Nr. 32.- 1916.

Die

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Ausstellung der Freien der Freien Sezession.

Die Freie Sezession, welche eigentlich die alte Sezession ist, hat in ihrem Hauſe am Kurfürstendamm 209 210 die zweite Ausstellung eröffnet. Die zweite nämlich nach jener fleinen Revolution, die aus äußerlichen Gründen eine oberflächliche Trennung, aber keine geistige Scheidung brachte; bei Liebermann, dem Haupte der Freien, blieben manche, die ebenso gut zu Corinth gehören könnten und um­gekehrt. Wobei man schließlich nicht einmal genau sagen kann, wodurch fich, was das Programm betrifft, Liebermann pon Corinth unter­scheidet. Solche Unklarheit spürt man nun an aller Ausstellungen, die bald von der einen, bald von der anderen der beiden Sezeffionen ver anstaltet werden. Immerhin muß man feststellen, daß in Verbande der Freien die größeren Meister und zugleich die jüngeren Stürmer( die übrigens gar nicht so jung an Jahren find) verblieben. Die Aus­stellung, die wir jetzt zu sehen bekommen, enthält viele gute und interessante Stüde  ; fie leidet nicht unerheblich unter dem Neben­einander der verschiedensten Absichten, einem Mangel, der durch eine überraschende Planlosigkeit der Hängekommission noch gesteigert worden ist.

Dienstag, 8. februar.

eines im Kampf sich windenden, eines mühsam fich hebenden, eines unter dem Grundwasserspiegel in dem Moorland versunken waren, verzweifelten und gegen das Schicksal fich ſtemmenden, eines morgen als Stüßen für ein Geflecht aus toten Zweigen früherer Moor­vielleicht siegenden Mannes. Gothischer Linienzug, herbe Energie, pflanzen. Zur Verdichtung des so geschaffenen, manchmal weit gespannte Straft. Verblüffend und die Engherzigkeit zum Spotte maschigen, Holzigen Bodens waren Grasstengel eingeflochten, deren reizend; dem Hellsichtigen aber eine schrille Fanfare auf das Morgige. oberer grüner Teil wie eine fleine Wiese aufrecht stand und Furter plaz und Stall für die hier regelrecht angefiedelten Blatt und Schildläufe bildete.

Robert Breuer.

Kleines Feuilleton.

König Oedipus  " auf der Volksbühne. Sophokles   bildet mit Aeschylos   und Euripides   das in un vergänglichem Glanze erstrahlende Dreigestirn der als flaffisch an­gesprochenen alihellenischen Dichtung. Ja, er ist der größte unter ihnen; denn er schuf die eigentliche Tragödie, deren Handlung bei ihm durch kunstvol angelegte Verwicklung und ins einzelne gehende Charakteristik erweitert und vertieft erscheint. Sophokles   vermehrte ferner die zwei handelnden Personen um eine dritte und vierte, er höhte den Chorbestand von zwölf auf fünfzehn Mitglieder und vers lieb auch den Chorgefängen mehr Bündigkeit und näheren Bezug auf die Handlung des jeweiligen Dramas. Den Dedipus" schrieb er in feinen sechziger Jahren.

