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so ist jener Mensch ein Dieb und foll getötet werden." So kommt| liche Zwede benutzen. Deshalb werden möglichst viele babon ges es, daß uns gerade von kaufmännischen Kontrakten eine große macht. Aber sie sind mit einer großen Schwierigkeiten behaftet. Der Menge überliefert worden sind. Sie betreffen Kauf und Verkauf Komet ist ein vorläufig noch ziemlich lichtschwaches Objekt und das von Grundstücken, Produkten, Sklaven; Darlehen von Korn, mit ein deutliches photographisches Bild entsteht, muß der Schweif Datteln, Zwiebeln, Wolle; Vermietung von Häusern, Schiffen und stern eine nicht unbeträchtliche Beit auf die Blatte einwirken. Wäh Lohnsflaven; Pachtverträge, Gründung und Auflösung von Kom- rend dieser Zeit bewegt sich sowohl die Erde als auch der Komet, pagniegeschäften; dazu eine Menge von richterlichen Erkenntnissen und zwar so schnell, daß dadurch nicht nur Verzerrungen in all diesen Sachen. Ganze Archive von Handelspapieren wurden, des photographischen Bildes entstehen müssen, sondern daß in große Tonkrüge verpackt und mit Asphalt verschlossen, in Babylon   innerhalb der zur Aufnahme notwendigen Zeit ber and Nippur   gefunden: in Babylon   1876 von den Eingeborenen die Komet fogar aus dem Gesichtsfelde des Fernrohres, an dessen Geschäftspapiere der Firma Egibi und Söhne, in Nippur   von den Okularende die photographische Kamera angebracht ist, herausgeht, Amerikanern die besonders sorgfältig geschriebenen Geschäfts- fodaß also die Abbildung überhaupt nicht erfolgen fann. Bei der urkunden der Firma Muraschi und Söhne aus der Zeit Arta  - photographischen Aufnahme von Himmelstörpern, die selbst un gerres I. und Darius II.  , d. h. aus dem fünften Jahrhundert beweglich sind, umgeht man diese Schwierigkeit dadurch, daß ber bor   Christi Geburt  . Neizvoll und zum Teil höchst modern klingt mittelst eines Uhrwerks das Fernrohr sich mit der Geschwindigkeit der Inhalt mancher dieser Kontrafte, von denen Delitzsch   einige der Erddrehung in der zu dieser entgegengesezten Richtung dreht, mitteilt. Hier garantieren drei Goldschmiede dem Inhaber der also stets auf denselben Bunft im Himmelsraum gerichtet bleibt Firma Muraschu für zwanzig Jahre, daß ein Smaragd nicht aus und ein dort befindlicher still stehender Körper genügend lange auf einem Goldringe fallen werde, andernfalls sie 10 Minen Silber die photographische Platte einwirft. Wo aber nicht nur die Erde zahlen würden. Dort haftet jemand für einen ins Gefängnis ge- fich dreht, sondern, wie es z. B. bei den Kometen der Fall ist, auch worfenen Schuldner der Firma und bewirkt seine Freilassung gegen das aufzunehmende Objekt seine Stellung ändert, reicht diese Aus. die Versicherung, im Falle der Flucht des Schuldners so und soviel hilfe nicht aus, man müßte vielmehr dauernd das Fernrohr mit der inen Silbers zu zahlen. Der Großhandel konzentrierte sich wie Hand so einstellen, daß es stets auf das gewählte Objeft gerichtet bei uns in den großen Städten und vollzog sich in ähnlichen For- bleibt. Aber mit dem bloßen Auge tann der Aftronom diefes men: wir lesen z. B. von Kommis und von Beamten der Firmen, Objeft nicht erkennen, er ist