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Norwegen  . In Christiania   haben gegen 120 Bäderge­ausgeschloffenen 3 Shilling( 1 Thaler) wöchentlich und bei regelt worden zu sein, Unterstützung. Herr Frohme arbeitete damals in; der trefflichen Organisation der Bauarbeitergewerkschaften und einer Waggonfabrik; eine Commission, die ernannt wurde, um Erfun- ellen fürzlich die Arbeit niedergelegt. Sie verlangten Kürzung der bigungen über diesen Vorfall einzuziehen, fehrte mit dem Resultate Arbeitszeit bis auf 78 Stunden wöchentlich. Die Forderung ward den brüderlichen Gesinnungen der übrigen Gewerkschaften Eng zurück, Herr Frohme sei nicht als Agitator entlassen, son- von der Mehrzahl der Meister alsbald bewilligt. Nachher erfolgte ein lands ist es mehr als wahrscheinlich, daß die Berechnung der bern   weil er nichts leisten fonnte, was einer Arbeit ähn Strike der Schneidergesellen; dieser soll noch nicht zum Abschluß ge­Meister, die Arbeiter würden bald ,, ausgehungert" werden, sich lich sah. Unser jeßiger Parteigenosse Lüchow   hatte Mitleid mit ihm, tommen sein, weil die Meister auf die Lohnerhöhung nicht eingehen irrig erweisen wird. Die Mitglieder der Gewerkschaften er- und er als Familienvater ristirte bei seinem Fabrikanten seine Stel- wollen, vielmehr im Verein mit den Kleiderhändlern ihre Läden bis lung, um Herrn Frohme Arbeit zu verschaffen. Der Fabrikant, der zum Wiedereintritt der Gesellen geschlossen haben. Kürzlich sollen halten bis auf Weiteres den vollen Betrag aus der sich nicht um das politische Glaubensbekenntniß seiner Arbeiter füm- nutt auch die Typographen und die Barbiere in der norwegischen Rasse: 27 Shillings= 9 Thaler die Woche! mert, sondern nur auf die Arbeit achtet, die ihm geliefert wird, sagte Hauptstadt in den Strife eingetreten sein. Defterreich. Wien  . Bei dem t. t. Hoffattler Müller haben Der Beschluß des Delegirtenmeetings in Bezug auf das nach langem Zureden Lüchows zu. Freudig eilte Lüchow   zu Herrn Schiedsgericht hat in Bourgeoiskreisen sehr verschnupft, ist aber Frohme, ihm sein Resultat mitzutheilen und ihn auffordernd, selbigen die sämmtlichen Täschner und Sattler   die Arbeit eingestellt. tam Sie verlangen 10- stündige Arbeitszeit und Lohnerhöhung. Tages noch die Arbeit aufzunehmen. Herr Frohme sagte zu durchaus forrett. In Prinzipienfragen kein Schiedsge- aber nicht. Anderen Tages von Lüchow   zur Rede gestellt, gab er Strike der Färber wird noch größere Dimensionen annehmen. In richt, dagegen Schiedsgericht in allen nebensächlichen Detail- zur Antwort: Er habe zum Arbeiten feine Luft.- Von einem an- einem Aufrufe warnen Jene ihre Collegen in Deutschland   vor Die Tapezierermeister gedenten durch Präventivmaßregeln fragen( wie ja das Londoner   Delegirtenmeeting auch beschlossen beren Parteigenossen, Raabe, borgte er sich verschiedene Sachen, die Zuzug. hat)- das ist das Richtige. Prinzipienfragen vor ein Schieds­gericht bringen zu wollen, wie May Hirsch will, heißt bekun­den, daß man nicht weiß, was Prinzipienfragen sind.

