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Nr. 77. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Toktales.

Sonntag, 1. April 1900.

Berlin   sich ihm anschließt. Und diesem neuen Verband wird es an verhätschelte Idol der künstlerischen und wissenschaftlichen Freiheit Lieferanten sicher nicht fehlen. zurücktreten muß. hat sich bis auf den heutigen Tag in der Vers

Das Blatt rät daher dringend zum Nachgeben: Von einem waltung der Museen leider immer noch eine Strömung mit Erfolg Kampf und Verruf hat der Verband wenig zu hoffen. Bei einer zu behaupten gewußt, die der beklagensiverten Anschauung lebt, daß friedlichen und loyalen Auseinandersetzung dagegen wird die Stadt Religion und Monarchie gerade gut genug scien, der Kunſt als Mittel Berlin   ohne Zweifel den Baugeschäften alles Entgegenzum Zweck zu dienen, und zwar zu einem Zweck, der mit den ges tommen zeigen, das die Verhältnisse rechtfertigen, ohne sich läuterten Anschauungen modern christlicher Sittlichkeit in einemt oft ständen in Frage zu stellen." freilich in die Gefahr zu begeben, alle ihre Bauverträge unter Um schneidenden Widerspruch steht. Es herrscht in Hoffreisen die Ueber­zeugung, daß die Museen unter ihrer jezigen Verwaltung und in ihrer heutigen Gestalt sich mit dem Staatsorganismus in feiner Weise vertragen, sondern allgemach zu einem Fremdkörper ausgewachsen sind, den Herr v. Stubt, wenn anders er darauf Bedacht nimmt, daß er Minister der geistlichen Angelegenheiten ist, nicht außer acht lassen und deffen schlimmste Auswüchse er, wenn notwendig mit scharfem Messer fecieren sollte. Um es furz zu sagen, es besteht der Plan, fowohl den Generaldirektor der königlichen Museen, Excellenz Dr. Schöne als auch die Direktoren der Gemäldegallerie, der Sammlung ber

Es giebt Kulturarbeit zu verrichten. Bürgerliche Blätter melden, daß der Verband der Baugeschäfte von Berlin  und den Vororten soeben das nachfolgende Rundschreiben an seine Mitglieder zur Versendung bringt: Die Stadt Berlin   wird in den nächsten Tagen eine öffentliche Submission ausschreiben, betreffend Vergebung Die Stadt Berlin  , das heißt die am Kapitalismus   interessierten der Arbeiten cines Krantenhanje.. Zu dieser öffent Vertreter der Kommune würden den Unternehmern ohne Zweifel lichen Submission ist die Stadt Berlin   veranlaßt worden gern mehr entgegenkommen, wenn fie nicht die öffentliche Meinung dadurch, daß die in beschränkter Anzahl zugezogenen Kollegen zu fürchten hätten. So aber müssen sie sich wohl oder übel in eine für die engere Submission verlangt haben, daß ungewohnte Rolle fügen und der organisierten Scharfmacherschaft in die Bedingungen die Streit KlauscI aufgenommen Berlins  , was sonderbar genug aussicht, die Zähne zeigen. wird. Trotzdem auch Mitglieder, die dem Verbande der Bau­

