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Rußland.

Eine Revolution im Kriegsschiffsban? In der Kölnischen| Aeußern darüber zu interpellieren. Der Minister erwiderte, die namentlich bezeichneten Socialdemokraten zugegangen. Wir werden Volfsztg." liest man: Regierung habe bereits über diese Angelegenheit erschöpfende Er vielleicht auf die Sache noch anrüdtommen." Der Flottengeset Kommission zur Beachtung empfohlen sei flärungen abgegeben. Keine auswärtige Macht habe Gemeint ist der Bericht über eine Versammlung, in der eine eine Nachricht der New Yorker Science", der zufolge der Sohn des Einspruch erhoben, nur die südafrikanischen Republiken Anzahl Parteigenossen angeblich in heftiger Weise auf die Partei­bekannten Erfinders Edison eine neue Panzerplatte ge- hätten, wie dies ihr gutes Recht gewesen sei, in sehr forretter Form leitung geschimpft haben sollten. Nun stellt aber die Fränkische schaffen haben soll, welche eine weit größere widerstands Protest eingelegt. Der Minister fügte hinzu, die Regierung Tagespost" fest, daß der Kurier"-Redaktion schon am Nachmittag kraft besigen soll, als die Kruppichen Panzerplatten. werde später durch Vorlegung von Aftenstücken ihre Handlungsweise desselben Tages bekannt war, daß fie bei der Aufnahme jenes Bes Die Panzerung eines Kriegsschiffs fönne bei gleicher rechtfertigen, gegenwärtig halte fie es nicht für zweckmäßig, die richts einem Fälscher ihre Spalten zur Verfügung ge Stärte fast um 50 Pro3. hinsichtlich der Dide und Frage zu besprechen. Es sei also nicht nötig, eine geheime Sigung stellt hatte. Unser Nürnberger Partei- Organ giebt über den Vorgang des Gewichts verringert werden. Auch sollen die abzuhalten. folgende Darstellung. Erst nachdem der Berichterstatter des Kuriers" Herstellungsfosten wesentlich geringer sein, als bei dem über die Versammlung in den Drei Königen" von den Teilnehmern an Kruppschen Verfahren. Die Angelegenheit verdient jedenfalls die Als selbstloser Freund bietet sich Nußland der Türkei   ihrem jener Versammlung allgemein als Schurte bezeichnet worden war, forgfältigste Brüfung und könnte vielleicht dazu führen, die Er Konflikt mit Amerita an. Die Nowoje Bremja" bemerkt angesichts hat es die Kurier"-Redaktion für der Mühe wert gehalten, den ledigung der Flottenvorlage fo lange hinaus zu schieben, bis der Möglichkeit einer amerikanischen   Flottenlundgebung in den türkischen Mann zu sich zu laden, dessen Name als Unterschrift unter jenem genaueres über das neue Edisonsche Verfahren bekannt ist, bezw. Gewässern an leitender Stelle: Die Pforte tönne leicht unerwünschte Re- erivähnten Bericht fälschlich benutzt worden war. Es ist das bis Versuche mit den neuen Panzerplatten gemacht worden sind. preffalien vermeiden, wenn sie die freundschaftliche Vermittlung der der Name unfres Parteigenossen Precht. Letzterem wurde am Falls die Nachricht auf Wahrheit beruht, wäre der Wert der europäischen   Nachbarstaaten in Anspruch nehme Auf Grund der Mittwochnachmittag in der Kurier"-Redaktion, wohin man ihn mit der alten Panzerung versehenen Kriegsschiffe vermutlich letzten Haager Vereinbarungen sei eine freundschaftliche Inter  - gebeten, das Manuskript jenes Versammlungsberichts vorgelegt und nur noch ein sehr problematischer. Denn durch die Schwere des vention in dem vorliegenden internationalen Konflikt möglich. Das an ihn die Frage gerichtet, ob er das Manuskript eingeschickt und ob Panzers wird die Beweglichkeit eines modernen Kriegsschiffs erklär- würde der Friedenssache dienen und die Türkei   vor Verwickelungen die Unterschrift von ihm herrühre. Die letztere lautete: licherweise beträchtlich vermindert. Eine leichtere, aber gleich wider bewahren. standsfähige Panzerung würde auf die maschinelle Ausstattung der Wenn sich der Sultan an Bäterchen als ehrlichen Maller wendet, Schiffe und damit auf die Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit ber- tann es ihm natürlich nicht fehlen. selben nicht ohne großen Einfluß bleiben. Die Schiffe der bisherigen Konstruktion würden daher möglicherweise nur noch unter dem alten Eisen" rangieren.

