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des Reiches Freiheit(!) und Wohlfahrt so tapfer eintraten und trifft, so ist es in diesem, wie in jedem andern Fall ein nationalliberales| ausdrücklich, daß die Agitation gewisser Nationalliberaler gegen der schwarzrothen Schlange auf den Kopf traten. Dern- Lügenmärchen. Der Versuch wurde gemacht, ein Bündniß mit mich gipfelte in der gemeinsten Schurkerei und Büberei. burg." den Schwarzen" zu schließen, aber nicht von den Rothen" Die schwarzrothe Schlange" sind die 10,550 Wähler, welche sondern von dem Wahlcomité des Hrn. Dernburg, das Bockenheim  , den 28. Januar 1877. am 23. Januar 1877 durch ihre Abstimmung bekundet haben, sich vor der Stichwahl an Hrn. Kadler, Redakteur der angeb­Karl Frohme." daß sie mit der elenden Heuchlerpartei, die von Freiheit und lich ultramontanen ,, Starkenburger Provinzialzeitung", des ein- kreise Offenbach   die moralisch verwerflichsten und gesetzlich straf­Wir können dem hinzufügen, daß auch in dem Nachbarwahl Wohlfahrt" spricht, in Wirklichkeit aber die Freiheit verräth flußreichsten Organs der Odenwälder Katholiken, wandte, und barsten Mittel angewandt worden sind, um die Stichwaht zu und die Wohlfahrt des Volkes zu Grunde richtet, nichts mehr zu ihn, den vorher mit Koth beworfenen Schwarzen, um Unter- Gunsten des ,, liberalen" Dernburg   zu beeinflussen und zu fal­thun haben wollen. Wenn man bedenkt, daß der ganze Regie- stüßung im Kampf gegen den Rothen bat, eine Zu- fchen. Und wie in diesen beiden Wahlkreisen, so haben die rungsapparat für die Candidatur des Hrn. Dernburg in Be- muthung, die natürlich mit einem ebenso wohlapplizirten als Gegner der Sozialdemokratie überall die letzten Restchen von wegung gesetzt, und daß von Seiten der nationalliberalen Herren wohlverdienten Fußtritt von Hrn. Kadler zurückgewiesen wurde. Scham und nicht minder die Achtung vor dem Gesetz über Bourgeois mit beispielloser Frechheit gelogen, gefälscht, bestochen und das erfrecht sich von schwarzrother Schlange" zu reden! Bord geworfen um die verhaßten Sozialdemokraten zu ,, schlagen". und eingeschüchtert wurde, so sind wir zu der Annahme berech- Daß die Katholiken, die übrigens in Hessen   hundertmal liberaler zu schlagen? Nein, wir sind nicht geschlagen, selbst da nicht, wo tigt, daß weitaus die Mehrheit der Wahlberechtigten des Offen-( ohne Gänsefüßchen) sind, als die Nationalliberalen, zum Theil wir unterlegen sind. Es ist in Wahrheit ein großer Triumph bach- Dieburger Kreises über diese Partei der politischen Heuchelei lieber für einen Mann stimmten, der ein Gegner aller Ausnahme- unserer Sache, daß die sonst uneinigen Gegner gezwungen waren, und Niedertracht endgültig den Stab gebrochen hat. Und die gesetze ist, als für einen, der die Ausnahmegeseze gegen die Ka- sich zu vereinigen, um uns zu bekämpfen und daß sie trotz ihrer Majorität des Volkes in seinem Wahlbezirk nennt Herr Dern- tholiken hat machen helfen, war sehr natürlich, und indem Herr Vereinigung noch der Niedertracht und Ungesetzlichkeit die Hand burg eine Schlange"! Racké ihnen den Rath gab, dies zu thun, handelte er einfach im reichen mußten, um einige wenige Stimmen mehr in die Urnen Der Anstand und die Bildung des Herrn Dernburg   stehen Interesse seiner katholischen Wähler. Der Rath wurde indeß zu bekommen. Nun, hoffentlich werden die Wahlprüfungen Licht auf gleicher