habern ebenso abgestanden, wie das RingespieP) unter den Gaunern. Und wenn auch in dem kleinen Parteigezänk die Anklagedes Meuchelmords selten ist, so wird dafür desto ungenirter gegenjeden nicht ganz orthodoxen Gedanken über gesellschaftliche undwirthschaftliche Fragen die Anklage des Communismus und einesAttentats auf das Eigenthum geschleudert. Ehrliche Bürgerkönnen nicht genug auf ihrer Hut sein gegen Menschen, die sichso unredlicher Mittel b. dienen.Nichts ist im politischen Kampf gewöhnlicher, als eine solcheSchurkerei des Anklagens(rnscalitz' of accusation). DerRuf einiger der tüchtigsten Charaktere ist auf diese Weise geschä-digt oder zerstört worden. V.Hammer hat die„Geschichte derAssassinen"**) geschrieben, aber die Meuchelmörder(Assassinen)waren Orientalen, nicht Deutsche oder Engländer. Wir habenauch von der geheimnisvollen Mördergesellschast der Thugs inIndien gehört. Engländer und Deutsche haben jedoch keineAehnlichkeit mit diesen, und es ist eine ungeheuerliche Verletzungder Wahrheit, eine Verleumdung auszustreuen, die einen Theilder Völker Europas auf eine solche stufe der Infamie herab-drücken will. Die Leichtfertigkeit, mit welcher die„Times�, die„Pall Mall Gazette" und andere Zeitungen die Attentate aufden deutschen Kaiser als eine Frucht des Communismus, alsdas Resultat einer communistischen Verschwörung hinstellen, isteinfach ein Frevel an der Moral und dem gesunden Menschen-verstand. Hödel scheint ein verzweifelter Halbidiot(a desperateimbecile) gewesen zu sein, und Nobiling ahmte ihm nach, wieein Verrückter den Akt des anderen nachzuäffen pflegt. Ein ver-kommener Hallunke schoß einst auf unsere Königin— flugs fandensich irrfinnige Nachahmer, welche das verbrecherische Attentatwiederholten. Vor einigen Jahren stürzte sich eine verrückte Frauvon dem Monument(einer hohen Säule in London) herab—und dies war das Signal für eine andere verrückte Frau,dasselbe zu thun.Wir wollen dies nicht für eine Erklärung ausgeben— dawir die eigentlichen Ursachen und Triebfedern der beiden Atten-täte auf den Kaiser ebenso wenig kennen, wie die Redakteure der„Times" und der„Pall Mall Gazette". Wir sind bereit, jedeandere Erklärung zu acceptiren; unmöglich können wir aber auchnur für einen Augenblick glauben, daß ein namhafter Theil desVolks in Europa und Amerika den Mord als ein Mittel zurFörderung politischer Zwecke betrachtet und heimlich predigt.Es ist schlimm, daß man Politiker und Zeitungsschreiber derFabrikation so infamer Verleumdungen anklagen muß, aber diesist doch bei Weitem der Annahme vorzuziehen, daß es eine Parteigeben könne, welche ein so empörendes Verbrechen wie den Meu-chelmord für gerechtfertigt hält und ausübt. Lloyd Jones.Aus Berlin.-- den 16. Juni.Die heutige Berliner„Bolkszeitung" bringt in ihrer Wochen-Übersicht sehr beherzigenswerthe Worte, wobei nur zu wünschenwäre, daß sie und ihre Partei auch nach solchen Worten handelnmöchten. Nachdem die„Volkszeiwng" die Haltung der Ratio-nalliberalen bei der Attentatsvorlage und nach dem zweitenAttentat verglichen hat, kommt sie zu der Ueberzeugung, daßein großer Theil der Nationalliberalen nach rechts neige undetwaigen Ausnahmegesetzen seine Einwilligung ertheilen würde.Doch hören wir die„Volkszeitung" zunächst selbst:„Die Regierungsvorlage wurde mit großer Majorität ver-worfen.—--- Da kam das zweite Attentat. Obwohlkein irgend ruhigdenkender Mensch heute, nachdem sich herausge-stellt, daß so ziemlich Alles, was über Nobiling seitdem Attentate geschrieben worden, erlogen ist, sich schonein Urtheil über die Motive und die intellektuelle Urheberschaftder That— wenn dabei überhaupt von einem Intellekt') Eing dropping— eigentlich: das Fallenlassen eines Rings—ein bekannter Trick, der dorm besteht, daß ein Gauner auf der Straße,bei Jahrmärkten rc. nach einem angeblich verlorenen Ring sucht, unddadurch einen Auflauf bewirkt, der es den„Verbündeten" leicht macht,die Taschen zu leere«.