geschäfte von Berlin   nicht angehören, hinzugezogen waren, Die Berliner   Paketfahrt Gesellschaft hat gestern, soweit die haben doch fämtliche Kollegen fich mit dem Verband der Bau- Briefbeförderung 2c. in Betracht kommt, ihren Betrieb cingestellt. antiken Bildwerke und der Nationalgallerie, die Herren Dr. Rode, geschäfte solidarisch erklärt und die beiden engeren Submissionen Es läßt sich ja nicht leugnen, daß diese Gesellschaft, was Billigkeit Dr. Ketule v. Stradowig und Dr. v. Tschudi   im Laufe dieses find erfolgles geblieben. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß und Zuverlässigkeit der Beförderung betrifft, vollauf das Vertrauen Jahres, spätestens aber bis zum 1. April 1901 in den Ruhestand zu auch bei dieser öffentlichen Submission fein einziger Kollege sich des Publikums rechtfertigte; und die hohen Dividenden, die all- verseßen. Generaldirektion und Subdirektionen sowohl dieser als auch finden wird, welcher für die Stadt Berlin   ohne die Streif- Klausel jährlich an die Aktionäre verteilt wurden und auch bei den ein- wahrscheinlich noch einer Anzahl andrer Museen sollen dann zusammen in bauen wird. Die Mitglieder des Verbands der Baugeschäfte von geschränkten Betrieb wohl noch erteilt werden können, zeigten der die Hand eines Mannes gelegt werden, dessen wahrhaft christlicher Berlin   werden sich eine derartige Schädigung von einem Kollegen Deffentlichkeit, daß die Gesellschaft selber bei den wohlfeilen Porto- und monarchischer Sinn bei mehr als einer Gelegenheit erprobt ward. nicht gefallen lassen, sondern gegen denjenigen Submittenten, welcher fägen am besten fuhr. Daß dieser neue Museumsdirektor fein qudrer ist, als der jebige ohne die Streit- Staniel eine Bauausführung für die Stadt Die Angestellten der Paketfahrt allerdings mögen immerhin mit Oberhofmeister der Kaiserin, Frhr. v. Mirbach, ist nach dem bisher übernehmen sollte, aufs Schärfste vorgehen. Dic fämtlichen gemischten Gefühlen an ihre Dienstzeit zurüddenken, und soweit fie Gesagten so ziemlich einleuchtend. Gewiß sieht man diesen waderen Lieferanten werden benachrichtigt werden, daß fie für den be- in den Betrieb der Reichspoft eintreten, wird Herr v. Podbielski fic Mann mir mit Schmerz aus seinem bisherigen Amte scheiden, aber treffenden Submittenten nicht liefern fönnen, wenn sie zugleich nicht gerade verwöhnt finden. Bekannt ist die oft fehr nach Scharf die hohe fittliche Aufgabe, die seiner harrt, rechtfertigt den Wechsel Lieferungen für Mitglieder des Verbandes der Baugeschäfte von macherei riechende Strammheit, mit der namentlich der Direktor ohne weiteres. Auch die Minister find, so weit ihre Meinung über­Berlin abschließen wollen." Major v. Lindheim   den Bediensteten entgegentrat, und bekannt ist haupt in Betracht kommt, mit der Reorganisation der Kunst­ferner noch die wenig einwandfreie Art, mit der die Direktion sich verwaltung durchweg einverstanden. So ist Herr v. Miquel im Juni 1896 über die Einigungsbedingungen hinwegfezte, die bei schon aus Sparfamkeitsgründen für die Reform, während Beendigung des großen Ausstands der Paketfahrt- Angestellten vor das Einverständnis des Ministers des Innern und des dem Gewerbegericht aufgestellt waren. Staatssekretärs des Reichspostamts sich aus der Seelenbeus Die Patetfahrt war von allen privaten Briefbeförderungs- wandtschaft mit dem bis jetzt noch imaginären starten Mann" Gesellschaften die einzige, die sich auf die Dauer zu halten ver- erklärt, bei dem es weniger auf Talent und Kenntnis als auf pie mochte. Schon im Mai 1873 wurde das erste Institut dieser Art Bethätigung christlicher Energie ankommit. Wenn wir weiter noch unter dem Namen Brief- und Druckschriften- Expedition Berlin  " ge mitteilen, daß dem neuen Museumsdirektor bei seinem Säuberungs­gründet. Hier wurden schon offene und verschlossene Briefe sowie werk als Ideal vorschwebt, die jetzt von müßigen und nach Sinnen­Karten für 2 und 3 Pf. befördert. Geld wurde gegen eine Gebühr reiz lungernden Individiuen besuchten Gallerieräume zu einer von 11/2 Groschen damals bestand noch die alte Münzrechnung Stätte umzuwandeln, in der zugleich durch Wort und Bild christlicher für fünf Thaler eingezogen. Im Herbst 1874 ging diefes Unter Glaube und monarchischer Sinn gepflegt werden kann, so ist die nehmen infolge der ungünstigen Geschäftslage ein. Erst nach Richtung, die die Kunst zum Wohle des Staatsganzen hinfort nehmen zehn Jahren, mit Beginn des Jahres 1884 wurde die Berliner wird, wohl zur Genüge angedeutet. Baletfahrt Gesellschaft" ins Leben gerufen. Dann folgte in

