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Wie verhält sich das nun: die größere Arbeit hat einen lichmachung des Sozialismus gegen klingende Münze Dienste müsse, das wollte den Herren nicht einleuchten und das gesittete Kleinern Werth erzeugt, die kleinere einen größern, genau wie leistet. So wenig Herr Dr. May Sozialdemokrat ist, so wenig Pfui" machte die Runde durch die liberale Presse. Nun aber bei jenen beiden Flaschen Johannisberger und Grüneberger? sympathisiren die deutschen   Sozialisten mit anarchistischen Polizei- bringt ein liberales Blatt, die Kieler Zeitung", folgende ( Siehe oben.) organen. Ferner hat Herr Dr. May erklärt, von hiesigen So- Mahnung und Aufforderung an die Wähler:" In besonderer Antwort: Wir werden uuch hier eine Bodenrente eine zialisten sei nach London   Geld geschickt worden, um die bekannte Beranlassung machen wir auf das Folgende aufmerksam: Es ist geistige Bodenrente, wenn ich so sagen darf- anzunehmen Demonstration gegen den deutschen   Kronprinzen, welche übrigens unzulässig, daß ein Beamter( Landrath  , Amtmann, Gendarm, haben. Auch hier haben wir es mit dem Unterschiede im Er- nicht dem Kronprinzen, sondern einem servilen Dr. Juch und Polizeidiener) unter Benutzung seiner amtlichen Eigenschaft einem frage zweier gleichen Quantitäten Arbeit" in Folge der verschie- seinen Trabanten galt, hervorzurufen. Auch diese Behauptung Wähler das Versprechen abfordert, für einen bestimmten Candi­denartigen Qualität des Naturfaktors zu thun. Dort war es des Herrn Dr. May ist unwahr. Nicht minder ist unwahr, daß daten zu stimmen. Das Versprechen ist an sich ungiltig, die bessere Qualität des Erdbodens, hier ist es die bessere Duas deutsche Sozialisten von jener Demonstration vorher gewußt auch wenn es schriftlich gegeben und eingefordert ist." lität des geistigen Bodens, des Gehirns; dort wie hier Boden- haben sollen. Von hiesigen Sozialisten ist zu propagandistischen Ein mündlich gegebenes Versprechen, eine Unterschrift rente( Ertragsüberschuß) in Folge der ungleichen Produktiv- Zwecken überhaupt niemals Geld nach London   geschickt worden, giltig- da haben wir die liberale Moral, ein lebern Wamms  , traft der Natur. es müßte denn sein, daß der liberale Reichstags- Wahlverein das man je nach Belieben auf der einen oder andern Seite ( Schluß folgt.) von seinen auf so rühmliche, henette Weise gesammelten" Gel- trägt. Wenn der Arbeiter die Wahl hat zwischen Hunger oder dern unter dem Titel von einem Polizei- Nihilisten" den Unterwerfung, dann soll ihm das erpreßte Wort heilig ihm so sinnverwandten Anarchisten eine Gabe gespendet hätte. sein, wenn aber der liberale Wähler feige genug ist, sich Meine Parteigenoffen in London   find eben andere Leute, wie einem Händedruck oder einem weniger freundlichen die Bumänner des wahrheitsliebenden" Dr. May. Wint des Herrn Landraths oder Amtmannes zu fügen, Hamburg  , 22. Juli 1878. dann ist's ihm erlaubt, sein Wort zu brechen. Und das rühmt sich, Ehrlichkeit und gute Sitte gegen rothe und schwarze Jesuiten  " zu vertreten, das macht den Anspruch, der Tugend­spiegel zu sein, in dem die Sozialisten ihre Häßlichkeit" schauen sollen. Mit Etel wendet man sich ab von solcher Heuchelei, von dieser Bocksarroganz, die sich darauf steift, den Gärtner zu machen."

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Sozialpolitische Uebersicht.

