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bäudes, aus deffen Mittelpunkt wieder eine zweite Terrasse empor- Imit Teilen von Sachalin   und der Kurilen von eineni fleinwüchsigen, Tzunächst in der Darstellung eigens komponierter Kampfizenen, bie steigt, die übereinandergetürmt einen quadratischen Säulenbau, ein von den Aino, Koropofguru" genannten Wolfe bewohnt geber Wirklichkeit oft angenähert, meist aber nur phantastisch waren. Rondell und schließlich eine Kuppel trägt. Jm einzelnen sezt sich wesen, dessen Kultur steinzeitlich war, das aber irdene Gefäße Keins dieser Bilder ist auf dem Schlachtfeld entworfen, geschweige der architektonische Stil des Gebäudes aus bunt durcheinander ge- herstellte. Koropofguru" bedeutet In Erdgruben lebende Leute". denn entstanden. Erst nach Beendigung des Feldzuges machten fich würfelten ägyptischen, assyrischen und griechisch- römischen Formen zu Spuren solcher Wohnungen sind noch überall, auch auf der Haupt- die Schlachtenmaler" an die Arbeit. Sie war in 99 von 100 Fällen faminen. Aber trotz der wenig einheitlichen und allzu zahlreichen insel Nippon   vorhanden; es sind fünstliche Löcher im Boden, von bestellt. Es galt, angebliche Heldentaten", die von fürstlichen dekorativen Details ist der Gesamteindruck wegen der glücklichen 1-2 Meter Tiefe und 4-6 Meter Durchmesser, über denen wohl Heerführern vollbracht, sein sollten, für alle Zeiten in Delgemälden Gliederung der Hauptmassen doch ein großzügiger und imposanter. ein tegelförmiges Dach errichtet war, und die Aino von Sachalin festzuhalten, an denen freilich die bittere geschichtliche Wahrheit Der Schöpfer des Riesenwerks war der belgische Architelt Poelaert. und den Nordfurilen bewohnen noch derartige Erdhütten. schweigsam vorüberzugehen pflegt. Eine besondere Spezies bildeten Der Bau wurde in den Jahren 1866-1883 ausgeführt und kostete Von anderen Forschern, so von dem japanischen Anatomie- weiter die Schlachten Panoramen oder Randbilder, deren Er nicht weniger als 45 Millionen Frank. professor Koganei, ist die Eristenz dieser Koropofguri bestritten finder der Münchener   Louis Braun   ist. Db diesmal die Kampfbildnerei in Kohle, Essig und Del" Westlich von dem Höhenzuge, der dieses Palastviertel der Stadt worden. Was diesem sagenhaften Volt zugeschrieben werde, sei Brüssel   trägt, liegen die sogenannten oberen Boulevards, vielmehr den Aino zuzuweisen, die früher über ganz Japan   ver- nachträglich wieder zu Ehren gebracht wird, entzieht sich unserer die die alte Stadt und einen Teil der neuen umgeben. Diese breitet waren, heute aber nur noch auf Jeso, Sachalin   und den Kurilen Kenntnis. Sie selbst dürfte infolge der total veränderten und weit eleganten und prachtvollen Ringstraßen sind ungefähr 80 Meter zu finden sind. Die Aino haben im Gegensatz zu den Japanern gefährlicheren Schlachttechnik, sich im Felde zu etablieren, faum noch breit und von mehreren Reihen schöner alter Ulmen bestanden. Die einen reichlichen Haar- und Bartwuchs, mächtige Bollbärte, während Lust verspüren. Allem Anschein nach aber hat die Militärbehörde schattigen Alleen bilden einen der beliebtesten Bromenadenwege die Frauen sich Schnurrbärte auf die Oberlippe tätowieren; ihre der Kriegsbilderindustrie von vornherein das Handwerk gelegt Brüssels   und auf den Fahrdämmen findet in den Nachmittagsstunden Hautfarbe ist dunkler, sie haben horizontal gestellte Augen und und mit dem, was Kriegsberichterstatter aus eigener Anschauung der sogenannte Korso" der Equipagenbesizer statt. An das Nord- hohen Nasenrüden. Die Erdhütten, in denen sie zum Teil noch