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Nr. 44. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt, Donnerstag, 22. Februar 1900.

Partei- Machrichten.

Die Freuden socialdemokratischer Zeitungen. Die Sächs. Arbeiter- Zeitung  " schreibt: Genosse Beyer, unser früherer verantwortlicher Redacteur, hat am Mittwoch voriger Woche auf zwei Monate das Mathilden­schlößchen" bezogen, um die Beleidigung der Beamten- Redacteure bont" Dresdner Journal" zu büßen; es handelte sich dabei be kanntlich um ein Nachspiel zum Buchthausprozeß. Montag wird auch Genosse Hänisch wieder einmal, gleichfalls auf zwei Monate, ins Gefängnis gehen. Bei ihm handelt es sich um Beleidigung der Dresdener   Polizei im Falle Jmle. Da auch Genosse Block immer noch- bis Anfang April Gelegenheit hat, in einem schlesischen Gefängnis über das Wesen reichsdeutscher Freiheit nachzudenken, so werden sich demnächst nicht weniger als drei unserer Redacteure hinter schwedischen Gardinen befinden.

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Die Massenproteste gegen die Flottenvorlage werden im Lande immer lebhafter und zahlreicher. In Lübeck   protestierten am Montagabend gegen 2000 Arbeiter durch Annahme einer Resolution nach einem begeistert aufgenommenen Vortrag des Genossen Schwarz. Auch die Arbeiterschaft Kiels veranstaltete am gleichen Tage eine imposante Protestkundgebung. Den Vortrag hielten hier Legien. Weitere Meldungen kommen aus Glückstadt  , Spremberg  , Köln  am Rhein  . Die Resolutionen wurden allenthalben ohne Widerspruch

angenommen.

Ueberaus start besuchte Versammlungen fanden ferner in Gräfenthal  , Pößned und Saalfeld  ( Sachsen- Meiningen  ) statt. In den drei Versammlungen referierte Reißhaus Erfurt und fanden die Resolutionen gegen die Flottenvorlage einstimmige Annahme.

Tokales.

Achtung 1. Wahlkreis! Die Parteigenossen werden auf die morgen Freitag, den 23. d. M. bei Dräsel, Neue Friedrichstr. 35, stattfindende Versammlung aufmerksam gemacht. Näheres siehe Inserat in der Freitagnummer. Zahlreichen Besuch erwartet

Der Vorstand.

Zur Lokalliste. Das Lokal von Bötführ, Zum Schulthei". Kastanien- Allee 23, steht der Arbeiterschaft unter den bekannten Be­dingungen zu Bersammlungen zur Verfügung.

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Die Lokalfommission.

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treten.

Die Corneliusbrücke soll verbreitert werden. Die Brücke ist jest zwischen den Geländen nur 14,70 Meter breit. Wegen des Verbreiterung auf 19 Meter bringend notwendig, wofür in den namentlich an Sonntagen außerordentlich starken Verkehrs ist die städtischen Etat für 1900 50 000 m. eingestellt worden sind.