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August Geib." Merkwürdig! Früher hieß es immer, wir ständen mit London  in Verbindung, wir Deutschen   erhielten von dort unsere Ordres, jetzt soll sich auf einmal das Blatt gedreht haben! Was doch diese Reptile für Esel sind auf solchen faulen Zauber hinein zufallen; solche Wahlmanöver find doch gar zu plump.

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Allgemein zu empfehlen. Die Bossische Zeitung" hat Angst bekommen in Bezug auf den Ausfall der Wahlen. Nachdem sie nämlich der vielen Ungeseglichkeiten, welche in dem jezigen Wahlkampfe gegen die Sozialdemokraten und auch gegen Die Fortschrittler und Liberalen von Seiten der Behörden verübt werden, gedacht hat, fährt das genannte Fortschrittsblatt fort: Das öffentliche Rechtsbewußtsein ist durch solche Nachrichten Ein besseres Wahlmanöver hat die" Post" entdeckt, sie bringt auf das Aeußerste bedroht und kann nur durch eine gründliche die Nachricht, die Sozialdemokraten wollten am 30. Juli Barri- Wir haben dieser trefflichen Abfertigung liberalen" Dünkels und unparteiische Untersuchung über Wahrheit und Unwahrheit kaden bauen! Das soll nun den Spießbürger gruselig machen, und liberaler" Ehrenhaftigkeit weiter nichts hinzuzufügen. beruhigt werden. Namentlich würde zu untersuchen sein, ob aber fehlgeschoffen, die Spießbürger haben sich schon längst über­Eulenburg II. und die anderen Minister allgemeine Wahlvor- zeugt, daß die Sozialisten viel zu gescheut sind, um auf den schriften erlassen haben, wie sie von Eulenburg I. und feinen reaktionären Leim zu gehen! Collegen zur Zeit erlassen wurden. Das wäre schon schlimm genug, sollte es sich aber blos um den kleinen Krieg, die Gue- Die Magdeburgische Zeitung" hat die Erklärung" rilla der Subalternen gegen die Verfassungsrechte der Nation unseres Genossen Hasenclever, die in der letzten Mittwochs­und ihre Geseze handeln, so wäre das eine schlimmere Anarchie, nummer stand, zum Theil und mit einer allerdings etwas lauen als irgend eine zersetzende Partei auszuüben vermag. Darüber Entschuldigung abgedruckt. Dabei sei aber bemerkt, daß das Licht zu verbreiten wird vor aller allgemeinen und Ausnahme- Blatt gerade den Theil der Erklärung unterdrückt hat, in wel­Gesetzgebung die erste Pflicht des Reichstages sein und dazu welchem die Unwürdigkeit der herrschenden Presse in Bezug auf find ihm aus allen Theilen des Reiches beglaubigte Materialien das Reporterunwesen so scharf verurtheilt wird. zur Verfügung zu stellen."

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" In einer großen Kaserne wollen die Sozialdemo­fraten das Bolt unterbringen" so fabelte und fabelt noch Volk immer der bekannte Schimpf- Eugen, die Zierde der deutschen  " Sumpfpflanzen"; wir fönnen ihm jezt ein anderes und jeden­falls ein zutreffendes Objekt für seine Schmähreden geben. Der Staatssozialist", der manchmal von einer merkwürdigen Con­fusion befallen wird, schreibt nämlich:

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Wir fühlen uns, abgesehen von allen anderen Rücksichten und Aufgaben, außer Stande, einer Verminderung un­feres Kriegsheeres das Wort zu reden. Gerade hier ist die Aufgabe bereits gelöst, die Monarchie zu einem sozialen Auch wir haben unsere Parteigenossen darauf aufmerksam Der Denunziationssucht fängt man nun doch endlich Königthum auszugestalten, sodaß sich die weitere Aufgabe darauf gemacht, daß sie alle Fälle polizeilicher Einmischungen in die an ein Ziel zu sehen. Man schämt sich nachgerade der sauberen beschränkt, das dort bestehende Verhältniß auf die Gesammtheit Wahlbewegung genau registriren und in Wahlprotesten an den Burschen, und auch die Richter beginnen in ihrem Bestrafungs- unserer Institutionen zu übertragen." neuen Reichstag einsenden sollen; im Anschluß an den Wink der eifer etwas milder zu werden. Man hört hie und da von Frei- Wenn es nach dem Staatssozialist" ginge, dann allerdings Vossischen Zeitung" wiederholen wir diese Aufforderung hier- sprechungen. So erzählt uns ein Genosse aus Ingolstadt  ( in würden wir bald lediglich uniformirte Menschen haben, wofür durch noch einmal. Bayern  ), daß in einer dortigen Fabrit ein Laternenanzünder, wir uns bedanken. Herr Eugen aber redet der Verminderung um sich beim Herrn" einen guten Namen zu machen, den des Heeres gleichfalls nicht das Wort- also eine Seelen­Wahlmanöver. In London   vegetirt ein Blatt, Lon- österreichischen Arbeiter H. wegen Majestätsbeleidigung denunzirt verwandtschaft zwischen ihm und den Christlich- Sozialen; während don Journal" genannt, welches, von einigen Renegaten heraus- und derselbe auch verhaftet worden sei. Der Herr" aber war unsere Partei jezt noch thatsächlich die einzige ist, welche gegen gegeben und redigirt, sich die größte Mühe giebt, aus dem Rep- so entsegt über seinen Laternenanzünder, daß er ihn zum Teufel den Militarismus und das Kasernenthum agitirt. tilienfond Unterstützung zu beziehen. Das Blatt hatte bereits jagte. Der Fall Piloty ist eben noch in frischem Andenken und In Italien   ist das Volk mit den Resultaten des Ber­bei der Anwesenheit des preußischen Kronprinzen alle mögliche der gesunde Sinn des bayerischen Volks wird bald das Richtige liner Congresses nicht zufrieden man ist empört über die Gelegenheit gesucht, um eine gewisse Bedeutung zu erlangen. herausfinden. Verschacherungen der Balkanvölker. Es fanden in allen größeren Durch lügenhafte Berichte über Demonstrationen u. s. w., welche Städten Versammlungen statt, in Rom   z. B. unter dem Vorsitz wir damals richtig stellten, ist es dem Blatte gelungen, sich eine Ja Bauer, das ist ganz etwas Anderes!" Dieses Menotti Garibaldi's  , welche entschieden das Selbstbestimmungs­gewisse Bedeutung zu verschaffen. Auch gegenwärtig hat das beliebte Thema variiren die Liberalen und Fortschrittler in Hin- und Nationalitätsrecht der Balkanvölkfer gewahrt wissen wollen. Blatt einen lügenhaften Bericht gebracht, der nun die Runde blick auf unsere Partei jezt täglich. Werden die Sozialdemo- Darein mischt sich das Verlangen nach Befreiung der noch unter durch sämmtliche Reptile, wie z. B. Deutsche Allgemeine", traten unterdrückt, so ist das ganz gerecht, tritt aber den Herren österreichischer Herrschaft stehenden italienischen Volksstämme, " Leipziger Tageblatt  " u. f. f., macht. In Hamburg   hat ein Liberalen in derselben Weise Jemand zu nahe dann ertönt hauptsächlich Triests. Daß diese Bewegung nicht zu unterschäzen gewisser May dies auch für die Wahlen auszubeuten gesucht, das helle Gezeter über Unrecht und Unterdrückung. Die Frank- ist, geht daraus hervor, daß der Minister des Auswärtigen, was nun Genossen Geib zu folgender Erklärung im Hamburg  - furter Beitung" giebt den Liberalen in Bezug hierauf eine recht Graf Corti, seinen Rücktritt erklären wird. In Italien   scheint Altonaer Volksblatt" veranlaßt: derbe, aber verdiente Lektion. Das genannte Blatt schreibt: man den