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Der Angeklagte kann abtreten.

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nalgarde der Seine haben daselbst einen peinlichen Eindruck gut kaiserlich ist. Wenn irgendwo, so zeigt sich hier, daß dem mehr! Abstimmung! Morgen! Der Beschluß! Dies mein H., ist genau | hervorgebracht. Uebrigens heißt es wahrscheinlich mit Un- forrumpirenden Einfluß des Cäsarismus schwer zu widerstehen ist. was ich dente. Gesch.: Wir sind belehrt, Sie können sich zurückziehen.( Bum recht, daß bonapartistische Agenten die Pariser Bevölkerung In den Marseiller Docks fand am 7. März eine Kund- Angeklagten). Haben Sie diesen Aussagen noch etwas hinzufügen aufheben. Denn die Besorgniß, daß die Mehrheit der Borde gebung der Arbeiter statt. Die Arbeiter verlangten eine Ver- Angefl.: Ich muß bemerken, daß das Plebiszit vom o. Mai- Leser Versammlung einen Streich gegen die Fortdauer der Re- minderung der Arbeitsstunden und eine Erhöhung des Lohnes. Gesch.: Angeklagter, lassen Sie uns ernst sein; dies ist nicht d publik im Schilde führe, ist hinlänglich begründet, und Wach- Der Präfeft versprach, die Angelegenheit zu untersuchen und Zeit zum Scherzen. Wir wollen das Urtheil fällen. In Erwägung, daß Louis Napoleon Bonaparte   nach zwei fehle B samkeit daher am Blaze. Würde die Mehrheit der in Bordeaux   bat die Arbeiter, sich zu entfernen, worauf sich dieselben zer- schlagenen Versuchen und mit Hintenansezung eines feierlichen Gürs tagenden Versammlung nicht feindliche Absichten gegen den streuten. die Herrschaft Frankreichs   an sich riß, der er den Namen ,, das zweit Fortbestand der Republik   hegen, so würde sie nicht mit dem Gleichzeitig brach aus Anlaß der Einstellung der während Kaiserreich" gab;- in Erwägung, daß anstatt sich zu bemühen, die weni Plane hervorgetreten sein, ihren permanenten Sitz nach einer der Kriegszeit gezahlten Subsidien auch in Roubaix   eine Strife ehrenvollen Spuren seines Ursprungs zu verwischen, Louis Napoleo Bonaparte tlos feine Wacht durch wiüfürliche und tyrannische Hand­anderen Stadt, als Paris  , zu verlegen Sie weiß, daß, in der aus, welcher bereits größere Dimensionen annahm. National- lungen und durch Verfolgung seiner politischen Gegner zu befestigen Bevölkerung von Baris die größte Intelligenz Frankreichs   vor- garden versehen den Patrouillendie. und Truppen der Be- jubie; in Erwägung, daß nach einer zwanzigjährigen Herrschaft, vor- garden handen ist und daß folglich die Republit, wie die französische   fatzung aus Lille   stehen bereit, nach Roubaix   abzugehen. Es während welcher er der unumschränkte Gebieter von Frankreich   war, Geschichte seit beinahe einem Jahrhundert lehrt, dort ihre eifrig- muß sich nun zeigen, ob man in der Republik   ebenso die Be- er das große Volk verließ, mit erschöpften Finanzen, einer vernichteten Armee, die Beute einer Invasion, welche drei Provinzen zerstört und sten Bertheidiger hat. So oft in Frankreich   die Republik   auf schwerden und Ansprüche der Arbeiter beantwortet, wie im über den größern Theil des französischen   Gebiets sich zu verbreiten tauchte, um durch die vorzüglich in den Provinzen nistende, auf Kaiserreich, mit Kartätschen, oder durch Entgegenkommen. droht; in Erwägung, daß in der Witte dieser schrecklichen Mißge Duminheit oder kurzfichtigem Eigennuz beruhende Reaktion wieder Nachschrift: Die Nachrichts vom Tode Rochefort wird schicke, wo Alles verloren schien, er sogar dadurch nicht seine Ehre zu unterdrückt zu werden, da war es das Volk von Paris  , welches bereits dementirt! Sein Tod war nur ein frommer Wunsch schmachvoll und feige dem Gegner ergab retten suchte, daß er sich den Feuer der Feinde ausseßte, sondern sich erklärt die Geschichte in sein Blut für die Freiheit versprißte. Der Krieg gegen Preu- der Kaiserlichen aller Länder. Die Regierung hat sein Blatt unparteilicher Würdigung die verbrecherischen Thaten dieses enthronten ßen war im Grunde gegen die Pariser Republikaner