melden können, kann es auch nicht weit her sein. Germanen gleichen! Es So ulfig es fich ausnehmen würde, draußen zwischen den ende der oberen Boulevard ſchließt sich der auf dem Hügelabhang leben, sollen den Wohngruben der alter Bilder Re­gelegene Botanische Garten an, eines der seltsamsten eröffnet sich da ein wunderlicher Ausblick, Da nämlich die Aino Schlachten" ein paar Duzend Exemplare von Er imponiert nämlich weder durch der übrigen Inseln in den Japanern aufgegangen sind, so fönnte dakteuren" umhersteigen zu sehen, der Verzicht auf diesen An­feine Größe, durch die Schönheit seiner Anlagen, noch man auf den Schluß verfallen, in den Japanern fließe Gerblick wird uns leicht fallen. Schwerer hingegen werden sich die durch die Reichhaltigkeit seiner Sammlungen und nur selten verirri manenblut! Tatsächlich ist auch schon auf äußerliche Aehnlich Bilderblattl- Verleger zu einem Verzicht auf aftuelle Photographien sich ein Besucher in eins der engen Gewächs- und Balmenhäuser feiten zwischen Aino und Germanen verwiesen worden, und es er- von den gegenwärtigen Kriegsschauplägen verstehen. Ansichten von Und da oder in das dürftige Forstmuseum. Was die Touristen aber trotz scheint manchen Fachleuten zweifellos, daß die Aino Verwandte Kampfereignissen müssen unter allen Umständen heran. man sie weder besitzt noch beschaffen kann, so wird man sie wieder- dem in Scharen hierherzieht und den Brüffeler Botanischen der Europäer   und nicht der Mongolen sind. Garten zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Das japanische   Reich war einst ein Ainoreich", sagt Koganei. erfinden. Nicht zum erstenmal geschähe dergleichen. Es sei an den Buren­Landes macht, das ist der reiche und unvergleichlich wert Boher aber famen die alten Japaner? Sie sind wohl tatarischen bolle bildhauerische Schmuck feiner Terrassen und Rafens Ursprungs und aus Nordostasien eingewandert. Diese Einwanderer frieg erinnert. Aktuelle photographische Aufnahmen von Schlacht pläge. Künstler wie Meunier, van der Stappen, Dillens, Rousseau  , waren im Gegensatz zu den nomadischen, fischenden und jagenden feldbegebenheiten existierten nicht. Was tat Scherls Boche"? Sie Dubois, Lagan und andere sind hier mit den hervorragendsten Aino Ackerbauer, die die Metalle mitbrachten, und der englische brachte schlankweg Bilder aus einer illustrierten Geschichte des Und die damals noch Meisterwerken vertreten. Diese bronzenen Statuen und Gruppen Forscher G. Munro meint, daß sie etwa seit dem 6. vorchriftlichen ersten Burenkrieges, wie seiner Anführer. präsentieren fich in der freien Luft inmitten der grünen Parkland- Jahrhundert, vielleicht auch schon früher, sich über die Inseln ver- Keil- Krönerſche Gartenlaube" in Stuttgart   wandelte auf ähnlichen Pfaden. Irgendwelche südafrikanische   Abbildungen früherer Zeit schaft besser als in irgeneinem Museum, und man darf ohne Ueber- breitet haben mögen. treibung sagen, daß die Plastiken des Brüffeler Botanischen Gartens in ihrer Gesamtheit ein umfassenderes und glänzenderes Bild von dem heutigen Stande der belgischen Bildhauerkunft geben, als irgend eine öffentliche Sammlung des Landes.

Etablissementer Art.

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Db es jetzt anders sein wird? Schwerlich. Schon begegneten wir irgendwo Schwarz- Weiß- Bildern nach Flinzer y. a. Schlachten zeichnern vom Jahre 1870/71, mit der einzigen Veränderung, daß jenen Bickelhauben jetzt der graue Ueberzug aufgestrichelt wurde. Was damals Erſtürmung von Spichern, Weißenburg   oder Wörth geheißen hat, benennt sich jetzt Lüttich  . Betrug muß sein.

