die britische   Kolonialuniform und sehen darin manchmal ein bißchen dem Handel verschwunden, nachdem die militärischen Behörden mit 1854 die französische   Flotte heimsuchte, einen außerordentlichen komisch aus. Im Kriegführen sollen sie von großer Ehrlichkeit und allem Nachdruck gegen die Herstellung und Verbreitung solcher Er- Aufschwung genommen und sehr viel an Bedeutung gewonnen. Biederfeit sein, und man erzählt sich hier von ihnen folgende Ge- zeugnisse eingeschritten sind. Jetzt hat sich ein Poet" in der Person schichte: Als die Engländer Neuseeland erobern wollten, geschah eines gewissen Ernst Nacken in Bielefeld   die Verbreitung dieser Ge­es eines Tages, daß in einem Kampf zwischen Maori   und einer schmadlosigkeiten angelegen sein lassen und die Kreuz- Zeitung  " hat Der Schienen- und Wasserweg quer durch Afrika  britischen Truppenabteilung der lekteren die Munition ausging, sich dazu hergegeben, dieses Poem zu verbreiten. Hier einige so daß sie nur noch vor der Frage stand, ob sie sich bedingungslos Proben der Dichtkunst des Herrn Nacken, die sich eng an die ver­ergeben oder in einem durchaus ungleichen Kampfe mit dem Bajo- botene Ansichtskartenpoesie anlehnt:

nett angreifen solle. Der Häuptling der Maori hatte kaunt er= kannt, in welchem Dilemma sich seine Gegner befanden, als er das Gewehrfeuer einstellen ließ und durch einen Sendboten dem feind­lichen Heerführer mitteilte, daß die Maori   gewöhnt seien, nur mit bewaffneten Gegnern zu kämpfen, und daß er daher bereit sei, den Engländern, falls sie den Kampf fortseßen wollten, einen Teil seiner Munition zu schenken..

Ich bin auf der Straße an einen dieser Wilden" heran­getreten und fragte ihn, ob er Englisch   spreche; er sah mich er­staunt an und fragte dagegen, ob ich denn geläufig Englisch   spräche; als ich die Frage verneinte, sah er mich fast geringschäßig an und sagte, jedes Wort betonend: Es ist doch merkwürdig, daß ich, ein aus fernen Landen kommender dunkelhäutiger Mann, guf Englisch  sprechen soll, während Du, ein weißer Mann, fast gar nichts davon zu verstehen scheinst...

Außer den französischen   und den englischen Truppen sind schließlich, damit der ganze Dreiverband vertreten sei, auch noch russische   Truppen in Aegypten   versammelt. Aus Rußland  selbst konnten sie natürlich, da die Häfen des moskowitischen Reiches gesperrt sind, nicht kommen. Es sind durchweg Flüchtlinge, die einst, aus Furcht vor Mezeleien, aus Rußland   nach Palästina geflohen und nach dem Ausbruch des Krieges, aus Furcht vor neuen Leiden, nach Aegypten   gekommen sind. Nun sind sie ganz plötzlich an ihre militärische Dienstpflicht erinnert und einberufen worden..

Kleines Feuilleton.

Ein Brief aus Feindesland.

Die in Stendal   wohnenden Eltern eines in Frankreich   stehenden Kämpfers erhielten von dessen Quartierleuten folgenden Brief, den der Altmärker" veröffentlicht:

Lieber Herr und liebe Madam!

