Nr. 18.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 22. Januar.

Ein stummer Kamerad.

Von Joh. Ferch. de

Die Zeitung und die Waldbestände.

ihre eigenen Decken den schutzlosen Pferden überwarfen, mit ihnen das Brot teilten. Welches Mitleid blüht auf in dem Leiden des menschenverzehrenden Krieges. Nicht selten gab es Kutscher  , die ihr Wenn irgend ein Ereignis besondere Beachtung in den Zeitungen Leben aufs Spiel setzten oder die Freiheit, um ihren Pferden irgend- findet, dann liebt man es, von einem Rauschen im Blätterwalde zu wie Mehrnahrung zu verschaffen. Manche Kutscher waren mit den sprechen. Wie jeder Vergleich, so hinkt aber auch dieser, denn dieses Furchtbar und schwer sind die Mühen, die der Weltbrand dem eigenen Pferden von der Heimat beisammen und ich erschaute Rauschen im Blätterwalde vermindert eigentlich das Rauschen der Menschen auferlegt, der aus einem Leben mit gewissen Bedürfnissen rührende Bilder der Pflege und der Zwiesprache. Sie sprachen mit Blätter im Walde, weil der zunehmende Verbrauch an Zeitungs­heraus dem flüchtigen Lagerleben des Feldes gegenübergestellt wird, den Pferden vom Heimaisdorf wie mit Menschen und das Pferd papier   unsere Waldbestände zu lichten droht. Nach einer Mit­dort zwar ein ungeahnt hohes Anpassungsvermögen bekundet, aber schien ihnen zu lauschen und auch jener Zeit zu denken, die wir als teilung des" Prometheus" ist in den Vereinigten Staaten  trotzdem unter den Strapazen unsäglich leidet. schildern immer wieder die durch die Ungunst des Wetters geschaffenen es vielleicht eine Granate oder versant es im Schlamm, brach sich Exemplaren 20 Die Feldpoſtbriefe die dreimal selige Friedenszeit benennen. Am andern Tage zerriß von Amerika   der Verbrauch einer Zeitung, die in 100 000 Seiten start erscheint, täglich 2,5 Heftar Erschwernisse. Es bedarf eigentlich dieser schriftlichen Vorführungen ein Bein oder starb erschöpft. Wald und bei größeren Zeitungen fann der jährliche Wald­Diese Riesen mit den sanften Augen. Eine Verwundung des verbrauch 4000 hektar betragen. Aus diesem Grunde ist man auch rückwärtigen Sprunggelents genügte oft, um sie dem Tode zu weihen. in dem Holzreichen Amerika bestrebt, Papier aus anderen Rohstoffen Der Stot fraß sich ein, eine Reinigung oder eine Pflege war nicht zu erzeugen, namentlich aus Stroh. Solches Papier aus Stroh soll möglich- Blutvergiftung. Viele starben an Lungenentzündung. Die staatliche Papiermühle von Wanian im Staate Wisconsin   her­Trog der furchtbaren Verhältnisse schauerte es uns, wenn wir wieder stellen. In Amerika   stünden für diesen Zweck jährlich 150 Millionen einen der Riesen erschießen mußten. Traurig schien es auch, wenn Tonnen Maisstroh, 10 Millionen Tonnen Baumwollstengel und rund wir einen unserer vierfüßigen Kameraden irgendwo zurücklassen 5 Millionen Tonnen von anderen Stroharten zur Verfügung. mußten, weil er nicht mehr mitfonnte.

nicht.

Der Mangel an Unterkünften, die stete Todesgefahr, das Fehlen aller Borbedingungen eines nur rudimentär bequemen Lebens, die Unbilden des Winters in Gebieten, die bar jeder Kultur und ohne Verbindung mit ihr sind, die durch mancherlei Verhältnisse gestörten Nachschübe an Proviant, ungewohnte Marschleistungen mit stark ge­fürzter Erholungsmöglichkeit, das alles bildet eine Kette, deren Ge­samtheit sich unter dem Namen Feldstrapazen verbirgt. Alle ertragen sie, aber alle versuchen auch immer wieder, eine Milderung berbei­zuführen. Es wäre töricht, einen Kämpfer zu verurteilen, der hier­für feine bergnügten Worte findet.