gerichtet, und alle entschieden republikanischen Organe unterdrückt und Herrschers, daß die mit einem Staatsstreich begonnene und mit einer die einzig und allein, weil das Volk der Provinzen noch zu entwaffnet das Volk. Die Revolution ist unvermeidlich. verruchtesten Regierungen gezählt werden soll, welche Frankreich   jemals Invasion geendigte Regierung Napoleons III. zu den nichtswürdigsten und weit zurück war, noch nicht zur Revolution gegen Louis Bo­erduldet hatte; beschließt, daß der Name Napoleon der Dritte" in naparte zu schreiten wagten, und als letzterer bei Sedan schmach- Napoleon III  , vor dem Tribunal der Geschichte.( Schluß.) voll in Gefangenschaft gerieth, waren es wiederum die Pariser  , den zu wiederholen. Die wirkliche Wahrheit in dies,- Sie haben geschändet werden soll, welche die ersten Jahre der französischen   Monarchie Gesch. Wir wissen, daß es zwecklos ist, uns Ihre alten Re- demselben Grade wie die Namen der werthlosen Könige verächtet und vor denen Eugenie flüchtete und aus deren Händen das übrige nur Einen Ehrgeiz, Ein Ziel: Macht durch jedes mögliche Mittel zu entwürdigt haben." Frankreich   die Republit empfing. Ebenso geschahen die Staats- erlangen. Sie erlangten sie durch Meineid, Gewaltthat, Einterferungen streiche, zu denen die Provinz die Soldaten lieferte, immir in und üstlader Angefl. Sie vergessensieben Millionen achthunderttausend Stimmen. und gegen Paris  . Wer sollte auch die Republik   hüten, wenn Gesch. Sie vergessen auch den Druck, die Grausamkeit, die Lügen, es nicht die Pariser   thäten? Der Einfluß von Lyon  , Mar- deren Sie sich bedienten, um diese Stimmen zu erlangen, nicht zu ge­seille und anderen größeren Städten Frankreichs  , wo das re- denken des Schreckens, den Ihre Verfolgungen einflößten. Alles dieses publikanische Element seine Hauptstützen hat, ist keineswegs mit jedoch hätte vergeben werden können, wenn dieses große und tapfere Volk, dessen unbeschränkter Herr Sie zwanzig Jahre lang gewesen sind, dem der Hauptstadt zu vergleichen. Zwar benimmt sich gegen während Ihrer Herrschaft die Größe und das Glück gefunden hätte, wärtig die französische   Reaktion noch feig, da sie nicht offen welches Sie ihm so leicht hätten verschaffen tönnen. mit der Sprache herausgeht. Wenn sie jedoch ihren Sitz nicht Angeft. Aber es scheint mir, daß Frankreich   während meiner nuch Paris  , sondern nach einer andern, minder bedeutenden Herrschaft sich hinreichend glücklicher Tage erfreute, um mich zu be­Stadt zu verlegen droht, so wissen wir Deutsche von der Ver- rechtigen Gesch. Hinreichend glücklicher Tage! Wie wagen Sie ein solches legung der Berliner   National- Versammlung nach Brandenburg   Wort heute auszusprechen? Sehen Sie auf den Zustand, in welchem Sie und von der Verbannung des Wiener Reichstags nach Kremsier   dieses unglückliche Land zurückgelassen haben, seine Finanzen sind er: unseligen Andenkens her, was es mit solchen Verlegungen des schöpft, sein schönes und tapferes Heer iſt zerstört, sein Boden durch Vertretungstörpers fern von der Hauptstadt des Landes für eine feindliche Heere besetzt und geplündert. Angell. Nein, ich versichere Ihnen, der König von Preußen Bewandtniß hat. Beschließt die Nationalversammlung nicht behandelt mich sehr gut, und die Uebersiedelung nach der Metropole des Reichs, so muß sich nunmehr bald zeigen, ob sie zu einem Staatsstreiche, der sich gegen die pariser Republikaner zu richten haben würde, den Muth besitzt. Uebrigens dürfte ein Staatsstreich unter den jebigen Umständen nicht so leicht gelingen, wie früher. Auch wäre, wenn Paris   bewältigt wäre, immer noch Gefahr vor­handen, daß sich der von der Reaktion entzündete Bürgerkrieg auf den Osten und Süden Frankreichs   ausbreitete. Angesichts solcher Eventualitäten wird die in sich zerfahrene reaktionäre Mehrheit der Bordeleser Versammlung, sowie die von Thiers gebildete Regierung, die bekanntlich in vielen Farben schillert, sich wohl hüten, die Sache auf die Spitze zu treiben."

