Nr. 180.- 1915.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Sonntag, 8. Auguft.
Domestikation und Raßenverschiedenheit nun aber bei Tieren die Formen mit nur teilweiſer Entfärbung, 42-3entimeter- Batterie zerstört, wobei vier Soldaten getötet wur
verursacht worden sind.
wiederfinden.
Weiterhin ist das Feld mit Schüssen übersät und zwischen Unkraut und Kornblumen liegen im Getreide ganze Haufen gefallener russischer Soldaten, mitten unter ihnen auch zahlreiche österreichische Soldaten, die in einem Bajonettangriff schließlich Heldentod fanden. das russische Fort in Rzesna Polska eroberten und dabei den
völlige Farbstoffmangel in Haut, Haaren usw., tritt unter Domesti- verdeckt, innen bergen sie eine Küche, ein Munitionsmagazin, lation viel häufiger auf als im Freileben. Besonders häufig sind Riegeftätten. Eine dieser Kasematten wurde vom Geschoß einer Die Lebensbedingungen des Menschen zeigen eine gewisse Aehn pigmentarmen Rassen entsprechen. denen beim Menschen die hellhäutigen, blondhaarigen, d. H. den. Daneben hat ein wohlgezielter zweiter Schuß einen Trichter Diese helleren Abarten ausgegraben und dort lagernde große Munitionsvorräte schwer bc= lichkeit mit den Lebensbedingungen unserer Haustiere, und es liegt fonnten sich aber nur unter bestimmten flimatischen Ver- schädigt. Auf dem Boden sind neben Trümmern von Waffen Am Eindeshalb die Vermutung nahe, daß einzelne förperliche Merkmale des hältnissen erhalten und auf die Nachkommenschaft vererben. besonders zerbrochene Maschinengewehre zu sehen. Menschen durch diese Umstände sich entwickelt haben, genau wie bei Dieſe Hellfarbigen vermögen z. B. nicht auf die Dauer gang des Forts waren die Stacheldrahtverhaue an vielen unſeren Haustieren durch die Domestikation( häusliche Züchtung) in den heißen Ländern zu leben, weil ihnen nämlich der Farbstoff Stellen zerrissen. Viele blecherne Kisten mit russischen Patronen Veränderungen in ihrem Bau, besonders im Hautapparat und in der Haut fehlt, der eine Schußeinrichtung gegen die blauen und große Vorräte von Munition für Maschinengewehre lagen Skelettsystem hervorgerufen worden sind. Gründliche Untersuchungen, und ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes darstellt. Wo dieser herum. An der Durchruchsstelle lag ein russischer Offizier, offendie Eugen Fischer angestellt hat, sprechen nun dafür, daß es Schutzstoff der Haut nur in geringen Mengen vorkommt, treten schwere bar aus reicher Familie, was die überaus feine Montur und die dem wirklich so ist. Nicht nur die heutigen Kulturvölker, sondern Haut- und Allgemeinerkrankungen auf. Die hellfarbigen Menschen seidene Wäsche beweist. auch die Halbkulturvölker, ja auch die Primitiven erweisen sich durch rassen konnten sich deshalb nur in der gemäßigten und kalten ErdDomestikation beeinflußt, d. h. sie zeigen Veränderungen im Körperbau, die durch künstliche Eingriffe in zone ausbilden, weil nur hier die Bedingungen gegeben waren, welche die Ernährungs- und Fortpflanzungsbedingungen variante auftretenden Aufhellung ermöglichten. die Erhaltung und Weiterzüchtung der als erbliche DomestikationsWelches sind nun die Veränderungen, die der Mensch durch die die große Schwankung in der Körpergröße der Haustiere Als ein weiteres Ergebnis der Domestikation glaubt man auch Domestitation in seinem Körperbau erlitten hat. Es stellt sich heraus, und Menschen ansehen zu müssen, da derartige Größenschwankungen daß die meisten der Eigenschaften, die die Haustiere durch Domesti unter den wildlebenden Formen nicht vorkommen. So beträgt der fation erworben haben, sich auch beim Menschen als Rassenmerkmal unterschied zwischen menschlichen kleinsten Zwerg- und größten Gegen den Seidenbau in Deutschland . Nur zwei Veränderungen, die die Haustiere im Vergleich zu ihren Riesen- Individuen 205 Zentimeter. Weiter hat man ausgesprochene Vor nicht allzu langer Zeit wurde angeregt, im Verein mit wildlebenden