weil von Nawr die Menschen ungleich sind, und da ihr Gebotfür unumstößlich gilt, das Absehn also noch nicht darauf ge-richtet sein kann, die Gleichheit künstlich, durch um so bessereErziehung, je schwächer die Naturgabe erscheint, herzustellen.Es wird vielmehr Jeder für die Klasse erzogen, �in welcher ergeboren ist, und nur seltene Gunst der Verhältnisse vermag dieseSchranken zu durchbrechen. Und sobald sich die Geistes- undEigenthumsmacht auf Wenige vereinigt hat, wird diese angeb-liche„Volksherrschaft", was sie schon in der Anlage war, eineHerrschaft Weniger, zuletzt eines Einzigen. � Noch längere Zeitbestehen die alten Formen der Volksherrschaft, aus denen allesWesen gewichen ist, und die Gesetzgebung und Rcchtsgelehrsam-keit wird absichtlich immer künstlicher und verwickelter, um dieVolksmassen durch den Schein des Rechts für den Verlust seinerWohlthaten zu begütigen.Unsere Geschichts-Professoren freilich stellen das Wesen derDemokratien auch als widerspruchsvoll und selbstvernichtend dar,aber aus einem ganz andern Grunde als wir und unter Ent-stellung der Thatsacheu. Nach ihnen zehn sie deshalb zuGrunde, weil anfangs nur die allzeit kleine Zahl der durch Ver-mögen und Bildung am Gedeihen des Staates durch eine lang-sam fortschreitende Entwicklung interessirten Bürger herrscht;während später eine immer wachsende Zahl neidischer Bürgersich die Theilnahme an der Macht erringt und, da sie nichts zuverlieren und darum keine Weisheit hat, sich von gewissenlosenDemagogen verleiten läßt. Aber die Thatsachen sprechen umge-kehrt. Wenn wir von der geschichtlich nicht genug beglaubigtenVorzeit absehen, so fällt die Glanzperiode Athens zwischen 510und 430 v. Chr., also in eine Zeit ziemlich gleich vertheiltenBesitzes, ohne eigentlichen Reichthum, in welcher die vielenstimmberechtigten Bürger, wachsam gegen alle irgendwie ausge-zeichneten Mitbürger, zuhause mit Arbeit und Staatsangelegen-heiten sich beschäftigten, während mit dem wachsenden Reichthumund zunehmender Eroberung und Sklavenmenge seit Periklessie sich der Arbeit entwöhnten', auswärts auf Eroberungskriegendienten und daheim eine kleine Anzahl Demagogen und Groß-kapitalisten sich ausbilden ließen, welche, mit auswärtigen Fein-den gegen das eigene Volk verschworen, eine wachsende MasseSchutzbürger, Verarmte, Invaliden, heruntergekommene Talente,freigelassene Sklaven u. s. w. nach ihrem Willen lenkten und dieärmeren Bürger einschüchterten und verelendigten. Ganz ebensoin Rom, das kurz vor und nach 300 v. Chr. durch seine welt-bekannte Bürgertugend groß wurde, aber durch sein beispiellosesErobererglück und rasch wachsenden Reichthum die frühereWachsamkeit der Volksmassen erlahmen sah. Die Bürger warenals Krieger allermeist auswärts beschäftigt, um durch Plünde-rung fremder Völker reich zu werden, und die Volksversamm-lungen wurden zum Possenspiel, die ungeheure in Rom ange-sammelte Masse der Nichtrömer und Nichtbürger eine bequemeWaffe der einigen Tausend reicher Räuber am Volksvermögen.Mit dieser Waffe wurden alle wahren Volksfreunde im Schachgehalten, und die wohlmeinenden beiden Gracchen ermordet,welche eine unabhängige Bürgerschaft durch Ansiedelung ausge-dienter