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Afrika  .

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ni dit o Konrad Brecht Jamnizerstraße Nr. 8. Bitte meinen Namen nicht zu veröffentlichen." Unser Genosse war wie aus den Wolken gefallen. Er stellte sofort die Fälschung fest. Und nachdem das dem Kurier" am Nach­mittag bekannt geworden, hat er abends noch die Stirn zu schreiben, der Bericht sei ihm von einem namentlich bezeichneten Social­demokraten zugegangen, er werde vielleicht auf die Sache noch zurück­kommen. Jezt wird wohl auch der fanatischste Socialistenfresser einsehen, daß fich der Fall Dertel" nicht länger gegen die focialdemokratische Partei ausschlachten läßt- oder nicht?

Die Erhebung der Aschanti greift immer mehr um sich, die Die Sittlichkeit auf dem Lande. Der Herausgeber des Situation wird für die Engländer immer kritischer. Ein Telegramm Sammeliverts über die geschlechtlich sittlichen Verhältnisse auf dem aus Accra   vom 19. April meldet: Lande, Pastor Wagner, wehrt sich im Reichsboten" abermals gegen Ein Telegramm des Gouverneurs aus Kumasst meldet, daß noch die Angriffe der Agrarier vom Stamme Dertels. Es sei eine un- andre Stämme fich empören, und bittet um weitere Hilfstruppen. erhörte Beleidigung, zu behaupten, die Mitarbeiter hätten aus Die Aschantis haben die treu gebliebenen Belwais angegriffen und Klatsch und Mutmaßungen" ihr Material zufammengetragen. Ebenso 500 derselben getötet. Man befürchtet, daß dies die Belivais zwingen unerwiesen sei der Vorwurf, wir hätten eine Anklageschrift auf- werde, sich dem Aufstand anzuschließen. Die Lage wird für äußerst Totenlifte der Partet. In Frankfurt   a. O. verstarb der gebaut, die hauptsächlich auf den Großgrundbesig gemängt war". ernst angesehen. sto Büchsenmacher Otto Dorich im Alter von 30 Jahren. Er hinter­Getäuschte Hoffnungen, Aus Elsaß Lothringen   wird Die Kolonialgreuel im Kongostaat. Zu der gestern bereits läßt eine Witwe und drei Kinder. Die dortigen Parteigenossen ver­uns geschrieben: Wie in Nürnberg   auf die Oertelsche Angelegenheit, telegraphisch gemeldeten Debatte in der belgischen Repräsentanten- lieren in dem Toten einen ihrer tüchtigsten, eifrigsten Förderer des Telling b so hatten in Mülhausen   die bürgerlichen Parteien auf die Entwicklung fammer, speciell zu der Erklärung des Ministers Favereau, proletarischen Gedankens. des Falls Bueb die Hoffnung gesetzt, es werde zu einem hellen möchten wir folgendes bemerken: Polizeiliches, Gerichtliches univ. Aufruhr im socialistischen Lager fommen und ihnen dadurch die wenn er behauptet, Belgien   habe kein Recht, sich in die Verhältnisse fich die Genossen Faber und Linde in Rönigsberg i. Pr. Der Minister de Favereau befindet sich formell im Recht, Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen sollten Möglichkeit geboten werden, der verhaßten Socialdemokratie das bisher von ihr innegehabte Reichstags- Mandat zu entreißen. Und des Kongofſtaats einzuniſchen, der für Belgien   ein fremder Staat schuldig gemacht haben und standen deshalb am 19. April wie dort, so ist auch hier diese Hoffnung gründlich zu Waffer ge Belgien   verbunden, obschon König Leopold 1889 Belgien bezüglich strafbaren Handlingen sollten durch Veröffentlichung resp. Ber set. Der Kongostaat ist nur durch eine Personalunion mit bor der dortigen Straffammer als Angeklagte. Die worden. Monate lang hatte insbesondere die" freifinnige" Presse des Kongostaats zu seinem Erben eingesetzt hat. Allerdings wurde breitung des Kalenders Ostpreußischer Landbote für 1900" des Landes, an erster Stelle die Straßburger Bürgeram 3. Juli 1890 zwischen dem Kongostaat und Belgien   ein dahin begangen fein und war Faber als verantwortlicher Redacteur zeitung", gegen die Socialdemokratie und die in deren innerem Parteileben maßgebenden Grundsäge gehetzt, indem gehender Vertrag abgeschlossen, daß Belgien   dem Kongostaat ein unverzinsliches Darlehn von 25 Millionen Francs auf zehn Jahre der Anklagebehörde waren fast alle Artikel und Verleger und Linde als Verbreiter angeklagt. Von sie vorgab, unfren Genossen Bueb gegen die angeblichen des Kalenders " Vergewaltigungsversuche" der Parteileitung in Schutz zu gewähre, wogegen Belgien   das Recht habe, sechs Monate in ihren einzelnen Teilen als strafbar im Sinne des nach nehmen; und fest, nachdem die Angelegenheit zur Zufriedenheit Ablauf dieser Periode den Kongoftaat zu annektieren. Formell 131 erflätt. In der Verhandlung wurde der Kalender aller beteiligten Faktoren ihre Erledigung gefunden, befigt dieses ist also zwar der Kongostaat ein fremder Staat, materiell das fast