Artgenossen aufzuweisen haben, treten beim Menschen Zwerg- und Riesenrassen wiederholt bei unseren Haustieren ge- der Kriegsfürsorge die Seidenraupenzucht in Deutschland wieder nicht auf, nämlich die große Verschiedenheit in der Ausbildung der züchtet. Man denke nur an unsere Hunderassen. Die menschlichen zu beleben. Gegen diesen Vorschlag wendet sich Prof. Baul SchulzeOhrmuschel und die bei fast allen Haustieren zu beobachtende werg- oder Pygmäenvölker wären also demnach weiter nichts Krefeld , und zwar mit durchschlagenden Gründen; die Sache ist als lofale durch Domestikation entstandene Größenvarietäten. nämlich vor allem unwirtschaftlich, wie schon viele gleichartige Fleckung. Fischer sieht nun in der Verschiedenheit, die die menschlichen Auch andere körperliche Merkmale des Menschen, die eine große Ver- Versuche gezeigt haben. Zur Ernährung der Seidenraupen beRassen in bezug auf ihre Haarbeschaffenheit aufzuweisen haben, ein schiedenheit bei den einzelnen Individuen und Rassen aufweisen, wie nötigen wir Maulbeerblätter. Der Maulbeerbaum läßt sich zwar Merkmal der Domestikation. Man unterscheidet bekanntlich glatthaarige, 3. B. die Mannigfaltigkeit der Nasenformen, glaubt Fischer als in Deutschland züchten, aber der Landmann würde bald davon abwellighaarige und fraushaarige Rassen. Eine solche Verschiedenheit in durch Domestikation entstanden und weiter entwickelt ansehen zu kommen, denn für ihn würde es sicher wirtschaftlicher sein, Obst, der Haarform ist nun auch bei vielen Hausfäugetieren festzustellen, müssen. Die Domestikation steigert seiner Auffassung nach die Gemüse oder Korn zu bauen. Selbst in der Sonne Italiens , wo Mannigfaltigkeit der körperlichen Merkmale sowie das numerische man die Maulbeerbäume am Feldrand pflanzte, sieht man sich während ihre wildlebenden Verwandten stets nur glattes Haar befizen. Auftreten der einzelnen Abweichungsformen, so daß einmal auf neuerdings zu einer Einschränkung gezwungen. Man hat weiter Fischer schließt daraus, daß auch der Mensch ursprünglich nur glatthaarig war, und daß die beiden anderen Haarformen infolge der getretene Varianten leichter erhalten bleiben und sich weiter über- versucht, anstatt der Maulbeerblätter die Schwarzwurzel als Futter für die Raupen zu verwenden. Versuche, die in dieser Richtung an Domestikation erst später entstanden sind und zwar wiederholte Male, tragen können als im Naturzustand. Diese interessanten Untersuchungen gewähren einen Einblick in der Textilfachschule in Krefeld ausgeführt wurden, wurden aufunabhängig von einander. Die Konsequenz dieser Auffassung ist natürlich die, daß man in der gleichartigen Haarbeschaffenheit( etwa sonst dunkle zusammenhänge. Es bedarf aber weiterer Forschung, gegeben, da das Futter die Güte der Seide ungünstig beeinflußte der Kraushaarigkeit der Afrikaneger, Negritos und Melanesier) fein um die Rassenverschiedenheit, die zweifellos durch verschiedene und auch der Anbau der Schwarzwurzel zu diesem Zwede unwirtFaktoren bedingt ist, zu erklären. schaftlich ist. Dazu kommt noch, daß die Raupenzucht viel Raum beansprucht, so daß der italienische Bauer während der Zucht den Raupen fast sein ganzes Haus einräumt und selbst nur in einem bescheidenen Winkel haust. Es erscheint fraglich, ob die einheimische Bevölkerung sich hiermit abfinden würde. Ganz unmög lich können wir aber mit den Löhnen in Italien und Japan in Wettbewerb treten. Deutschland ist eben von Natur nicht zur Era zeugung von Rohseide oder Baumwolle bestimmt, und so glaubt Prof. Schulze wohl mit Recht, daß das Geld, das für solche Zwede geopfert werden würde, sicher besser anderweitige Verwendung finden könnte. Man muß die Seide als eine Art Bodenprodukt ansehen, dessen Beschaffenheit eben vom Klima abhängig ist. Für Deutschland , das Land der führenden chemischen Industrie, kommt noch hinzu, daß die Kunstseide immer mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.