Stufe mit seinem persönlichen Muth. Im De- von vielen derselben nicht befolgt, z. B. in Großsteinheim in das Dunkel der Wahlumtriebe bringen; an Beweismaterial cember vorigen Jahres von Liebknecht   zu einer öffentlichen und sonstigen katholischen Orten stimmten die Katholiken nicht wird es nicht fehlen. Disputation vor den Wählern herausgefordert, drückte er sich" für Liebknecht  ; hier und da sogar gegen ihn und für Dernburg, z. B. ( oder ,, kneifte", wie der Studentenausdruck lautet) mit wah- in Heusenstamm  . Mindestens 1600 der Wähler Racké's ent- Die Reichstagswahlen haben die interessante That­rem Heroismus, und vor der Stichwahl getraute er sich gar hielten sich, wie die Starkenburger Provinzialzeitung" ausge- sache zu Tage gefördert, daß die Gewerkvereinsmitglieder( Hirsch nicht in seinen Wahlkreis zu kommen, weil Liebknecht dort war, rechnet hat, der Stimmenabgabe der beste Beweis, daß Duncker) in der Mehrzahl für sozialistische Candidaten gestinimt und er diesem nicht hätte ausweichen können. Wiederholt schrie- die Behauptung, Bischoff Ketteler, überhaupt der katholische haben, und zwar, wie kaum erwähnt zu werden braucht, gegen ben ihm seine Wähler, er möge doch kommen, sein Ausbleiben Klerus, habe für Liebknecht gewirkt, eine infame Verleumden ausdrücklichen Befehl des bekannten verdienstvollen" An­mache einen schlechten Eindruck- umsonst, der tapfere Dern- dung ist, so infam, wie die andere Behauptung, in Mainz   walts. In Magdeburg   z. B. wurde ihnen strikte aufgegeben, burg   war durch keine menschliche Macht aus seinem heldenmüthig hätten die Sozialisten" laut des ultramontan sozialistischen   bei der Stichwahl für Herrn v. Unruh zu stimmen, sie stimmten vertheidigten Berliner   Dachsbau herauszutreiben. Und dieser Bündnisses" für Moufang gestimmt. Hätten die Wähler Race's aber, wie die Berliner   Freie Presse" mitzutheilen in der Lage Dernburg   wagt es, nach seinem durch die unlautersten, ge- bei der Stichwahl geschlossen" für Liebknecht gestimmt, so wäre ist, frischweg für Bracke. Aus dieser Haltung der Gewerkvereins­meinsten, zum Theil ungesetzlichsten Mitteln, nicht erkämpften, schon diesmal Herr Dernburg   unterlegen. Nun, was jetzt nicht mitglieder in politischen Fragen ergiebt sich, daß die meisten der­sondern erschlichenen Wahlsieg, 10,550 ehrliche Männer in gelang, wird in drei Jahren geschehen. Im Januar 1880 wird selben lediglich der Unterstüßungskassen, resp. ihrer zu denselben dieser Weise zu beschimpfen! Das kennzeichnet den Mann, das die Majorität des Offenbach- Dieburger Kreises( auch wenn er gezahlten Gelder halber den Gewerkvereinen angehören. Ein fennzeichnet seine Partei. Die Züchtigung wird nicht ausbleiben. zerrissen werden sollte) das thun, was 24 deutsche Wahlkreise sehr loser Kitt! Und die schwarzrothe Schlange" doch theilen wir erst eine schon jetzt gethan haben, nämlich der schwarz- weiß- rothen Notiz mit, welche das ,, Leipziger Tageblatt  " vor einigen Tagen Schlange auf den Kopf treten. brachte. Es hieß da: Höchst   überflüssig. Die conservative ,, Deutsche Reichs­post" brachte in ihrer Nr. 23 vom 28. Januar einen Leitartikel, ,, Leipzig  , 26. Januar. Bei der Stichwahl im Wahlkreise Ein Reichsfreund und Gesellschaftsretter.