Soldaten wiederherstellen wollten, aber so unklug waren,in der Hauptstadt zu bleiben, anstatt bei ihrer in den Anfiede-lungen großwachsenden Volksmacht. Und nicht anders mit derSchweiz, welche fast nur gleichberechtigte und mäßig wohlhabendeBürger zählte, als sie Habsburg und Burgund demüthigte undihre uralte Demokratie rettete. Da aber ihre Jugend massen-Haft als Lanzkncchte ini Dienste vieler fremden GewaltherrscherGold und Ruhm suchte, sank die große Masse der freien Eigen-thümer trotz, oder eben wegen mehrer unglücklicher Aufstände zuSklaven der städtischen Geschlechter herab, welche große Reich-thümer und alle Demagogenkünste monopolisirt hatten, und fran-zösische Heere waren nothwendig, um dieser Schmach ein Endezu setzen(1797—1800). Und ähnliche Beispiele könnten wirhäufen.Gewiß, die Demokratien sind bisher immer wieder in dieOligarchie und Monarchie zurückgesunken, aber der innere Wider-spruch, woran sie zugrunde gingen, war, daß sie dem Verderb-lichen Einflüsse des Rcichthums(des Privateigenthums) und derSklaverei nicht widerstehen konnten, weil ihnen der zufälligeBürger, aber nicht der Mensch als solcher, der stets fortschritt-liche, naturbewältigende, höchst erzogene, ganz sich selbst be-stimmende, nicht als Ausgangspunkt und Ziel galt. Und derMonarchie, welche sie auf angegebene Weise verherrlichen wollen,stellen die Geschichtsfälscher ein trauriges Zeugniß aus. Dennin dieser' gilt weder der Bürger, noch der Mensch im ange-An vr. Eugen Dühring.*)Nein, nimmermehr und nimmermehrVergißt, wer Wahrheit liebt und Recht,Daß ihm des Geistes starke WehrVerlieh'n zu heiligstem Gefecht.Brandmarken muß er, zum Gericht,Die Lüge, wo er sie erblickt,Damit das Unkraut wuchernd nichtDes Lebensbrodes Keim erstickt.Nein, nicht mit sanftem Lispeln sprichtZum Unrecht, wer das Recht begehrt,Weil seiner Sendung große PflichtIhn kämpfend Bahn zu brechen lehrt.Dem Stoße bietet er sich dar,Ein Geistes-Winkelried, daß freiDer Wahrheitskämpen edler SchaarZu Sturm und Sieg die Gasse sei.Die heuchlerische Maske reißtIn heil'gem Zorne seine HandVom Angesicht dem Lügengeist;Er hebt der Wahrheit Fackelbrand;Er zeigt, wie knechtisch, stumpf und breitSich streckt der Selbstsucht träger Sinn,Und weist von dieser NichtigkeitAuf das, was groß und ewig, hin.So hast auch Du den Streich gewagt,Du, Denker, Lehrer, Geistesheld,Den jetzt der Rache Zahn benagt,Des Hasses Meute frech umbellt;So hast in heil'gem Kampfesglüh'nDie edle Brust Du Tag um TagFür höchste Menschheitsgüter kühnGeboten ihrer Feinde Schlag.Und horch, nun regt sich überallDes Rechtes Stimme; weit und breitErtönt ihr stolzer Widerhall,Der Dir des Dankes Opfer weiht!*) Ein süddeutscher Student hat uns vorstehende Berse zur Ver-öffentlichung eingesandt.führten Sinne, und deswegen schafft sie sich noch häufiger alsdie Demokratie selbst ab und mündet wieder in die letztere,welche wenigstens schließlich einmal überall ihre angeerbtenSelbstwiderspräche aufheben und dann keinem Untergange mehrausgesetzt sein wird. Dies aber kann nur geschehen, wenn ausdem Rechtsstaate ein Gerechtigkeitsstaat, aus dem Privateigen-thum an den Arbeitsmitteln Gesammteigenthum, aus dem Ar-beitsertrag allein Privatbesitz, und jedes Recht nicht blos durchdie Schrift, sondern durch die Macht des Besitzes und der Er-ziehung für Jeden verbürgt wird.Sozialpolitische Ueberstcht.