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Es war nicht vorbei. Freilich, die Bäuerin fah das nicht. Imiteinander verwandt, daß es eigentlich nur eine Familie gab, ob Die einen hießen Aber der Schuller wußte gut, daß die Unordnung im gleich zwei Familiennamen vorhanden waren. elgenen Haus einen Mann schädigt, der für andere hinstehen Madsen, die anderen Byrgialfen. Die Leute waren reich und waren will, und daß der geringste Gegner im Vorteil ist, wenn er Beuten ins Gesicht, nein, es waren verschwiegene und störrische höflich, sie sagten ihre Meinung nicht gerade und unverhohlen den einen wunden Fleck zum Angriff erwischt. Er bekam schon den Sonntag darauf recht mit seiner Be- enschen. Aber ab und zu konnten sie sich auch halsstarrig be
fürchtung.
Da predigte der Pfarrer über das Evangelium des heiligen Matthäus vom bösen Knecht.
( Fortsetzung folgt.)]
Cecil.
( Nachdruck berboten.)
Bon Johannes V. Jensen. Autorisierte Uebersetzung von Mens.
Auf einem Hofe nahe dem Fiord lebte ein Mann, den man Antonchen nannte. Er war alt und weißhaarig. Verheiratet war er nicht gewesen. Das kam daher, daß Antonchen eine zögernde Natur hatte. Er war oft genug auf Freiersfüßen gewandert; im Laufe von vierzig, fünfzig Jahren hatte oft genug eine Witwe einer Stüge für ihren Betrieb bedurft. Aber...
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nichts war im
Kurz nach dem Kriege von 1864 war aber Antonchen mehr als Kurz nach dem Kriege von 1864 war aber Antonchen mehr als fe zuvor einem Entschlusse nahe. Alles war so gut wie ganz in Ordnung. Die Witwe war gesund und hübsch Wege. Aber der Hof lag zu weit vom Moor; wenn man Torf holte, fonnte man ja die Hälfte des Fuders unterwegs verlieren! Antonchens Bruder, den man auch Anton nannte, lebte als Knecht bei ihm auf dem Hofe.
Die Familieneinigkeit ließ nicht nach, als Anton mit seinen neu modischen Gummizugstiefeln auf den Türschwellen erschien. Keine der heiratsfähigen Töchter wollte ihn. Und die Eltern zwangen sie nicht. Aber daß Cecil ihn verschmähte, kam nicht nur daher, daß fle den Prahlhans nicht leiden mochte sie hatte noch einen anderen Grund. Cecil war die Tochter von Jens Madsen zwischen den Hügeln. Ein kleines Endchen nördlich lag Leust Brygialiens großer Hof. Der Sohn dort, Christen, war Cecils Vetter, die beiden waren heimlich ineinander verliebt. Es herrschte vielleicht kein auss gesprochenes Einverständnis, aber sie hatten schon immer zusammen gehalten. In der letzten Zeit aber vermieden fie einander. Das hat immer etwas zu bedeuten.