Constitutionalismus ernst zu nehmen. " In der Sonnabend- Versammlung des liberalen Reichstags- Man erinnert sich wohl der hochgradigen Entrüstung, mit Wahlvereins hat Herr Dr. May erklärt, das Geld zur Grün- der auf liberaler Seite die sozialistische Parole gegen die In­dung eines angeblich neuen communistischen Blattes in London  , quisition der Arbeitgeber, das:" Versprecht und unterschreibt- Ueber die in der letzten Nummer gemeldete Auflösung woraus Herr Dr. May einige schaurige Stellen citirte, sei von Alles, was man von Euch verlangt!" aufgenommen wurde. Da der Generalversammlung der Berliner   Genossen­hiesigen Sozialisten gezahlt worden. Diese Behauptung ist un- habt Ihr, hieß es, die Unmoral dieser Sozialisten, Nichts schaftsbuchdruckerei meldet die Berliner Freie Presse", daß wahr und offensar wider besseres Wissen gemacht. Die hiesigen, ist ihnen heilig. Daß für diese Unmoral Diejenigen verant- sich Genosse Radow zum Polizeipräsidenten v. Madai begeben wie überhaupt die deutschen   Sozialisten haben nichts gemein mit wortlich zu machen seien, die den Arbeiter mit dem Gewissens- und bei demselben beschwert habe. Derselbe hat sein Erstaunen einem Blatte, das der internationalen Spionage in der Verächt zwang foltern, daß auf dieser Folter alle Ehrlichkeit schwinden über das Vorgehen des Revierlieutenants ausgesprochen und be­immer weiter um sich greifende Bewegung sahen. Die Einen loser Wuth gegen Alle entflammt, welche gegen die Religion, haßten Athen  , weil sie von demselben ausgebeutet wurden; die die Grundfeste des Staates, sich vergangen hatten. Aus der Anderen haßten es, weil die Früchte der Ausbeutung nicht einigen Untersuchung über den Hermenfrevel wurde eine Untersuchung Wenigen, wie in Sparta  , sondern dem ganzen Bolte zu Gute über die religiöse Haltung der Bürger. War Anfangs dem tamen. Es bedurfte blos der Vereinigung Beider, um Athens   Denunzianten der Urheber der Hermenverstümmelung eine Be­Sturz unvermeidlich zu machen. lohnung versprochen worden, so wurde jezt Jedem eine Beloh­In Athen   selbst war die aristokratische Partei immer schwächer nung ausgesetzt, der irgend ein religiöses Vergehen zur Anzeige geworden, so schwach, daß sie sich schließlich nicht mehr an's brachte. Und nun regnete es Anzeigen, Hinrichtungen und Con­Tageslicht wagte, und nur mehr in geheimen Gesellschaften, fistationen en masse, welche besonders den Kreis des Altibiades Hetärien, fortvegetirte, und nicht durch Wort und That, sondern trafen. Das Volk geberdete sich wie wahnsinnig, alle Bande burch Intriguen und kleinliche Bisten sich Einfluß auf die Staats- waren gelöst, der Freund verrieth den Freund, die Gattin den Nicht Sparta  , Athen   war es gewesen, welches sich an die verwaltung zu verschaffen suchte. Wie das auch heutzutage noch Gatten, der Sohn den Vater; Schuldige und Unschuldige wur­Spitze der nationalen Erhebung gestellt hatte, welches seitdem vorkommt, sah sie die Ursache des Anwachsens der demokratischen den eingekerkert, die Anklage der Verurtheilung gleich und selbst der leitende Staat Griechenlands   war. So wie das revolutio- Bewegung nicht in den Verhältnissen, sondern lediglich in den die absurdeste Aufstellung gläubig hingenommen. Den Höhe näre Frankreich   sich gegen den Ansturm Europas   nur hatte retten Personen, und nach dem Tode des Perikles   und später Kleon's punkt erreichte das sinnlose Treiben, als ein gewisser Diokleides können durch eine Entfesselung aller Volfskräfte, so war auch war es die glänzende Persönlichkeit Altidiades', auf welche der die Anzeige erstattete, er habe 42 Athener   im Mondenscheine Griechenlands   Rettung nur möglich gewesen durch eine begeisterte Haß der Aristokraten sich concentrirte. Wenn sie ihn und seinen bei der Verstümmelung der Hermen bemerkt: Grund genug, um Erhebung des ganzen Volkes zu gemeinsamem Kampfe. Anhang vernichteten, dann hofften sie mit leichter Mühe wieder die Verfassung zu suspendiren, die Folter für zulässig zu er­