seinem ganzen Inhalt nach, zur Berlesung gebracht. Nach gegen er eng Belgicu, dem er früher oder später zufallen von dieser Lösung der Frage in Kenntnis zu setzen. Wie bitter der wird, verbunden. Jedenfalls liegt die Frage außerordentlich nahe, ob denn nicht aber als Verfasser und Verleger des Kalenders eine drei­Merger unfrer politischen Gegner darüber ist, daß wir es ablehnen, König Leopold als Souverän des Kongostaates alle Vermonatliche Gefängnisstrafe unter der sonderbaren Begründung, burch einen felbstmörderischen Bruderzwist ihre Wahlgeschäfte zu be anlassung hätte, einmal eine durchgreifende Umgestaltung der Ber- daß der Angeklagte Redacteur eines Blattes forgen, das geht u. a. aus einer Mülhauser Korrespondenz des nationalliberalen, Schwäbischen Merkur" in Stuttgart   her. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der in Brüffel refidierenden breiter, beantragte er eine einmonatliche Gefängnisstrafe. Gegen Linde als den Ber bor  , in der es heißt: Die bisherige Entwicklung des Falles Bueb" hat bereits Centralregierung des Kongostaats würde doch entschieden eine ber Dolus eventualis sollte nach Meinung des Staatsanwalts gezeigt, daß die offnung auf praktische Folgen der im social- enderung der Verhältnisse herbeiführen können. König Leopold hierbei zur Anwendung gelangen, denn, so äußerte fich der Ver­demokratischen Lager herrschenden uneinigkeit start verfrücht war und sollte sich zu energischem Eingreifen um so mehr verpflichtet halten, treter der Anklagebehörde, obgleich vom Verfasser eine Kollision als gerade er es gewesen ist, der 1889 die Einladung zum Anti­recht wenig begründet ist. Der Zwist ist ja allerdings vor. Sklaverei- Kongres in Brüffel ergehen ließ. Der Kongreß, der gegen den§ 131 künstlich vermieden wäre, sei doch zu beachten, handen, und er geht nach mancher Nichtung bis an die Grenzen damals mit großem Geräusch zusammentrat, daß bei dem geringen Bildungsgrad der Sefer des Kalenders persönlicher Feindschaft. Krozdem zeigen die Socialisten die Bekämpfung der Sklaverei, bei der man fich in erster Linie biele sehr leicht den Eindruck gewinnen könnten, als ob eine auch diesmal wieder so viel Disciplin, daß sie feſt eine Unterstügung durch den Kongoftaat versprach. Es gewinnt Handlungen beabsichtigt sei!" Dem Verteidiger beider Angeklagten, Berächtlichmachung und Herabseßung der Staatsregierung und ihrer entschlossen sind, für die bevorstehende Reichstagswahl aus diefen aber den Anschein, als ob der Kongostaat den von den Arabern be- Herrn Rechtsanwalt Haase, war es ein leichtes, aus dem Inhalt persönlichen Reibereien feine praktischen Folgen zu ziehen, sondern triebenen Handel mit schwarzem Fleisch nur deshalb bekämpft habe, des Stalenders den Wortlaut der inkriminierten Säge als absolut geschlossen wieder in den Wahlkampf einzutreten An diese Bekenntnisse einer enttäuschten Seele schließt sich dann um in der Verslaving, Ausplünderung und Niedermegelung der ftraffrei zu beweifen. Er plädierte für Freisprechung der Angeklagten die Mahnung an die bürgerlichen Parteien, angesichts einer solchen Eingeborenen teinen konturrenten zu haben. König Leopold hätte umsomehr Ursache, der Schandwirtschaft und Aufhebung der Beschlagnahme des Kalenders. Nach einer zwei­Sachlage alle fleinlichen Sonderinteressen und alle Parteigegenfäße der eine Bevölkerung von zwanzig Millionen Menschen ruinierenden tündigen Beratung des Gerichtshofs, wurden die Angeklagten, dem beiseite zu lassen und Mann für Mann geschloffen den Socialisten entgegenzutreten." Sollte bei unsern Gegnern die Absicht bestehen, andelscompagnie entgegenzutreten, als man von ihm selbst als Antrag des Verteidigers entsprechend, von Strafe und Kosten frei. gesprochen und die Beschlagnahme des Kalenders aufgehoben. hiermit eine bürgerliche Sammel"-Aftion für die bevorstehende einem der Hauptaktionäre derselben spricht.­Bu bemerken ist noch dabei, daß gegen eine ganze Reihe von Partei­Reichstags- Ersagwahl im Mülhauser Kreise einzuleiten, so kann das Afien. genossen in der Provinz Ostpreußen   Anklage wegen Verbreitung für unsre dortigen Parteigenossen nur ein Ansporn dazu sein, ihren Eifer zu verdoppeln, um dafür Sorge zu tragen, daß, wie jene des Reuterschen Bureaus.") Die Not nimmt überall zu, besonders Die Hungersnot wächft! Simla, 20. April  .( Telegramm diejes Stalenders gestellt ist. Hoffnung unsrer Gegner auf eine Spaltung, so auch diese auf eine aber in der Präsidentschaft Bombay   und in den Radichputana­Niederlage der socialdemokratischen Partei gründlichst getäuscht Staaten. Jetzt erhalten etwa 51/2 Mill. Menschen Unterstützungen.

