Nr. 234.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Donnerstag, 5. Oktober.

Krepels Fahrt ums Glück.

Eine Spreewaldgeschichte von May Bittrich

I.

In Krepels Hause wußten sie nichts von Jlarus, obgleich der Großvater des Besizers Dugende großer Gänseflügel. funstreich zu zwei mächtigen Schwingen vereinigt hatte und, statt mit ihrer Hilfe gen Himmel zu fliegen, in das Spreewaldfließ gestürzt und ertrunken war wie Jfarus im Meer.

Des verunglüdten Luftschiffers Enkel, der Bauer Gottlieb Strepel, sah aber auf seinen Vorfahren doch nicht als auf einen träungenden Schwärmer zurück: Großvater hat uns unser Häuschen gebaut, und obgleich er Schneider geweft ist, hat er die Mauern selber auf gerichtet, hat mir Bater oft erzählt. Und das Haus ist so standhaft

daß es gewiß ewig und noch drei Tage hält!"

Mit der Bewunderung des vielseitigen Schneiders war auch die Abenteurerlust in Gottlieb repel wieder aufgelebt. Die Sehnsucht nach unbekannten Fernen und leicht zu hebenden Schätzen wurzelte in ihm, und als er das Glück junger Liebe genossen und mit seinem Weibe anderthalb Jahrzehnte zufrieden gelebt hatte tam das alte Verlangen abermals über ihn und ließ ihn nicht mehr los.

Während er bis dahin mit selteneren Pausen ein Draufgänger in aller Arbeit gewesen war, begann er nun nicht ungern wahrzu­nehmen, wie sein neuer dürrer Schimmel öfter vor dem Pflug stehen blieb und ausruhte. Da jezte sich Krepel auf den Grenzstein und ließ das ganze mächtige, vom Großvater ererbte Verlangen seinen Körper weh und doch wohlig durchströmen: Fliegen können! Fliegen können! Hoch weit!" Er meinte damit nicht, ihm müßten Flügel beschieden sein zur fürzesten Reise in die Wolfen, sondern der Tod des alten Vorfahren lehrte ihn, vorsichtiger und flüger zu sein: erst wollte Gottlieb in die Weite gehen und dann den Flug zu einem Glüd wagen, von dem er den Anblick rasch erworbenen blinkenden Gutes nicht zu trennen vermochte.

-

-

Amerita, von dem alle den Spreetvald durchziehenden Hausterer Sprachen das ferne Band, in dem die Leute das Gold auflasen wie Fallobst oder doch wenigstens mit filbernen Pflügen aus der Erde holten, das war Krepels Ziel. Dahin wollte er gelangen. Während er sich in solche Gespinnste verstricte, sah er öfter und öfter plötzlich sein Weib vor sich stehen:

Rühr dich, Wirtschaft! Wer läßt sinken die Hand, hat nur

Unkraut im Land!"

"

Da recte er sich denn wieder:„ Hi, Schimmel! Vieh wollte Nube   haben!"

-

-

Das liebe Unsereins Und man und Stall

„ Ja du und das liebe Bieh!" antwortete Marie. muß auch die Knochen rühren; da fragt keins danach! hat etwas durchgemacht in fünfzehn Jahren: im Haus und Feld zugreifen, zu Markte gehen und die Kinder Dabei lenfte fie felber mit jehnigen Armen den Pflug eine Weile, während ihr Gottlieb Krepel folgte; fie teilte Siebe aus mit dem Mund und mit der Beitsche zu gleicher Zeit und ließ die Pflug schar schnurgerade Furchen ziehen. Und ehe sie ihren Posten am Bfluge verließ, sprach sie dem Genossen ihres Lebens auch wieder Mut zu, auszuharren. Sie goß Balsam auf die schmerzenden Stellen.

Er packte wieder das Steuer, ging vor seinem Weibe her und führte den Pflug durch die Wellen der sandigen Scholle weiter. Doch er dachte sich bald aufs Neue:

„ Das Weib tönnte die Wirtschaft gut und gerne ein paar Jahr­chen allein führen, und Karl und Matthes tönnten mit Hand an­Legen!"

