während die Unternehmer nur 152 97. zahlen wollten. Darüber ging des Arbeitsverhältnis in die Brüche. für die geleistete Arbeit hotte S. an Vorschüssen 37,35 W. erhalten. Er verklagte die Herrer Damit gab er sich nicht zufrieden. Schröder und Lommotich und verlangte noch 17,65 M., indeir er geltend machte, daß die geleistete Arbeit nach dem für eine gleich wertige Thätigkeit üblichen Tagelohn zu bezahlen sei. Dieser usau. mäßige Tagelohn betrage 5 M., für 11 Tage also 55 M., so das nach Verrechnung von 37,85 i. für ihn noch 17,65 m. verblieben. Vor der Kammer JV des Gewerbegerichts wurde der Kläger durch St. Ahrens vertreten. Der Gerichtshof verurteilte die Beklagten, an R. 12,15 M. zu zahlen. Mit der Mehrforderung wurde der Kläger abgewiesen. Gewerberichter Dr. Gerth führte be gründend aus: Unstreitig fei eine bestimmte Lohnvereinbarung gleichartige Arbeit gleichwertigen Arbeitern ge felbst schonender und dabei beweglicher und siegreicher zahlte Durchschnittslohn in Frage. Der Kläger Defensive. Und ein Vergleich der verschiedenen Treffen gehöre nun zwar zu den besseren Arbeitern, es müsse jedoch zeigt, wie die Boeren ihre Defensiv- Fechtart den wechselnden Bedürfnissen des Tages fast genial anzupassen ver- Nach den schweren Eisenbahn- Unglüdsfällen vor einigen Jahren angenommen werden, daß der gebräuchliche Tagelohn für diese in betrage. Sonit stehen. Und das ist der Punkt, wo auch der europäische stellte der Eisenbahn- Minister über die Diensteinteilung der älteren Bautischlereien nicht 5 M., sondern 4,50 M. Fachmilitär seine Betrachtungen wird anstellen müssen. Auch Eisenbahnbeamten neue Grundsäße auf, welche für das Fahrpersonal fämen hier auf 11 Tage 49,50 M., wovon St. 37,35 2. erhalten Gs feien ihm also noch 12,15 M. zu zahlen. Der bei uns gilt für den Exerzierplatz wie für das Schlacht speciell eine entschiedene Verschlechterung ihrer dienstlichen Stellung habe. feld noch immer beherrschend die Vorstellung, daß als bedeuten. Früher wurden bekanntlich die Touren nach der jeweiligen Beklagte warf ein, daß. ja am 11. Tage gar nicht mehr gearbeitet kommendes Ende des Gefechts die Attade nötig ist. Die Boeren Schwierigkeit bemessen und den Beamten die außerhalb der habe. Darauf bemerkte der Vorsitzende, der 11. Tag müsse boll. zeigen mit ihren Erfolgen, daß sie heut bei den weittragenden Heimatsstation verbrachte Zeit vollständig als Dienstzeit angerechnet. bezahlt werden, weil der Kläger des Morgens zur Arbeit gekomme Geschützen gänzlich zu entbehren ist und daß der Sieger sich dabei Hente dagegen soll der Fahrbeamte im Durchschnitt 11/2 Stunden sei. Nachdem der Versuch, einen Preis zu vereinbaren, wieder mißfelbst schont. Das ist ein wichtiger Ausblid, diese Fortbildung täglich dienstlich beschäftigt sein. Dagegen werden ihur die Bausen lungen sei, habe der Kläger allerdings nichts mehr gethan. Dadurch des defensiven Kriegsgedankens. Statt des Tadels, den die zwischen den einzelnen Fahrten nicht als Dienstzeit in Anrechnung werde aber an der Rechtslage nichts geändert, den nach der landſtrategischen Schulmeister in Europa dafür bisher meist gehabt gebracht; sogar wird die Zeit über sechs Stunden, welche der Fahr rechtlichen Zählweise müsse der begonnene Arbeitstag als voll gehaben, verdient fie Aufmerksamkeit; denn schließlich bleibt das beamte auf einer auswärtigen Station zubringt, demselben rechnet werden. Ideal aller Kriegsführung, zu siegen und seine Leute unversehrt als Nachtruhe gezählt. Auf diese Weise kann ein Fahrbeamter wieder nach Haus zu bringen, zumal heute, wo die Volksheere beispielsweise die Strede Berlin - Aachen , Berlin - Königsberg, den besten Teil der männlichen Volkskraft darstellen. Unser großer Berlin - Köln , und selbst die Strecke Berlin - München befahren, ohne Moltke fagte, daß die Grundregeln der Strategie nur wenig daß dadurch die ministerielle