der Freigebung der Coalition auch für die Arbeiter, konnten| Beamten mit ihren Gehältern nicht ausreichen, diese haben stets Reichstage das eben von ihm Gesagte in derselben Weise vertheidigen diese selbst daran denken, durch vereinte Kraft dem Fortschreiten der Arbeiten zu viel und des Geldes zu wenig, dafür ist es wollte? Der gute Mann satte jedenfalls vergessen, daß im Reichs­des Uebels zu steuern. In England hat die Arbeiterbewegung aber ein Beamten- und Militärstaat und groß und mächtig genoffe Bollinger sprach über das Programm der social- demokratischen tage Rebefreiheit" herrscht. Schob gab genügende Antwort. Partei­fast ein halbes Jahrhundert hinter sich, und allgemein wird es wie teiner, feiner in Europa  !" Arbeiter- Partei. Parteigenoffe Roth schloß sich dem Vortrage Zollingers an anerkannt, die amtlichen Untersuchungen legen es flar zu Tag, und referirte über Abschaffung der Todesstrafe, indirecte Steuern u. s. w. wie Großes durch die Arbeiter selbst in dieser Zeit geleistet ist. Zollinger nahm hierauf das Wort zu einem Referat über die Arbeiter­Es wird oft beliebt, den Nachtheil, welchen erfolglose Strikes Christlich   und Türkisch. Auf der Insel Mar- bewegung in Spanien  . Die Vorträge der Redner machten einen recht mit sich führten, in ein besonders grelles Licht zu stellen; der mara( in der Türkei  ) findet nach einem Telegramm aus Kon- guten Eindruck, wie überhaupt die Versammlung in schönster Ordnung und Ruhe verlief. Das meiste Verdienst an dem Zustandekommen Strike mag Einzelnen Unheil bringen, aber noch fann Niemand ftantinopel eine scheußliche Juden has statt, veranstaltet der Versammlung gebührt Herrn Lauer aus Niederwalgern  , der durch behaupten, daß die Lage der Arbeiter durch erfolglose Strifes und ausgeführt von Christen. Die Opfer der frommen" seine umsichtige und rege Agitation viel zum Gelingen derselben beige­fich verschlimmert habe. Aber eine Bedeutung hatte der Strike Wuth flüchten, soweit es ihnen möglich ist, zu den Türken, tragen hat, wofür ihm hiermit der beste Dank ausgesprochen wird; ebenso selbst dann, wenn er ohne Erfolg blieb. Die Arbeitgeber die durch ihre Religion wenigstens nicht zu Bestien gegen den sagen wir auch den Rebnern unsern Dant. lernten die schwere Waffe, welche die Arbeiter gegen sie in der Andersglaubenden gemacht sind. Hand hatten, kennen, und die Furcht vor Strikes hat eben die meisten Strifes in England durch gemeinschaftliches, friedliches Uebereinkommen verhindert.

-

Die Amsterdamer Toekomst" hat leider trotz der schweren materiellen Opfer, welche der bewährte Parteigenosse Die Nachtheile, welche Strikes auf die fittliche und wirth- Dr. F. Günst*) seit Jahren für dieselbe gebracht hat, schaftliche Lage des Arbeiters haben, werden zum mindesten mit dem 1. Mai eingehen müssen; Dr. Günft hat aber, wie - wir reden hier im Allgemeinen aufgewogen durch den er uns schreibt, die Aussicht, das Blatt in anderer Form wieder Vortheil eines festen Anschlusses der Arbeiter an einander; die aufleben zu lassen. Arbeiter werden durch die Vereinigung sittlich gehoben, sie be­ginnen flarer über ihre Lage zu denken, und so haben wir in Deutschland   selbst den Fall, daß mehrere Produktivgenossen­schaften( Forst, Ober- Oderwitz) die Folge vorangegangener Strifes waren.