( Be- welcher die Schwierigkeit der Entscheidung der Conservativen bei Offenbach- Dieburg siegte, wie bereits gemeldet, der nationallibe- richtigung.) Nicht Redakteur der Badischen Landeszeitung", den Stichwahlen behandelte. Der betr. Herr Verfasser ist bitter­rale Candidat Chefredakteur Dernburg   in Berlin   mit 12,250 sondern Redakteur der ebenfalls nationalliberalen Mannheimer böse über die Liberalen und Fortschrittler, ja, er hält sich nicht Stimmen gegen Schriftsteller W. Liebknecht in Leipzig  , Sozial- Beitung" ist der Eigenthumsfanatiker und Ehe- Vertheidiger für verpflichtet, einem jüdischen Fortschrittsmann die Stimme demokrat, der 10,550 Stimmen erhielt. Dernburg steht an der Brentano, der neulich als Fälscher in einem Bordell ver zu geben, nur damit der Sozialdemokrat nicht gewählt werde"; Spitze des leitenden Blattes der nationalen Partei in Deutsch   haftet wurde, als er Studien à la Auruh machte. Ob er in er ,, würde vielmehr gar nicht stimmen". Die liberale Partei land, der ,, National- Zeitung"; Liebknecht   ist die Seele des Mo- diesen seinen Studien das Original erreicht, lassen wir vorläufig darf im zweiten Wahlgange von den Conservativen ,, nie unter­niteurs der Sozialdemokratie, des ,, Vorwärts". Es standen sich dahingestellt. Leicht ist's nicht. Herr von Anruh hat auf stützt werden", da sie ,, nur Haß und Hohn" für dieselben hat. also hier das nationale und das reichsfreundliche( wörtlich! Lieb- diesem Gebiet Großes geleistet und gilt mit Recht für eine Auto- In Nr. 26 vom 1. Februar nun folgt eine Art Entgegnung, fnecht wird sich gegen das ihm aufoftroyirte ,, reichs freundliche rität ersten Ranges, was ja auch seiner famosen Broschüre an betitelt: ,, Das Wesen der Stichwahl". Der langen Rede kurzer Prinzip" sicherlich mit Nachdruck verwahren) Prinzip in ihrer zusehen und allenfalls sogar anzuriechen. Man glaube nicht, Sinn ist: Alles, nur keinen Sozialdemokraten". Der Herr schärfsten Verkörperung gegenüber, und das in einem Kreise mit daß wir scherzen. Beileibe nicht. Die Collegen des Herrn hätte sich die Mühe ganz und gar ersparen können, dies noch dichter Arbeiterbevölkerung! Liebknecht war selbst in Offenbach  , von Auruh wissen wundersame Dinge von ihm zu erzählen. weitschweifig auseinanderzusetzen und zu rechtfertigen. Das be um seine Wahl gründlich zu betreiben. Dennoch unterlag er. Als Kenner der geheimsten Bordellgeheimnisse und als Boten tannte Wort von der einen reaktionären Masse" ist zwar nicht Das ist ein höchst bedeutsamer Sieg. Wie die National- Bei- reißer steht er unerreicht da. Selbst die Gartenlaube" singt mehr neu, aber doch recht zeitgemäß. Wir aber wollen dafür tung" mittheilt, hatten in Folge getroffener Verabredung und seinen Ruhm. In Nr. 22 des Jahrganges 1869 heißt es in sorgen, daß diese Erkenntniß in immer weitere Kreise dringt! auf ausdrückliche Aufforderung des nicht zur Stichwahl gelangten einer Schilderung der Zusammenkünfte deutscher   Volksvertreter": Denn sie allein bahnt den Weg zur Besserung. ultramontanen Candidaten Kaufmann Racké zu Mainz   die Ultra-, Alles sizt unter dem Targus und hört den losen montanen für den sozialdemokratischen Candidaten gestimmt. Es Hennig oder Anruh Geschichten erzählen, von denen untersteht keinem Zweifel, daß dies ultramontan- sozialistische die meisten im Buchhandel nur in versiegelten Exemplaren Bündniß von dem Bischof v. Ketteler von Mainz   ausdrücklich ausgegeben werden würden." approbirt worden ist; wie auch die Sozialdemokraten in Mainz  