türen auf dem Boden sind seitdem vergessen und vom Rost zer- Der deutsche Tierschutzverein hatte wegen Steuererlaß für fressen worden. Nach Beobachtungen, die ich bei dem in der neuesten die zum Ersatz für Ziehhunde bestimmten, vom Auslande nach Bauverordnung vorgeschriebenen Zumauern der Löcher machte, flogen Deutschland   eingeführten Esel sowohl an die Zollbehörde als auch recht häufig Funken heraus, die nur auf Papier zu fallen brauchten, an das Ministerium petitioniert. Der Eingangszoll für jeden Gfel einen Dachstuhlbrand hervorzurufen. Wenn in neueren beträgt 10 M. Die Petition ist in ablehnendem Sinne beantwortet so ist das nicht auf worden. Häusern Dachstuhlbrände entſtehen, sogenannten Feuerschwamm, sondern meist auf mangelhaftes Der Polizeikrieg gegen die ,, munfittliche Kunst" wird forts Vermanern der Schornsteine zurückzuführen. Ich habe selber in solchen Häusern beobachtet, daß der Rauch bei stürmischem gesetzt. Einer größeren Anzahl Kunsthandlungen der Friedrichstadt Better   aus allen Fugen trat; nach einigen Jahren wird der Kalt sind wieder polizeiliche Besuche abgestattet worden. Ginige Photo­durch die Hige sandig und es können dann auch leicht Funken heraus- graphien mußten aus den Schaufenstern entfernt und durch" harm­Zur Verhütung von Dachstuhlbränden ist es notwendig, daß losere" ersetzt werden. zunächst die Behörde die Böden daraufhin untersucht, ob noch And dem Fenster gesprungen ist am Mittwochnachmittag um Reinigungslöcher vorhanden sind, ferner müssen sämtliche Schorn- 3 Uhr die 44 Jahre alte Ghefrau des Kaufmanns G. aus der Peters­steine auf den Böden berappt und beputzt werden, ingleichen müßte burgerstraße 66: Die Frau war sehr nervös und schon furze Zeit untersagt werden, daß Strohsäcke, Matratzen und andre leicht brenn- in einer Anstalt gewesen. Als der Mann um die genannte Beit aus bare Sachen auf den Böden lagern. dem Geschäft heimkehrte, kamen ihm Leute entgegen, die nach einem Arzt liefen. Frau G. hatte sich aus dem dritten Stock auf den Bürgersteig gestürzt und war mit gebrochenen Gliedmaßen und Ein Lückscher Wagen brachte sie nach dem Krankenhaus Friedrichs­inneren Verlegungen bewußtlos, aber noch lebend liegen geblieben. hain. Eine zweite Verzweiflungsthat wurde fast um dieselbe Zeit in dem Hause Petersburgerstr. 27 begangen. Der Gastwirt Die Notwendigkeit eines Vereins zur Hebung der Wilhelm L. wohnte dort mit einer Wirtschafterin seit einigen Wochen Sittlichkeit in den besseren" Kreisen wird aufs neue durch im Hintergebäude. Er ging mit der Absicht um, in einem leeren folgende Zeitungsmeldung dargethan: Die Berliner   Schau Laden des Hauses ein Geschäft zu errichten. Mit seiner Frau lag fenster Detorateurinnen haben eine Bewegung ein- er in der Ehescheidung. Infolge dieser Angelegenheit in Verbindung geleitet, um sich möglichst gegen jene unmanierlichen Patrone in mit seiner Beschäftigungslosigkeit hatte er den Lebensmut verloren. Cylinder und Ballonmüße zu schützen, denen es Vergnügen bereitet, Seine Wirtschafterin empfing von ihm in einem Brief die Nachricht sie bei Ausübung ihrer Thätigkeit in unschicklicher Weise zu belästigen. von der selbstmörderischen Absicht, und man fand ihn in dem leer­Die Deforateurinnen, welche bei ihrer Arbeit häufig längere Zeit stehenden Laden, wo er sich an einem Nagel erhängt hatte. Die sigend, knieend und selbst auf einer Leiter stehend im Schaufenster   Leiche wurde spät abends nach dem Schauhause abgeholt. zubringen müssen, haben mit Unterstüßung angesehener Damen, die sich für die Hebung der Lage der in den Geschäften thätigen Frauen inter­essieren, an die Chefs ein Gesuch gerichtet, in welchem sie darauf hin­weisen, daß sie bei ihrer große Sorgfalt erfordernden Arbeit nur zu häufig durch das wirklich unflätige Benehmen der Schaufenster- Rowdies", denen nichts ferner liegt, als die ausgelegten Waren zu betrachten, gestört werden. Die beteiligten Damen wünschen, daß die Dekorierung der Schaufenster bereits in den Morgenstunden, also 3u einer Zeit, wo die" Flaneure aus Beruf" erfahrungs­gemäß noch nicht auf der Straße zu sehen sind, vorgenommen werde und daß, wo dies nur irgend angeht, die Schaufenster während der Dekorierungsarbeiten verhüllt werden, wie dies schon bei einer Reihe sehr bedeutender Firmen der Fall ist.