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Andere Berichte behaupten, die angebliche Aufregung in Paris   sei nur eine Erfindung der Monarchisten, um die Ston­ftituante zu bewegen, ihre Sizungen möglichst fern von Paris  abzuhalten, wo sie dann, gestützt auf die Provinzen, leichteres Spiel für ihre reaktionären Pläne hätten.

In der Sitzung der Nationalversammlung vom 9. März kam der Kommissionsbericht, betr. die Verlegung der National­versammlung, zur Vorlage. Fünf Städte wurden für den Sitz der Nationalversammlung bezeichnet, darunter Versailles  , Fon­ tainebleau   und Orleans  . Die Commission sah trotz des Wun­sches der Regierung von Versailles   ab, weil man dadurch die Frage über die Verlegung der Versammlung präjudicirt hätte. Die Entscheidung bezüglich Versailles   ist mit 10 gegen 5 Stim­men gefaßt worden. Für Orleans   waren mehrere Stimmen in der Commission, man habe jedoch für Fontainebleau   gestimmt, da sich die Stadt für eine schnelle Erledigung der Angelegen­heiten empfehle und der Versammlung die nöthige Ruhe für die Arbeiten gewähre. Die Versammlung verlasse jedoch nicht eher Bordeaux, als bis es feststehe, daß alle Arbeiten für die Berlegung beendet und alle gesundheitlichen Rücksichten beobachtet seien. Monnet bringt ein Amendement ein, dahin lautend: Die Versammlung möge Bordeaux   nicht eher verlassen, als bis der Feind das Lard geräumt habe. Der Berichterstatter er flärt seine Zustimmung zu dem Amendement und verliest als­dann den Text des Gefeßentwurfs. Derfelbe lautet: Art. 1. Die Nationalversammlung wird nach Fontainebleau   verlegt. Art. 2. Die Versammlung verläßt Bordeaux   nicht eher, bis daß der Feind das Land geräumt hat und die nöthigen Arbei­ten für die Verlegung beendet sind. Thiers bittet, die Dis­fussion bis morgen zu verschieben, da die Regierung dabei bleibt, Versailles   den Vorzug zu geben."

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Die Versammlung beschloß des andern Tages nach langer Debatte mit 461 gegen 104 Stimmen, ihren Sitz in Ver­failles aufzuschlagen, wodurch, wenigstens nach den Erklä­rungen von Thiers. die spätere Verlegung nach Paris  ( wie es die Republikaner verlangen) nicht ausgeschlossen ist.

Allgemeiner deutscher Schneiderverein.

Alle nach Graz reisende Heren fleiermacher werden ersucht, sich von folgenden Wertstätten möglichst fern zu halten, indem es sich um Reduzirung der Arbeitszeit, Aufbesserung des Lohnes und Her stellung der Ordnung handelt

iguen lastet.

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Baul Nestelberger, Murgasse, Bauer, Schorgasse, Ring und Tolpolnid, Murgasse, Raza, bei der Kettenbrücke, Winkler, Herrngasse. erjuchen wir alle Kollegen, zu feinem Stüdmeister in Arbeit zu geben, Gleichzeitig da dieselben sich dadurch selbst und allen Fachkollegen schaden und die eigentliche Schuld der schlechten Bezahlung und großen Unordnung auf Für die Herrenkleidermacher in Grap: Graz, am 5. März 1871. Albert Huber. Zübingen, 8. März. Als der Abschluß des Friedens offiziell be fannt wurde, schoß man ihn mit Kanonen ein. Eine gute Borbedeu tung! Nur mit Mühe aber konnte man sich darüber trösten, daß Belfort   den Franzosen bleibt. Jeder Philister beklagte den Unfall. Die deutsche Bourgeoisie hat in diesem Kriege noch einige derartige Schlap wieder auf den französischen   Thron gesezt wurde. Ferner: Nanzig   heißt pen erlitten. Das erste Unglück war, daß der Gesellschaftsretter nich wieder Nancy  . Nachdem solche Uebelstande im allgemeinen großen allgemeine eſtfeier wurde durch Plakate auf den Sonntag festgesezt. Glück überwunden waren, herrichte ein bedeutender Jubel, und die Feurige Artikel, die zur Betheiligung an der ganzen großen Zeit auf