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Zur näheren Beleuchtung des preßbureaulichen Artikels des ,, Neuen" fiehe vorige Nummer des ,, Volksstaat" bezüglich der deutschen   Vereinsgefeße sei ergänzend bemerkt, daß das Vereins- und Versammlungsrecht in folgenden deutschen   Staa­ten nahezu ganz frei ist, sodaß z. B. teine behördliche Erlaub­niß nothwendig und feine polizeiliche Ueberwachung vorge schrieben ist: In sämmtlichen Thüringischen   Staaten mit Ausnahme der reußischen Lande, in Oldenburg  , Anhalt, Hessen  , Baden und Würtemberg. Die reaktionärsten Gesetz: bestehen in Breu­ßen, Sachsen  , Baiern, Braunschweig.

lich kennen lernen."

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er heute noch nicht bezahlt hat. Raabe, ber ihn öfters aufforderte, ben Strikes entgegenzuarbeiten. Die ,, Agitatoren" sollen gemaßregelt einen Verpflichtungen nachzukommen, da er Familienvater jei und werden, und die Polizei soll den Strifenden Hindernisse in den Weg sein Geld nothwendig brauche, gab er zur Antwort: Wenn ich das legen. Prag  . Die Maschinenbauer beschlossen, eine Lohner höhung, große Loos gewinne, werde ich Dich bezahlen." Herr Frohme crhielt nun vom Algemeinen deutschen Arbeiterverein" wöchentlich Verkürzung der Arbeitszeit und eine Milderung der Vorschriften 3 Thlr., nebenbei handelte er noch mit Cigarren. Seinen Lieferanten der Fabrikordnung zu fordern. schuldet er heute noch eine Summe von 50-75 Thlrn. Er führte Wien  . Der Boltswille" ersucht alle Arbeiterorgane um Auf­aber ein so Tüderliches Leben, daß ihm Seitens der hiesigen Mitnahme folgender Notiz: glieder die Unterstützung entzogen wurde, und wegen seines ausschwei- Jener ,, Student" Reinthal, welcher sich in Erfurt   und an fenden Lebenswandels feine Ausstoßzung beantragt wurde. Sein lieb- anderen Orten herumgetrieben und sozialdemokratische Ansprachen nur fter Aufenthalt waren die Tingel- Tangel"( Kneipen, in denen weib- zu dem Zwede gehalten, damit die auswärtigen Parteigenossen glauben liche Bedienung mit Sing- Sang ihr sauberes Handwerk treibt). Bon sollten, die Differenzen zwischen ihm und den Vertrauensmännern der Wiemer einmal darüber zur Rede gestellt, gab er ihm zur Antwort: österreichischen Arbeiterpartei seien rein persönlicher Natur, ist wegen Wenn du als Sozialdemokrat die Abschaffung der Prostitu- ungebührlichen Betragens und wegen Schädigung der Vereinsintereffen tion predigen willst, so fannst Du es nicht anders, als wenn aus dem Wiener   Arbeiterbildungsvereine ausgestoßen worden. du dich selbst hineinbegiebst; dann kannst Du fie erst gründ- Derfelbe hat in feinem Wiener   Gewerkverein Zutritt. Der Verein Brüderlichkeit" und der sogenannte Fachverein" der Weber sind nur Nun wurde Herrn Frohme hier die Hölle zu heiß und er siedelte ein Vereinigungspunkt der aus den Wiener   Arbeitervereinen ausge­nach Bremen   über, um dort als wohlbestallter Agitator" mit pro schlossenen Elemente. Reinthal ist der Mitarbeiter und Genosse eines Eine der drelligsten Reclamen, die wir je gefunden, liefert Tag 1 Thlr. fein lüderliches Leben fortseßen zu können. Lassen wir notorischen, im ft. t. österr. Breßbureau beschäftigten Polizei- Agen­der ,, Neue" in seiner Nummer vom 30. Juni. An der Spike darüber die Bremer   Parteigenossen selbst sprechen; sie werden es, haben ten, Namens Auer, jenes feigen Gesellen, der seit Jahren in der Neuen freien Volksstimme", dem ehemaligen Organe des Vereins derselben steht eine Aufforderung an die Mitglieder des ,, Allg. fie diesen Artikel gelesen, wohl thun. Doch beinahe hätten wir Herrn Frohme Unrecht gethan, da wir" Selbsthilfe", unsere Partei auf das Gemeinste beschimpft hat. Deutschen   Arbeiter- Vereins", für die Verbreitung des Blattes behaupteten, er habe gar nicht gearbeitet; das hat er doch; er hat Auer hat nun der ,, Brüderlichkeit" ein anderes Schwindelblättchen einige Zeit bei Dr. Schnell geschrieben, wenn auch nur wenige zur Verfügung gestellt und Reinthal als Mitarbeiter gewonnen. Auer, zu wirken, darin heißt es unter Anderem: Wir müssen jeden Augenblick auf schwere politische Ver- Stunden des Tages; das wollen wir nicht näher erörtern; nur das: der College Reinthals  , hat nachweislich bei Fabrikanten und Ban­zwei Mitglieder( Namen können festgestellt werden) der internatio- tiers Gelder erbettelt, unter dem Vorgeben, er werde die Sozialdemo folgungen gefaßt sein, und da ist unser Vereinsorgan nalen Metallarbeiterschaft arbeiteten in der Fabrit von Dreyer und tratie bekämpfen. Jetzt macht dieser ehemalige Selbsthilfler" mit die dauerhafteste Waffe, freilich nur dann, wenn das Rosenkranz  ; sie gingen aus der Arbeit; der oder die Fabrikanten Reinthal und Genoffen in rother Sozialdemokratie, weil man hofft, Abonnement groß genug ist, daß selbst Geldstrafen, in wollten den rückständigen Lohn nicht ausbezahlen, da die Beiden nicht unter dieser Firma die Geschäfte der Unterminirung unserer Partei Folge der gegen uns gerichteten Preßprozesse, die sich auf gekündigt hatten; sie verklagten die Fabrikanten. Herr Dr. Schnell, beffer betreiben zu können. Alle Parteigenossen werden vor dieser dem sie die Sache übergaben, führte den Prozeß zu Gunsten der Ar- Bande gewarnt. Hunderte von Thalern belaufen können, gedeckt werden, beiter burch, die Fabritanten mußten bezahlen. Herrn Frohme wurde ohne daß ein Deficit entsteht." von Dr. Schnell das Geld zur Besorgung übergeben; die Betreffenden waren aber bereits abgereist. Eines Tages fam ein Brief, in dem bie beiben Arbeiter anfragten, wie es mit ihrer Suche ſtehe, und stellte es sich heraus, daß Gerr Frohme jene Arbeiterpfennige durch gebracht hatte.