-

-

-

hatte tiefe Wurzel geschlagen, und da er das Bedürfnis fühlte, es vom Aequator  , die die Sonne zu Beginn des Monats hat, beträgt zu begießen, so trant er lieber als früher ein Gläschen Balenz in 3 Grad, um im Oktober bis auf 14 Grad hinabzusinken, wobei die der Schänke und unterhielt sich mit dem unzufriedenen Kätner Mittagshöhe der Sonne, berechnet für Berlin   und das mittlere Laugsch über das freie Land Amerika  , in dem die Goldkörner Norddeutschland, von 34% auf 231, Grad abnimmt. Die Ver­sagten die Hausierer- umherlägen, wie hier die Frucht auf der fürzung des Tagesbogens, den die Sonne durchläuft, drückt sich Tenne und der Weizen ganz anders wachse und blühe und das durch die Verschiebung des Zeitpunktes ihres Auf- und Untergangs Rindvich in Gestalt von lauter Mastochsen wild umherlaufe. Nur aus; immer fürzer wird die Zeit, während der uns der Sonnenball so zum Zugreifen. leuchtet, und immer schräger und schwächer werden seine Licht Die beiden Männer berauschten sich an den Bildern ihrer Träume, strahlen. Die abfühlende Wirkung der langen Nächte übertrifft bei bis Laugsch den heißen Kopf auf den weichen Schafpelz sentte und weitem die Wärmewirkung der Sonnenstrahlen; meteorologisch zeigt au heulen begann: Brüderchen Strepel da drüben ein einziges fich dieses in dem entschiedenen Uebergang zum Spätherbst. Mal zugreifen! Nur ein einziges Mal, Brüderchen!"

-

So schwebten sie ohne sichtbare Flügel weiter und weiter von der heimischen Erde auf und malten allen Dorfnachbarn die Bilder ihrer trunkenen Sinne so oft, bis man lachte und ihnen entgegnete, folg und rennten dafür grrlichtchen nach. fie seien verlorene Menschen und verlören den besten Pfad zum Er­

Da trumpften die Unzufriedenen auf und schlugen um sich: Irrlichtchen, sagt ihr?" Wir werden euch die Frrlichtchen be­weisen und werden nach Hamburg   gehen, über das Wasser fahren und in Amerika   ernten und immer ernten!"

Der Kriegsblindenhund.

