Nr. 13.- 1917.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sontag, 14. Januar.

Winternacht.isM

1.

Vor Kälte ift die Luft erftarrt,

Es kracht der Schnee in meinen Tritten, Es dampft mein Bauch, es klirrt mein Bart; Nur fort, nur immer fort gefchritten!

Wie feierlich die Gegend fchweigt! Der Mond befcheint die alten Fichten, Die, fehnluchtsvoll zum Tod geneigt, Den Zweig zurück zur Erde richten.

froft! friere mir ins Berz hinein, Tief in das heißbewegte, wilde! Daß einmal Rub' mag drinnen fein, Wie hier im nächtlichen Gefilde!

$ 801192

12.

Dort beult im tiefen Waldesraum

Ein Wolf; wie's Kind aufweckt die Mutter, Schreit er die Nacht aus ihrem Traum Und beifcht von ihr fein blutig futter.

Nun braufen über Schnee und Eis Die Winde fort mit tollem Jagen, Als wollten fie fich rennen heiß: Wach auf, o Herz, zu wildem Klagen!

LaB' deine Toten auferftebn Und deiner Qualen dunkle Borden! Und laß' fie mit den Stürmen gehn, Dem rauhen Spielgefind aus Norden!

Renau.

Fr. Kayßler: Jan der Wunderbare.

Jm Theater an der Königgräger Straße.

die Suche.

Albert Niemann+.

ek.

Er sammelt einen ganzen Ead voll Steine und, wie äußerliche Vorgänge tragikomischer Art burlest und grotest zu er ihn dann auf den Buckel nimmt, tut die Gesellschaft, als fönne charafterifieren: das alles find doch Dinge, die weit über Durd sie ihn plöglich nicht mehr sehen. Er wird in dem Bewußtsein schnittsbegabung emporragen. Hoffentlich begegnen wir nun bald feines Uebermenschentums noch mehr bestärkt, als ihn die Nachbarn, einem größeren Wert des jungen Komponisten. in die Verschwörung mit verwickelt, bei seiner Rüdteht mit dem Sadi als Luft behandeln. Erst Antjes scheltende Handgreiflichkeit reißt ihn aus diesem schönen Traum. Doch ohne ihn zu heilen. Denn als statt seiner dann das Schwein, das er sich aufgemäfiet, unsichtbar verschwindet( natürlich hat die Sippe es gestohlen), will er den Schuldigen nach ererbtem Rezepte durch eine Wunderprobe überführen. Alle Verdächtigen müssen sich in eine Reihe stellen und eine süße Pille nehmen. Der llebeltäter wird sich dann in seiner Angst dadurch verraten, daß sie ihm bitter someckt und er sie wütend ausspeit. Doch das Gottesgericht entscheidet wider ihn. Alle schlucken sehr vergnügt. Doch als er selber eine Pille friegt der Fähnchenführer Billem Daut hat einen Teufelsdreck hineingewickelt. muß er sie schmerz­baft stöhnend von sich geben. Der Fliedertee, den seine bei aller Eifersucht doch gute Fran ihm in gewaltigen Mengen einflößt, vers ichlimmert seinen Zustand noch. Er fühlt sich wie in Wehen  . Und Billem redet ihm ein, zur Strafe feiner ehelichen Untreue sei er, wofern er sich nicht schleunigst bessere, dazu bestimmt, ein Kind zur Welt zu bringen. Worauf der reuige Sünder eingeschüchtert mit Antje ewigen Ebefrieden schließt.

Spiel und Ausstattung( Svend Gade   entwarf die Deforationen) berband sich zu dem Eindrucke geschlossener Stileinheit. Herr Hartan zeigte in der Figur des findlich findischen Wundermannes überraschend glücklichen Humor. Und ebenso vortrefflich war das gerlumpte Schwindelfleeblatt in dem Zusammenspiel der Herren Aayßler, Mierendorff und Leopold vertreten.

-

dt.

Deutsches Opernhaus: Der Schneemann". Daß die Direktion der Pantomime dieses Namens von Erich Wolfgang Korngold   die Auszeichnung angedeihen ließ, dem Mozartschen Singspiel Die Entführung" au folgen, geschah wohl im Hinblick auf gewisse symbolische Deutiamfeiten. Mozart und Korngold   find Desterreicher und musikalische Wunderkinder oben drein. Mozart   schrieb sein Singspiel Bastien und Bastienne  " im Alter von elf, Korngold   den Schneemann" mit dreizehn Jahren. Jegt, noch nicht zwanzigjährig, hat er, außer mehreren Instrumental­werfen symphonischer Gattung, doch bereits zwei Opern tomponiert, die mit Erfolg zur Aufführung gekommen find. So fritisch und steptisch die Menschheit von heute frühreifen Kunsttalenten gegenüber zu stehen gewohnt ist der junge Korngold   zwang sie doch in seinen Bann.

