Nr. 30. 1916.
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Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 5. februar.
Sprachreinigung.
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die stolzen Worte aufmalen ließ:„ Kohlen- Export und Import". Auf unsere verwunderte Frage, wie er denn zu einer solchen Bezeichnung täme, er habe doch sicherlich keinen Kohlenegport und-import, er widerte der biedere Mann:„ Na immer! Id verfoofe Stohlen im Haus, det is der Import, und id verkoofe Stohlen außerm Haus, nach'm Keller und bis vier Treppen, det is der Export!"
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fördert eine reiche Fülle neuer Funde ans Tageslicht. Wie wir einem Bericht der„ Neuen Zürcher Zeitung " entnehmen, hat die Grabungsstelle sich vor allem als sehr reich an Tonwaren erwiesen. Bis jetzt sind Im Februarheft der Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen über 30 gange Gefäße dem Seegrunde enthoben morden, dazu eine Sprachvereins" veröffentlicht Geh. Oberregierungsrat Dronte die größere Bahl leicht ergänzbarer Gefäße sowie Scherbenmaterial, das Leitfäße, nach denen der vom Berliner Polizeipräsidenten einberufene sich zu einem großen Teile jedenfalls wieder zusammensezen lassen Ausschuß für Verdeutschung der fremdsprachlichen wird. Die aufgefundenen Stücke beweisen, daß in dieser NiederGeschäftsschilderaufschriften gearbeitet hat. Sie lauten: lassung Tonwaren von außerordentlicher Mannigfaltigkeit der Technik 1. Ausgangspunkt und Endziel der vorliegenden Liste ist die sprachund der Verzierung hergestellt wurden, und zwar von dem ganz liche Läuterung des Straßenbildes, der Schilder und Aufschriften. Ausdrücke, die nur im inneren Geschäftsbetriebe vorkommen, find primitivsten, wie wir ihnen schon in der neolitbifchen Zeit begegnen, bis zu Erzeugnissen, die auf eine hohe Entwicklung in der Bearbeitung, nicht anfgenommen. 2. Oberste Nichtschnur bleibt der bewährte Leitfag bes Allgemeinen Deutschen Sprachvereins: Kein Fremdwort für Jm Verlag von Georg Müller in München erschien in diesen Formung und Verzierung des Materials schließen lassen. Die feinsten Wochen ein Roman Lodz , das gelobte Land" von dem davon sind von tiefschwarzer Farbe mit einem Glanze ähnlich dem das, was deutich gut ausgedrückt werden kann. 3. Berechtigte polnischen Dichter V. St. Reymont. Die Entstehung des Werkes der römischen Terra sigillata- Waren. Daß eine Töpferei auf dieſem Handelszwecke werden nach Möglichkeit berücksichtigt und geschont. Nicht jede eingewurzelte Gewohnheit ist aber berechtigt und der Er- liegt eine Reihe von Jahren zurüd. Daß er jegt bei uns einen Pfahlbau betrieben wurde, beweisen zahlreiche im Brennen verunhaltung wert. 4. Neue Entlehnungen aus lebenden Sprachen mögen Ueberfeger fand, ist dem Interesse zu verdanken, das der Krieg für glüdte Stücke, die man zweifellos, wie das auch in den gegenanstößiger sein als überlieferte Ausdrücke der klassischen Zunge; das Bild einer Stadt, deren Wesen und Charakter durch die Ent das eroberte Polen erwedt hat. Reymont malt in seinem Buche wärtigen Töpfereien geschieht, wegwarf. Der Massenhaftigkeit der Töpferwaren gegenüber treten die bis Fremdkörper und auszumerzen bleiben beide. 5. Ausgeschlossen wicklung der Industrie einerseits und durch seine volkliche jetzt gefundenen Bronzegegenstände weit zurück. Es find bleiben amtliche Benennungen von Behörden usw., eingetragene Busammensetzung andererseits bedingt wird. Aber diese Stadt wird Nadeln, Messer, eine Sichel, eine im Feuer start deformierte Speers weniger erschöpfende Erläuterung des fremden Wortes soll erstrebt Die Juden und die Deutschen sind es, die sich als tapitalistische schaftliche Forschung als diese Gegenstände sind jedoch zwet ihm zum Sinnbild Polens , des ausgebeuteten und gefnechteten. spige, verschiedene Ringe, ein Schwertstück usw. Wichtiger für die wissenwerden, sondern eine deutsch gedachte Bezeichnung der Sache. 