1 zu werden, in welchem das Geschäft de» FedernschleißenS betrieben wird. In dem gleichen Saale befinde» sich auch die Betten und ist man nicht wenig erstaunt, in einer solchen Anstalt, in der doch die größte Reinlichkeit herrschen sollte, nicht einmal frische Lein titcher zu erhalten. Ans Reclamiren erhält man vom Ausseher die Antwort: die Leintücher werden alle sechs Wochen gewechselt, wir können die Borschriften nicht ändern. Im Verlaufe von S Wochen können aber in einem solchen Bette 1216 Mann nach einander logirt haben, und daß darunter wohl auch solche waren, die auf Salubrität(ÄesundheitS-Zuttäglichkeit) nicht viel halten, darf als bestimmt vorausgesetzt werben. Nachdem nun die erste Nacht in dem erwähnten sogenannten ZuwachSsaal überstanden, kommt der Herr StadtchirurguS zur oberflächlichen GefundheitSvisttatiou. Hierauf kommt man in'S Badezimmer. Ist einer schon Monate vorher in Untersuchung»- hast herumgesessen, so ist ein Bad gewiß von Nöthen, aber nicht ein derartige», wie eS die Gefangenen- Verwaltung bieten läßt. Anstatt eine« ordentlichen Wannenbades erhält man das allerprimitivste Douche-Bad. Eine Gelte voll heißen WafferS wird in einen oben au der Wand angebrachten Behälter i geleert und der Gefangene muß dann in aller Geduld diesen heißen Sttom über sich ergehen lassen, ohne daß der Zweck eines BadeS   nämlich Reinigung des Körpers erfüllt worden wäre. Ist diese Prozedur vorüber, dann geht eS nochmals ans die Kanzlei. Der Herr Iustizrath ein frommer Mann erklärt nun, daß man sich den HauSregela zu fügen habe ic. und belehrt ferner, daß man die Verpflichtung habe, etwa» zu arbeiten. Nun geht für einen einigermaßen gebildeten Mann da» Elend erst recht an. WaS soll er thun? Seegrasspinnen, desgleichen Flechten oder Nähen, Holzmachen, Federnschleißen, Schreiner- oder Schuster- arbeit, Weberei? Dies find die Arbeiten, welche in dem Haufe betrieben werden. Nun, was wählen? Kaufleute, Wundärzte, Apotheker:c. kenne ich, die als SeegraSarbeiter, als Federschleißer oder auch als Gartenarbeiter beschäftigt wurden. Wäre eS nicht angezeigt, daß die Verwaltung solchen Leuten, insbesondere den politischen Gefangenen angemessene Beschäftigungen zukommen ließe, denn die zwei oder drei Schreiberstellen reichen nicht au?. Daß in einem Saale 20 30 Mann beschäftigt find und unter diesen oft der Auswurf der Menschheit, das ist für einen anständigen Mann, der mitten hinein geschleudert wird, schimpflich, beleidigend, demoralisirend und müßte die Beseitigung dieses UebelstandeS mit allen Mitteln herbeigeführt werden. Eine äußerst unangenehme, sogar gesundheitsschädliche Einrichtung sind die in den Sälen befindlichen Abttitte. Die Gefangenen ohne Ausnahme haben dann die Aufgabe, die gefüllten Kübel noch jeden Morgen und Abend eine, resp. zwei Treppen hinunter und dann erst noch nach einer im Freien befindlichen Grube zu tragen. Die Kost ist für jeden an bessere Speisen gewöhnten Men- scheu als schlecht mit wenigen Ausnahmen zu bezeichnen. Freilich sind arbeitsscheue und heruntergekommene Leute damit zufrieden, aber was will daS sagen gegenüber ordentlichen Männern, denen man eS verweigert, sich selbst zu beköstigen? Bezeichnend für die Lage der Gefangenen ist der stereotype Ausdruck des Herrn Ober- auffcherS:Die Leute brauchen hier nicht gut zu leben, wenn sie nur noch Haut und Beiner hinauSbringen." Auch die privaten und Familienangelegenheiten der Gefangenen werden öffentlich besprochen, die Briese gelesen, darüber