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Köstlich. Politische Verfolgungen" fennt der ,, Neue" bis jetzt nicht; dazu war er zu loyal; aber ,, wir müssen jedenfalls da­rauf gefaßt sein". Aber warum denn, lieber ,, Neuer", willst Du zur Abwechslung in Radicalismus machen?- ,, Preßprozesse" kennt der ,, Neue" auch nicht, aber sie ,, können" tommen, und ,, die Geldstrafen sich auf Hunderte von Thalern belaufen". Für den oberflächlichen Leser sieht der Satz aus, als seien die ,, poli­tischen Verfolgungen" und die ,, Breßprozesse" schon da und das soll auch damit bezweckt werden. Die Losung ist eben: Sand in die Augen.

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Die Hatfeldt'sche, Freie Beitung" hat am Sonntag ihr Ein gehen angezeigt, und zwar nicht aus Mangel an Lesern, obgleich auch dieser zugegeben wird, sondern aus Mangel an einem Re­batteur. Es fanden sich so schreibt sie selbst für die Redaktion der Freien Zeitung" nur ,, Leute von völliger Ge­finnungslosigkeit, die für Geld Alles thun, oder Unfähige." ( Nr. 302, S. 1, Sp. 2, Ende des oberen Absatzes.) Diese Selbstkritik verdient alle Anerkennung; schade nur, daß der Schreiber derselben nicht gefagt hat, in welche Kategorie er sich rechnet.

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Wenn Herr Frohme in seinem Bericht sagt: Wahrlich, wer an­gesichts solcher Thatsachen derartige Subjekte noch für Sozialdemokratie so hält, verbient für verrückt erklärt zu werden," o fönnen wir behaup ten: ,, Wer angesichts solcher Thatsachen ein solches Subjekt, wie Hrn. Frohme, für einen Sozialdemokraten hält, verdient noch mehr, als für verrückt erklärt zu werden."