7. Gindeutschungen durch deutsche Endung und Schreibung sind zulässig, und ihm das Blut aussaugen. Während die Polen Revolution Nadeln, Sicheln, Speerspißen und Messern verwandte. In der einen Schmarozer auf dem Körper des polnischen Volkes festgesetzt haben Gußformen aus Sandstein, die man zur Herstellung von tpenn sie sich den Gesezzen deutscher Wortbildung einfügen. Undeutscher Gehalt in erborgtem deutschem Gewande wirkt gezwungen und machten, haben jene Geschäfte gemacht, und sie sind groß und mächtig waren noch die Holzapfen vorhanden, mit deren Hilfe man die geichmacklos. 8. Wo eine gute Verdeutschung noch fehlt, ist der geworden; find die Herren geworden, indes die ursprünglichen Be- beiden Stücke der Gußform genau aufeinander passen konnte. Sie fremde Ausdruck in die Liste nicht aufgenommen, wo Zweifel be- fizer des Landes beiseite geschoben wurden und verarmten. Die liefern den unzweideutigen Beweis von dem Vorhandensein einer standen, ist er in Klammern gefegt und einstweilen noch wahlweise Fremden find eingedrungen und haben die Macht an sich geriffen. Bronzegießerei auf dieser Ansiedelung. Da sich bisher fast alle derSie wollten verdienen, und sie haben verdient. Sie haben maglos artigen Gußformen, die die Sammlungen der Schweiz aus ver. zugelassen. a. ungewohntes befrembet leicht zunächſt. Schäße angehäuft und für ihre falten, egoistischen Zwede das Bolt schiedenen Fundorten bergen, als gefälscht erwiesen haben, ſo büfte gebildetes oder yenbelebtes deutsches Wort hat denselben Anspruch in die Fron gezwungen. der neue Fund zur Entscheidung der Frage, ob Gußformen aus auf Würdigung und Erprobung wie ein neues Fremdwort. Wem ein Vorschlag nicht gefällt, der schelte nicht bloß, sondern ersinne die ganz die Stadt der Fremden ist. Es ist nicht lange her, da ſein. Interessant find auch schließlich die zahlreichen Bruchstücke bes Reymont malt das Bild der aufsteigenden Industriestadt Lodz , Sandstein überhaupt angewandt wurden, von besonderer Bedeutung Besseres, täuscht den Käufer zum Schaden des deutschen Herstellers, zum eine halbe Milion. Damals blühte in Lodz das ehrliche Hand- aus Weidengeflecht hergestellt und mit Lehm gedichtet wurden, wie 10. Deutsche Ware lobt sich selbst. Frember Aufpus war dieses Lodz eine Stadt von 20 000 Einwohnern; nun zählt es Berpuzes der Hüttenstände, die deutlich beweisen, daß die Wände Nußen und zum Spott des lachenden Feindes. Deutscher Kaufmann, gewerbe. Seine Webearbeiten waren folibe wie fein Charakter. bies Tacitus auch von den Wohnstätten der Germanent berichtet. deutscher Käufer, seid deutsch !- Aber dann kamen die Maschinen. Und die Gründer famen, die Damit wird dann auch wohl die Ansicht, als seien die Pfahlbauten Hierzu wird uns von unterrichteter Seite noch geschrieben: Der Sprachausschuß hat in sieben Sigungen seine Arbeiten ziemlich Juden und die Deutschen . Sie gründeten Fabriken und impften der Blockbauten aus Rundholz gewesen, ähnlich den gegenwärtigen beendet; eine demnächst stattfindende Bolligung soll das Siegel bar Stabt jenen furchtbaren Arbeitsbazillus ein, der am Organismus Alpenhütten, endgültig beseitigt sein. unter drücken. Ueber die dem Ausschusse zugewiesenen Aufgaben find in der Menschheit frißt". Der Rubel wurde zum alleinseligmachenden Das Gehenlernen eines Blinden. der Deffentlichkeit vielfach