Ueber die Wahl Liebknecht's  ,des Soldaten der Revolution", in den sächsischen Landtag pöbelt die Berliner  «Volkszeitung" in folgender Weise:Liebknecht   wird seinen Ein- zug halten, um auch da die Ordnung des heutigen Staatswesens zu verlachen. Dieser Sieg wird die moralische Kraft der So- zialdcmokratie bedeutend stärken und in fanatischer Verblendung wird sie weiter kämpfen und eine Arbeit verrichten, die einer bessern Sache würdig wäre. Dort draußen im sächsischen Erz- gebirge, wo die Kartoffel die einzige Ernährerin ist, wo noch jetzt gräßlicher Nothstand wüthet, erwartet man Nichts von der Regierung, Alles von der Sozialdemokratie. Die blendenden Phrasen ihrer Führer mußten dort natürlich den üppigsten Boden finden. Der Ausfall der Wahlen giebt viel zu denken. Die durch die sozialistische Phrase bethörte Masse wird nicht sobald desinfizirt werden, als sie infizirt worden ist." So flegelt und pöbelt ein Blatt gegen das Volk, welches sichVolkszeitung" nennt. Liebknecht würde die Ord- nung des heutigen Staates nicht verlachen, schon weil solche Ordnung nicht vorhanden ist; er würde die Unordnung in Staat und Gesellschaft im sächsischen Landtage wie überall be- kämpfen und dabei allerdings verschiedenen Literaten eins auf das ungewaschene Maul geben. Was sollen denn die Roth- leidenden, die Hungernden von den Regierungen erwarten, die von den auch von der BerlinerVolkszeitung" vertretenen Bourgeoisparteien abhängig sind? Größeres Elend, größere Roth? Was hat denn bis jetzt die Regierung, was haben die herrschenden Parteien also diejenigen, welche die Macht haben, bis jetzt gethan, um das Elend, den Nothstand zu heben? Leider können die Sozialdemokraten vorläufig nichts anderes, als die Wege ebenen, um für die Zukunft, aber auch für die Dauer, den Nothstand zu verbannen; hätten sie gegenwärtig die Macht, wie Regierung und Bourgeoisie, so würde der Nothstand sofort beseitigt, und auch die Kloake,Bolkszeitung", würde dann desinfizirt" und so der Tummelplatz für literarische Schweine zerstört werden. Schulpflicht und freie Schule, so erstrebenswerth allüberall Beides ist, sind doch nur dann von wirklicher Bedeu- tung für die gesammte Volkserziehung, wenn auch die materielle Lage der arbeitenden Klassen eine solche ist, um vollständigen Gebrauch von der Schule machen zu können. Diese Ansicht wird bestätigt durch einen Bericht des Bezirksschulraths über das Wiener  Schulwesen für das Jahr 1876/77, in welchem es heißt:Das soziale Elend führt eben auch stets das moralische mit sich; na- mentlich sei Erwähnung gethan der unglückseligen Ver- Hältnisse im zehnten Bezirke(Favoriten), wo die zahlreiche, meist sehr arme Arbeiterbevölkerung der Schulpflicht aus nahestehenden Ursachen feindlich gegenübersteht. Die Kinder haben ent- weder keine Kleider, oder sie müssen zeitlich anfangen, ihr Brod selbst zu verdienen. In den gegen die Donau  zu gelegenen Theilen des neunten Bezirkes(Alsergrund  ) und in Erdberg  , sowie im Erdbergermais treten dieselben traurigen Er- scheinungen zu Tage." Wie oft schreien unsere Bourgeois über die Unbildung der Arbeiter, über die Liederlichkeit der Eltern, die ihre Kinder nicht zur Schule schickten u. s. w., und doch stemmen sie sich gegen das Aufhören der Kinderarbeit, doch sind sie es, die den Lohn möglichst