Welschtraut desgleichen. Badobft, das man 24 Stunden vorher in! Stein Zweifel, bie fuge Hausfrau wird, hat fie fich erst ein­gezuckertem Wasser eingeweicht hat, tocht man abends 5 Minuten, mal mit der Handhabung der Kochtiste vertraut gemacht, ihren getrocknete Birnen 10 Minuten vor und stellt sie über Nacht in die mannigfachen Vorzügen eine stets wachsende Anerkennung sollen. Kijte. Das Backobjt quillt dabei zur vollen Größe der frischen Marie Kunert  . Früchte auf und wird schmackhafter als auf irgendeine andere Be reitungsart.

Die Maltechnik des Menschen der älteren Steinzeit.

brauchbares mit herüber. Es hat nach Dürer   zwei Generationen gedauert, bis der Romanismus" verdaut war; dann aber ist die Saat herrlich aufgegangen. Es kamen Rubens und Rembrandt  . Und Rembrandt   konnte bereits die Italienfahrt missen. Denn Jta­lien hatte ihm nichts mehr zu geben.

Mit

In der Architektur freilich scheine es, als gäbe es teine anderen Gin längeres Verbleiben in der Kochkiste schadet den Gerichten als fremde Stile. Aber diese Annahme ist falsch. Man behauptet, nie, da ein Zerkochen nicht stattfindet. Ein längeres Vorkochen der romanische Stil sei, etwa wie die romanische Sprache, die Ueber­schadet gleichfalls nie; wohl aber kann man dadurch die Kochdauer nahme alter Vokabeln, die Gotik sei ein spezifisch französischer Stil, in der Kiste abkürzen. Speisen, die man vor Ablauf der Kochzeit aus der Kiste nimmt, können auf dem Herde schnell fertiggestellt der älteren Steinzeit( Palaeolithikum) findet man öfter kleine Hilfe zahlreicher höchst charakteristischer Lichtbilder führte Wölfflin An den Lagerplätzen des Urmenschen aus der Renntierperiode die Renaissance ein französischer Name für einen italienischen Stif und so fort bis zum Barock, Rokoko und Klassizismus.... werden; ebenso fann man Speisen, die beim Herausnehmen aus der Keiste nicht mehr heiß genug erscheinen, schnell auf dem Herde glatte Steine, auf denen in einen solchen Gewirr und Durchein den Gegenbeweis. Das Fremde ist bei den einzelnen Stilen er­erbißen, ohne daß sie den oft fatalen Geschmack des Aufgewärmten nur langdauernden Bemühungen gelingt, den Zusammenhang und einige Zeit lang als nicht angepaßt behauptet. Es ist aber dann erhitzen, ohne daß sie den oft fatalen Geschmack des Aufgewärmten ander Tierbilder oder Teile von solchen eingerißzt sind, daß es oft griffen worden, weil kein Eigenes ihm entgegenstand und hat sich befonnnen. Da ein Einkochen der Speisen in der Kochkiſte nicht die Zusammengehörigkeit der Linien herauszufinden. Es entstand stets von den Deutschen   in ihrem Geiste weiter gebildet worden, stattfindet, muß man dies bei der Zugabe von Flüssigkeit an die da nun die Frage, wie die Urheber dieses merkwürdigen Linien- und zwar so, daß, um nur ein Beispiel zu nennen, die Rathäuser Speisen berücksichtigen. Große Mengen von Speisen mit langer gewirrs sich selbst schließlich aus ihnen herauszufinden vermochten, von Verona   und Altenburg   wohl kaum irgend etwas gemeinsam Kochbauer geraten besser als fleine Quantitäten. Ganz besonders gut werden alle die Speisen, die mehr garziehen als heftig fochen besonders dann, wenn sie in einen solchen Stein immer wieder miteinander haben, als eben, daß beide Renaiſſancegebäude" find. müssen, so zum Beispiel Stasseler Rippespeer, Pökel- und Rauch- neue Bilder hineinzeichneten. Durch gewisse Beobachtungen nun und von der Barodkirche aus der Bamberger   Gegend zurückgreifend fleisch, alle Hülsenfrüchte, geschmorte Hammelfeule, Pichelsteiner Bonner Physiologe Verworn zur Lösung des Problems geführt. wenig Stilnamen bedeuten, und wie