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Wegtragen des Dfens zu vermeiden. Tatsächlich war die Erfindung auch praktisch unbrauchbar, und fo ließ Papin sie zunächst liegen, um bann 15 Jahre später, als er von der Dampfmaschine des Engländers Severy hörte, auf der von diesem gefundenen Grundlage sich weiter mit dem Problem zu beschäftigen. Er baute jezt eine Maschine, in der der Dampf Waffer aus einem Gefäß verdrängte, das dann irgendwo Arbeit leistete. Verdichtete sich der Dampf wieder, so mußte neues Wasser aus der Erde oder einer sonstigen Wasserquelle gezogen werden. Obwohl dieses Brinzip an fich unrationeller als das oben beschriebene war, da durch die Berührung des Dampfes mit dem Waffer der größte Teil der Wärme ungenügt verloren ging, fo ge Lang es Papin doch. mit einer von ihm gebauten Maschine ein Boot auf der Fulda   zu treiben, das also den ersten Fall einer praktischen Verwertung der Dampffraft darstellt.

Infolge von Mißbelligkeiten wollte Papin Deutschland verlassen und nach England aurüdlehren, wo er sich von seiner Erfindung große Ehren und Neichtümer versprach. Er fuhr deshalb mit seinem Boot die Weser hinunter bis nach Bremen   und hier ereilte ihn das tragische Geschick, daß sein Boot von den eifersüchtigen Schiffern, die glaubten, daß seine Erfindung ihnen das Brot nehmen könnte, zerstört wurde. Ein Aft von wahrhaft symbolischer Bedeutung: ein paar armielige Schiffertnechte, die glauben, durch eine Tat der Roheit den Siegeslauf einer Erfindung aufzuhalten, die wie feine andere innerhalb der legten 200 Jahre das Antlig der Erde, unsere ganzen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zustände um gestalten sollte.

Schach.

Unter Beitung von G. Alapin. Unser Turnier. Motto: Liebknecht". a bo de t g h

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Schachnachrichten. Jm St. Petersburger   Großmeister furnier fehlt nur C. Schlechter, der wohl mit Recht annimmt, daß er bessere Preisaussichten in einem zur Stunde sich abspielenden Heineren Meisterturnier in Baden   bei Wien hat, in dem noch Spiel­mann, Tartalower, Reti, Breyer, Johner, Fahrni, Hromadka, Nyholm und ein gewisser Opocensti teilnehmen.

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Elend und gebrochen fam Papin wieder nach London  , wo er vergeblich die Unterstützung der Königlichen Gesellschaft für neue Erfindungen zu erhalten verfuchte. 1718 verläßt er die Stadt zum britten Male und begibt sich nach Holland  . Das letzte Lebenszeichen, das wir von ihm haben, ist ein Brief von Leibniz   aus dem Jahre 1714, in dem der Philosoph sein Bedauern über das Verschwinden des gelehrten franzöfifchen Mathematiters und Maichinisten" aus­spricht, zugleich mit der Hoffnung, daß man bald etwas In der russischen Tageszeitung Rjetsch" charakterisiert ein von ihm hören möchte. Diese Hoffnung ist nicht in Erfüllung ge- langer Artikel von Dr. Em. Laster sämtliche 12 Teilnehmer des gangen. Papin ist offenbar in Holland   bald darauf ungekannt und St. Petersburger Großmeisterturniers. Nachstehend in Uebersetzung.  ungeehrt gestorben, so daß wir heute nicht einmal wissen, wo seine was er über seinen jungen Rivalen fagt: Capablanca  , Stubaner, 25 Jahre alt, gut gebaut, hübsch, spanischer Typus. Bis jest bat er noch verhältnismäßig wenig Schach gespielt. Nur ein Watch mit Marfball, das Turnier von St. Sebastian und einige minderwertige amerikanische   Turniere begründen seinen Anspruch auf Reputation. Er hat im allgemeinen ziemlich erfolgreich gekämpft. Jedoch das bevorstehende Turnier stellt an ihn eine schwierige Auf­gabe, weil seine Anhänger von ihm viel, ja vielleicht zu viel er­warten...."

Gebeine ruhen.

Seine Erfindung wurde im Jahre 1769 durch den Engländer James Watt   in wirklich praktisch brauchbarer Form ausgebaut, um von da ab ihren Siegeslauf um die Erde anzutreten. Schwerlich hat wohl der unglüdliche Marburger Profeffor geahnt, welche un gebeuren Entwickelungsmöglichkeiten seiner bescheidenen Erfindung

innewohnten.

Kleines Feuilleton.

Geologisches.

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Dr. Em. Laster.

Schottisch( Weiß- Alechin; Schwarz 28. März). 1. e2- e4, e7- e5; 2. Sg1- f3, Sb8- c6; 8. d2- d4, e5Xd4; 4. Sf8Xd4, Sg8-16; 5. Sb1- c3, Lf8- b4; 6. Sd4Xc6, b7Xc6; 7. Lf1- d8, d7- d5; 8. e4Xd5, c6Xd5; 9. 0-0, 0-0; 10. Le1- g5, Lc8- e6( beffer ist das übliche 10..... c61, um dann mit Dd6 den S zu entfeffeln und den Tempoverlust Lb4- e7 zu sparen); 11. Dd1-13, Lb4- e7; 12. Tfi- el, h7- h6( in Betracht fam 12..... c6! nebst event. Sd7; 3. B. 13. Dg3, Sh5; 14. Dh4, LXg5 2c.); 13. Lg5Xh6( eine leberraschung, die aber nur zu Remis führt); 18..... g7Xh6; 14. TelXe6!, f7Xe6; 15. Df3- g3+, Kg8- h8; 16. Dg3- g6, Dd8- e8; 17. Dg6Xh6+, Kh8- g8; 18. Dh6- g5t, Kg8- h8; 19. Dg5- h6t. Ewiges Schach.

