Nr. 67.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts, 10.

Hänschenklein an der Front.

Von Hermann Heijerman 3.

( Schluß.)

Die Lichtlein im Kopf der Frau leuchteten wie sanftes Mondlicht auf, so daß die Sträucher und das Moos und der Fußpfad fast so hell hervortraten, als ob der wirkliche Mond die Wolke wieder über­holt hätte.

Walde zu suchen meinen braucht

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" Weil Du so tapfer gewesen bist, Deinen Vater im dunklen nur damit Dein Muttchen nicht mehr zu so will ich Dir dieses eine Mal heifen," sprach fie. Gib mir die Hand es dauert nur ein Weilchen ich will Dich tragen Du kannst ruhig dabei einschlafen." Nein," sagte Hänschen, ich bleibe wach- ich bin überhaupt

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nicht müde!"

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Aber auf dem Arm der Frau, beim Schein ihrer Augen, die fast so warm glühten, wie hier der Kamin ja ja, das ist wahr, Kinder, es gibt solche Augen schlief er doch ein, ohne zu weinen -hörst Du das, Katharinchen? und als er wieder zu sich kam, dämmerte es schon über den Landen über den weiten, weiten

Landen mit Dünen und Auen und überall, so weit man sah, waren Zelte und Fahnen und Kanonen und Wachtfeuer.

" Wo ist Vater, liebe Frau?" fragte Hänschenklein mit scheuen Plicken zuerst war er ganz verwirrt gewesen, hatte seine Mutter in ihrem Bett und den Kuckuck zu sehen gemeint. " Dort irgendwo in einem der Zelte und träumt von Dir und Deiner Mutter. Bleibe ruhig auf meinem Arm ich werde jetzt zaubern."

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dort schläft er, Hänst,

Zaubern fannst Du das denn?" fragte der Junge, der so wenig vom Zaubern verstand wie Ihr. " Ja", sagte die Fee- denn das war die Frau- ich werde jeht die großen Schuhe Deines Vaters und die großen Schuhe alle der anderen Soldaten in ganz kleine, in so fleine Kinderschuhe verwandeln. Findest Du das nicht fein, Hänsi?"

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Aber warum tuſt Du das denn, dann kann Vater doch nicht

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Sie liefen durcheinander, suchten unter den Strohsäcken, unter den Betten, und wollten aufeinander losschlagen, so wütend waren fie. Ein Offizier lief auf bloßen Füßen er hatte abends seine Strümpfe in den Schuhen stecken lassen von einem Zelt ins andere. Ein General dem alle gehorchen müssen stand auf Socken im Schmutz und schrie, daß er den Soldaten, der diesen gemeinen Streich hatten niemand gesehen ausgeführt hätte, totschießen lassen wollte. Aber die Schildwachen Soldaten, die ihre Schuhe behalten hatten.... die Schildwachen waren die einzigen " Wir sind verloren," sprach ein anderer General, der auch, wie der Offizier bloße Füße hatte: Die Schuhe meines ganzen Heeres sind durch den Feind geraubt; in Strümpfen kann man doch nicht fämpfen!" Nein," sagte ein anderer Offizier und begann zu weinen. darf nicht weinen, Sie geben ein schlechtes Beispiel!" " Pfui, pfui," rief der erste General, ein Mann, ein Soldat

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" Ich kann es nicht ändern, Herr General," sagte der Offizier, mühsam seine Tränen unterdrückend, aber statt meiner Stiefel habe ich da die Schühchen meines Töchterleins gefunden. Wie kommen die hierher- wie ist das nur möglich mitgenommen habe ich sie ganz bestimmt nicht!"

nach dem anderen.

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Kleines Feuilleton.

Die huldvolle Stadtgöttin.

März.