viel Stimmungen durch Jahr­und besonders durch Nachahmungsversuche, wurde der bekannte zum Wormser Dom  , konnte der Redner am Bild erläutern, wie Fleisch, Irish Stew, die verschiedenen Kohlarten, Blumenkohl nicht Die gründliche Untersuchung eines fleinen Kalfsteins aus hunderte und durch Jahrtausende hindurch. ausgenommen. Es wird den Hausfrauen empfohlen, in der Kriegszeit entwirrbares Linienwert auf beiden Seiten aufzeigte, brachte Laugerie basse, dem französischen   Fundort, der ein eben solches un­den Kindern des Abends nahrhafte dicke Suppen oder Breigerichte Verworn auf die Vermutung, daß bei Anfertigung dieser sonder­Der Nahrungskrieg" in vergangener Zeit. aus Körnerfrüchten zu reichen, damit weniger Brot verzehrt wird baren Zeichnungen Farbe benut worden sei. Mit Steinmaterial Das Prinzip der Aushungerung ist nicht so neu in der Kriegs­und unsere sehr knappen Vorräte an Brotgetreide möglichst bis zur von ähnlicher Beschaffenheit( fleinen Saltplatten) fing Verworn geschichte wie man wohl denken möchte; nur handelte es fich nächsten Ernte reichen. Ueberdies sind diese einfachen fleischlosen nun an zu experimentieren. Vorher stellte er sich aus in der früher meist um einzelne Festungen, Städte oder Landschaften. Mahlzeiten dem Gedeihen gerade schwächlicher und schlecht genährter Höhle von Les Eyzies gefundenem Brauneisenstein in der Weise Schon in den aus der griechischen Schulgeschichte bekannten, halb Kinder überaus zuträglich. Will die Hausfrau sich vor dem Merger eine rote Farbe her, daß er den zu Pulver zerriebenen Eisenstein sagenhaften messenischen Kriegen, die für die Erstarkung Spartas  über Anbrennen und leberkochen dieser Gerichte bewahren, will sie mit etwas Knochenmark vermischte. Nun riste er auf eine solche zur ersten hellenischen Militärmacht entscheidend waren, fielen die fich Aufpassen und Umrühren ersparen, so vertraut sie den Hafer, Kalkplatte mit einem Feuersteinburin( Grabstichel) die Umrisse Bergfestungen Ira und Ithome nur durch Hunger. An der Ab­Reis, Gries, Hirsebrei, die Mehl- und Graupensuppe der Stoch eines Pferdes ein, genau so wie es die Künstler der älteren Stein- schneidung aller Zufuhr scheiterte im letzten Grunde die große fiste an, die die denkbar zuverlässigste und sorgsamste Brei- und Miehlfuppenföchin ist. In der Stochtiste quellen die mehligen Be- zeit getan. Darauf überstrich er seine Zeichnung mit der roten fizilische Erpedition der Athener   unter Altibiades und Nitias. In Farbe, und das Bild verschwand vollständig. Quer über das durch der Blütezeit des römischen Kaiserreichs war Italien   und in standteile der Körnerfrüchte langsam auf, was unbedingt nötig ist, die Farbe verdeckte erste Bild zeichnete er dann ein zweites ähn- Sonderheit Rom   völlig von der Getreidezufuhr aus Aegypten   ab­wenn diese einfachen, gesunden Speisen ihren vollen Wohlgeschmackliches, das sich viel schärfer vom rotbraunen Untergrund in seinen hängig; daher wurden die Kriege gegen die Seeräuber, die diese und höchsten Nährwert erreichen sollen. Sogar die so überaus Umriglinien abhob, als die zuerst in die ungefärbte Steinplatte Lebensader des Heimatlandes zu unterbinden suchten, mit einer feinen Puddings, die in verschlossenen Blechformen im Wasserbad eingravierte Zeichnung. Auch diese Zeichnung bedeckte er dann bei römischen Seekriegen seltenen Energie geführt. Deshalb blieb gar gemacht werden, geraten in der Kochkijte tadellos. Sie bedürfen wieder mit Farbe, rigte auf die nun rote Fläche wieder ein Bild auch Aegypten   stets unter direkter kaiserlicher Verwaltung, und einer Borfochzeit von 5 Minuten, wenn sie mit