r. 237.- 1914.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Die französische   Chirurgie im Kriege.

Dienstag, 24. November.

solcher Stiche in Kranzform. Man kann dann noch eine dritte An neuen Eisenbahnen, die während der kriegerischen Unter­Reihe wieder etwas höher in der Richtung der ersten Stiche nehmungen gebaut wurden, verdienen außer den im russisch  - türki­machen, und so fort, je nachdem die Krankheit es erfordert. Im schen Krieg von 1877 erbauten Streden die Anlagen der Engländer Falle einer sehr bösartigen Bindegewebs- Entzündung müssen die jim Sudan   besondere Beachtung. Während frühere kriegerische Eine der letzten Sizungen der Akademie der Wissenschaften Einsprißungen in die Sehnenhaut der betroffenen Glieder selber Unternehmungen in dieser Gegend erfolglos geblieben waren, wurde in Paris   war der Kriegschirurgie gewidmet. Ueber diese Sigung erfolgen, nachdem zuvor das Gewebe, soweit nötig, beseitigt ist. in den Jahren 1896/97 der Sieg der Engländer im wesentlichen da­Dem Starrtrampi fann man mit Hilfe von Starr durch ermöglicht, daß der Bahmbau dem vorgehenden Heere auf dem bringt der Temps", der Franff. 3tg." zufolge, einen Bericht: Zunächst machte Herr Dastre von seinen Erfahrungen frampf- Secum zuvorkommen, das unter Aufbietung aller Fuß folgte und so die rückwärtige Verbindung sicherte. Int russisch­Kräfte gegenwärtig das Institut Pasteur Herstellt  , das davon seit japanischen Krieg fallen besonders die großen Entfernungen auf, die Mitteilung, die er in dem Hospitale Desgenettes in Lyon   in bezug Beginn des Krieges bereits 160 000 Dofis geliefert hat. Es ist bei der Beförderung der Truppen zu überwinden waren: der Weg wuf die Entfernung von Kugeln vermittelst mäch= jedoch wesentlich, daß die Serum- Einsprißung so bald wie möglich Mostau- Port Arthur ist 8500 Kilometer lang, und die Truppen tiger Elektromagneten gesammelt hat. Die deutschen Kugeln sind aus Blei, aber sie sind mit einem nach der Verivundung erfolgt. Unter dieser Bedingung ist der blieben bis zu 4 Wochen auf der Eisenbahn  . Eine Eisenbahn auf Mantel aus Eisennidel umkleidet, das durch einen einigermaßen Schuh sicher. Wenn man aber wartet, ergreift das Gift das dem Eis des Baifalfees, die in diesem Feldzug hauptsächlich zu dont ſtarten Elektromagneten angezogen wird. Wenn man eine Kugel, Nervensystem und durchdringt es. Entweder ist dann die Intori- 3wed erbaut wurde, die Transbaitalbahn mit Betriebsmitteln zu die fich unter der Haut festgesezt hat, der Behandlung mit einem fation heftig und der Tod so gut wie sicher, oder sie ist nur versorgen, und die nur 4 Wochen in Betrieb bleiben konnte, foſtete jelchen Instrument unterwirft, so sieht man bald die Kugel nach schwach, dann kann Heilung eintreten, ohne daß es erforderlich ist, 538 000 M. Jm Burenfrieg hatten die Engländer viel mit der der dadurch etwas auschwvellenden Hautoberfläche aufsteigen; es etwas von dem kostbaren Serum zu opfern, das dann besser dazu Wiederherstellung der zerstörten Brücken und sonstigen Kunstbauten ist dann leicht, durch einen Einschnitt sie ans Tageslicht zu be- verwendet werden kann, andere Existenzen zu retten. Man hat durch die zurückgehenden Buren zu tun, und die schnelle Wieder­fördern. Wenn sie sich in der Muskelschicht festgesezt hat, so findet auch versucht, das Starrkrampf- Serum ins Rüdenmart nach Aus- herstellung der Eisenbahnen war eine außerordentliche Leistung, fich die Kugel unter dem Einflusse eines Elektromagneten nach bruch der Krankheit einzusprisen, und es sind auch einige Falle die sehr viel zu ihrem endgiltigen Sieg beitrug. In diesem Krieg der Körperoberfläche hin zurecht und bahnt sich in dieser Richtung von Heilungen bekannt geworden; diese Seilerfolge dürften jedoch haben auch gepanzerte Züge, die übrigens auch schon im deutsch­Man hai an französischen   Krieg verwendet worden sind, eine hervorragende einen Weg, wobei sie einen eigenartigen Schmerz hervorruft, der zu den sogenannten Zufallsheilungen gehören. Meerschweinchen den Starrframpf dadurch geheilt, daß man in Rolle gespielt. thre Gegenwart verrät; wenn sie dann genügend nahe der Haut- das Gehirn selber das Serum einspritzte, aber derartige Versuche Mit dem Anwachsen der Heere steigen natürlich auch die An­oberfläche ist, nimmt man ein Anschwellen der Haut wahr. Da­forderungen an die Eisenbahnen und die Verantwortung der Eisen­durch wird die Stelle angezeigt, wo man die Kugel suchen muß. sind am Menschen noch nicht gemacht worden. Das Wesentliche ist, die Krankheit, wenn sie einmal zum Aus- bahnverwaltung. Im gegenwärtigen Krieg scheint nach allen Be Leider sind die ausreichend fräftigen Elektromagneten, die bruch gekommen ist, in ihren Wirkungen abzuschwächen. Die Ein- richten, die darüher aus Frankreich   zu uns gekommen find, dic Herr Delorme, Generalinspekteur des Sanitätswesens, sprigung in das Rückerumark mit Magnesiumsulfat verhindert die französische   Eisenbahnverwaltung während der Mobilmachung den der gerade von einer Besichtigung der Einrichtungen in der Pro- des Kranten. Dieses ist schon eine gute Vorbedingung zur Heilung. wenig wie bei uns irgend eine Störung des in jenen Tagen ganz vinz, wo die kranten oder verwundeten Soldaten verpflegt werden, mit einem Worte: das Starrframpf- Serum ist ein Vorbeugungs- ungeheuer gesteigerten Verkehrs von Militärzügen vorgekommen mittel, fein Heilmittel; es verhütet die Krankheit, wenn es schnell ist, so wenig scheint es auch in Frankreich   der Fall gewesen zu sein. angewendet with. Deshalb nuus es in den Lazaretten an der Ueber Ginzelheiten der Leistungen unserer Bahnverwaltung fann Front verteilt werden und Anwendung finden auf diejenigen man naturgemäß jezt noch nichts sagen, nur jobiel liegt bereits flar Wunden, die durch Granatsplitter hervorgerufen werden.

