Das Arbeiter Paradies von Stanb& Comp. in Kuchen
Ober- Amt Geißlingen. Württemberg . Ju Anbetracht der Bedeutung, welche diese Firma unter der gesammten Bourgeoisie bejizt( auf der Pariser IndustrieAusstellung von 1867 erhielt sie von der inter nationalen Jury Für ihre Bestrebungen zur Förderung des geistigen und materiellen Wohls ihrer Arbeiter" die große goldene Medaille) bitten wir, die manchmal etwas detaillirte Ausführung aus diesem Grunde zu entschuldigen. Zugleich ersuchen wir alle arbeiterfreundlichen Blätter, von diesem Artikel Notiz zu nehmen und für weiteste Verbreitung zu sorgen. Der Verfasser.
Als der Pietismus und das Muderthum, vorigen Sommer, den ehemaligen Feldprediger und jezigen Arbeiterapostel, Sehmter aus Carlsruhe , auf seiner süddeutschen Missionsreise auch in das Arbeiter Quartier Kuchen sandte, begann er an der Seite des Fabiit besizers Staub seine Rede mit folgenden Worten:„ Ich bin hierher gekommen, um einen Vortrag über die Arbeiterfrage zu halten, aber ich sehe, daß es überflüssig ist, denn bei Ihnen ist die Türbeiterfrage prattisch gelöst 2c."
Wie diese Frage gelöst ist, wird aus Nachstehendem ersichtlich sein; nebenbei aber tennzeichnet es das Muckerthum, und was dasselbe unter Lösung der Arbeiterfrage versteht. In diesem von der Bourgeoisie aller Orten hochgepriesenen Eldorado, wo die Arbeiterfrage gar nicht eristirt', wo die Harmonie zwischen Kapital und Arbeit" sogar die Hirsch- Duncker'schen Einigungsämter überflüssig macht, das noch dazu in einem Bezirk liegt, den die nationalliberale Partei als Domäne betrachtet und vor jedem schädlichen Einfluß aufs Sorgfältigste zu bewahren sucht, in diesem Paradies nun war das Maß voll bis zum Ueberlaufen, und es lief über und wusch zugleich den Firniß, der künstlicher Weise die Schäden dieser Musterfabrik verdeckte uno die Augen bermaßen blendete, so gründlich ab, daß unsere Bourgeoisökonomen wohl nicht sobald wieder dieselbe als leuchtendes Beispiel voranstellen werden. Ohne alle und jede Verbindung mit der Außenwelt( die Arbeiter fennen die gegenwärtigen Bewegungen kaum dem Namen nach, wodurch die Bourgeoisie sogar um das Vergnügen gebracht wird, die Sache der Jnternationalen Wühlerei" in die Schuhe zu schieben) brach Montag den 11. Febr., durch die in der Fabrit bestegende Benfionsfajje veranlaßt, ein Strite aus, an dem sich 140 Weber durch Aufstellung mehrerer Forderungen betheiligten. Die jeder Forderung beigefügte Motivirung wird die gelöste Arbeiterfrage" des mit der goldenen Medaille geschmückten Wusteretablissements auf's Schlagendste widerlegen, weshalb wir die Forderungen näher ausführen, als es sonst bei Schilderung von Nicht- Muster fabriten geschieht. 1. Ginführung einer 12stündigen Arbeitszeit und Abstellen der Waschinen während der Wittagszeit von 12-1 Uhr. Seither war die Arbeitszeit von Worgens 5 bis Abends 7 Uhr, also 13 Stunden, außerdem aber wurde es durch Platate angeschlagen, daß jeder Arbeiter, der die Fabrik vor Uhr oder halb 8 Uhr Abends verläßt, um 1 Gulden oder im Wiederholungsfall mit Entlassung ohne Lohn gestraft wird; damit ward die Arbeitszeit auf 13-14 Stunden ausged.hut.
11. Erhöhung des Weberlohnes um zwei Kreuzer pro Stüd.
nun die Musterfabrik? Sie ließ durch ihre Aufseher in der ganzen Fabrit eine Collecte veranstalten, um die Begräbnißkosten für den Verstorbenen und eine Unterstützung für besagte Wittwe aufzubringen. VI. Beschränkung der Strafe nach Maßgabe des Schadens, beziehungsw. der Versäumniß.