VM  

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Zum Schluß wird mitgeteilt, daß auch der Bund der Arbeit­geber- Berbände von Berlin   und seinen Bororten", welchem der größte Teil der Lieferanten angehört, befchlejien hat, mit aller Macht dafür einzutreten, daß die Einführung der Streifflaufel gesichert werde, sodaß die Lieferanten auch moralisch gebunden seien, den Berband der Bangeschäfte in dieser Hinsicht zu unterstützen. Soweit hat der Machtfigel des Unternehmertums es also doch gebracht. An den städtischen Behörden liegt es nunmehr, die nötigen Borkehrungen zu treffen, damit die in Betracht kommenden Arbeiten in eigener Regie der Stadt verrichtet werden können. Der Unterstützung der Arbeiterschaft fann die Behörde in diesem Falle, wo es gilt, die völlige leberflüssigkeit des Unternehmeriums bei öffentlichen Arbeiten zu beweisen, unseres Erachtens sicher sein. Die arbeitende Bevölkerung Berlins   wird es als eine eigene Ironie des Schick­jals betrachten, daß die Kommunalbehörden zur Erfüllung einer von Fer fecialdemokratischen Fraktion der Stadtverordneten- Versammlung Jahre 1886. die Sansa" Dieses Justitut erreichte mur cin Der Neubau der akademischen Hochschule für die bildenden bisher vergeblich aufgestellten Forderung nunmehr durch dasselbe Alter von fünf Monaten; Ende November übernahm die Künste, der hinter der Technischen Hochschule zu Charlottenburg  Unternehmertum gezwungen werden, zu dessen Gunsten man bisher Paketfahrt- Gesellschaft die gesammte Einrichtung. Ginige Tage gelegen ist, foll zum Oftober 1901 bezogen werden. Die Arbeiten diefe Forderung abgelehnt hat. Das hindert die Arbeiterschaft aber später wurde eine nene" Hanja", Berliner   Verkehrsanstalt, der Kunsthochschule sind übrigens weiter vorgeschritten als die ber selbstverständlich nicht, die Kommunalverwaltung so thatfräftig wie gegründet aber schon nach 3 Monaten mußte der Betrieb wieder Hochschule für Musik. es nur angängig ist zu unterstützen. Es kommt also nur auf den eingestellt werden. Die am 10. August 1886 gegründete Deutsche festen willen von Magistrat und Stadverordneten Privatpost Lloyd" ging am 20. Oftober wieder ein und nun besorgte Die Kunst unter Sittenkontrolle scheint eine dauernde Er Mehrheit ant. Benn der vor den Unternehmern nur annäherud bis zum Jahre 1895 die Paketfahrt Gesellschaft allein die Brief- scheinung im Berliner   Leben werden zu sollen. Herr H. Wendler, fo fräftig zum Ausdruck kommt, wie bisher den Arbeitern gegenüber, beförderung neben der Reichspost ohne Einschränkung. Auch die im der Inhaber der Kunst- und Lehrmittel Handlung, die bekanntlich dann ist nicht daran zu zweifeln, daß die Herren Arbeitgeber sich Sommer dieses Jahres ins Leben gerufene Berliner   Privatpost und Herr Rören einer höchsteignen Demunziation gewürdigt hat, verlegte bald dem bekannten Gjel täuschend ähnlich vorkommen müssen, der Spedition", die eine Expreßbeförderung der Briefe gegen eine am vergangenen Donnerstag fein Geschäftslokal von der Wilhelm­aufs Eis ging, weil ihm zu wohl war, und dann ein Bein brach. 10 Bf.- Gebühr eingerichtet hatte, fonnte sich gegenüber der Kon- ftraße 99 nach der Wilhelmstr. 