unzutreffende Mitteilungen verbreitet Gotte. Der Begriff Lodzermensch ist nun identisch mit dem Beworden, was dann zu falschen Auffassungen geführt und in manchen griff eines gefühllosen, herzensrohen Machers, der nur erwerben, So eine zweite diebische Stadt gibts in operiert worden. Ein 15 jähriger Knabe, von Geburt an blind, war erfolgreich Geschäftskreisen Beunruhigung hervorgerufen hat. Wie die obigen erwerben, erwerben will. leber sein Sehenlernen machte Dr. Augstein Lettiäße zeigen, war dem Ausschusse nicht etwa die Aufgabe zu fierten Menschen zu machen. Lodz aber, das ist ein Wald, eine unterschied sich der Knabe gar nicht von einem Blinden. Er lief ganz Europa nicht mehr."" Du vermeinst, Geschäfte unter givili- interefiante Erfahrungen. Die ganze dritte Woche nach der Operation gewiesen worden, die deutsche Geschäftssprache im ganzen von Wüste- hast du scharfe Krallen, dann geh' mühsam vorwärts und ebenso wie vor der Operation auf alle Gegenstände auf und alle Fremdwörtern zu säubern, sondern der ihm erteilte Auftrag ging erwürge rücksichtslos deine Nächsten, sonst erwürgen fie dich, saugen vorgehaltenen Objekte wurden allein mit dem Tastgefühl benur dahin, für die vielen fremdsprachlichen, oft mißverständlichen dich aus und werfen dich dann beiseite." Nur die vollkommene stimmt. Er gab nur an, daß alles heller wäre wie früher Geschäftsschilderaufschriften passende Verdeutschungen zu finden. Hält man sich von der jetzt hier und da beliebten, patriotisch ethische Hemmungslosigkeit und Unbedenklichkeit vermag hier empor- und die Farben viel deutlicher, war aber feinesfalls beglüdt, fein sollenden Verdeutschungswut auch gänzlich fern und erkennt als zukommen. Die Buchholz, Schaja Mendelssohn, Grünspan, die kalt sondern verlegen und verwirrt. Erst in der vierten und fünften Woche felbstverständlich an, daß Kunst und Wissenschaft, Gewerbe, Handel stiftung, durch die sie die Bilanzen ausgleichen", zurückschreden, Sicherheit im Gehen; wenigstens lief er nicht auf Tische und Stühle über Eristenzen wegschreiten, die vor feinem Betrug, feiner Brand- trat Erkennen von Objekten und Bersonen ein und eine beginnende und Verkehr sich international am leichtesten mit Hilfe bestimmter die aus jeder Pleite nur kräftiger hervorgehen, sind die Könige auf, wenn er sie zentral figierte. Bemerkenswert war, daß, sobald Fachausdrücke verständigen, so wird man doch nichts dagegen einwenden können, wenn unverständliche, oft irreführende Bezeichnungen dieser Stadt. ein Objekt mit Hilfe des Taftfinnes richtig erkannt war, nicht nur Mit Haßaugen hat Reymont diese Gesellschaftsschicht angefehen, leicht ein Wiedererkennen eintrat, sondern der Gegenstand in den aus dem Straßenbilde verschwinden.„ Chambre garnie",„ Chambre séparée",„ Garage"," Grill- Room"," American Bar"," American und er hält ein furchtbares Strafgericht über sie. Sein Wert hat verschiedensten Größen und Gestalten stets richtig erkannt wurde; drinks"" Bodega"," Safes" find' Bezeichnungen, die leicht und eine ausgesprochen nationalpolnische Tendenz. Es zeigt die Not des z. B. nachdem er Scheren und Messer kennen gelernt hatte, erkannte sicher, verdeutscht werden fönnen. Ebensowenig fönnen wir es als Volkes, das in der Sklaverei des Rubels sich verblutet, und es zeigt er sofort die größten und kleinsten Scheren und Wesser richtig. eine Schmälerung des deutschen Sprachgutes betrachten, wenn im jene Streise, die, erfüät von anderen Gefühlen, der Welt egoistischen Beim Prüfen im Spiegel war er nicht überrascht. Verdienens und Genießens gegenüberstehen, ohnmächtig, aber er- Mitpatienten hatten ihn bereits eingeweiht. Sehr schnell fam er Fremdlinge verschwinden.