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gut besucht und von guter Stimmung. Die Tagesordnu eg bildete: Was gedenken die Gehülfen gegen das Vorgehen des Buchbindereibesiper- Verbands zu thun?" Folgender Antrag wurde einstimmig angenommen: Die Versammlung beschließt, eine stehende Kommission zu wählen, welche eine Erklärung ausarbeitet und eine weitere Versamm: lung einberuft". Sammlung zur Kostendeckung ergab 9 Thlr 10 Gr. Wenn man die verschiedenen Statuten des Eiablissements liest, Zur Quittung des Chemnitzer Strikekomitees. so glaubt man, die Gesezbücher Mosis vor sich zu haben; wie dort London , 20. Febr. Der Unterzeichnete sandte in der Mitte des das stereotype, Der soll des Todes sterben," findet sich hier bei jedem Monats November 1871 3 Pfund Sterl.( 20 Thlr.) an F. Husmann Anlaß:„ Der soll gestraft werden." Wie ein rother Faden zieht sich's zur Unterstützung des Chemnißer Strikes. Wie fommt es, daß dieses von Anfang bis zu Ende mit Strafen und Prämien, um der Cor: Geld in der veröffentlichten Abrechnung nicht angegeben ist? ruption Thür und Thor zu öffnen. Kommt ein Arbeiter Morgens
tionalen.
Für politisch Gemaßregelte.
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Vom Arbeiterbildungs- Verein Göppingen 1 Thlr. 4 Gr. 5 Pf.; von demselben f. Frau Dittrich 1 Thlr. 4 Gr.; Sammlung beim Stif tungsfest des Arbeiter- Bildungs- Vereins in L. 7 Thir 10 Gr.; v. P. in Lindenau 5 Gr. f. Frau Dittrich; v. W. Kirschner in Neuschönefeld 1 Thlr.; von den Parteigenossen Pfersees 23 Gr. Für Feuerbach .
Von Julius Dbr. in Loh bei Schwelm 1 Thlr. Quittung.
L. Frankel 5 Uhr( viele haben 3/4 bis 1 Stunde Wegs in die Fabrik) 12 Minu. Mitglied des Arbeiterbildungsvereins, deutsche Sektion der Internaten zu spät, so bezahlt er 12 Kr., fommt er erst nach 7 Uhr, so be= zahlt er 30 Kreuzer Strafe; ebenso hart nnd übermäßig sind die Strafen für etwaige Fehler an der Arbeit, welche, namenttich bei schlechtem Garn, oft von den geschicktesten Arbeitern nicht vermieden werden können. Das Entstehen und der Verlauf des Strikes besteht nun in Folgendem: Früher arbeitete ein Theil des Personals auch die Nacht hindurch; vor Kurzem hörte das auf, und das überflüssige Personal wurde entlassen, die männlichen Arbeiter erhielten das in die Pensionskasse einbezahlte Geld zurück, die weiblichen dagegen nicht; dieß, im Verein Es sind uns zur Unterstügung zugegangen: 35 Thlr. durch Herrn mit dem Dunkel, das über der Kasse schwebte, veranlaßte Montag Morgen etwa 40 Mann, auf dem Comptoir die Auflösung der Lübeck ( Demokratische 3tg.) 1 Thlr. Verein der Arbeiter HohensteinKasse zu beantragen; trop der größten Ordnung, die sie bewiesen, Ernstthal . 8 Thlr. Leipzig , Arbeiterverein durch Bebel. 1 Thlr. Hamwurden die Arbeiter von Herrn Staub in paschamäßiger Weise ab- barg, ungenannt. 2 Thlr. Berlin , Dr. Jakobi. 1 Thlr. aus Ronnegewiesen. Wem's nicht gefällt der mache, daß er hinauskommt! Keiburg, Arbeiterbildungsverein d. Hrn. Fuchs. 