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Und dieser Anruh. Der Rest ist zwar nicht Schweigen, für den dort in der Stichwahl unterlegenen ultramontanen Can- aber etwas, das sich nicht in Worten ausdrücken läßt. didaten Domcapitular Dr. Moufang stimmten. Das Bündniß zwischen dem Mainzer Bischofstuhl und der sozialistischen Um­

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Folgenden Wahlprotest enthält der Frankfurter  sturzpartei hat daher noch nicht einmal den Erfolg für sich ge- Volksfreund" in seiner Nummer vom 1. Februar: habt."

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Näheres folgt, soweit wir es für praktisch halten, in nächster Nummer dieses Blattes. Hanau  , den 28. Januar 1877.

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Ueber den muthmaßlichen Beginn des Reichstags liegen jetzt drei Lesarten vor; zum 22., 24. oder zum 27. Februar. Da aber der preuß. Landtag mit seinen Arbeiten vor dem 1. März sicher nicht zu Ende kommen kann, so werden Reichstag   und Landtag   wieder eine Zeit lang neben einander tagen.

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Ein Vorschlag zur preußischen Ruhmeshalle. Bei der preußischen Ruhmeshalle, für welche demnächst das preu­ßische Abgeordnetenhaus des Dreiklassenwahlgesetes 42 Millionen bewilligen wird, sollten auch die militärischen Strafmittel Sandsack, Bock und Prügel ihren Platz finden; wir schlagen vor, dieser Sammlung noch eine Stette und einen Strid beizufügen.

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zum Offiziersexamen( Organisation und Dienst der Kriegs­Der Leitfaden der Dienstkenntniß" bei der Vorbereitung macht des deutschen Reiches", von Ferd. Baron v. Lüdinghausen  gen. Wolff, Berlin   1872) enthält außer anderem interessanten bei dem Kapitel der Disciplinarstrafen für Gemeine und Unter­offiziere, S. 347, wörtlich folgenden Passus:

Dies die Notiz. Falsch, wenn nicht geradezu gelogen ist, daß Liebknecht ,, in einem Kreise mit dichter Arbeiterbevölkerung" gegen die Wahl des nationalliberalen Dr. Weigel von Cassel. unterlegen sei. Im eigentlichen Offenbacher   Kreis, der eine Die Motive dieses Protestes sind: Erwiesene Wahlfälschungen ,, dichte Arbeiterbevölkerung" hat, siegte Liebknecht mit großer, in und Wahlbeeinflussungen. vielen Orten mit erdrückender Majorität; sogar in der Stadt Offenbach   hatte er bei der Stichwahl eine namhafte Majo­rität. In dem nicht industriellen Odenwald  , dem Die­ burger   Kreis, hatte dagegen Dernburg   eine ausschlaggebende Das Reichstagswahlcomité der Sozialdemokratie. Majorität, die er aber hauptsächlich nur denjenigen Orten ver­J. A.: Matthes Daßbach. dankt, in welche die sozialdemokratische Agitation noch nicht Erklärung. Dem vorstehenden Proteste des Reichstags- Sind auf dem Marsche, im Lager oder sonst außer der eingedrungen, oder aus denen sie durch die brutalsten Gewalt- wahlcomités der Sozialdemokratie für den Kreis Hanau  - Geln- Garnison oder dem Cantonnement den örtlichen Umständen nach thätigkeiten und erbärmlichsten Kniffe ferngehalten worden war. hausen- Orb gegen die Wahl des nationalliberalen Dr. Weigel Arreststrafen gegen Unteroffiziere und Gemeine nicht vollstreckbar, Was endlich das Bündniß der Schwarzen und Rothen" be- von Cassel schließe ich mich an.- Zugleich erkläre ich hiermit so tritt an die Stelle derselben Entziehung der gewohnten Be­Die Verhandlungen des türkischen Großen Rathes

angenommen worden. Hierauf hat die Conferenz eingewilligt, daß in der gemischten Commission auch Beamte der hohen Pforte Mitglieder sein konnten. Chodscha- Nassuhi: Wie dem auch sein möge, die An­nahme dieser Vorschläge würde dem Reich eine unheilbare Schwindsucht verursachen; auch mit dieser Modifikation sind die Vorschläge unannehmbar.