Auf tatarische Herkunft deuten zwei frühere japanische   Sitten: wurden vom Hauszeichner modernisiert und mit zweckdienlichen Bu die Stapulimantit, d. h. die Wahrsagerei aus dem Tierschulterblatt schnitten versehen. Erst, als Scherls Woche" des Plagiats überführt ( scapula), und die Menschenopfer beim Tode eines Mitgliedes der var und auch der redaktionelle Bearbeiter der aktuellen Beilage der Herrscherfamilie. Die Stapulimantik besteht darin, daß man das Gartenlaube", dem obendrein die schwierige Aufgabe eines Wahr­Durch teilweise sehr steile und unbequem zu passierende Straßen vom Fleisch befreite Schulterblatt ins Feuer legt und aus den jagers der Feldzugsereignisse auf vier bis fünf Wochennummern gelangt man aus dem vornehmen Viertel hinunter in das Gewirr dadurch im Knochen hervorgerufenen Rissen und Färbungen die voraus oblag, jedwede Verantwortlichkeit ablehnte, wurde der der unteren Stadt mit ihren aftertümlichen, engen und winteligen Zukunft verkündet. Ueber die Opferung lebender Menschen berichten Unfug, wenn nicht ganz beseitigt, so doch wenigstens mit Vorsicht Die fürstliche Leiche erhielt gehandhabt. Gaffen. Im Gegensatz zu der überwiegend stillen oberen Stadt die japanischen Chroniken selbst. herrscht hier ein geichäftiges Lärmen und Treiben. Handel und ein Dolmengrab und rings herum wurden die Diener des Gewerbe haben hier ihren Sitz. Es ist für den Fremden nicht leicht, Verstorbenen aufrecht teilweise eingegraben, so daß sie eines fich zurechtzufinden, und besondere architektonische Reize bietet der qualvollen Todes sterben mußten. Auch Pferde wurden mit Stadtteil im allgemeinen nicht. Mit der stilvollen Schönheit Ant- begraben. Zum legtenmal sollen die Menschenopfer im Jahre 2 werpens oder der flandrischen Städte fann sich das alte Brüssel   unserer Zeitrechnung angewendet worden sein( bei den Germanen nicht meffen. Aber eine Perle birgt es doch in seinem waren sie bekanntlich noch länger üblich); dabei soll aber der Kaiser Schoß, einen der grandiosesten und zugleich stimmungsvollsten Suinin, der 11. Mikado, dem die Chronik die fabelhafte Regierungs­Welt: Bläge der Wenn Großen Martt. man zeit von 99 Jahren zuweist, zu der Einsicht gekommen sein, es sei Eine Reform der deutschen Kleidermode. durch die enge Collinestraße kommend das ringsum ges das ein schlechter Brauch". Völlig beseitigen wollte er ihn nicht; Kaum hat der Krieg begonnen und schon ist die erste Neu­fchloffene Viereck dieses wunderbaren Plazes betritt, so da riet jemand, fünftig statt der lebenden Wesen tönerne Figuren glaubt man sich plötzlich in ein anderes Land und in ein anderes von Menschen und Pferden zu opfern, und so geschah es fortan. gründung" fertig. Man will fortan nicht mehr die Pariser   und Zeitalter verfest. Bu gewaltiger Höhe ragen die altertümlichen, Solche Tonfiguren( japanisch: Tsuchi ningho), zum Teil von höchst Bondoner Kleidermode nachäffen, sondern eine eigene deutsche Form der Tracht" erfinnen. Sie soll weder Deutschtümelei", noch eine mit zahllosen Statuen und Türmen geschmückten und teilweise ver primitiver Art, fennt man. goldeten Faffaden des Rathauses, des Brothauses und der Zunft Aber auch malaiischer und sogar polynesischer Ein- Sondertracht", noch ein künstlerisches Experiment" oder einen Häuser empor. Mittelalter, Renaissance und Barod haben an diesem fchlag findet sich in der japanischen Kultur und deshalb wohl Bruch mit der Entwicklung" bedeuten. Große Firmen und nam unvergleichlichen Werke gebaut und im einzelnen mag durch die auch in den Japanern felber. Weule verweist