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Auf das Versprechen Eures geliebten Kindes schreibe ich Euch zum ersten Male, um Euch zu sagen, daß Euer Sohn Hermann schon seit fast drei Monaten in unserm Hause ist, und ich ver­fichere Euch, daß mein Mann und ich ihn ebenso gerne haben, als wenn er unser Kind wäre; und wenn wir ihn abreisen sehen in die Fremde, werden wir darum sehr bekümmert sein. Wir wissen unsere Kinder im gleichen Falle, wie er ist und haben niemals Nachrichten. Das betrübt uns sehr alsdann, wenn wir ihn eintreten sehen, sind wir sehr zufrieden, daß er zurück­fommt in guter Gesundheit, denn es ist ein braves Herz und er hat viel Mut ist immer tätig, immer arbeiten, niemals ruhen. Er hat es Euch bewiesen; für die Mühen welche er gehabt, hat man ihn geschmückt mit dem Eisernen Streuz" und er war sehr glücklich an jenem Tage. Ihr seht daraus dieses edle Herz, und wir haben ihn auch sehr beglückwünscht. Endlich, lieber Herr und liebe Frau, Mut und Geduld und ein schöner Kuß aus der Ferne von Eurem treuen Kinde für seinen lieben Papa und seine liebe Mama. Oh! wenn wir unsere lieben Kinder auch so gut untergebracht wüßten, wie der Eurige, würden wir sehr zufrieden sein. So, lieber Herr, einen Gruß mit der Post von uns anderen und von Eurem Kinde. Aber das ist wenig nach der Mühe und Sorge kommt die Belohnung für die braven Herzen, denn vielleicht werden wir die Freude haben, unsere lieben Kinder wiederzusehen. Wir hoffen und beten zum lieben Gott, daß alles gut gehen wird und daß wir die Freude haben werden, unsere lieben Kinder wiederzusehen, und daß wir sie wiedersehen werden in guter Gesundheit; denn wir können Euch nicht sagen, wie schrecklich es ist, niemals Nachrichten von unseren lieben Kindern zu haben, denn wir lieben sie sehr und Herr Hermann wird Euch später alles erzählen, denn es ist zu lang, um es zu schreiben. Er wird Euch berichten von den schönen Orten, die er durch streifen konnte als Eilpost, denn jedermann ſieht ihn gerne wegen seines guten Herzens und seiner Tapferkeit, und emp­fanget unsere besten Empfehlungen. Herr und Frau Element Guibbert Frankreich.

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Schleicht da nicht der Moskowiter, Und der General Rennenkampf? Hindenburg  , der edle Ritter, Schickt ihm deutschen   Pulverdampf, Jeder Schuß Einen Ruß!

Haut die Donkosaken  , Daß die Knochen knacken!

Franzmann will sich mausig machen, Will durch Belgien   über'n Rhein  ! Hört ihr nicht die Berta frachen? Ei, die singt so süß und fein! Jeder Stoß

Ein Franzos!

Blei und Kugelregen,

Das ist deutscher Segen!

Und John Bull   voll Haß und Hader Hat verschuldet all das Blut. Achtung, Volldampf das Geschwader! Deutschland  , sei auf deiner Hut! Jeder Tritt

Einen Britt!

Rammt ihm seine Schiffe

Auf die Felsenriffe!

Diesem tapferen Mann müßte Gelegenheit gegeben werden, sich in den vordersten Schüßengräben zu betätigen, damit er dort seine Poesie in die Pragis umsetzen fann.

vollendet.