In den strengen Tagen, in denen die Mannschaft jeden Winkel der zerstörten Dörfer aufiuchte, um der furchtbaren Winterfälte zu entrinnen, standen die Pferde auf den Feldern. Gingen wir an ihnen vorbei, packte uns das Mitleid, insbesondere die Städter, die wir die Blicke der Tiere fast zu verstehen meinten. Und wir konnten nicht helfen. Ein erschütternder Anblick, wenn ein Pferd am Boden lag Anblick, wenn und mit dem Tode rang, mit den treuen Blicken wie um Hilfe herumjab, bis ein Revolverschuß seinem Leiden ein Ende ſetzte. Und diefes furchtbare stumme Klagen. Freilich, noch entseglicher das leise. aber seltene Wimmern. Wir entflohen ihm.

Nur ein Kombattant ist stumm- das Pferd, der treueste Kamerad, der wahrhaftige Märtyrer des Krieges. Es fällt zu tausenden, stumm die Pflicht erfüllend bis zur letzten Minute. Und dies mag nicht nur bildlich aufgenommen sein. Ich sah viele Pferde, die tot vor dem Wagen zusammenbrachen, tatsächlich bis zum legten Atemzug der Aufgabe nachkommend. Es mag einem anderen vor­behalten sein, über die Pferde bei den reitenden Truppen Be­trachtungen anzustellen. Ich denke hier nur an die der Train­abteilungen, die in den unwirtlichen Gebieten und bei den zerstörten Bahnen in diesem Kriege eine Riesenaufgabe bewältigen. Heute weiß bereits jeder Laie, welche ungeheure Aufgabe der Train zu erfüllen hat. Nachschub der Munition und der Verpflegung in diefen Worten liegt die ganze Bedeutung. Wenn man bedenkt, daß es des Gegners Aufgabe sein muß, diesen Nachschub zu be­schränken und deshalb vor dem Zurückweichen alle Bahnlinien zu zerstören, so kann man ermessen, welches Riesengebiet dem Train zu bearbeiten obliegt, um die Millionen fampffähig zu erhalten. Eine Unmenge Pferde wirkt dabei mit, gleichwie der Mensch aus den bisherigen Friedensverhältnissen herausgerissen und dem rauhen Das sind unsere stummen Kameraden, deren Schicksal nur

Leben des Feldes überantwortet.

Bei unserer Abteilung befanden sich in der Mehrzahl nieder­österreichische Landespferde, schwerer Schlag. Riefentiere mit sanften, gutmütigen Augen, eine folide Stallhaltung gewöhnt, nicht selten der Liebling des Bauernhofes, von den Kindern und Knechten gebätschelt. ( Man unterschäßt in der Stadt die Liebe des Bauern zu den Pferden.) Nun ist das Pferd im Felde, nicht selten nach einer ungewohnten langen Bahnfahrt. Der harte Dienst beginnt, rastlos bei Tag und Nacht. Eine geregelte Fütterung und ein Stall treten zurück. Ueber aufgerissene megloje Straßen, durch Kot- und Schlammfluten, oft

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In den Karpathen schien uns ein Hengst einzugehen. Wir magerte Tier zu erschießen, das ein Trainjoldat an dem Ende der hatten einen mehrtägigen Marsch und scheuten uns, das abge­Kolonne nachführte. Kaum hatten wir Raft, legte sich das Tier todmüde, schien Kraft zu sammeln, konnte aber kaum mehr das Heu fressen, das wir ihm überreichlich gaben. der Hengst wieder auf, folgte uns schwankend. Bis wir am vierten Beim Abmarsch sprang Tag emsahen, daß wir das Leiden des Tieres fürzen müßten. war nicht zu retten. Keiner wollte schießen. es doch. Dann geschah

Er

wenige bedenken. Und sie sind treu, zuverlässig und pflichttreu bis aur legten Stunde. Ihrer mag gedacht sein bei unseren Siegen, dieser wahrhaften Märtyrer in Feindesland.

Kleines Feuilleton.