Solche Burschen duldet der ,, Allgemeine deutsche Arbeiterverein  " in seinen Reihen. Ist das nicht eine Schmach für die Sozialdemokraten? Wahrlich, solche Subjekte verdienen nicht mehr, als daß ihnen in jeder Boltsversammlung, in der sie auftreten, ihre Schandthaten vorgehalten werden. Rohe Lüftlinge find es, die Arbeiter wollen sie aus ihrer Bersumpftheit", in die sie die heutige Produktionsweise gedrängt hat, befreien, sie selbst aber fönnen sich nicht einmal aus dem Schlamme der Bersumpstheit retten, ja, sie haben nicht einmal den Willen dazu! Bismarck   kann stolz sein auf seine Schweizergarde! Philipp Wiemer.

E. Reichelt, Vertrauensm.

Mainz  , 30. Juni. In Nr. 52 des Boltsstaat" wurden die hiesigen Parteigenossen aufgefordert, über die Affäre, welche sich zwischen den Hasenflever'schen Agitatoren und Hrn. Schob in Mainz   abgespielt, wahrheitsgetreu zu berichten. Dieser Aufforderung entsprechen, theilen wir Folgendes mit: 1) Ist es nicht wahr, daß wie Herr Frohme in Nr. 72 des Neuen" behauptet Herr Schob die Veranlassung bazu gegeben, daß die Hasentiever'schen Agitatoren verhaftet wur den, sondern Herr Frohme hat sich das Borgefallene felbst zuzu= schreiben, indem er schon Tags zuvor in derselben Wirthschaft, wo die Bersammlung andern Tags stattfand, in betrunkenem Zustande sich befand, und zwar in solcher Weise betrunken, daß der Wirth sich veranlaßt sah, ihn aus dem Lokal zu entfernen.

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Sollte Auer mit dieser Erklärung noch nicht zufrieden sein, so sind wir bereit, seine interessante Lebensgeschichte zu veröffentlichen.". Das von den genannten beiden Leuten rebigirte angeblich sozial- demokratische Blatt Brüderlichkeit schreibt über den Ausflug vom 16. Juni, ber zu dem Zusammenstoß mit der Polizei geführt hat: ,, Auf dem Galizinberg wurde ein Lager improviſirt, und dorthin ließen die Führer" die zur Begeisterung" nöthigen Stoffe transpor­tiren, unter welchen der Schnaps eine quantitativ nicht unrühmliche Rolle spielte.

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Als nun der Fusel allem Anscheine nach seine Schuldigkeit gethan, wurden plößlich rothe Fahnen enthüllt, wahnwißige Reden gehalten und aufreizende Lieder intonirt. Bergeblich waren die Bemühun­gen Jener, welche von dem Brantweinteufel noch nicht besessen waren, um solche zwecklose Bübereien zu verhindern, die Führer" hatten ja eben auf die durch Alkohol erzeugte Unzurechnungsfähigkeit ihre ,, schön­sten" Hoffnungen gebaut."

In diesem Tone geht es fort und werden alle Schimpfereien der Bourgeois- Organe noch überboten.

Herborn  , 1. Juli. Nichts im Leben kennzeichnet mehr den Jesuitis­mus ber Bourgeoisie als die bekannte Phrase, ber Lohn der Arbeiter steige von selbst oder er sei im Verhältniß zu den Lebensmittelpreisen gestiegen.

Ich gebe daher nachstehend eine Statistit über die Lebensmittel preise und die Arbeitslöhne in den Jahren 1841 und 1842 im Ver­bältniß zu den jezigen: Lohn der Tagelöhner in dem Jahr 1872 36-45 fr. Lebensmittelpreise in dem Jahr 1872.