faltem Wasser zu ein, und in dieser Weise übertrug er auf den Stein noch die Um- im Streite der Kronprätendenten entschied sein Besitz gewöhnlich gesetzt werden, und sind nach 2-3 Stunden Kochbauer in der Kiste risse beliebig vieler Bilder. In keiner Weise wurde dabei der den Sieg. gar und ebenso locker wie bei dem sonst üblichen Verfahren. Eindruck des letzten Bildes durch das vorhergehende gestört. Nach- Das oströmische Reich mit Byzanz- Konstantinopel verdankte Die Hausfrau, die eine Kochkiſte beſitzt, wird gewöhnlich schon dem er dieser Art nun etwa 20 Bilder dem Stein eingraviert besonders seiner ausgezeichnet funktionierenden Lebensmittelver­beint Bereiten des Frühstücks die Hauptmahlzeit vorbereiten und hatte, entfernte er die verschiedenen Farbschichten mit einer Bürste sorgung sein Fortvegetieren bis tief ins Mittelalter hinein; in vorkochen, um sie des Mittags gar und warm der Kochkiste zu ent- und Seife wieder vom Stein und nachdem dieser getrocknet war, Gibbons Geschichte des Sintens und Unterganges des römischen nehmen. Ebenso kann sie des Abends ein nahrhaftes warmes Gebot er das gleiche Aussehen wie jene Steine der paläslithischen Weltreichs kann man nachlesen, welche entsetzliche Teuerung zur richt vorfinden, wenn sie es am Mittag oder in der Besperzeit vor- Kleinkunst mit ihren geheimnisvollen Gravierungen. Auf dem Zeit der Belagerung der Stadt durch Sultan Mohammed II. systematisch auszubauen, so kann sie in den Zeiten zwischen den künstlich präparierten Stein war jetzt kein einziges Tierbild mehr herrschte, und wie der Hunger die Widerstandskraft der Ver­Mahlzeiten einer Berufsarbeit nachgehen, sich ihren Kindern widmen, zu erkennen, die Umrißlinien stellten ein unentwirrbares Durch- teidiger so geschwächt hatte, daß sie den endlichen Generalsturm der Türken 1453 wie eine Art Erlösung empfanden. Auch der Ver-. Spaziergänge und Besorgungen machen usw. und doch mit ihrer zweiflungskampf des Vandalenreichs in Afrika   ist hier zu nennen, Familie gut befötigt sein. Kommen die Familienmitglieder gar zu verschiedenen Zeiten zu Tisch, so leistet die Kochkifte beim Warm deſſen König Gelimer nach der Sage auf seiner letzten numidischen halten des Essens ganz unschäßbare Dienste. Mit großem Vorteil Bergfeste von den Belagerern außer einer Leier und einent bedienen sich ihrer auch alleinstehende berufstätige Frauen, die nur Schwamm nur ein Brot verlangte, um seinen Hunger zu stillen. Waren es in diesen Fällen einst mächtige Reiche, die in ihren letzten Resten durch Aushungerung zugrunde gingen, so wurden in den Fehden des Mittelalters, die ja meist nur den Charakter territorialer Kämpfe trugen, zahlloſe Burgen und feſte Schlösser mangels starker Geschütze durch den Hunger zur Uebergabe ge­zwungen. Am Beginn der neueren Zeit steht die furchtbare Hungersnot, die Spanien   ruinierte und durch Schwächung seiner Wehrkraft seine Weltmachtstellung indirekt brach, als sein Außen­handel nach Verlust der großen Armada von Engländern, Hol­ländern und Flibuſtiern unterbunden ward. Noch zur Zeit Wallen­steins und später waren die Kriege meist Manöverfeldzüge, um dem Gegner die Verpflegung abzuschneiden und ihn auf ausgefogenes Land zu drängen. Der Versuch Napoleons I.  , England durch die leidende Teil blieb; England war eben damals und bis in die Kontinentalsperre iwirtschaftlich zu vernichten, ist ebenso bekannt wie sein völliges Scheitern, da im Gegenteil der Kontinent der neueſte Zeit die einzige Seemacht auf dem Weltmeere und deshalb von Frankreich  , dessen letzte stolze Flotte bei Trafalgar den Todes­stoß crhalten hatte, nicht zu fassen.

