Nr. 52.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Donerstag, 2. März,

Hinter der Ostfront.

Am Feuer.

Draußen im Walde poltert der Sturm. Die mageren Bäume ächzen vor Angst. Wir in der Köhlerhütte sind in Gedanken bei dem wüsten Wetter draußen und schauen stumm in die unruhige Herd­glut. Die russische Familie hat sich schüchtern in eine Ede gefeßt. Die Kinder, die sonst so lustig sind, stopfen verlegen den Finger in den Mund und trauen nicht, etwas zu sagen. Es ist so öde. Aus allen Fugen und Rizen kriecht die Verlassenheit.

Mit wohligem Schnurrlaut tommt ein Käbchen gesprungen. Mein Kamerad scheucht's fort, da springt es mir auf den Schoß. Ich streichle ihm langsam über den weißen Rüden. Da schnurri es laut und immer lauter, reibt sich den Kopf an meinen Finger­tnöcheln und gräbt seine feinen Krallen tief ins Hosentuch. Wenn ich den Finger hebe, schlägt es mit der Pfote dagegen. Es ist viel schneller und viel gewandter als ich. Schließlich wird es müde, streckt sich lang aus und schläft auf meinen Knieen ein.

Draußen wütet der Sturm weiter. Die Hilferufe der Bäume werden zu Verzweiflungsschreien. Die Russenfamilie steht noch immer abgesondert in der Sde und starrt uns an. Die Kinder möchten, um ihre Angst loszuwerden, gerne weinen und dürfen doch nicht. Ich schaue das Näßchen an. Wie friedlich es daliegt, so voller Vertrauen. Wie gut's doch die Tiere haben; keine häßlichen Gedanken zerschneiden ihnen das Leben.

Bildnis.

Den Kopf voller trauser Gedanken stehe ich in einer Band­schaft, deren breiige, einförmige Flächenhaftigkeit nur durch das Gefauche platender Schrapnelle unterbrochen und belebt wird. Ich fühle die Zeit förperhaft als sprudelndes Wasser um meine Füße rinnen, daß sie mich erfältet, und ich rechne aus, wann sie mir um Bart und Mund plätschert und ich elend ersaufen muß. Die Wolken ziehen grüne Larven an. Die Sonne verstedt fich, die Himmelseule vor der Himmelssperlingsschar, und die wenigen verkrüppelten Bäume stehen in dem fahlen, unwirklichen Schein einer Gestirnverfinsterung. Die Luft ist zu lauter Glas geworden. Ich bin gleichsam ein­gewachsen in diese fühle, gallertartige Maffe, fann feinen Schritt

vorwärts tun, feinen Schritt rückwärts.

Mein Plid geht frampfhaft geradeaus in die Weite und Freift einen Mann einen, der langen Schrittes die Felder auf- und niedergeht und, was da lebt, zu zuckenden Schwaden schneidet. Schreien gibt dem Bilde die rechte Ümkränzung.

Schwarze Raben fliegen frächzend davon. Ihr widerliches

Die Alte.

In der eroberten Stadt steht zu den Füßen der grauen Kirche eine Hütte aus Leinwand, ein Verkaufsstand. Wie festgeklebt hängt sie an dem verwitterten Gemäuer, und die verblichenen Leinwand­feben flatschen im Wintersturm mißmutig dagegen. Eine alte Frau haust hier und handelt mit Gebetbüchern, geweihten Kerzen, Heiligen bildern und Weihwasserkesseln. Zusammengetauert bodt fie auf einem gebrechlichen Stuhl, Kopf und Körper der Kälte wegen tief eingemummt, und dreht mit einer kleinen Bange Draht ab, reiht geschnitzte Holzkugeln darauf und fertigt Rosentränge. Tausend Leute gehen in die Kirche, tausend Leute kommen aus der Kirche, tausend Leute eilen an der Kirche vorüber. Die Heiligen auf den Bildern machen ihre heitersten Gesichter, freundlich glänzt der Gold schnitt der Erbauungsbücher. Umsonst. Nur selten bleibt jemand stehen und kauft. Draußen auf der Straße braust das Leben in seiner finn. fälligsten Form. Kraftwagen zischen und knattern, dahinsprengende Kolonnen erschrecken einen, Soldaten marschieren in breiten Glie. dern vorüber. Aber die Alte läßt sich nicht stören. Flink wie Spinnenfüße gehen ihre gelben, eingetrockneten Finger. Stumm, zu einer Säule des Schweigens geworden, sibt sie da und bäschelt ihre Rosenkränze.