wird.

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Die religiösen Orden und die ungebildeten Boltoklaffen. Die Generaldirektion der bayrischen Staatsbahnen hat eine Verfügung erlaffen, wonach die Bahnbeamten angewiesen werden, den Mit gliedern religiöser Orden besondere Wagenabteile ein­zuräumen, fie nötigenfalls fogar ftredenweise zweiter Klasse fahren zu lassen, damit sie möglichst getrennt seien von den ,, ungebildeten Bevölkerungsschichten".

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durch und durch forrupten Verwaltungsverhältnisse durchzusehen. fchon jahrelang treibt" fei, welches gewerbsmäßige Beleidigungen

and Amerika  .

beriet über

Aus der Frauenbewegung.

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Bei der Gewerbe Jnspektion in Düsseldorf   ist, wie die Düsseldorfer Bürger- Zeitung" zu melden weiß, num ebenfalls eine Der tragikomische Konflikt zwischen Amerika   und der Assistentin angestellt worden. Es ist ein Fräulein Schlösser aus Türket ist noch immer nicht beigelegt. Amerita soll sich im Gegen Ratingen  : fie hat ihren Wohnsiz in Gladbach zugewiesen erhalten teil mit der ernstlichen Abficht tragen, einen Hafen so lange zu be- und wird ihren Wirkungskreis hauptsächlich in die Textilfabriken ver­setzen, bis die 90 000 Dollar erlegt sein werden. Jetzt liegt folgende legen. Bei der Anstellung der Assistentinnen ist, wie es scheint, auf weitere Meldung vor: Washington, 19. April. Der türkische Gesandte Ali Ferruh das peinlichste vermieden worden, Frauen aus der Arbeiterinnen­Muß schon dieser Erlaß der Generaldirektion höchste Ver- Beh machte heute einen Besuch auf dem Staatsdepartement. Wie bewegung, fei es der politischen oder gewerkschaftlichen, mit heran­wunderung erregen, so ist es erst recht unverständlich, wie ein ultra verlautet, war der Zwed feines Besuchs vornehmlich, sich wegen der zuziehen. montanes Blatt wie die augsb. Boltsztg." diese Ver- Schadensersatzverhandlungen zu erkundigen. Der Gesandte erkennt wird, fügung mit besonderer Genuthnung begrüßen kann. Der var den großen Ernft der Lage an, hegt aber die Zuversicht, daß Sinweis auf die ungebildeten Bevölkerungsschichten" stellt bie Strifis ohne dauernde Störung der überlieferten guten Be in feiner fou veränen Berachtung des Bolts die prach ziehungen zwischen der Türkei   und den Vereinigten Staaten   vorüber tigste Aufreizung zum Klaffenhaß dar, die sich formu- gehen werde. lieren ließe. Sollte sich denn wirklich niemand finden, der dem bedrängten Sultan   die 90'000 Dollars pumpt?-