bereitete.

eln möbliertes Zimmer bewohnen.

Will man sich keine Kochtiste anfertigen, weil man sie vielleicht in der Küche schlecht unterbringen kann, so kann auch ein Koch­beutel sehr gute Dienste fun. Er besteht aus givei Lagen von warmen Stoff, die ein dickes Zwischenfutter von weichgeknülltem und wieder glattgestrichenem Zeitungspapier erhalten. Der Beutel erhält einen runden Boden und unterhalb des oberen Randes Ringe, durch die man ein Band leitet. Gibt man einem solchen Beutel einen wasserdichten Bezug und ein kleines wasserdicht bezogenes Stiffen zum Zudecken des in ihm untergebrachten Gefäßes, etwa einer großen Schaffnerkanne, so ist er ein trefflicher Behelf für den Sauzengraben zum Warmhalten der Speisen beim Transport, wie

auch beim Kochen von kleinen Gerichten.

Schließlich sei noch das auf demselben Prinzip beruhende Kochen in Papier   erwähnt. 10-12 große 3eitungsbogen werden anf einen Tische nahe der Feuerstelle ausgebreitet. Den Topf mit der nach Vorschrift angefochten Speise setzt man schnell in die Mitte des obersten Zeitungsblattes und schlägt nun flink einen Bogen, nach dem anderen um den Topf; givei Zeitungsbogen, von vben herumgelegt, geben dem Ganzen Halt, den man durch Um­wickeln eines Tuches noch verstärken kann.

In den Auskunftsstellen, die der Nationale Frauendienst für Ernährungsfragen eingerichtet hat, kann man fertige Sochriften und Kochbeutel bejichtigen, auch wird ihre Herstellung zu bestimmten

Stunden praktisch vorgeführt.

gut von der Straße fannten, fühlten sich sehr geschmeichelt durch seine Zeutseligkeit. Sie verbeugten sich, trippelten hin und her und kamen einander vor lauter Höflichkeit in den Weg.

Bitte schön, meine Herren, diesen Weg! Funk sehnt sich nach Ihnen," sagte der Kandidat, öffnete die Tür und stieß sie hinein. Sie sahen den alten Haudegen auf dem Sofa liegen, betrachteten alle die geleerten Flaschen und blinzelten einander zu. Der hat einen ordentlichen ſizen," sagte der eine laut.

Ja, das ist mein Werk," erwiderte der Kandidat stolz. Ist das nicht eine gehörige Leistung, so einen Alkoholbehälter unter den Tisch zu trinken? Aber es hat mich auch Mühe genug gekostet," er zeigte auf alle die Flaschen. In einer halben Stunde liegt Ihr wie er mit der Nase in der Luft, ich prophezei es Euch. Aber nun wollen wir zuerst einen Becher trinken, denn ich sehe niemand über der Achsel an. Vielleicht habt Ihr obendrein Kinder in meiner Schule. Eltern und Lehrer müssen Hand in Hand arbeiten, sonst geht es mit der Erziehung schief." Er hatte die Schlüssel aus Funks Tasche genommen und fastete an dem Schrank herum.

Mein kleiner Peter geht in die Gemeindeschule," sagte der eine bescheiden.