"

Ein derbes Lustspiel" heißt es vorbereitend auf dem Theater- Zwar ist der Stoff oder die Handlung" der Bantomime weder zeitel. Bon jenen Zügen, die Kayßlers Schauspielerkunst ein so befonders originell noch besonders spannend. Kleinstadtjugend bat martant persönliches Gepräge geben, jenem Miteinander spröd einen Schneemann aufgepflanzt. Ein junger Fiedler wird, als er männlicher Herbheit und inniger Bartheit des Gefühls, läßt sich in sehnsuchtsvoll zu den erleuchteten Fenstern seiner Angebeteten empor­diesem seinen Bühnenwerkchen nichts verspüren. in einer handfest äugt, von dem eifersüchtigen Gatten verjagt. Dabei fommt ihm der hanebüchenen Schnurre, die er in den Novellen des Boccaccio fand, Einfall, sich selber als Schneemann dort hinzustellen; denn so fann hat seine Phantasie sich inspiriert. Die Komit der Situationen er sich ungestraft mit Colombinchen verständigen. Dem Alten ent schien ihm von einer Art, die durch die anschauliche Verkörperung geht es jedoch nicht. Er winkt ihm nun, herauf au lommen. Und auf der Bühne an Farbe und an Schlagfraft noch gewinnen müsse. fieb der kommt polternd gleich dem steinernen Gast in Mozarts Er übersetzte die Fabel in ein altes bierfeucht niederdeutsches Dorf Don Juan  " treppauf in die Wohnung. Jest friegt er's mit fürch milieu, wo Schauplay, Figuren und Kostüme den Zuschnittlichem Schreden. Das ganze Hausgesinde wird zusammen Tenierscher Bauernbilder tragen sollen, und spann die Fäden, gerufen, um den Schneemann zu vertreiben. Aber alles ist umsonst. der ersten Fopperei dann weitere hinzufügend, zu ganzen fünf Auf Darauf trinkt sich der Alte Mut" an. Benebelt sieht er statt eines zügen aus. Die Erinnerung an die primitive Hans- Sachs- Manier mag Schneemanns deren viele, die ihn umtanzen. Unterdessen halten ihm bei den robusten Eulenspiegeleien vorgeschwebt haben. Aber Colombine und der Mujikus ein zartes Schäferstündchen ab. Als der stürmische Beifall, der den Künstler bei der Premiere wieder der Herr endlich wachgerüttett wird, sieht er noch gerade das ver­und wieder hervorrief, galt wohl in sehr viel höherem Grade dem liebte Bärchen Zeine ziehen" ausgezeichneten und allbeliebten Schauspieler als diefem literarischen Experiment. Das Mehr an Wirkung, das der Spaß in einigen Momenten durch bühnenmäßige Bildhaftigkeit gewinnt, wird durch bie ermüdende Breite szenischer Entwidelung jedenfalls weit über wogen.

wwwww

"

Ungleich größeres Jntereffe flößt Korngold  , der Komponist ein. wohl ist seine Mufit unverkennbar stark beeinflugt von den Beristen", zumal von Leoncavallos Bohème". Wie diese liebt er Träftige Farben und äußerliche Effette. So fommt es, daß die idyllische Handlung bei deren Darstellung sich besonders Mary 8 immers Jan Beest, dem phantastisch wundersüchtigen Ehemann ber mann, Grete Margot und Harry Stein hervortaten mit waderen und gefcheidten Antje, flunkern drei übermütige Gefellen, dem aufgebotenen Apparat eines Großorchesters in übermäßigen Genoffen seiner Tagedieberei, beim Viere vor, im nahen Kontrast gerät. Sieht man aber von diesem Zuviel ab, so bleibt Rosentale gäb' es Steine, Die jedem, der fie mit doch ein erstaunliches Maß von tompofitorischer Technit zu be­fich trägt, Unsichtbarkeit verleihen. Und schon am wundern. Gin raffiger Walzer in mehrfachen Um- und Wieder nächsten Morgen zieht der Bauer, von dem dummen, blind in ihn fehrungen, ein finniges Liebes- Leitmotiv, der Schneemanntanz verliebten Lieschen und den spottluftigen Kameraden begleitet, auf der Drtsjugend, dazu das ausgeprägte Vermögen, feelische oder

51]

Ums Menschentum.

