Ebenso verhält es sich mit den ewigen Wahrheiten. Käme die Menschheit je dahin, daß sie nur noch mit ewigen Wahr­heiten, mit Dentresultaten operirte, die souveraine Geltung und unbedingten Anspruch auf Wahrheit haben, so wäre sie auf dem Punkt angekommen, wo die Unendlichkeit der intellektuellen Welt nach Wirklichkeit wie Möglichkeit erschöpft und damit das viel­berühmte Wunder der abgezählten Unzahl vollzogen wäre.

Nun gibt es aber doch Wahrheiten, die so feststehn, daß jeder Zweifel daran uns als gleichbedeutend mit Verrücktheit erscheint? Daß zwei mal zwei vier ist, daß die drei Winkel eines Dreiecks gleich zwei Rechten sind, daß Paris   in Frankreich  liegt, daß ein Mensch ohne Nahrung Hungers stirbt u. s. w.? Also gibt es doch ewige Wahrheiten, endgültige Wahrheiten letter Instanz?

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das Bewußtsein, also auch das Denken und Erkennen, nur in sobald wir über die Urzustände der Menschen, das sogenannte steht es also um die endgültigen Wahrheiten letter Instanz z. B. einer Reihe von Einzelwesen zur Erscheinung kommen könne. Steinalter, hinausgehn; und wo solche Wiederholungen vor- in der Physik. Wirklich wissenschaftliche Arbeiten vermeiden Dem Denken jedes dieser Einzelnen können wir nur insofern kommen, da ereignen sie sich nie genau unter denselben Umständen. daher regelmäßig solche dogmatisch- moralische Ausdrücke wie Jrr­Souverainetät zuschreiben, als wir keine Macht kennen, die im So das Vorkommen des ursprünglichen Gemeineigenthums am thum und Wahrheit, während diese uns überall entgegentreten Stande wäre, ihm im gesunden und wachenden Zustand irgend Boden bei allen Kulturvölkern und die Form seiner Auflösung. in Schriften wie die Wirklichkeitsphilosophie, wo leeres Hin­einen Gedanken mit Gewalt aufzunöthigen. Was aber die sou- Wir sind daher auf dem Gebiet der Menschengeschichte mit unsrer und Herreden uns als souveränstes Resultat des souveränen veraine Geltung der Erkenntnisse jedes Einzeldenkens angeht, so Wissenschaft noch weit mehr im Rückstand als auf dem der Bio- Denkens sich aufdrängen will. Aber, könnte ein naiver Leser fragen, wo hat denn Herr wiffen wir Alle, daß davon gar keine Rede sein kann, und daß logie; und mehr noch: wenn einmal ausnahmsweise der innere nach aller bisherigen Erfahrung sie ohne Ausnahme stets viel Busammenhang der gesellschaftlichen und politischen Daseins- Dühring ausdrücklich gesagt, daß der Inhalt seiner Wirklichkeits­mehr Verbesserungsfähiges als Nichtverbesserungsfähiges oder formen eines Beitabschnitte erkannt wird, so geschieht es regel- philosophie endgültige Wahrheit sei, und zwar letzter Instanz? mäßig dann, wenn diese Formen sich schon halb überlebt haben, Wo? Nun, zum Beispiel in dem Dithyrambus auf sein System Richtiges enthalten. Mit andern Worten: die Souverainetät des Denkens ver- dem Verfall entgegen gehn. Die Erkenntniß ist hier also wesentlich( S. 13), den wir im II. Artikel theilweise ausgezogen. Oder wirklicht sich in einer Reihe höchst unsouverain denkender Men- relativ, indem sie sich beschränkt auf die Einsicht in den Zusam wenn er in dem oben citirten Satz sagt: Die moralischen Wahr­schen; die Erkenntniß, welche unbedingten Anspruch auf Wahrheit menhang und die nothwendigen Folgen gewisser, nur zu einer heiten, soweit sie bis in ihre letzten Gründe erkannt sind, bean­hat, in einer Reihe von relativen Irrthümern; weder die eine gegebnen Zeit und für gegebne Völker bestehenden, und ihrer spruchen eine ähnliche Geltung wie die Einsichten der Mathe­noch die andre kanu anders als durch eine unendliche Lebens- Natur nach vergänglichen Gesellschafts- und Staatsformen. Wer matit. Und behauptet nicht Herr