Ja, und ich habe nur ein Mädchen, das im Herbst kon­

firmiert werden soll."

Ist das Mädchen niedlich? Vielleicht sieht sie ihrem Bater ähnlich? Sie sind doch wohl ihr Vater? Ich will Ihnen nämlich was sagen, da ist ein Seemann, der hat Zwillinge gefriegt und ist Vater von keinem davon."

Ganz sicher ist er ihr Vater," sagte der andere kichernd, denn sie hat ebenso frummmme Beine wie er.".

Was zum Henker weißt Du von ihren Beinen?" geterte der beleidigte Bater.

Na, man ist wohl nicht umsonst Schuhmacher." Still, Ihr Lentchen, still!" ermahnte der Kandidat und wankte beständig zwischen Tisch und Schrank hin und her, aus dem er allimählich eine Unzahl von Weinflaschen ans Dicht zog.

einander dar.

Bei Wiederholung seiner Versuche stellte Verivorn weiterhin fest, daß die Herstellung des Farbstoffs mit Fett unzweckmäßig war. Er mischte deshalb später seine pulverisierte Farbe einfach mit Wasser, wodurch er eine Farbe erhielt, die viel intensiver war, als die Fettfarbe, außerdem in wenigen Minuten trocknete und nicht den lästigen Glanz wie diese aufwies. Verworn nimmt nun an, daß die zeichnenden Urmenschen, weil die weißen Stalksteine die ebenfalls weißen Linien des Bildes nur wenig deutlich hervortreten lassen, gleich von vornherein den Staffstein mit roter Farbe versahen, um gleich die erste Zeichnung recht wirksam( auf dem roten Grunde) hervortreten zu lassen. Da konnten sie dann zugleich mit Leichtigkeit allerlei Verbesserungen anbringen, indem sie die falschen Linien einfach mit dem nassen Singer wieder wegwischten. In der Tat sind auch solche Zeich­mungen mit Verbesserungen gefunden worden. Man hat nun Zeichnungen von Urmenschenhand nicht nur auf Steinen, sondern auch auf Knochenstücken gefunden. Deshalb dehnte Verivorn seine Versuche auch auf solche aus. Er rizte irgendein beliebiges Bild mit einem scharfen Riker in ein Knochen­stück ein und wollte nun das Bild mit Farbe überstreichen und die ganze Knochenfläche wie die Oberfläche der Steine rot färben. Das ging aber nicht. Die Knochenoberfläche ist zu hart und glatt, um die Farbe haften zu lassen. Dagegen blieb der Farbstoff in den eingrovierten Linien haften, so daß das Bild rot auf weißem Grunde erschien. Mit dieser Feststellung hat er zugleich eine Ent­dedung experimentell bestätigt, die er schon vor 4 Jahren bei an­derer Gelegenheit gemacht hatte, nämlich die, daß jene Künstler aus der älteren Steinzeit ihre Knochenzeichnungen durch Einreiben mit Farbe besser sichtbar zu machen verstanden.

Kleines Feuilleton.

B.

Frankreichs Schwarze im Lazarett.