Zeichen der Verwandtschaft sehen darf.
Noch auffälliger als in der Haarform zeigt sich der Domestitationseinfluß auf die Beschaffenheit des Farbstoffs( Pigments) der der Haut, den Haaren und der Regenbogenhaut des Auges ihre bestimmte Färbung verleiht. Während die Färbung der Säugetiere in der Hauptsache durch den Farbstoff der Haare bedingt ist, tritt beim Menschen wohl als Ausgleich mit dem Schwund des Haarkleides die neue Hautfärbung als neues Merkmal auf. Sie ist bei den einzelnen Menschenrassen äußerst verschieden und zeigt
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Kleines Feuilleton.
Felder des Todes.
B.
Im Wiener „ Kuryer Polski" gibt ein Berichterstatter einen plastischen Bericht über einen Besuch der russischen Schüßengräben bei 2emberg nach der Vertreibung der Russen:
Auf der Straße nach Janow ziehen wir dahin. Vor uns ein deulicher Train und schwere österreichische Batterien. Einige Meilen von Lemberg entfernt, rechts und links von der Landstrake, ist die Erde weithin aufgewühlt, wo russische Schützengräben lausen, die trefflich gedeckt und geradezu durch einen Wald von Stacheldrahtverhauen geschützt waren. Weiter davon erheben
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Notizen.
alle Uebergänge vom tiefen Schwarzbraun des Negers bis zum Weiß des Nordeuropäers. Als Ausgangsform ist die Dunkelhäutig feit anzusehen. Der Nordeuropäer hätte sich also in bezug auf seine Hautfarbe am meisten von der ursprünglichen Menschenform entfernt. Während man nun früher meinte, die helle Hautfarbe des Europäers ähnlich wie die weiße Haarfarbe der Polartiere auf eine Anpassung des Diluvialmenschen an die Eiszeiten zu erklären, hat Fischer einwandfrei nachgewiesen, daß es sich hierbei wirklich um ein Domestikationsmerkmal handelt. sich Verschanzungen, die inmitten des Hagels der russischen Kugeln Während die Ruffen in ihrer Um diesen Nachweis zu erbringen, untersuchte In Chopins Heimat. er zu von unseren Soldaten errichtet wurden, als sie von dieser Stelle nächst die Augenfärbung bei verschiedenen Säugetieren. Dabei gegen Lemberg losgingen. Wir verlassen den Weg in der Richtung Not den Polen das Blaue vom Himmel herunter versprechen, haben zeigte sich, daß bei den Polartieren die Augenfarbe wie auch die zum Fort, das in Rzesna Polska auf einer Anhöhe errichtet wurde. fie Chopin , dem größten polnischen Komponisten, recht übel mitHautfärbung an den nicht behaarten Stellen dieselbe ist wie bei Auf einmal lenten die ersten Schüßengräben unsere Aufmerksamkeit gespielt. Wie aus Sochaczew gemeldet wird, ist der Gutsho ihren nicht in den Polargegenden lebenden nächsten Verwandten. auf sich. Sie sind sorgfältig ausgebaut, mit einem Dach, das auf Bclazowa Wola, der Geburtsort Chopins, von den fliehenden Russen Das Geburtshaus des Komponisten ist Sie stimmt z. B. beim Eisbären und braunen Bären vollständig Balken ruht. Im Gebält mit Panzerblech verschalte Oeffnungen, vollständig zerstört worden. überein. Dagegen stellte er fest, daß die Augenfärbung verschieden hinter denen die Schüßen