Dühring, von seinem wirklich dauer der Menschen vollständig verwirklicht werden. hier also auf endgültige Wahrheiten letzter Instanz, auf echte, kritischen Standpunkt aus und vermittelst seiner bis an die Wir haben hier wieder denselben Widerspruch, wie schon überhaupt nicht wandelbare Wahrheiten Jagd macht, der wird Wurzeln reichenden Untersuchung bis zu diesen lezten Gründen, oben, zwischen dem nothwendig als absolut vorgestellten Charakter wenig heimtragen, es seien denn Plattheiten und Gemeinplätze den Grundschematen vorgedrungen zu sein, also den moralischen des menschlichen Denkens, und seiner Realität in lauter beschränkt der ärgsten Art, z. B. daß die Menschen im Allgemeinen ohne Wahrheiten Endgültigkeit letzter Instanz verliehen zu haben? denkenden Einzelmenschen, ein Widerspruch, der sich nur im un- Arbeit nicht leben können, daß sie sich bisher stets eingetheilt Oder aber, wenn Herr Dühring diesen Anspruch weder für sich endlichen Progreß, in der für uns wenigsten praktisch endlosen haben in Herrschende und Beherrschte, daß Napoleon   am 5. Mai noch für seine Zeit stellt, wenn er nur sagen will, daß irgend einmal in nebelgrauer Zukunft endgültige Wahrheit letter In­Aufeinanderfolge der Menschengeschlechter lösen kann. In diesem 1821 gestorben ist u. s. w. Sinn ist das menschliche Denken ebensosehr souverain wie nicht Nun ist es aber merkwürdig, daß gerade auf diesem Gebiet stanz festgestellt werden können, wenn er also ungefähr, nur souverain und seine Erkenntnißfähigkeit ebensosehr unbeschränkt die angeblichen ewigen Wahrheiten, die endgültigen Wahrheiten confuser, dasselbe sagen will wie die aushöhlende Skepsis" und wie beschränkt. Souverain und unbeschränkt der Anlage, dem letzter Instanz u. s. w. uns am häufigsten begegnen. Daß zwei wüste Verworrenheit" ja dann, wozu der Lärm, was steht Beruf, der Möglichkeit, dem geschichtlichen Endziel nach; nicht mal zwei vier ist, daß die Vögel Schnäbel haben, oder derartiges dem Herrn zu Diensten? Wenn wir schon mit Wahrbeit und Irrthum nicht weit vom souverain und beschränkt der Einzel- Ausführung und der jedes- wird nur der für ewige Wahrheiten erklären, der mit der Absicht maligen Wirklichkeit nach. umgeht, aus dem Dasein ewiger Wahrheiten überhaupt zu fol- Fled tamen, so noch viel weniger mit Gut und Böse. Dieser gern, daß es auch auf dem Gebiet der Menschengeschichte ewige Gegensatz bewegt sich ausschließlich auf moralischem, also auf Wahrheiten gebe, eine ewige Moral, eine ewige Gerechtigkeit 2c. einem der Menschengeschichte angehörigen Gebiet, und hier find die eine ähnliche Geltung und Tragweite beanspruchen wie die die endgültigen Wahrheiten letter Instanz grade am dünnsten Einsichten und Anwendungen der Mathematik. Und dann können gesäet. Von Volf zu Volt, von Zeitalter zu Zeitalter haben wir mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß derselbe Menschen- die Vorstellungen von Gut und Böse so sehr gewechselt, daß sie Aber, wird Jemand freund uns bei erster Gelegenheit erklären wird, alle früheren einander oft geradezu widersprachen. Fabrikanten ewiger Wahrheiten seien mehr oder weniger Esel einwerfen, Gut ist doch nicht Böse, und Böse nicht Gat; wenn und Charlatans, seien alle im Irrthum befangen gewesen, hätten Gut und Böse zusammengeworfen werden, so hört alle Moralität gefehlt; das Vorhandensein ihres Irrthums und ihrer Fehlbar auf, und Jeder kann thun und lassen was er will. Dies ist feit aber sei naturgesetzlich und beweise das Dasein der Wahr auch, aller Drakelhaftigkeit entkleidet, die Meinung des Herrn heit und des Zutreffenden bei ihm, und er, der jetzt erstandene Dühring. Aber so einfach erledigt sich die Sache doch nicht. Brophet, trage