Nach einem Telegramm des Matin" aus Havre   ist Mitte März die Eisenbahnstrecke von Kabalo zum Tanganyikasee in einer Länge von 267 Kilometer vollendet worden, und damit ist das fehlende Glied geschaffen, das nunmehr die Kette der Reiseverbindungen quer durch Afrika   zu einer Einheit zusammenschließt. Diese Tatsache be­deutet einen denkwürdigen Abschnitt in der Erschließung des schwarzen Erdteils, denn man fann nun, wenn der Frieden ruhiges Reisen wieder gestattet, zu Schiff und zu Eisenbahn von Dar es Salam quer durch den afrikanischen Kontinent fahren bis an die andere Küste. Die noch fehlende und durch den belgischen Kongo   führende Strecke sollte eigentlich zu Anfang 1914 fertig sein; ihr Bau hatte sich bis jetzt verzögert. Man kann nun mit ihrer Hilfe von der Mün­dung des Kongo bis zum Tanganyikasee gelangen. Der Kongo ist für große Dampfer von seiner Mündung an schiffbar bis Matadi  , das 130 Kilometer von der Küste liegt. Der Reisende benutzt dann eine 400 Kilometer lange Eisenbahnlinie, die mit einem Kosten­aufwande von 55 Millionen Mark erbaut und 1898 vollendet wurde. Sie führt bis Stanley Pool, an welcher Stelle der Fluß wegen seiner Wasserfälle nicht befahrbar ist. Von diesem Punkte ist der Kongo faſt 1600 kilometer lang schiffbar bis Stanleyville  ; von dort an aber machen die Stanleyfälle den Strom wieder unzugänglich, und es führt nun eine furge Eisenbahnstrecke bis Ponthierville. Höher oben am Flußlauf des Kongo, wo der Strom Lualaba genannt wird, ist wieder eine Eisen­bahnstrecke notwendig, denn die Wasserfälle oberhalb Nyangwe stellen sich hier der Schiffahrt entgegen. Dann ist der Strom wieder be­fahrbar, und zuletzt setzt die jetzt vollendete Strecke ein, die von stabalo am Qualaba den Zukugafluß entlang läuft bis nach Albert­ ville   am Tanganyikafee. Auf der anderen Seite des Tanganyika  setzt dann bei Kigoma   die deutsche Eisenbahnlinie ein, die vor einem Jahre fertig wurde und den Reisenden nun durch Deutsch- Ostafrika  bis Dar- es- Salam   führt. Die belgische Linie Kabalo- Albertville schließt also die letzte Lücke auf dem Riesenwege, der von der Mündung des Kongo   in einem gewaltigen Bogen quer durch den afrikanischen Kontinent geht.

an

Krieg und Vornamen.

Der Wetterdienst im Weltkriege. Ueber die Bedeutung, die der Wetterdienst im Weltkriege be­fizt, und über die großen Schwierigkeiten, die die deutschen   Meteo­rologen dabei zu überwinden haben, spricht sich ein Mitarbeiter des Daily Chronicle" aus. Er behauptet, daß die Deutschen   ver­schiedene große Erfolge ihrem vorzüglich organisierten Wetterdienst zu verdanken haben. Der Angriff unseres Geschwaders auf Die Polizeidirektion des schweizerischen Kantons Bern   hat sich Scarborough   und Whitby   geschah unter dem Schuße eines Nebels, den die Meteorologen gewiß voraussahen, und auch der Fall von veranlaßt gesehen, folgendes Rundschreiben an die ihr unterstellten Antwerpen soll durch unsichtiges Wetter beschleunigt worden sein, Zivilstandsämter zu richten: Nach den im Handbuch für die das die Belagerer ausnutten. Die Deutschen   machen die größten schweizerischen Zivilstandsbeamten enthaltenen Ausführungen sollen Anstrengungen, um die notwendigen Berichte über den Barometer- Familiennamen als Vornamen in das Geburtsregister nicht ein­stand und anderes zu sammeln. An dem Tage, an dem sie Lüttich   getragen werden, ohne daß die Weisung der Aufsichtsbehörde über besetzten, richteten sie sogleich eine moderne Wetterbeobachtungs- das Zivilstandswesen eingeholt worden ist. Es hat sich nun schoir station ein, und das gleiche geschah in anderen besetzten Städten. mehrmals gezeigt, daß namentlich in Striegszeiten Familiennamen be­Dazu wurden vorzüglich Gelehrte verwendet, die bereits vorher rühmter Heerführer hin und wieder als Vornamen verwendet werden. dafür bestimmt waren; aber außerdem wurden auch noch nach würde einer solchen unangebrachten Art und Weise, seinen Sympathien für Lüttich   und Brüssel   Sachverständige vom Berliner   Observatorium eine hervorragende militärische Persönlichkeit Ausdruck zu geben, beordert und ein hervorragender Astronom, der die Meteorologen in nicht entgegengetreten, so könnten wir es erleben, daß später unsere Die Beobachtung der Luft- Schulen gefüllt wären mit Namen wie Hindenburg  , Bülow, Stud, ihrer Arbeit unterstützen sollte. Strömungen wird in systematischer Weise durchgeführt, weil der Heeringen, Joffre  , Castelnau, Pau, Gallieni  , French   usw., daß in den Vornamen Beziehungen geschaffen würden, die ohne jeden Wider­Erfolg der Flieger davon sehr wesentlich beeinflußt ist.& 3 ist den deutschen   Wetterkundigen aber nicht immer möglich, ſpruch Unzukömmlichkeiten mit fich bringen würden. Ganz abgesehen Stürme genauer vorher zu sagen.