Mit social- demokratischem Gruß H. Wosniat. Gotha.( Allgemeiner Bericht.) Die sozial- demokratische Bewegung nimmt hier wieder einen regelmäßig aufstrebenden Verlauf. Eine starte Betheiligung wird der Gewerkschafts- Kongreß in Erfurt  haben, die hiesigen Tischler haben schon unsern Vertrauensmann Augustin zum Delegixten gewählt. Die hiesigen Nationalliberalen spielen die väterliche Rolle für die Arbeiter wie immer, und diese sind, durch die ganz erbärmlichen Lohnverhältnisse dahin gebracht, so un­dankbar und sehen dies nicht ein. Der Vertrieb des Voltsstaat"( 59 Abonnenten bei der Filialerpedition) und sonstiger sozialistischer Schrif­ten steckt ihnen so im Kopf, daß sich sogar der Generalsuperintendent Petersen am ersten Pfingsttage von der Kanzel herab darüber be schwerte, daß jezt im Volf so viel gelesen" würde, was früher nicht der Fall gewesen, und daß ,, Arbeiterführer die Arbeiter verbetten", welche das hergestellte deutsche Reich wieder zu zersplittein juchten. Es gebe doch manche Fabrikanten, welche den Arbeitern aus gutem Herzen das gäben, was ihnen gehöre.( Wie weit die Arbeiter fommen, wenn fte abwarten, was ihnen ,, aus gutem Herzen" gegeben wird, beweisen die hiesige Muckergesellschaft durch ein Dienstmädchen an die Schul­die heutigen Löhne.) Um unsern Schriften entgegen zu wirfen, läßt jugend Traftätchen wie z. B. Die frohe Botschaft in Liedern" ver theilen; da steht z. B. der trostreiche Vers darin: Wenn Kummer dich quält, Wenn Alles Dir fehlt,

So flebe zu deinem Erbarmer!

Un die Würtembergischen Sozialdemokraten. In Erwägung, daß das soziale Elend in unseremt ,, Schwaben­ländle" immer größere Dimensionen annimmt, indem die Lebensmittel­preise eine Höhe erreicht haben, welche selbst die des Hungerjahres Auch jene Nachtheile, welche die verbesserte Lage der Ar- 1817 übertreffen; beiter für die Juduſtrie, für den Nationalreichthum mit sich statt vorwärts zu gehen, in einem Jahrzehnt um 30% gesunken in in Erwägung ferner, daß der Lohn in unseren Staatsgeschäften, bringt, fajlagen wir sehr gering an. Eine Induſtrie, welche und die Preise der Subsistenzmittel, sowie die Steuerzettel wohl um nur bestehen kann unter der Vorausfeßung, daß der Arbeiter 90% gestiegen sind, und daß es voraussichtlich noch schlimmer wird, zu feinem menschenwürdigen Dasein gelangen fönne, ist nicht da unsere Landes- und Reichsvertreter stets bereit sind, neue Steuer­des Bestehens werth. Uebrigens sind die Prophezeiungen geſetze zu votiren, dagegen unsere gerechten und zeitgemäßen Forde rungen mit ,, allgemeiner Heiterfeit" beantworten; über die Vernichtung der Industrie durch die erhöhten Lohn- in Erwägung endlich, daß der vierte Parteifongreß nahe bevor­forderungen in England seit 50 Jahren fortwährend gemacht, steht und es bie Bflicht der schwäbischen Parteigenossen ist, Vertreter lohn zur Fristung des Lebens für Frau und Kind nicht ausreicht, Gewiß, die gothaischen Arbeiter werden ,, beten", wenn der Hunger ohne daß sie bisher in Erfüllung gegangen wären. auf den Kampfplatz zu senden Wir sehen in den Strifes fein Mittel zur direkten Lösung in allernächster Zeit eine sozial- demokratische Landesversamm- schwelgen! auf Grund dessen haben die Eßlinger   Parteigenossen beschlossen, während ihre Ausbeuter von ihren Schweißtropfen im Ueberfluß der socialen Frage. Sie sind eine Reaktion gegen die Herab- lung in Eßlingen   abzuhalten. Man geht dabei von der Ansicht Eine von einer Voltsversammlung am 15. Januar beschlossene drückung der Arbeiter und können nur allenfalls dazu dienen, aus, daß Eßlingen   der Mittelpunit der sozialdemokratischen Gegend Denkschrift an die Staatsregierung wegen der Wohnungsnoth ist ohne dieselbe zu hemmen. Augenblicklich mag der erhöhte Lohn die in Würtemberg set. Es wird jedoch selbstverständlich Jedem über- Antwort geblieben, dagegen hat sich eine Baugesellschaft von 25 Natio­Lage einzelner Arbeiterklassen verbessern, die sociale Reform aber lassen, seine Ansichten brieflich mitzutheilen; das Resultat wird dann nalliberalen gegründet, welche Arbeiterwohnungen bauen will, es fellen im ,, Boltsstaat" befannt gemacht. aber wie gewöhnlich diese Wohnungen als Gnade gegeben werden; die kann durch diesen nicht vollzogen werden. Die social- demokra Es werden alle unsere Freunde und Parteigenossen, sowie sämmt- Petition um zuziehung von Arbeitern bei Berathung dieser Woh tische Arbeiterpartei hat dieses auch im vorigen Jahre in Leip- liche Arbeiterbildungsvereine und die verschiedenen Genossenschaften nungen hat man, wie gewöhnlich, unberücksichtigt gelassen. Nun, bie zig ausgesprochen, sie erstrebt eben die Erseßung der Lohnarbeit gebeten, sich umgehend mit dem Unterzeichneten in Berbindung zu geistig verkommene Bourgeoisie zeigt in der Abgelegenheit von der Stadt wie Einrichtung der Häuser und billiger Herstellung derselben, daß durch die Genossenschaftsarbeit. Aber die Durchführung einer leben, damit die Versammlung bald stattfinden kann. Mit brüderlichem Gruß und Handschlag sie eben nicht mehr fähig ist, die Volkssache zu vertreten. fürzern Arbeitszeit und die wenn auch nur augenblicklich ver- Eßlingen  , den 21. Mai 1872. befferte Lage des Arbeiters setzt diesen, indem sie ihn von dem furchtbarsten Drucke befreit, in die Lage, sich über diese Zwecke tlar zu werden, sich weitergehende Ziele zu stecken. Der Kampf selbst hat ihm seine Schwächen gelehrt; er denkt an Organi­fation, er sieht, daß diese durch erhöhte Bildung bedingt ist, er stellt diese mit als sociale Forderung auf, und, indem er erkennt, wie der allgemeine Wohlstand auch mit abhängig ist von der Politit, verlangt er, daß diese im Geiste des Friedens und der Verbrüderung der Völker geleitet wird.