die endgültige Wahrheit letzter Instanz, die ewige Wenn das so einfach ginge, würde ja über Gut und Böse gar Moral, die ewige Gerechtigkeit, fig und fertig im Sack. Das fein Streit sein, würde Jeder wissen, was Gut und was Böse Alles ist schon so hundertmal und tausendmal dagewesen, daß ist. Wie steht aber heute? Welche Moral wird uns heute Allerdings. Wir können das ganze Gebiet des Erkennens man sich nur wundern muß, wenn es noch Menschen giebt, leicht gepredigt? Da ist zuerst die christlich- feudale, aus früheren nach altbekannter Art in drei große Abschnitte theilen. Der gläubig genug, um dies nicht von Andern, nein von sich selbst gläubigen Beiten überkommene, die sich wesentlich wieder in eine erste umfaßt alle Wissenschaften, die sich mit der unbelebten Natur zu glauben. Und dennoch erleben wir hier wenigstens noch fatholische und protestantische theilt, wobei wieder Unterabthei beschäftigen und mehr oder minder einer mathematischen Be- einen solchen Propheten, der denn auch ganz in gewohuter Weise lungen von der jesuitisch- katholischen und orthodox- protestantischen handlung fähig sind: Mathematik, Astronomie, Mechanit, Physit, in hochmoralischen Harnisch geräth, wenn andre Leute es ab- bis zur lag- aufgeklärten Moral nicht fehlen. Daneben figurirt Chemie. Wenn es Jemandem Vergnügen macht, gewaltige leugnen, daß irgend ein Einzelner die endgültige Wahrheit letzter die modern- bürgerliche und neben dieser wieder die proletarische Worte auf sehr einfache Dinge anzuwenden, so kann man sagen, Instanz zu liefern im Stande sei. Solche Leugung, ja schon Bukunftsmoral, so daß Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft daß gewisse Ergebnisse dieser Wissenschaften ewige Wahrheiten, der bloße Zweifel ist ein Schwächezustand, wüste Verworrenheit, allein in den fortgeschrittensten Ländern Europas   drei große endgültige Wahrheiten letter Instanz sind; weßhalb man diese Nichtigkeit, aushöhlende Skepsis, schlimmer als der bloße Nihi- Gruppen gleichzeitig und neben einander geltender Moraltheorien Wissenschaften auch die exakten genannt hat. Aber noch lange lismus, wirres Chaos und was dergleichen Liebenswürdigkeiten liefern. Welche ist nun die wahre? Keine einzige, im Sinn nicht alle Ergebnisse. Mit der Einführung der veränderlichen mehr sind. Wie bei allen Propheten, wird nicht kritisch- wissen- absoluter Endgültigkeit; aber sicher wird diejenige Moral die Größen und der Ausdehnung ihrer Veränderlichkeit bis ins schaftlich untersucht und beurtheilt, sondern ohne Weiteres moralisch meisten, Dauer versprechenden, Elemente besigen, die in der Gegenwart die Umwälzung der Gegenwart, die Zukunft, vertritt, unendlich Kleine und unendlich Große hat die sonst so sitten verdonnert. Wir hätten oben noch die Wissenschaften erwähnen können, also die proletarische. strenge Mathematik den Sündenfall begangen; sie hat den Apfel Wenn wir nun aber sehn, daß die drei Klassen der modernen der Erkenntniß gegessen, der ihr die Laufbahn der riesenhaftesten die die Gesetze des menschlichen Dentens untersuchen, also Logit Erfolge eröffnete, aber auch die der Irrthümer. Der jungfräu- und Dialektik. Hier aber sieht es mit den ewigen Wahrheiten Gesellschaft, die Feudalaristokratie, die Bourgeoisie und das liche Zustand der absoluten Gültigkeit, der unumstößlichen Be nicht besser aus. Die eigentliche Dialektik erklärt Herr Dühring Proletariat jede ihre besondere Moral haben, so können wir wiesenheit alles Mathematischen   war auf ewig dahin; das Reich für reinen Widersinn, und die vielen Bücher, die über Logik daraus nur den Schluß ziehn, daß die Menschen, bewußt oder der Kontroversen brach an, und wir sind dahin gekommen, daß geschrieben