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ihrer Schönheit. Ganz jung war sie nicht mehr so vier, fünf Cecil war schon jahrelang in der ganzen Gegend bekannt wegen undzwanzig. Cecil war groß und dunkel, ihre blauen Augen hatten jene dichte, emailleblaue Farbe, wie sie Goethes Augen gehabt haben sollen. Wenn sie faß und häkelte, ruhte ihr Kinn fast auf der Brust. Sie atmete hörbar, der Lebensstoff in ihr schaffte sich Luft. Hin und wieder mußte fie in die Höhe fahren und irgendeinen Grund suchen, um laut jauchzen oder vor Lebenslust explodieren zu können. Aber dazwischen zeigte sie wieder eine kalte und abweisende Natur. Noch bevor Anton um Cecil gefreit hatte, hatte er sich schon zu mehreren Freunden darüber geäußert und sie mit seiner gewöhn lichen Engros- Unbefangenheit zum Verlobungsfest eingeladen. Aber Vor einigen Jahren war Antonchens Bruder aus Kopenhagen , schenke, wo sie sich alle so sehr es nur möglich war, betranken. Und als es anders tam, nahm sich Anton ein Fuder Kerle mit zur Fähr wohin er in grauer Vorzeit gereist war, wiedergekommen. Das als Anton nach und nach auf allen Höfen abschlägige Antworten flingt wie ein Märchen. Aber die Sache war die, daß sich die Be- bekommen hatte, trant er immer mehr Kaffeepunsch in der Fähr wohner der Halbinsel mit Fischerei befaßten. Bei jedem großen Hof sciente. fieht man noch heute ein kleines, abgesondertes Haus aus robem Cecil über Anton. Das gefiel den Leuten nicht. Am schlimmsten spottete Sie schonte ihn durchaus nicht, wenn die Nede Stein, mit einer Dachpyramide aus Stroh. In alten Tagen auf ihn fam. wurden hier große Mengen Aal geräuchert. Damals fischten alle jungen Leute, fogar die, welche später einen Hof erben und Ackerbau Cecil und Christen Brygialsen bekannt wurde. Schlimmer wurde es noch, als das Einverständnis zwischen Anton fing an, treiben sollten. Und wenn die jungen Bauernburschen auf methodisch zu saufen, außerdem befleißigte er sich einer ärgernis Fischerei ausgezogen waren, geschah es, daß sie vom Untvetter überrascht wurden und sich auf fremdes Gebiet flüchten mußten. So erregenden Jugend, er tat, als ob er verrüdt wäre. Die beiden tamen sie dann nach Salling und Thy , manchmal auch noch weiter Füchse, die er sich aufgezogen hatte mit schierem Hafer, denen er weg. Die Fahrten mit geräucherten Aalen nach Randers taten auch Gerstenstroh gestreut hatte, waren schon ganz verhunzt. Achtung das ihrige. So konnte es fommen, daß eine verwegene Natur, wie erwarb er sich durch dieses Leben nicht. Antonchens Bruder, großen Weitblick und heißhungrigen Mut befam. Aber nach Verlauf von zwanzig, dreißig Jahren fam er als ein ruinierter Mann zurüd. Er hatte in Kopenhagen gedient. Erst war er Hausknecht gewefen; dann hatte er ein Höfergeschäft betrieben, fchließlich war er Schenkwirt geworden. Die Schenkwirtschaft brachte Geld ein. Es gab Zeiten, wo Antonchens Bruder über bedeutende Summen verfügt hatte. Aber wie tam es dann!
Als er in sein Geburtshaus zurückkehrte, besaß er nichts als einen kleinen Sohn. Und der große Mann war wie gefocht und aufgequollen vom Trinfen. So war es zugegangen.
Neun Jahre lang irrte der Kopenhagener", wie man ihn nannte, beim Bruder umher. Er arbeitete nicht, trant nur in aller Stille. Bekam man ihn zu sehen, wenn er am Fjorde stand und müßig im Winde schnoberte, so war er das Bild eines stummen, unheilbaren Unglüds.
Als eines Morgens die Fischer zu ihren Negen kamen, glaubten fie, es habe sich ein großer, seltener Fisch darin verwidelt. Aber es war der Kopenhagener", der an einem Trockenpfeiler hing- wie ein Hering war er gestorben.
Antonchen gab es auf, sich noch zu verheiraten, er ließ feine Freiersfüße auf dem Boden verschimmeln. Als der Neffe heranwuchs, adoptierte er ihn. Er setzte jenen mystischen Apparat in Bewegung, dessen einem Ende man einen Geldschein anvertraut, worauf man nach einer Weile am anderen Ende einen gerichtlich ausgefertigten Kaufbrief feierlich in Empfang nehmen kann.