Man wollte uns zeigen, daß die besten alten Bilder sehr gut neben Arbeiten der Gegenwart hängen fönnen, oder, um es be­scheidener auszudrüden, daß die lebenden Meister die Unsterblichkeit Diese Dichtung fennen, heißt schlechthin das, was ihr jeßiger ihrer Vorfahren nicht zu stören brauchen. Die Absicht war nicht lebersezer und Bearbeiter Hofmannsthal   aus ihr gemacht bat, ber­dumm; aber sie ist nicht verwirklicht worden, weil die Zahl der urteilen. Es wurde sozusagen nur das Gerippe der Handlung für Alten, die eingestreut wurden, viel zu gering ist. Eigentlich ist das gröbere Maffenwirkung in einem Birfus herausgeschält. Auf der Experiment nur einmal gelungen, in dem Gegenüber von Wilhelm wesentlich fleineren Bühne eines Theaters mußten sich von selbst Trübner   und Lutas Cranach. Aber auch hier wird die Wirkung mancherlei Beeinträchtigungen jener Effekte ergeben Die Einfügung dadurch gestört, daß in der nächsten Nachbarschaft des Cranachs der Sophokleischen Chöre würde wahrscheinlich die Feierlichkeit der fleine und ziemlich gleichgültige Bildchen der Alice Trübner   hängen. Tragit erhöht haben. Nun hat ja die Regie gleich Eingangs Ganz mißlungen ist ein anderer Versuch: in einem fleinen Saal hängen eine tragische Stimmung durch die auftretende jezt aller nebeneinander Böcklin  , Marées, Thoma, Liebermann und Oberlander, dings dem engeren Bühnenraum entsprechend verminderte Boltsmasse miteinander verwandt, zwar nicht durch die Art, wohl aber durch vorbereitet; und es war wirklich ein Meisterstück: dieser mählich die Kraft ihres Wesens; solche höhere Harmonie wird peinlich gestärker anfchwellende Schrei der Verzweiflung aus aller Munde und stört durch einen Habermann, einen Verfuch dieses alternden Malers, das stumme Spiel bochgeredter Arme nach Dedipus hin. fich modern zu gebärden. Solche Irrtümer der Anordnung lassen Daß für die hieran angereihte Handlung der Tragödie eine wieder einmal die Frage auftauchen, ob es nicht vorteilhaft wäre, die Ausstellungsleitung nicht nur durch Künstler, sondern zu einem entscheidenden Teil durch weitblickende Kunstkenner besorgen zu lassen. Die Theoretiker" fönnten rüdfichtslofer und damit reinlicher und geistiger vorgehen, indem sie nämlich, unbefümmert um freundschaftliche Beziehungen alles draußen ließen, was nicht in den Kreis der Tüchtigen gehört. Die Ausstellung, die ein wenig gar zu burg­friedliche, stört nicht durch ihre Wildheiten, sondern durch einige längst überfällige Lähmungen.

Die Ameisen felbft haben sich schon ihrem Aussehen nach voll­tommen den feuchten Verhältnissen angepaẞt; fie glänzen ganz stumpf wie ranziges Fett, als ob sie weißes, vielgebrauchtes Del zeug anhätten; darüber haben sie noch als Schmud an einzelnen Stellen viele weiße, seidig schimmernde Haare, unter diesen fogar fräftige, goldenschimmernde Borstenhaare, die ein Zeichen des durchglühten Leuchtens der Morgensonne find. Sie leben in ihrem Sumpfe wie ein stolzer norddeutscher Ritter des Mittelalters in feiner Wasserburg, ganz abgeschlossen von der friechenden Welt des Festlandes. Der bekannte Jefuitenpater und Ameisenforscher E. Was­ mann   glaubt, daß die hereinbrechende lezte Eiszeit dieſe Ameisen in die Niederungen der Moore getrieben habe, da diese Landstriche, in denen die dampfende, wärmegebende Erde unmittelbar mit dem Wasser vermengt ist, von einer Eisdede meist frei bleiben. Die Jahrhunderte haben dann das ihrige getan, um diese Ameise immer vollkommener für die neue Umgebung auszurüsten und lebensfähig zu machen.

Die Unbrauchbarkeit des Panamakanals.