worden sind und noch geschrieben werden, beweisen unbewußt, ihre sittlichen Anschauungen in letter Instanz aus den die meisten Leute differenziren und integriren, nicht weil sie ver- zur Genüge, daß auch da die endgültigen Wahrheiten letter praktischen Verhältnissen schöpfen, in denen ihre Klassenlage be gründet ist aus den ökonomischen Verhältnissen, in denen sic stehn was sie thun, sondern aus reinem Glauben, weil es bisher Instanz viel dünner gesäet sind als Mancher glaubt. Uebrigens brauchen wir uns keineswegs darüber zu erschrecken, produziren und austauschen. immer richtig herausgekommen ist. Mit der Astronomie und Aber in den obigen drei Moraltheorien ist doch Manches Mechanik steht es noch schlimmer, und in Physik und Chemie daß die Erkenntnißstufe, auf der wir heute stehen, ebensowenig befindet man sich inmitten der Hypothesen wie inmitten eines endgültig ist, als alle vorhergegangenen. Sie umfaßt schon ein allen Dreien gemeinsam wäre dies nicht wenigstens ein Stüd Bienenschwarms. Es ist dies auch gar nicht anders möglich. ungeheures Material von Einsichten und erfordert eine sehr der ein für allemal feststehenden Moral? Jene Moraltheorien In der Physik haben wir es mit der Bewegung von Molekülen, große Specialisirung der Studien für Jeden, der in irgend einem vertreten drei verschiedene Stufen derselben geschichtlichen Ent in der Chemie mit der Bildung von Molekülen aus Atomen zu Fach heimisch werden will. Wer aber den Maßstab echter, un- wicklung, haben also einen gemeinsamen geschichtlichen Hinter thun, und wenn nicht die Interferenz der Lichtwellen eine Fabel wandelbarer, endgültiger Wahrheit letzter Instanz an Erkennt grund, und schon deshalb nothwendig viel Gemeinsames. Noch ist, so haben wir absolut keine Aussicht, jemals diese interessanten nisse legt, die der Natur der Sache nach entweder für lange mehr. Für gleiche oder annähend gleiche ökonomische Entwid Dinger mit unseren Augen zu sehn. Die endgültigen Wahr- Reihen von Generationen relativ bleiben und stückweise vervoll- lungsstufen müssen die Moraltheorien nothwendig mehr oder heiten letzter Instanz werden da mit der Zeit merkwürdig ständigt werden müssen, oder gar an solche, die, wie in Kosmo- weniger übereinstimmen. Von dem Augenblick an, wo das selten. gonie, Geologie, Menschheitsgeschichte schon wegen der Mangel- Privateigenthum an beweglichen Sachen sich entwickelt hatte, Noch schlimmer sind wir dran in der Geologie, die ihrer haftigkeit des geschichtlichen Materials stets lückenhaft und unvoll- mußte allen Gesellschaften, wo dies Privateigenthum galt, das Natur nach sich hauptsächlich mit Vorgängen beschäftigt, bei denen ständig bleiben werden der beweist damit nur seine eigne Moralgebot gemeinsam sein: Du sollst nicht stehlen. Wird dies nicht nur nicht wir, sondern überhaupt kein Mensch dabei ge- Unwissenheit und Verkehrtheit, selbst wenn nicht, wie hier, der Gebot dadurch zum ewigen Moralgebot? Reineswegs. In einer wesen ist. Die Ausbeute an endgültigen Wahrheiten letzter In- Anspruch auf persönliche Unfehlbarkeit den eigentlichen Hinter- Gesellschaft, wo die Motive zum Stehlen beseitigt sind, wo also stanz ist daher hier mit sehr vieler Mühe verknüpft und dabei grund bildet. Wahrheit und Irrthum, wie alle sich in polaren auf die Dauer nur noch höchstens von Geisteskranken gestohlen äußerst sparsam. Gegensätzen bewegenden Dentbestimmungen, haben absolute Gül- werden kann, wie würde da der Moralprediger ausgelacht werden, Die zweite Klasse von Wissenschaften ist die, welche die Er- tigkeit eben nur für ein äußerst beschränktes Gebiet; wie wir der feierlich die ewige Wahrheit proklamiren wollte: Du sollt forschung der lebenden Organismen