niederdrücken, sie sind es, die oft genug verhindern, daß die Kinder Kleider für den Schul- besuch haben ja, die Bourgeois sind es, nicht der Einzelne, sondern die Klasse, welche die Arbeitskraft ausbeuten und somit das Verbrechen der Unterdrückung auf sich bürden, durch welche die Bildung der Massen, der Schulbesuch, Sitte und Moral untergraben wird. Und heuchlerisch schiebt die heutige Gesellschaft die Ursache all' dieser Verruchtheit, all' dieses Elends den Sozialdemokraten in die Schuhe. Die Wahl Liebknecht's   in den sächsischen Landtag   die beiläufig mit größerer Stimmenzahl erfolgt ist. als anfäng- lich gemeldet ward: mit 606 von 1313 wird bestritten werden, weil Liebknecht, ein geborner Hesse, noch keine drei Jahre sächsischer Staatsangehöriger ist. Das sächsische Wahlgesetz redet allerdings von dreijähriger Staatsangehörigkeit als einer Be- dingung der Wählbarkeit zum sächsischen Landtag, allein dieser Bestimmung steht der Art. 3 der Reichsverfassung entgegen, welcher lautet: Für ganz Deutschland   besteht ein gemeinsames Jndigenat mit der Wirkung, daß der Angehörige(Unterthan, Staats- bürger) eines jeden Bundesstaates in jedem anderen Bundesstaate als Inländer zu behandeln und demgemäß zum festen Wohnsitz, zum Gewerbebetriebe, zu öffentlichen ohnedies, derDichter" Gottschall in seinen Lizenzen mit dem Logiker und Dialektiker in einem mustergiltigenStyrum  " her- umknetet und wenn er dann fortfährt: Und wie im Meer der Morgenstern sich spiegelt, So spiegelt sich in mir der Kindheit Eden. Von der Natur Unendlichkeit beflügelt,. Vergißt der Geist des Lebens herbe Fehden" so wollen wir dem Herrn Dichter das kindliche Vergnügen, solche Verse anzufertigen gern gönnen, aber über den harten Holper der dritten Zeile hinweg dürfen wir denvergessenden Geist" nicht unbewundert lassen, der sich gewiß beim Niederschreiben dieser Worte auch des Refrains in dem bekannten Liebe erinnert hat:O selig, o selig ein Kind noch zu sein!" Wie viel liegt nicht in diesen wenigen melodischen Worten und wie schade darum, daß der Lyrikeram Strande" sich das Wort- und Zeitopfer auferlegen mußte, das in seiner fünften Strophe aus- zusvrechen in lyrisch-wollüstigem Eiertanz. Oder ist es etwas Anderes wenn Herr Gottschall sagt: Nur einen Augenblick will ich mich schaukeln In süßem träumerischen Selbstversinken; Ein Schmetterling um Blüthen thatlos gaukeln,' Und ihres Nektars Wollust selig trinken." Und wozu nun dieses fünf Strophen umfassende Auspressen des lyrischen Empfindungsschwammes? Alles, um nur zum Schluß mit einem schöngeistig montirten politisch-lyrischen Feuer- Werk sich als Träger und Priester herrlich großer Prinzipien auszupuffen, wie sie einen Herwegh, Freiligrath  , Heine, als Quellen ächter Lyrik in Fleisch und Blut der Nation über- geführt und unsterblich gemacht haben. Fünf Strophen lyrisches Allerlei mit logischen Querhölzern umgerührt: Doch dann den Fehdehandschuh aufgehoben! Jn's tiefste Meer versenk ich meinen Frieden. Der bunte Schwärm der Träume ist zerstoben, Uns ist der Kampf und nicht die Ruh' beschieden." Wir sind auch der Meinung des Herrn Hofrath, und deshalb wissen wir, daß der deutschen   Kritik vor Allem dann der Kampf geziemt, wenn es gilt, in den Reihen unsererSchöngeister" die Säuberung vorzunehmen, die zu Ehren