Ein altgriechisches Meisterwerf. Mitten in dem furchtbarsten aller Kriege wird uns eine hold­selige Ueberraschung zu teil: von irgend woher ist plötzlich ein wundervolles altgriechisches Bildhauerwerk aufgetaucht und im Alten Museum   geborgen worden. Das Drum und Dran der Auf­findung und Erwerbung ist gleichgültig, und nur die eine Sorge empfinden wir, diese Göttin, zu der Heinrich Heine   gewiß auch gebetet hätte, möchte uns wieder verlassen, den Lockungen des Goldes folgend. Man mag noch so sehr Gegner aller Annerionen sein, dieses Gebilde der Schönheit, das die jetzigen Besizer nicht geschaffen haben und wer weiß welchen Zufällen verdanken, darf deutschen Boden nicht wieder verlassen, nachdem es hier Schutz vor des Krieges Stürmen gefunden hat.

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In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts vor Christi errichteten die Bürger einer Stadt in Großgriechenland  ( Süditalien   und Si­Niemand antwortete als sich aber der erste Schreck ein wenig zilien) ihrer Stadtgöttin ein Bildnis in ihrem Heiligtum. Der gelegt hatte, erkannte jeder Soldat, jeder Offizier, jeder General herrlichste parische Marmor wurde dazu herbeigeschafft und der die kleinen Dinger, die die großen Stiefel verdrängt hatten. Der hervorragendste Künstler, der aus der Konkurrenz, wie sie demo­starke Soldat, der zu allererst laut getobt hatte, hielt ein paar kleine fratische Gemeinwesen schon damals veranstalteten, hervorging, Schuhe in seinen mächtigen Händen. Durch den einen der kleinen schuf nach dem Bilde der schönsten Frau das Bild der Göttin. Auf­Schuhe hatte die große Behe ein Löchlein gebohrt- jawohl, so ein recht auf dem Throne sisend, ist sie dargestellt, stolz und milde, Wildfang von einem Kind war das gewesen, und der starke Sol- hoch und hehr, Göttin und doch nur Mensch. dat biß sich auf den Schnurrbart, um nicht zu heulen und einem Die griechische Kultur stand damals sowohl im Mutterlande anderen liefen die dicken Tränen nur so in die kleinen Holzschuhe wie in den Kolonien kurz vor ihrer aufbrechenden Blüte. Noch hinunter, die er vor seinem Strohsad gefunden hatte, und ein ist nicht die ganze künstlerische Freiheit erreicht, aber noch ist auch Dritter, der noch gar nicht angekleidet war, hielt ungesehen im die ganze herbe Frische der Ursprünglichkeit vorhanden. Es ist Dunkel des Zeltes zwei ganz winzige Pantoffelchen, so klein wie ein Frühling schönster Menschenblüte. Die starre Gebundenheit Liesings, in seinen Händen und drückte Küsse darauf, einen Kuß ist im Leben wie in der Kunst überwunden, die religiösen Vor­stellungen sind von der lastenden Furcht gereinigt: als holde reife Wünsche und Gelübde der Stadt entgegennahm. Das primitive Frau hat der Künstler die Göttin gestaltet, die die Gebete und starre Lächeln, das die alte Kunst nicht missen mag, ist einem žeisen, holden Zug um den Mund gewichen. Nur etwas überlebensgroß ist die Gestalt, sie hat nichts Starres, Drohendes, Gewaltsames. Man ist bei aller Würde und Hoheit, die sie wahrt, ganz in dem Bann ihrer Schönheit. Im prächtigen, einst farbig bemalten estgewande sizt sie da, Diadem und Ringe hat sie einst getragen ( wie die Bohrlöcher beweisen), wie die wohl gezierten griechischen Frauen von damals. Das Haar ist in einer reichen Frisur ge­ordnet, lange Locken fallen vorn auf die Brust, die mit feinem Linnenstoffe bekleidet ist. Das Gewand ist dreifach; der Künstler hat mit der ganzen Liebe die Stoffe behandelt, wie die griechische Kunst sie zuerst gepflegt hat. In zierlichen wohlgeordneten Falten fällt das Obergewand über die Knie herab. Farbe hat einst alles belebt, auch das Gesicht, das jetzt noch die Süßigkeit und Rätsel­griechischen Götter die Welt verlassen haben, steigt vor diesem haftigkeit der Mona Lisa   ausstrahlt. Schillers Klage, daß die griechischen Götter die Welt verlassen haben, steigt vor diesem Kulturbilde, das eine Huldigung an die Menschheit ist, wieder