darauf, daß das hafte Künstler des Werkbundes" hoffen, die deutsche Form" zu Stilwandlungen manches zerstört und verdorben sein das Ganze japanische Haus im Grunde genommen ein Pfahlbau, wie das finden. Es war genau acht Tage nach Beginn des deutsch  - französischen aber wirkt noch heute durchaus einheitlich, vornehm prachtvoll und malaiische, und daß beiden das schwere Dach eigen sei. Die Knet­majestätisch. Wie auf dem Martusplatz von Venedig   glaubt man fur der polynesischen   Hawaii  - Infulaner ist auch in Japan   üblich; hier Krieges, als der Vorstand und Ausschuß des Berliner   Lette fich auch hier nicht auf freiem Markte, sondern in einem gefchloffenen wie dort fannte man den Hula- Hula- Tanz. Echt malaiisch ist die Vereins zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit Innenraume zu befinden; aber während man dort den Eindruck japanische Liebe zum Waffenhandwerk und der Geschmad an Hahnen- des weiblichen Geschlechtes" einen Aufruf An die deutschen Frauen" erließ, fie follten ihrer Pflichten gegen das Vaterland" eingebent eines beiter feftlichen Konzertsaales gewinnt, trägt hier alles, trop fämpfen. Sprachliche malaiische Einflüsse fehlen ebenso wenig. der reichen architektonischen Brachtentfaltung, das Gepräge einer Sind die Japaner fomit zwar ein Mischvoll, so ist dieses Misch sein. Zu einer dieser Pflichten gehöre, daß auch die Frauen auf ernsten und stolzen Würde. Am wundervollsten wirkt diefer Play, bolt im Laufe der Zeit doch förperlich recht einheitlich geworden. ihre Weise den Feinden des Vaterlandes den Krieg zu erklären wenn man ihm in stiller Nachtstunde einen Besuch macht. Das Ge Einige Anthropologen unterscheiden aber doch zwei Typen: einen hätten: Entschlagt euch," so hieß es da, ber welschen Mode und des tümmel des Marktes hat sich verlaufen, der Lärm des modernen feineren mandschu- koreanischen", mit ovalem Gesicht, und einen französischen   Buzzes zur Ehre des Vaterlandes. Steine deutsche Großstadtverkehrs ist verstummt. Hoch über dem Rathaus steht der malaio- mongolischen" mit niedriger Stirn, breiten Nasenflügeln und H. S, Frau trage während des jetzt entbrannten heiligen Volts. Mond und malt die phantastische Silhouette des Turmes auf die hell breiten, gewulsteten Lippen. frieges die französischen   Zeichen, welche die erobernde Tyrannei grauen Pflastersteine. Hier und dort leuchtet ein Stück von der Vergoldung der Mode bei uns eingeführt hat.. Weg mit dem Land, der der alten Fassaden auf. Die hohen Giebel erscheinen noch riefen in Zeiten vaterländischer Not zur Sünde wird, ehe die Trauer hafter als bei Tage. Ein Gesamtbild von märchenhafter Schönheit, bon einem auf dem Schlachtfelde dahingesunkenen Bruder euch das der Phantasie unauslöschlich sich einprägt! den Flitter entreißt."

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Kleines Feuilleton.

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So weit, so gut. Aber nach Friedensschluß regierte pariserischer Modetram in den Boudoirs stärker als zuvor. Glaubt jemand im Ernste, daß es diesmal anders werden wird? Uebrigens, welche Blasphemie, von Reformen der deutschen Mode für 1915" angesichts der von Blut dampfenden Schlachtfelber zu reden! Freilich, es hat feine tieferen Gründe, Jm Verlag Ulstein erscheint auch eine Mode zeitung, und Ulsteinfche Blätter melben jetzt, daß schon die ersten deutschen  - Entwürfe für die Berliner   Modehäuser bereit stehen. Was ist dagegen der Friseur für ein Waisentnabe, der an Stelle der englischen Barttracht" jetzt diejenige nach unseres Staisers Art" empfiehlt.