48. Am Freitagmorgen wurde ihm Selbst ein dem Unternehmertum so wohlgefinntes Blatt wie die furrenz der Paketfahrt nicht behaupten. Das gleiche Echicksal hatte durch einen Schußmann mitgeteilt, daß er seinen Umzug binnen Boi 31g." findet ein Haar in dem Uebermut des Verbands der die Berliner Berkehrsanstalt", dic Ende Mai 1897 fallierte. Nun 24 Stunden auf dem zuständigen Polizeirevier anzumelden habe. Bangeschäfte. Der Verband", so meint fie, spielt ein gefährliches ist auch die Paketfahrt den Weg allen Fleisches gegangen oder Gewöhnliche Sterbliche haben dazu sechs Tage Zeit. Auf die Frage Spiel, wobei er die öffentliche Meinung nicht auf richtiger, gegangen worden. des Kunsthändlers, warum dies nötig sei, erhielt er die Antwort, das jeiner Seite haben wird. Die Stadt wird Bauten fei eine neue Verfügung speciell für Kunsthandlungen. ausführen fölten, auch ohne daß sie die Aus= Eine bedeutsame Aenderung steht in der Verwaltung der Auf dem Revierbureau, wo Herr Wendler persönlich erschien, wurde standsklausel gewährt. Sie wird Baugeschäfte finden, föniglichen Museen bevor. Seit längerer Zeit hat diesen ihm von dem Wachtmeister bedeutet, daß er die Anzeige schriftlich die bom Berband unabhängig find und äußerstenfalls Instituten leider nicht das Bertrauen entgegengebracht werden zu erstatten habe, da über jede Geschäftsverlegung einer Kunst­auch ohne Bermittelung von Geschäften die er- können, das sie in einem geordneten und auf Erhaltung der höchsten handlung der politischen Polizei cin Bericht eine forderlichen Kräfte gewinnen. Bird fie einmal zur selbständigen Güter bedachten Staatswesen zu erwerben trachten sollten. Während gereicht werden müsse. Die Kunsthandlungen werden also von Bauausführung gedrängt, so kann sie leicht dahin kommen, bei man sich in anderen dem Kultusministerium unterstehenden Fächern der Polizei der deutschen Reichshauptstadt nach denselben Grundsätzen diesem System zu bleiben. Die Lieferanten aber bedürfen der allmählich in den Gedanken hineingelebt hat, daß die Förderung des behandelt, wie gewisse Damen, deren Gewerbe den Anlaß zur lex Baugeschäfte nicht mehr, als die Baugeschäfte der Lieferanten. religiösen und monarchischen Sinnes gerade heutigen Tages Heinze gegeben hat. Warum, fo frägt mit gutem Grund die Balts­Obendrein kann dem Verband der Baugeschäfte unter Umständen ein in Preußen das höchste ift, eine Aufgabe, gegenüber Zeitung", geht man nicht gleich den einen Schritt weiter, der noch Verband von Bauherren gegenübertreten, zumal wenn die Stadt der das früher leider von sogenannten geistigen Autoritäten zu thun übrig ist, und bestellt die Kunsthändler mit ihren neuen

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Kulturbilder aus Schlesien  .

Bon Hans andrer.

IX. Opfer des Giftes.

Ueber den Werken, die unten im Thal lagen, stiegen Rauch fäulen und Dampfwolfen auf. Von der in die Stadt Reichenstein Hineinführenden Chaussee konnte ich deutlich das lebhafte Treiben vor den Rösthäusern und Pochverken erkennen. Die Wagen der Drahtseilbahn rollten in schneller Folge von einem Gebäude zum andern. Aus dem Pochwert wurden die gehaltlosen Nefte auf einen Berg geschafft. lleber den sonderbar geformten Oefen und Keffeln des Arsenikwerkes leuchtete das meißliche Gelbgrau von Kalfstein­brüchen. Senkrecht abfallende Wände waren in das Gebirge ge­fprengt worden. Ueberall das deutlich erkennbare Bild raftlosen Schaffens, der Gewinnung der foftbaren Erdschätze.