Hoffentlich richtet sich die Bewegung der weiblichen Angestellten gleichzeitig gegen jene Geschäftsinhaber, die sich nicht schämen, junge Mädchen als Maschinennäherinnen, Maschinenschreiberinnen 2c. zu Reklamezwecken ins Schaufenster zu placieren.

Die Wiederholung der Giordano Bruno  - Feier im Beethoven: Saal tann wegen Erkrankung des Festredners Prof. Häckel nicht am nächsten Sonntag stattfinden. Sie ist auf später verschoben worden.

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Im Schiller:

Reich", welches im Deutschen   Theater am nächsten Sonnabend, Theater. In Halbes neuem Drama: Das tausendfährige den 24. 6. w., zum erstenmal in Scene geht, wirken in den Hauptrollen mit die Damen Else Lehmann und Lotti Sarrow, sowie die Herren Engels, Fischer, Junter, Kayßler, Kurth, Nissen, Pauli, Reicher, Reinhardt, Sauer, Schwaiger, Ballentin, v. Winterstein und Biener. Theater wird bei den Aufführungen des Blumenthalschen Lustspiels Banja vom Neuen Theater gespielt werden. Die weiteren Hauptrollen sind Der Probepfeil" die Hauptrolle der Hortense von Frau Lili Schwendemann­folgendermaßen besetzt: Leopold von der Egge: Albert Patry  ; Hellmuth: Georg Bäschte; Bogumil Krasinsky: Ferdinand Gregori  ; von Dedenroth: Julits Eyben. Die erste Aufführung findet heute statt.

Aus den Nachbarorten. Parteiversammlungen in den Vororten. Die Mitglieder des socialdemokratischen Wahlvereins für Teltow  - Beeskow  - Stortow­Charlottenburg werden auf die heute abend in der Gambrinus­Brauerei Charlottenburg, tagende Versammlung aufmerk­Adlershof.