Gesch. Sprechen Sie doch nicht solche Lästerworte, wo Tausende tödteten Kinder oder ihre erschossenen Bäter weinen. und Millionen von ruinirten und dezimirten Familien um ihre ge­Angeft.: Glauben Sie mir. ich beklage diese Unannehmlichkeiten mehr als irgend einer; indessen es ist nicht meine Schuld, wenn Leboeuf  Gesch.: Er ist gerichtet. Um den Beweis Ihrer Schuld zu vertiefen, standen im Intelligenzblatt, dessen Redakteur eines der schönsten vollständigen, wollen wir die Zeugen hören. Gerichtsdiener, rufen Sie Philifterexemplare ist. Im Jahr 48 war er natürlich roth, sehr roth denn das war damals so Mode. Er hatte sich sogar mit dem Hecker die Zeugen für den Angeklagten. Erster Zeuge: Eine große majestätische Frau, in ein weites Ge- Da starb der Redakteur des Amts- und Anzeigeblatts, und die Re hut auf dem Kopf trauen lassen, und hielt ein kleines Oppositionsblatt wand gehüllt, in den Händen Reste von Ketten haltend. gierung bot nun ihm die Anzeigen an. Am andern Tag war im Gesch.: Ihr Name? Oppositionsblatt zu lesen: Unter solchen Eventualitäten kann ich mein 3euge: Freiheit. Blatt natürlich nicht im bisherigen Sinne fortseßen." Diesen Wechsel hat der größte Theil der hiesigen Bürger durchgemacht, und fast alle die im Jahre 66 zur Opposition gehört hatten, sah man ungenirt in Festzug einherschreiten. Derselbe wurde angeführt von der Wobilgarde fessoren, Bolizeidiener, Studenten, Schulbuben und andere Bürger. des Städtchens, genannt Stadtreiter. Dann kamen Landjäger, Pro Alle, die Studenten nicht ausgenommen, zogen in die Kirche, denn der Herrgott nimmt arg überhand im neuen deutschen Reich, und die From men sagen, das sei eben das Feine darau. Nachdem der geistliche Un finn angehört war, mußte auch noch der weltliche zum Ausbruch fom men, zu welchem Zweck ein Geschichtsprofessor im Universitätsgebäude eine Rede hielt, die übrigens nicht so schlecht ausfiel, als ich erwartet

Gesch.: Kennen Sie diesen Menschen? Freiheit: Seit 20 Jahren war ich seine Sklavin und Dienerin; 20 Jahre lang hat er mich diese Ketten tragen lassen, welche ich so­eben zerbrochen habe. Sehen Sie auf meine zerfetzten Handgelenke. Angefl.: Nichts desto weniger habe ich Dir immer einen Ehren­play in meinen Reben gegeben?

und

Freih: Ja, in Deinen Neden, aber niemals in Deinen Thaten. 3weiter 3euge: Eine sehr bleiche Frau mit einem milden interessanten Gesicht. Gesch.: Ihr Name? Beuge: Frieden.

Gesch.: Was haben Sie über den Angeklagten zu sagen? Friede: Er begann seine Herrschaft mit der feierlichen Erklärung: Das Kaiserreich ist der Friede." Ist es nöthig, zu beweisen, in welcher Art er sein Wort hielt?

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Gesch.: Es ist nicht nöthig, rufen Sie einen andern Zeugen. Dritter Zeuge. Eine überaus dicke, aufgeschwollene, wasser­süchtige Frau tritt beschwerlich herein, als wenn sie ihren ungeheuren Körper taum zu schleppen vermag. Gesch.: Ihr Name? Beuge: Staatsschuld.

Gesch.: Sie scheinen müde.

Schuld: Wahrlich, ich kann kaum gehen, athmen oder irgend eine Bewegung machen, ich bin so angeschwollen. Gesch.: Und wer ist die Ursache Ihres gegenwärtigen Leidens

arme Frau?