Aber jetzt ist noch Winter. Zaghaft nur geht mein Fuß die menschenmögliche, in komische Beleuchtung gerüdte Charaktere, die engen Gänge hin. Die Augen bleiben an den weißgemalten Namen hängen, und aus den deutschen   Buchstaben baut sich auf einmal das deutsche Land auf, für das diese Menschen gestorben: die Heimat. Gin hohes wuchtiges Kreuz ragt auf und fündet: Der Tod ist verschlungen in den Sieg!, als Sinnbild der Hoffnung über das Grab hinaus behangen mit grünen Girlanden.

Ich nehme Abschied. Auf der Straße jagen fich Kinder. Eines fällt hin, heult und schreit. Der Kutscher   läßt die Peitsche knallen. Die fröhlichen Schlittenschellen flingen. Der Lärm der Stadt braust mir entgegen. O, ihr köstlichen Laute des Lebens! ( z) Ostar Wöhrle

Kleines Feuilleton.

" Macbeth  " im Deutschen   Theater.

in drolligen Situationen ihr Wesen offenbaren, oder doch an ein um irgendwelche Verspottung menschlicher Schwächen oder einer aktuellen Modenarrheit wirkungsvoll gruppiertes Spiel satirisch pointierter Ein­fälle. Von alledem ist hier nicht die Nede. Die Bemühung gilt von vornherein nur einem jener Verblüffungs- und Verrenkungskunststücke, die, vom Pariser Schwank am geschicktesten exekutiert, um jeden Preis zum Lachen bringen wollen. Auch das fann schließlich eine dankenswerte Leistung sein, wenn die Behendigkeit des Unfinns einen Grab erreicht, bei dem im losgelassenen Wirbel der Unmög lichkeit dem Hörer keine Zeit mehr zu ernüchternder Besinnung bleibt. Indeffen eine solche Stimmung, die das vom Autor einem zugemutete Opfer des Intellekts lohnen würde, stellt sich nicht ein. 8war gibt es eine Menge fomischer Wendungen, doch zwischen ihnen so viel Pausen, daß die Anfäße zu keinem Strome lachenden Be­hagens gufammenfließen.

Die Handlung bewegt sich in den hergebrachten Gleisen. Der Don Juan  , den feine Liebesabenteuer in allerhand Verlegenheiten jagen, ist diesesmal ein ganz frischgebackener Ehemann, der im Ge­Nächstens wird der 300. Wiederkehr von Shakespeares Todes- fühl einstweilen fleckenloser Treue mit den Gespenstern einer fom­tage gedacht werden, und wir Deutschen   werden nur rühmen, daß promittierenden Vergangenheit zu kämpfen hat. In dem Hotel, in biefer Engländer bei uns seine wahre Heimat gefunden hat... Daß dem er auf der Hochzeitsreife abgestiegen, trifft er das Mädchen aus Shakespeare   neuerdings in Berlin   fo bollfaftig auf der Bühne der Fremde, eine glutäugig explosive, revolverkundige merikaniſche lebendig wurde, ist zum guten Teil Verdienst von Reinhardts Regie- Präsidententochter, die ihn als angebliche Gattin auf früheren Reisen funst. Er hat den ganzen Reichtum des menschengestaltenden, bild- begleitete und der er in Angst vor ihrem Temperament ſeine neue und sprach ichöpferischen Genies zu leuchtender Bracht erwedt. Jede Würde nicht anzubeuten wagt. Ein Freund, ein juristischer Formen­Individualität, jede Szene gewann bei ihm ihr eigenes Daseinsrecht. menfch, von einem selbst in Schwänken ungewohnten Verstandes­Die unerschöpfliche Welt des allumspannenden Dramatikers gewann manko, den er um Hilfe anruft, verwechselt die Fremde mit der an­wieder einmal Atem und Blut. Nun ist auch der gewaltige Macbeth getrauten Frau und hält dieser die jener zugedachte Verabschiedungs­rede. Darauf reist die junge Dame schnurstracks zur Tante ab ins

erobert worden.