Nur die Arbeiter selbst sind im Stande, ihre Lage dau­ernd zu verbessern; den gebildeten Ständen liegt besonders die Pflicht ob, durch Gerechtigkeit und Humanität die Feindseligkeit, welche jeder Kampf mit sich führt und der Kampf ist ein mal nicht zu vermeiden zu mildern.

der Vertrauensmann A. Knouret, Strohgasse 20.

Agitationsbericht.

Sonnabend, den 10. Mai fand in Forst i. L. eine Volksver 115 Tuchmacher beschlossen, mir ein Mandat für den Webertag zu sammlung statt, in welcher ich über den Berliner   Webertag sprach. übertragen, um mich später Bericht abstatten zu lassen. Den zweiten Punkt der Tagesordnung bildete der Leipziger   Hochverrathsprozeß. Es mochten 300 Personen anwesend gewesen sein.

Ein anderes, nationalliberales Komité bettelt in der Stadt herum um Beiträge zur Erbauung eines sehr nothwendigen Kranken­hauses. Für ein Militärfrankenhaus bettelten sie nicht, sondern verwilligen aus dem Steuersäckel des Arbeiters mit vollen Händen. Ebenso verwilligen sie für Wasserleitung, Museum u. s. w. aus Kommune- und Staatskassen, weil sie für ihren Nußen hergerichtet werden. Wenn aber ein Krankenhaus für Handwerksgesellen, Fabrik­soll, da muß gebettelt werden, damit man ja dem Arbeiter ein Almosen arbeiter, Dienstboten( von diesen wird es meist benutt) erbaut werden reicht, um zu beweisen, wie gültig jene Herren sind.

Paufa. Auch wir haben hier viele Nergeleien von der Gerichts­amts Behörde und Polizei zu bestehen, und werden mit Argus- Augen Arbeitern besuchte Volksversammlung statt. Ich hielt Vortrag wir oft zu gleicher Zeit in unsern Versammlungen. Ich will für das Montag, den 13. Mai fand in Finsterwalde   eine von 800 bewacht. Amtmann  , Aftuare und die ganze betroßte Mannschaft, haben über die Arbeiterfrage. Es eristirt hier ein selbstständiger Stuhl zuerst Gesagte nur eine Thatsache anführen, weil der hiesige Amtswacht­arbeiterverein mit 900 Mitgliedern, welcher sich von dem meister den ,, Boltsstaat", der schon einen Bericht darüber brachte, der Verband der Ortsvereine losgeriffen hat und ausgezeichnete Berläumdung gegen das hiesige Gerichtsamt beschuldigte. Wir gründeten Fortschritte macht. Wenn die sozial- demokratische Arbeiterpartei in nämlich im Oktober vorigen Jahres eine Strumpfwirker- Genossen. moralischer, sowie in petuniärer Beziehung Unterstüßung leistet, wird schaft, doch auch um einige Geldmittel bei einem etwaigen Strife sich hier auch eine Mitgliedschaft der Partei bilden. Die Anhänger zur Disposition zu haben; was wir uns gesagt, daß uns vom Gericht Max Hirsch's   machten nur außerhalb des Saals Opposition; 150 Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden würden, traf ein, als wir -200 Frauen waren in der Versammlung mit anwesend und sind die Statuten einreichten. noch der allgemeine Wunsch ausgesprochen, Bebel hier zu hören. auch sehr viele Frauen Mitglieder des Vereins. Am Schluß wurde