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Ich trat auf einen in besten Mannesalter stehenden Bergarbeiter zu und fragte ihn nach seinem Einkommen. Er war erst zurüd­haltend und mißtrauisch, aber als ich ihn nach seiner Familie fragte, ging er aus feiner Verschlossenheit heraus. Mit heiserer Stimme fagte er: O, die Familie ist groß. Aber der Verdienst nicht! Wir Häuer haben so im Durchschnitt zwei Mark vierzig bis fünfzig Pfennige für die Schicht, Die Schlepper aber haben nur so cine Mart und ficbzig Pfennige. Ja, ja; da kann unsereins schon zufrieden sein. Da kann man Reichtümer sammeln!"

fürs Schuhfliden. Ja, sehn Sie, wie foll man sich wohl was zurücklegen, damit man nachher, wenn man das Gift in den Gliedern hat, davon leben kann? Als Bergmann hatte ich fobiel, daß ich mir nach und nach ein paar Stühle und was man fo nötig braucht, faufen konnte. Dann kamen die Kinder, da war's mit dem Kaufen vorbei, Nachher durfte ich nicht mehr in das Bergwerk, da kam ich in die Gifthütte. Und zuletzt ins Bochtverk. Da gab's bei cine Mart zehnstündiger Arbeitszeit eine Mark und zehn Pfennig und zehn Pfennig! Und das ist gerade die schwerste Arbeit vom gairzeit Während seiner Rede hatte er häufig ausgespien. Und dann Werke; da ist man immer sofort voll Staub und Schmutz. Das Gift fliegt rüttelte ihn ein trodner, scharfer Husten die ersten Anzeichen einer da in dichten Wolken fortwährend herum. Im Bochwert ist ja aller­chronischen Arsenikvergiftung. Er nahm mich mit in sein Haus. Eng dings eine Bade- Anstalt. Aber was nüht das alles? Es geht ja und dürftig war der Wohnraum. Doch die vielen Kinder waren doch allen so, wie mir. Die Haare und die Nägel fallen ihnen ans. sauber und rein, wie der Fußboden und die blaufgepunten Haus- Ueberal, überhaupt im Munde, kriegen sie Geschwire und troden geräte. Er nötigte mich zum Sißen, damit ich ihm nicht die Nube werden sie wie verhungerte Ziegen. Dazu bekommen sie wäfferige aus dem Hause nähme. Seine Frau brachte ihm sein Essen. Doch Anschwellungen- und dann den Husten und die Schwindsucht! Und mitten in der kleinen Stadt sticß ich auf das Haus er stocherte nur drin herum. Es schien ihm Ekel zu erregen. Alles bei einer Mark und zehn Pfennig. desien, der all die Thätigkeit hierhergebracht und sie im Gange hält; Ja, sehn Sie," meinte er zu mir, das macht nur das Berg- In einer anderen Bergarbeiterfamilie faßen alle Kinder um des. Kommerzienats Gittler. Zwischen schlichten, dürftigen Handwerk, das Gift. Ja, früher habe ich immer nie genug bekommen einen Tisch. In der Mitte stand ein Leintopf. Häuschen von werler- und Kleinhändlerbauten erhebt es sich hoch und prächtig, so fönnen. Aber jegt fann ich kein Essen sehen. Wenn ich es zurechtgeschnittenem blauen Papier lagen neben jenen kleinen recht das Sinnbild eines Menschen, der mit vollen Taschen unter die mur ricche, wird mir schon ganz übel. Steinen Appetit hat man, Schachteln, die zum Zündholzverpaden gebraucht werden. Armen tritt und mit beiden Händen feine Wohlthaten ausstreut. feinen Appetit!