Der Verlehr auf dem Panamatanal, der im Sommer 1914 er­öffnet wurde, hat seit jener Zeit befanntlich durch vielfache Ab­rutschungen an den Böschungen zahlreiche Störungen erlitten, namentlich in der Nähe des Ortes Culebra, wo ziemlich hohes ge­birgiges Terrain durchstochen werden mußte. Das schlimmste war, daß nicht allein diese hunderttausende Kubikmeter Gestein an den Wänden herniederbrachen, sondern daß auch der Boden des Kanalbettes von unten her emporgepreßt wurde. Bekanntlich hat sich nun am 8. September 1915 abermals ein großer Böschungszufammenbruch ereignet, gegen den alle bisherigen großzügig stilisierte Darstellung versucht wurde, verdient An- ein Kinderspiel bedeuten, denn nicht weniger als etwa 10 Millionen erkennung. Paul Wegener   ist gewiß ein wuchtig gestalteter, Rubikmeter Material find abgestürzt und außerdem hat der obgleich etwas zu alt erscheinender Dedipus; wie Rofa Bertens Boden im Kanalbett eine Aufwölbung bis zu 14 Fuß er­manche bedeutenden Charakterzüge für die Jofaste mitbringt. Nur fahren. Wenn es auch. allerdings erst nach monatelangen flaffisch war sie nicht. Ihr Bathos wirkte anweilen eher beunruhigend Arbeiten, gelingen wird, die herabgestürzten Felsmassen wieder komisch als erschütternd. Ueberbaupt: warum muß denn in fämt zu entfernen, so muß doch mit dauernden Wiederholungen Nichen Trauerspielen unserer Selaffiter fast regelmäßig solch ein Ueber- ber Aufpressungen am Boden des Kanals gerechnet werden. mag von Geschrei, statt Rede, losgelaffen werden? Die amerikanischen Ingenieure haben bei der Aufstellung ihrer Pläne offenbar die Störung außer acht gelassen, die das isostatische Gleich gewicht der Erdkruste durch die Fortführung einer so großen Gesteins Die Erdoberfläche stellt menge an jener Stelle erleiden mußte. nämlich, wie Professor Baschin in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde   in Berlin   des näheren ausführt, eine Gleich gewichtsfläche dar, die bestrebt ist, bei gewaltsamen Em­griffen ihre ursprüngliche Form wiederherzustellen. Kanal nach oben offen fein muß und eine ringförmige Ausbauung, die dem Gebirgsdruck widerstehen und die man z. B. bet Tunnels anwenden kann, bei einem offenen Kanal nicht möglich ist, so sind auch für die Zukunft derartige Statastrophen mit Bestimmtheit zu er warten. Ein Abhilfsmittel würde vielleicht in der Versenkung von schweren Eisenmassen bestehen, deren Gewicht demjenigen des aus­gehobenen Gesteins einigermaßen nahe tommt. Die Kosten einer folchen Reparatur würden allerdings eine enorme Höhe erreichen. Notizen.

Sumpfameisen.

ek.

Am besten entsprach Eduard von Winterstein  , in weiser Will man die schönsten und reifsten Bilder, die hier hängen, mäßigung, als Kronos jenen höheren Erfordernissen. Die Vor kennen lernen, so betrachte man einen ganz frühen Thoma, filbrig ftellung beanspruchte eine knapp zweistündige Dauer ohne jegliche und mondnachtdunkel, und daneben einen Thoma vom Jahre 1915, Pause. Begeisterte Hervorrufe der Hauptdarsteller, zumal Wegeners fommerlich hell, ganz aus dem Gefühl heraus, mit pantheistischer sowie Reinhardts brachen am Schluffe   hervor. Liebe und Hingebung gemalt. Dann einen früheren Liebermann, einen Schlächterladen, der Ladentisch und das Gestänge hellgelb, der Bodenbelag schwärzlich grau, dazu das Fleisch der geschlachteten Tiere: ein Bild, das bedingungslos neben lasstiche Stücke von Vermeer gestellt werden kann. Wilhelm Trübner   ist zu nennen; ein männlicher Naturalismus, eine bürgerliche Monumentalität; ferner der verstorbene Weisgerber, eine farbige Leidenschaft, melodiös gebändigt. Bon Hofer eine sehr reife Arbeit, zwei Frauen am Meer, eine rhyth­mische Belebung der Fläche und ein weiches An- und Aufwallen von farbigen Tönungen. Degener darf nicht vergessen werden; sein Auf­marich fleischlich wildernde Akte ist die Verkündigung einer neuen Fresfomalerei von blühender Gesundheit und frei von aller müden Aestethit. Rösler beglückt uns noch immer durch die weiche Beweg, lichkeit seiner mannhaft erfaßten Landschaften: Wehendes Grün, ganz durchströmt von den Quellen des Wachstums. Bechstein sandte ein Stilleben aus grün, blau und weiß; es bezwingt uns durch die Struktur und die Ausdruckstraft eines alten Gobelins. Von Kirchner das bewegte Linienspiel eines verliebten Spaziergangs, grotest ber zerrt, aber mit Anmut fesselnd. Schließlich von Hedel zwei Bilder, die durch den Ernst ihrer Arbeit, durch die Eindringlichkeit ihres analytischen Strebens und die Heftigkeit ihrer Synthefe dem neuen tünstlerischen Bollen der jüngeren Generation die besten Hoffnungen berkündigen.