Augenlichts, erfordert die umfassendsten Waßregeln, um dem Be

-

-

-

Die schwerwiegendste aller Verlegungen, die Vernichtung des troffenen das schmerzliche Dasein im Dunkeln zu erleichtern und ihn allmählich einer gewissen Sicherheit und inneren Ruhe zuzu­führen. In direkter Weise wird durch die Technik der Gesichtsfinn teilweise ersetzt. So sollen in jüngster Beit vielfach genannte Apparate den Blinden den früher nur in beschränkter Weise er­wir!" antwortete Marie ruhig, denn sie hatte tein Vertrauen mehr, Für andere Menschen am Ende! Und säen werden derweile reichbaren Genuß der Zerstreuung und Belehrung durch Lesen in diesem Falle Hören" innerhalb ziemlich auss Gottlieb Krepel zu ernüchtern. Ihr Gefühl täuschte sich auch nicht gedehnter Grenzen möglich machen. Doch neben diesen und an einem Herbsttage, als die Felder bestellt waren, gingen Strepel ben rein wirtschaftlichen Forderungen für den Kriegsblinden gibt und Laugsch nach der Stadt zum genten, um sich mit anderen es ein anderes, für seine Stimmung und das Maß seiner Anteil­Leuten nach Amerika   ichiden zu lassen, zuerst zu einem Farmer, der nahme am Leben grundlegendes Bedürfnis, deffen Befriedigung in schon der neuen Hilfskräfte harrte, und dann wollten sie dem erster Linie erreicht werden muß. Es ist das Unabhängigkeitsgefühl, Simmel winfte; als weites, weites wunderbares Reich mit greifen. Goldland näher rücken, das ihrer Phantasie gleich dem nächtlichen und hier konnte und kann die Technik wohl kaum entscheidend ein­glitzernden Punkten, nur daß man den Fuß darauf setzen und Nunmehr wurde der glückliche Gebante gefaßt, den treuesten die goldenen Sterne in die Schürze sammeln konnte gleich den Freund und Diener des Menschen den Hund zu entsprechender Früchten der Erde. Hilfeleistung heranzuziehen, Der Kriegsblindenhund" wird, wenn Angst vor dem Berhungern hatte die Frau Gottlieb Krepels nicht alle in ihn mit Berechtigung gesezten Hoffnungen trügen, für dem Wiedersehen zweifelte. Die Söhne dagegen sahen nicht nur nicht mehr, doch sie weinte bei seinem Abschied heimlich, weil sie an seine Bestimmung äußerst verwendbar sei. Die Verwendung des Hundes im Pflegedienst hinter der Wolken, sondern auch die Sonne hinter ihnen: die Arbeit werden Front ist vollkommen neu und eröffnet ein sehr aussichtsreiches Feld. wir nun ein paar Jährchen allein tun müssen, doch dann wird Water Der Blinde bedarf der Führung, und die hierdurch geschaffene Ab­leben und gutes Land kaufen und werden auf eigenen herrlichen auch mit tostbaren Schäßen heimkommen, und wir werden ohne Sorge hängigkeit von anderen Menschen wird ihn oft behindern und innerlich belasten. Oft find auch Führer nicht zur Roffen beim Stollereiten sein und den ersten Preis erobern. Und Hand, und hundert Kleinigkeiten sind in diesem Belang ge­die Mädchen werden in die Hände flatschen und sagen:„ Nu gud ein eignet, dem Blinden das Dasein unnötig zu erschweren. Mensch an, diese Strepels, wie die fich herausmachen!" Darum haben die mit dem Sanitätshundeforps arbeitenden Organi fationen sich die Aufgabe gestellt, mit Hilfe der so vielfach und günstig erprobten Hunde auch in dieser Beziehung einzugreifen. Borläufig werden eine Anzahl besonders geeignet erscheinender Hunde als Führer für Kriegsblinde ausgebildet. Es ist feine geringe Arbeit, die damit unternommen wird, denn die Dressur der Hunde für diesen besonderen Zweck ist noch neuartig und wird langer und energisch betriebener Versuche bedürfen. Aber dafür ist auch der Lohn besonders hoch, da es gilt, den des Augenlichts Beraubten einen Teil ihres Berluftes zurückzuerstatten: fie auf Straßen und Plägen unabhängig und sicher zu machen.

Auch dachten Krepels Söhne, sie würden mit den Mädchen tanzen bei der Fastnacht oder beim Erntefest in Burg oder Lübbenau  , oder in Betschan auf dem Marktplaß, auf dem sich nach dem Flachs­martt immer ein paar hundert rotrödige Mädchen zu den Tönen des Dudelsacks und der Huszla drehten. Und ferner dachten die Brüder Strepel daran, die besten zwei der vielen Mädchen heimzuführen an den Herd und mit ihnen in eitel Glückseligkeit zu leben. Bater und Mutter aber würden allen Menschen von Amerifa erzählen, und der ganze Spreewald würde nur so staunen!

( Schluß folgt.)

Kleines Feuilleton.

Die Sonne im Oktober.

Der vierbeinige Führer und Beschützer des Blinden wird seinem Herrn den edelsten Dienst erweisen, und der Blinde wird nicht mehr auf die ihm häufig peinlichen Rücksichten seiner Umgebung Anspruch erheben müssen. So vermag mitfühlendes Nachdenken auch dort Möglichkeiten zu erspähen, wo die vollkommenste Technik ratlos ist.( z Notizen.

fingen.