- Ra, und das ist vielleicht noch ganz gut. Wo Der Mann lag matt auf dem Bett. Die Mutter fagte in der Was wäre Reichenstein ohne dies Haus? Was ohne die Arsenite sollte man sonst alles hernehmen? Sie fönnen sich ja denten, daß flagenden, refignierten Art der übermäßig mit Sorgen ind hütte und ohne das Arjenilbergwert? Eine nicht beachtete slein- man bei zwei Marf und fünfzig nicht viel mehr hat, als Kartoffeln, Arbeit bedachten Frauen: Ach ja, es ist ein Jammer, daß Aber es geht nicht anders, dt, wie so viele ihresgleichen, die nur wenig über zweitausend gerade wie die Hofgänger auf den Gütern. Sechs Mark im Monat die Kinder mitarbeiten müssen. nicht anders. nwohner haben. cs geht Wenn doch der Mann mehr ver­für Miete, außerdem Kleidung, Schulgeld und was sonst noch ist. Und das müssen schon die Kinder machen. Hinter den unteren Fenstern des Hauses, das so schön mit da ist es wirklich eine schöne Einrichtung, daß man bei der Arbeit dienen möchte! alerei und Stuck verziert ist, wie manches bessere Berliner   Haus den Appetit, den Hunger verliert". Lachend streifte er feinen Aermel Gin Großer friegt das gar nicht fo fertig. Nur die Kleinen können Sanjaviertel, figen die Buchhalter über den Pulten gebüdt. Die hoch und zeigte mir seinen Arm, auf dessen Knochen nur noch Haut mit ihren Fingerchen das Papier fo imbiegen um die Schachtel­eren Fensterreihen sind mit tostbaren Stores verhüllt und am und wenig Sehnen zu erbliden waren. Auch über der Brust wand Ach ja, ich hab's auch machen müssen. Bei meinen Eltern ebel des Hauses schwebt ein erzener Merkur  . öffnete er das Hemd. Jede Rippe, jeder Knochen trat scharf hervor. waren auch zu viel Magen, die gestopft sein wollten. Aber da gab's Da stehen nun die kleinen Bürger vor ihren gänzlich schmud Dann brachte er mich zu Bekannten. Der eine flagte fehr über damals noch eine Mart zehn Pfennige fürs Tausend. Dann, ich er ci, getünchten, winkligen Häusern und starren und staunen das Haus Atemnot  . Er sei früher auch im Bergwert gewesen. Aber jest innere mich noch ganz gut, gab's auf einmal mur' ne Mart. Und jest Ja, da ist Reichtum und Wohlleben in die Stadt eingezogen tönne er nicht mehr unter Tage. Er arbeite jetzt in der Gift- bekommen wir gar nur fünfzig Pfennig. Nu ja, es fommen ja auch zu viel d hat dafür gesorgt, daß die armen Leute ihr Brot finden. Nun hütte, dem Werk mit den sonderbaren Oefen und Keffeln. Her durch das Bergwert. Es follen ja au 350 im Wert arbeiten. Und weil's ägt dr Reichenstein seinen Namen mit wirklichem Recht. Einst Da gebe es für den Tag eine Mark und fünfzig Pfennige. Ja, bei den meisten nicht reicht, müssen die Kleinen mit ran für die urden hier Gold und Silber aus den Gruben geholt. Jetzt schafft wenn er noch in das Bergwerk gehen könne, da wolle er wohl eine Zündholzfabrik. Man gönnt es ja auch allen. Aber wenn es doch an das Gift herauf und zieht das Gold aus den fernen Landen Mart mehr verdienen bei achtstündiger Schicht, während er jegt zehn mur jo viel gebe, daß man wenigstens immer genug Brot für alle für ein. Reichenstein ist schon lange der wichtigste Fund- und Stunden arbeiten müsse. Wie er in der ärmlichen Stube so prahlte, hat!" abrikationsort für Arsen. Ganz Europa   und auch überseeische noch voll Erinnerungen an seine Bergwertszeit, padte ihn seine Der Bergarbeiter führte mich noch zu mehr Familien. Aber bei änder beziehen von dort das starte