Da der

Das Studium der Ameisen hat von jeber als eine der er giebigsten Duellen für die Erkenntnis tierischen Lebens gegolten. Seit unser geographisches Gesichtsfeld sich über die einzelnen Erd­teile ausgedehnt hatte, war noch die Möglichkeit dazu gekommen, Arten dieser Familie unter ganz anderen Begetations- und Klima­verhältnissen beobachten und durch den Vergleich mit heimischen Arten neue Anhaltspunkte gewinnen zu können. Auffallend schien bei all diesen bekannt gewordenen Rassen die Scheu vor feuchten Wohn­plägen; in den Tropen, wo in den wochenlangen Regenzeiten selbst ganz trodene Urwaldstreden unter Wasser gesetzt werden, bauen manche Arten statt der in dortigen Gegenden meterhohen Vorträge. Heber Montenegro und den öfter­Termitenbaufen tunstvolle hängende Nester in die Baumkronen, an reichischen Orient spricht Ferdinand Nicolai am Mittwoch, den denen alles Wasser ablaufen muß. Bei uns suchen die Ameisen in 9. Februar, abends um 8 Uhr, an der Hand von 120 Lichtbildern Am Mittwoch, den Fichten- und Tannenwäldern, die nur über harte Bodenstellen im Verein von Freunden der Treptow- Sternwarte. die fnarrend trockenen Nadeln ausstreuen, die kleinen Budel und den 9. Februar, spricht im Zentralinstitut für Erziehung und Unter Wurzelhöhlungen der mächtigen Bäume auf, um auch hier vor jeder richt( Potsdamer Straße 120) Profeffor Sprengel über Die. Ueberschwemmung sichergestellt zu sein. Während der Regentage deutsche Kultureinheit im Unterricht". Beginn 8 Uhr. scheint das tribbelnde Leben in den Ameisenhaufen und weit Eintritt frei. Musitaronit. Der 8. Kammermusit- Abend verzweigten Nestern erstarrt zu sein, wie echte Kleinstädter beschränkt fich alles im molligen" Heim zu bleiben. des Steiner- Rothstein- Quartetts im Lessingmuſeum, Mittwoch, den 9. Februar, 81% Ubr, bringt die Berliner   Erstaufführung des Streich­trios, d- moll, von Mag Reger, das Klaviertrio. Cis- moll, bon Philipp Scharwenta und die Jungbrunnen"-Lieder von Robert Kahn  .

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Ueber die Blaftit ist auch einiges zuiagen. Ein Versuch der Es bedeutet deshalb einen neuen Gefichtspunkt von ein­Käte Kollwig zeigt, daß diese begabte Frau den Trieb hat, den ichneidender Bedeutung, daß es nach einer Mitteilung des Pro­starten Gefühlen, die sie bewegen, ein neues, wirksameres Ausbruds metheus" einem Kopenhagener Ameisenforscher gelungen ist, Ameisen, mittel zu finder; man möchte aber meinen, daß die Radierung fich die nur in wasserreichen Gegenden vorkommen, wiederzuentdecken, ihren Abfichten doch entgegenkommender erweist. Von Haller, Hilde- nachdem fie schon vor 100 Jahren bei einem Schriftsteller erwähnt brand, Gaul und der René Sintenis   die bekannten und in fich wurden. Die Ansiedlungen dieser Ameisen befinden sich auf einem vollendeten Arbeiten; von Ebbinghaus den dekorativen Stopf von schwer zugänglichen, ganz wasserdurchtränften Moore, das eine Fort­Ludwig Frant, eine Plastik, die ohne Zweifel monumentale und fegung des Lungbysees darstellt; die Tiere batten sich aus den dekorative Wirkungen auslöst, die aber doch die Frage aufkommen Blättern des Torfmoores den eigentlichen Wohnbügel geschichtet, läßt, ob hier das Dekorative nicht unorganisches Beiwert geblieben der, einige starte Fäuste groß, beim Sonnenlicht seiner weißen Farbe Die eigentliche und wesentliche Leistung gehört dem Bildhauer wegen leuchtete; die Anlage schwebte, wie der Garten der Lehmbrud: der Körper eines am Boden liegenden, eines gestürzten, Semiramis, auf abgestorbenen Wurzelballen, die noch nicht das Trottoir ſtellt.

iſt.