deutscher Dichtkunst un- erläßlich geworden ist. Aemtern, zur Erwerbung von Grundstücken, zur Erlangung des Staatsbürgerrechtes und zum Genüsse aller sonstigen bürger- lichen Rechte unter denselben Voraussetzungen wie der Einheimische zuzulassen, auch in Betreff der Rechtsver- folgung und des Rechtsschutzes demselben gleich zu behandeln ist. Kein Deutscher darf in der Ausübung dieser Befugniß durch die Obrigkeit seiner Heimath, oder durch die Obrigkeit eines anderen Bundesstaates beschränkt werden. Diejenigen Bestimmungen, welche die Armenversorgung und die Aufnahme in den lokalen Gemeindeverband betreffen, werden durch den im ersten Absatz ausgesprochenen Grundsatz nicht be- rührt. Ebenso bleiben bis auf Weiteres die Verträge in Kraft, welche zwischen den einzelnen Bundesstaaten in Beziehung auf die Uebernahme von Auszuweisenden, die Verpflegung erkrankter und die Beerdigung verstorbener Staatsangehörigen bestehen. Hinsichtlich der Erfüllung der Militärpflicht im Verhältniß zu dem Heimathslande wird im Wege der Reichsgesetzgebung das Nöthige geordnet werden. Dem Auslande gegenüber haben alle Deutschen   gleichmäßig Anspruch auf den Schutz des Reichs." Kraft dieses Artikels ist alsoder Angehörige jedes Bundes- staats in jedem anderen Bundesstaat zu öffentlichen Aemtern unter denselben Voraussetzungen wie der Einheimische zuzulassen. Nach Sinn des Wortes und nach Sprachgebrauch ist aber die Ausübung der gesetzgeberischen Funktion ebenso gut einAmt" und zwar einöffentliches Amt" wie die Ausübung der beiden übrigen Staatsgewalten: der richterlichen und aus- übenden(verwaltenden) Funktion. Nach der Reichsverfassung ist die Wahl Liebknecht's   also unzweifelhaft gültig. Es besteht demnach einConflikt" zwischen Reichsoerfaffung und dem säch- fischen Wahlgesetz. Wie auch immer dieser Conflikt auslaufen möge: die Thatsache, daß die Sozialdemokratie in den Census- wall, welcher den sächsischen Landtag umgibt, Bresche geschossen hat,läßtsichnichtausderWeltschaffen. UndsolltederWille des souve- ränen Volks einer reaktionären Gesetzesbestimmung geopfert wer- den, so wäre damit nur ein neuer schlagender Beweis für die Unvolksthümlichkeits und Vernunftwidrigkeit des herrschenden Systems geliefert. Zu erwähnen ist noch, daß Liebknecht, der bereits seit 12 Jahren in Leipzig   ansässig ist, schon im Jahr 1870, um sich gegen Ausweisung zu sichern, den Antrag auf Er- theilung des sächsischen Bürgerrechts gestellt hatte, aber abge- wiesen worden war. Erst nach seiner Rückkehr von Hubertus- bürg konnte er mit seinem Antrag durchdringen. Vom sozialistischen   Weltcongreß. Der von den Delegirten(mit Ausschluß derAnarchisten") angenommene So- lidaritäts- Pakt zwischen den Sozialisten der verschiedenen Länder lautet folgendermaßen: In Erwägung, daß die soziale Emanzipation von der poli- tischen untrennbar ist; in Erwägung serner, daß das Proletariat als selbstständige, mit allen von den besitzenden Klassen gebildeten Parteien in Op- Position stehende Partei organisirt, jedes politische Mittel er- greifen muß, welches zur Befreiung aller seiner Glieder füh- ren kann; in Erwägung, daß der Kampf gegen jede Klassenherrschaft weder lokal, noch national, sondern universell ist, und daß der Erfolg von der Verständigung und dem Zusammenwirken der Organisation