Eine Attentatsgeschichte.

Die Geschichte, die ich erzählen will, spielt in Athen  , aber nicht in Spree- Athen, sondern im wirklichen Athen  , was schon daraus hervorgeht, daß sie in das Jahr 415 vor Beginn unserer Zeitrechnung fällt.

Athen   war damals auf der Höhe seiner Macht. Der Erb­feind, die verkommenen Perser, welche in frevlem Uebermuthe herangerüdt waren, das kleine, uneinige Griechenland   zu unter­jochen, war zu schmählichem Rückzuge gezwungen und im eigenen Lande angegriffen worden.

den war.

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schweren Rausche erwachten sie, und als sie jetzt zurückblickten und bedachten, daß Athen   durch die Aussage einiger schamlosen und erkauften Lügner in ein Tollhaus verwandelt worden, da erfaßte sie tiefe Beschämung. So sehr schämten sie sich des un­würdigen Benehmens, zu dem sie das Hermenattentat hingeriffen, daß sie nicht mehr daran erinnert sein wollten.

Nicht das aristokratische Sparta   mit seinen Periöken und Einfluß zu gewinnen. Offen die demokratische Partei zu stürzen, klären und die Bürgerschaft Tag und Nacht unter den Waffen Heloten, nur das demokratisch angelegte Athen   war fähig, diese war unmöglich, man mußte zu einer gemeinen List greifen, auf zu halten. Eine solche Furcht vor inneren und äußeren Feinden selbstlose Begeisterung zu entflammen. Der Sieg war daher die Dummheit und Leichtgläubigkeit der Massen spekuliren und hatte sich der Bürgerschaft bemächtigt, daß das unbedeutendste nicht nur ein Sieg der Griechen über die Perser, sondern auch den Demokraten eine That unterschieben, welche alle Gefühle des Ereigniß ihnen den Untergang des Staates vor Augen führte. ein Sieg der Demokratie über die Aristokratie. Das niedere Durchschnittsatheners zu empören geeignet war. Am ehesten Daß an der ganzen Anzeige des Diokleides schon deswegen Volk, der Demos, hatte in den Perserkriegen seine Tüchtigkeit war dies möglich auf religiösem Gebiete. Die moderne Auf- nichts Wahres sein könne, weil der Hermenfrevel bei Neumond gezeigt, es hatte den Staat gerettet, in Athen   war es unmöglich, klärung, die Freigeisterei der Sophisten, der die Führer der De- verübt worden, fiel den Athenern erst später ein. Indessen hatten ihm länger noch den gebührenden Antheil an der Regierung mokratie huldigten, war noch nicht in das Volk gedrungen, noch fie Zeit gehabt, zur Besinnung zu kommen, und wurden nun vorzuenthalten. Aristides selbst, der Vertreter des Conserva- immer verhielt sich dieses ablehnend gegen sie; hier war ein durch diese Wahrnehmung vollends ernüchtert. Wie aus einem tismus, stellte nach den Schlachten von Salamis und Platää Riß zwischen den Demos und den Demokraten, hier mußte man den Antrag, daß die Bürger aller vier Vermögensklassen gleiche den Neil einsehen, um sie zu trennen. Berechtigung zu allen Staatsämtern haben sollten, nachdem schon Am Morgen des 11. Mai 415 durchlief eine bange Unruhe durch die Gesetzgebungen Solon's   und später Kleisthenes auch die Stadt Athen  . Die Bildsäulen des Gottes Hermes, welche den Aermeren Antheil an der Gesetzgebung eingeräumt wor- in großer Menge am Marktplaze und an den Straßenecken standen, waren in der Nacht fast sämmtlich einem schändlichen Dieser Sieg der Demokratie war jedoch nicht die einzige Folge Attentate