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Fingerspißen in ein Paar Schuhe, deren Sohlen noch ganz warm Hänschens Vater, der sich nun auch ermuntert hatte, steckte seine marschieren dann kann er doch nicht mitkommen!" Sch! sch!" Nicht so laut sprechen, Hänschen," sagte die see, Füßen gezogen waren die Fee hatte sie Hänschenklein gerade eben von den sonst werden sie wach- und wenn sie wach sind, glückt es nicht... und Hänsis Vater sah nach niemandem, weil Hänschenklein blickte gespannt zu. Die Fee schritt die lekte seine Augen vor Tränen nicht sehen konnten. Und der General mit Düne hinunter und streute ein silbernes Pulver nach der Seite den bloßen Füßen preßte, als er in sein Zelt zurückgekehrt war, die hin, wo die Belte, die Kanonen und die Wachtfeuer waren. Dann bebenden Lippen auf das bunte Futter von zwei süßen Puppen­lief sie mit dem Knaben auf dem Arm, ohne daß es die Schild- schühchen. Verrückt der größte Teil der Soldaten lief herum wache jah, ohne daß es jemand vernahm, bis an die vordersten und weinte still vor sich hin, der eine wollte vom anderen nichts Zelte, blickte hinein und lachte. Sie lachte, weil aus allen Belten wissen, und wenn sie auf die scharfen Kieselsteinchen traten, sagten die Stiefel der Soldaten verschwunden waren und an ihrer Stelle sie nicht mal" Au, au!", was sonst doch jeder ruft, der sich weh tut. vor jedem Strohsack wunderliche kleine Holzschuhe, Knopfschühchen, dast keiner war da ohne Kinderschuhe- alle hatten sie doch ein Stiefelchen oder Pantöffelchen standen. Kind, oder auch ein Schwesterkind, oder ein Freundeskind, oder den Holzschühchen, den Pantöffelchen in den Händen herum. ein Nachbarkind alle rannten sie mit den leeren Dingern, mit

" So, Hänschen," sagte sie mit einer Stimme so lieblich, als ob ein Springbrünnlein in ein Marmorbeden plätschert:" So, nun gehen wir zu den Männern aus dem anderen Land mit den noch höheren Schornsteinen, deren Fahnen Du da in der Ferne siehst da machen wir es gerade so dann sind wir fertig und können es ab­

warten.

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Flink wie ein Reh, nein, noch viel flinker dann kann man doch nicht mitkommen, was?- lief sie und streute bei den Belten der anderen denselben Silbersand aus- und wieder lachte sie, als sie bei den Betten der Offiziere, der Generale, die Reiterstiefel mit den Sporen verschwinden jah, als ob sie die Mäuslein geholt und dafür plötzlich zierlich farbige Mädchen- und Knabenstiefel dastanden.

Wo ist Vater?" fragte Hänschenklein, der ein wenig müde ge­worden war, er hatte doch auch die ganze Nacht nicht geschlafen, nicht wahr?"

Aber ehe noch die Fee antworten konnte, erklangen Trompeten

und Trommeln. In beiden Lagern waren sie wach geworden. " Still sein und zusehen," lächelte die Fee.

Kinder, Kinder, was gab es da alles zu sehen! Das kann man gar nicht so eins, zwei, drei erzählen. Als die Soldaten die Augen aufmachten, fingen sie gleich an, sich viele eflige Schimpfworte zuzu­rufen, so scheußlich eklige Worte, wie Ihr und ich sie gar nicht wiederholen dürfen, das wißt Ihr doch, nicht wahr? Ein ganz großer starker Soldat, der wohl zehn Soldaten hätte totschlagen können, wenn er das gewollt hätte, fluchte laut und fluchen darf man doch nicht.