22]

Der Sang der Sakije.

Ein Roman aus dem modernen Aegypten. Von Willi Seidel  .

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- Ein Fahrrad für Einbeinige haben die Nürn  berger Herkuleswerte fonstruiert. Die Arbeit des fehlenden Beines wird durch einen Hilfsantrieb, der mit der entsprechenden Hand be tätigt wird, ersetzt. Die Hilfsvorrichtung ist so gearbeitet, daß nach furzer Uebung der Invalide ebenso gut fahren tann und Steigungen nehmen tann wie der Gesunde mit zwei Beinen. Das Aufsteigen ge­schieht von der Seite, wobei sich der Fahrer auf einen Stein oder

faden, der Aegypten   heißt, allzu leicht beherrschbar;- und In Edfu   war es dunkel, und der Dampfer stoppte. Beim roten Sie haben ihn in der Tasche, diesen schmalen Fruchtfaden! Sie Frühlicht löste man die Haltetaue und erreichte nach dreizehn stemmen ihre Fäuste in die Hosen und zwinkern behäbig: sonnigen Stunden den Anlegeplak von Assuan  . Während dieser Besigerzwinfern!- Und doch wenn du mich auch ver- dreizehn Stunden taute Daud an dem ihm herübergereichten, fluchst, Umm- Dabbus, und du, Zabal, desgleichen: ich kann für seine Begriffe etwas fremdartigen Mahl. Dann vertrieb Sie reizen mich, er sich, Zigaretten rauchend und grübelnd, die Zeit, während Dder Daud erinnerte sich traumhaft einer Staside, die er sie nicht haßen! Noch fann ich es nicht! irgendwo einmal vernommen, die aus dem Schoß der Ver- fie bewegen mir das Blut und rufen Size und Widerstand in er durch das Fensterloch an die weißladierte Decke des Mittel­Dort trieben die Sounenfringel, vom Wasser gangenheit laut ward als ein Angebinde der Kindheit; sie mir hervor; ja, ihre Hautfarbe schon ist mir scharfes Gewürz! beds starrte. handelte von Ohrringen, das wußte er; hei, ja, von den Und doch muß ich ihnen dienen und für mich bleiben. Und reflettiert, ihr sinnlos holdes Spiel. Zwischendurch schlief Jedesmal, wenn er den leichten Ohrringen der Umm- Dabbus! Doch was tat Umm- Dabbus dienen muß ich vor allen jenem, der dort sein weißes Anie Daud auch eine Weile... Schritt Perchs hörte, spitzte er die Dhren, und ein beschau­jegund mit Ohrringen?--Sie saß, runglig und braun durch die Messingstäbe schiebt! Ja, o Mutter des Dabbus, mun sizest du verächtlich wie licher fleiner Schred durchzuckte ihn, wie einen Hund, der auch wohl, irgendwo auf den vorderen Ballen der Sohlen und las Linsen aus der Mulde ihres schmierigen schwarzen ein schwarzer Slumpen mitten im Getreide und verschwindest noch im Schlaf eines Befehls gewärtig ist. Baumwollschoßes. Zwischendurch blidte sie finster und ber- namenlos unter dem gewaltigen Strom der alles verschlingenden tniffen auf, und schrie heiser knurrende Anweisungen zu Sonne!- Daud schnaubte die Nase in den emporgezogenen Zabal herüber, der sich mit ungeschickten Fingern an der Zipfel des Hemdes. Nun wiegte Perch dort oben leise den Kopf und summte. Handgetreidemühle zu schaffen machte. Wie schmutzig war sie doch, dachte Daud mit einem flüchtigen, früher nie Dann rief er:" Sing weiter, Daud!" und flatschte in die gefannten Etel, wenn sie sich niederhoďte und Linsenlese hielt! Hände. Drunten blieb es noch eine Weile still, so, als ob sich Bei Gott  , sie war nur ein schwarzes häuflein, und die Hände, iemand angeſtrengt besänne. So war es auch, denn Dauds an den Gelenken blautätowiert, fuhren spinnenfingrig und von Stopf arbeitete und formte... Endlich Klang es bedeutungs­nie getilgtem Schweiß sattbraun erglänzend, aus den Falten, voll aus der Tiefe herauf:

Was wißt ihr, ob ich besser bin und ob ich bete;

ich verkaufe jetzt Kohl

und Zwiebeln...