in sich begreift. Auf diesem das eben gesehn haben, und wie auch Herr Dühring wissen nicht stehlen! Wir weisen demnach eine jede Zumuthung zurück, uns irgend Gebiet entwickelt sich eine solche Mannichfaltigkeit der Wechselbe- würde, bei einiger Bekanntschaft mit den ersten Elementen der ziehungen und Ursächlichkeiten, daß nicht nur jede gelöste Frage Dialektik, die grade von der Unzulänglichkeit aller polaren Ge- welche Moral- Dogmatit als ewiges, endgültiges, fernerhin un eine Anzahl neuer Fragen aufwirft, sondern auch jede einzelne genjäze handeln. Sobald wir den Gegensatz von Wahrheit und wandelbares Sittengesetz aufzudrängen, unter dem Vorwand, auch Frage meist nur stückweise, durch eine Reihe von oft Jahrhun- Irrthum außerhalb jenes oben bezeichneten engen Gebiets an- die moralische Welt habe ihre bleibenden Prinzipien, die über derte in Anspruch nehmenden Forschungen gelöst werden kann; wenden, wird er relativ und damit für genaue wissenschaftliche der Geschichte und den Völferverschiedenheiten stehn. Wir be wobei dann das Bedürfniß systematischer Auffassung der Zusam- Ausdrucksweise unbrauchbar; versuchen wir aber, ihn außerhalb haupten dagegen, alle bisherige Moraltheorie sei das Erzeugniß menhänge stets von Neuem dazu nöthigt, die endgültigen Wahr  - jenes Gebiets als absolut gültig anzuwenden, so kommen wir in legter Instanz, der jedesmaligen ökonomischen Gesellschafts heiten letter Instanz mit einer überwuchernden Anpflanzung von erst recht in die Brüche; die beiden Pole des Gegensatzes schlagen lage. Und wie die Gesellschaft sich bisher in Klassengegensätzen Hypothesen zu umgeben. Welche lange Reihe von Mittelstufen in ihr Gegentheil um, Wahrheit wird Irrthum und Irrthum bewegte, so war die Moral stets eine Klassenmoral; entweder von Galen bis Malpighi   war nöthig, um eine so einfache Sache Wahrheit. Nehmen wir als Beispiel das bekannte Boyle'sche rechtfertigte sie die Herrschaft und die Interessen der herrschenden wie die Cirkulation des Bluts bei Säugethieren richtig festzu Gesez, wonach bei gleichbleibender Temperatur das Volumen Klasse, oder aber sie vertrat, sobald die unterdrückte Klasse mächtig stellen, wie wenig wissen wir von der Entstehung der Blut- der Gase sich umgekehrt verhält wie der Druck, dem sie ausgesezt genug wurde, die Empörung gegen diese Herrschaft und die Zu förperchen, und wie viel Mittelglieder fehlen uns heute noch, um sind. Regnault fand, daß dies Gesetz für gewisse Fälle nicht funftsinteressen der Unterdrückten. Daß dabei im Ganzen und z. B. die Erscheinungen einer Krankheit mit ihren Ursachen in zutraf. Wäre er nun ein Wirklichkeitsphilosoph gewesen, so war Großen für die Moral sowohl, wie für alle andern Zweige der rationellen Zusammenhang zu bringen! Dabei kommen oft genug er verpflichtet zu sagen: das Boyle'sche Gesetz ist wandelbar, also menschlichen Erkenntniß ein Fortschritt zu Stande gekommen ist Entdeckungen vor wie die der Belle, die uns zwingen, alle bis- feine echte Wahrheit, also überhaupt keine Wahrheit, also Frr- daran wird nicht gezweifelt. Aber über die Klassenmoral find her festgestellten endgültigen Wahrheiten letter Instanz auf dem thum. Damit hätte er aber einen weit größeren Frrthum be- wir noch nicht hinaus. Eine über den Klassengegensätzen und Gebiet der Biologie einer totalen Revision zu unterwerfen, und gangen als der im Boyle'schen Gesez enthaltene war; in einem über der Erinnerung an sie stehende, wirklich menschliche Moral ganze Haufen davon ein für alle Mal zu beseitigen. Wer also Sandhausen   von Frrthum wäre sein Körnchen Wahrheit ver- wird erst möglich auf einer Gesellschaftsstufe, die den Klassen hier wirklich echte, unwandelbare Wahrheiten