lichen Sehnens hörte sich an, wie Händeklatschen, Füßetrampeln und Jubelschreie.

zuerst

Der Heldenfänger Albert Niemann   ist am Sonnabendmorgen in Berlin   gestorben, faft auf den Tag 86 Jahre alt( geb. am 15. Ja­mar 1831 zu Erleben bei Magdeburg  ). Der populärste und der be­deutendste Sänger ist in ihm dahingegangen. Er war ein ganzer, kraftvoller Mann, eine vollentwidelte Persönlichkeit und darum auch in seiner Kunst mutboll und ragend. R. Wagners Heldenrollen fanden in ihm die geniale Verkörperung. Von der denkwürdigen Pariser Tannhäuser- Aufführung( 1861) an war Niemann in Hannover  , dann an der Berliner Oper der glanzvollste Dar­steller und Gänger der ihm fongenialen Wagnerrollen, für die sein Vorbild lange maßgebend blieb. Daneben hat er freilich mit ganzer fünstlerischer Hingabe auch den andern Zweigen des damaligen Opera­betriebes fich gewidmet. Reckenhaft und heldisch, ein Urbild ger­manischer Mannheit, heit er seine Zeitgenossen in einem Grade be­zaubert, von dem wir uns heute kaum einen Begriff mehr machen. Nachher aber tauchte er ganz in seinem Privatleben unter abhosd all der Mäßchen der kleinen Meuie.

-

Das Leben Niemanns ist reich an interessanten Vorfällen; er begann in einer Maschinenfabrik zu arbeiten und wurde Sänger, um feiner mittellos gewordenen Familie der Vater war Gastwirt Geld zu schaffen. Dann begann ein buntes Vagabundieren von Bühne zu Bühne, bis er Verständnis und Halt beim König von Hannover fand. Er erhielt dann fünstlerische Ausbildung in Paris  . 1866 ging er zur Berliner Oper über, der er bis 1889 angehöric. Albert Niemann   war mit zwei bedeutenden Künstlerinnen verheirate!; zuerst mit Marie Seebach   und in zweiter Ehe mit Hedwig Raabe  Das Geheimnis seiner Erfolge lag, abgesehen von den Natur­gaben und dem künstlerischen Fleiß, in der seelischen Erfüllung seiner Rollen: er lich seinen Gestalten ein reiches Gefühl, er e Iebte sie.

Notizen.

Musikchronit. Das Konzert Alfred Piccavers, des Tenors der Wiener   Sofoper, das im Dezember ausfallen mußis, findet am Sonnabend, den 3. Februar, unter Mitwirkung des Phil­harmonischen Orchesters statt.

tag, den 16. Januar, Prof. Brie: Der britische Imperialisuus; Vorträge. Institut für Meeresfunde: Diens­Freitag, Konsul A. Mosté: Japan   und seine Stellung in der Welt­politik; Mittwoch, zweiter Vortrag von Dr. R. Pohle: Finnland  . In der Urania   spricht Mittwoch int Wissenschaftlichen   Verein Dr. Hauser( Basel  ) über den Menschen vor hunderttausend Jahren. An allen übrigen Tagen wird der Vortrag: Winter in der Schweiz  " wiederholt werden. Am Montag beginnen die gemeinverständlichen naturwissenschaftlichen Nurse.

- Kriegswirtschaftliche Vorträge. Von Vorstands­mitgliedern des Kriegsernährungsamis werden in der Vereinigung für staatsbürgerliche Bildung im Sibungssaal des Abgeordneten­hauses Vorträge gehalten. Es sprechen: Ministerialdirektor Braun über: Brot-, Kartoffel- und Fettverjorgung als Gegenstände Kriegs­wirtschaftlicher Regelung" am 17. januar, abends 8 Uhr; Gene­raljefretär Stegertvald über: 8med und Organisation des Kriegs­ernährungsamts" am 24. Januar; Dr. August Müller über Bolts­wirtschaft, Staatswirtschaft und Kriegsernährung" am 31. Januar. Einladungen sind von der Geschäftsstelle der Vereinigung, Char­ lottenburg  , Leibnigftr. 47, zu begiehen.

"

SP

Die einheitliche Bücherfront. Bom Schivarzen Meer bis zur flandrischen Küste, vom Rigaischen Meerbusen bis in die Vogesen  , von der dänischen Grenze bis an den Suez- Kanal   wur den zu Weihnachten die Liebesgabenpakete der Deutschen   Dichter­Gedächtnis- Stiftung( Hamburg  - Großborstel  ) eröffnet, Die 40 000 alleinstehenden unbemittelten Mannschaften je ein gutes Buch sandte. Mit Einschluß dieser Schenkung hat die Stiftung nicht weniger als 454 742 gute Bücher unentgeltlich verteilt.