wirklichen Nuzen schaffen, selten."

zurückgekehrt war, berichtete:

Meine Epidemie herrscht augenblicklich unter unseren Truppen. Krankenhäuser und Lazarette beherbergen nur Ver­wundete. Unter ihnen muß man zwei Kategorien unterscheiden: einmal Verwundete, die durch Kugeln getroffen worden sind, und diejenigen, die durch Granatsplitter verletzt worden sind. Die sriteren heilen im allgemeinen sehr schnell. Wenn die Kugeln in den Körper dringen, sind sie sehr warm und infolgedessen aseptisch; die durch die Kugeln hervorgerufene Wunde infiziert sich deshalb nicht. Ganz anders verhält es sich mit den durch Granat= iplitter berursachten Wunden, weil dieje Kleiderfeßen mit hineinreißen, die die Träger aller Arten von Mikroben sind. In beiden Fällen ist die Schnelligkeit in der Fürsorge ein wesent­licher Faktor der Heilung. Dem Inspekteur Delorme ist es ge­lungen, Apparate von einfacher Konstruktion herzustellen, die ge­statten, die Glieder schnell unbeweglich zu machen, deren Knochen zerschmettert sind, und zwar so, daß man in furzer Zeit der Hei­lung sicher ist. Es sind dieses biegiame Metallitäbchen, die vorher so zurechtgeschnitten sind, daß sie sich allen Gliedmaßen anpassen; außerdem sind sie auf einer Fläche mit einer dicken Wollschicht versehen, und ferner find an ihnen dauerhaft befestigte Riemen angebracht. Man legt nun in diese Metallrinne den Körperteil hinein, nachdem dieser in der Wundgegend mit Wattetampons versehen worden ist, biegt dann den Apparat so zurecht, daß er sich genau bem verwundeten Gliede anschmiegt und schnallt die Riemen fest. Der Vorzug dieser Apparate besteht darin, daß sie so wenig wie möglich Blaz einnehmen, infolgedessen leicht in die Nähe der Heeresfront zu transportieren sind und dadurch auf ein Minimum die Infektionsgefahr vermindern.