auf das Fernrohr angewiesen, die im Namen und Auftrag ihrer Prinzipale Geschäfte abschließen, und dies fann er, während es zur photographischen Aufnahme dient, also Prokuristen. Wie bei den Juden diente auch in Altbabylon nicht zum Sehen benutzen. Diese Schwierigkeit ließ sich bisher nicht bas Tor der Ortschaft als Börse. Eine Fülle von Geschäftsreisenden anders beseitigen als dadurch, daß auf den Sternwarten, auf denen und Hausierern ging, die Ledertasche mit den Gewichtssteinen um- photographische Aufnahmen bon Himmelskörpern vorgenommen geschnallt, wohl auch mit Schreibtafel und Griffel im Gürtel, mit werden sollen, neben dem Hauptfernrohr und mit ihm fest ver­ben Waren hinaus auf die Dörfer und besorgte daneben allerlei bunden ein Hilfs- und Begleitfernrohr angebracht ist, durch das der Geldgeschäfte, was bei dem üblichen Zinsfuß von 20 Broz. ein eine Astronom das betreffende Objekt stets betrachtet. Durch die Ein trägliches Geschäft war. richtung eines solchen Begleitfernrohres werden aber die ohnehin schon großen Kosten einer Sternwarte noch erhöht, und eine Stern­warte, die fein Begleitfernrohr befizt, mußte darauf verzichten, Gestirne, die sich während der zum Photographieren nötigen Zeit aus dem Gesichtsfelde entfernen, photographisch aufzunehmen. Sternwarte bei Berlin  , Dr. Archenhold, ein Mittel aus­Jegt hat der verdienstvolle Begründer und Leiter der Treptow  gedacht, das diese Schwierigkeit mit einem Schlage beseitigt und das sogar noch große Verbesserungen bei Sternphotographien herbeiführt. Er durchbohrte die Rückwand der photographischen Kamera und brachte an ihr ein senkrechtes Rohrstüd an, so daß er durch die Kamera selbst bliden fonnte. War nun die photographische Platte in die Kamera gebracht, so wurde durch die auf der Blatte enthaltene lichtempfindliche, aber undurchfichtige Schicht der Durchblick durch das Rohrstück aufgehoben. Dies Hemmnis wurde dadurch bes empfindliche Schicht mit einem fpigen Eisen weggefragt wurde. seitigt, daß an der in Betracht kommenden Stelle die licht unbrauchbar zu machen, dauernd im Dunkel gehalten und auch das Selbstverständlich mußte die Platte, um sie nicht für die Aufnahme wurde dadurch erreicht, daß eine passende Schablone vorsichtig auf Abfragen der Schicht im Dunkeln vorgenommen werden. Dies die Platte gelegt und diese da weggefragt wurde, wo ein auf der Schablone angebrachtes und auch im Dunkeln leicht zu fühlendes och es gestattet. Die so präparierte Blatte wurde dann in die mit dem Durchblickrohr versehene Kamera eingeführt, und der Astronom, der zur Fernhaltung jedes schäblichen Lichts seinen Kopf und die Stamera mit einem dunkeln Tuch verhüllt hatte, wie die Photographen es ja auch sonst tun, konnte während der Aufnahme das aufzunehmende Objekt genau betrachten und das Fernrohr durch die an ihm angebrachten Bewegungsmechanismen stets so richten, daß das Objekt feine Strahlen genügend lange auf die Platte warf. Dabei fehlt allerdings ein Bunft im Bild, nämlich der, wo die photographische Schicht weggefragt ist, aber das ist kaum ein Nach­teil, da ja im übrigen die Lage des Himmelstörpers, feine Richtung, fein Helligkeitsgrad auf der Platte deutlich zu erkennen sind.