Unser Turnier. Laut den Bedingungen soll das Urteil der Preisrichter erst einen Monat nach dessen Veröffentlichung in Kraft treten, und zwar, damit das Publikum Zeit und Ge legenheit finde, uns eventuelle Einwendungen in bezug auf Storrelt heit" und besonders bezüglich der Originalität"( ob nicht schon anderswo prämiiert oder auch nur veröffentlicht) behufs Disqualifizierung einzusenden. Wegen der großen 8ahl der in unserer Mappe ruhenden Turnierprobleme sehen wir aber feine Möglichkeit, alle in Betracht kommenden Stücke in der noch ver bleibenden furzen Zeit in Diagrammen zu bringen. Um jedoch die eventuelle Verschiebung der Termine womöglichst fürger zu gestalten, beginnen wir von heute ab mit einer Publikation der von uns noch nicht diagrammatisch veröffentlichten Probleme, wie nachstehend, in Typen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um solche, die unseres Erachtens für die engere Wahl der Preis­richter in Betracht kommen fönnten.

Der Tod der Erde. Ein französischer Mathematiker hat berechnet, daß alles, was auf Erden lebt, nur noch zwei Millionen Jahre zu leben hat; dann werden Tiere und Pflanzen sterben oder vielmehr gestorben sein, denn alles Leben wird auf der Erd­oberfläche allmählich und in weniger als 20 000 Jahrhunderten ver­schwinden. Die Stälte wird den Tod des Planeten herbeiführen. Diese Hypothese ist bekanntlich schon früher aufgestellt worden; aber es ist das erste Mal, daß die Berechnungen der Gelehrten dem Erdenleben ein so furzes Dasein zuweisen. Die Berechnungen des Herrn Véronnet, die jüngst in der Pariser Akademie der Wissenschaften besprochen wurden, sind jedoch streng wissenschaftlich und nicht bloß auf Bermutungen begründet. Véronnet nimmt an, daß die Sonne sich zusammenzieht und erfaltet: sie verliert ständig Energie in Gestalt von Wärme. Die gegenwärtige Sonnentempe ratur beträgt, wie man annimmt, ungefähr 6200 Grad. Durch gewisse Berechnungen fann nun festgestellt werden, daß demnach die gegenwärtige mittlere Temperatur der Erde etwa 16 Grad und am Aequator   34 Grad betragen muß. Diese Zahlen, die das Ergebnis genauer Berechnungen sind, entsprechen auch der Wirklichkeit. Nun stellt Véronnet weiter fest, daß vor zwei Millionen Jahren die Sonne der Erde eine weit größere Wärmemenge spendete als jetzt. In der Nähe der Pole muß die Temperatur der Erdoberfläche an­nähernd 90 Grad betragen haben. In diesem Augenblick erst erschien das Leben auf der Erde, und zwar zuerst an den Polen  . Nach weiteren zwei Millionen Jahren wird der Sonnenstrahl so flein sein, daß die Erde eine einizige große Eisfläche sein wird; die mittlere Temperatur wird dann nicht mehr als Null Grad betragen. Das wird dann der Tod der Erde seir. Die Dauer des Lebens auf der Erde würde also im ganzen vier Millionen Jahre betragen, und wir befänden uns gegenwärtig in der Mitte der Kurve, die das Erdenleben darstellt. Der Planet Mars   ist nach gleichen Berech nungen Véronnets schon lange bereist, und es gibt auf ihm über­Haupt kein Leben mehr. Diesen Ausführungen Véronnets trat besonders der bekannte Astronom Camille Flammarion   entgegen. Nach ihm( er beruft sich hierbei auf die Geologie) ist das Erden- h4. 2+. Teben weit älter als 20 000 Jahrhunderte; er ist ferner überzeugt, Motto: 1 von 5"( II) Weiß- Kd1; Dc6; Lf4; Sd2; B: a3. baß der Planet Mars   nicht bereist ist, und daß sein Leben nicht Schwarz- Kd4; Lc5; BB: d6, d3.( Fortsetzung folgt.) erstorben ist. Vor allem aber ist die Molle, bie die radioaktiven Um bei der Ueberprüfung( um die wir uns hiermit an Körper in der Erderwärmung spielen, noch nicht genügend auf- geübtere Löfer wenden) nicht durch Suggestion störend zu sein, geflärt; bielleicht wird die Erde jogar wärmer statt tälter. unterliegen wir einstweilen absichtlich die Angabe der Autorlösungen. Berantw. Rebafteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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Motto: Par". Weiß- Kb8; De4; Tf7; Sd8; BB: c7, c6, e3. Schwarz- Kd6; Deб; BB  : a5, b5.( Originalität" ange giveifelt.) 24.

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Motto: Bebel"( I) Weiß- Ka8; Dd5; Tg4; Le4; BB: a2, c3, b6. Schwarz- Ka4; Db4; Th3; Lc2; Lf8; BB  : a3, a5, a6, d3, g5( Originalität fraglich.) 2+.

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Motto: Bortvärts"( I) Weiß- Kh8; Dg7; Tb5; Lh7; Lh6; Sg8; Sf5; BB: g3, g6. Schwarz- Kh5; De2; Ta6; Lg4; Lc1; Sg2; BB: a7, h3.( leber Originalität Auskunft erbeten.) 2+. Motto: 1 von 5"( 1) Weiß- Kh8; De1; Te6; Sb 6; Se4. Schwarz- Kd4; De8; Th6; Th5; La4; Le7; BB: b5, d3, f3, g3,