6 Thlr. aus Jena , mit nen Kreuzer bekommt Ihr!" Als auf dieses hin die Arbeiter den dem freundlichen Gruß ,, Gut Heil!" 3 Thlr. vom Arbeiterverein aus Fabrikhof verließen, eilte ihnen der Obermeister Stauß nach und Reichenbach d. G. A. Seidel. 4 Thlr. Volksverein zu Frohburg d. sagte, sie sollten an ihre Arbeit gehen, Herr Staub wolle sich die Sache Otto Häußler. 8 Thlr. 15 Sgr. bei einer Abendunterhaltung ge bis morgen überlegen; sie möchten in der Fabrit einen Bettel herum sammelt, erhalten d. Hrn. Trag und Lange. 9 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf. gehen lassen, damit Die, welche die Auflösung wollen, ihn unterschrei- durch die Redaktion des„ Grimmitschauer Bürger- und Bauernfreund". ben und dann auf das Comptoir schicken. Als dieß Dienstag Morgen 1 Thlr. Frau Kubasch aus Bauzen. 16 Gulden aus Reichenberg in geschah und etwa 30 Mann unterschrieben hatten, kam Fabridirektor Böhmen d. H. V. Schiller. 5 Gulden durch Herrn Anton Hofmann Bichel hinzu, nahm er einer Arbeiterin das Circular aus der Hand, aus Prazau, beides durch Sammlung bei einem Arbeiterballe. 5 Fl. find mir durch Herrn Hofmann als Unterstügung der zerriß es und warf es auf den Boden. Das war natürlich Del in's euer. Waffenweise verließen die Arbeiter die Säle, stellten Knegauer Arbeiter übergeben worden. Mit bestem Danfe und der Bitte an die Parteiblätter um gef. sich in Fabritshof auf und verlangten die Gewährung ihrer ForFrau B. Dittrich. berung. Eine Deputation von 3 Mann verkehrte mit Herrn Staub Notiznahme von der Quittung ( auf dessen eigene Aufforderung hin). richtete aber nichts aus; schon nach den ersten Worten gerieth derselbe in maßlosen Zorn, geberdete sich wie ein Wüthender und agirte dermaßen mit Armen und Fäusten, daß er sich die Kleider zersprengte. Ich bin der Herr, ich bin Euer Vater, ich muß Euch erhalten, nichts bekommt Ihr, wem's nicht recht ist, der kann gehen". Ueber 200 Personen verließen die Fabrik und wollten außerhalb derselben den Ort einer Versammlung bestimmen; da kam der Anwalt der Fabrit, Herr Buchhalter Merse , um mit heiseren Worten zu verfünden, daß, wenn die Arbeiter nicht augenblicklich Grund und Boden der Staub'schen Fabrik verlassen, man sie sofort festnehmen lassen werde. Nach gewohnter Bourgeoisweise wurde auch sofort um Gendarmerie telegraphirt.
Briefkasten
der Redaktion. Cöln . Die Photographie Blanqui's werden wir wohl in Kurzem erhalten und dann vervielfältigen lassen. J. Lippmann in Mainz . S. vorigen Briefkasten. Ein Brief an Sie ward als unbestellbar retournirt.
R. in Berlin : Engelhardt, Schuhmacherstr. in Meerane : H. Albert, gr. Webergasse 4, Glauchau.
der Expedition: Hock, Regensburg f. Schrft. 4 Thlr.- Frz. St. in Berlin 1 Thlr. 3 Sgr. f. Schrit. erh. R. W. in Prag : Butte um Mittheilung einer Adresse, an welche ein Brief zur Beantwortung der Fragen gesandt werden kann. H. Wilhelm in Hohenstein- Ernst thal : die 7 Thlr. sind nicht an mich ausbezahlt worden, wegen der Annonce muß ich erst recherchiren.