Kunstgenuß hinter der Front.

Eine Erklärung der Kopfjagd.

verstehen wollen, schwarz denken lernen". In der bekannten Kopf­Wir müssen, wenn wir das Leben der primitiven Völker richtig jagd bei den Melanesiern und bei den Malaien sah man bisher nur feit. Wie Dr. Stübe in der Natur" darlegt, hat aber diese Jagd eine Aeußerung barbarischer Wildheit oder den Beweis der Tapfer­auf Menschenföpfe ihren Ursprung in religiöfen Anschauungen. Sie hängt mit dem in der primitiven Religion der Melanesier heimischen Begriff Mana   zusammen. Das Wort Mana bes ein Geist aufzufassen, es ist vielmehr eine unpersönliche über­deutet etwa Macht. Das Mana der Melanesier ist nicht als Dingen ihren Siz haben und durch sie wirken kann. Wer Mana natürliche geheimnisvolle Kraft, die sowohl in Personen wie in besigt, kann Krankheiten heilen, Wetter bestimmen, die Zukunft er­fennen. Es ist also das Mana ein Mittel primitiver Magie. Wie lichen trafibeladenen Gegenstände aus die westafrikanischen Neger bemüht sind, sich alle möge dem Tierreich zu be schaffen und sie dann über ihrer Hütte aufzuhängen, so jagen Mela nefier und Malaien, z. B. die Boyak auf Borneo  , auf Menichenköpfe, häuser der Malaien und Melanesier mit Schädeln ausgestattet um das in ihnen wirksame Mana zu gewinnen. Wenn die Männer werden, so ist das kein von barbarischer Wildheit geschaffener Zie­

rat, sondern eine Sammlung magischer Kraftmittel. In einer pri­mitiven Gemeinschaft besteht eben auch die harte Notwendigkeit, sich einen Vorrat an Macht zu sichern, wie dies die Kulturvölfer mit anderen Mitteln tun. Die Notwendigkeit der Machterhaltung zwingt die primitiven Völker, religiöse Kräfte zu diesem Zwecke auszunuzen; die anderen benugten Zerstörungsmittel, die die moderne Wissenschaft und die Technik bieten. nede 191

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Notizen.

auf garden bis um 60 Stunden ohne Schlaf, ein minderes In einem Feldpoſsibriefe, den der Köpfer" veröffentlicht, Wasser und mitunter ein fnappes Futter. Dabei nicht geringe leſen wir: Lasten, deren Transport durch die Unwegiamfeit der Straßen er­Seit einiger Zeit wird es einem leider nur fleinen Teil der männerchor Laon"( Nordfrankreich) beging nach der Auch ein Stiftungsfest. Der Deutsche Kriegs­schwert wird. Das Pferd kann nicht flagen. Die Leiden des Feldes Kameraden ermöglicht, einem verhältnismäßig gut zu nennenden Sängerzeitung" am 10. Dezember 1915 sein einjähriges Stiftungs­Arbeiter stürzen sich auf ein stummes Wesen.. Konzert beizuwohnen. Im Theater zu N. nahm ich an einem Stonzert teil, mit dem eine Geibeifeier verbunden war. Die Dar- feft. Außer Männerchören von Brahms  , Mendelssohn, Schubert, bietungen erfolgten ohne Baute und boten für Stunden einen Schumann u. a. wurden noch Bariton- und Violinsolt geboten. Das wirklichen Kunstgenuß. 65 Kameraden wurden zu diesem Konzert Verein hat während seines einjährigen Bestehens in 35 Orten Nord­Ganze stand unter Leitung von Professor Dr. Friz Stein. Der nach N. hin- und zurückbefördert. Nach Schluß versäumten mehrere von uns darunter auch ich frankreichs und Belgiens   95 musikalische Aufführungen veranstaltet den Anschluß. wir mußten deshalb den Weg zu Fuß zurücklegen. Mir tam diese Situation und dabei über 16 000 m. für Kriegswohlfahrtszwecke einge­tatsächlich fomisch vor. Im Kriege zum Konzert geben, nach Schluß im Soldatenheim einige Glas Bier trinken und dann gemütlich nach dem Reservequartier zu trotten! Welch ein Unterschied zwischen dem Kriege von früher und heute