gewesen waren. Auf der Erde im nicht mehr vorhanden, und das Chopin - Denkmal, das im Park des ist beim dunklen Wildschwein und hellen Haus- Staub liegen Karabiner, zerbrochene russische Gewehrkolben, Post- Gutshofes aufgestellt war, ist nur noch ein Haufen Steine. schwein. Die Aufhellung der Farbe muß also als ein farten und Papier mit Blut besprint. Durch ein aus Russische Eroberungen. In Russisch- Polen wurde Ergebnis der Domestikation angesehen werden. Der gleiche Unter- Stacheldraht gebildetes Tor gehen wir auf die Anhöhe in einer Niste verpackt eine Marmorgruppe gefunden, die Mutter schied besteht nun in den Augen hell- und dunkelhäutiger Menschen- von Rzesna, die in ein starkes russisches Fort umgebaut und Kind" darstellt. Sie scheint aus Ostpreußen entführt zu sein rassen, mithin ist die hellere Augen- und Hautfärbung des worden war. Auf der Erde liegen in der größten Un- und wurde dahin zurückgeschickt. weißen Menschen ebenfalls als ein Produkt der Domestikation an- ordnung Gewehre und Handbomben, deren Gestalt an die ge= zusehen. Ja, Fischer glaubt diese Aufhellungserscheinung mit dem wöhnlichen Handlaternen oder an kleine Flaschen erinnert. Hier Verbotene Feldpostbriefe. Der Corriere della als Hemmungsbildung bekannten Albinismus in Zusammenhang sind die Kasematten für die Offiziere und Soldaten, und sorg- Sera" meldet, daß die italienische Zenjur die Veröffentlichung von bringen zu können und sie nur als dem Grade nach von diesem fältig ausgebaute Stellungen der russischen Artillerie. Die Kase- Feldpoftbriefen verboten habe, weil solche Briefe oft Notizen entverschieden ansehen zu müssen. Auch der Albinismus , d. H. der matten sind aus Beton und Eisen gebaut, das Dach mit Gras hielten, die dem Feinde nüßen könnten.
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Die Erweckung der María Carmen.
Von Ludwig Brinkmann.
Eines weiß ich: wenn ich mich vielleicht auch über all das Schwere hinweggesezt, hinweggetäuscht hatte, das seit dem Mai über mich hereingebrochen, über den Tod Wards, den Mordanschlag im Gebirge, den Verlust meines Vermögens und die Trennung vom Freunde, den Gram darüber und die Tropenglut zweier langer, arbeitsvoller Jahre sie müssen doch in meinem Innern ärger gewütet haben, als mir in dem bewegten Wechselspiele der Ereignisse bewußt geworden; sonst hätten sie mich nicht in Orizaba so jählings niederzuschmettern, auf das Krankenbett zu werfen vermocht. Nun ist das aber überwunden.
Mit Liebe fast denke ich an die Vergangenheit zurück. Wenn sie auch feine Erfolge gebracht hat es war doch Leben gewesen! Ich sehe die Dinge bald wie Marina an: ich will eben leben, weiter nichts! Und es war doch ein höheres, mächtigeres Leben, als jenes fremde Kind jemals
zu führen imstande sein wird.-
Mit besonderer Rührung erinnere ich mich an den Tag
der letzten Fahrt von Daraca nach Puebla . Es war seltsant: als ich zum ersten Male auf dieser Strecke gefahren, war es Jane gewesen vor langer, langer Zeit. Als ich neulich zurückkehrte geschah es mit ihrem Gatten, mit Richard Didinion.