Lohn der Tagelöhner in den Jahren 1841 und 1842 24-30 fr. Lebensmittelpreise in den Jahren 1841 und 1842. 1. Hausmiethe

2. Brod 4 Pfd. 3. Butter 1 Pfd.

4. Gier 10 Stt.

5. Rindfleisch 1 Pfd. 6. Schaaffleisch 1 pfd. 7. Schweinefleisch 1 Bfb. 8. Ochsenfleisch 1 Pfd. 9. Kalbfleisch 1 Pfb. 10. Bier 4 Schoppen 11. Kartoffeln 100 Bfb. 12. Kaffee per Pfd.

19-12 fl. Hausmiethe

6 fr. Brod 4 Pfd. 10-12 tr. Butter 1 Pfd. 4 fr. Gier 10 Stk. 5-6 fr. Rindfleisch 1 Pfd.

36-50 fl 18 fr 36-42 fr.

20 fr.

18-19 fr.

18 fr.

3 tr. Schaaffleisch 1 Pfd. 6-7 fr. Schweinefleisch 1 Bfb. 20-21 ft. 6-7 fr. Ochsenfleisch 1 Pfb.

3 fr. Kalbfleisch 1 Pfd.

20-21 fr. 10 fr. 12-18 fr.

3 fr. Bier 4 Schoppen 18 te. Kartoffeln 100 Bfb.2 ft. 24 tr. 16 fr. Kaffee per Pid.

Für Stieber. Wir erheben mit Entrüstung unsere Stimme gegen die Verlegung des Briefgeheimnisses, eine der absurdesten und infamsten Erfindungen des Despotismus." Und wer sagt das? Etwa die Re­daktion des Boltsstaat"? Sie hat Prozesse genug am Halse, 2) Jene Versammlung war eine Gewerkschaftsversamm­und man könnte behaupten, sie habe eine Institution des neuen Reichs der Gottesfurcht und frommen Sitte zu schmähen" Tung der Maurer; man hat aber, wie gewöhnlich, für den Allge­meinen Deutschen Arbeiterverein" Propaganda zu machen versucht. beabsichtigt. Nein es wurde vor mehr als 82 Jahren( am Herr Schob erklärte Frohme, wenn wir auf solche Art und Weise in 27. Juli 1789) von dem Grafen Clermont- Tonnère gesagt, Breußen vorgingen, wäre die Versammlung längst aufgelöst, aber er und zwar in der französischen   Nationalversammlung. tönnte froh sein, daß er in Hessen   sei*). Darauf höcte man plöslich den Ruf von Herrn Frohme:" Denunciant!" Das war für die diese verkommenen" Franzosen  ! Mainzer Arbeiter zu viel, denn sie kennen ihre Polizei- Agenten. Da- Hiernach find also die Lebensmittel durchgehends um das 3fache, rauf sab sich der Wirth( der ebenfalls Parteigenosse ist und bei dem ja einzelne derselben um das 6- und 8fache gestiegen, wogegen der der Boltsstaat" ausliegt), noch eingebenk der Standalscene von Tags Lohn nur um die Hälfte gestiegen ist. Jeder Haushaltungsvorstand zuvor, veranlaßt, Herrn Frohme durch die Polizei aus der Wirthschaft weiß, baß er damals für 30 fr. mehr faufen konnte als heute für 1 Thlr. Nehmen wir hingegen die Steigerung der Einfünfte der Bour­entfernen zu lassen. geoisie, so versuche noch Jemand zu behaupten, es gebe kein e soziale Frage! Die Hütttenwerte der hiesigen Gegend sind in 2 Jahren schon viermal mit je 5 Thlr. auf 1000 Pfd. Eijen aufgeschlagen und beabsich­4) Die Angelegenheit des Herrn Schob mit dem Allgemeinen tigen jest sogar das fünfte Mal aufzuschlagen, ohne daß der Lohn der Deutschen   Schneider- Verein" ist auf friedlichem Wege geordnet worden. Arbeit in diesen 2 Jahren um 1 kr. erhöht worden.