Serbien   werden.

rigkeit, keinen Nachtheil; wir sehen die Schwierigkeiten der in unseren Händen gebliebenen sieben Theile in den beiden auf Ser­ bien   und Montenegro entfallenden Theilen, weil diesen beiden vom 3. Muharrem 1294( 18. Januar 1877). Theilen eine unabhängige Verwaltung verliehen ist. Anatoliens  Einkünfte müssen darauf verwendet werden, um die von diesen Um sich mit einem Schlage der europäischen   Diplomatie zu beiden Theilen von Zeit zu Zeit angezettelten Aufstände zu entledigen und freie Hand gegen Rußland   zu gewinnen, berief dämpfen. Und mit der Zeit dürften diese Schwierigkeiten nur die türkische Regierung zu Anfang des Jahres eine Art No- Der Großwessier und einige Minister erwiderten, daß noch zunehmen. Werden diese beiden Vorschläge angenommen, tablenversammlung, in der die höchsten Würdenträger, Mu- auch der Ministerrath den Vorschlag mit der erwähnten Mo- so werden jene Provinzen( Bosnien  , Bulgarien  ) ein zweites selmänner, Christen und Juden, vereinigt waren, und legte ihr difikation erörtert und als unannehmbar befunden habe. Diese die Frage vor: Annehmen oder ablehnen?-nämlich die Antwort sei auch den Delegirten bereits offiziös mitgetheilt Nassuhi: Sehr gut; wenn wir nun diese beiden Vorschläge Conferenzbeschlüsse. Die einstimmige Antwort war: Lieber worden; nachdem die General Versammlung ihren Beschluß ge- zurückweisen, was dürfte dann geschehen? den Tod als die Schande! Wir theilen nachstehend einen faßt haben wird, soll diese Antwort auch offiziell mitgetheilt Großwessier: Wenn wir diese Vorschläge zurückweisen, von der Augsburger Allgemeinen Zeitung" veröffentlichten Be- werden. wird die Conferenz auseinandergehen, aber nicht alle Mächte richt der denkwürdigen Sizung mit: Ruschdi Pascha( Er- Großwessier): Dem Vernehmen nach werden mit uns Krieg führen. England und Frankreich   bleiben Nach Verlesung der geschichtlichen Darstellung der Ereignisse hätten, die Delegirten diese modifizirten Anträge annehmen neutral und mengen sich in nichts. Blos Rußland, welches ur­in Bosnien   und Bulgarien   gab der Großwessier noch einige müssen; aber sie haben sie nicht angenommen. Meiner Meinung sprünglich diese Vorschläge auf's Tapet brachte, wird Krieg Erläuterungen dazu. Hierauf ergriff Subhi Pascha das Wort nach hätte man den betreffenden Vorschlägen eine Vorrede bei- führen. Desterreich kann sich auf seine 17 Millionen slavischer und sagte: Falls angesichts dieser Erläuterungen der Krieg un- fügen sollen, in welcher die in Zukunft daraus entstehenden Unterthanen nicht verlassen, und wenn die Magyaren es zulassen, vermeidlich wäre, so ist es möglich, daß wir dabei etwas ver- Schwierigkeiten widerlegt werden; aber ich finde eine solche Vor- wird es gerade, wie im Anfang der vorliegenden Frage, Ruß­Lieren; wenn wir aber die beiden Vorschläge annehmen, so werden rede( nicht; die Delegirten suchen nur Unheil im Reich anzu- land unterstützen, vielleicht in Gemeinschaft mit Rußland   uns wir nicht etwas, sondern das ganze Reich verlieren." stiften, und in Zukunft werden noch größere Schwierigkeiten den Krieg erklären; es ist auch wahrscheinlich, daß es in Bos­Der Großwessier berichtet nun über ein Telegramm, wel- daraus hervorgehen. nien und Herzegowina einrückt; Serbien   und Montenegro werden ches