Jetzt ist es nicht mehr mit Murren und Verwünschen getan. Alles zu reiten, muß Alles gewagt werden. Ein Friedrich Schiller   hing an Petersens Brust; die dank verzweifeltes Uebel will eine verwegene Arznei.. baren, heißliebenden Blicke umarmten die Menge, die sein Unaufhaltsam, fieberhaft, schuf Schiller   am neuen Wert. Wert von ihm löfte und in den Strom des Allgemeinbefizes Das war sein Stapital, seine Streitmacht, sein Vertrauen, riß, die es als Saat im Herzen fort, in alle Gaue, trug, und feine einzige Hoffnung. Unablässig mobilisierte er Gedanken einen neuen Hoffnungswimpel hißte: Das Gute wird be- und übte sie. Die Entscheidung fam, sie war schon unter­lohnt und das Böse bestraft! wegs! Auf dem Hohen- Asperg   saß auch einer, dem der Seelenrechte geweiht! Sie verdient es! Sie verdient es!" Petersen! Mein Leben sei der Menschheit und ihrem Herzog das Feuer dämpfte, einer, dem er sein reiches Menschentum stahl. Schillers Ruhm ging in die Welt; man begann zu Stutt­

"

Ein Schiller  - Roman von Walter von Molo  . Wie eine heulende Boge, die unwillig entfräftet geht und wütend von neuem, mit neuer Straft, anspringt, so braufte der nimmerstille Beifall. Sie schrien und weinten, sie jubelten und röchelten, fie trampelten mit den Füßen und rangen die Hände, derweil auf den Brettern unaufhaltsam das Schicksal feinen chernen Schritt ging; starrend sahen sie das schreckliche gart ihn untertänigst zu grüßen. Sarl Eugen fann Rache. Gleichmaß. Klar und bewußt, zum erstenmal in ihrem arg- Er erfuhr des Regimentsmeditus' heimliche Fahrt. Er sandte Mauern und Baftionen entgegen, die das herzogliche Staats­Sie stiegen die rebenbepflanzte Höhe hinan, den finsteren Ios fleinen Leben, fühlten sie, daß fie Fahnen in sich trügen, ihm ein Pferd aus Hohenheim  , er möge unverzüglich auf gefängnis umhegten. Der Wind begleitete sie zaghaft. die nun im Windstoẞ seherischer Begabung in gleicher Rich diesem Rüden zu ihm eilen. Er empfing ihn freundlich und tung mehten. Der Gewissenswurm frümmte sich, er ver­leugnete seine Dressur. Wild klopften die Herzen und sprangen verwickelte ihn in philosophische Gespräche, als hätte er ledig wider die Fesseln an, es war ein Erfolg", wie ihn die Ge- lich deswegen Sehnsucht nach ihm empfunden. Plöglich fuhr schichte des deutschen   Theaters nimmer sah.

-

-

Geht fein Lebewohl dort sehen wir uns wieder oder auch nicht wieder- fort! Schnell! Eh' ich

-

weich werde."

er ihn an:

" Ich dank dir, Hoven, daß du mir den Weg zu ihm ebneteit," sagte Friedrich Schiller   bewegt, ich will flar sehen, was meiner wartet, wenn ich dem Despoten weiter widerstehe."

"