„ Hotel" soll ja hilfsweise beibehalten glühend von Abscheu und Zorn. Aber über die nationale Ein- dann so weit, mit dem Auge allein Formen zu erkennen, auch werden, es lassen sich aber recht gute deutsche Ersazbezeichnungen von heißem Born bebende Hand in die Welt des raubgierigen, zer erweiterte sich das bis dahin röhrenförmige Gefichtsfeld, die Zuckungen grenzung hinaus ist das Wert eine lodernde Brandfackel, die eine Größe und Entfernung zu schätzen. Etwa in der sechsten Woche dafür finden. Wem das Wort Gasthof nicht vornehm genug ligt störenden Industrialismus hineinschleudert. fann auch„ Haus Adlon"," Reiseheim Goldener Stern" und ähnlich Groß ist die künstlerische Kraft, mit der Reymont das Bild kannte man daran, daß er jegt anfing Gegenständen aus dem Wege der Augen ließen nach. Die Vergrößerung des Gesichtsfeldes ere fagen. Klingt Fremdenheim schlechter als" Pensionat"? Frühstück, dieser Stadt gemalt. Born führt ihm die Hand. Born hat ihm den Mittags und Abendessen werden nicht beffer munden, wenn man Blick geschärft. Bis in die legten Falten ihrer verderbten Seele hat Troß täglicher Versuche ergab sich erst in dieser letzten Zeit, daß zu gehen. Anhaltendes Firieren war er jetzt noch nicht imstande. ihnen die fremden Bezeichnungen Dejeuner"," Diner" und" Souper " beilegt; das„ Couvert" ist nichts anderes als das Gebed, und nach er den Herren von Rubels Gnaden geschaut, und er hat Typen geder Karte speist es sich ebensogut wie„ à la carte". Auch dem schaffen, die für alle Zeiten stehen. In den Fabriken, in den Ston- wirklich mit dem forrigierenden Starglas besser gesehen wurde, als " Coiffeur"( man höre nuc das Wort in den verschiedenen Bevölkerungs- toren, in der Familie, in der Gesellschaft hat er die Beherrscher von Acht Wochen nach der Operation ging der Knabe auf der Straße freisen aussprechen!), bent„ Shampooing ", dem„ Dnbulieren", ber Lodz belauscht, und er enthüllt ihre Herzen mit der Schonungs allein, benahm sich wie ein Sehender und war jetzt auch fiber sein Manikur“,„ Pedikur" usw. dürfte niemand eine Träne nachweinen, losigkeit eines Anatomen. Die Stadt felber aber lebt. Man ipürt Sehen beglückt. So gibt es eine Unmenge frember Bezeichnungen im Straßen ihren scheußlichen berpesteten Atem, sieht ihre morbgierigen RaubSo gibt es eine Unmenge fremder Bezeichnungen im Straßen- tierzüge in beängstigender Deutlichkeit. Man erlebt ein Stüd Sein bilde, die gut und zweifelfrei in deutscher Sprache wiedergegeben in gräßlicher Wahrheit, daß es einen heiß und kalt durchschauert. werden können. Mit„ Sprachchauvinismus" hat das gar nichts zu Eine Badeanstalt in Deutschland sollte man so und nicht Balneologisches Institut", eine Leichenhalle nicht Barentationshalle" nennen. Wer sich einen Zahn einsetzen lassen will, sucht nach einem Zahnarzt oder Zahnkünstler; ein Laboratorium für Prothese" fennen die wenigsten. Eduard Engel erzählt in seiner„ Stillunst", daß er über einem Kellerloch in Berlin die Aufschrift fand: 3ymotechnisches Institut". Da Am Alpenkai in Zürich gegenüber der Tonhalle ist ein Pfahlbau er dies noch nie gehört hatte, erfundigte er sich, was es da eigent entdeckt worden, der allgemeines Interesse erregen muß. Zürich ist lich gäbe. Bärme, Sauerteig wurde in dem Keller verkauft. Mit wohl die einzige Großstadt der Welt, in deren Mauern felbft fich einem heiteren und einem betrübten Auge erinnern wir uns immer eine vorgeschichtliche Niederlassung vorgefunden hat. Doch sind die wieder jenes fleinen Kohlenhändlers, der an seinen Kellereingang| Entdeckungs- und Grabungsarbeiten im vollen Gange und jeder Tag
tun.