3wei Urtheile: 1) In dem französisirten Berlin   re­duzirt sich die Freiheit, zu denken und zu schreiben, auf die Freiheit, gegen die Religion so viele Sottisen als man will, zu Markte zu bringen. Lassen Sie einmal Einen in Berlin  versuchen, über andere Dinge so frei zu schreiben, als Sonnen­feld in Wien   geschrieben hat, lassen Sie es ihn versuchen, dem vornehmen Hofpöbel so die Wahrheit zu sagen, als diefer sie ihm gesagt hat, laffen Sie Einen in Berlin   auftreten, der für die Rechte der Unterthanen, der gegen Aussaugung und Des­potismus feine Stimme erheben wollte, wie es jetzt sogar in Frankreich   und Dänemark   geschieht, und Sie werden bald die Erfahrung machen, welches Land bis auf den heutigen Tag das stlavischste in Europa   ist." Lessing   an Nikolai, 25. Aug. 1769.

2) Der Preußische Staat mit seinen vielen Tausend be­zahlten Satelliten, der einzigen Basis der willkührlichen Gewalt, erscheint wie eine ungeheure ununterbrochene Wachtstube, und tommt mir vor wie eine große Kaserne." Alfieri, 1770.

Sonst und jetzt. 1872: Das Volk in Waffen sind auch Spizbuben in Waffen." Moltke.

3) Ferner ist es nicht wahr, daß die Versammlung aufgelöst wurde, sondern der Borsigende hat dieselbe freiwillig geschlossen, weil sowohl die Maurer als auch alle andern Arbeiter von Mainz   es satt hatten, jene Agitatoren zu hören.

40 fr.

5) Die Luft wird den Hasenklever'schen Agitatoren vergangen fein, So fertigt zum Beispiel die ,, Neuhoffnungshütte", ohne ihre be= jemals wieder hierher zu kommen. Die Mainzer   Arbeiter sind sich deutende Gießerei, per Tag und Nacht 38,000 Pfd. Schmiedeeisen; ihrer Lage jezt vollständig bewußt; sie werden niemals Geld nach nehmen wir also einen Aufschlag von 20 Thlr. per 1000 Pfd. in den Berlin   schicken, damit die Hafentlever'schen Agitatoren per Chaise lesten 2 Jahren ohne erhöhten Arbeitslohn, so finden wir, daß hier­in Mainz   herumfahren können. Mit sozialdemokratischem Gruß

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B. Lemoisne, Bertrauensmann.

Internat. Gewerksgenossenschaft der Mauufuktur-, Fabrit und Handarbeiter.

durch allein per Tag und Nacht 760 Thlr. mehr verdient worden, als sonst, und ist es daher nicht zu verwundern, wenn die Leute Millionäre werden; aber wo bleibt der Lohnsklave, welcher bei schwerer Arbeit von Kaffee und Brod lebt und je nach Umständen auch noch bei dem geringsten

Fehler vom Herrn Hüttenbefizer geohrfeigt wird?

Arbeiter.