Ich sah Pferde, müd und gebrochen, die sichtbar die letzten Kräfte aufboten. Auf Touren, in denen es bereits den dritten Tag dabinichob, tagelang ohne Futter, regenübergossen, totbedeckt. Den Kopf hängen lassend, immer wieder ziehend, wenn manchmal die Peitsche des ungeduldigen oder auch übermüdeten Kutschers Striemen zog. Nicht selten verschwand ein Pferd im Schlamme, das wir herauszuziehen versuchten, indem wir Riemen um den Hals legten und ein anderes votspannten. Nicht immer gelang die Rettung bre.9 Dann ein Schuß. Oder Pferde brachen erschöpft auf der Straße zusammen, liegen gelaffen, weil wir weiter mußten. Dit sah man Pferde in den Karpathen, die sich wieder aufrappelten und herum­irten. Freilich, oft fuhren auch andere Wagen über die auf der Straße liegenden hinweg. Ein Pferd nur.

Der Winter kam, der furchtbare Nachwinter in den Karpathen. Kein Stall, kein Obdach für die Pferde. Immer auf den Beinen, auf dem Boden Schnee oder tiefer Sot, der ein Ruhen ausschloß. Monatelang im Freien, darunter Stuten, die verwarfen, Stuten, derer Füllen neben ihnen herliefen. Und immer ein großes Ich sah Kutscher  , die über den gefallenen Pferden weinten, die

Sterben.

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Der Sang der Sakije.

Ein Roman aus dem modernen Aegypten. dol Von Willi Seidel  .

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Am 1. Weihnachtstage gings wieder in den Schüßengraben, in dem wir auch das neue Jahr in aller Ruhe begrüßten. Und hier, fast drin im Schüßengraben, in einer der vielen Höhlen, fand dann am 1. Neujahrstage eine Gesangsaufführung von 22 Sängern des deutschen Kriegsmännerchors Laon   unter Leitung des Profeffors Dr. Stein statt. Das Konzert soll fünstlerisch vollkommen auf der Höhe gewesen sein und hat allgemein befriedigt.

So facht man in gewiß anerkennenswerter Weise den Feld­grauen etwas Ersatz für all ihre Entbehrungen und Gefahren zu bieten.

das

die

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nommen.

Vorlesung. Jakob Schaffner   lieft heute Sonnabend auf Einladung der Deu fchen Gesellschaft für ethische Kultur im Bürgerfaal des Berliner   Rathauses, abends 8 Uhr, heiteres auss ungedruckten Werken" vor.

Deutsche Oper in Brüssel  . Das Darmstädter Hof­theater wird Ende Januar im Brüsseler Monnaie- Theater" Fidelio", Die Meistersinger  " und den Fliegenden Holländer" aufführen.

Der Erreger der Maul- und Klauenseuche, der bisher trop vieler Versuche nicht nachgewiesen werden konnte, soll wieder einmal gefunden sein. Dr. Stauffacher glaubt ihn in einem nur ein zehntausendstel Millimeter großen Protozoon( klein­lebewefen) entdeckt zu haben.

ließen und nicht ermangelten, ihn entsprechend mit Backschisch zu verwöhnen.