aber können nur von

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dieses gelegentliche Verjagen der deutschen   Meteorologie auf vom 2. Februar 1910 keinem Vater das Recht zusteht, Familien­die großen Schwierigkeiten zurück, mit denen die Deutschen   namen als Vornamen zu wählen, liegt in einer derartigen Vornamen Das westliche Europa   bekommt Wir weisen Sie darum an, fein gebung etwas Inschweizerisches. zu kämpfen haben. Wetter vom Atlantischen Ozean  . Die nötigen Beobachtungen Familiennamen noch lebender Persönlichkeiten als Vornamen nicht Jeden Tag kommen Hunderte von genauen Barometerberichten vom den Engländern ausgeführt werden. anzunehmen." Notizen. Atlantischen Ozean und von England und Irland nach der briti­schen meteorologischen Hauptstation. Hier werden sie genau auf­Kunstführung. Am Sonntag, den 18. April, 10% Uhr, gezeichnet und ebenso werden die Luftströmungen registriert. Der englische   Wettermann" kann also ziemlich genau das Wetter vor- beginnt Dr. Adolf Behne eine Reihe von fünf Führungen durch aussagen, denn Großbritannien   befindet sich, was die Vorhersage die Nationalgalerie. Starten beim Pförtner daselbst. von Stürmen anbetrifft, in einer besonders günstigen Lage. Diesen- Die Philosophie und der Krieg. Die von Th. Vorteil hat man für die Kriegführung ausgenutzt, indem sogleich Ribot herausgegebene Revue Philosophique de la France et do nach Ausbruch der Feindseligkeiten die täglichen Wetterberichte von der englischen Admiralität unterdrückt wurden. Dem Beispiele Eng­lands folgte Frankreich  , und so haben die Verbündeten in der Be­urteilung der Witterung einen Vorsprung vor den Deut. schen. Troßdem haben die Deutschen   auch das Wetter in England bisweilen richtig vorausgesagt, wie der Angriff der Zeppeline auf Gleich nach Beginn des Krieges hat ein Teil der Ansichtskarten- Norfolk bewies, der bei günstiger Witterung erfolgte. Jedenfalls Industrie gezeigt, was an Roheit und Geschmacklosigkeit geleistet hat die Kriegsmeteorologie seit den Tagen, da Le Verrier   den werden kann. Die blutrünstigen Darstellungen sind mittlerweile aus Sturm beobachtete, der während des Krimkrieges am 14. März wenig amüsierte-- er hat mich geschlagen. Der arme eine nette Mannsperson, so einen wie Sie, | -am liebsten Kerl hat den Schaden davon gehabt, denn dann ist er franf einen, der schwächlich ist und Ruhe und Pflege braucht; denn und bettlägerig geworden. Und da hab ich es schließlich satt man hat ja Uebung darin, wenn man drei Männer gehabt bekommen, bei ihm zu sißen, denn er konnte sich doch nicht hat. erholen, und so ging ich denn am Abend mit Kunz aus. Der Mann war ja äußerst eifersüchtig... denn wissen Sie, Sunz hinab. war unser Chambregarnist. Er hätte mich sicher gern geschlagen, hätte er gefonnt; er fonnte bloß nicht. Ah nein, Herrgott, in hartem Ton. er fonnte nicht, so jämmerlich war er dran."

Kriegs- Poesie".

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Sie begann wieder zu weinen.

Wer mag denn da nur liegen?" sagte sie bald darauf und wies neugierig auf den Grabstein. ,, Aber das ist ja Kunz, Ihr dritter Mann!" rief Karl crstaunt.

Ach richtig," sagte sie und fing abermals an zu weinen, noch heftiger als vorher.

Karl wollte gehen, aber da hörte sie auf und drehte sich nach ihm um.