Gift. So ist es zu verstehen, Atemnot. Mit starren, weit aufgerissenen Augen trat er an das allen wiederholte sich nur das, was ich bis jest gesehen hatte. Dann Kommerzienrat Gittler, der mit etwa 14 000 Dark nach Reichen niedrige Fenster und riß es auf. begleitete er mich hinaus zur Stadt. Bei den letzten Häusern be stein gekommen sein soll, wohl an 14 000 000 Mart sein Eigen nennt. Der zweite Bekannte saß in seiner Stube auf einem Schuster- gegnete uns ein Trupp trunkener Arbeiter. Die fleinen Bürger in einer Schänke waren mur der Lob- schemel. Auch er zeigte die typische Magerfeit der Arsenitarbeiter. Die sind auch aus der Gifthütte, meinte er. preijungen voll über ihr aufblühendes Städtchen. Einen solchen Seine Backen und Schläfe waren eingefallen und seine Hand, die er Sie, das hat nun nichts anderes als den Schnaps und feint Förderer des Gemeinwohls wünschten sie jedem Ort. Das erhalte mir reichte, war Inochig. Wie die andern, war auch er im besten auch nichts Besseres. Ich rede of genug dagegen. woher soll das anders werden? Bei dem Verdienst ist das doc alle guten Sitten und die Ordnung. Und das Volt bleibe zufrieden. Mannesalter. Ja, es sei sogar dankbar. Ein schöner Beweis dafür wäre die letzte Wenn auch mein Haar schon licht geworden ist", er zeigte tein Wunder. Und da versteht es sich ja auch, daß die Leute hier Steichstagswahl. 2500 jeien im Frankensteiner Streise, der zum Wahl- dabei auf seinen fast fahlen, dünnhaarigen Schädel darum bin nicht zu wählen wagen. Na, vielleicht wird das jezt anders. Gittler treise Reichenbach- Neurode gehört, stimmberechtigt gewesen. und nur ich doch noch Anfang der Vierzig. Ja, das macht alles das Gift. läßt jezt eine Bahn baucu cs fostet ihm zu viel, per Achse alles 250 hätten gestimmt. Und von diesen gaben nur 19 socialdemo Ich war auch zehn Jahr im Bergwerk, ein paar Jahr in der Gifthütte und von Samenz zu holen." fratische Bahlzettel ab.. ein paar Jahr im Pochwerk. Aber mun habe ich es doch nicht weiter Und in der Dämmerung ging er mit mir hinaus auf die gebracht, als bis zum Invaliden. Und weil das Geld nicht aus Chaussee  . Eine Reihe Lastwagen voll Kohlen mühte sich an uns reicht, das man da bekommt, hab' ich die Schusterei angefangen. porbei. Von der Gifthütte stiegen weißliche Stiddämpfe auf. Uitten, Sie müssen schon entschuldigen, wenn ich mich nicht mit Ihnen beim Bochtvert aber ratterte es noch immer. Die Häuser und Schuppen, schäftige. Aber die Stiefel sollen heute noch fertig, sonst müssen Gerüste und Wagen waren mit hellgraugrünem Staub überzogen. meine Kinder hungrig ins Bett. Und dann muß es auch noch der sich auch über die Wege und das Gestein breitete und die gange die Nacht durchgehn. Meine Kunden können nicht viel zahlen Umgegend des Werkes mit seinem giftigen Zon färbte.

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11nd dann führte mich ein besonders Begeisterter durch die Straßen, um mir all die Segnungen zu zeigen, die in den legten Beiten dem Städtchen angethan waren. Dabei stießen wir auf einen Trupp Männer, die aus dem Bergwert zu fommen schienen. Ja, fragen Sie nur die Leute selbst, wie wohl es ihnen geht!" meinte mein Führer.

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