-

Der Beginn des neuen Monats brachte uns die Rückkehr zur mitteleuropäischen Zeit und damit die Wiederübereinstimmung der Tagesstunden mit dem ungefähren Sonnenstande. Auf dem Meridian- Theaterchronit. Die Kleinen Haustomödien Ja, seine beiden Jungen wuchsen sehnig und start heran. Im von Stargard   und Görlitz  , 15 Grad östlicher Länge von Greenwich  , von Erich Fischer gelangen am nächsten Sonnabend und Sonntag, Geist sah er sie schon fünf, sechs Jahre vergingen rasch! nicht ist die mitteleuropäische Zeit auch mit der wahren Ditszeit abends 8 Uhr, im Theaterfaal des Deutschen   Lyzeum- Klubs, Lützow­nur mit der Mutter den Acker bauen, sondern auch beim festlichen identisch; die Abweichungen werden natürlich um so größer, je platz 8, zur öffentlichen Aufführung. Hierbei werden zum erstenmal Stollereiten die Augen der Mädchen auf fich lenten im teden, un- weiter man sich nach Osten und Westen von dem 15. Längengrad gegeben: Mutter Schrödern", ein kleines Berliner   Volksstück mit erichrodenen Ritt, freilich auf fremden Rosien, denn in der eigenen entfernt. In unserer bürgerlichen Tageseinteilung wird sich Musik von Konradin Kreutzer  ; Die Wahrsagerin", ein Rumpel­Wirtschaft würden sie wohl noch lange nur den Schimmel haben, der Uebergang bon der Sommerzeit zur mitteleuropäischen fammererlebnis( Glud) und Die Weinprobe", eine Buschiade der zwar den Pflug und auch ein Fuderchen Torf zog, doch den Beit mit dem Monatsbeginn in einer gerade jetzt besonders( Marschner). Hermine Bosetti   wird in Deutschen Opernhause Wettlauf liebte wie der Rater den Quart. auffälligen Verschiebung der Helligkeitsstunden bemerkbar gemacht am 12., 18. und 14. Oftober die Zitelrolle von Verdis„ Traviata  " Da stand Gottlieb Krepel abermals in Träumereien versunken haben. Während Frühaufsteher in den letzten Septembertagen beim Pferde. morgens bereits fünstliches Licht brauchten, leuchtete ihnen am Beim Stillestehen rosten die Pflüge!" 1. Oftober schon in der Mitte der sechsten Morgenstunde das Tages " Schinderei und kein Ende! Wenn man nur sähe, was sie licht; denn die Sonne ging bereits wenige Minuten nach 6 Uhr auf. einbringt!" Am Abend dagegen kann man, durch die Sommerzeit verwöhnt, mit Wer will mähen, der muß jäen! Und so( fte hob die Arme gelinder Verwunderung wahrnehmen, daß schon gleich nach 6 Uhr Maisölgewinnung als Staatsmonopol. Die gleich Flügeln) jät man bei Strepels nicht mehr!" die Dunkelheit sich herniederfenkt, da der Sonnenuntergang Bereits Maisteime enthalten ein fettes Del, dessen fabritmäßige Gewinnung um 5% Uhr erfolgt. Am Monatsschlusse erscheint das Tagesgestirn in Amerita feit langem üblich ist. Die Gewinnung von Maisöl nicht ganz eine Stunde später, um 7 Uhr früh im Südosten, wird demnächst in Ungarn   als Staatsmonopol eingeführt werden. während es sich einige Minuten nach 4% Uhr nachmittags wieder Die Breßluchen werden als wertvolles Wiehfutter Verwendung finden. im Südwesten unseren Blicken entzieht. Der Oktober bringt also Die Fechfung Ungarns   beträgt ungefähr 15 Millionen Doppelzentner den eigentlichen Uebergang von der hellen zur dunklen Jahreszeit; Mais, was bei einem Gehalt von 2 Proz. einen Ertrag von 300 000 wandert das Tagesgestirn in diesem Monat doch um volle 11 Grab Doppelzentner fetten Deles liefern würde, dessen Wert mit 270 auf seiner scheinbaren Bahn nach Süden. Die südliche Abweichung Minionen Kronen angegeben wird.

Du wunderte er sich aufs neue, welch starkes Weib aus dem ehemaligen geschmeidigen Mädchen geworden war, und geraden Weges oder im Zickzack tam er zu der ihm lieb gewordenen Er­wägung: die würde die Wirtschaft gewiß allein führen, wenn ich eines Tages nicht mehr da wäre. Bei der würde alles gehn wie Seide. Ja, das muß wahr sein!". Das Pflänzchen der Auflehnung gegen sein bisheriges Leben

40]

Jans Heimweh.