**) Wörtlich die Hanfesser; so nannte sich eine Sekte von muha-medanischen Fanat kern, die fich durch Hanfgenuß in Tollwuth ver-setzten, und dann blind dara is los mordeten. Au» dem türkischen Wortbaseüaeebim ist das französische und englische assaaam, Meuchelmörder, geworden, v. Hammer hat die Geschichte jener muhameda-nischen Sekte geschrieben— im englischen T°xt wird aber das Wortin seinem doppelten Sinn genommen.An die Deutschen.3. Juni 1878.Von Felix Dahn.Senket von Sedan die Siegesfahnen,Senket die Häupter in Scham, Germanen!„Treue der Deutschen"— ein Wort der Schande!Unsere Schmach schreit über die Lande!Nimmer des Lorbeers, des Oelbaums ReiserSchirmen das theure Haupt dem Kaiser!Heilig dem Fremden dies Angesicht—Aber dem Wahn der Deutschen nicht!—Giftige Fäulniß ergriff dies Geschlecht:Aber gedenkt, daß der Jugend Recht,Daß es die Zukunft zu retten gilt!Such erhebet des Rechtes Schild;chlagt mit dem Schwert des Kaisers daran:In der Scheide nur trug es der mildeste Mann!Dröhnend und drohend über das ReichSchalle der eherne, warnende Streich:Frevler zu schrecken, Säum'ge zu wecken,Alle zu mahnen, den Kaiser zu decken!Wahrlich. Ihr deckt mit dem Kaiser zugleichNicht nur die Ehre, den Ruhm und das Reich—Alles, was heilig und edel und theuer:Bildung und Zucht und des Herdes Feuer!Laßt, ihr verblendeten Brüder, das Zanken!Fühlt ihr den Boden des Hauses nicht wanken?Tretet sie aus die aufzüngelnden Flammen—Krachend sonst brechen die Balken zusammen!Germantscher Unsinn.Antwort an Felix Dahn.Senke, o deutsches Volt, die Fahnen,Hoch„die Könige der Germanen".*)*) So betitelt sich ein geschichtliches Werk Dahn's, welches nichtsozialdemokratisch ist, und dennoch blüht dort Hinterlist, Treubruch,Todtschlag und Mord aufs Ueppigste.die Rede sein kann— anmaßen wird, so hat doch bereitsda-jenige Organ, die Dernburg'sche„National-Zeitung", welchesbisher als das tonangebende der nationalliberalen Partei galt,mit einem Häufchen von etwa 30 Dissidenten sich in offenenWiderspruch gegen die Partei gesetzt, gerade als ob die Ablehnung der Sozialistenvorlage mit dem zweiten Attentate in einemursächlichen Zusammenhang stünde, was doch im Ernst kein ver-nünftiger Mensch behaupten wird. Damit war das langersehnteZiel, der Riß in der nationalliberalen Partei, erreicht; es galtnun. ihn zu einem dauernden zu machen. Dazu hätte wohl dieEinberufung des alten Reichstages genügt; denn ebenso sicherwie nunmehr ein Theil der Nationalliberalen der Regierung zu-gelaufen wäre, ebenso sicher hätte ein erheblicher Theil an seinemverneinenden Votum festgehalten; denn das zweite Attentat, dasAttentat eines der gebildeten Gesellschaft angehörigen excentrischenMenschen, der trotz aller Bemühungen in dieser Rich-tung ebensowenig selbst als Sozialdemokrat hat ent-larvt werden können, wie es gelungen ist, seine Thatals die letzte Consequenz sozialistischer Demagogie zuenthüllen, dieses zweite Attentat hatte an der durch das erstegeschaffenen Sachlage nichts geändert, wenn man es nicht alsmahnenden Hinweis darauf ansehen will, wie wenig die Aus-nahmemaßregeln den Kern der Sache getroffen hätten."Und weiter sagt die„Volkszeitung" in dem, vom antisozia-listischen Standpunkte aus betrachtet, sehr vortrefflichem Artikel:„Inzwischen aber hatte die offiziöse im Berein mit der Land-rathspresse und einem großen Bruchtheil der urtheilslosenkleinen Lokalpresse und unterstützt durch die Entenzucht derBerliner Reporter