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Jm Moabiter 44. Kommunal Wahlbezirk entfaltet die Bürgerpartei eine eifrige Thätigkeit, um in der Stichwahl ihren Kandidaten, den Bäckermeister Wolf, gegen den Arbeiter­kandidaten Glocke durchzubringen. Nicht bloß denjenigen Wählern, die am 14. Februar für Wolf gestimmt haben, sondern auch den Freifinnigen und den Anhängern der Mieterpartei werden Die städtische Taubstummenschule, Markusstr. 49, in welcher Anschreiben zugeschickt, die zur Unterstügung des Bürger zur Zeit 14 Klassen in 9 aufsteigenden Stufen unterrichtet werden, parteilers auffordern. Vor allem aber werden die der hat jährlich zweimal Aufnahme, zum April und Oktober. Die An Wahl bisher ferngebliebenen Wahlberechtigten meldungen können bei der städtischen Schuldeputation, aber auch aufs nachdrücklichste bearbeitet, um sie zur Beteiligung direkt bei dem Direktor Gugmann angebracht werden. Die städtische jam gemacht. Es wird ersucht, wegen der Wichtigkeit der Tages­an der Stichwahl und zugleich zur Stimmabgabe für Wolf zu ver- Taubstummenschule nimmt die Kinder schon mit dem fünften Lebens- ordnung vollzählig zu erscheinen. Der Vorstand. anlassen. Der bürgerparteiliche Stadtverordnete Ulrich erklärte am fahr auf, wodurch es möglich wird; die kleinen für den eigentlichen Beute abend 81/2 Uhr im socialdemokratischen Arbeiter- Bildungsverein Dienstag in einer von den Deutsch- Socialen nach Brauerei König  - planmäßigen Schulunterricht insonderheit für den Unterricht in der bei Schmauser, Bismarckstr. 16, Vortrag des Reichstags- Abgeordneten stadt einberufenen Großen Volksversammlung"( die von 31 Personen Lautsprache erst zweckmäßig vorzubereiten und denjenigen taub- Albrecht. besucht war), der Sieg Wolfs sei zweifellos; man dürfe mit stummen Kindern, welche noch Sprach- und Hörreste haben, früh- Die Charlottenburger   Stadtverordneten- Versammlung hat Bestimmtheit auf eine Mehrheit von 200-300 Stimmen rechnen. zeitig Gelegenheit zu geben, sich dieselben zu erhalten. in ihrer Sigung am Mittwoch nach längerer, teilweise sehr heftiger Von den Moabiter   Freisinnigen wie von den Anhängern der Mieter­partei erwartet Herr Ulrich, daß sie bei der Stichwahl zum größeren Wegen Einstellung der Paketfahrt Beamten bei der britte Klasse im städtischen Krantenhause ab­Debatte, die Erhöhung der Verpflegungsfäße für die Teil für Wolf eintreten. Reichspost schweben zwischen der Berliner   Ober- Postdirektion und gele bu t. Zu der Magistratsrvorlage betr. die Bewilligung von Herr Ulrich spricht da, soweit die Freisinnigen in Betracht der Direttion der Paketfahrt- Aktiengesellschaft schon seit längerer Zeit 300 000 m. für ein Denkmal für Kaiser Friedrich gab Gen. Baate kommen, allerdings aus Erfahrung. Er selber hat ja im Moabiter   Unterhandlungen. Fast die sämtlichen Beaniten der Briefabteilung folgende Erklärung ab: Ich habe zugleich im Namen meines 45. Bezirk bei der Stichwahl am 27. November Gnade vor den der Gesellschaft hatten sich zum Uebertritt in den Reichspostdienst ge- Freundes Hirsch zu erklären, daß wir es grundsäglich mit unsrer Augen des Freisinns gefunden. Dennoch könnte er sich über den meldet, eine bedeutend größere Bahl, als thatsächlich zur Berück- demokratischen Gesinnung für unvereinbar halten, aus Gemeindemitteln Ausfall der Stichwahl im 44. Bezirk täuschen wenn unire sichtigung tomment sollte. Moabiter   Genoffen und Freunde auf dem Posten schaft ihren Beamten jezt mitteilt, wird spätestens Anfang nächsten eben gehörten Worte werden uns nicht abhalten, den Antrag zum sind. Monats eine Entscheidung getroffen werden. Soviel stehe jedoch Beschluß zu erheben, umſomehr, da feiner unter uns sein wird, Wie groß der Schaden ist, den die Arbeiterschaft durch schon jetzt fest, daß der größere Teil der aus dem Dienst der der auch nur andeutungsweise die Gefühle hegen wird, die der die bekannten fragwürdigen Kassengründungen erleidet, läßt An die bekannten fragwürdigen Kaifengründungen erleidet, läßt Paketfahrt- Gesellschaft ausscheidenden Beamten bei der Reichspost Kollege Baate eben ausgesprochen hat.