F. Simon.

Drei Thaler für ein Armenattest.

§. 2 der Statuten lautete:

" Der Zwed der Genossenschaft ist ein festes Zusammenhalten zur Hebung der materiellen Lage der Arbeiter, wenn nöthig durch organi­firte Arbeitseinstellungen, und die Wahrung der Rechte und Interessen aller betheiligten Genossenschafter."

Wir tönnen uns hiebei nicht enthalten, das Verfahren des Publikums, insbesondere auch der, liberalen" Stimmführer, einer Besprechung zu unterwerfen. Mochten die ,, Liberalen  " auch früher von dem guten Glauben durchdrungen gewesen sein, daß auf der von ihnen eingeschlagenen Bahn die sociale Frage zur Lösung gelangen tönne, so hat doch die letzte Zeit hinreichend an ihren Theorieen gerüttelt und dieselben als morsch und hin­fällig erscheinen lassen. Die Wissenschaft in fast allen Die Ausstellung hiergegen vom Gerichtsamt lautet: ihren Vertretern an den Universitäten neigt mehr " Zum Schluß ist noch zu bemerken, daß die Genossenschaft, welche Neundorf, b. Staßfurt  . In der Gemeinde zu Neundorf ist als ausgesprochenen Zwed die Herbeiführung höherer Lohnsätze im oder weniger zum Socialismus, und ihre Stimme bei der Separation Acker zu einer Gemeinde Lehm- und Kiesgrube Wege der organisirten Arbeitseinstellung verfolgt, mit dieser ihrer Ten­verdiente wohl Beachtung. Statt dessen suchen die Li- der Neundorfer Feldflur belegenen Ader zu dieser Grube ein gleicher gleiche§. 1 der Ausführungsordnung des lettern) und damit der Ge liegen geblieben, und bei Abschließung des Recesses ist von dem in benz das öffentliche Interesse berührt, dem Vereinsgefeße( man ver beralen" mit allen, oft auch den perfidesten Mitteln, die Be Theil von jedem Morgen abgezogen, so daß jedes Gemeindemitglied nehmigung des Königlichen Ministerit des Innern unterstellt erscheint. wegung unter den Arbeitern, soweit sie sich nicht von den Li- das Recht hat, daraus seine Baumaterialien unentgeltlich zu beziehen. Nachrichtlich beralen fesseln und zur Ohnmacht verdammen lassen, zu ver: So geschah es, daß im Jahre 1864 die Regierung zu Dessau   einige dächtigen. Ein Umstand kommt ihnen dabei sehr zu Statten. ankaufte; im Jahre 1865 wurde der Anfang mit dem Bauen gemacht welchen der hiesige Amtswachtmeister nach Schluß einer am 20. April Wähner, Assessor." Morgen Land zu Baustellen für die Bergarbeiter zu Leopoldshall Dies zur Steuer der Wahrheit und zur Beseitigung des Verdachts, Unter den gegenwärtigen Verhältnissen befindet sich gerade der und bis 1871 dasselbe ununterbrochen fortgejezt, ohne daß die Gemeinde abgehaltenen Versammlung verbreitete, als habe ber ,, Boltsstaat", resp. selbstständige kleine Gewerbetrieb in der verhängnißvollsten Lage. Neundorf irgend welche Schwierigkeiten dagegen erhoben hätte; aber der Einsender das Gericht verläumdet; der Amtswachtmeister sagte, so Mit den letzten Kräften ringt er gegen die Absorption durch verunglückte Parteigenosse Friedrich Roh kohl mit noch Einigen, auch uns ist diese Ausstellung nicht begreiflich und theilen wir in dieser im Jahre 1871 baute der am ersten September desselben Jahres etwas könne ja das Gericht gar nicht sagen, das wäre nicht wahr. den Großbetrieb, und ist daher auch nur zu geneigt, die von von welchen der Drtsschulze Günther sechs Thaler für Entnahme Beziehung die Ansichten des Herrn Wachtmeisters, ba§. 