20]
den
P. H.
emporgewunden, als ein leises Knirschen dadrinnen entstand, als ob schwere Zähne sich unmutig aneinanderwegten: ein Quader, der Sandstüze beraubt, tam ins Gleiten und stürzte mit einem schauerlich- leisen, schurrenden Geräusch ab.
Er stürzte auf eben die Stelle, die Perch kaum berlaffen hatte.
ohne.
Notizen.
Seine
Vorträge. Im Bürgersaal des Rathauses hält Leo Kestenberg am Sonntag, den 6. Februar, aberbs 1,8 Uhr, einen Vortrag über Robert Schumann mit Erläuterungen durch Klavier- und Gesangsvorträge. Starten zu 40 Pf. in der Voltsbühnenbuchhandlung sowie allen Zahlstellen der Neuen Freien Voltsbühne. Kunstabend. Das Lied des Weltkrieges" ist das Thema des Dichterabends, der am Somitag, den 6. d. Mts., abends 8 Uhr, im Charlottenburger Sellersaal stattfindet. Den einleitenden Vortrag hält Prof. Dr. Ed. Engel, an den Rezitationen beteiligen fich Georg Paeschke und Adele Stasiewski. Außerdem wird Heinrich Lersch aus seinen Gedichten vorlesen.
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,, Du mußt es durch die Brust trinken, mein Vater; dann wirst du start, und Umm- Dabbus wird sich deiner erfreuen." Babal grinste und genoß. Der Rauch, blau und lieblich, beschwichtigte sein selten zufriedenes Herz und tauchte sein Wesen in eitel Toleranz. Umm- Dabbus stahl sich ihr Quantum und tat es ihm gleich. Beide sangen Segenswünsche auf den
Nun stand er blaß, aber gefaßt, vor seinem Retter. erstaunlichen Sohn. Endlich sagte er:„ Danke,"
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Nach einer Weile hörte er einen seltsamen Ton und Der Vater Percys war ein rotgesichtiger, gedämpft choledrehte sich um. Daud saß in einem Winkel wie ein Tier, „ Allah terim!" erwiderte Daud, du bist gerettet." Er rischer, gottlob aber leicht zu erheiternder Herr, der seine von den schwarzen staubigen Kopf zwischen den schlotternden rührte fromm an Stirn, Herz und Augen. Percy reinigte sich, einer anständigen Pension und einigem Vermögen durchwürzten Aermeln vergraben, und schluchzte mit den leidvollsten Nasal - blickte sich um und sagte:„ Es war nicht angenehm. Ich werde Mußetage in reservierter Betrachtung der faulen Weltlage tönen, die ein tiefer Schmerz zu erzeugen vermag. Indigniert meinem Vater erzählen, daß du dich gut benommen hast. dahinbrachte. Daud empfand einen maßlosen Respekt vor seiner stand Percy auf und ging, die Hände in den Taschen, an ihm Jetzt wollen wir weg." Gestalt und gleichzeitig eine glänzende Sympathie, eben weil borbei, worauf er zwischen den Säulenresten verschwand. Der Esel stand vor dem Pylon und rupfte Gras. Perch er Perchs Vater war. Daud schluchzte noch eine Weile für sich. Da aber ge- schwang sich hinauf, und Daud, in schärfstem Trab, rannte schah etwas, was ihn in dem Genusse seines Schmerzes wiederum hinter ihm drein. Die übrigen Familienmitglieder Percys bestanden aus Und während er rannte, wand einem niedlichen Schwesterchen und einer säuerlichen Mutter störte, denn er hörte, wie aus weiter Entfornung, einen sich, in ihm selbst befremdlich, eine tüdische Frage an ihn Lauten Schrei. für Daud die Quintessenz aller Reizlosigkeit, für Percy( zu heran: eine Frage, die sich insgeheim an ihn hängte, wie eine des fleinen Arabers Verwunderung) das stritteste Gegenteil. Aufgepeitscht sprang er auf und rannte nach der Rich Sandviper an den Hals eines Hafen:„ Warum habe ich Daud empfand es als seltsam und schier unbegreiflich, daß - tung des Schreies. Er sah sich ratlos um und merkte, daß warum habe ich nicht..." Das