der verschiedenen Länder abhängt; haben die Delegirten des zu Gent   tagenden Allgemeinen Sozialisten- Congresses beschlossen, daß sich die von ihnen ver- tretenen Organisationen in allen ihren ökonomischen und politi- schcn Bestrebungen gegenseitig moralisch und materiell zu unter- stützen haben. Zu diesem Zwecke wird ein Bundesbureau gebildet, welches bis zum nächsten Congreß seinen Sitz in Gent   hat, dem auch die Aufgabe überlassen wird, den nächsten Congreß einzuberufen und zu demselben die bezüglichen Vorarbeiten zu machen." Obigem Pakte wurde in einer folgenden Sitzung noch ein Anhang beigefügt, der folgendermaßen lautet: Die neue Organisation nimmt den NamenAllgemeiner Bund der sozialistischen Partei" an. Das Bundesbureau wird aus dem Comitä der sozialdemo- kratischen Partei Gents gebildet, mit Hinzufllgung zweier Dele­girten der übrigen Städte Belgiens  , deren Arbeiterorganisationen dem Pakte ihre Zustimmung gegeben haben. Das Bundesbureau wird die Aufgabe haben: 1) Den Ar- beiter-Organisationen aller Länder die Bildung des Paktes zur Kenntniß zu bringen und sie zum Anschluß einzuladen. 2) Alle an dasselbe gerichteten Erkundigungen zu beantworten. 3) Den Hat die Kritik der S0er Jahre ein Auge zugedrückt gegen- über dem Gefühlsbrei eines poetisirenden Kraftgenies, so that sie es wohl nur um der Gewaltphrasen Willen, mit denen Herr Gottschall weiland sein Poöm an die jetzt von ihm und seiner Richtung so hart verurtheilten politischen Leidenschaften adressirt hat, als er schloß: Rausch auf im Sturm, du meines Geistes Brandung! Stürzt hin zum Kampfe ihr Gedankenwellen! Wehrt den Despotenflotten jede Landung! In Schiffbruch mögt ihr höhnend sie zerschellen; Bis daß der Bau der Tyrannei zerschlagen, Bis daß das letzte Sklavenschiff gestrandet, Bis daß die Länder keine Fesseln tragen, Frei wie das Meer, das um die Küste brandet." Von wie viel Dichterblüthen der Herr Verfasser dieses Lie- des, bevor esgehämmert" war, genippt hat, wollen wir hier nicht weiter untersuchen. 21 Zeilen Wörter- Mosaik, ein Dutzend Empfindungsflathen versmatisch zusammengeschoben, wie im Do- mino, das ist die Mache einer Arbeit, welcher der Herr Ver- fertiger die achtzeilige Schluß-Sturmhaube der revolutionären Idee aufgestülpt hat um dem deutschen   Volke Kunde von seinem lyrischen Dasein zu geben. Es ist ihm gelungen, sich auf den Richterstuhl der Literatur zu singen, umtanzt von Allen, die wie er, dichten, um Verse zu machen und Verse machen umDichter" zu sein. Seinen Ruhm verkündet dasLeipziger Tageblatt  ". Ein Schicksal, das demDichters derpreisgekrönten Bismarck- Hymne" ebensowenig erspart bleiben konnte, als ein Titel und Adelsdiplom. Und wenn er in lichten Momenten dem unsterblichen Friedr. von Sallet zu Ehren ausrief: Tobt immerhin ihr frömmelnden Leviten Mir eurem Monopol der Göttlichkeit. Den heil'gen Tempel wird ein Andrer hüten: Der neue Geist, der freie Geist der Zeit!" so getrösten auch wir uns des Gedankens, daß dieser neue, freie Geist der Zeit kommen und Heerschau halten wird über jene, die sein schönstes Diadem, die Lyrik im platten politischen Mummenschanz zerfledert haben. Und unter diesen, laut Tagblatt, ist Rudolf Gottschall   auch, Er hat sich hineingesungen in Deutschlands   dicksten Bauch. Ort festzustellen, wo der künftige Congreß abzuhalten ist, und die Tagesordnung dem Verlangen der beigetretenen Gruppe gemäß festzustellen. 