Seit ihr sagtet, ich gehe

den richtigen Pfad,

die das Häuflein um sich hatte, aus dem Wollbausch, der es tief verdunkelte und in ein nächtliches Dasein sezte: niemand zur Beachtung und taum einem eine Stockung des Schritts! Der Umm- Dabbus gedachte Daud... D meine Mutter, denke meiner nicht mehr! Ich fahre hier im funkelnden Nil­gewässer, unleidlichem, doch fremdartig lichtem Gefährten zu­gefellt in ein Reich, darinnen es feine Ackermühsal gibt. Die Ingliz gehen auf dem blizenden Verdeck als die Herren um­her.. Auch hier gibt es Nubier. deren Gesichter durch das ewige Striecherlächeln tüdisch geworden sind, wie die von Berch verstand nichts von dieser mit Tiefsinn gesättigten Katern, deren Blut man durch Wohlleben überhizt. Sie Philosophie; Daud jedoch durchlebte sie und wiederholte sie planen lebles, die Nubier, wenngleich sie die Krallen nicht vielmals, immer froßiger, immer lauter, und schließlich zu brauchen berstehen.

weiß ich nicht,

ob ich den guten

oder bösen gehen soll!"

Auf Segelbooten, die stromaufwärts teinen Gegenwind hatten, jezte man nun samt dem Gepäck zur Insel Elephantine  über. Daud fnngierte als einer der bevorzugten Gepäckträger. Sehr viel Genugtuung bereitete es ihm, daß er in dieser ( immerhin intimeren) Eigenschaft vor eilfertig hinzustürzenden Boys, ja, sogar vor einem Stawassen in rohseidenen Pluder­hosen den Borrang behielt. Die Familie verschwand, und Daud durfte in der Küche von den Lunchresten schmausen. Sein gelbes Hemd war verfärbt und schmuzig; und dieser Umstand bewog das sonst mitteilsamere Personal, auf seine Bekanntschaft kein Gewicht zu legen. Es wurde ihm gestattet, sich einstweilen im Garten zu ergehen.

Daud trollte über den Krokettplatz und setzte sich dann in einen fleinen Hain von Bananenstauden. Die breiten, vom Wind zerschlissenen Blätter breiteten ihre kräftig ge­rippten Schirme über ihm aus. Schwarze blanke Hummeln fuhren mit großem Getöse der Schwingen darunter hin. Kleine bissige Ameisen höhlten sich ein Loch und schleppten, sich mit zitternden Fühlern verständigend, Rörnchen nach Körnchen heraus; ihre Hinterleiber waren pußig, voll graziler Wichtig­tueret, in die Höhe gestreckt, und ihre emsigen Beinchen schleuderte er sein: Was wißt ihr..." wie einem hellen wirbelten ohne Pause. Die Ingliz plaudern miteinander; sie reden ihre flanell- Prometheusschrei heraus. Der Zweifel, den der Schluß des Winzige Bussolen waren sie, Heine Zentren intensivsten befleideten Körper in Korbstühlen. Sie betten die Beine in Liedchens enthält, spiegelte sich in seinem Gesicht und ließ es Lebens. Daud bohrte mit seinen roten Fingernägeln in das eitel Trägheit und in herausforderndem Gleichmut einander flüchtig älter werden, während er aufstand und den Kopf Loch und zog sie schnell zurück. Nach einer flüchtigen Kon­auf die Knie; sie grinsen sich an, Stummelpfeifen in den eckig ganz herausstreckte... Hinter ihm, in der dämmrigen Tiefe fusion ging die Arbeit in gleichem Taft weiter, diese unbe ausgebauchten Mundwinkeln... des Bootes, grunzte man Beifall. achtete, ermüdend gleichgültige Arbeit. Und doch, siehe da, das Herz der Welt war darin... Forts. folgt.)

Ja, dies Land ist überblickbar, dieser schmale Frucht­

Die Palmen drängten sich jetzt dichter auf beiden Ufern.