mechanische Wiegen, in den stumpfen Taft, sondern im Gegenteil: er ließ sich von den Worten durchschüttern und hin und her bewegen, von ihrem Sinn zügeln und be- Abgesehen von der Eitelkeit, die sich in gewaltiger Würde rauschen: das war etwas Neues, das war eine persön- äußerte, war er voll Unschuld, und sein gutmütiges Herz ließ liche Note, die dem braven Fiti nicht entging. Dauds sich leicht erschüttern, wo es einem fremdartigen Eindruck unter­Dies sprach der Schulmeister, und somit war Daud be­Stimme war flar; es war eine rare, biegsame Stimme. lag. Ein solcher hatte ihn jetzt ohne Zweifel getroffen, denn stätigt. Die Knaben, nach einer legten, erheitert abschäßenden Er begann mit hoher Fiſtel: das erste Wort Lob", er schwieg eine Weile, nachdem Daud geendet; dann Stritit, hatten ihren Lärm eingestellt. Sie wandten sich wieder den er lange dehnte, war kein gleichgültiger Tribut, fagte er tief. aus seinem Bart heraus: D Daud- ibn- Babal, ihren Blechtafeln zu, und ehe sie weiter lernten, strichen fie er Allah   zollte, es eine Welt für sich; ich bin sehr verwundert und heiße dich willkommen. Du hast einer Ekstase ganzen Gemeinde. ihre buntgestreiften Hemden über den Knien glatt und faßen er Lob; und die vier folgenden Attribute glänzten auf wie Es ist nicht lange her, da war ich in Kairo  , um ein Geschäft 50 spendete uns eine neue Art wissen lassen, die Fatha zu singen. manierlich wie ein Häuflein Turteltauben, das im Schatten vier goldene Nägel, mit denen er sein Lob an das Tor der abzuschließen( und das Geschäft gelang, gelobt set Gott  !). Mittagsruhe hält. Daud hatte sich in ihren Kreis einreihen lassen und hielt" Eröffnung" schmiedete. Den Tag des Gerichts" ließ er Ich kam aber gerade zu dem Feste Chamm- en- Nessim und nun ebenfalls eine Blechtafel in der Hand, ohne zunächst auch noch als drohendes Symbol in der Luft hängen; dann be- diese Sure zu singen, gleicht ihrer Art in betreff ihrer wie eine Posaune mit kleiner Nasalfärbung eine Sekunde lang hörte Sänger vor den Leuten singen. Und siehe, deine Art, nur im entferntesten zu ahnen, was er mit dem Ding machen solle. Zunächst gewöhne dich an das Schreibzeug, o Daub- gann er, so tief er konnte, den bezeugenden zweiten Teil, Vollkommenheit und des Hebens und Sentens   der Stimme, ibn- Zabal", sprach der Fifi. Stelle es mit der Linken hart sprach ihn als einen einzigen Satz aus dem Staub der sich wie es der erhabene Sinn heischt: Wo hast du das gelernt?" aufs Senie und laß die Rechte locker; das ist die Stellung für spiel vor der gepriesenen Wacht; und am Schluß zischte wie ein Herzklopfen da und fah teck umher, denn er merkte, daß er niederwerfenden Demut heraus, in einem gläubigen Versteck- Daud saß, mit seinem Heiligenschein geschmückt, nicht ohne die, die Wissen erwerben wollen. Und nun laßt uns noch dreimal die Fatha wiederholen! Und wenn du sie wohl ver- Pfeil, den der gepanzerte Moslim entsendet, der abwehrende festen Fuß faßte. Dann sprach er: Saß, der Stolz hervor: und nicht der Frrenden!" nommen haft, o Daud, und das erhabene Wort in deinem Nun erst irrten jene wirklich, da Daud sie irren hieß; nun beim Dorfe Naga- el- Kom, wo meine Heimat iſt." " Schulmeister, ich habe das von der Safije gelernt Dhr nicht schlummert, so wiederhole sie uns, gleich wie du erst waren sie in Wahrheit die Verdammten! uns bei deiner Herkunft( die gesegnet sei) gesprochen haft." Er gab ein Zeichen, und die Knaben, nach born und rückwärts sinkend, brachen mit hellen Stimmen und halbgeschlossenen Augen los:

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das Subh

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! Lob sei Allah  , dem Weltenherrn,

Dem Erbarmer, dem Barmherzigen, Dem König am Tage des Gerichts!

Dir dienen wir, und zu dir rufen um Hilfe wir;

Leite uns den rechten Pfad,

Den Prad   derer, denen du gnädig bist,

Nicht derer, denen du zürnst, und nicht der Frrenden. Amin!"