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Notizen.

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Theaterchronit. Jm Deutschen Theater wird heute Minna von Barnhelm" gespielt mit Agnes Sorma   und Lucie öflich als Minna und Franziska.- Bassermany tritt am Montag in Maria Magdalene  " wieder auf. Der Gesamtertrag der Meistersinger"-Vorstellung des Deutschen Opernhauses Höflich als Minna und Franziska. wird zu gleichen Teilen an die Zentralstelle des Noten Kreuzes, an den Baterländischen Frauenverein, die Hauptstelle für Kriegsfürsorge der Stadt Charlottenburg   und die Striegshilfskaffe des deutschen  Bühnenvereins abgeführt.

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In zwei Minuten gelangen wir vom Großen Markt zu einer Paris  , das Bild einer kleinstadt. der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Brüssels  , dem Manneken  Die Göteborger Handels- och Sjöfartstidning" bringt einen Bis". An einer Straßenheuzung steht in einer Edennische der berühmte Brunnen, dem die Bronzeftatuette eines nadten Sinaben Pariser   Brief, dem wir das Nachstehende entnehmen: Hier in Paris   herrscht eine wunderliche Stimmung, still und auf eine sehr naive Weise als Ausflugrohr dient. Das Manneken hat aber trok seiner rüdsichtslosen Ungeniertheit durchaus nichts ernst, fast fleinstädtisch. Selbst der Straßenlärm ist gedämpft, die wozu denn auch, Anstößiges, und es ist nicht nur ein Automobile brüllen nicht so wütend wie früher was oft übersehen wird Kuriofum, sondern ein wirkliches, überaus feines und graziöses bei dem unbedeutenden Verkehr! Es ist fast, als hätte man Stroh Kunstwert. Es stammt aus dem 17. Jahrhundert und wird daher auf die Straßen gebreitet, um in den Häusern liegende Stranke nicht der älteste Birger Brüffels" genannt. Als solcher genießt es aller zu stören. Auf einzelnen Linien geht nun wieder die Untergrund hand besondere Ehren. An Feiertagen legt es ein pruntvolles, im bahn, aber Frauen die Frauen der eingezogenen Männer Rathause aufbewahrtes Festgewand mit Hut, Degen und Orden( der knipsen die Billetts. Die Omnibusse sind fort, sie sind alle mit Mynition und Lebens­ihm im 18. Jahrhundert von einem französischen   Könige verliehen wurde) an, wodurch es freilich alle feine natürliche Anmut verliert mitteln an die Grenze gegangen. Also um die Verkehrsmittel ist es und wie ein ausgepugter Birtusaffe aussieht. Auch in seiner Geschlimm bestellt. Zuweilen fommt ein leeres Lastauto und schreit finnungstüchtigkeit erscheint das Manneken als ein echter Brüsseler im Vorüberfahren aus, wohin es fährt. Paßt's gerade, so fpringt Spießbürger: als Ludwig XV.   die Stadt einnahm, hatte es eine man auf und fährt in schwebender Stellung mit, sich festhaltend, so Revolution, unter der späteren französischen   Herrschaft bestand sein wagen als Dmnibuffe benutzt, mit denen sonst Hochzeitsgesellschaften weiße Kokarde am Hut, 1789 leidete es sich in die Farben der gut es geht. Hier und da werden auch die großen Gesellschafts­Schmud im blau- weiß- roten Bande, danu legte es die Dranienfarbe ihre Luftfahrten ins Grüne hinaus zu machen pflegen. Die Preise für Eßwaren sind nun wieder normal, aber deutsche an und 1830 trug es die Bluse. Wie ich den ältesten Bürger Brüffels" fenne, hat er gegenwärtig, um dem siegreichen Eroberer Waren oder auch nur solche mit deutschen   Bezeichnungen, wie zu schmeicheln, die hellgraue Uniform der deutschen   Feldtruppen angelegt. Frankfurter   Bürste", sind nicht zu haben- obwohl diese von einer Konzertchronit. Am Sonnabend, den 12. September, Sonst ist von der Brüsseler Unterstadt nicht viel zu berichten. Pariser   Firma bergestellt werden. Nur wenige Männer in Zivil sieht man auf den Straßen. Die findet in der Philharmonie ein Konzert des Philharmonischen Breite, schöne, Tag und