Eisenbahnen im Kriege.

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vor jedermanns Augen, daß im deutschen Eisenbahnwesen nicht nur während der Mobilmachungstage alles vorzüglich geklappt hat, sondern daß auch jest während des Krieges der Eisenbahntransport für die Nachschübe an Mannschaften, Nahrungsmitteln und Muni tion sowie der Rüdtransport der Verwundeten und Gefangenen fich ohne jede Störung vollzieht, und daß unsere Verwaltung auch die Aufgabe, die zerstörten belgischen Bahnen in dem von unseren Trupen besetzten Lande wieder herzustellen und zu betreiben, mit größter Schnelligkeit und Sicherheit gelöft hat.

Heimatbilder in der Kriegszeit.

Wir modernen Menschen, die wir in einem Zeitalter der Eisen­bahnen groß geworden sind, können uns nicht recht vorstellen, daß anfangs ihre Wichtigkeit für den Verkehr perkannt werden konnte; wenn wir z. B. hören, daß König Friedrich Wilhelm   III. nur sehr ungern seine Einwilligung zum Bau der Strede Berlin  - Potsdam  gab und einwandte, der Postmeister Nagel habe ihut gejagt, nicht einmal die Posttutsche nach Potsdam   sei regelmäßig besetzt, wie Es gibt in dieser aufgeregten Zeit doch auch stillere Stunden könne denn da eine Eisenbahn rentieren, jo sind wir mit der natür- mit einem starten Bedürfnis nach ruhiger und ablentender Beschäf lichen Ueberhebung des Enfels leicht geneigt, darin eine besondere tigung. Das wird sich noch stärker zeigen, wenn die langen, trüben Kurziichtigkeit zu erbliden, ohne zu bedenken, daß nur sehr große Winterabende kommen. Dann ist uns die Straße mit ihren ewigen und führende Geister imstande sind, ihrer Zeit voraus zu eilen. Daß Neuigkeiten, die jest so manchem ein ständiger Aufenthalt ist, ver­nicht nur im Frieden, sondern auch im Kriege den Eisenbahnen schlossen, dann werden wir nach einer Beschäftigung bei traulichent eine sehr entscheidende Rolle zufallen würde, ist ebenfalls lange Zeit Lampenschimmer verlangen. In diesen Stunden wollen wir uns Das Betrachten ihrer stillen und schönent hindurch von den meisten Feldherren nicht geglaubt worden. Der der Heimat erinnern. erste Feldzug, bei dem ihre entscheidende Rolle bei der Verschiebung Natur, das Vertiefen in die Entstehung ihrer Bodenformen, das der Heere und der Sicherstellung des Nachschubs im großen Maß- Studium ihrer kulturellen und geschichtlichen Vergangenheit kann stab dargetan wurde, war der amerikanische   Bürgerkrieg 1862/64; manche Stunde unterhaltend und belehrend ausfüllen. der erste Feldzug, bei dem auf Grund wohlerwogener Pläne große Truppenmassen mit der Eisenbahn ins Feld geführt wurden, war der deutsch  - österreichische Feldzug von 1866.