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Die Arbeiter hi figer Gegend haben leider noch nicht den Muth, wie anderwärts, dieses drückende Joch abzuschütteln. Die meisten ders Dresden  . Am 1. Juli d. J. fand im Saale zu Stadt Bremen  " felben sind aus den umliegenden Ortschaften, wo sie gewöhnlich noch ein halbes Häschen, sowie 1-2 Grundstücke zur Bepflanzung mit ( Bornadt Neudorf) eine öffentliche Arbeiterversammlung statt, Kartoffeln besigen, und dadurch an ihre Scholle gebunden; dies wissen an welcher sich Arbeiter und Arbeiterinnen zahlreich betheiligten. Die die Herren Hüttenbesizer sehr genau, weshalb auch hier die Löhne gegen Tagesordnung lautete:" Die Arbeiterbewegung und die Ge- die der Arbeiter gleicher Branche im Kreis Siegen   um niedriger werksgenossenschaften." Der Referent, Herr Eckstein, schilderte in längerer Rede die Lage stehen; sind die Hüttenbefizer genöthigt, einen fremden Arbeiter 1785: Die Offiziere sollen den gemeinen Mann nicht der arbeitenden Klasse und die aus derselben hervorgegangene Bewegung. zustellen, so zahlen solche demselben doppelten Lohn, als wie dem hiesigen burch Barbarei, tyrannisches Prügeln, Stoßen und Schimpfen Er wies nach, daß die Arbeiter durch das Vorgehen der Arbeitgeber Dies Verhältniß wird übrigens nicht mehr lange dauern, denn es zu seiner Schuldigkeit anhalten, denn seine Maj-stät der König gezwungen feien, eine Organisation zu schaffen, die allen Bedrückungen fängt an, in den Köpfen der Hüttenarbeiter zu tagen und sorgt auch und Maßregelungen die Spize bieten fönne und forderte alle Arbeiter zum haben keine Schlingel, Canaillen, Racaillen, Hunde Anschluß an die internationalen Gewerksgenossenschaften auf, da der der Staat dafür, daß die Leute von ihrer Scholle entbunden werden, und Kroppzeug in Diensten, sondern rechtschaffene Arbeiter nur durch dieselben alle Uebergr ffe der Gegner abwehren indem die Concurfe und 3 wangsversteigerungen in hiesiger Ge­tönne. Diese Aufforderung, welche noch von einigen Rednern erging, gend zu einer wahren Epidemie geworden sind. hatte guten Erfolg, denn nach Schluß der Versammlung ließen sich Möllendorf, Gouverneur von Berlin  . viele Arbeiter sowie Arbeiterinnen in die Genossenschaft einzeichnen. Es wird in nächster Zeit für Neudorf und Umgegend eine Settion hielt am Freitag, d. 28. Juni, eine Generalversammlung ab, zu der der Gewerksgenossenschaft gebildet werden, welche mit der Dresdner   sich auch Herr Dr. Hirsch als getreuer Schildknappe des Kapitals eingefunden hatte. Herr Hirsch versicherte, daß in seinen Gewerfver einen die ertremen Elemente nicht vertreten wären, daß sie vielmehr Ortsmitgliedschaft eng in Verbindung stehen soll. 5. Wecke, Schriftführer. das friedliche Element in der großen Arbeiterbewegung seien und die Unterstützung der Arbeitgeber verdienten. Ec ertheilte den Meistern ben Rath, sich zu organisiren und die Arbeiterfranken- und Invalidenkaffen zu unterstüßen( Um sie ganz in die Hände zu bekommen. N. d. V.); im letzteren Falle sei ihnen die Sympathie der Arbeiter gewiß. Die Ausführungen des Hrn. Hirsch ernteten natürlich Beifall.­Den Arbeitern dürfte aber mit der Zeit doch einleuchten, daß sie nicht nur die Agenten der Regierung sondern auch die des Kapitals von fich fernzuhalten haben.

Soldaten."

Ein Schweitzer'scher Agitator. Sannover, 30. Juni. Heri Frohme schreibt im ,, Neuen"( Nr. 72) einen Bericht aus Mainz   über seine Agitationsreise, worin er es versucht, unfere Partei zu verdächtigen. Dieser Mensch ist jedoch nicht im Stande, unserer Partei zu schaden; wir wollen es beweisen: Herr Frohme ist, wie wohl Vielen bekannt, Shlosser; als solcher zu arbeiten

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*) Die Herrn Schob vom ,, Neuen" lächerlicher Weise insinuirten Worte dazu hat er aber keine Lust. Es ist ihm allerdings lauten: Es wundert mich, daß die Versammlung nicht schon längst von leichter, als Agitator berumzureifen, um für den, Allgemeinen deutschen der Polizei aufgelöst ist; sie ist nicht richtig angemeldet worden; ander­Arbeiterverein zu agitiren, als zu arbeiten. Als er noch Mitglied der wärts wäre dies schon längst geschehen! Es ist hier von Politt ge­Allgemeinen deutschen Metallarbeiterschaft" war, meldete er sich eines sprochen worden; das ist strafbar. Auch hat Niemand zu sprechen, Tags beim Borstand und beanspruchte unter dem Vorwande, gemaß- als Mainzer Maurer."

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A. Heinz. Berlin  . Der Bund der Maurer- und Zimmermeister