( Beifall.) Die Vorlage der soeben erschienene 5. Jahresbericht des Arbeiter- Sekretariats Anstellung finden werde. In Berlin   und den größeren angrenzenden wurde einem Ausschuß von 13 Mitgliedern überwiesen. Nürnberg   von neuem erkennen. In dieſem vortrefflichen Büchlein mehrt werden. Vororten dürfte die Zahl der Postbeamten etwa um tausend ver- einen Ausschuß von 9 Mitgliedern, darunter Genosse Hirsch, heißt es auf Seite 49: * pastes ging die Borlage betreffend die Nachbewilligung bont Nach Tausenden von Mark berechnet sich der Verlust, den im ver- Die Weichbildgrenze von Berlin   gilt an amtlicher Stelle 56 250 M. für den Etat der Armenverwaltung. In einer flossenen Jahr hiesige Mitglieder der Krantentasse ü I fe" erlitten immer noch als streitig. Sie ist zwar durch das städtische Ver- weiteren Vorlage verlangte der Magistrat die Gewährung von 500 M. haben. Weil die Beschwerden von Mitgliedern dieser Kasse über messungsamt bei Gelegenheit der Stadtvermessung, die jetzt in der als einmaligen Beitrag an den Berlin  - Brandenburgere i I ſtätten= rückständige Krankenunterstützung immer zahlreicher beim Arbeiter- Hauptfache abgeschlossen ist, gegen die angrenzenden Gemartungen Verein für Lungenkrante. Die socialdemokratischen Mits Sekretariat angemeldet wurden, entschlossen wir uns, in der festgestellt, aber nicht von allen beteiligten Nachbargemeinden an- glieder, unterstützt von der liberalen Fraktion, beantragen, diese Zu­Fränt. Tagespost  " alle Mitglieder der Hülfe", die rückständiges erkannt worden. So ist es bisher nicht gelungen, die Anerkennung wendung auf 1000 M. zu erhöhen. Baake begründet den Strankengeld zu fordern haben, aufzufordern, sich beim Sekretariat des Gemeindevorstandes von Treptow   für die Feststellung der Antrag mit dem Hinweis auf den humanitären Zwed, um den zu melden. Es meldeten sich so viele Gläubiger der genannten Weichbildgrenze Berlins  , wie sie vom städtischen Vermessungsamte es sich hier handle. Stadtv. Ströbler macht etatsrechtliche Be­Kasse, daß wir von einer Aufzeichnung aller bewirkt worden ist, zu erlangen. denken gegen den Antrag geltend, ebenso Stadtverordneten- Versteher Forderungen Abstand nehmen mußten, da eine eigne Arbeitskraft für diesen Zweck erforderlich gewesen wäre. Von 250 Accumulatorwagen, über welche die Große des Vereins betont. Hierauf wird unter Ablehnung des socialdemo Dr. Jaffé, während Stadtv. Baate die enorme Höhe des Defizits uns in Aussicht genommene Vorgehen gegen die Hülfe" ist in Berliner   Straßenbahn- Geſellſchaft zur Zeit berfügt, sollen nicht fratischen Antrags die Summe von 500 M. bewilligt. Bei der zwischen gegenstandslos geworden, da die Staffe ihre weniger als 40 Proz. betriebsunfähig sein. Die Accumulatoren müssen Vorlage betreffend den Ankauf des Grundstücks Charlotten­Liquidation beschlossen hat. Nunmehr erhielten alle Mitglieder, ersetzt oder verbessert werden, ehe die Wagen wieder eingestellt burger Ufer 10 für den Baut einer Realschule welche die Beitragsleistung verweigerten, die schriftliche Auf­macht Stadtverordneter Hirsch darauf aufmerksam, daß forderung, ihre rüdständigen Beiträge bei Vermeidung des Zwangs- Ein schwerer