Marimalzeit überschritten würde. Ja, Joachim Gehlfen, der noch ein Jahr Gefängnis abzufigen hat, über die Bordersäge des gesunden Menschenverstandes hinaus ein Beamter kann fortwährend eine solche weite Strecke fahren; da von der ihm auferlegten 11/ 2jährigen Gefängnisstrafe 6 Monate gehen"; und sollte nicht der gesunde Verstand dieses Bauern- denn ihm ist auf jeder Endstation die„ sechsstündige Nachtruhe" ge- auf die Untersuchungshaft angerechnet wurden, will sich bei dem boltes hier eine neue Grundregel erfaßt haben? So worden. Urteil nicht beruhigen, sondern hat bereits durch den Rechtsanwalt gut wie wir das heute aufgelöste Echüßengefecht den Erfahrungen Aber wie ist es mit einer solchen Nachtruhe bestellt! Der Beamte Dr. Werthauer Revision anmelden lassen. danken, die zuerst Lafayette in Amerika mit Indianertruppen hat eine anstrengende, nerventötende Dienstzeit hinter sich. machte, so gut liegt auch hier ein entwicklungsfähiger Gedanke vor. vergegenwärtige fich den Dienst in einem Durchgangszug mit dritter Ein schweres Banunglück gelangte gestern vor der ersten In der englischen Breffe tritt mehrfach die Behauptung auf, Slasse! Zu den Unannehmlichkeiten, welche schon jeder Paiiagier die Boeren würden ihre Erfolge nicht errungen haben, wenn die während einer zwölfftündigen Eisenbahnfahrt empfindet, gefellen sich Operationen nicht von geschickten deutschen und französischen bei den Zugführern und Schaffnern die dienstlichen Anstrengungen, Difizieren geleitet würden. Die Pall Mall Gazette " spricht von hervorgerufen durch den fortwährenden Verkauf von Blagfarten 2c., Strügers fremden Söldnern, die ihre Strategie von Moltke oder was den Beamten nicht einen Augenblid Ruhe gestattet, fie feine Baldersee gelernt hätten. Minute zum Sißen kommen läßt.
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„ Das ist natürlich lebertreibung; aber wenn es so wäre, so fönnten auch unsere Walderfees etwas von den Boeren lernen, nämlich die unbedingtere Schonung unerfeßlicher Menschenleben." Und in der Freitagsnummer des Reichsboten" schreibt derselbe Fachmann:
Die Erkenntnis der taktischen Ueberlegenheit der Boeren dämmert jetzt auch den Engländern selbst. So läßt fich eine englische Quelle vom Modder River melden: Der Aufflärungsdienst ist schwierig, da die Boeren ausgewählte Schüßen weit in das Vorterrain vortreiben, die sich dort eingraben und es felbst mit stärkeren Refognoscierungs- Patrouillen aufnehmen könnten. Die Defensiv- altit der Boeren wird für die 8ukunft auf alle Jufanterie Defensiv- attit von Einfluß fein."
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Gerichts- Beitung.
Straffammer des Landgerichts 1 zur Erörterung. Der Maurermeister August Gliesche und sein Polier Wilhelm Schneider hatten sich wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. In dem Neubau Landsbergerstr. 83 sollte der Schutt aus den Kellern entfernt Die damit beauftragten Arbeiter gruben tiefe Löcher werden. in den Boden, um hierin den Schutt zu werfen und den dadurch gewonnenen Sand anderweitig beim Bau zu veriverteu. Als fich der Polier Schneider am Morgen des 9. Oktober vom Stande der Arbeiten überzeugte, bemerkte er zu seinem Schrecken, daß die Arbeiter zu viel Boden ausgehoben hatten und dabei zu nahe an den das Kellergewölbe tragenden Pfeiler herangekommen punkt verlieren und infolge der großen Last das Gewölbe feitwärts niederbrechen würde. Um dies zu verhüten, befahl Schneider den Arbeitern, die hergestellte Grube wieder zuzuwerfen. Er hatte aber noch nicht die obersten Sprossen der Leiter, die den Zugang zum Keller vermittelte, erreicht, als hinter ihm unter furchtbarem Krachen das Stellergewölbe einstürzte. Zwei Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. Die sofort herbeigeholte Feuerwehr hatte acht Stunden lang zu thun, um die Leichen der beiden Arbeiter zu Tage zu fördern.