1 der Aus­der andern Seite sich erhebende Bewegung der Arbeiter als von Materialien aus genannten Gruben abverlangte; er ging jedoch führungsverordnung des Vereinsgefeßes, worauf sich diese Ausstellung einen neuen Feind zu betrachten. Dieser Stimmung wird von bis auf drei Thaler herunter. Nun wandten sich die Leute an die zu gründen sucht, weiter nichts besagt als: was unter öffentlichen dem Liberalismus geschmeichelt; statt die noch selbstständigen klei- Regierung, von der sie den Bescheid erhielten, dieses Geld bis zur Angelegenheiten sowie Polizeibehörbe zu verstehen sei, und S. 152 ber nen Gewerbtreibenden zur Theilnahme an der socialen Bewe- Als sich jedoch herausstellte, daß dies Recht für Entnahme aus den gegenüber von Arbeitseinstellungen ansdrücklich aufhebt. Ich sage: definitiven Erledigung der Sache zu bezahlen, was sie auch thaten. Norddeutschen Gewerbeordnung Verbote, folglich auch Maaßregelung gung, als dem lebten Anker zur Rettung zu drängen, Gruben nicht auf der Person, sondern auf dem Grund und Boden, auch uns ist das Verfahren des Gerichts unbegreiflich, da wir jedoch bringt man sie in die Gegnerschaft und läßt sie fomit selbst zur welcher angekauft war, beruhe, ertheilte genannte Regierung der Kreis- geglaubt, daß die Worte des hiesigen Gerichtsamtmanns Herrn Ehrig, Beschleunigung ihres Unterganges mitwirken. Der niedrige Lohn Direktion zu Bernburg   den Befehl dem Ortsschulzen zu Neundorf zu welche derselbe bei einer uns ebenfalls unerklärlichen Versammlungs­ändert nichts an der Lage der kleinen Gewerbtreibenden, für ihn fehl aber dieser Ortsschulze nicht nachgekommen ist. Als nun Friedrich ber Justizpflege gar nichts, so haben wir uns bis jept begnügt. Warum wissen zu thun, daß er die drei Thaler zurückzuerstatten habe, welchem Be Auflösung aussprach, Wahres enthielten, nämlich: wir verständen von ist die einzige Möglichkeit der Rettung in der genossenschaft: Rohkohl verunglückt war und dessen Frau auf Grund des Haftpflicht  - wir der Ausführung des Herrn Amtmanns beistimmen müſſen, ist eins lichen Arbeit zu suchen. Gesezes Ansprüche zu erheben berechtigt zu sein glaubte, die Re- fach dies, weil so manches von den heutigen Behörden ausgeführt wird, gierung aber sich entschieden weigerte, Zahlung zu leisten, sah sich was wir mit unsern schlichten Rechtsbegriffen nicht faffen fönnen. Frau Rohtohl veranlaßt, sich einen Vormund zu bestellen, um die August Becher, Strumpfwirker. Warnung.