Eine Geschichte aus dem Wärmland von Selma Lagerlöf  . Aber da hatte der Sohn eine offene Antwort gegeben. " Rein", hatte er gesagt, ich will nicht hier daheim bleiben und Knecht unter dir sein, und wenn du auch mein Vater bist. Da will ich lieber in die Welt hinaus und mir meinen eigenen Herd gründen, denn ich muß ebensogut Herr sein wie du, sonst wäre es bald aus mit der Freundschaft zwischen uns."

-Borträge. Jm Monistenbund spricht Freitag, den 6. Dt­tober, abends 8%, Uhr, im Humbier- Bräu, Tauenzienstr. 7, Dr. Hans Jante über Die wissenschaftlichen, speziell biolo­gischen Grundlagen der Ethit"

-

schließlich zur ersten und zur zweiten Abteilung der Tischgäste| Man hatte also nicht die Absicht gehabt, ihn bei der bestimmt wurde. ersten Abteilung mitkommen zu lassen.

"

Die eine der Frauen erzählte dann weiter.

-

-

"

"

-

-

Da saß der Pfarrer, da saß der Küster, da saßen der die hier sitzen mußten, nur er allein nicht. Leutnant von Lövdala und seine Frau, kurz, da saßen alle,

Eines der jungen Mädchen, die die Speisen austrugen, eilte zu Jan hin, sobald er unter der Tür erschienen war. „ Was habt Ihr hier verloren, Jan?" fragte sie ihr leise. Geht wieder hinunter!"

"