aus dem Nobiling'schen Attentat mit sol-chem Erfolge politisches Kapital zu machen gewußt, daß eineRechtsschwenkung im Volke deutlich zu Tage trat. Diese ver-änderte Stimmung wurde sofort benutzt."Alles sehr gut! Wenn nur die Berliner„Volkszeitung" nichtauch die meisten Reporterenten in ihrem Teiche hätte schwimmenlassen?!Doch hören wir noch weiter:„So wurde denn die Auflösung des Reichstages am 11. imBundesrathe beschlossen; die Neuwahlen sind zum 30. Juli an-beraumt. Das Schlagwort, das man vom Regierungstische ausin den Wahlkampf geschleudert hat, ist das Attentat; in Wahr-heit wird es sich darum handeln, ob Fürst Bismarckseine wirthschaftlichen Reformpläne durchsetzen kann.Hätte es sich wirklich nur um die Sozialistenvorlage gehandeltund wäre die Regierung in der Lage, der Reichsvertretunggegenüber, das zweite Attentat als ein neues Belastungs-Moment gegen die Sozialdemokratie und als Rechtfertigungfür die Vorlage geltend zu machen, so würde sie auch mit demfrüheren Reichstage zum Ziele gekommen sein; das ist abereben nicht der Fall. Das Attentat ist das Feldgeschrei, aberdem Liberalismus gilt der Krieg----."Wiederum Alles sehr gut!— Aber merkwürdigerweise hatdie Fortschrittspartei an der Spitze ihres Wahlaufrufs dasLosungswort:„Entfernung der Sozialdemokraten aus demReichstage" gesetzt. Der Eugen Richter'sche Haß ist eben mitder Vernunft davon gelaufen. Die Sozialdemokratie verlangtvon den Fortschrittlern keine Schonung, noch viel weniger Unter-stützung, aber jeder einsichtige Fortschrittler sollte sich sagen, daßim Augenblicke drohender politischer und wirthschaftlicher Re-aktiv» die Anhänger der Sozialdemokratie in vielen Wahlkreisenden Ausschlag geben dürfte.Auch weiß man, daß mit dem Jahre 1881 der eiserneMilitäretat sein Ende erreicht, daß von da ab der Reichs-tag in militärischen Dingen wieder etwas mitzusprechen hat.Der am 30. Juli dieses Jahres gewählte Reichstag aber dauertbis zum 30. Juli 1881; er hat also in seiner letzten Sessionnoch Gelegenheit, die drückende Militärlast auf weitere7 Jahre oder gar auf unbestimmte Zeit hin zu ver-längern.Unter dem Drucke der Attentate soll eine reaktionäre, ge-fügige Majorität geschaffen worden! Die„Bolkszeitung" sagtselbst, daß die Sozialdemokratie diesen Attentaten fern stehe—weshalb also in dieser Zeit, wo alle Volksrechte bedroht sind,das tolle, kopflose Wüthen gegen eine Partei der Freiheit?Weshalb nicht, wie früher energischen Kampf gegen uns, aberdoch keinen taktlosen und selbstmörderischen? Weshalb also blästdie Fortschrittspartei in dasselbe reaktionäre Horn mit den an-deren Parteien gegen uns? Also doch: reakttonäre Masse!Der Haß gegen die Sozialdemokratie treibt den Liberalis-Treue der Deutschen— ein Wort der Schande?Tugend im ersten und sechsten Bande!Felix Dahn hat Alles beschriebenWie es die Ahnen, die edlen getrieben.Wie fich Graf und Herzog morden.Ist die Welt nicht schlechter worden?Wer schlich heimlich in das GemachPhilipps von Schwaben? Der Wittels b ach.Mit dem Schwert, dem blanken, schlugEr in Stücke des Herzogs �.rug.Dieser Ahnherr war kein Lamm,Wittelsbach von. Bayernstamm.Lohengrin ist nock gesund,Gott sei Dank. Doch TelramundWollt' ihn tödten— weh und ach!