Nachmittags hielten die Arbeiter eine Versammlung in Kuchen ab, welche der dortige Schultheiß in Begleitung eines Gensdarmen, Um eine Uebersicht dieser Forderung zu bekommen, sei bemerkt, mit der Drohung verhindern wollte, daß er die Arbeiter, daß ein Arbeiter erster Klasse zu einem Stück, das mit 34 Kreuzer welche nicht sofort an die Arbeit gehen, verhaften lassen bezahlt wird, 1 Tag braucht; da er aber, allerdings nur mit größter werde. Auf das Versammlungsrecht hingewiesen, entschloß er jich Sektion I der Internationalen Arbeiter- Assoziation( Allgemeiner Anstrengung, auf 3 Stühlen zugleich arbeiten tann, so bringt er in eines Bessern, und wurden nun obige 6 Punkte berathen, beschlossen genannter Zeit 3 Stück fertig, was bei resp. 13 resp. 14 stündiger und von 140 Personen unterzeichnet. Da das beauftragte Komitee Deutscher Arbeiter: Verein) zu Newyork versammelt sich jeden Sonntag Arbeitszeit einem Taglohn von fl. 1. 21% Str. entspricht; durch Ge- an dem mit Gensdarmen beseßten Portierhaus der Fabrik zurück- Abend 8 Uhr im 10 Ward Hotel, coi( Ecke) Broome u. Forsygth Str. Für Breslau . währung der Aufbesserung fäme der Tagesverdienst auf 1 fl. 26 kr. gewiesen wurde, sandte man den Polizeidiener mit der Abschrift Sozial- demokratische Arbeiterpartei. ( in Prozenten ausgebrüdt etwa 6%). Das sind aber nur die besten der Beschlüsse in die Fabrik. Andern Tags erkundigten sich die Arbeiter Sonntag, den 3. März Abends 6 Uhr gesellige ZusammenArbeiter; unter 220 in Kuchen beschäftigten Webern arbeiten nur etwa 20 mit 3 Stühlen. Geringere Arbeiter brauchen zu einem Stück bis funft mit Damen in Griehl's Restauration Brettestraße 4 und 5, zu zwei Tag, was bei 2 Stühlen einen Verdienst( einschließlich einer Da diesmal für ein günstiges Lofal sowie für gute Bewirthung Sorge Aufbefferung) von- 36-48 Kreuzer pro Tag bedingt. Ist jedoch schlechgetragen ist, so sieht einer recht zahlreichen Betheiligung entgegen 5. Dehme. tes Garu zu verarbeiten, so verdient der beste Arbeiter oft feine 7 bis 8 Gulden in 14 Tagen.
III. Beibehaltung der Prämien.
Wer z. B. auf 2 Stühlen in 14 Tagen 7, Gulden verdient, erhält 30 Kr. Prämie, und diese steigert sich bis zu 3fl. 30 Kr. für Den, der 12 Gulden verdient, so daß, wenn dieser seltene Fall eintritt, ein 14 tägiger Verdienst von 15 fl. 30 Kr. erreicht wird. Wird jedoch in einem Stück ein Fehler entdeckt,( und jeder Weber weiß, wie leicht es ist, einen solchen zu finden, wenn man ihn überhaupt finden will,) so wird der Arbeiter erstens hiefür gestraft, zweitens aber bei der Berechnung der Prämie das fehlerhafte Stück nicht mitgerechnet.
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IV. Verwaltung der Krankenkaffe durch die Arbeiter. Troßdem die Krankenkasse aus den wöchentlichen Beitragen der Arbeiter, männlichen wie weiblichen, von jedem verdienten Gulden einen Kreuzer- besteht, haben dieselben bei der ganzen Verwaltung nichts mitzureden, denn S. 2 der Krankenkassenstatuten besagt: ,, Die. Fabrikbesizer führen die Vorstandschaft die Verwaltung der Kasse, zu der ein Ausschuß, bestehend aus zwei Aufsehern und zwei gut beleu mundeten Arbeitern beigezogen wird." Aufseher und Arbeiter weiden aber nicht etwa von dem Arbeitspersonal gewählt, sondern von den Fabrikbesitzern ernannt, womit alles gejagt ist. V. Auflösung der Pensionstaffe und Herausbezahlung der abgezogenen Gelder an die Arbeiter.
auf dem Schultheißen - Amt nach der Antwort, es war jedoch feine da; dafür erhielten sie, wahrscheinlich aus Versehen, von dem Stellvertreter des abwesenden Schultheißen ein Schriftstück, angeblich vom Oberamt Geißlingen eingesandt, welches in seiner Einleitung auf§ 153 der Deutschen Gewerbeordnung hinweist und wörtlich also schließt: " Bu bemerken ist noch:
Daß die unterzeichnete Stelle vom Kgl. Oberamt beauftragt ist, Jeden, der sich eine Verfehlung gegen die geseßlichen Bestimmungen zu Schulden kommen lasse, sofort an das köngl. Oberamt einzuliefern. Den 14. Febr. 1872. Schultheisenamt Ströylen."