Er hatte mich leicht begrüßt und sich dann in einer Ecke des Pulmanwagens niedergelassen, während ich draußen auf der Plattform saß und langsam mich durch die wilden Schluchten des Gebirges hintragen ließ. So wurde es allmählich Mittag, und ihm erging es ebenso wie damals seinem Weibe: die Hiße im Innern des Wagens wurde schließlich unerträglich, so daß er zu mir hinauskommen und sich notgedrungen an meine Seite sezen mußte. Beide sprachen wir fein Wort und rauchten unsere Zigarren.
Endlich schien ihm doch die Situation unbehaglich zu werden, und er sagte knurrend:
„ Sie wissen, was sich zugetragen, vermute ich?" Schwer zu sagen, Herr Dickinson; ich weiß ja manches.." ,, Natürlich wissen Sie! Sie sind ja beteiligt.
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"
"
Darf ich bitten, sich ein wenig deutlicher auszudrücken?" sagte ich auffahrend. Sie wissen, daß mir meine Frau vor ungefähr einer Woche aus Buebla telegraphiert hat, sie reise nach Europa ." " Ich habe etwas Derartiges wohl gehört, wenn ich auch von dem Telegramme nichts weiß!"
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Nun ja! Sie wissen also, mit wem Jane reist?" Habe keine Ahnung, Herr Dickinson! Ich dachte, Ihre Frau führe allein!"
Er sah mich mit einem langen Blide an, als wollte er mir in den Grund meiner Seele schauen. Dann sagte er: ,, Sie wollen mir einreden, Sie wüßten nichts. Ich habe aber die Beweise in meinen Händen. O diese niederträchtigen Briefe! Mein Gott, daß alles so hat kommen müssen!"
Ich fühlte keine Veranlassung, das Gespräch fortzusehen und wartete geduldig ab. Dickinson, der mich augenscheinlich ein wenig ausholen wollte, fuhr dann fort:
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Wenn Sie es nicht wissen oder wenigstens nicht wissen wollen so muß ich es Ihnen schon sagen: Jane reist mit Herrn Stuart, Ihrem ehemaligen Partner!"
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,, Ach nein," sagte ich lächelnd, Stuart schwimmt auf dem Stillen Meere; vor ein paar Tagen schiffte er sich in Salina Cruz nach Columbia ein."
Dickinson wollte es nicht glauben; ich gab ihm aber mein Ehrenwort, daß es wirklich der Fall sei, und erzählte ihm die Einzelheiten.
Gottlob," sagte er leise, so ist mir das Schlimmste wenigstens erspart geblieben Jane reist allein. Die Dirne war nicht Dirne genug, der Bube nicht genug Bube, um mir
das anzutun!"
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Ich benutzte die Gelegenheit, einiges zur Verteidigung meines Freundes zu sagen, wie er stets das Ende gesucht, aber nicht gefunden, und wie er, als es sich ihm schließlich doch gezeigt, es freudig und fest erfaßt habe, um seine Schuld in der Fieberluft Columbias zu büßen.
" Schließlich ist er jezt schon genug bestraft, hat es ihn doch den Besiz seiner Mine gekostet," fügte ich hinzu. und ich Unschuldiger. habe auch darunter zu leiden gehabt! Mein fleines Vermögen ist dahin!"
Bin ich denn nicht auch unschuldig, und habe ich nicht tausendfach mehr leiden müssen? Auch mein Besitz ist verloren!" rief Dickinson bitter.
das ungemein Härtere, Schwerereich duldete Janes allzu große Freiheitsliebe, der ich doch für viele Entsagung des Wüstenlebens etwas Ersatz bieten wollte, duldete, daß sie, mich fast stets allein ließ. Sie sehen selbst, ich bin allzu duldsam gewesen! Darin lag vielleicht mein Teil der Schuld.