er von dem englischen Minister der auswärtigen Angelegen- Subhi Pascha: Wenn es ihre Absicht ist, uns eine Wohl nicht müßig zuschauen; Rumänien   wird sich nicht von ihnen heiten erhalten hatte; ferner über die Correspondenz, die er that zu erweisen, so mögen sie lieber diese Wohlthat den armen absondern; auf etwaige Unterstützung vom Auslynde dürfen mit den europäischen   Mächten über die Verleihung der Consti- Polen, die noch weit mehr als wir des Mitleids würdig sind, wir nicht rechnen. Ueberlegen wir also, was unsere Lage in tution geführt hatte; nach Verlesung der darauf bezüglichen erweisen. Unser Grundgesetz verbürgt uns diese Wohlthaten; sie diesem Falle sein wird, und welchen Gefahren wir entgegen Papiere erläuterte er noch, aus welchen Gründen die Conferenz mögen diese Vorschläge für die ihrer Herrschaft unterworfenen gehen. gebildet wurde, und welche Verhandlungen mit derselben statt- Staaten in Anwendung bringen. Subhi Pascha: Die österreichischen Slaven   sind nicht sehr gefunden hatten. Großwessier: Diese Worte werden unsere Gegner nicht start; von dieser Seite haben wir nicht so viele Nachtheile zu Nach Berlesung eines von den Mächten vorgeschlagenen Ent- zum Schweigen bringen, gleichwie der Verbrecher dadurch nicht erwarten. Jedoch dürfte es nach den Erklärungen Ew. Hoheit wurfs einer Organisation der Provinz Bulgarien   ergriff der straflos wird, wenn er vor Gericht erklärt: irgend ein Anderer zweckmäßig sein, unsere Kräfte zu kennen. Großwessier abermals das Wort, um anzuzeigen, daß nach habe dasselbe Verbrechen begangen. Abweisung der Conferenzvorschläge dieselben auf zwei Vorschläge Ruschdi Pascha: Wir würden finanziell und politisch be­beschränkt wurden. nachtheiligt werden. Wenn wir jetzt auch so in Bosnien   ver­Sami Pascha( Minister ohne Portefeuille): Nach Zurück- fahren, ja wenn wir es auch auf Bosnien   und Bulgarien   aus weisung der nachtheiligen Vorschläge sind die in denselben dehnen, weshalb bestehen sie nicht auch auf der Ausführung der enthaltenen Nachtheile diesen beiden Vorschlägen wieder ein- Vorschläge in Charput? Die Absicht ist klar, man will dort die verleibt worden, und ihre Annahme ist daher auf keine Weise Reichsregierung in Verwirrung bringen und an anderen Orten zulässig. die Einwohner auf Abwege führen. Theilt man die osmanischen   Großwessier: Auch ich bestätige, daß dazu Macht gehört. Großwessier: Die Annahme dieser beiden Vorschläge Staaten in 12 Theile, so sehen wir, daß ehedem Desterreich Der Herr Kriegsminister ist hier; sollte ich mich irren, so wolle würde die Regierung des Reiches nach Europa  , den Sitz der davon zwei Theile und Rußland drei Theile an sich gerissen er mich verbessern. Wir haben 5-600,000 Soldaten unter den hohen Pforte nach Pera verlegen. Eben deshalb sind sie nicht hat; aber wir sehen jetzt in den abgerissenen Theilen keine Schwie- Waffen; durch die Bemühungen Sr. Majestät haben wir auch

Chodscha Omer: So lange dieser Grund nicht gelegt ist, kann man noch nichts sagen.

Vier Chodschas weisen die Vorschläge in heftigen Ausdrücken zurück. Einer von ihnen, Chodscha Nassuhi, sagt: Wir müssen auf Gott   vertrauen und Krieg führen." Nedschib Effendi: Dazu gehört Macht. Nassuhi: Wir haben die Macht.

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