Die Handschrift dieses Erlasses hat, bis auf die Unterschrift des Schultheißen , die größte Aehnlichkeit mit der eines Buchhalters in der Fabrit, und das Blatt trägt auf der Rückseite in Blaudruck den Firmastempel der Fabrik„ Staub und Comp. in Kuchen an der Fils, Würt temberg ."
Daß dieses Schriftstück seine ,, Oberamiskanzlei" im Komptoir von Staub und Comp. hatte, wird Jedermann so klar sein, wie der Zweck, zu welchem es dienen sollte.
Für Köln . Partei Deffentliche Versammlung der sozial- demokratischen ArbeiterSonntag, den 3. März morgens halb 11 Uhr im Lokale des Tagesordnung: BeBierbrauers Wisdorf, Thieboldsgasse 102. sprechung über Arbeiterstatistik. Alle Parteigenossen sowie alle Abonnenten des„ Volksstaai" sind zu dieser Versammlung dringend Im Auftrage: G. Heinrichs. eingeladen. Für Augsburg . Literarischer Verein. Sonntag, den 3. März Nachmittags Zahlreichem Besuch sieht 3 Uhr Versammlung im Geisterhaus, entgegen C. Knöller, Vorsitzender. Eine Antwort, wie gesagt, hielten die Herren Staub und Comp. Für Hannover . wußten sie im Gefühle ihrer Allmacht für vollständig überflüssig, Sozial- demokratischer Arbeiterverein. doch, daß diese Leute, vermöge anderweitigen Arbeitsmangels, sowie Sonnabend, den 2. März findet im Lokale des Herrn Bartling, der ganzen Einrichtung ihres Etablissements, so an die Scholle gebunden sind, daß sie nicht im Stande find, ihre Forderungen durchzu- Knochenhauerstraße 59, Abends punkt 8 Uhr Versammlung statt. seven; als Pressionsmittel wurden die Angehörigen der strifenden Tagesordnung: 1) Sozialpolitischer Wochenbericht, Referent Lohmeier. Weber, Geschwister, Kinder oder Eltern, obwohl sich dieselben an dem 2) Vortrag über: Das Christenthum und der Sozialismus, Referent Strike nicht betheiligten und trozdem die ,, Muster statuten" sechs Reichelt. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen der Mitglieder ist Ehrensache. Freunde sind willkommen. Der Vorsitzende. wöchentliche Kündigung vorschreiben, sofort eutlaffen. Auf dieses Für Ronneburg . Diese Caffe war der eigentliche Stein des Anstoßes. Ende des hin ging der Strike in der ersten Woche schon in die Brüche, gegen Sozial- demokratischer Volksverein. Jahres 1867 gegründet, wußten bie Arbeiter weder etwas von Statuten 20-25 Arbeiter aber sind auf gebässigste Weise gemaßregelt, es wurde Sonntag, den 3. März Abends punkt 7 Uhr Hauptversamm noch Rechenschaftsberichten; als das Murren hierüber zu Ohren der denselben der rückständige Lohn zurückbehalten, solchen, die in ArFabritbesizer tam, entschloß man sich endlich im Dezember vorigen beiterhäusern wohnten, ihr Mobiliar bereits auf die Straße ge- lung im Vereinslokal( Schießhaus). Tagesordnung: 1) Besprechung. Der Vorstand. Jahres zur Herausgabe von Statuten. Rechnungsabschluß, obwohl stellt, ja es wurde sogar Arbeitern, welche eigene Hauser befizen über das Vergnügungsfest. 2) Umfrage. in den Statuten auf jeden 31. Dezember festgesetzt, fand man auch und einen der Strikenden in Wohnung hätten, mit Entlassung ge= diesmal nicht für nöthig zu veröffentlichen. Den größten Theil des droht, wenn sie denselben nicht sofort zum Hause hinausCassabestandes legten auch hier wieder die Arbeiter ein, wie bei der schaffen. Gewerkschaft der Holzarbeiter Krankenkasse von jedem Gulden Verdienst einen Kreuzer, somit ist Für Herrn Staub und Comp. ist dies ein Pyrrhussieg, aber für und deren Sektionen, der Glaser, Böttcher und Stellmacher Kenntniß des Kassenbestandes, ganz abgesehen von der gleichen Ver- die goldprämiirte ,, Musterfabrik" eine Niederlage, von der sie sich nicht in den Räumen der Centralhalle, Sonnabend, den 2. März. waltung wie bei der Krankenkasse, gewiß gerechtester Weise von den so leicht erholen wird. Arbeitern zu fordern gewesen, aber wie gesagt: nach Verfluß von 4 Der Bourgeoispresse aber, welche Angesichts dieser Schilderungen Anfang 7 Uhr. Programm: Conzert, Festre de von Herrn Bebel. Jahren erhielten die Arbeiter noch nicht das Geringste, was einem dennoch den Wuth haben sollte, auch fernerhin die Herrlichkeit dieser Ball. Entree für Herren 2 Ngr., für Damen 1 Ngr. Tanzabzeichen Einblick in die Kassenverhältnisse gleichgesehen hätte. Nach den nun- Anstalt und die in derselben herrschende Harmonie zwischen Arbeit Alle Gesinnungsgenossen, Freunde der Gewerkschaft und die Mitmehrigen Statuten, welche den Arbeitern zur Gutheißung nicht einmal geber und Arbeitnehmer" der Welt vorzuspiegeln, namentlich auch vorgelegt wurden, sollen die Zinsen der Kasse verwendet werden: unſeren schwäbischen Zeitungen, welche stets mit vollen Backen, unsre glieder anderer Gewerkschaften werden zur Theilnahme hiermit freundlichst eingeladen. a) zur Unterstüßung für Wittwen und Waisen, deren Gatte oder glücklichen Arbeiterverhältnisse" in die Welt hinausposaunen, rufen Den Mitgliedern zur Kenntnißnuhme, daß der Bevollmächtigte Vater ais Angestellter der Fabrik verunglückt oder gestorben ist und wir zu: ,, Geht hin und überzeugt Euch von den so sehr gepriesenen D. Stelzer nur in den Mittagsstunden von 12-1 Uhr expediren denen in der Fabrik nicht genügender Verdienst zu ihrem Fortkommen Zuständen Eures Paradieses selbst, aber seht sie nicht durch Eure gegewährt werden kann; dieselben erhalten des lognes ihrer Wänner farbte Bourgeoisbrille an, indem Ihr Euch vom Fabrikinspektor herum- kann, und zwar in der Pianofortefabrik von Feurich , Weststraße. oder Bäter, wenn solche mindestens 5 Jahre bis zur Zeit ihres Todes führen laßt. Seht, wie in dieser ,, Muster fabrit", trop des§ 128 der deutschen Gewerbeordnung, selbst die von Euch bekämpfte Kinder
in der Fabrik gearbeitet haben.
7% Ngr.
Herr Vogt"
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b) zur Unterstüßung an Arbeiter, welche in der Fabrit verun- arbeit eingeführt ist, seht Euch diese Geschöpfe an, welche vom von Karl Marr( 12 Bogen start, groß Ottav); die einzigen noch glückt und arbeitsunfähig geworden sind. Bei diesen ist eine Stala 8 Lebensjahre, jeden Tag von Morgens fünf bis Abends 28 vorhanden sieben Exemplare sind durch die unterfertigte Erpe= angenommen, welche von fünf zu fünf Jahren um 10 steigt, so daß auch 8 Uhr, ausgenommen 3 Stunden Schulzeit, für welche diese dition zu beziehen. bei einer fünf bis zehnjährigen Anstellung 10 des durchschnittlichen armen Teufel der Fabrik alle 14 Tagen noch 20-24 Kreuzer SchulDer Erlös ist für die Kasse des Voltsstaa t" bestimmt, und ist Jahreslohns als Pension bezahlt wird. Bei einem mittleren Arbeiter geld entrichten müssen, sich abrackern müssen und in der Fabrik dahin- der Preis per Expl. auf 3 Thir. festgestellt. würde die Pension durchschnittlich pro Jahr 60 Gulden betragen. fiechen, und dann fommt und straft uns Lügen, oder verhimmelt Guer Die Expedition des Volksstaat.( 1) c) zur Unterstüßung an solche Arbeiter, welche 35 bis 45 Jahre Paradies wieder, ohne daß Euch die Schamröthe ins Gesicht steigt!". Durch die Expedition des Volksstaat ist zu beziehen: ,, La Revanche" de la France et de la Commune, par un re( 2) présentant du peuple de Paris . Breis 1½ Ngr.