aufstellen will, der schwunden; er hätte also sein ursprünglich richtiges Resultat zu gegensatz nicht nur überwunden, sondern auch für die Praxis wird sich mit Plattheiten begnügen müssen wie: Alle Menschen einem Irrthum verarbeitet, gegen den das Boyle'sche Gesetz mit des Lebens vergessen hat. Und nun ermesse man die Selbst müssen sterben, alle weiblichen Säugethiere haben Milchdrüsen sammt dem Bischen Jrrthum, das an ihm klebte, als Wahrheit überhebung des Herrn Dühring, der mitten aus der alten u.. w.; er wird nicht einmal sagen können, daß die höheren erschien. Regnault, als wissenschaftlicher Mann, ließ sich aber Klassengesellschaft heraus den Anspruch macht, am Vorabend einer Thiere mit dem Magen und Darmkanal verdauen und nicht mit auf dergleichen Kindereien nicht ein, sondern untersuchte weiter sozialen Revolution der künftigen, tlassenlosen Gesellschaft eine dem Kopf, denn die im Kopf centralisirte Nerventhätigkeit ist und fand, daß das Boyle'sche Gesetz überhaupt nur annähernd ewige, von der Zeit und den realen Veränderungen unabhängig zur Verdauung unumgänglich. richtig ist, und besonders seine Gültigkeit verliert bei Gasen, die Moral aufzuzwingen! Vorausgesetzt selbst was uns bis je

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Noch schlimmer aber steht es mit den ewigen Wahrheiten in durch Druck tropfbar- flüssig gemacht werden können, und zwar noch unbekannt daß er die Struktur dieser künftigen Gesell der dritten Gruppe von Wissenschaften, der historischen, die die sobald der Druck sich dem Punkt nähert, wo die Tropfbarkeit schaft wenigstens in ihren Grundzügen verstehe. Schließlich noch eine von Grand aus eigenthümliche" aber Lebensbedingungen der Menschen, die gesellschaftlichen Verhältnisse, eintritt. Das Boyle'sche Gesetz erwies sich also als richtig nur die Rechts- und Staatsformen mit ihrem idealen Ueberbau von innerhalb bestimmter Grenzen. Ist es aber absolut, endgültig darum nicht weniger bis an die Wurzeln reichende" Enthül Philosophie  , Religion, Kunst u. s. w. in ihrer geschichtlichen wahr innerhalb dieser Grenzen? Kein Physiker wird das be­Folge und ihrem gegenwärtigen Ergebniß untersucht. In der haupten. Er wird sagen, daß es Gültigkeit hat innerhalb ge- Apparaten angestellten Untersuchungen zeigten alle echten Gase ein ver organischen Natur haben wir es doch wenigstens mit einer wisser Drud- und Temperaturgrenzen und für gewiffe Gaje; änderliches Verhältnis zwischen Druck und Volumen; der Ausdehnungs Reihenfolge von Hergängen zu thun, die sich, soweit unfre un und er wird selbst innerhalb dieser noch enger gesteckten Grenzen toefficient war bei Wasserstoff bei allen bisher angewandten Drudstärken mittelbare Beobachtung in Frage kommt, innerhalb sehr weiter die Möglichkeit nicht ausschließen einer noch engeren Begrenzung positio( das Bolumen nahm langsamer ab, als der Drud); bei b Grenzen ziemlich regelmäßig wiederholen. Die Arten der Or- oder veränderter Fassung durch künftige Untersuchungen.) So atmosphärischen Luft und den anderen untersuchten Gasen fand sich für jedes ein Nullpunkt des Drucks, so daß bei geringerem Druck jener ganismen sind seit Aristoteles   im Ganzen und Großen dieselben Roefficient positiv, bei größerem negativ war. Das bisher noch imme geblieben. In der Geschichte der Gesellschaft dagegen sind die*) Seit ich Obiges niederschrieb, scheint es sich bereits bestätigt zu praktisch brauchbare Boylesche Gesez wird also einer Ergänzung dur Wiederholungen der Zustände die Ausnahme, nicht die Regel, haben. Nach den neuesten, von Mendelejeff und Bogusky mit genaueren eine ganze Reihe von Specialgesezen bedürfen.

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