Die rohe Barbarei primitiver Vorzeit, die die Bühne mit Blut- gleiche Alpendorf, in dem der Mann als Junggeselle mit der Fremden gestant erfüllt und wüsten Gespenstersput zwischen Mord und Geweilte und wo sich diese nunmehr gleichfalls einstellt. Die Hochzeits­wissensbisse einschaltet, ist für uns eine schwer verdauliche Kost, nacht bringt der in dem Hotel so schnöd Verlassene mit einem so sehr Shakespeare auch schon die blindwütigen Leidenschaften der Piccolo, den er im Unglüd zum Genossen erforen, bei melancholischem nachträglichen Reflerien unterwirft und moralische Tafeln aufrichtet. Startenspielen zu. Unter solchen Wechselfällen des Geschickes geht es Der Dichter übertrug den Rohstoff bereits in eine ganz andere dann bis zur endlichen Versöhnung weiter. geistige Welt( will man wissen, wie die alten Reden Macbethschen Die Hauptrollen: der andauernd schwindelnde, wie ein Spiel­Schlages wirklich waren, so muß man die Nordischen Sagen lesen). ball zwischen den beiden Frauen hin und hergeworfene Gatte, der und inzwischen ist für uns moderne Menschen die Auffaffung der Baragraphenprofessor und die majestätisch bräuende Merikanerin Renaissancezeit   wieder historisch geworden. Alio es find nicht unsere wurden von den Herren Eugen Burg   und Schünzel   und Fräu­Probleme, und es ist nicht unsere Art, fie zu erleben und sie zu lein Glaeßner mit flottem Schwankhumor gespielt. lösen, die bier ersteht.

eine

Dann

Internationale Wissenschaft.