Eine französische Krankenschwester Hat vor kurzem an eine dänische Zeitung einen interessanten Bericht über ihre Liebestätig= feit in einem Bazarett gesandt, in dem eine große Anzahl afrika­nischer Soldaten verpflegt wird. Es sieht doch gar zu phantastisch aus," so erzählt die Krankenschwester, wenn in einem Raum- jo etiva 40 bis 50 Schwarze auf Bänken, Tischen oder dem Fußboden fauern, sich in ihrer Sprache, die für unsere Ohren so entsetzlich flingt, lebhaft unterhalten und geräuschvoll lachend ihre weißen Die Duse gegen Wohltätigkeitsvorstellungen. Zähne blizen lassen. Immer wieder glaube ich mich mitten in eine reisende Zirkustruppe verjeßt, bis irgendein jammervolles Stöhnen Eleonora Duse   war dieser Tage ersucht worden, in einer in mich in die blutige Wirklichkeit zurüdruft. Man erlebt oft ganz Rom   veranstalteten Wohltätigkeitsvorstellung zum Besten der seltsame Dinge bei der Pflege der schwarzen Naturkinder. Opfer des Erdbebens mitzuwirken. Sie lehnte jedoch, wie das wohnte ich eines Tages einer Operation bei, bei der einem Afrikaner Giornale d'Italia" mitteilt, entschieden ab und schrieb an eine eine Stugel aus dem Arm herausgeschnitten werden sollte. Ich Freundin:" Mein Name und natürlich auch meine Person für mußte auf Befehl des Arztes den Arm des Schwarzen festhalten. eine Wohltätigkeitsvorstellung, für ein Programm?... Nein, Der Verwundete gab keinen Laut von sich, als der Arzt mit der möchte nicht das, was tot ist, erwecken, damit ein paar schöne ich dabeistand und seinen Arm so fest geklammert hielt; denn er Liebste. Nie wieder! Die Toten kehren nicht wieder, und ich Operation begann. Er schien es aber für unerhört zu halten, daß Damen in schönen Streidern, mit einem schönen Abzeichen" an der fing an, wütende Schimpfreden gegen mich zu führen, die ich zum tief entblößten Bruſt, von einer Zoge aus sich über mich und Glück nicht verstand. Zuerst lachte der Arzt über den ungebärdigen meinen verfallenen Störper unterhalten und meine Runzeln suchen Zorn des Mannes; dann aber war es ihm doch zu bunt, und er und meine weißen Haare zählen können.... Nein, nein! Da machte ihm klar, daß ich ihm nur helfen wolle und er mir dankbar habe ich Besseres zu tun... Und sie tönnten auch Besseres tun. sein müsse. Als der Schwarze verstanden hatte, worum es sich han­mögen sie doch alle, mögen sie doch alles geben, den Preis ihrer belte, sah er mich mit einem fiehenden Blick an, zog mit seinen können geben. Mögen sie es ohne Schaustellung, ohne Reklame, mit einem gurgelnden Laut. Da lachte der Arzt laut auf und sagte Kleider und ihrer Theaterlogen... Sie haben Geld genug und Zähnen einen Ring von seinem Finger und überreichte ihn mir ohne Tralala geben, ohne bekannte Namen und Personen auszunuzen. zu mir: Wissen Sie auch, Schwester, daß die Afrikaner auf die Möge in einem Jahre des Unglücks und der Trauer die Mild- Art um die Hand einer Frau anhalten?" herzigkeit auf diese Weise geübt werden, ohne Galavorstellungen, ohne Tänze, ohne Hopsereien.... Was für ein reiner Kunstgenuß fann es wohl sein, wenn ich auf einer Bühne erscheine und mit nur noch meine Person erregen.... Nein, nein! Nie mehr...

müder Stimme ein paar Verſe ſpreche? Rein, Reugier kann wohl

Notizen.

- Theater chronik. Am Sonnabend, nachmittags 3 Uhr 15 Minuten, findet die Uraufführung des ditpreußischen Schau­spielsus tiefer Not" von Eugen Zabel   im Theater am Nollendorfplatz für die Deutsche Bühnengenossenschaft statt. Das Stüd jpielt in einer Dorftirche Ostpreußens   während des ersten Einfalls der Ruſſen.

-Musilchronif. Im Friedrich Wilhelmstädti fchen Theater gelangt am Freitag Mozarts fomische Oper Figaros Hochzeit  " zur ersten Aufführung.