Gesch.: Rufen Sie die andern drei Zeugen herein.

hatte. Bei der Rückkehr von dort beschloß eine Heerde Schafe, die sich fälligerweise angeschlossen hatte, den Festzug. NB. wirkliche Schafe, nicht Menschen. Abends war die Stadt illuminirt. Wäre mehr Jau mination in den Köpfen dieser Bourgeois, so hätte es heut keine Ju mination gegeben. Das Volk hat eine Niederlage erlitten, deßhalb feiert man ein Siegesfest. Diese sogenannten Honoratioren, von denen die Einen bewußt( und bezahlt?) das Land verrathen, die Andern durd ihre Bornirtheit zur weitern Unterdrückung des Volfs beigetragen ha ben, sollten wahrhaftig ihr Dasein dem Lichte möglichst entziehen. Statt dessen führen sie das große Wort und werden von der Menge derjeni gen Bürger und Studenten, deren Gehirn sozusagen eine tabula rasa ist, obendrein noch bewundert. Auf dem Marktplay brachte die ganze

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versammelte Menge donnernde Hochs aus, aber nicht dem deutschen  Kaiser, auch nicht der neuen Einigkeit, sondern Denen, die von Zeit zu Schuld: Der Angeklagte ist's, der mich 10 Milliarden in weni- Zeit bengalische Feuer anzündeten. Die Scene war erhebend. Am ger als zwanzig Jahren verschlucken ließ. Universitätsgebäude war als Transparent der heilige Georg( Schutz heiliger des Amtmanns?) zu sehn, wie er den Drachen tödtet. Die 30llernföpfe und Kaiserkronen hingen in allen Gaſſen. Bergeblich aber unvermeidliche Germania   auf der Wacht am Rhein, verschiedene Hohens fuchten die Augen nach einem Transparent, wie es in einem andern Städtchen vorkam, in welchem zum großen Aerger der Nationallibera len an einem öffentlichen Gebäude der Vers prangte: Ein Faß ohne Reif

mit erschreckten Gesichtern, gesenkten Augen mit Thränen gefüllt, aufge­Die Thüre öffnet sich und man sieht drei unglückliche Geschöpfe 1östem Haar und zerrissenen, blutigen Kleidern eintreten. Auf die Frage nach ihren Namen antworten sie mit einer durch Seufzer unterbrochenen Stimme: ,, Elsaß  , Lothringen  , Champagne."

Gesch.: Angeklagter, wie können Sie diese schrecklichen Erscheinun gen verantworten?

Angetl.: Es ist nicht meine That, es ist die Leboeufs. Nun, ich habe Entlastungszeugen.

Gesch.: Wir wollen sie hören.

Erster Beuge. Ein alter Einfaltspinsel, ganz fahlköpfig, in be­treßtem Rock, bei jedem Worte hustend.

ich

Gesch.: Wer sind Sie?

Zeuge: Der Senat.

Gesch.: Sehr wohl; machen Sie ihre Aussage.

Zenge: Meine Herren! Während der letzten zwanzig Jahre empfing dreißigtausend Franks jährlich, um von Zeit zu Zeit einen betreßten Rock zu tragen und in einem gepolsterten Lehnsessel zu schlafen. Ich kann daher nicht leugnen, daß der Herr, welcher mir diese Gunſibe: zeigungen gewährte, ein sehr ehrenwerther, sehr großmüthiger und sehr

vortrefflicher Mann war.

Gesch.: Bezahlte er Ihnen aus seiner eigenen Tasche?

Zeuge: Um Ihnen die Wahrheit zn sagen, ich habe dies niemals unterfucht, aber ich glaube nein.

einem unruhigen, argwöhnischem Blick und langen schmußigen Händen. 3weiter Zeuge. Eine Art Furie mit niederträchtiger Miene, Gesch.: Ihr Name?

Rochefort ist todt! Rochefort, der geistreiche Spötter, der bas Kaiserreich bereits moralisch vernichtet hatte, als es äußer lich noch im Besize der Macht war, der ehrliche Volksvertreter, der sich stets als abhängig von seinen Wählern und Auftrag­gebern betrachtet, der unermüdliche und gewissenhafte Minister, der mit den Halben und Blauen so weit zusammenging, als sie demokratisch verfuhren, sich aber sofort von ihnen trennte und seinen Ministerposten verließ, als sie gegen das Volk zu in­triguiren anfingen, der tapfere einfache Soldat ohne Ehrgeiz und ohne Ansprüche, das treue und eifrige Mitglied der inter­nationalen Assoziation! Das französische   Proletariat hat mit Rochefort viel verloren, und der Bourgeoisie ,, starb er sehr ge­Tegen!" Wie viele solcher ,, Zeitungsschreiber hätte wohl das Gesch.: Und welche Art Geschäfte haben Sie mit ihm verhandelt? ,, Bolk der Denker", das sittliche, gebildete Deutschland   zu ver­

lieren?