" Wer hat meine Schuhe gestohlen? Wer ist an meine Schuhe gegangen?" brüllte er so laut, daß die wenigen, die noch geschlafen hatten, schreiend wach wurden und nach ihren Säbeln griffen, in dem Glauben, daß fie ermordet werden sollten.

" Wer hat meine Stiefel versteckt? Ohne Stiefel kann ich doch nicht kämpfen!"

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Der Sang der Sakije.

Ein Roman aus dem modernen Aegypten. Von Willi Seidel  .

Frgendein Gefühl trieb ihn jekt, sich im Wagen zu er­heben und dem Berberiner ganz nahezukommen, ihm heisere Weisungen in den Nacken zu flüstern:" D, fahre schneller, verflucht seist du, habe ich eine Gamusah auf dem Bock oder zwei Mograbinertraber, das Stück zu 300 Pfund?!"

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Effendi!" schrie der Kutscher und bog sich wie eine Sehne. Siehst du nicht, wie ich sie schlage? Siehst du nicht, wie sie hüpfen?!"

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Da befahl der General mit den bloßen Füßen, daß drei Offi­siere mit einer weißen Fahne zum Feinde gehen sollten. Aufschub sollten sie fordern. Den würde der sicher gewähren, wenn ihm das feltsame Wunder kundgetan würde. Halbwegs aber kamen den drei Offizieren drei Boten des Gegners mit weißer Fahne entgegen. und die sechs erzählten einander mit rotgeweinten Augen von den berschwundenen Stiefeln, zeigten sich die vorgefundenen Schühchen und Pantöffelchen und reichten einander die Hand und verab­redeten, daß sie nicht miteinander kämpfen wollten und sich nicht totschlagen. Das gab ein großes Friedensfest, ein Fest in Strümpfen " So," sagte die dee zu Hänschenklein, nun geh Du nur hin und gib Deinem Vater einen Auß."

und Socken.

es

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empor.

Jahrhundertelang hat die Göttin in der Erde geruht, nun ist sie wieder auferstanden und entzückt uns aufs neue. Gie bringt uns ein Gefühl und eine Stimmung mit, wie kein anderes Kunstgebild ihrer Zeit. Sie ist einzig. Kein Museum hat ihres­gleichen. Die gleichaltrigen Bruchstücke aus dem Parthenonschutt reichen nicht entfernt an sie heran und die Thronlchnen aus dem römischen Thermenmuseum mit den seltsam romantisch anmuten­den Reliefs haben wohl von ihrem Wohlflange aber es sind

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nun auch in Strümpfen zu den Soldaten kam, da hoben sie ihn Spuren seiner Schichſale trägt Das ließ sich das Bürschchen nicht zweimal jagen und als doch nur Reliefs. Aber hier iſt ein volles Rundbild, das wohl die es fehlen u. a. die Hände, Stücke hoch und trugen ihn herum und waren froh, daß schon ein Kindlein des Sessels und ein Stückchen Wange aber doch seine ganze zu ihnen gekommen war und zugleich solch eine Zauberin war sieghafte Schönheit behauptet hat. Das war aber mal ein Wunder, was kinder? Und nun ist die Ge- Menschlichkeit zuträgt, möge sie­die Feehatte jeder wieder seine eigenen Schuhe an den Füßen! Gegrüßt sei die Göttin, die uns aus fernen Zeiten holde selber dem Grabe entstiegen und nun wird es Bettgehenszeit, schichte aus nein, heut ein Symbol edler und schöner Gefühle werden, zu deren Kult abend erzähle ich keine Silbe mehr. Nun tut Ihr nur Guer Bestes, sie aufs neue berufen ist. hr großen Mädchen, und lernt gut stricken und besonders gut stopfen, damit, wenn so etwas mal wieder passiert, Guer Vater nicht schimpflicherweise mit Löchern in den Strümpfen herum­läuft...."

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Damit faltete sie schweigend ihre von der Glut des Kamins rötlich bestrahlten Hände zusammen. ( Berechtigte Uebersehung von R. Ruben.)