Zusammenstoß hat gestern vormittag gegen in jener Gegend die Errichtung einer Gemeindeschule verfahrens einzuzahlen. Die Kaffe befindet sich damit formell im 11 Uhr in der Invalidenstraße stattgefunden. Vom Stettiner Güter- bringes Bedürfnis sei, da viele Eltern gezwungen seien, ihre Kinder Recht. Nach§ 5 des Statuts dieser Kaffe ist der freiwillige Aus- bahnhof fuhr ein Kutscher aus der Greifswalderstraße mit einem mit auf eine Schule in Berlin   zu schicken. Bürgermeister Matting er tritt von dem Mitgliede dem Vorstand schriftlich anzuzeigen und Mehl beladenen Lastwagen im Trab herunter, bog nach links in die widert, daß der Magistrat für die Ermittelung eines geeigneten Ge­zivar mittels Einschreibebrief. Mit dem Eintreffen des Einschreibe- Invalidenstraße ein und rannte mit einem Wagen der Pferdebahn- bäudes für eine Gemeinde- Doppelschule in jener Gegend bereits weitere briefes bei der Kasse ist der Austritt als vollzogen zu linie Schönhauser Allee  - Nollendorfplatz zusammen. Die vordere Schritte gethan habe, die hoffentlich bald zu einem befriedigenden Ab­betrachten, der für den laufenden Monat fällige Beitrag ist Plattform der Pferdebahn wurde zertrümmert, der Kutscher   rettete schluß fommen werden. Die Vorlage wird angenommen. Der lette jedoch zu zahlen. Kaffenmitglieder, welche die schriftliche Abmeldung sich durch Abspringen. Infolge des Zusammenstoßes fand eine Ver- Bunkt der Tagesordnung ist die Beratung der Vorlage betr. Gra beim Borstand in Berlin   unterließen, sind somit der Kasse so lange fehrsstörung von längerer Dauer statt. In Charlottenburg   richtung einer neuen Realschule. Der Referent Stadtv. verpflichtet, als nicht die schriftliche Abmeldung erfolgt ist. Die wurde gestern mittag der Straßenbahnbetrieb durch Reißen eines Saufmann beantragt, die geforderte Vorschule abzulehnen, im Hülfe" hatte kaum ihre Liquidation angemeldet, als sich ein andres Leitungsrohrs auf längere Zeit unterbrochen. übrigen aber die Errichtung der Schulen zu genehmigen. Bürger­Unternehmen mit dem Namen, Humanität" zur Uebernahme meister Matting und Stadtschulrat Neufert ersuchen um An­der Mitglieder erbötig machte. In furzer Zeit sollen fich, es ist dies Aufieben erregt in den beteiligten Streifen die Verhaftung eines gliedern überwiesen, darunter Genosse Baake. Ueber die Verhaftung eines Lebeföhnchens wird gemeldet: nahme. Die Vorlage wurde sodann einem Ausschuß von 9 Mit­nach Sen Erfahrungen mit der Hülfe" faum glaublich, glaublich, 1700 Personen als Mitglieder bei der Vorstand: 19 Jahre alten Lehrlings M., die Dienstagabend in einem hiesigen Es folgte eine geheime Sigung. schaft der neuen Kasse gemeldet haben. Die Bankgeschäft durch die Kriminalpolizei bewirkt wurde. Ans Rigdorf. Wegen eines angeblichen Sittlichkeitsbergehens Leichtgläubigkeit des Publikunis ist eine um so bedenklichere Der junge Mann, der einer guten Familie aus der Umgegend Erscheinung, da in Nürnberg   eine große Zahl alter gut fundierter Berlins   angehört, stand bei dem Inhaber des Hauses in großem gegen das 5jährige Töchterchen des Arbeiters Kennert aus der Kassen ihren Siz haben, deren Leistungsfähigkeit durch langjährige Vertrauen und verwaltete die Porto- und Stempelkasse. Bei einer Biethenstr. 71 wurde der Arbeiter Julius Mahron verhaftet. M. Wirksamkeit erprobt ist, die allen Personen offen stehen und allen Kontrolle stellte sich gestern heraus, daß der junge Mann in dem bestreitet die That. Da er bereits früher in einer Frrenanstalt war, Verhältnissen Rechnung tragen; troßdem finden auswärtige Unter- einen Jahre seiner Lehrzeit dauernd Unterschleife in der Weise be- soll w. auf seinen Geisteszustand untersucht werden. Aus Liebes­nehmungen fragwürdigster Art immer wieder Mitglieder, die trop gangen hat, daß er die Schlußnoten nicht nach Vorschrift gestempelt, gran hat sich der 26jährige Tischler Eduard Hollack aus der Hermannstr. 