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Beuge: Die Polizei.

Gesch.: Was haben Sie zu Gunsten des Angeklagten zu sagen? Polizei: Ich habe zu sagen, daß ich niemals Jemand gefunden habe, der mir mehr Freundschaft und Liebe erwies. Jeden Morgen arbeiteten und frühstückten wir zusammen, und selten entließ er mich, ohne mir ein fleines Geschenk zu geben.

"

machten daran Bemeitungen folgender Art: Gut, schlecht, zu beauf­Zeuge: Wir nahmen ein langes Namensverzeichniß durch, und fichtigen, zu mißtrauen, einzuferfern u. s. w.; aber wie ich vorher sagte, er ließ mich niemals ohne Belohnung arbeiten, und Niemand kann sagen, daß er von den armen Leuten Vortheil zog, welche er beschäftigte. Gesch. Rufen Sie den letzten Zeugen.

Ein dider Herr mit aufgedunsen n Backen, und einer etwas schlauen Miene tritt heran.

Selbst solche Journalisten in Deutschland  , die Scharfsinn, Wit, Kenntnisse und Geschmack besißen und die Zahl solcher ist nicht groß heulen mit den Wölfen und gehen unter die deutschen   Cassagnacs. So z. B. Paul Lindau   in seinem ,, Neuen Blatt", welches größere Selbstständigkeit versprochen hatte, als bie Gartenlaube, nun aber würdig mit derselben wetteifert in Hätschelung aller philisteriösen Vorurtheile, in Klatsch, Chauvinis- ten mus und unehrlichen Verdächtigungen alles Dessen, was nicht|

Gesch. Ihr Name? Zeuge: Der Offizielle. Gesch: Nun sprechen Sie frei Ihre Ansicht über den Angeklag­aus.

Beuge: Ah, bravo! Sehr gut! Nein! Ja! Ordnung! Es ist nicht

Und ein Griff ohne Schwert Und die Einheit ohne Freiheit Hat gar keinen Werth. Briefkasten.

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E.

der Redaktion: Stollberg  : An den Parteikassirer Burckhardt ein zusenden. K. u. W: Alles richtig erhalten, Coburg  : Das Gedicht is sehr hübsch, kann aber im deutschen Reiche nicht gedruckt werden. der Expedition; Sch. Dresden  : Geld u. Brief erhalten.- Neun dorf: Wird so bald wie möglich besorgt. F. Pest: 7 ft. 20 fr. er halten. E. Pest: 10 fl. erh. W. Dresden  ; erhalten. Mainz  : 5 fl. 44 fr. erb. J. B. H Zwickau  : Ins. in nächster Nr. Quittungen in nächster Nummer. J. M. Mühlwand: Arbeiterlesebücher erhalten Sie in 14 Tagen. S Für Leipzig  .

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Sozialdemokratischer Arbeiterverein. Mittwoch, den 17. März, Abends 8 Uhr: Versammlung Saale   der ,, goldenen Säge", Ecke der Dresdener   u. Langenstraß Tagesordnung: Sozialpolitischer Wochenbericht( Ref. Schiffel.) Der Fragefasten.

Gäste find willkommen.

richten an

Aufforderung.

Der deutsche   Arbeiterverein in Chur   bat 120 Franfen( 32 Thaler zur Unterstützung der Hinterbliebenen von im Felde gefallenen Partei genossen gesammelt. Bewerbungen um diese Unterstüßung wolle man E. Sornauer, Schriftführer, Chur  . Bremer in Magdeburg   bute um seine genaue Adresse Schäfer, Gewandgäßchen 5, Leipzig  . Für Dresden  . Bestellungen auf alle sozialistischen Schriften übernimmt 5. Knieling, Christianstr. 16, 1V. Durch die Erpedition des Volksstaat" ist zu beziehen: Antrag und Neden von Bebel   und Liebknecht im Reichstage Der deutsche Bauernfrieg von Friedrich Engels  . 7 Bogen start im Buchhandel 71%, Gr.

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g: Berantw. Redakteur in Vertretung: Carl Hirsch( Redaktion Emilienftr. 2.) Druck u. Verlag: F. Thiele.( Expedition: Veierstr.

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Das Exemplar foſtet 5 Gr., in Partien bezogen nur 4 Gr., 1 Expl