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Das Nationale in der Kunst. Gegenüber den vielen Torheiten, die jetzt in Kunstdingen zu tage gefördert werden, ist es gut, die Stimine eines Mannes zu hören, der über ein reifes Urteil verfügt. Der Kunsthistoriker Prof. Wölfflin   hielt in München   einen Vortrag über das Nationale in der Kunst", worin er nach den Münch. N. Nachr." u. a. aus­Ueber das Drudgewerbe in Belgien   teilt die führte: Die mannigfachen Anwürfe, wie: Die Kunst habe keine Fachzeitung Denticher Buch- und Steindruder" allerlei Intereſſantes Fühlung mit dem Publikum" oder Das" natürliche Verhältnis mit. Die meisten Druckereien find gefchloffen, die alte Regierungs­zwischen Nachfrage und Angebot habe aufgehört und es gebe zu druckerei E. Guyot arbeitet für das deutiche Generalgouvernement. viel Artistentum, zu viel Gerede von Kunstrichtungen, aber zu In Belgien   erscheinen bereits eine ganze Anzahl Zeitungen wieder, wenig Unmittelbares, ans Herz Greifendes" werden meist mit der auch eine flämische Het Laatste lur" und eine in Kupfertieforud verhängnisvollen Neigung des Deutschen   zum Ausländischen be- illustrierte Zeitschrift 1914 illustré". Die Zivilverwaltung gibt die Deutsche Soldatenpost" beraus und läßt die W. T. B.- Depeschen gründet. Diese Begründung ist aber nicht am Plaze. Wenn man die Dinge im Großen betrachtet als Historiker, so ergibt sich, daß die gedrudt anschlagen. Die Verbreitung nidit genfierter Zeitungen und Berührung mit dem Fremden in der Folge stets von größter Frucht- Nachrichten ist mit Verhaftung und längerer Freiheitsstrafe bedroht. barkeit war. Die deutschen Künstler haben wohl das Fremde be­Ein Telaphongespräch über 8000 kilo. griffen, aber in dem, was sie gebracht haben, lagen stets Clemente, meter. Der Professor der Elettromechanik an der amerikanischen  die nachher mit dem Heimatlichen die fruchtbarste Verbindung ein- Universität von Columbia, Pupin, hat einen Fernſprechapparat Der Kandidat gab ihm ein Zeichen zu schweigen. Er gingen. Wenn man behauptet, Albrecht Dürers Reisen nach erfunden, mit dem in diesen Tagen bei der praktischen Erprobung hatte den Schrank ganz geleert und die legte Flasche auf den Stalien wären fein Fluch gewesen, die deutsche Kunst wäre dadurch in San Francisco   ein Weltreford im Fernsprechivesen aufgestellt Tisch gestellt, und nun stand er still da, beide Hände auf den eine ganz andere geworden, so ist das eine dilettantische Geschichts- wurde. Der an dem Ferngespräch beteiligte Präsident Wilson Tijd) geſtützt und mit geschlossenen Augen: auf seinem Ge- auffassung. Die Zeit war damals eben reif, nach Italien   in die konnte dank der neuen Erfindung von Washington aus mit San Schule zu gehen; und wäre es Dürer   nicht gewesen, so wäre eben Francisco über Boston   oder über New- York   sprechen. An den gea sicht prägten sich unangenehme Geschmacksempfindungen aus ein anderer aus diesem Zeitalter diesen Weg gegangen. Es ist eine führten Unterhaltungen nahm ferner auch der Direktor der ameri­Mir ist so, als hätte ich etwas vergessen," murmelte er und Utopie, zu glauben, es gebe eine nationale Abgesperrtheit. Daß das tanischen Telephongesellschaft, die ihren Siz in Jekyll Island in fuhr sich über die Stirn. Entschuldigen Sie einen Augen- In- die- Schule- gehen auch seine Schattenseiten hat, ist freilich nicht Georgien   hatte, teil. Die Entfernung zwischen Jekyll Island und Blick!" Damit tanfte er aus der Stube.( Forts. folgt.) zu bestreiten; es kommt mit dem Guten auch Schlechtes und Un- San Francisco   beträgt rund 8000 Kilometer. Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielevy, Neukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei a. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

,, Na, hier geht's ja hoch her," sagte der Schuhmacher und rieb vergnügt seine Pechhände an den Schenkeln. Aber wollen wir nicht bald anfangen? Es ist schade um die Flaschen, daß sie warten sollen."