—Wollt' ihn tödten im Brautgemach.Oder ist der Graf gerathenAus Vcrsehn in die Kemenaten?Siegfried blutete beim GenickeVon der Brunhilv zornigem Blicke.Eine Königin war sie— undVom verlorenen Burgund.Albrecht von Habsburg, der Heldenkaiser,Der in der wogenden deutschen SchlachtAdolf von Nassau umgebracht,Weigert Johann die Lorbeerreiser.Hans, der auch ein Herzog war,Zog den Dolch; der härme StreichSchallte in's Herz dem ganzen Reich.Mörder ein Fürst! Wie sonderbar!Lasier, Deutsche, verblendetes Zanken,Würde sonst nicht der Giebel wanken?Auf zum Kampfe des R iches Uhlanen,Heruler, Teukterer, Sachsen, Alanen!Werdet Alle westgothische Krieger!Schlagt an das Schild ihr vandalischen Sieger,Sonst Walhall' und Tuiskons LandFrißt Muspilli, der Weltenbrand. Gennanus.mus und den Fortschritt zum Selbstmord, das rothe Gespenstwirkt; die Tragikomödie, welche in dem Gedichtchen:„Der Ochsund das Morgenroth" uns vorgeführt wird, erfüllt sich bei denLiberalen und Fortschrittlern und mit ihr die Weltgeschichte,welche keinerlei Halbheiten auf die Dauer duldet.---—Der neue Handelsminister Maybach macht jetzt auch schonin Sozialistenhetz-. Er hat an die Handels- und Gewerbe-kammern eiii_ Schreiben gerichtet, in welchem er auf die Ge-fahren der Sozialdemokratie aufmerksam macht und die Gewerbe-treibenden auffordert, die sozialdemokratischen Agitatoren zu be-kämpfen. Selbstredmd befindet fich unter den Bekämpfungs-recepten auch das der Entlassung der Sozialdemokraten aus denFabriken und Werkstätten. Schon einmal hat ein preußischerMinister, der jetzt verflossene Minister Camphausen, den deut-scheu Arbeitern einen Liebesdienst geleistet, als er die Fabrr-kanten aufforderte, die Löhne herabzusetzen, sie also in mate-rieller Hinsicht zu drücken, der Liebesdienst des neuen HerrnHandelsministers besteht nun darin, daß er die Arbeiter voll-ständig unter die geistige und moralische Botmäßigkeit der Ar-beitgeber stellen will. Sage man doch nicht, man wolle nur„sozialdemokratische Ausschreitungen treffen" man trifft selbst-verständlich und naturgemäß die gesammte Arbeiter-klasse. Jedes noch so berechtigte Widerwort, welches mit derSozialdemokratie nichts zu thun hat, wird unter die„sozialde-mokratischen Ausschreitungen" gebracht, so daß von nun an inFabriken und Werkstätten die Parole lauten wird:„Maulhalten oder Entlassung!Selbst dem Gr. Max Hirsch ist solche Agitation gegen dieArbeiter zu arg; er befürchtet, daß man dieselben Maßregelnauch gegen fortjchrittliche oder liberale Arbeiter anwenden könnte.Auch meint er, daß man durch die plötzlichen Entlassungen der sozial-demokratischen Arbeiter nur Märtyrer oder Heuchler erzöge. Das istAlles ganz gut! Aber merkt Herr Dr. Max Hirsch nicht, daßgerade er durch seine Schweiswedelei den Fabrikanten gegenüber,die er so oft unter allerlei Harmoniegedudel der Ergebenheitder Arbeiter versichert hat, dann durch sein wüstes antisozia-listisches Treiben die heutigen Fabrikantenmaßregeln mitver-schuldet hat? Die Fortschrittler haben am meisten gegen dieSozialdemokraten gehetzt, sie haben sich dabei sticht gescheut,Bündnisse mit allen reaktionären Elementen zu schließen; wennes ihnen nun auch an den Kragen geht, so tragen sie daranselbst die Schuld.Noch aber kann ich Ihnen mittheilen, daß bis jetzt miteinigen Ausnahmen lediglich die schlechtesten Elemente(Bankrotteure, Gründer und frühere Schwindler) unter denFabrikanten mit ihren Maßregel» gegen die sozialdemokra-tischen Arbeiter vorangehen. Sehr natürlich, da sie ihr Thunund Treiben, welches das Licht nicht gut vertragen kann, in demallgemeinen Trubel zu verd-cken hoffen, aber auch deshalb, umspäter bei einem neuen Bankrott jammernd sagen zu können:„Ich habe aus Patriotismus meine besten Arbeiter entlassen,jetzt müßt Ihr mir aber auch gute Bedingungen stellen!"