und Sohn, äußerst freundlich gegeneinander gewesen. Der Als der Sohn zu Hause antam, waren alle beide, Bater Alte hatte gelacht und den Anzug des Sohnes verwundert betrachtet. Du kommst in diesem Arbeitsanzug?" hatte er gesagt." Ja, ich hätte mich wohl in Staat werfen sollen, da es Sonntag ist," hatte Linnart Björnsson geantwortet. „ Aber seht, Vater, in diesem Sommer hatten wir eine wahre Aber, meine liebe Schaffnerin!" sagte er.„ Der Kaiser Sintflut von Regen da draußen, und da hab ich am Sonntag von Portugallien gehört doch an den ersten Tisch." Darauf hatte Björn Hindriksson geantwortet:" Die Freund- nachmittag etwas Hafer einfahren wollen." Nun, und ,, Ach, schweigt doch still, Jan!" erwiderte sie...Heut schaft tann auch zu Ende sein, wenn du deine eigenen Wege hast du tüchtig hereingebracht?" fragte der Alte. Ja, paßt das mun einmal gar nicht, daß Ihr mit Euern Dumm­gehst." eine Fuhre hatt' ich schon daheim: aber als dann der Bote heiten kommt. Geht hinunter, dann bekommt Ihr auch was Alsdann war der Sohn in die großen Wälder gezogen, tam, hab ich alles liegen und stehen lassen und mich sofort zu essen, sobald Ihr an der Reihe seid." die nördlich und östlich vom Duvsee liegen, hatte sich dort auf den Weg gemacht, ohne auch nur noch die Kleider zu Der Fall war ja nun so, daß Jan für dieses Haus mehr mitten im fchlimmsten Debland niedergelassen und sich einen wechseln." Wer war denn der Mann, der dir die Nach- Hochachtung empfand als für irgendein anderes in der Ge­Hof urbar gemacht. Sein Eigentum lag im Broer Kirchspiel, richt gebracht hat?" fragte nach einer Weile der Vater.meinde. Aber gerade darum hätte er auch großen Wert und er zeigte sich nie mehr in Svartsjö. Seit dreißig Jahren Es war ein Mann, den ich noch nie gesehen hab," antwortete darauf gelegt, hier so empfangen zu werden, wie es ihm zu­hatten ihn die Elern nicht ein einziges Mal gefehen; aber der Sohn. Ich hab gar nicht daran gedacht, ihn zu fragen, stand. Und wie er nun so mit der Müze in der Hand an fiche! am legten Sonntag war er plötzlich daheim erschienen, wer er sei. Er sah eigentlich wie ein alter Bettler aus." der Türe stand, überfam ihn eine ganz merkwürdige Nieder­gerade als der alte Björn im Sterben lag. Den Mann mußt du ausfindig machen, Linnart, und ihm geschlagenheit. Er hatte das Gefühl, als falle seine ganze Dies erzählten die beiden Frauen, und da wurde es Jan in meinem Namen danken", hatte der alte Björn mit großem Staiserwürde auf einmal von ihm ab. recht froh zu Wut. Das waren gute Nachrichten. Am letzten Nachbruck gesagt. Und wo du ihn triffst, da sollst du ihm Sonntag, als Statrine von der Kirche nach Hause gekommen Ehre erweisen. Er hat's gut mit uns gemeint." war und berichtete, es werde mit Björn Hindriksson bald zu Recht friedlich und gut war alles zwischen den beiden ge­Ende sein, hatte Jan gleich nach dem Sohn gefragt und hätte wefen ganz bis zuletzt. Beide waren sehr beglückt über die gerne gewußt, ob man nicht nach ihm geschickt hatte. Versöhnung, fast war es, als wollte ihnen der Tod nicht Aber das war nicht geschehen. Katrine hatte gehört, Summer sondern Freude bringen. Björn Hindriksons Frau habe inständig gebeten, ihm Nach- Jan war erschreckt zusammengefahren, als er hörte, daß richt senden zu dürfen, aber es sei ihr streng verboten worden. Linnart Björnsson ihn einen alten Bettler genannt hatte. Ja, gewiß, es tann ja niemand anders sein. Ich hab' Der Alte habe erklärt, er wolle auf seinem Sterbebette den Aber natürlich, er hatte ja weder die Müze noch den Kaiser  - ihn schon früher gesehen, aber ich hab' ihn nicht wieder­Frieden haben. stock mit in die Wälder hinauf genommen, da begriff er es. ertannt, weil er so sonderbar gekleidet ist. Jetzt seh ich, daß Aber damit hatte sich Jan nicht beruhigen können. Dadurch kehrten Jans Gedanken wieder zu seinem gegen- er's ist." Immerfort hatte er an Zinnart Björnsson denten müssen, wärtigen Kummer zurüd. Nun hatte er sicherlich lange genug Wenn er's wirklich ist, so foll er nicht länger wie ein der dort weit drinnen in seinem Walde wohnte und von nichts gewartet. Er müßte jetzt wirklich schon aufgerufen worden Bettler dort an der Türe stehen", sagte die alte Hofbäuerin. wußte. Und dann hatte er, Jan, beschlossen, dem Wunsche sein, wenn es nicht zu spät werden sollte. " Dann müssen wir hier am Tisch Platz für ihn machen. Wir des alten Björn gerade entgegenzuhandeln und dem Sohne Er stand auf und ging entschlossen über den Hofplatz und sind ihm Dank und Ehrerbietung schuldig, denn er ist's ge­Nachricht zu bringen. die Veranda, stieg die Treppe hinauf und öffnete die Tür wesen, der dem alten Björn das Sterben leicht gemacht hat. Er hatte nachher nicht gehört, wie alles abgelaufen war; zum großen Saal im oberen Stockwerf. Und mir hat er den einzigen Trost verschafft, der mir das Leid erst jetzt hier beim Begräbnis erfuhr er es. Voller Eifer Das Essen war schon im vollen Gang, das sah er gleich. um so einen Mann, wie ich einen verloren habe, lindern hörte er zu, während die beiden Frauen von Linnart und Der große Tisch in Hufeisenform war mit Gästen vollbesetzt, tann." seinem Bater erzählten, und dabet vergaß er vollständig, wer und das erste Gericht war schon herumgereicht worden.

"

Aber mitten in dieser schwierigen Lage hörte er, wie Linnart Björnsson dort am Tisch plötzlich einen leichten Ruf der Ueberaschung ausstieß.

Da steht ja der Mann, der letzten Sonntag mit der Nachricht, daß Vater krant sei, zu mir gelaufen tam!" rief er. Was sagst du?" fragte seine Mutter. Bist du deiner Sache auch ganz sicher?"

Worts. folgt.)