zum Opfer gefallen. Bald verwandelte sich die Unruhe Die Komödie vertrat damals die Stelle der heutigen Wit­der Berserkriege; die Entwicklung Athens   zu einer Großmacht in fieberhafte Aufregung, je mehr man die Ausdehnung des blätter, fie geißelte die Personen und Ereignisse des Tages. war die zweite. Die Inseln des ägäischen Meeres und die Frevels übersah. Bis dahin war sie in Athen   fast ohne Schranken gewesen, da­Städte an der Küste Kleinasiens   wurden vom persischen Joche Unerhört in Athen   war bisher eine solche Verhöhnung aller mals aber wurde ein Gesez durchgebracht, welches den Komö­befreit und von Athen   zu einem Bunde vereinigt, der ursprüng- religiösen Gefühle, unerhört ein solcher Frevel, besonders in den diendichtern alle Anspielungen auf die Tagesereignisse verbot. Augen der Conservativen, welche nicht laut genug die Schänd- So war der tolle Wirbelwind, der dem Attentate folgte, lich nur zur Abwehr gegen die Perser bestimmt war. Aber wie es in einem Staatenbunde gewöhnlich zu geschehen lichkeit eines solchen Attentates hervorheben, nicht eifrig genug vorbeigegangen, ohne daß die Conservativen ihr Ziel erreicht pflegt, erlangte auch hier der mächtigste Staat, Athen  , welches nach seinem Urheber fahnden konnten. Unter ihnen nach dem hätten: nach einem furzen Delirium waren die alten Zustände ursprünglich blos die erste Stadt des Bundes gewesen, allmählich selben zu suchen, fiel natürlich Niemandem ein, die Neuerer wieder zurückgekehrt. Und dennoch war das klägliche Schau­die Herrschaft über die Bundesmitglieder, aus Bundesgenossen mußten es sein, welche den Uebelthäter in ihrer Mitte beher- spiel, welches Athen   damals bot, ein warnendes Zeichen. Der wurden Unterthanen, aus den Beiträgen in die Bundeskasse bergten, und diejenigen unter ihnen, welche nicht unmittelbar Instinkt sagte dem Volke, auf wie schwachen Füßen der athe­Tribute. Immer schroffer wurde die Behandlung der Bundes Schuld trugen an der Schändung der Götterbilder, trugen sie nische Staat stehe, wie jedes außergewöhnliche Ereigniß hinreiche, genoffen, immer drückender die Tribute, je mehr Athens   Macht mittelbar, indem sie frivolen Unglauben und Zweifel an Allem ihn über den Haufen zu werfen. ftieg; immer mehr betrachtete sich das athenische Volt als Herr, und Jedem verbreiteten. Die ganze neuere Richtung, welche Die Ungewißheit, die Aengstlichkeit, welche jeder Besitz er­der von den Bundesgenossen erhalten werden müsse. jede Scheu vor dem Alten und Heiligen bekämpfte, fie war die zeugt, der auf der Arbeit Anderer bafirt und daher durch die Mit dem Anwachsen von Athens   Macht wuchsen daher auch Urheberin der Frevelthat, sie mußte vernichtet werden, wollte eigene Arbeit nicht wieder ersetzbar ist, welche den Besitzenden seine Feinde, und in viel schnellerem Verhältnisse, als jene. Es man den Staat retten. bei dem unscheinbarsten Vorkommniß erzittern läßt, indeß der wuchs die Zahl der unzufriedenen Bundesgenossen und es wuchs So sprachen die Aristokraten, und da sie planmäßig borgingen, Proletarier in den größten Stürmen ruhig schläft, dieses Hangen die Zahl derjenigen Aristokraten, welche mit Entsetzen auf die ward das erschreckte, geängstigte, aufgeregte Bolt leicht zu sinn- und Bangen in schwebender Bein war die Ursache, weshalb das