Haben Sie Kinder? Ach nein, wohl nicht, Sie sind noch so jung! Aber das kommt schon." Sie stieß ihn mit dem Ellbogen in die Seite und lachte vertraulich. Ich habe vier Kinder; die sind in Kopenhagen  , jawohl, und ich habe sie viele Jahre nicht gesehen, aber im Sommer, im Sommer" ,, Dann wollen Sie vielleicht zu ihnen hinüberreisen?" Nein, der himmlische Vater behüte mich; da muß man ja übers Wasser."

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Sie haben wohl ein Logis?" " Jawohl," erwiderte er. Es lief ihm kalt den Rücken

Bringen Sie nun bald das Wasser?" fragte sie plötzlich Das Wasser--?"

Ja, Sie sehen doch, daß es hier trocken zu werden an­fängt!" erwiderte sie und wühlte mit ihrem Krückstock in der Erde.

" Ja, nun werd ich es holen gehen," sagte er und entfernte sich schnell. Sie hielt ihn also für den Totengräber.

Drüben in der Allee drehte er sich um. Groß und schwer Tag sie auf allen vieren und befühlte den Grabstein ihres dritten Mannes.

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Er eilte davon, schneller und schneller, als würde er ver­folgt. Aber das Bild der Siebzigjährigen, die geistesschwach und halbblind an einem Krüdstock am Rande des Grabes umherwankte und die Gräber ihrer drei Männer nicht aus­einanderhalten konnte, trotzdem aber lüstern die Hand nach dem vierten ausstreckte, dieses Bild verfolgte ihn immer weiter und stand klarer und klarer vor ihm, bis es zu einer Grimasse wurde, der fürchterlichsten, die ihm das Dasein je geschnitten hatte. Alle Schönheit und Harmonie von vorhin fiel hilflos zusammen; gebrochene Laute, halb wie Lachen, halb wie Notrufe, entstiegen seinem Halse, so litt und stöhnte er. Er mochte sich sagen, er sei ein Wechselbalg, eine Miß­geburt, und alles gerate ihm stets in den verkehrten Hals; aber die Grimasse hing ja dennoch da; was ihn erreichte, war und blieb ein Zerrbild.

l'Etranger" ist eine der seltenen ernſten Zeitschriften Frankreichs  , die feit Ausbruch des Krieges bis jezt nicht nur ihr Erscheinen nicht eingestellt, sondern auch keinen einzigen Kriegsartikel gebracht haben. Nicht minder beachtenswert ist die Tatsache, daß diese Zeitschrift bei der Berücksichtigung deutscher Werte völlig unbeeinflußt vom blinden Deutschenhaß geblieben ist. So ist in der soeben erschienenen März Nummer eine sehr wohlwollende Besprechung eines, wie die Voss. 3tg." bemerkt, echt patriotischen deutschen   Werkes enthalten, nämlich Rudolf Euckens Zur Sammlung der Geister".

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nicht zur Gattin und Mutter; sie war geschaffen zu lieben, brachte es aber trotzdem zu nichts. Vergeudung! Und bein Vater, der sich nach dem Gefängnis zurücksehnte, um sich wieder der Freiheit erfreuen zu können, gleichfalls Ver­geudung! Rasks Leben war Vergeudung, wenn er dem Tiere folgte, und Vergeudung, wenn er der Idee diente! Sörensen war ein verpfuschtes Subjeft, an seiner Frau war ein un­gewöhnlicher Charakter zugrunde gegangen. Das Gute war vergeudet, und das Schlechte war vergeudet!

Und Aage, Aage!

Zweimal hatte er früher der entseßlichen gähnenden Leere ins Gesicht gestarrt, wobei sein ganzes Menschtum wach und in Aufruhr war: an dem Tage, als er mit dem Tode im Herzen den letzten Rest des Glaubens an ein Jenseits ver­nichtete, das Kissen, auf dem er sterben sollte, der nackten Wahrheit opferte! Und an dem Tage, als er sein eigenes Leben anbot als Ersatz für das des Freundes und nur auf die große graue Verantwortungslosigkeit stieß. Beide Male hatte. er alles eingesetzt nuzlos. Denn jetzt umflutete ihn die Leere zum dritten Male, schlimmer als je, in einem end­losen Meer von Nuzlosigkeit, die ihn mit starrmachendem Entsetzen erfüllte. Er faßte sich an den Kopf, umschloß mit seinen Fingern das Gehirn wie mit einem Ringe, in wahn­sinniger Furcht, daß es zerspringen würde.