Dem so abgeraderten und aufgeregten Wlanne weist nun die Direktion einen Schlafraum mitten im Toben und Lärmen eines Weltbahnhofes zu. Daß ein Beamter, namentlich ein älterer, hier die nötige Ruhe nicht findet, wird wohl jedem einleuchten, der schon eine längere Eisenbahnfahrt mitmachte und den Körper und Gemütszustand nach einer solchen Fahrt feit. Dazu kommt noch ein waren. Es entstand die Gefahr, daß der Pfeiler den seitlichen Stüzanderes Moment. In einem solchen Schlafraum find gewöhnlich vier Leute untergebracht: Zugführer, Backmeister, Schaffner und Bremser, junge und alte Leute. Daß diese Leute sich gegenseitig stören und oft nicht harmonieren, dürfte selbstverständlich sein. Weiter kommt hinzu, daß in dem Bette, welches einem Beamten zur Verfügung gestellt wird, alle Nacht ein anderer schläft, so daß der selbe Beamte erst am dreißigsten bis achtunddreißigsten Tage wieder in diefes Bett zu liegen kommt, da in einem Turnus 30-88 Beamte derselben Kategorie fahren. Nun ist es eine eigentümliche Thatsache, daß dem Zugführer und Die beiden Angeklagten sollen es an der nötigen Vorsicht Jit der Haupt Packmeister je 0,50 M. für Benutzung eines solchen Bettes angerechnet haben fehlen lassen, insbesondere die fachwidrige Anordnung des werden, während Schaffner und Bremser bei gleicher Leistung für Aushebens des Kellerbodens gegeben haben. die Eisenbahn- Verwaltung mur 0,33 M. zu zahlen haben. Es dürfte verhandlung stellte sich durch das Gutachten der Sachverständigen Wir könnten noch viele andere Zeugnisse von Fachmilitärs, hier der Ort sein festzustellen, daß nach obigem die Bahnverwaltung heraus, daß der Einsturz auf das allzu tiefe Graben der Arbeiter deutschen, französischen und auch englischen, anführen, die sich für Benugung der vier Betten, die sich in einem Schlafraum be- zurückzuführen sei, es wurde aber auch von verschiedenen Zeugen befundet, bewundernd über die militärische Züchtigkeit der Boeren aus- finden, monatlich nicht weniger als 50,46. einzieht, für welchen daß die beiden Angeklagten die nötigen Vorschriften darüber erteilt sprechen und anerkennen, daß auch die Fachmilitärs viel von ihnen Preis ein Privatmann sicher entschieden bessere Betten bei einer hatten, daß die Arbeiter beim Graben in der erforderlichen Entfernung zulernen haben. Bedenken müssen wir hierbei, daß die Fachmilitärs ruhigeren Lage des Schlafraumes gewähren würde. Denn die vom Pfeiler abbleiben follten, was sie jedoch ihrerseits nicht beachtet hatten. eher ein Interesse haben, die Erfolge der Boeren zu unter- Betten sind meistenteils schlecht, einige fogar nur harte Seegras- Die Verteidiger, Rechtsanwälte Dr. Schwindt und Rosenthal I, fonnten fchäzen, weil dieselben ein Argument gegen den herrschenden matraßen mit zwei rauhen Decken. Wir möchten der Kommission, fogar dem Gerichtshofe Zeugen dafür vorführen, daß der eine der Fachmilitarismus bilden. Sie suchen deshalb auch meistens den die vom Minister ins platte Land geschickt wurde, den gutgemeinten verschütteten Arbeiter gegenüber einer an ihn ergangenen Warnung Nat geben, sich die Stationen in Berlin selbst einmal anzusehen. fich dahin geäußert hatte:„ Ach was, wenn der Keller einstürzt, biu füdafrikanischen Krieg als etwas Ausnahmsweises hin- Sier dürfte fie die mangelhaftesten Zustände bezüglich der Betten ich eben tot, sterben muß ja doch jeder einmal." zustellen: die Boeren feien von Haus aus besonders zur finden. Aus alledem geht hervor, daß es im größten Interesse des Striegstüchtigkeit erzogen und das Terrain eigene sich besonders Fahrpersonals sowohl wie auch im Interesse der Berkehrssicherheit für ihre Striegführung. Bis zu einem gewissen Grade ist das liegt, daß die weiten Fahrten von der Heimatsstation des Fahr
Und nicht bloß auf die Defensiv- Taktit, sondern auf die Tattit im allgemeinen, da Angriff und Verteidigung einander wechselseitig bedingen.
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Während der Staatsanwalt gegen den Angeklagten Gliesche die Freisprechung beantragte, machte er dem Polier Schneider den Vorwurf, daß er nicht noch im legten Moment die Arbeiter aus