schlechte Witze von den Aufsehern gerissen und wird dadurch jedeS Gefühl für Sittlichkeit und Anstand untergraben. Der Kirchenzwang ist eingeführt. Katholiken, ConfefstonS- lose, Evangelische alle ohne Ausnahme müssen regelmäßig zum Geistlichen spazieren. WaS daS Schönste ist, der in der Anstalt functionirende OberamtSarzt Reissteck befühlte meinen Puls, als ich krank wurde, mit behandschuhten Fingern, in Folge dessen er keine Fieberanzeichen finden konnte." Die» der Bericht unseres Stuttgarter   Parteiorgans. Ein Com- mentar ist überflüssig. geistige Erhebung schon im Keime niederznbrechen und wo mög­lich ganz zu ersticken. Wie viele Arbeiter giebt e« aber, bei wel- che» eine solche Herabwürdigung unter den humanen Standpunkt wirklich gelangen ist, wo der Geist gebrochen ist und wo ein de- müthigeS Hinbrüten dal ganze gebrochene Leben überschattet!"- Nützlichkeit de» österreichen Throne» und anderer Throne nicht einzusehen vermögen._ Zur RohheitSstatistik der Arbeitgeber meldet die Süddeutsche VolkSzcitung" aus Stuttgart  :Vor einigen Wochen gab der Werksübrer der hiesigen W'schen Fabrik, die sich jüngst durch Herabsetzung der Arbeitslöhne und Verlängerung der Ar- beitSzeit ausgezeichnet, deu Befehl, bloö einmal täglich Wasser zu holen. Ein Arbeiter, der von dem Hausknecht verlangte, er sollte zum zweiten Male Wasser holen, wurde von diesem an den Werk- führer gewiesen, welcher sagte:Es soll geschehen." Nach längerem vergeblichem Warten zum zweiten Mal an den Werkführer sich wendend, wurde er von diesem abgefertigt mit den Worten: Saufet Dreck!" Herr W, welcher vor längerer Zeit einen Arbeiter mit einer Bierflasche ertappte, nahm sie demselben ab und schlug sie in Stücken. Und mit derartigen Fällen könnten wir ganze Spalten ausfüllen. Was soll auf solche Behandlung der Wahrspruch:Bet' und arbeit, hilft Gott   allezeit" nutzen? Welchen Werth hat all' diesen Thatsachen gegenüber die Pflege der edlen Gesangskunst und da» Halten von religiösen Vorttägen? DaS Predigen christlichen Gehorsams und Demuth kann nur den Erfolg haben, daß der Mensch zur hündischen Unterwü'.figkeit her- angezogen wird. Um diese unsere Behauptung zu beweisen, wird et genügen, wenn wir ein einziges Citat abdrucken. Unter dem Titel:Neueste Liederkrone" giebt eS im Verlage von Heßfeld in Leipzig   eine Sammlung von christlichen Gesängen, worin unter Nr. L7 Folgendes abgedruckt ist: Herr ich will ja gerne bleiben, Wie ich bin, dein armer Hund, Will auch anders nicht beschreiben Mich nach meine» Herzens Grund; Denn ich fühle, was ich sei, Alles Böse wohnt mir bei. Ich bin aller Schand ergeben, Unrein ist mein ganzes Leben, Zur RohheitSstatistik der vornehmsten Ge�se schaft. DerNürnberger Anzeiger" bringt, unter Berbürznng der Wahrheit, folgende» Culturbild auS München  : Auf dem Barietä Theater de« ColosseumS gastirt gegenwärtig eine Tänzer-, Springer- und Sänger-Gesellschaft, welche stet» ein größere» Publikum anzieht. Namentlich üben eine Französin und eine Engländerin, Couplet-Sängerinnen, welche sich weniger durch hübsche Stimme als durch dckolletirte Extremitäten") auszeichnen. besondere Anziehungskraft auf die für dergleichen Schönheiten sehr begeisterungsfähige Jugend deS Adel« und der hohen Aristo kratie aus. Diese Herren gehören häufig zu den noch in später Mitternacht im Colosseum verweilenden Gästen. Kürzlich mußten einige dieser Herren dem Champagner etwa« stark zugesetzt haben und e« kam wie et im alten Liebe heißt, der Teufel ganz