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Dann famen Sie in das Tal. Der Imparcial fann nicht darüber klagen, daß der Erzelsior ihm nicht ein guter Nachbar gewesen aber er hat ihm die treue Freundschaft schlecht gelohnt..
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" Sie dürfen nicht alle die Fehler des einen entgelten lassen, Herr Dickinson; und der eine ist auch mehr durch die Macht der Umstände auf seine Bahn getrieben worden, als durch das frevelhafte Herz!"
Der tödliche
Ich habe so meine eigenen Gedanken darüber. Ich bin. kein gelehrter Mann, das recht und richtig zu begründen; id) lasse mich von meinen Gefühlen leiten. Blisstrahl fährt aus der an sich harmlosen Wolke hernieder, und doch mache ich die Wolke für den Brand meiner Hütte verantwortlich. Es war die Atmosphäre des Imparcial, wenn ich so sagen darf, die meinem Hause gefährlich geworden;
es war ein feindseliges Element in das Tal von Dayaca gekommen, und einer aus Ihrer Reihe hat den Streich geführt wer es war, das ist gleichgültig
Ich war betroffen über dieses so sichere Empfinden des weltfremden Mannes; ja, es lag Gewitterschwüle über dent Imparcial.
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Nur auf faulendem Boden kann der Schwamm gedeihen," fuhr Dickinson fort. Es war etwas in Ihrem Kreise frank bis in die Wurzel, und ich will Ihnen auch die Ursache nennen: das Zusammengewürfelte! Da waren der große Finanzmann im Hintergrunde, in dessen weitausschauenden Plänen sie alle nicht mehr als Schachfiguren waren, die man ,, Auch Ihre Gruben verloren?" Er antwortete nicht, sondern stieß nur mächtige Rauch um eines Vorteiles willen unbedenklich opfert; dann der todwolfen aus. Schließlich jedoch begann er: frante Buchhalter, der besser für eine fühle Schreibstube Ja, ich habe den Erzelsior verkauft. An Powell! Mein Chitagos paßte als für die tropische Wüste mit ihren verderbDasein ist in der Wurzel zerstört; was soll mir da noch mein lichen Sonnengluten; dann der kultivierte Europäer und Besitztum! Ich habe es ja nur für Jane gehabt; und seit- schließlich der stärkste, wurzelfesteste, Stuart, das Kind der Steppe, das die Mutter indessen zum Nomaden erzogen, was dem sie von mir ging, hat es feinen Wert mehr für mich. Sehen Sie, als ich vor bald sechs Jahren in das Tal sein Verhängnis war. In dieser Gruppe konnte sich der Geist von Daraca zog, ließ ich ein leichtes, behagliches Leben hinter des Silberbergmannes, dieser bedürfnislose, entbehrungsmir. Aber es trieb mich, die Erde nach Silber umzuwühlen, gewohnte, standhafte, reservierte und keusche Geist, der nur mit gierigen Händen mir ein Vermögen zu erringen um eine Leidenschaft fennt: Silber aufzuhäufen, nicht bilden. Jane und ihren königlichen Bedürfnissen dereinst Befriedi- Dieser Geist ist wie die Kattee; die ist stachelig und unschein gung zu schaffen. Nur deshalb ertrug ich so vieles, trug alle bar, aber sie saugt aus dem sonnenverdörrten Steinboden der Entbehrungen des ersten, härtesten Jahres, bis endlich das Wüste ihre Kraft; auf so reichem, üppigem Grunde wie der Haus stand; doch die Beschwerden und auch die harte Arbeit des Imparcial wächst sie nicht; vielleicht blüht dort schöneres sind schließlich noch das leichtere Teil gewesen; mein Rücken Leben, aber nun einmal nicht die Orgelfaktee. ( Echluß folgt.) ist breit genug, um vieles zu tragen; aber ich duldete auch