Wenn diese grauenvolle Welt von Mord und Machtgier, von ichlotternder Angst und qualvoller Gewissenspein, trozdem uns noch Das internationale Institut für Landwirt­packen und ergreifen soll, so kann allein hohe Kunst dazu verhelfen. fchaft in Rom   nimmt, wie sein Präsident, der Abgeordnete Das Mörderpaar war durch Paul Wegener   und Hermine Marchese Cappelli, Vizepräsident des Parlaments, dieser Tage dem Körner verförpert. Derselbe Kompromiß, den Shakespeare   schloß. Herausgeber der Rivista Politico- Parlamentare" erklärte, auch in mußte natürlich auch von den Darstellern eingegangen werden: der Kriegszeit die Geschäfte in gewohnter Weise wahr." Von den Mischung roher Instinkte und reflektierender Mensch 55 Staaten, bie zum Institut gehören," jagte der Marchese, hat lichkeit. Der Macbeth Wegeners ist kein bloßer Gewalt auch nicht einer, nicht einmal indirekt durch Teilnahmlosigkeit, Aus­ferl mehr, der keine Autorität und keine Furcht kennt, trittsabfichten tundgegeben. Geraume Zeit nach Kriegsausbruch er ist sogar schwer gefesselt von hemmenden Faktoren, hatten wir hier noch die ausländischen Delegierten, die zum stän die erst die überlegene, ihn antreibende Frau hinwegräumt. digen Ausschuß gehören, bollzählig versammelt. Im Oktober vori aber raft er, von den Wahnvorstellungen der eigenen Phantasie nur gen Jahres, also fünf Monate nach Italiens Gintritt in den Strieg, zu neuen Bluttaten aufgepeitscht, den Weg des Schredens in blinder bersammelte sich der ständige Ausschuß von neuem, und es fehlten Wegener gestaltete mit feſter Hand diesen Ver- nur diejenigen Mitglieder, welche des Krieges wegen augenblicklich Sicherheit weiter. brecher, aber gab ihm auch alle die Menschlichkeiten des Bauderns nicht in Rom   weilten. Das Institut veröffentlicht seine statistischen und zurückschreckens, der schlotternden Furcht und feiger Angst. Die Tabellen über Preisschwankungen, Ernten usw. genau so wie früher Lady Macbeth geht den umgekehrten Weg: von der Entschlossenheit in allen Sprachen. Mit den Staaten, zu denen wir gegenwärtig der Hemmungs- und Gewiffenlosen zur inneren Zerrüttung, aur feine diplomatischen Beziehungen haben, und mit denen uns auch Selbstauflösung in innerer Qual. Aber auch als Anstifterin war tein Post, Transit- und Ausfuhrverkehr verbindet, verkehren wir Frau Störner feine Dämonin. Sie blieb bei aller Männlichkeit der durch Vermittelung einer eigens in der Schweiz   eingerichteten Ge­Stimme und des Willensimpulses Frau. Wegener war am stärksten schäftsstelle, der der schweizerische Profeffor Laur vorsteht: er als furchtlofer Troger, die Körner als gebrochene Nachtwandlerin, empfängt und übermittelt die Mitteilungen und Auskünfte des die das Entießen bannen möchte. Reinhardt liebt den farbigen Abglanz. Gewiß, er pruntt nicht Instituts und der friegführenden Regierungen, macht für das Insti tut Auszüge aus deutschen Sonderveröffentlichungen und Fachzeit mit Schaustellereien, aber er will ſtarkes Kolorit. Und doch würde schriften usw. Ich hatte alle diese Maßnahmen unter meiner für das Entsegensdrama beffer eine nordisch- düstere, licht- und farb- eigenen Verantwortung getroffen, aber sie fanden sofort auch die lose, enge Szenerie passen. Reinhardts Burghof ist mir zu weit, Billigung unseres Vizepräsidenten, des französischen   Delegierten die Bankettszene vor offenem Himmel zu füdländisch und Louis Bop, der mit großer Genugtuung feststellte, daß die Be festlich farbig. Mit den Heren weiß auch diefer Gegen ziehungen zwischen den Delegierten des Instituts auch während Ich fahre in den Winternachmittag. An einer goldfuppligen Kirche geht es vorbei, eine weiße, schweigende Straße dahin. Die waren diesmal Zugeständnisse an eine dreiteilige, bereinfachte lichen, man fönnte beinahe sagen unparteiischen und neutralen Kirche geht es vorbei, eine weiße, schweigende Straße dahin. Die meiſter uns nicht mehr grufeln zu machen. Im fibrigen des Krieges durchaus höflich geblieben seien und einen versöhn­Pferdchen greifen munter aus. Bustig flingen die Schlittenfchellen, Shakespearebühne gemacht. Schottisch war der Trumpf des Abends: Charakter getragen hätten. Unsere Regierung ist über all das, was als ginge es zu Spiel und Tanz. Aber diese Stunde gilt der Gegen- Dudelsackmusik und schottisch farierte Stoffe buntester Farben wir getan haben, genau unterrichtet, und Sonnino hat die Mit­wahl. Aber das schottische Müßchen hat man doch nicht gewagt. Am Schluß der 4%, stündigen Borstellung war des Beifalls fein teilungen, die ich ihm machte, nicht nur einfach zur Kenntnis ge­nommen, sondern ausdrücklich gutgeheißen...." Notizen.

Tod und Beben.

seite des Lebens, den Toten.

Am Ende der Stadt, im Herzen der Bandschaft, allem Lärm entrückt, hat man den toten Kameraden die Ruhestatt bereitet. Der wolfenbehangenen Winterhimmel haben sie zum Gesellschafter und den rauschenden Wind in den Wipfeln der Lärchenbäume. Schnee

Ende.

-r.

liegt auf ben Sügeln, und von den Toten zeugt nichts mehr als die Komödienhaus: Das Mädchen aus der Fremde".

einförmigen, schwarzgestrichenen Holzkreuze. Wenn der Frühling tommt, werden hier Blumen blühen, und die Bienen summen und die Vögel fingen, und diese Menschenbehälter stehen nicht mehr ver­lassen und trostlos da. Wenn der Frühling kommt..

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Der Sang der Sakije.

Ein Roman aus dem modernen Aegypten.

Von Willi Seidel  .