Er ist in Mannheim   gewesen; ich weiß alles; ich sage," Beig dem Rieger eine freundliche Miene und füg' dich Sein Obrister weiß darum!" seinem krausen Denkprozeß. Er ist nicht klar im Stopfe, feit Mein Vergehen gestehe ich offen ein, herzogliche Durch- er die Jahre im unterirdischen Loche lag und nur die Bibel laucht; doch mein Herr Obrister wußte nichts davon; ich kann zum Gesellen hatte. Friedrich Schiller   umkrampfte das Holz, das seinen an- ihn nicht kompromittieren!" Sag ja' zu allem; die plumpeste gespannten Körper ftüßte, er empfand feine Kraft und Macht, Schmeichelei ist ihm gerade recht. Und halte dich auch dem So war Er ohne Urlaub dort? Die Gewalt seines Herrschvermögens! Groß und gläubig hing verrat und Deſertation! Das ist wie Hoch- Schubart gegenüber zurück, sonst fängt seine zusammengefallene fein Blick über der quirlenden Sturmflut der beifallrasenden dem ich aber doch Raison beibringen werde! Er ist ein unverbesserlicher Kerl, Glut an dir wieder Feuer und er muß es die nächsten Tage Menge. Zum ersten Male fühlte er sich eins mit ihr! An daß Er von größter Nachlässigkeit, und ignorance in Seinem Nicht genug, hart büßen." ihrer Spize! Doch unter ihnen! Er fühlte den Zug des ge- Dienste ist, stellet Er mich vor dem Auslande bloß. Jawohl! logigen Gebäude entgegen. Dort läßt sich der Rieger zum Sie traten durch das Festungstor und schritten dem meinsamen Fadens, der sie zusammenband, an dem er, der Das tut Er! Er ist in feinem geschmacklosen Eitelkeits- Spaß Komödie vorspielen von den Soldaten und Gefangenen; Seelentyrann, gerissen hatte, und den sie nun hin und wider geschmiere noch unflätiger als der im Gök". Ein für alle das Stück und den Prolog hat jeweils der Schubart zogen, im Ringen der erweckten feindlichen Gewalten des Lebens, mal: ich untersage Ihm den Verkehr mit dem Auslande. zu liefern, will er nicht fasten oder in schwere Ketten gehen. die fie, bis heute, nicht ahnend in sich getragen hatten. Die füße Außer medizinischen Schriften hat er nichts drucken zu lassen! Beherrsch' dich, Schiller! Ich mußte dir das fagen!" Güte saß neben der häßlichen Sünde, jeder Mensch war gut und Nehm er doch Vernunft an! Die ganze Literatur, die ihr häßlich und drum wahr und daher schön! Man mußte nur Deutschen   machen wollt, ist Gaufelspiel! Binnen drei Mo hieß sie warten. Eine Luft voll Beklemmung und hartherzigem Ein Musketier führte sie in ein getäfeltes Zimmer und mit eisernem, nimmer nachgiebigem Knöchel an die versperrte naten schreib Er mir seine Doktordissertation! Ich will, daß Pietismus   schlug ihnen entgegen. Es roch feucht und die Pforte lärmen, vor der Schutt und Moder lag, bis sie fich auch meinen ehemaligen, vorher abgegangenen Zöglingen die Wände zeigten häßliche gelbe lede, als eiterten fie, als er­auftat. Dieses Erkennen war ein voll und hart gelebtes Grade meiner Universität zugänglich feien! Das wird Ihm bräche fich ihr Inhalt aus Efel. Menschenleben wert! gegen's Dichten helfen! Widerstrebt Er mir weiter, stehet Er tommt!"

-

" P

Dem Manne fann geholfen werden!" Der Bor- Seine Zukunft schief! Jezt begeb Er sich unverzüglich auf Schneeweiß war Riegers Haupthaar, in den tiefliegenden hang fiel, der Beifall und der Atem stodten. Sie fühlten die Hauptwache, das Pferd bleibt da; das Fußlaufen wird Augenhöhlen brannten irrlichternde Kohlen. Willkommen int plöglich, daß es Nacht um sie geworden wäre. Die Ewigkeit Ihm eine heilsame Entladung sein auf der Hauptwache Ramen Gottes, der die Herren zu mir führte. Ich freue hielt still und bewegungslos die eisigen Hände über die be- geb Er seinen Degen ab und meld Er sich für vierzehn Tage mich, bei so gebildeten und studierten Männern Anerkennung fiegte Menge; fie segnete sie. Flämmchen zuckten auf, bald in Arrest! Bei Strafe der Kassation schreibt Er mir keine zu finden und des berühmten Dichters fühne Hand zu drüden. hier, bald dort. Kleine, zitternde Flämmchen züngelten aus Komödie mehr! Adieu!" ber überdies mein Patentind ist. Es wird ein gloriofer Spaß! Dem Schubart hab' ich gestern Befehl gegeben, eine Rezension der Räuber" zu verfassen; er hat sic fertig. Kommen Sie, fommen Sie; das heißt: wenn es den Herren genehm ist? Er hat keine Ahnung..."

jedem Herzen, sie hüpften und sprangen zueinander, sie um Den Körper fonnte Karl Eugen   einsperren und in Un­armten sich, fie umfingen sich restlos. Stärfer und greller tätigkeit feßen, der Geist flog höhnisch lachend über die wurde der Schein. Die leuchtende Flamme des Menschentums irdischen Bande hinweg. Er schuf leichter in der stillen Zelle schoß fühn und hell zur Höhe. Sie brannte voll, und das als neben des alten Elwert Medikamententram und Pillen­Knattern und Krachen des flammenden Hoffens und mensch- zeug, er stürmte im Arrest neues Blut in den Fiesco  ":

"

Forts, folgt.)