,.La Dernière Révolution" Réponse a l'Assemblée Souveraine de Versailles, par le citoyen C. F. Gambon, Ex- représentant du Peuple, Membre de la Commune de Paris et du Comité de Salut public. Preis 5 Ngr. Bekanntmachung.
in der Fabrik gearbeitet haben. Erstere erhalten bei voller Gesundheit die Hälfte, nicht etwa ihres durchschnittlichen Jahreslohnes, nein nur die Hälfte Wolfenbüttel , den 29. Feb. In zwei stattgehabten Versammdes Jahresverdienstes der letzten 10 Jahre; nach 45 jähriger Dienstzeit füngen der Schneider- Gesellen zu Wolfenbüttel wurde die Lohnerhält derselbe seinen ganzen Lohn, aber auch nur den Durchschnitt seines frage besprochen und das heutige Lohnsystem als ungerecht erkannt; im Abnehmen begriffenen Verdienstes der lezten 20 Jahre. Zieht man und beschlossen, eine Lohnerhöhung von 25 Prozent anzustreben. Die diesen Stipulationen gegenüber das Durchschnittsalter der Arbeiter von gewiß bescheidene Forderung wird jeder Mensch billigen, der da weiß, 31 Jahren, sowie eine Pension von jährlich 60. Gulden in Betracht, wie der hiesige Geschäftslohn im Verhältniß zu andern Städten ist; so ist es den Arbeitern wahrhaftig nicht übel zu nehmen, wenn sie die Frage, ob es nicht geeigneter wäre, den Normalarbeitstag die Auflösung der ohne ihr Zuthun gegründeten Kasse verlangen und von 10 Stunden einzuführen, wurde, da wir noch nicht organisirt sind, Den Lesern des ,, Boltsstaat" in Neudnitz. Neuschönefeld, Voltauf das Schüßen vor Mangel in ihren alten Tagen durch die Hand auf eine spätere Beit verschoben. Hoffentlich werden wir unseren Brü- marsdorf, Sellerhausen. Crottendorf , Anger wird bekannt ge der Herren Staub u. Comp. verzichten wollen. bern bald wieder die Hand reichen und uns der allgemeinen Bewegung geben, daß vom 1. Februar an bei Herrn Schneider L. Pressel in anschließen, wie es früher gewesen ist. Darum Kollegen und Brüder Volkmarsdorf , Ewaldstr. 74/2 eine unterstüßt uns jetzt schon, indem Ihr den Zuzug, so viel es möglich ist, von Wolfenbüttel fernhaltet.
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Am 2. März ist die den Arbeitgebern gestellte Frist abgelaufen, und wir werden über den weitern Verlauf unserer gerechten Sache im Boltsstaat" und ,, Braunschweiger Volksfreund" erichten.
Filialerpedition
errichtet ist. Abonnements werden dort entgengenommen, auch sind bortselbst einzelne Nummern zu haben.
Noch sei hier die Erwähnung zweier Fälle nicht zu vergessen, welche die Arbeiter in ihrem Verlangen bestärtten; dieselben wurden bem Comptoirpersonal( Direktor, Buchhalter 2c.) der Fabrikbefizer ohne Widerspruch entgegen gehalten. Der eine betrifft einen Arbeiter, der in der Fabrif verunglückte und starb; statt der Unterstüßung erhielt seine Wittwe die Antwort, sie sei einer Unterstüßung nicht bedürftig. Der Leipzig , 30. Jan. 1872. Die Erpedition des Volksstaat". ( 3) zweite Fall betraf einen Schlichter aus Kuchen. Derselbe starb, nachbem er etwa zehn Jahre in der Fabrit gearbeitet und vom ersten Tage bes Bestehens der Pensionskasse seinen Beitrag wie jeder Andere be= Leipzig . Am 20. b. M. war vom Preßbengelklub eine Ver- Leipzig: Verantw. Redakteur A. Hepner( Redaktion u. Expedition zahlt hatte. Er hinterließ eine halberblindete Wittwe. Was that sammlung der Buchbinder- Gehülfen einberufen; dieselbe war Hohestr. 4.) Drud u. Verlag von F. Thiele.
Mit sosial- demokratischem Brudergruß. Im Auftrag: Fr. Holzhäußer.
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