— Unsere Gegner zerbrechen sich noch immer die Köpfe,auf welche Weise der sozialistischen Agitation— der„auf'sNeue vordringenden Sozialdemokratie", wie der„HamburgischeCorrespondent" sich ausdrückt— am besten entgegengewirkt wer-den könnte. Di-„National-Zeitung" z. B. schlägt zur erfolg-reichen Bekämpfung der Sozialdemokratie die Vereinigung allerliberalen Elemente vor, indem sie sich also ausläßt:„Als dieAufgabe, in der wir nach bescheidenen Kräften zu arbeiten unsberufen halten, erkennen wir es, den Boden vorzubereiten, aufdem eine liberale Gesammtpartei sich sammeln kann. Auf einersolchen Parteibildung ruht unsere Zukunft, ruht die Möglichkeitgesicherter verfassungsmäßiger Entwicklung. Wir glauben, daßdie Elemente zu solcher Parteibildung vorhanden sind, wir sindketzerisch genug, anzunehmen, daß die liberalen Wähler nichterb- und eigenthümlichen fortschrittlichen, nationalliberalen, libe-ral-conservativen Parteihäuptern verschrieben sind, daß die libe-ralen Wähler vielmehr über ihre gemeinschaftlichen Gegner imradikalen und reaktionären Lager nicht zweifelhaft sein können.Unter diesen Umständen ist uns unser Verhalten klar vorgezeich-net; wir appelliren von einem kleinlich egoistischen, verhetzendenCliquenwesen an die große liberale Wählerschaft. Und selbstwenn heute dieser Ruf noch nahezu ungehört verhallt, der Tagwird kommen, wo er durchdringt, denn er hat die mächtigsteUnterstützung an Thatsachen, wie die sozialdemokratischen Wahlen,die unausgesetzt predigen und nach und nach die verstocktestenOhren öffnen werden. Wie sollte aber unser Ruf zur EinigungBeachtung finden, wenn wir selbst mit den Waffen der Zwie-tracht, nur um der Zwietracht willen kämpften!"So, nun ist die Aufgabe, wie der Sozialdemokratie der Gar-aus gemacht werden kann, gelöst— es ist die Bildung einer„liberalen Gesammtpartei"— vulgo reaktionären Masse. Wirfind's zufrieden. Es haben uns bekämpft und bekämpfen uns nochalle Elemente, die an der Erhaltung der bestehenden Zuständeein Interesse haben. Vereinigen sich diese Elemente, um sobesser für uns, dann kommt Klarheit in die Situation und alleDiejenigen, deren Interesse eine Aenderung der bestehendensozial-politischen Verhältnisse gebieterisch fordert, werden unterdie Fahnen der Sozialdemokratie eilen.— Billig und schlecht— das berühmte Wort des Pro-fessors Reuleaux— hat wieder einmal eine höchst eigentümlicheIllustration gefunden, die der deutschen Industrie nicht zur Ehregereicht. Der Kaiser von Deutschland hat vor einiger Zeit seinemkaiserlichen Bruder von Fez(dem Kaiser von Marokko) seinBild verehrt. Die„Kölnische Zeitung" schreibt hierüber:„Das Bild selbst, eine Copie des Winterhalter'schen Por-träts, imponirte sehr. Den Rahmen dagegen dürften selbst dieMarokkaner etwas ärmlich finden, abgesehen davon, daß dietechnische Einrichtung und der Zustand einzelner Theile desselbenfast unter marokkanischer Kritik standen. Damit hat die Ver-waltung, durch deren Hände dieser Theil der Geschenke gegangenist, in der That wenig