—Die alten soliden Firmen aber bleiben ihrem alten Grundsatzegetreu:„Arbeit für den guten Arbeiter!" Die Sozialdemo-kcaten sind aber durchweg die besten Arbeiter.Noch will ich Ihnen mittheilen, daß der jüngste Prozeßgegen unsere Genossen Rackow und Schapira wegen der„Dcntleraffaire", in welchem dieselben, der Beleidigung von Ge-richtsbehörden angeklagt, zu 3 und 6 Monaten Gefängniß ver-urthestt worden sind, trotz der großen Aitentatsbewegung eingewisses Aufsehen erregt hat. Trotzdem der Gerichtshof zuge-stand, daß eine erhebliche durch einen Gerichtsbeamten verschul-dete Verzögerung des Dentler'schen Haftentlassunzsgesuchs statt-gefunden habe, und deshalb„mildernde Umstände" annahm, wur-den die Angeklagten zu hohen Freiheitsstrafen verurtheilt. Wennalso bei unfern Gerichten Versehen vorkommen, welche vielleichtauf den schnelleren Tod eines Mannes eingewirkt haben, danndarf der Deutsche nicht einmal ein derbes Wort der Entrüstunggebrauchen!Ueber den Ausfall der kommenden Reichstagswahlen inBerlin auch nur annähernd jetzt schon ein bestimmtes Urtheilabgeben zu wollen, erscheint mir unrichtig. Ich oerkehre hiermit vielen bürgerlichen Elementen, in ihrer Mehrzahl Antisozia-listen. Die einen glauben, daß es gar keinen heißen Wahlkampfgäbe, da die Sozialdemokraten, erdrückt von ihrer„kaisermörde-rischen Schuld" sich vor der Schlacht zurückziehen würden, dieandern, weniger optimistisch, sagen, daß der 4. und 6. Wahlkreisden Sozialisten verbleiben würde und zwar unter jeder Be-— Zum Delirium der Ordnungsfanatiter. Die„wohl-anständige Kölnische Zeitung" läßt sich aus Unterfranken schrei-ben:„Ein Fall urwüchsiger Loyalität ist aus Oberickelsheimzu berichten. In der M.'schen Wirthschaft äußerte sich einMetzgerbursche über die Mordversuche gegen den Kaiser in einerWeise, die den gut deutsch gesinnten Wirth entrüstete. Der Letz-tere aber nahm die Strafrechtspflege in seine eigene Hand; erversetzte dem Sprecher mit den Worten„im Namen des Kaisers"eine derbe Ohrfeige, ließ sofort eine„im Namen des Königsvon Bayern" folgen, faßte ihn dann am Kragen und warf ihnunter Beihilfe einiger Bürger„im Namen des deutschen Volks"zum Hause hinaus."— Daß die ganze Geschichte nur ein faulerRcporterwitz ist, dies merken leider die Leser der„KölnischenZeitung" in ihrem„Wundfieber" nicht.— Die„liberale"„Rem-scheider Zeitung" bringt alles Ernstes folgendes Inserat:„ZurNachricht! Ein hiesiger Kaufmann, der keinen geschäftlichenVerkehr will mit Sozialdemokraten, wünscht ein Verzeichniß derRcmscheider Mitglieder dieser Partei. Derselbe zahlt dafür eineeinmalige lohnende Vergütung und sichert vollständige Verschwie-genheit zu, wenn der Mittheilende dies der Sozialdemokratiewegen begehrt. Schriftliche Angabe k."— Irgend ein Lum-pazius wird den Kaufmann schon befriedigen; ob das Verzeich-niß richtig ist oder nicht, das ist ja ganz gleichgiltiz, wenn derLump nur sein Geld erhält und der Narr seinen Willen.—Die„Nürnberger Presse"(Redakteur-- Igel) schreibt:„DerBesitz einer Berbrecherkolonie wäre in jetziger gefahrdroheu-der Lage dem deutschen Reiche von höchstem Werth». Ein-fangung und Deportation der etwa 150 bezahlten bläh-halsigen Agitatoren, jener elenden Miethlinge, welche diestetige Aufstachelung der wildesten Leidenschaften als Broderwerbbetreiben, Einschränkung der sozialdemokratischen Mordpressewürden der zügellosen Bewegung den ersten Damm entgegen-setzen und baldige wohlthätige Wirkung verspüren lassen."—Doch es kommt noch besser. In einem badischen Blatte, dem„Hochberger Boten" heißt es:„Mögen sämmtliche im deutsch-französischen Kriege erbeuteten Kanonen in eine einzige Riesen-kanone umgegossen, die ganze Sozialistenbrut unseres Bater-landes fest hineingerammt, in das Meer geschossen und von einemHaifische verschlungen werden; möge der Haifisch in eines Wall-fisches Bauche, der Wallfisch in des Teufels Bauche, der Teuf»in der Hölle seinen Platz finden. Möge daS Höllenthor ver-schlössen werden, und verdammt sei der Schlosser, der einen neue»Schlüssel macht!"— Diesen Zeitungssttmmeu reiht fich eine