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Und mit gequältem, nervenbebendem Ausdruck starrte er auf die unendliche Fläche der Zwecklosigkeit hin, wo Woge. ,, Dann kommen Ihre Kinder also zu Ihnen?" auf Woge ihm entgegenfam, mit Geplätscher und Stöhnen, ,, Nein, sie werden sich schön hüten, sie haben ihrer alten seufzend und spielend. Jede Woge trug etwas von dem, was Mutter nicht so viel gegeben, wie auf meinem Nagel sigen er gelebt und gelitten, auf ihrem Rücken, schlug um, warf es kann, das haben sie nicht. Alles sollen ihre schmutzigen zu seinen Füßen ab und brach in Schaum zusammen. Gören kriegen, damit unsereins verhungern kann, so alt, wie Vergeudung!" sagten die brechenden Wellen. Vergeudung! Hier legen wir Deine Liebe nieder." Bergeudung! Das man ist." Sie begann wieder zu schnauben. Sie können mir glauben, für eine Frau, die nahe an siebzig ist, ist es hart, Es mußte doch irgend etwas geben, das erreicht werden waren Deine Träume!"-Bergeudung! Alles, was Du ge­feinen Mann zu haben! Und alles ist so teuer. Sehen Sie sollte, wenn's auch nur ein Rhythmus, eine Schönheitsforde- liebt und gehaßt hast!" Bergeudung! Deine Leiden, Sie ergriff wieder seinen Ueberzieher und flüsterte: Ich rung war! Eine Forderung zur Einhaltung der Linien Deine Furcht und Dein Grauen!"-" Vergeudung! Hier fönnte ja recht gut einen Chambregarnisten zu Hilfe nehmen. mußte es doch geben, so daß wenigstens die Erfüllung der Deine Freude an Kraft und Schönheit." Und hier Deine guter oder schlechter verlangt Freundschaft, Deine Ehrfurcht vor dem Leben, Deine Qualen. Aber die Leute sind immer so schnell bei der Hand, und man Anlagen des einzelnen- mill ja nicht gern, daß einem etwas Schlechtes nachgesagt wird, werden konnte. Es meldete sich also doch ein Lebensziel, so Vergeudung Vergeudung!" Und Aages Bild wurde ihm nicht wahr? Ich bin ja noch eine gesunde Frau." bescheiden man auch war; und seine Wehen   waren dennoch vor die Füße geschwemmit, willenlos, tot. Ihn selber aber hoben die Wogen auf ihren Rücken. Sie Karl wurde unbehaglich zumute, etwas von den alten berechtigt gewesen und zeigten nicht das unnatürliche An­vergiftet war. glucksten und fangen ihren Refrain und trugen ihn hoch Ziel. In der Natur draußen gewiß, aber die Menschen Hoffnungslosigkeit und Unlust zum Leben, hoben ihn und zu sagen. Sie legte den Kopf fofett auf die Seite und lächelte: waren die Hefe des Lebens, sein Auswurf! Nicht einmal schleuderten ihn weit hinaus in die wirbelnde Zwecklosigkeit Glauben Sie wirklich? Ja, denn es ist teuer, und es friert einen Rhythmus konnten sie aus dem Dasein gewinnen, ge- des Lebens: Vergeudung! Vergeudung! einen so im Winter, wenn man allein ist. Ich hätte gern schweige denn ein harmonisches Ganze. Seine Mutter taugte Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Tb. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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Efel arbeitete sich in ihm empor. Deshalb können Sie schwellen deſſen an, der staffos zugrunde, nichts erreichte sein empor mit all seiner Schwäche und seinem Jammer, seiner gewiß ruhig einen Chambregarnisten nehmen," zwang er sich

alles ging resultatlos

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