120 mit Opium vergiftet. Er starb unter den Händen aller Erfahrungen und Warnungen nicht flug wurden. sondern ohne Stempel ausgab. Die Veruntreuungen sind bis zu der Höhe von 7000 m. bereits erwiesen. Der junge Mann konnte des herbeigerufenen Arztes. Die Leiche wurde polizeilich beschlag­nahnit. den Verlockungen der Großstadt nicht widerstehen, hatte sich bald noble Paffionen" angewöhut und brauchte viel Geld zur Be- Die seltsamen Vorgänge in der Haushaltungsschule zu friedigung seiner Neigungen. Er war bei den Besucherinnen der Groß- Lichterfelde   haben eine teilweise Klärung erfahren. Amor- und Jägerfäle ein gern gefehener Gast, wo er zuweilen an Gegen die verhaftet gewesene Lehrerin richtet sich bisher der einzige einem Abend eine Zeche bis zu 600 M. zu begleichen hatte. Die Verdacht und die Staatsanwaltschaft stellte nach dieser Nichtung die Wie entstehen die Dachstuhlbrände? Zu dieser, durch die Sache wird noch zu weiteren bemerkenswerten Enthüllungen führen. umfangreichste Ermittlung an. Wie ein Berichterstatter wiſſen will, Mitteilung in der Sonntagsnummer wieder angeschnittenen Frage wird die Anklage gegen die Lehrerin thatsächlich ausgearbeitet, doch erhalten wir von einem Maurer folgenden Beitrag: An der That- Ein junger Verschwender, der 15jährige Sohn Otto eines ist gleichzeitig vom Untersuchungsrichter angeordnet worden, sache, daß sich das im Hause Mariannenstr. 37 entdeckte Gemisch in Millionärs Lenz aus einem Vorort Berlins  , wird von der Polizei die dringend Verdächtige auf ihren Gesundheitszustand untersuchen der geschilderten Zusammensetzung vorgefunden hat, ist wohl faum und von Angehörigen gesucht. Der Knabe befindet sich seit dem zu lassen. zu zweifeln. Doch kann es sich in diesem Falle nur um ein älteres vorigen Herbst in einem Lehrinstitut zu Moabit  . Stürzlich hatte nun Haus handeln; in neueren Häusern trifft man solche Substanzen nicht Otto Lenz einen namhaften Gewinn in der Lotterie erzielt und davon mehr. Nun kommt aber folgendes in Betracht: die Schornsteine noch 150 M. übrig behalten. Mit dieser Summe hat er sich ant wurden früher in Berlin   teilweise vom Boden aus gereinigt. Ungefähr letten Sonntagnachmittag entfernt. Der Kleine Millionär" führt einen Meter vom Fußboden entfernt befand sich das mit einer Eisenblech- ein flottes Leben und ist öfter in Wirtshäusern mit weiblicher Be­thür versehene Reinigungsloch; die gußeisernen Schieber tannte man dienung aufgetaucht. Es dürfte indes nicht lange dauern bis dem noch nicht. Sodann kam die Verordnung, daß sämtliche Schocusteine jugendlichen Krösus die Mittel von den zarten Händen in den Kneipen vom Da che aus gereinigt werden müßten. Die alten Reinigungs- l'abgenommen find.

So der Bericht des Arbeiter- Sekretariats Nürnberg  . Die gleichen Erfahrungen hat die Arbeiterschaft mit den un ficheren Kassengründungen in vielen andren Orten und vor allem auch in Berlin   gemacht trotz der Warmungen, an denen es die socialdemokratische Presse wahrlich nicht fehlen ließ.

werden können.

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Gerichts- Beitung.

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Der Staat und das Koalitionsrecht der Arbeiter. Es ist eine bekannte, traurige Wahrheit, daß die Arbeiter iht gefeßlich gewährleistetes Koalitionsrecht nur im Kampf mit den staatlichen Gewalten wirksam ausüben fönnen. Einen neuen