ver- schmitzt, weil man einen Rausch besitzt. Ja diesem, auch von anderen Menschenkindern häufig acquirirtem Zustande, kamen mehrere dieser Herren vom hohen Adel Norddeutschlands ihres nicht ganz in den Grenzen de» Anstände» bleibenden Be« nehmen« wegen mit mehreren jungen Leuten aus dem Bürger- stände derartig in Kollision, daß der Graf Salm Hochstätten faktisch an die Luft gesetzt wurde, eine Prozedur, welcher sich der junge Fürst B., Sohq eines großen Staatsmannes, durch freiwillige Verabschiedung aus dem Saale   rechtzeitig entzog. Diese Herren mögen dies als einen Beweis ansehen, daß man sich in hoher gesellschaftlicher Stellung heutzutage ebenso wenig in Mün- che», wie in Berlin   Ungezogenheiten gegen Bürgerliche   erlauben darf, ohne daß diese sofort geahndet würden." So weit derNürnberger Anzeiger." DaS ist dieBildung" von Grafen   und Fürsten  . Nun wie die Alten sunzeu, so zwitschern auch die Jungen. So erziehen unsere Beherrscher ihre Söhne, und diese Früchtchen staatSmännischcr Erziehungskunst werden mit der Zeit ihrerseits unsere Beherrscher! WaS der eigent- liche Name de« jungen Fürsten B.(Sohn eine« großen Staats- manncs"), überlassen wir dem Scharfsinn des Leser» zu errathen. Gegen den Schlußsatz desNürnberger Anzeiger" müssen wir aber Verwahrung einlegen. Wenn jede fürstlich: und gräfliche Uage- zogenheit gegen Bürgerlichesofort geahndet würde", sähe es ander» aus in Deutschland  . UnsereBürgerlichen  " ahnden fürstliche und gräfliche Ungezogenheit nicht nur nicht, sondern sind sogar stolz darauf, der Gegenstand fürstlicher und gräflicher Ungezogenheiten zu sein. Will mau Beweises vom Hünoi s>llndi ?ündi bünbi ch ist mein Zorn und Eifer, ch ist mein Neid und Haß, ch ist mein Zank und Geifer, ch ist mein Raub und Fraß. la, wenn ich mich recht genau, AlS ich billig soll, beschau: Halt' ich mich in allen Sachen, Aerger als die Hund et machen. Halte man diesem hündischen Herzensergüsse, der so recht ttef- send den Verfall des Christenthums constatirt, die hündische Be- Handlung der Arbeiter von Seiten der Fabrikanten entgegen und dann hat man deu Beweis dafür, daß die pietistischea Vereine nicht im Sinne der Lösung der sozialen Frage, sondern im Jnter- esse de» Geldsacks arbeiten.Solche Lieder sind", bemerkt der Vorbote" in Chicago   triffend, der ebenfalls das hündische Lied abdruckt,wie mau wohl weiß, ganz ausdrücklich und zwar vor- zugSweise auf die Arbeiter berechnet, um selbige in Demüthigkeit und Unterthänigkeit gegen ihre Brodherrn zu erhalten und jede Spanisch. �Jn Rc. 12 derEuropa  " wird unter der AusschristEindrücke in der Alhambra  " auszugsweise ein Bericht wiedergegeben, den ein englischer Zeituugscorrespondent über einen Besuch in dem merkwürdigen Maurenschloffe zu Granada   vor einigen Wochen veröffentlicht hat. WaS unS in diesem Bericht interesstrt, ist folgende Stelle: Der Cisternenhof ist ziemlich umfänglich und wird in einem seiner Winkel von einem schweren Thore gesperrt, das mehrfach den Wahlspruch des Khalifen   Alhamar ausweist:Allah   allein ist Sieger." Zul-tzt freilich hat hier den Sieg der Mensch, d. h. die Regierung davon getragen, welche in der Alhambra   mehr als hundert armer Menschen hinter Schloß und Riegel verwahrt, die beschuldigt sind, die soziale Republik   angestrebt zu haben. Manche dieser irregeleiteten, oft halb schwachsinnigen Arbeiter(die» schreibt natürlich ein scharfsinniger Bourgeois) sitzen bereits sechs, ja zwölf und achtzehn Monate im Gefängniß, ohne