Eine Infektion fann sich unter zwei bedenklichen Er­scheinungsformen äußern, denen gegenüber der Chirurg heute jedoch nicht mehr so hilflos ist wie früher: es sind dieses die Gasphlegmone( Bindegewebsentzündung) und der Starre Im deutsch  - französischen Strieg leisteten die französischen   Eisen­trampf. Alle beide haben Mikroben zur Ursache. Die Gas- bahnen sowohl beim Aufmarsch des Heeres als auch bei seiner Rüd­phlegmone wird hervorgerufen durch Anaeroben; das Gegengift wärtsbewegung nach den Schlachten des August und September ist der Sauerstoff. Herr Delorme gibi ein einfaches Mittel geradezu Hervorragendes, was umso anerkennenswerter ist, als die gn, um dieses wirtsam anzuwenden. Es ist heute fast überall Heeresverwaltung schwere Verstöße beging und Befehle und Gegen leicht, fich Wasserstoffsuperorhd zu verschaffen und Injektions- befehle einander beständig folgten. Die deutschen Eisenbahnen sprißen. Nachdem man die entzündete Stelle umgrenzt hat, hat wurden außer beim Aufmarsch der Heere infolge der Verlegung des man Hoffnung, das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten, da- Kriegsschauplases auf franzöfifches Gebiet während dieses Feld­burch, daß man längs des Umkreises des Gliedes von Zentimeter zuges für den Nachschub und zur Rückbeförderung von Verwundeten Zentimeter Injektionen mit 40 bis 100 ccm Wasserstoffsuper- und Gefangenen in startem Maße in Anspruch genommen. Auf orhd bornimmt. Einige Zentimeter oberhalb dieses Kranzes von französischem Boden wurde ein Nes von 4000 Kilometer Länge, das Injektionsstichen, jedoch gegenüber der Mitte des Zwischenraumes von den Franzosen aufgegeben werden mußie, von den Deutschen  dieser Stiche, macht man in gleicher Weise eine zweite Reihe wieder in Betrieb gesetzt.

A

Römerblut.

Von Selma Lagerlöf  .

Sie dachte nur an einen, und dem gab jie keine Blumen, aber er mußte ihr versprechen, Meneliks Hauptstadt zu er obern. Leutnant Ugo versprach, mit der Krone der abssini­ichen Aaijerin zu ihr zurückzukommen. Und so schieden sie.

Sie las auch, daß die Barbaren vor allem auf die Offi­ziere schöffen. Sie lägen da und zielten auf ihr blaues Rang. zeichen und holten sie von den Hügelabhängen herab, wenn fie mit ihren Soldaten vorrüdten.

Und es gäbe so viel Grausamkeiten und Entseßlichkeiten, die diese Schwarzen begingen; ihre Weiber plünderten die Toten und zerstückelten sie.

Da war es um sie geschehen. Sie bebte vor Entfeßen und wagte nicht, weiter zu lesen.

gedacht.

Aber Leutnant Ugo war noch keine zwei Tage fort, er Nino schob seine Müge zurück und fragte, was sie eigent­war noch gar nicht nach Afrika   abgereift, als die Nachrichtlich geglaubt hätte, was die Leute im Kriege täten? Ob sie eintraf, daß der große Schwarm, der in Adua gelagert war, sich nicht gedacht hätte, daß sie sich dort töteten? Nein, sie sich zu rühren anfange; er zog gegen die Abessinier und wurde wüßte nicht, was sie geglaubt hatte. Das hätte sie nicht geschlagen und zerstreut. Das war gerade um die Zeit, als niemand an etwas an­Da kam ein Brief vom Leutnant Ugo, in dem er Abschied deres dachte als an den Sieg, der dort drüben erkämpft wer- von ihr nahm. Das Dampfschiff, das ihn nach Afrika   führen den müßte, nachdem man jo unerhört viele Menschen hin- bon so geschickt hatte. Der König selbst hatte sich nach Neapel   sollte, ging am nächsten Abend ab. begeben, um die Abfahrt der letzten Truppen anzusehen. An Am Abend waren sie und Nino auf dem Wege nach einem Zage sprach er ihnen von dem Ruhme, den sie für das Neapel  . Was sie dort wollte? Nino glaubte, fie wolle ihren geliebte talien erringen würden; am zweiten Tage fam ein Bräutigam noch einmal sehen, bevor er abreifte. Selbst hatte Telegramm, das von verlorener Schlacht, zerstreutem Heere, fie fich es nicht so flar gemacht, warum sie fuhr; aber fie fonnte es nicht lassen. Und keinen anderen als Nino hatte Flucht und Panik erzählte. sie zur Begleitung haben wollen.