Strindbergs Traumspiel"

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im Theater in der Königgräger Straße. Der Reinhardtschen Aufführung des Totentanzes", in der Wegener die knorrig verwitterte Hauptgestalt zu ungeahnter Le­benswahrheit hob, und Barnowskis kühnem Wagnis, die mustischen Visionen des Strindbergschen Damaskusdramas gegenständlich auf der Bühne zu verkörpern, reiht die von Bernauer inszenierte Sie tamen barhaupt im Smoking, und als sie an ihm| ihm tastete sich an einem dünnen, primitiven Gedankenfaden borüberschritten, sahen sie ihn ein wenig von der Seite an. entlang. Sie hatten hinter der Glastür eine furze Unterredung Sie würden mich beachten," dachte er, wenn Sie mit dem Hotelwirt, der( Hassan bemerkte es) die Achseln wüßten, daß ich das Defret... in der Tasche..." Er zudte und eine anheimstellende Bewegung machte. Während sah an sich herab." Wozu das Dekret? Ich bin auch er dies beobachtete, übersah der Beh einige Damen, die in- ohne Defret so gut wie Sie, meine Herren. Ich habe Geld, zwischen in der Tiefe des Vestibüls verschwanden. vielleicht mehr als zehn von Ihnen... Zum mindesten Immer mehr Wagen fuhren, wie man hören konnte, nun follte es mir freistehen, im Hotel umherzugehen, wo ich will. draußen vor; auch Automobile waren darunter. Ausschließlich Sch kann alles bezahlen! Seit wann haben Sie diesen Ort englisches Publikum begab sich ins Hotel. Hassan sah den gekauft?... Aha! Sie wollen ihn pachten, wie sie Aegypten  Leuten schwer, fast unbeteiligt zu. Sein Kopf war ganz flar ge- gepachtet haben! Aha!" und Hassan erschien sich ungeheuer worden, nur in den Knien saß ihm eine unüberwindliche schlau. Aber das soll Ihnen nicht gelingen!- Wir be­Schlaffheit. tommen das Heft in die Hand! Wir werden Ihnen beweisen, Man brachte ihm das Essen, mit einer Eile, die den daß wir Ihrer nicht mehr bedürfen... Daß wir Ihrer Be­Hassan, unter fortwährendem, anfeuerndem Zungen- Wunsch erkennen ließ, ihn schnell zufriedenzustellen. Er ver- vormundung entwachsen sind... Ah, Ihrer Bevormundung.. schnalzen, fant zurüc; und es gelang ihm, als erster nach langte eine Prärie- Dyster und schüttete das scharfe Gewürz Ich nenne es Arroganz..." Hassan sprach das letztere fast Mena- House zu kommen. Er durchschritt den kleinen Garten auf einen Zug hinunter, worauf sich zunächst sein Durst wieder laut vor sich hin, mit dem unvermeidlichen Modellierversuch und ging in das Vestibül. Der Manager näherte sich ihm regte. der Finger, über deren selbständiges Leben er stets eine händereibend. Eine gewisse humoristische Grundstimmung überkam ihn fleine Beschämung Beschämung empfand. Graue Blicke Streiften Verzeihung", sagte er auf französisch. Ich muß Sie nach den ersten Getränken. Also Ingliz find es, die sich hier ihn; irgend jemand amüsierte sich. Hassan fing das kleine bitten, mein Herr, sich auf der Veranda niederzulassen. Dies versammeln..." dachte er und spähte hinein. Der Gin um- Gelächter auf; es tat ihm wohl. fin Vestibül und die anschließenden Räumlichkeiten sind für heute nebelte sein Hirn wiederum; so sah er drinnen im Vestibül, ,, Es ist auf mich gemünzt.- Ah, da gibt es einen dessen Hintergrund sich mit Damen in großer Toilette füllte, nacht reserviert." Hassan blickte ihn mit schwimmenden Augen an. Eh bien! ein Starussell von weiß und rot, das sich ruchweise nach links Spaßvogel, der Scherz versteht..." Und das Kind in ihm Diese Pläge sind reserviert... Nun gut, ich werde auf der drehte; wenn er es aber firierte, stand es still und löste sich stolperte, richtete sich blind wieder auf und hatte eine kleine Veranda speisen." Irgend etwas fiel dem Manager an ihm in zwanglos bewegte Störper auf. Es war nicht amüsant, tonfuse Ueberlegung. Vielleicht sind Sie gar nicht gleichgültig. Vielleicht be­auf; doch war er zu beschäftigt, um es zu ergründen... hier draußen siken zu müssen. Ein leiser Groll bemächtigte Er sagte, während er den Blick über die Schulter Hassans sich seiner. Er schob den Tarbusch aus der erhigten Stirn in grüßen Sie es nur, wenn man sich Ihnen nähert. Denn es völlig ins Leere sandte:" Ich bitte darum... Nun, es den Nacken und beschäftigte sich mit dieser Empfindung. Sie wäre zweifellos ein Vorteil, wenn wir, statt umeinander her­umzugehen, uns in die Hände arbeiten würden als gute bleibt nichts übrig, mein Herr... Das ist das Leben..." wuchs bis zur Indignation. Plöglich ermunterte er sich, und während er Hassan Die Engländer gingen heraus und hinein; sie unter- Freunde." Er neftelte ar fich herunt und fand eine Zigarette. mit höflich deutendem Finger vor sich herstieß und auf diese hielten sich sehr gut und warteten den Beginn des Dinners Nicht ohne Beschwerde stand er auf; in dem Bedürfnis, leutselig zu Weise aus dem Vestibül entfernte, flatschte er in die Hände, ab. Zuweilen stellten sie sich, die Hände in den Taschen und sein und den Ingliz eine Annäherung zu erleichtern. Er und rotbeschärpte Domestiken, alle schlank schlank und nicht Sigaretten zwischen den Lippen, in der Nähe Haffans auf ging auf einen weißbärtigen Herrn zu, dessen reserviert lachs. unter zwei Metern groß, erschienen mit sanften Stlaven- und erzählten sich in ihrer kurz angebundenen Weise allerlei farbenes Gesicht ihm schon vor längerer Zeit aufgefallen war, und bat ihn um Feuer. Er bat nicht, wie man sonst zu Vergnügliches; und dann lachten sie temperiert und leiſe.