Nacht reichbelebte Boulevards umzirken und durchqueren den im übrigen enggebauten Stadtteil. An einigen allgemeine Stimmung hat fogar auf die Kleidung der Damen ge- Orchester& statt. Artur Schnabel   und die Berliner   Liedertafel Stellen verbreitern sich diese Boulevards au Plägen, deren präch- wirft, alle find einfach, befcheiden, ernft gekleidet, eine Straußen haben ihre Mitwirkung zugesagt. U. a. wird die Eroica" aunt tigster und schönster, der Börsenplay, in der Mitte des feder wäre in diesen Tagen eine Taftlosigkeit. Als sich jüngst eine Vortrag gelangen. Der volle Erlös soll dem Magistrat für die von Boulevards Anspach ist. An ihm und in seiner nächsten Umgebung Dame in herausfordernder Toilette zeigte, gaben die Zeitungen ihm veranstaltete Kriegssammlung überwiesen werden. Mit Rüd­Was ist nur aus Paris   ge- ficht auf den wohltätigen Zwed hat der Magistrat das Protektorat liegen die größten Kaufläden und die besuchtesten Cafés und ihrer Entrüstung darüber Ausdrud. über das Konzert übernommen. Tavernen der alten Stadt, und namentlich in den. späteren Abend­Am merklichsten ist die Veränderung im Montparnasseviertel,- Der Berliner   Zonfünstlerverein richtet an alle stunden herrscht hier ein fast Barisertsches Leben und Treiben. Fern von diesen Stätten des Zurus, inmitten des Proletarier dieser Zentrale für den Fremdenverkehr. Es iſt zu einem ernſten musilliebenden Familien die dringende Bitte, die Musik in den Zeiten biertels, liegt das Brüsseler Boltshaus. Ein mächtiges Ge- Kleinbürgerviertel geworden. Die Zeitungen sind zu erbärmlichen des Krieges nicht verstummen zu lassen, den Unterricht möglichst bäude, das zahlreiche Vereinsräume, mehrere Kaufläden, eine fleinen Feßen zusammengeschmolzen, die an die Zeitungen aus dem wieder aufzunehmen und dadurch den Stand der Musiklehrer und Der Bibliothel und einen Fest- und Versammlungsfaal fitr drei Anfang des neunzehnten Jahrhunderts erinnern. Dafür kommen fie Lehrerinnen vor gänglicher Erwerbslosigkeit zu bewahren. Berliner   Tonkünstlerberein, W. 57, Bietenstr. 27, ist bereit, auf tausend Personen enthält. Dieser Vereinigungspunkt der Brüsseler mehrmals täglich heraus. Kinematographen und Varietés sind gelchloffen, alle Menschen schriftliche Anfrage bewährte Lehrkräfte zu empfehlen. Sozialisten ist das erste Bauwerk Belgiens  , das in modernem Sein Schöpfer ist Vittor halten sich abends zu Hause und gehen früh zu Bett. In den Professor W. Legis ist in Göttingen  , 77 Jahre alt, architektonischen Stil errichtet wurde. Horta  , der bedeutendste Vertreter der von Henry van de Velde   Banken mug man es vierzehn Tage vorher anmelden, wenn man gestorben. Mit Conrad, Elster und Loening gab er das Hand inauguierten Richtung. Das in drei hohen Stockwerken auf- 50 Fr. abheben will. Eine Schwebin erzählt, daß sie sich nicht auf die Straße wagt, vörterbuch der Staatswissenschaften heraus, das in den Streifen ragende Gebäude erinnert äußerlich an das Wertheimsche Kaufhaus breitet ift. in der Leipziger Straße  . Die Fassade entbehrt fast jeden ornamen ohne eine Trifolore und das Bild des Präsidenten vorzufteden; daß der Funktionäre unserer Partei und der Gewerkschaften start ver­talen Schmuds. Ihre Mauerfläche ist auf ein Minimum reduziert, fie um der Sicherheit willen die Marsellaise vor fich hinzufummen man sieht fast mur Glas und eiserne Pfeiler. Die konfequente Ver, pflegt und" Vive la France" ruft, sobald sie jemand argwöhnisch meidung alles überflüssigen Brunts und die deutliche Betonung des ansieht. praktischen Zweds werden im Ganzen wie im Detail sichtbar. In diefer soliden, auf jeden täuschenden Schein verzichtenden Zwed mäßigkeit liegt die eigenartige Schönheit des Gebäudes, das für die moderne Architektur Belgiens   in vieler Hinsicht vorbildlich ge­worden ist. John Schitowsti.