Ganz wunderlich, wie die Telegramme in diesen Tagen trafen. Meneliks Kugeln hatten nur etiva siebentausend Mann fällen können; aber die Depeschen nahmen das Werk der Kugeln auf, sie famen von der Hochebene Aduas, passier­ten das Mittelmeer   und erreichten ihr Ziel. Ach, fein italic­nisches Herz blieb unversehrt davon!

Als sie am Morgen in Neapel   angelangt waren, suchte sie ihren Leutnant in der Kaserne auf.

Er kam ihr entgegen, verwirrt und hastig, aber sichtlich geschmeichelt und gerührt, daß sie gekommen war, um ihm Rebewohl zu sagen. Aber Teresa wurde totenbleich, als sie ihn Zereja fam ganz vernichtet zu Nino. Was ist dort ge- erblickte. Er trug jezt eine helle Uniform aus gelblich- grauem schehen, Rino?" fragte sie. Wie fonnte es so schlecht gehen?" Reinen mit einem blauen Bande über der Brust. Das war Nino erzählte ihr, daß die Italiener nicht so sehr von das blaue Band, das die Schwarzen sich zur Zielscheibe ihren menschlichen Feinden geschlagen worden wären, als nahmen. Er mußte gleich wieder zu seinen Soldaten zurück. Ob bielmehr von der übermächtigen Natur. Dort müßte man Berge erklimmen, von denen die niedrigsten höher wären als sie denn den ganzen Tag über nicht mit ihm zusammentreffen das Sabiner- und Albanergebirge aufeinandergetürmt. Da fönnte? Ja, fie wollten gegen ein Uhr miteinander früh­gebe es feinen Weg, sondern man ziehe über Salden, die mit ftüden. Er fönnte zwei Stunden abkommen. Sie besprachen so steifen und ſtachligen Disteln bewachsen wären, daß nicht den Ort, und er eilte weg. einmal ein Ejel sie fressen fönnte. Mit der Nahrung wäre es schon schlimm bestellt, daß die Soldaten sich über die Maul tiere geworfen hätten, die auf dem Wege zufammengebrochen wären, und die Fleischstücke an sich gerissen hätten.

Aber das wäre doch nichts, um Menschen hinzuschicken! Ein Band, wo man Maulesel essen müßte! pin Nein, das meinte tino eben auch.

Das war ein Tag! Nino und sie gingen in die Villa" hinunter und setzten sich auf eine Bant, um zu warten. Sie tat nichts anderes, als daß sie Nino unaufhörlich fragte, wieviel es auf seiner Uhr wäre. Und als sie nun mit Nino allein blieb, da war ihr Gesicht starr und bleich, wie die Ge­fichter der Statuen, die rings um sie standen, und ihre Augen schienen nicht mehr zu sehen als die steinernen. Nino fragte fie, warum sie so wunderlich vor sich hinſtarre. Sie sagte, sie Sie lafen zu- Be da und sähe seine Leiche an. Die ganze Nacht hat sie ihn tot in einer Bergkluft liegen sehen, und auch die alten Weiber der Schwarzen waren ihr erschienen, wie sie herbei­eilten, ihn zu plündern und zu zerftüdeln, Nina hatte ja gefagt, daß sie dort die Zeichen zerftüdelten,

Nun konnte er frei von der Leber reden, endlich durfte er ihr sagen, wie gräßlich der Krieg wäre. ſammen die Zeitungen. Sie lajen, daß man fürchtete, daß die Truppen, die jetzt auszogen, Menelik   und die Schoaner im Hafen von Majsqua treffen wirden; die jetzt abführen, zögen dem sicheren Zod entgegen.