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mienen.

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Hassan fezte sich an einen gedeckten Tisch der Veranda, Zuweilen streiften sie ihn mit ihren Blicken. Aber diese Blicke bitten pflegt: er sagte nicht: matches please", sondern er unmittelbar an die Glastür, durch die man in das Vestibil gingen durch ihn hindurch wie durch Glas. Es gab teinen geriet durch eine kleine Ouvertüre hindurch, die er mit spähen konnte, ohne allzu sehr aufzufallen. Diese Möglichkeit Hassan auf dem Stuhle mehr; es war ein leerer Stuhl. stammelnden Anerkennungen füllte, erst ganz zum Schluß und entdeckte er erst später; zunächst sah er den Besuchern ent- Die Existenz Hassans wurde ausgelöscht. Und je weniger er nicht unbedingt verständlich, zu dem Kern der Sache. gegen, die durch den Garten kamen. Offenbar waren es die seinen leicht glozenden Augen gebieten konnte, die von einem Der alte Herr sagte:, Well...", knipste ein Benzin­Leute, die vorhin versucht hatten, ihn zu überholen. Hassan dumpfen, mechanischen Interesse an die Leute geschmiedet flämmchen an und bediente ihn mit einer gänzlich umbe­schenkte ihnen einen Blick wie die Schildkröte in der Fabel wurden, um so weniger Beachtung schenkte man ihm. Sein teiligten Bewegung, worauf er ihm den Rücken drehte. dem Hafen, der zu spät am Ziel des Wettlaufs kommt. logisches Denfen ging einen verzwickten Pfad; das Kind in

( Forts. folgt.)