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Die Knaben ließen die Unterlippen hängen, so verblüfft Der Fifi war ein schlichter Mann. Seine Bildung ging waren sie über den neuen Ausspruch, und dann freischten sie nicht über das Mittelmaß hinaus. Er konnte rechnen, ihren Hohn über den kleinen Bauern jäh heraus, während sie schreiben, und von den Suren waren ihm, wenn es hoch tam, sich untereinander an den Kelabijen rissen. Selbst der Schul­zehn geläufig. Von dem Leiter einer Moschee hatte er meister geriet ein wenig aus der Fassung. Dann sprach er: einige dürftige Kommentare erhorcht und nicht ohne Mühe Nun, ich sehe, daß du noch ein Tölpel bist und des behalten; und was ihm entwischte, ließ er ziehen, Er Schliffs ermangelst, weil du das heilige Wort mit deinem huldigte im allgemeinen dem altägyptischen Prinzip: Der Dorfmist vermengst. Du verdientest wahrlich, wenn du nicht Senabe hat seine Ohren auf dem Rücken! Zudem war das erstemal( gesegnet sei dein Stommen) hier erschienen wärst,

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er, wie es die Talmudisten sind, überzeugt, daß ewiges Her- die Gerte auf deinen Sohlen zu spüren, bis sie plagen und letern die beste Methode ſei, wund tat es darin, Blut lassen... Doch es mag geschehen, daß Gott ein Wunder ohne es zu wissen, dem berühmten Rabbiner gleich, der da an dir tut und, nachdem er eine Stimme in dich gelegt, die schrieb: Wenn ein Snabe nach vierhundert Erklärungen ihn würdig pries, auch mit der Zeit dein dumpfes Hirn er­Es war dem kleinen Volk sehr geläufig, sie hatten ihre eine Sache noch nicht versteht, so liegt die Schuld am leuchtet und ähnliche Antworten von dieser ungezogenen Art Lust daran, sich zu überschreien. Es klang wie ein kleiner Lehrer..." wobei, wie erhellt, Lehrer wie Schüler in deiner Kehle erstickt."

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Parademarsch; mit eraften Einfäßen und gemeinsamem In- recht tief bewertet werden. Der Fifi spürte jedoch das Selbst- Daud knickte zusammen; er verstand die Zurechtweisung die- Höhe- Gehen; dabei wackelten sie, die Hände in die Hüften herabsezende solcher Anschauung nicht, sondern arbeitete brav; nicht, und sein eigenes Gesicht, das ihm das blanke Stüd geftemmt, wie eine Reihe Nippesfiguren, die durch eine Schnur unermüdlich raunzte er seine erläuternden Glossen, an denen Blech, zu dem er es neigte, verzerrt widerspiegelte, flößte gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden. Daud lauschte, wie er nie ein Wort veränderte, und peitschte die Fußsohlen der ihm Mitleid ein. Heute ging es noch gründlich; aber an ein Ertrinkender nach Luft ringt, und so fiel denn das edle Knaben mit einem entfiederten Palmzweig, wodurch der Unter- späteren Tagen trugen ihm so tief empfundene Antworten Arabisch gleich Saatförnern auf seine frisch mit Glauben ge- richt oft genug einen dramatischen Verlauf nahm. öfters ein handfestes Echo ein, so daß er trogig und heulend düngte Seele. Als die Fatha dreimal verklungen war, winkte Er ersetzte die niederdrückende Bescheidenheit seines Wissens aus der Schule stürmte und das Tintenblech, auf dem der ihm der Fifi und Daud begann. durch eine vorbildliche Strenge im Befolgen der Vorschrift; Irrtum stand, an seinem staubigen Bauche abrieb- denn Wenn man ihn ansah und schon dem ersten Einsatz er betete, was ihm Respekt eintrug, fünfmal zu den vor- schon an diesem Tage lernte er schreiben, den Anfang des horchte, mußte man erstaunt sein. Denn er leierte seine bedingten Zeiten und war, was die Technik aller Verbindlich- Alpbabets, und seinen geschickten Fingern machte es keine Sure nicht, er fang fie. Er stemmte die schlanken Hände, feiten mit dem Himmel anlangte, eine Art Autorität, weshalb Mühe. gleich den anderen, in die Hüften, berfiel aber nicht in das ihm alle reicheren Strämer ihre Sprößlinge zur Aufzucht über­

( Forts. folgt.)