Der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Natur und Kultur der Heimat fönnen drei sich gegenseitig ergänzende Mittel dienen: das Buch, das Museum und die anderung. Bücher wissenschaftlichen Inhalts sind für viele, die nur unsere unentivirrbare Gedanken Volksschulbildung genossen haben, labyrinthe. Sie geben uns Rätsel auf, anstatt Fragen zu beant­worten, wenn wir jie wahllos lesen. Wir müssen daher eine richtige Reihenfolge einhalten, müssen wissen, was wir lesen sollen. Auch das Museum ist für den unvorbereiteten Besucher mirr eine Sammlung von rätselhaften Gegenständen. Auch hier brauchen wir einen Führer. Und auch auf der Wanderung gibt es für das geschulte Auge unendlich viel mehr zu sehen als schöne Landschafts­bilder. In den folgenden Zeilen soll versucht werden, eine fleine Anleitung zur Benuzung der drei genannten Mittel zu geben. Fangen wir mit den Bodenformen an. Engelbert Graf gibt uns in einent fleinen und billigen, Entwicklungsa

Nino versuchte, ihr etwas Tröstliches zu sagen. De würden ja nicht fallen, meinte er, und Leutnant Ügo, der so tapfer wäre, könnte sich der Barbaren schon erwehren.

Was helfe es, tapfer zu sein, sagte sie, wenn der Feind in Schlupfwinkeln verborgen läge und auf das blaue Band zielte. Ob Nino das blaue Band bemerkt hätte? Warung es blau wäre, das Todesband, warum es nicht rot wie Bluf wäre?

Sie nahm Nino das Versprechen ab, daß er sie nicht vers laffen würde. Sie den ganzen Tag nicht verlassen würde. Nein, nein, Zerein."

Er war auch beim Frühstück dabei. Leutnant Ugo bestellte ein Zimmer, und die drei aßen zusammen.

Im Anfang war Teresa aimter, sie zeigte sich ebenfa sorglos, als saße sie daheim in der Osteria. Nino dachte, fie wolle für diese zwei Stunden allen Kummer von sich werfen und einzig und allein glücklich sein. Sie war sogar viel mun terer als gewöhnlich, sie fofettierte mit Leutnant Ugo, bis er ganz toll war. Und sie ließ es zu, daß er sie küßte.

Nino jah in seinen Teller, aber er bemerkte es doch, Von Zeit zu Zeit sah er sie an, und seine Klemen, grauen Aeuglein bettelten um die Erlaubnis, gehen zu dürfen. Aber da kam ihre Hand, die ganz eisfalt war und zitterte, unter dem Tisch herangeschlichen und legte sich auf die seine und hielt ihn zurüd. Der Leutnant fand Nino wohl höchft übern flüssig, sie aber wollte ihn offenbar da haben.

Es gab Asti Spumante" und" Lacrimae Chrifti", und Nino tranf, wie er nie zuvor getrunken hatte. Aber es gelang ihm nicht, sich taub oder blind zu machen.

Plöglich, als Nino sich dachte, daß Leutnant Ugo gong berauscht von ihren Blicken und ihren Küssen sein müßte, neigte sie sich zu ihm und fragte schelmisch, ob er es nicht lassen fönnte, zu reisen. Ob es sich nicht so einrichten ließe, daß er daheimbleiben könnte?

Er lachte. Nein, er fönnte nicht entrinnen. Ob er nicht krant werden könnte? Sich transtellen Nein, nein, das könnte er nicht.

Aber ob er denn daran gedacht hätte, wie lange es dauern würde, bis sie ihre Hochzeit feiern könnten?

Der Leutnant glaubte faum, daß sie im Ernste fprach. Gewiß hatte er daran gedacht, aber das ließ sich nicht ändern. Tereja lächelte nicht mehr, sondern sie sprach mit einer Stimme, die vor Rührung bebte.

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Sie bekannte, daß sie sich furchtbar gefehnt hätte, seit abgereift war. Sie könnte keinen Tag ohne ihn sein. B er sich nicht irgendeinen Vorwand ausdenken könnte, ung bleiben zu können? " Teresa," sagte er, ich wäre ja ein Mann ohne Ehre, Bitte mich nicht!" Ehrlos?" fagte fie mit schmeichelnder Stiming, Wig