Auch im Handel spielte die Klerisei eine große Rolle. Niesigen Geschäftshäusern glichen die großen Tempel des Landes: der Barduftempel in Babel und der Sonnentempel in Nippur  . Denn bie als zehnten zuströmenden Massen von Naturalien mußten auhbringend angelegt werden, mittels Ankaufs von Häusern und Grundstücken, die dann vermietet und verpachtet wurden, mittels Verkaufs von Getreide oder Datteln, vor allem aber mittels Geld barlehen: die großen Tempel waren zu gleicher Beit die großen Bankhäuser des Landes.

Natürlich sind nicht alle aufgefundenen Briefschaften geschäft. Cicher Natur. Delitzsch   teilt ein fleines Billet mit, das uns in die Herzensgeheimnisse eines altbabylonischen Ehemannes einen tiefen Blid tun läßt. Danach ist dieser mit seiner ehelichen Latubaschinni nicht zufrieden und sucht Berstreuung bei einer anderen Schönen namens Bibi. Diese wohnt in der Hauptstadt, und er geht, sie zu Gesuchen. Aber er trifft sie nicht. Aus dieser Lage heraus schreibt er folgenden Brief:" Un meine Bibi Gimil- Mardut. Samas   und Marduk   mögen Dich um meinetwillen ewig leben lassen. Wie geht es Dir? Schreibe mir doch! Ich bin nach Babylon   gegangen, habe Dich aber nicht gefunden. Ich war sehr enttäuscht. Benachrichtige mich, daß Du kommst und daß ich mich freue. Im November sollst Du fommen. Mögest Du um meinetwillen ewig leben!" Neben Ackerbau, Viehzucht und Handel blühte auch das Hand­werk. Besonders die Steinschneidekunft gelangte frühzeitig zu hoher Entwidelung. Siegel waren, wie wir sahen, im ganzen Wirtschafts­Leben der Babylonier höchst wichtig. Auch die Textilmanufaktur Teiftete Hervorragendes. Der Nachtmantel des Achan  , der bei der Einnahme Jerichos eine große Rolle spielte, war von babylonischen Webern gewebt.

Noch heutzutage trägt dies Land, das im Altertum zu den Kulturell höchststehenden gehörte, zahlreiche Spuren seiner einstigen Schönheit und Fruchtbarkeit an sich. Wir möchten nicht anders schließen als mit dem Hinweis auf den großzügigen Plan des englischen Wasserbautechnikers William Willcocks  , der durch Wieder­Herstellung des alten Bewässerungssystems Mesopotamien   so reich avie Aegypten   und zu einem der größten Baumwollproduzenten der Welt machen will". Durch eine einmalige Ausgabe von 160 Mil- enn nämlich ein lichtschwaches Objekt photographiert werden sollte, lionen Mark würde nach Willcocks dem der Bewässerung zugäng­lichen Gebiet von rund 5200 Quadratkilometer erstklassiger Boden im Werte von 720 Millionen Mark abgewonnen und an Zinsen eine jährliche Summe von 76 800 000. erzielt werden können.

Kleines feuilleton.

Astronomisches.

Das Fehlen diefes Bunftes ergab sich sogar als ein Vorteil.

das sich in der Nähe eines lichtstarken befindet, so wirkte das fräftige Licht des legteren auch auf diejenigen Stellen der photographischen die Blatte, fich neben dem des eigentlichen Bildpunkt Himmelspunktes befinden, fo fräftig ein, lichtstarken daß daneben das Bild des lichtschwachen Objekts, das doch eigentlich hineinkommen follte, überdeckt und undeutlich gemacht wurde; jegt fragt man die photographische Schicht von dem Puntte ab, auf dem das Bild des lichtstarten Objekts, das man ja gar nicht haben will und das nur die Nachbarpunkte störend beleuchten würde. Da dort fein Bild entsteht, kann sich auch in der Nachbarschaft eine Licht­wirkung nicht störend bemerklich machen; der zu photographierende lichtschwache Punkt erscheint als ungestört und mit einer vorher nicht zu erreichenden Deutlichkeit. Wenn man die dunklen Teile eines Rebelfledes photographieren will, tann man sie jegt genauer ers halten, als früher, wo die fräftiger leuchtenden Teile dieses Nebel­fleckes das Bild der dunkleren verwischten, so daß man keine ge­naueren Einzelheiten von ihnen im Gesamtbilde fah. Man kann die lichtschwachen Monde heller leuchtender Planeten jezt viel schöner er­halten und wird zum Beispiel die bisher durch den strahlenden Blaneten Jupiter   felbst überstrahlten Jupitermonde biel beutlicher

Verbesserung in der Sternphotographie. Im Mai dieses Jahres wird der berühmte Halleysche Komet in die größte Erdnähe gerückt sein. Die Astronomen sind überall be­schäftigt, Beobachtungen des Kometen möglichst häufig anzustellen, damit sich aus den Notizen über die Stelle, an der sich der Romet an jedem Tage befindet, eine genaue Darstellung seiner Bahn geben läßt. Noch besser als Beobachtungen, durch Menschenaugen, Laffen sich aber photographische Aufnahmen für spätere wissenschaft abbilden als bisher. Berantw. Rebatteur: Richard Barth  , Berlin  . Drud u. Berlag: Borwarts Bucheruderet u.Berlagsanstalt Baul Ginger& Co..Berlin   SW