Ehre eingelegt. Und leidiger noch sah esmit dem Album-Kistchen aus, dessen Verfertiger wohl hoffentlichnicht die Absicht gehabt haben wird, den bösen Ruf, in dem diedeutsche Industrie leider vielfach steht, bis über den Nordwestenvon Afrika auszudehnen. Ein auf den Deckel mit zwei Nägelnangenietetes Schild fand sich trotz der vortrefflichen Verpackungabgebrochen vor. Die auf dem Boden und im Innern zum Em-porheben der Photographien angebrachte Seidenschnur war zer-rissen. Aber schlimmer als das war die Nachlässigkeit derArbeitund Zusammensetzung, infolge deren eine der emaillirten Leistenauf der Außenseite des Deckels krumm, und der Anschluß dervier, ein Rechteck bildenden Leisten so mangelhaft war, daß dieLücken bequem je ein schwedisches Zündhölzchen hätten aufneh-men können. Eine solche Unsolidität, die sich selbst an Ge-Ihr Dank bringt auch dies Lied Dir dar,Das freudig jauchzt, wie nun erst rechtVor aller Welt wird offenbar,Daß man noch ehrt, was groß und echt.Ja, treuer Kämpfer, nicht alleinStehst Du in diesem Geisteskrieg;Sieh Tausende sich zu Dir reih'nIm Ringen nach des Guten Sieg!Du hast gesät, und herrlich reistDem Erntetag die edle Saat.Auf, Schnitter, auf, die Sensen schleift:Schon wird es Licht: Die Freiheit naht.E. B.Johann Elmer*).Ein merkwürdiger Roman das. Der Verfasser— hinter demPseudonym Karl Schönburg verbirgt sich ein, trotz seiner Jugendbewährter demokratischer Schriftsteller, der auf dem besten Wegist, Sozialdemokrat zu werden— setzt sich in diesem Roman mitder Religion auseinander, die ihm offenbar viel zu schaffen ge-macht hat. Er thut es gründlich, wie jeder nicht oberflächlicheMensch es thun muß— gründlich mitunter bis zur Langweilig-keit. Es ist ihm so ernst mit den Fragen, die er behandelt, daßer nicht von ihnen ablassen kann. Und der Leser, der diese Kämpfeschon hinter sich hat, und manchmal das Buch weglegen möchte,fühlt sich immer wieder magnetisch angezogen durch den tiefenErnst, der aus jedem Wort spricht.Johann Elmer, der„Held" des Romans, wird in einerkleinbürgerlichen protestantischen Familie protestantisch und klein-bürgerlich erzogen. Niemand, er selbst am wenigsten, zweifelt,daß er das„rechte Kind" des braven Elmer'schen Ehepaares sei.Es sind aber nur seine Pflegeeltern: er ist das Kind eineshochbegabten katholischen Geistlichen, der in seiner Kirche refor-matorisch wirken zu können glaubte, jedoch an dem„rocher debronze-— dem ehernen Fels scheiterte, und vermittelst seiner,den Vorgesetzten nicht verborgen gebliebenen„Jugendsünde" zueinem gefügigen Werkzeug dresfirt wird. Er muß seinen fünf-zehnjährigen Sohn, der von dem Verhältniß zu ihm natürlich*) Johann Elmer. Roman von Karl Schönburg. Hannover,Karl Rümpler. 3 Bände.�schenke von Kaiser zu Kaiser hinanwagt, verdient in der Thatan den Pranger gestellt zu werden."Das sagt die reichstreue„Kölnische Zeitung". Was sollenwir hinzufügen? Höchstens, daß vor tausend Jahren die„In-dustriellen" des Morgenlandes anständiger waren, als jetzt diedeutschen Industriellen. So war die Spieluhr, welche HarunAl Raschid Karl dem Großen schenkte, ein Meisterstück der Kunstund der Arbeit.