Ende dieser Frage, das der Vater, der rotgesichtige und lustige Herr, stets ein solches die Stimme aus der Tiefe tam, aus einem Schacht, peinigende Ende, trat ihm nicht ins Bewußtsein und die Viper, Weib um sich vertrug, ja sie zu verhätscheln schien, wiewohl die Ausgrabungskommission in der Kapelle der ohne ihr tödliches Gift in der taum vernarbten Wunde zu fie eine scharfe Art an fich hatte. Dauds stumme Fragen Sechmet, der fagentöpfigen Göttin, gewühlt. Dies Ungeheuer hinterlassen, fiel machtlos von ihm ab, wie ein allzum att ge waren folgende:„ Warum steckt er sie in so schöne Kleider? aus Rosengranit saß zähnefletschend in einem finsteren Taber- fchleuderter Stein am Ende seiner Flugbahn. nafel und fraß Kinder. Neulich erst hatte es zwei fleine Sie fann weder tanzen noch Ful richtig zubereiten; ja, sie Jungen gefressen, Steinarbeitersöhne, samt ihren Bastkörben, In der Folgezeit ergab es sich, daß Daud den Bater weiß vielleicht nicht einmal, daß es vier Wiethoden gibt, diese in denen sie Sand heranfzutragen hatten. Es kostete den seines neuen Freundes kennen lernte. Der Honorable Speise schmackhaft zu machen." zitternden Daud eine gewaltige Ueberwindung, sich in die J. W. Aldridge tauchte eines Tages in der Glasdrehtür des Warum nimmt er sie beim Gehen unter den Arm? Nähe des dunklen Loches zu wagen. Da aber der entsetzte Hotels auf, fam elastisch herab und honorierte den Liebes- Dadurch wird sie nicht fetter." Schrei Berchs unablässig aus der Unterwelt stieg, schlich dienst an seinem Sohn durch eine gewichtige Dosis Mafpero- Warum sagt er nicht dreimal: Du bist geschieden, und er zögernd heran. Doch er tat es erst, als er sich vergewiffert zigaretten in einer handlichen Blechbüchse zu hundert Stüd, nimmt sich eine andere, die fett und vergnügt ist?" Ihm hatte, daß sein Arsenal an Schuhmitteln vollzählig vor- somit durch eine Welt von unbezahlbarem Genuß. Denn solche insgeheim die Scheidung vorzuschlagen, fühlte sich Daud handen sei. Zigaretten wurden, wie Daud von seinen neidischen Genossen ermächtigt, weil er zufällig wußte, daß die Ingliz nur ein Weib Percy steckte dort unten, halb verschüttet durch eiligen, erfuhr, in Kairo das Stück zu zwei Milliemes bezahlt. Die bei sich haben, wiewohl das bei ihrem Reichtum herzhaft tückischen Sand. Ueber ihm saß die unbarmherzige Mörderin. Gabe war demnach fürstlich und der Gelegenheit durchaus töricht war. Ja, Daud hätte dem zigarettenspendenden Mr. Ihr Raubtierkopf wuchs, die Ausdünstung des neuen Opfers entsprechend. Daud vertilgte das preiswerte Geschent mit John einen wohlassortierten Harem gegönnt, wäre ihm soin ehern- bestialischer Lüsternheit emporsaugend, aus der Muße und unter schönen beziehungsvollen Träumereien gar bei der Auswahl herzlich gern behilflich gewesen. Finsternis, und der Blick aus ihren pupillenlosen Steinaugen hervorzuheben ist, daß er bei dieser Beschäftigung nicht allein Denn nunmehr war er häufiger in dem bewußten Tingelwar starr auf Daud gerichtet. Daud schloß die Augen und blieb, sondern seinem Vater kindlich generös einen Pflichtteil tangel, pflegte sein Vergnügungsbedürfnis und leistete sich zulegte sich im Gefühl seiner Immunität mit schüchterner Steck- überließ. weilen sogar einen schlammigen Kaffee in einem gestielten
heit auf den Bauch, während er mit der Hand umherirrte, Es sind Zigaretten, die der Sthedive raucht", erklärte er Messing fännchen. die Perch endlich erfaffen konnte. Kaum hatte Percy fich dem alternden Fellachen voll Emphase.
( forts. folgt.)