- Musikchronit. Jm VIII. Konzert der Volks Das neue Lustspiel des bekannten Münchener   Rechtsanwalts bühnen, das am 5. März, mittags 12 Uhr, im Theater am May Bernstein und des Kompagnondramatiters Ludwig eller Bülowplaz stattfindet, wird das Klingler Quartett Streich­sollte sich ehrlicher als Schwant bezeichnen. Der Name Luftspiel quartette von Haydn  , Mozart   und Beethoven   zum Vortrag bringen. erregt doch immerhin gewisse Erwartungen. Man denkt dabei an Eintrittskarten zu 75 Bf.

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und begleitete den Dorfschulzen nach Jstandrije. Als wir Doch wer sich mit diesen einläßt, ist nicht wert, geboren nun im Speisewagen saßen, sprach dieser Ünerleuchtete: zu sein!! Mein Bruder, du haft mich in ein Wirtshaus geführt statt Wir tranken also, und jener Gastwirt tam und sagte: in einen Wagen!', Sorge dich nicht, erwiderte ich, es Bei Gott  , es ist nicht möglich, daß du hier fißenbleibst!" werden Pferde vor dieses Wirtshaus gespannt und wir werden Bel Allah ist alles möglich!' schrie der Fellache und pochte mit Allahs   Hilfe zur rechten Zeit ans Biel tommen!"" auf sein Geld. Da sprach ich zu ihm: Ich habe ein Gewand Diese Antwort rief breites Gelächter hervor, worauf man zu Hause, das will ich über dich fallen lassen... Komm Das muß wahr sein," unterbrach thn Hassan- Abu- Ref, dem Inhalt der Flasche gemeinsam zusprach. mit, ich schenke es dir.' Und ich ging mit ihm und hieß der dickste unter den Männern. Du bist fett und hell. Du Dem dicken Abu- Sef fiel jetzt auch etwas ein. Das ihn sich ausfleiden und gab ihm einen von meinen abgetragenen bist fein Sprößling eines Mistschleppers, sonst wärst du nach ist sehr lächerlich, aber mir begegnete unlängst etwas Aehn- Mänteln. Darauf bespritzte ich ihn mit Rosenessenz über und Allahs   Ratschluß und nach der Gepflogenheit der Umstände liches. Ich saß in dem Geschäft jenes fleinen Schreihalses, über, und wir gingen wiederum an jenen Ort zurück. Hatte schwarz und dürr. Denn die Kinder von Affen sind Affen und der abendländische Weiber an die Ingliz verkauft."( Er er vorhin abscheulich gestunten, so duftete er jetzt wie Abu­feine Ragen. Da du aber eine Staze bist, Sohn des recht- meinte den deutschen Besizer eines bekannten internationalen Sift, der mit Wohlgerüchen in der Hamsaui handelt. Da gläubigen Unbekannten, so ist daraus zu schließen, daß du die Restaurants.)" Da tam ein Fellache herein. Er war ganz ihn jetzt wiederum hungerte, bestellte er ein zweites Gericht. Wahrheit sprichst und daß unser eigenes Blut auch in deinen schmuzig., D, mein Bruder, sagte ich, es ist nicht möglich, daß Er war so dumm wie der Schesch- el- Beled von Kene, der Adern rollt." du dich hier niederlässest; denn hier sind Ingliz, die sich alle an seine Angehörigen in Kairo   einen Brief schrieb, in dem " Gut gesprochen", freute sich jetzt Habib- Mos- Tizi. Denn Tage waschen. Maalesh, sagte er( er starrte von Schmutz), unter anderem stand: Neulich habe er seine Kelabije ge­wenn du als Fellache geboren wärst, so wärst Du einer ge- ich habe heute zweihundert Feddan Land verkauft. Und er waschen und auf das Dach zum Trocknen gelegt, und ein blieben, und Abu- Katkus hätte Bedenken getragen, diese seine sette sich mir gegenüber. Da tam ein Diener in einer weißen Windstoß habe sie herabgeweht. Da sei er auf die Knie ge­ehrenwerten Freunde um deinetwillen zu einem Mahl zu ver- Abaje( diesmal meinte Abu- Sef einen Kellner) und schrie: fallen und habe Allah   inbrünstig und von ganzem Herzen ge­sammeln. Denn die Fellachen bleiben Schweine ihr Leben Mach, daß du