— Wenn die Hast so groß ist, Geld und Gutzu erwerben, wie bei uns in Deuffchland, so daß das geflügelteWort vom„Zuchthaus streifen" dadurch entstanden ist, wie kannman dann solide und kunstvolle Arbeit verlangen.— Den Regierungen zur Nachahmung empfohlen.Die Gothaer Regierung hat die Vorstände der Volksbibliothekenveranlaßt, die Schriften: Harkort's„Arbeiterspiegel",' die Rathenower Flugblätter:„Was sollen und können die So-zialdemokraten?" und„Was thut dem Arbeiterstande heut zuTage noth?" sowie„Jn's Schlaraffenland mit den So-zialdemokraten"— anzuschaffen und möglichst unter die Leutezu bringen. Auch hat dieselbe Behörde die Anschaffung derWerke über Sozialdemokratie von Schuster, Schäffle(!),Martensen, Oschwald und Mehring für die Kirchenbibliothekenjeder Gemeinde, zunächst zum Studium für die Geistlichen undLehrer, anempfohlen.—)Es fehlt nur noch die Rede EugenRichter's, dann hat der Leser eine Auswahl von Schmutzbro-schüren, die nicht besser sein kann und die ihm einen gründlichenEkel vor den Gegnern der Sozialdemokratie einflößen wird.—Wie aber Schäffle in diese Gesellschaft hineingerathen ist, dasist uns unbegreiflich. Nun, seine Schrift wird den Ekel gegendie übrigen Schriften noch vermehren und jedem anständigenLeser Aufklärung über den Sozialismus schaffen. Die eineweiße Krähe unter den schwarzen sticht um so glänzender abund zieht die Aufmerksamkeit auf sich.— Die Verfälschung der Lebensmittel. In Nr. 72des„Vorwärts" theilten»vir mit, daß vor Kurzem in Darmstadteine Conferenz von Aufkäufern der berüchtigten„Sumpf-pflanze" Herbstzeitlose stattgefunden habe, und daß dieses,bekanntlich sehr giftige Unkraut, das in neuerer Zeit ein ge-suchter Handelsartikel geworden ist, zur Verfälschung desBiers(als Surrogat für Hopfen) gebraucht werde. Wir hattenunsere bezüglichen Mittheilungen einer redaktionell beglaubigtenLokalnotiz der in Darmstadt erscheinenden„Neuen HessischenVolksblätter" entnommen. Begreiflicherweise ist diese Enthüllungden Herren Bierfabrikanten nicht angenehm. Jndeß konntensich doch nur solche getroffen fühlen, die wirklich mit Herbst-zeitlosen verfälschen, und daß diese die Wirkungen der unwill-kommenen Mittheilung abzuschwächen suchen würden, war vor-auszusehen. Aver nicht vorauszusehen war, daß zu den sichgetroffen Fühlenden der Vorsitzende des deutschen Bier-brauerbundes, Herr F. Henrich in Frankfurt a. M., gehörenwürde. Und doch ist dem so. Herr Henrich hat eine öffentlicheErklärung erlaffen, in der er die„ganze Sache" in Abrede stelltund so weit geht, zu behaupten, der Redakteur der„NeuenHessischen Volksblätter" selbst habe zugestanden, daßan der Herbstzeitlosen- Conferenz„kein wahres Wort, daßAlles erfunden sei". Nun erklärt aber seinerseits der Re-dakteur der„Neuen Hessischen Volksblätter", Herr RudolphRamspeck, unter Anführung von Beweisen und Zeugen, daßan Allem, was Herr Henrich geschrieben,„kein wahres Wort,daß Alles erfunden", und beweist, daß die Herbstzeitlosen-Conferenz allerdings stattgefunden hat. Damit wäreHerr Henrich abgethan. Und der Erfolg seines unklugen Sich-einmischens? Daß nicht nur die Existenz der Biervergiftungdurch Herbstzeitlosen festgestellt, sondern auch der angeblichneben seinen übrigen Zwecken für die Produktion eines nabr-haften, reinen Biers wirkende„deutsche Bierbrauerbuno"in die faule Geschichte mit hineingezogen ist.