Etwas Aehnliches ist ja allerdings in Breußen geschehen. Dort hat man die Herren kadetten der besonderen Fürsorge der Eisenbahnschaffner empfehlen zu müssen geglaubt. Das war zwar schon etwas komisch, aber doch noch einigermaßen verständlich.

Die Herren Kadetten, diese pugigen Strieger en miniatur, pflegen zuweilen ein ihren ausgewachsenen Jdealen abgegucktes Benehmen zur Schau zu tragen, dessen Grandezza 1111 widerstehlich wirkt und die Marsembryonen unter Umständen zum Gegenstand gutmütigen Spotts machen kann. Glaubt die bayrische Generaldirektion, die Mitglieder der religiösen Orden etwa aus ähnlichen Gründen dem spottlustigen Auge der ungebildeten Menge" entzichen zu müssen? Das wäre eine Auffassung, die für die zu Schüzenden einigermaßen beleidigend wäre! Welches aber auch die Gründe der Generaldirektion gewesen sein mögen, jedenfalls werden unsre Genossen im bayrischen Land­tag die erste sich bietende Gelegenheit wahrnehmen, um gegen den Versuch zu protestieren, den religiösen Orden das Privileg des Reisens zweiter Klasse gegen Ent­richtung des Fahrgeldes dritter Klasse zu ber schaffen. Die Bezeichnung der Basiagiere 3. Alaffe als un­gebildeter" Elemente wird bei dieser Gelegenheit ebenfalls einer an­gemessenen Kririk unterzogen werden.

Berichtigung. Am Schluß des gestrigen Leitartikels muß es heißen: Ob Herr Preuß der präcifen Stellungnahme zum all­gemeinen Wahlrecht durch Beschränkung der Betition auf die Be feitigung der Klaffen- und Einführung der geheimen Wahl aus­zuweichen suchte oder Herr Cassel offen seine Gegnerschaft erklärte beide verweigerten..." inthese

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Der Schlußsaß der Notiz Justiz" muß lauten:" Es ist er staunlich, mit wie wundervoller Genialität das Reichsgericht die deutsche Rechtspflege fortzubilden bemüht ist."

Ausland. Portugal  .

Partei- Machrichten. Arbeitersekretariate.

Nachstehend veröffentlichen wir die Adressen der zur Zeit in Deutschland   errichteten Arbeitersekretariate. Die Veröffentlichung soll periodisch erfolgen; jedesmal bei Beginn eines neuen Quartals.

Wir ersuchen die Interessenten, uns in der Vervollständigung des Verzeichnisses zu unterstützen und von einer Adreffenänderung uns rechtzeitig Kenntnis geben zu wollen.

Arbeitersekretariate bestehen in:

Altenburg  ( S. A.) Unterm Schloffe 1, Altona  , Große Bergstr. 204, I. Beuthen  ( O. S.) Klufowigerstr. 10. Bremen  , Ofterthorstr. 26 I.

Breslau  , Meffergaffe 18/19 I.

Darmstadt, Elisabethstr. 31.

Frankfurt   a. M., Schnurgasse 45 I. alle a. S., Geiststr. 21. Hannover  , Leimstr. 17. Hildesheim  , Judenstr. 5. Jena  , Saalbahnstr. 3. Mannheim  , S. 3, 10.

München  , farthorplatz 6.

Nürnberg  , Egydienplag 22.