Da geschah etwas, was an und für sich unbedeutend war. Eine Häuslerstochter oben zwischen den Hügeln bekam ein Kind und gab Christen Brygialfen als Vater an. Er gab den Narrenstreich zu und versprach Bezahlung. Die zehn Kronen Gerede wurde auch monatlich konnten ihm nicht viel schaden. kaum darum gemacht. Aber Cecil begann der Kamm zu schwellen. Als am Sonntag Chriften zu Madsens kam, ohne Arg zu haben, fing Cecil an, ihn zu schmähen und zu beleidigen. Schonungslos fragte sie, ob er fich nicht bald verheiraten würde, fie sprach von dem Häuslermädchen und stellte sich an, als wenn sie das Mädchen und die Geschichte nicht kenne hübsch sei sie wirklich welche Füße sie habe von weitem röche sie ja nach Dünger. Cecil war bleich vor Bosheit, fie legte auf dem Tisch Karten und sagte daraus wahr für die beiden. Die anderen in der Stube wußten nicht, ob sie lachen sollten oder sonstwas. Den alten Kartenspaß gebrauchte fie, wo bei den Fragen, die man herleiert, Herzaß als entscheidende Karte fällt.
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Und
Wo trafen sie sich? Im Korridor, in der Stube, in der Kammer, im Bett, unterm Bett?"
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Unterm Bett!" dabei ließ Cecil es bewenden. Sie brach in lautes Gelächter aus und steckte auch die andern an. Weiter prophezeite Cecil jegt war lautlose Stille in der Stube- wie sie auf der Schubkarre, vor die Ratten gespannt wären, fahren und in einer hölzernen Hütte wohnen würden. Wie sie zusammen leben würden! fie füssen sich, fie streicheln sich, sie fragen sich, fie zanken sich..
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Anton, wie auch der Neffe schlecht und recht genannt wurde, war jest einige zwanzig Jahre alt, ein großer Kerl mit heraus- Christen Brygialfen saß ärgerlich und mürrisch auf der Bank, forderndem Aeußeren. Seine Unterlippe stand vor. Bei der Arbeit so lange er beschimpft wurde. Aber als Cecil befriedigt war und war er tüchtig, die freie Zeit verbrachte er mit Singen und Rauchen, den letzten Lachschwall vom Stapel gelassen hatte, stand er auf und wenn irgendwo ein Bauernball war, so tanzte er in einer Tour und ging. bis in den Morgen hinein, im Schweiße seines Angesichts. Aber sehr beliebt war er nicht, er hatte eben etwas Rücksichtsloses in seinem Wesen.
Plötzlich starb Antouchen. Und als der Neffe das Gut übernommen hatte, ging er gleich aufs Freien aus.
Zuerst bekam er von Cecil ein Nein. Anton, der bei den Dragonern in Randers gedient und von einem Kameraden englisch gelernt hatte, sagte all right", und tat sich, die Pfeife im Maule, auf anderen Gütern um. Aber übera, bis zur äußersten Spize der Landzunge, überall bekam er ein Nein. Und er war doch ein großer Bauer.
Die Leute in dieser Gegend waren eben nicht so wie andere Leute. Die Halbinsel liegt im Fjord und endet wie eine Sadgaffe. Die beiden Familien, die den größten Teil des Landes besaßen, hatten von alters her hier gewohnt und waren in so vielen Gliedern
" Du hast Deine Faufthandschuh vergessen!" rief ihm Cecil nach. Du kannst doch nicht immer ihre Wermel bei Dir haben und Dich darin wärmen!"
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Von diesem Auftritt wurde viel geredet, man beurteilte ihn sehr verschieden.
Einige Zeit später geschah es, daß Jens Madsen und Cecil im besten Staat zum Besuch bei Verwandten fuhren. Da sie an der Fähre vorüber mußten, nahm Jens Madsen fünf Ferkel mit, um fie bei diefer Gelegenheit abzuliefern.
Als sie vor der Tür der Schenke hielten, kam Anton, der vom Mißgeschick schwer verfolgte Freier, herausgetaumelt, erhißt und wirr vom Sprit. Daß er Jens Madsen mit dem Schweinekoben hinter sich herankommen sah, auf dem feinen Wagen, das war so recht etwas für ihn.
He, Du willst wohl mit Deiner Familie ins Dorf?" fragte er