— O welche Lust u. s. w. In Dresden hat sich vorigeWoche ein Gardereiter von einer Lokomotive überfahren lassen,binnen acht Tagen der dritte Soldatenselbstmord indortiger Garnison. Nr. 1 tödtete sich„vermuthlich ausleichtem Liebesgram", Nr. 2„aus unbekannten Gründen",Nr. 3(der sich dem„vermuthlich" und den„unbekanntenGründen" der Herren Zeitungsschreiber nicht aussetzen wollte)laut bei der Leiche gefundenem Zettel:„wegen schlechter undunerträglicher Behandlung seitens seiner Borgesetzten."„Ei,nicht unterrichtet wird, ins Haus nehmen, um ihn aus denKrallen des Protestantismus zu retten, und zu einem würdigenStreiter der ecclesia militans zu erziehen. Ersteres gelingtscheinbar— durch allerlei jesuitische Kunststücke wird der feurigeJüngling für den Katholizismus begeistert und zum Uebertrittbewogen. Doch nun hören auch die Bekehrungserfolge auf. ImGarten des Nachbarhauses, das an den Garten des„Dom-dechanten" grenzt, sieht Johann Elmer die schöne Elsa, desBankiers Tochter. Ein Liebcsverhältniß entspinnt sich. EineZeitlang geht Alles gut— bis die Mutter Elsa's hinter dasGeheimniß kommt. Die Tochter des reichsten Bankiers den Sohoeines lumpigen Kleinbürgers Heirathen— unmöglich. Der SturMbricht los— allein die Liebenden trotzen ihm, obgleich man siegewaltsam auseinanderreißt. Es kommt zu weiteren Konflikte«Johann's mit dem Domdechanten. Johann will entfliehen, dieFlucht mißlingt, eine heftige Szene, die ohne das Dazwischen-treten der Haushälterin vielleicht zu einer Katastrophe geführthätte, erfolgt zwischen Johann und dem Domdechanten. Beidesind aber„geschiedene Leute". Johann wartet nur auf die Ge-legenheit um das Joch zu zerbrechen und sich eine selbftständigeExistenz zu schaffen. Da wird der Domdechant aufs Kranken-lager geworfen, das sein Sterbelager wird. Der Tod versöhnt.Johann wird ans Bett des Sterbenden gerufen. Dieser, schonmit dem Tod ringend, will Johann etwas mittheilen; die Spracheversagt ihm; er will schreiben— die Hand ist zu schwach. Miteinem sonderbaren, unendlich zärtlichen und schmerzhaften Blickauf den rebellischen Schüler fällt er zurück und fem Mund istfür ewig versiegelt. Die Haushälterin, in Schmerz aufgelöst,umfaßt Johann und offenbart ihm, daß der Todte sein Vater,sie seine Mutter.-- Jetzt ist ihm so Vieles klar, was ihmbisher räthselhaft gewesen. Doch er hat nicht Zeit zum Hm-brüten. Nachdem er die Pflichten des Bluts erfüllt, geht erdaran, sich eine bürgerliche Stellung zu gründen. Er wirdLehrer. Mit der Religion ist er fertig— die politischen undsozialen Mißstände drängen sich ihm auf.— Das Verhältniß in»Elsa, die treu bleibt, verursacht ihm viele Gewissensskrupel.„Elsa ist reich, sagte er sich, ich bin arm. Geht bei dies#Ungleichheit nicht meine Selbstständigkeit verloren? Werde iwnicht in Verbindungen hineingezogen, welche absichtlich zu suche«nicht hochsinnig ist? Darf ich mich unter die Hohen aufnehme«lassen, uni den Niederen untreu zu werden? Werde ich in ein#fremden Luft noch mein frisches Herz behalten oder wird esverdorren? Wird meine Hand um so offner sein, je mehr si