Bosen, Grünftr. 7.

Stuttgart  , GEßlingerstr. 17/19. 23 albenburg. Schl. Töpferstr. 1.

Berlin  , den 20. April 1900,

Der Parteivorstand. Kreuzbergftr. 30,

Wie uns von wohlunterrichteter Seite mitgeteilt ist das für Berlin   angestellte Fräulein Steichert. in den Kreisen der organisierten Arbeiterinnen vollkommen unbekannt. Dasselbe bürfte für die oben genannte Dame zutreffen. Und doch waren es außer der focialdemokratischen Bartet vor allem die organi fierten Arbeiterinnen, welche seit langem und mit Nachdrud die jest endlich durchgeführte Reform forberten. Nun, bie Arbeiterinnen werden trotzdem nicht verfehlen, den angestellten Damen ihre Be fchiverden vorzubringen und fie in ihrem Amte zu unterstützen. An den Assistentinnen wird es liegen, sich das Vertrauen der Arbeite­rimen zu gewinnen.

Ueber die Frauenmitwirkung in der Armenpflege hat die Bremer Bürgerschaft   in den letzten Jahren mehrfach be­raten. Der Bürgerschaft hat eine Vorlage, die diese Mitwirkung ges seglich regelt, vorgelegen. Die Vorlage erfuhr insofern eine Ver beffering, als auf Antrag der socialdemokratischen Fraktion die Mits wirkung der Frauen im Borstand und in den Bezirksversammlungen der Arinenpflege aus der bloß beratenden in die stimmberech tigte umgewandelt wurde. Der Senatskommissar stimmte diesem Antrage zu.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Lohnbewegung der Dachdecker zieht immer weitere Streife in Mitleidenschaft und scheint große Dimensionen annehmen zu wollen. Ju einer am 12. b. M. stattgefundenen allgemeinen Meisterversammlung wurde einstimmig beschlossen: Wenn am 18. April in der gesperrten Firma die Arbeit nicht wieder auf­genommen wird, find fämtliche Dachdecker Berlins   auszusperren. Dieser Beschluß wurde von 69 Meistern unterschrieben. Bis jetzt hat man aber von der Ausführung dieses Beschlusses nichts gespürt. Nur Herr Birr sperrte seine 9 Arbeiter am Oster- Heiligabend aus mit der lafonischen Bemerkung: Ich will Euch erst lehren, Hungerpoten fangen." Sämtliche Ausgesperrten find organisiert. In der öffentlichen Dachdeckerversammlung vom 18. April wurde, nach dem Bericht der Lohntommission beschlossen, an der bisherigen Tattit festzuhalten, unbefümmert um die Beschlüsse, die jene Herren, unter sich faffen und nachher doch nicht halten können. Es ist dies­mal ein Geist und ein Mut zum Ausharren bis zum äußersten unter den Ausständigen, wie noch in feiner Lohnbewegung zuvor.

Dentsches Reich.

Die gewiffenlose Hetze, die von seiten der bürgerlichen Presse aus Anlaß des tragischen Endes unsres Parteigenoffen Oertel be= trieben wurde, ist von den anständigeren Blättern jest wohl ein- Ein Kartellvertrag ist zwischen dem Metallarbeiter Nochmals die Nentralitätsfrage vor der Deputierten geftellt; einige haben ihr Unrecht mehr oder weniger eingestanden. Berband und dem Centralverband der Former zu Kammer. Der republikanische Vertreter von Oporto  , Costa, tam am Nur der freisinnige Fränt. Kurier", der Urheber all der Lügen stande gekommen. Diese beiden Organisationen, zwischen denen Donnerstag nochmals auf die Beförderung englischer Truppen durch zum Fall Oertel", fährt fort, unsre Partet zu beschimpfen. mancherlei Reibungen bestanden haben, werden in Zukunft bei portugiesisches Gebiet auf der Bahnstrede von Beira   nach Umtali   zu Noch vor wenigen Tagen schrieb das Blatt in feiner Abendausgabe Streits, Aussperrungen usw. zusammengehen. Bezüglich des lleber­sprechen und erklärte, er habe den Wunsch geäußert, den Minister des folgende Säge:... uns ist ber mehrerwähnte Bericht von einem tritts von Einzelpersonen und Verwaltungsstellen in den einen oder