4) Einen finanziellen und administrativen Bericht der Begutachtung des Congresses zu unterbreiten." Bezüglich der politischen Haltung des Proletariats wurden die beiden ersten Erwägungen des Solidaritäts-Paktes als Resolution unter folgender Umschreibung von der Majorität des Congresses angenommen: In Erwägung, daß die soziale Emanzipation von der poli- tischen untrennbar ist; erklärt der Congreß, daß das Proletariat als selbstständige, mit allen von den befitzenden Klassen gebildeten Parteien in Opposition stehende Partei organisirt, jedes politische Mittel ergreifen muß, welches zur Befreiung aller seiner Glieder führen kann." In Bezug auf die Gewerkschaften wurden folgende beiden Resolutionen angenommen: In Anbetracht, daß die Gewerkschaften in ihrem ökonomi  - schen Kampfe gegen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen einer der wichtigsten Hebel der Emanzipation der Arbeiter ist; fordert der Congreß alle noch nicht organisirten Kategorien von Arbeitern auf, sich in Gewerkschaften zu constiwiren, obzwar er anerkennt, daß das Ziel aller Arbeiter- Organisationen die vollständige Beseitigung der Lohnarbeit sein muß." Der Congreß erklärt, daß es nothwendig ist, daß man in dem ökonomischen Kampfe gegen die besitzenden Klassen die Ge- werkschaften auf internationale Weise verbündet, und for- dert alle Mitglieder auf, sich alle Mühe in dieser Beziehung zu geben." Diese letzte Erklärung wurde auch dem in Leicester tagenden Congreß der Trades-Unionisten mit folgender Resolution an's Herz gelegt: Der zu Gent   tagende Allgemeine Sozialisten- Congreß sendet dem Congresse der englischen Arbeiter, welcher am 17. d. in Leicester abgehalten wird, seine brüderlichen Grüße und empfiehlt die von dem Congresse votirte Resolution, bezüglich der inter  - nationalen Berbündung der Gewerkschaften, einer wohtwollenden Erwägung." Unser Parteiorgan, dieTagwacht" in Zürich  , erläßt folgende Warnung: Zu unserm größten Erstaunen finden wir in fast allen Parteiblättern Deutschlands   Inserate von der sogenannten Liidruirle Internationale" Zürich  , worin dieselbe sich anbietet, einen Katalog von Schriften, welche die soziale Frage, die Lage der arbeitenden Klassen, die Abschaffung der Religion und Einführung der sogenannten freien Liebe ec. pro und contra behandeln", zu versenden. Abgesehen davon, daß Herr Erlecke, derChef" dieserLibrairie Internationale", schwer­lich die Jnseratenkosten zahlen wird, müssen wir schon aus einem andern Grunde vor diesem Hausirer in der Sozialde- mokratie warnen. Der Mann ist, wie wir schon einmal be- merkt haben, ohne Zweifel verrückt und versucht unter sozial- demokratischer Maske bei den Parteigenossen den Schund, den er verlegt und noch zu verlegen vorgiebt, anzubringen. Möge sich kein Genosse durch sensationelle Titel re. zur Abnahme dieses Schundes verleiten lassen." Obige Warnung ist um so mehr am Platze, als dasGeo- graphische Institut"(Fr. Daum) in Weimar   sich nicht entblödet, in einem Cirkular:Zur Beherzigung", denChef" derLi­brairie Internationale" als Sozialisten auszugeben. Erlecke war früher Buchhändler in Halle und sucht jetzt von der Schweiz  aus, wohin er sich nach Berbüßung einer