hinauskommst! dantt, daß er nicht in der Kelabije gesteckt habe, denn sonst lang; und Gesittung bleibt ihnen fremd. Und hätte man ihnen Doch jenes Schwein versetzte: Warte ein wenig, du läge er jetzt zerschmettert am Boden'!!" auch deine Erziehung angedeihen lassen, so hätte es nicht Hundesohn' und nahm eine Zehnpfundnote aus seinem Raftan, Jetzt nun wurde Abu- Kef durch ein dröhnendes Gelächter die Frucht getragen wie bei dir, weil du von besserem Blute der von Mist trotte. Bei Gott  ! Er hatte ein Bündel Bant- unterbrochen, das breit und sonor begann und in kleinen bist. Wie sagt der Imam- el- Schafei?" Habib- Mos- Tizi scheine in seiner dreckigen Kelabije, so viel, daß er uns alle hilflosen Schluchztönen, die immer wieder zum Vorschein tremolierte und schob den frächzend geleierten Vers ein: hätte austaufen können." tamen, langsam dahinstarb. Aufs höchste geschmeichelt, fuhr Wer die Unwissenden mit Wissen beschenkt, verdirbt sie, und Mögen sie zur Hölle fahren und keine Ruhe finden", er fort: Einen Fellachen ließ einst ein Imam   den Koran  Er sollte zum wer, die es verdienen, abhält, frevelt!" unterbrach ihn hier Habib- Mos- Tizi. Ja, es ist wahr, diese lernen und städtische Kleidung tragen. Habib- Mos- Tizi tat sich nicht wenig darauf zugut, daß Leute, die einen Stoben ihre Wiege nennen( verflucht sei der Schluß eine Probe seiner Gelehrsamkeit abgeben und der ihm dieser Vers zur guten Stunde einfiel. Er hatte ihn fürz- Schoß ihrer Mütter!), verdienen jezt und gehen mit Pfunden Imam   freute sich, denn er hatte viele Mühe und schweiß­treibende Hirnarbeit an ihn gewandt. Beim Examen lich von einem seiner Stunden, einem halb verblödeten Schreiber, um wie mit fleinen Piastern." gehört und zufällig behalten. Er ließ, um gleichsam anzu- Abu- Kef quittierte diese Unterbrechung mit einem an- sprach also der Lehrer: Ich habe hier etwas in der Hand, deuten, daß er den Vortrag der folgenden Verse nur aus erkennenden Blick. Dann fuhr er fort: Hier und nimm', und du errätst mir, was es sei. Sprach jener: So Gott  Bequemlichkeit unterlasse, die hohle Hand noch eine Weile sagte der Fellache, und bring mir zu essen. Bringe auch will und stellte, wie er es gelernt, das Horoskop. Darauf im Nacken beben, wobei er verheißungsvoll und unverständlich eine Flasche Whisky für diesen ehrenwerten Kaufmann, der an sprach er: Es ist um und um rund, und in der Mitte ist es Daraufhin hohl. Wahrlich, das stimmt, erwiderte der Imam   und gröhlte; und dann schwieg er und schlürfte ein Schlückchen meiner Kleidung mäfelt. Der Rest ist dein.' Rognat, sich aus der Flasche bedienend, die der fluge Abu- lachte der Weißgekleidete und ließ ihn gewähren. war entzückt. Doch was ist es? Und dieser Bauer be­Bei Rattus inzwischen von der Suffeh heruntergeholt. Die Ingliz nahmen die Pfeifen aus dem Mund, schnoben fann sich eine Stunde lang, und dann sagte er: Nachdem Abu- Kef die Was die Fellachen anlangt," rührte sich jetzt Sedan  - durch die Nasen und gingen im Bogen um uns herum. Er Allah  , es ist ein Mühlstein." Jussef- el- Abaza, so muß ich euch insgesamt eine höchst lächer- stant erschrecklich. Jeder, der ihn ansah, hätte sich übergeben elementare Wirkung auch dieser Anekdote abgewartet hatte, liche Geschichte berichten, die mir neulich begegnet ist. Ich müssen. Aber der Whisky war gut, und so verzieh ich ihm nahm er einen Schluck und beschloß seine erste Erzählung. hatte ein Geschäft zu Edavi, in der Nähe von Kafr- el- Baiat, manches, ja ich vergaß schier, daß er nicht mein Bruder sei. ( Forts. folgt.)

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