-

Man schreibt uns: ,, Die Abnahme der Bevölkerung" Anklage dann einreichen zu fönnen, und zu diesen Behuf hat sie sich im Regierungsbezirk Coeslin   hat also die ,, Aufmerksamkeit den Rechtsanwalt Rindfleisch aus Bernburg   zu ihrem Vertreter, der Behörden" auf sich gezogen, und wird die Frage zur Erwählt. Da die Anklage eingereicht wurde, die Frau aber kein Geld den Parteigenossen Bergmann Naumann zu ihrem Vormunde er­Es ist mehrfach vorgekommen, daß von Seiten des We bermeister& örterung" tommen, was gesetzgeberisches Vorgehen für die öst- besaß, und infolge dessen sich ein Armenattest aus der Gemeinde zu Wilhelm Fiedler, und des Webermeisters Straubing   aus lichen Provinzen thun kann! Recht so, wer die Ursachen ge- Neundorf ausstellen lassen wollte, wurde sie vom Drtsschulzen Günther Apolda in verschiebenen Zeitungen Sachſens Webergehilfen gesucht legt hat, der wundert sich über die Wirkungen! ,, Thut die Re- mit diesem Anliegen an ihren Geburtsort verwiesen, von wo sie es worden sind, wo denselben dauernde und gutlohnende Arbeit versprochen gierung nicht genug für Bildung? Schulen, Gymnasten erstehen Der Ortsschulze wollte indeß keins ausstellen, weil die Frau noch ein auch erhielt. Aber auch aus Neundorf mußte sie ein Armenattest haben. resp. zugesichert wird.. wie Pilze" Wir halten es für unsere Pflicht, unsere Berufsgenossen und Mit­aber leider kein Brod, die Erde kann nicht so Haus habe. Man machte ihm klar, daß das Haus mehr Schulden arbeiter dringend zu warnen, auf derartige Versprechungen zn hören, viel hergeben, als die Gelehrsamkeit der Politik verzehren möchte, habe, als es werth ſei. Schließlich erklärte er sich unter der Be- und ja bei obengenannten Meistern, welche sich selbst erst zweimal be­die Verwaltung ist theurer als das Verwaltete, der Handel macht bingung zur Ertheilung des Attestes bereit, daß Frau Rohkohl auf jene denken und dann einmal den Gehilfen, nicht in Arbeit zu treten. Einige reich, die Creditanstalten bereichern die Unterneh: er, Der Rechtsanwalt wird natürlich dagegen Beschwerde führen. ihrem Manne so unrechtmäßig abgenommenen 3 Thaler verzichte. dennoch herrscht recht eigentlich geheime bettelhafte Armuth in allen Ständen, die Solidität weicht immer mehr. Das räumt die Verwaltung selbst ein, wenn sie im gegebenen Fall sagt, anbe. Bergangenen Sonntag Nachmittag hielten die hiesigen Bartei: Marburg  , 7. Mai. Große Volksversammlung auf dem auf 8 Morgen des besten Bodens kann sich keine Familie er- genoffen eine Wassen- Versammlung in dem zwei Stunden von hier nähren, die sich als Tagelöhner nährt. Geseze machen, breite entfernten Orte Frohnhausen   ab. Dieselbe fand im Freien statt. Die Reden halten, Siege erringen, Bänder erwerben, wie schön ist Sahl der Anwesenden betrug nahe an 3000. Als auswärtige Nebner es, aber wo bleibt die Glückseligkeit? Was ist zu thun? aus Roth und Honig aus Frankfurt  . Parteigenoiſe Schob hielt einen waren anwesend die Parteigenossen Schob aus Mainz  , Zollinger, wandern? Nicht doch Sclavenmärkte einzurichten! Dahin Vortrag über den Reichstag und feine Bedeutung für das Bolt bringe deine Arbeitskraft und Dein und der Deinigen Gesammt- Am Schlusse desselben wurde er von einem anwesenden Beamten in existenz und sich' zu, wie viel Machthaber Dich kaufen wollen, höchst naiver Weise interpellirt, indem derselbe die Anfrage stellte, ob das ist die ultima ratio für's Volt. Redner, falls er als Reichstag  - Abgeordneter gewählt werden sollte, im

1

-

,, Der Staat ist überaus glücklich, er hat Millionäre außen und innen, seine Finanzen find die besten, leider können die der Name falsch geschrieben,

Es wäre sehr zu wünschen, daß gegen folche Herren, welche fich auf Kosten der Gesellen gute Tage machen, allerwärts in der Weise, vorgegangen wird, damit denselben die Möglichkeit genommen wäre, Arbeiter zu bekommen. Hermann Nezold, aus Glauchau  . Hermann Ackermann, aus Göß­Hermann Hesse, aus Glauchau  . Hermann Flehmig, aus Gauchau. niz. Gustav Stort aus Chemnitz  . Apolda  , d. 18. Mai.

Aufforderung.

werden ersucht, solche möglichst bald einzusenden. Wer noch Alle, welche Cirkulare zur Unterschrift in Händen haben werden ersucht, solche möglichst bald einzusenden. Wer noch mittelung an die Expedition des Volksstaats" einsenden. Unterschriften sammeln will, wolle jeine Adreſſe zur Ueber­

Das Comitee.

* In unserer neulichen Notiz, betreffend die Toekomst", ward Leipzig  : Berantw. Redakteur A. Muth; Redaktion u. Expedition Hohestr. 4; Drud u. Berlag v. F. Thiele.