sechsmonatlichen Haft zurückgezogen" hat, seine buchhändlerischenKrebse", die oben- drein eine fette Lockspeise für die Staatsanwälte sind, unter sozia- listischer Firma an den Mann zu bringen. Wegen Hoch- und Landesverrath ist der verant- wortliche Redakteur unseres Dortmunder   Parteiorgans, der Westfälischen Freien Presse", wegen eines in Nr. 38 des Blattes befindlichen Leitartikels:Personen und Zustände" unter An- klage gestellt worden. Die Redaktion derWestfälischen freien Presse" meint, daß sie beim besten Willen keinerlei Indizien in jenem Artikel finden könnte, so daß wohl der Staatsanwalt mit seiner Anklage kein besonderes Glück haben würde. Uns ist die betreffende Stummer nicht mehr zur Hand, so daß wir mit unserm Urtheile zurückhalten. Erklärung. Angesichts der Verleumdungen und Ver- dächtigungen, welche von Seiten der gegnerischen Presse betreff» Auch trägt er jetzt einen Orden und ward baronisirt, Sogar zum erblichen Adel hat er sich durchskandirt. Und sang er einst von Despoten und von Tyrannen gern So singt er jetzt um so lieber ein Lied dem gnäd'gen Herrn. Und singt er auch schlechte Verse, so sind sie doch laut und keck S'ist wegen desSelbstversinkens" sonst hat es keinen Zweck! . p. Der Chefredakteur desLeipziger Tageblattes", Herr Hüttner, ein in der Wolle gefärbter Reichstreuer, der oft genug vom deutschen   Gölte und von deutscher   Ehre gefaselt hat, weigerte sich bei einer geringen Preßangelegenheit vor Gericht einen Eid zu schwö- ren, weil er doch die betreffende Aussage nicht genau mehr wisse, fein Ehrenwort aber wolle er verpfänden, daß es so und so sei. Herr Hütlner ist demnach ein Ehrenmann der allerbesten Sorte. Unter den vielen betrügerischen Manipulationen, welche in neuerer Zeit auf dem Gebiete der Tuchfabrikation sich eingebürgert haben, ist das Lerfahren, Scheerhaare an Stoffe zu walken, am meisten zu verurtheilen. Diese beim Scheeren den Wollenwaaren, namentlich den Tuchen und BuckskinS entfallenden, äußerst feinen staub- artigen Wollfasern werden von vielen unreellen Fabrikanten benutzt, um ihre eigene leichte Waare durch Anwälten auf der unteren Seite des Stoffes schwerer und dicker zu machen. Es klingt fast unglaublich, wenn eine FachzeitungDeutsches Wollengewerbe" berichtet, daß einige Firmen es verstehen, aus einem dünnen Stück Sommerwaarc eme Wmterqua- lität zu erzielen, so daß man glauben möchte, darin selbst in Sibirien  nicht/zu erfrieren." Der Käufer solcher Waare verspürt seinen Schaden schon, wenn er das daraus gefertigte Kleidungsstück erst einige Tage getragen hat, scheut aber späterhin meistens die Weitläufigkeiten einer Klage; sein Schneider ist selber getäuscht. Achtungswerth- Firmen w Forst i. L. und anderwärts suchen solchem Treiben dadurch entgegen- zuwirken, daß sie ihren Fakturen einen rochen Zettel beigeben mit der Erklärung:Ich zahle Jedem 1600 Mark, der mir nachweisen kann, daß ich zu meinem Fabrikat Scheerhaare verwende." DieDeutsche Schneiderzeitung" wird die Namen der Fabrikanten und Grossisten von scheerhaarigcr Maaren zur Warnung der Fachgenossen unnachsichtlich bekannt machen und ist erbötig. Bekleidungsstoffe aller Art zur unent- geltlichen Prüfung und Begutachtung durch Sachverständige Beuty- straße 10, 2 Tr., in Berlin  , im Comptoir von Jedermann entgegenzu- nehmen.