Die Herkunft der Japaner.

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Schlachtenbilder.

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- Wieviele Sprachen gibt es? Englische Gelehrte haben berechnet, daß alles in allem auf der Erbe 3424 Sprachen gesprochen werden. Davon fallen auf Amerita allein 1624, auf Aften 987, auf Europa   587, auf Afrika   276. Unter den großen Weltsprachen steht bekanntlich die englische voran, Bizetelly begiffert Es dürfte Intereffe haben, jest des mehr oder minder rühm bie Bahl der Englisch   sprechenden Menschen auf 150 Millionen, das lichen Anteils zu gebenken, den die darstellende Stunft 1870/71 am Deutsche folgt an zweiter Stelle mit 120 Millionen, Russisch sprechen deutsch  - französischen Kriege genommen hat. Jedes Familienblatt, 90, Franzöfifch 60, Spanisch 85, Italienisch 40 millionen usw. Da allen voran Steils Gartenlaube", die Leipziger Jllustrierte Zeitung". Englisch  , Russisch, Französisch, Serbisch, Japanisch verpönt sind, so Ueber Land und Meer" usw. usw., leistete sich unter erheblichen ist es ein Trost, daß man sich mit den 3419 anderen Sprachen be Gelbopfern neben dem Kriegsberichterstatter einen ambulanten helfen tannfalls beren Träger sich mit der Beit nicht auch noch Schlachtenzeichner". Der bummelte hinter der Truppe einher und gegen Deutschland   erheben. Unter Pulver Mannheimer   Schneidercourage. Folgendes Man hört jest wieder die Japaner furzweg als mongolen hatte seinen Unterschlupf im Generalstabsquartier. der Knips Inserat aus Mannheim   teilt die Tägl. Rundschau" mit: Luch Bezeichnen. Richtiger wäre es indessen, sie zur Gelben Rasse" zu dampf und Geschoßregen strichelte er zwar nicht noch gänzlich unbekannt aber maucherlei reisenden, welche sich getrauen, mir englische Waren an rechnen; denn eigentliche Mongolen sind sie nicht. Sie sind viel apparat bon ferne. Gelang es ihm, das Geschaute, zubieten, ist der Zutritt untersagt. Bei Zumiderhandlungen tritt ein mehr, wie alle großen Böller, nicht reinrassig, sondern ein sah er doch Mischungsprodutt. Japanische Gelehrte haben felbst zu wenigstens ihm von Kampfbeteiligten unmittelbar Geschilderte, fräftiger deutscher Gummischlauch in Tätigkeit. Hein Dieser Feststellung im heutigen Japan   beigetragen durch anthropo- lebendig zu gestalten, so mochte dieser Schwarz- Weiß- Kunst immer- rich Weinreich, Schneidermeister." Das alldeutsche Blatt emp­fiehlt, diesen Heldenmut des waderen" Schneiders nachzuahmen. Logische, archäologische und ethnologische Untersuchungen. hin ein gewisser Aktualitätswert zugesprochen werden können. Daneben ging die Striegs mal erei. 3hre Aufgabe bestand Der Chauvinismus war noch immer ein gutes Gefchäft! Nach Tsuboi und anderen Forichern sind die japanischen Inseln Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin   SW.

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