jemals ver- nommen werden zu sein und ohne daß sie wissen, wie lauge sie ihrer Freiheit beraubt sein sollen; einmal innerhalb der Kerker- mauern, sind sie vergessen und verschollen, Niemand be- kümmert sich mehr um sie, so daß sie nun Zeit genug haben, sich die Köpfe zu kühlen. Mitten in der Nacht wurden sie ergriffen und in einem mächtigen viereckigen Thurme untergebracht, der über die Darroschlucht und die Vorstadt Albaycin   emporragt, zur Er- holungS- und Promenadenstätte wies man ihnen die Plaza de loS AlgibeS an. Hier dürfen sie den größten Theil des TageS umherlungern. Wer Frauen und Kinder hatte, dem ward ge- stattet, sie mit in das Gefängniß zu nehmen, und ich glaube, daß die meisten derselben ihnen mit Vergnügen(!) in den Kerker ge- folgt sind; empfangen sie hier täglich doch ein Stück Brod und einige Zwiebeln, um sich daraus eine Suppe bereiten zu können, während sie daheim in ihren jämmerlichen Wohnspelunkeu gar oft sich nicht einmal diese armselige Nahrung zu erzeugen im Stande waren. Eine ttiste Staffage des alten schönen Maurenschloffe», diese Haufen schmutziger, elender, unglücklicher Menschen!" Jawohl, eine triste Staffage das, aber weniger für das zer- fallne Schloß, als für diebeste der Welten", als welche die Bour- geoiste ihre GesellschastScorrumpirung auSgiebt und gegen die auch die spanischen   Arbeiter sich empörten. Daß Castellar, Serrano, Alfonso die Arbeiter einsperren, ohne ein richterliches Urtheil zu erwirken, das geht noch über daS summarische Verfahren der Ver- sailler OrdnungSchaflepots, obgleich et lebhaft an Lötzen   erinnert, voü dem schließlich ein flüchtiger Blick auf die schwerbestrasten Quednauer Landarbeiter, welche zu ihrem Unglück dieKlüsen" zu sehr haßten, unS daran gemahnt, daß auch in Deutschland   noch vieles echt spanisch ist.j Freiheit die ich meine. Der österreichische Kaiser, welcher zum großen Aerger deS Fürsten   Bismarck und der bismarckischen Reptilien eine Reise nach Italien   angetreten hat, kam auf der Hin- fahrt am 1. April nach Triest  , und erklärte einer Deputation de» Triester Arbeitervereins,er erkenne an, wie nützlich die Arbeiter- vereine seien, wenn dieselben ihrem eigentlichen Zwecke, nämlich der Verbesserung der Lage der Arbeiter dienten, er vermöge aber die Nützlichkeit nicht einzusehen, wenn diese Bahn verlassen werde. Und da» hänge wesentlich von den Führern der Arbeitervereine ab. Der Kaiser fügte hinzu, er zweifle nicht, daß die anwesenden Vertreter der Arbeiter an dem von ihm ausgesprochenen Grund- satze festhalten würden und versicherte, daß er alle Bestrebungen zur Verbesserung der Lage der Arbeiter unterstützen werde." Wenn dieFührer der Arbeitervereine" die Bahn wandeln, welche der österreichische Kaiser für die richtige hält, dann ist der österreichische Kaiser ein Freund der Arbeitervereine daS hätte der österreichische Kaiser unS nicht zu sagen brauchen. Schade nur, daß die Bahn, welche der österreichische Kaiser für die richtige hält, nicht die ist, welche nicht bloß dieFührer der Arbeiter- vereine", sondern überhaupt alle vernünftigen Arbeiter für die richtige halten. Und wenn der österreichische Kaiser dieNützlich- keit" unabhängiger Arbeitervereine nicht einzusehen vermag, so kann er sich damit ttösten, daß eS auch Menschen giebt, welche die *) Mangelhafte Bekleidung, schaamlose Entblößung. DerCrimmitschauer Bürger- und Bauernfreund' 3 t. März schreibt: Heute früh mit dem S Uhr-Zuge verließ unser bisheriger Redakteur, unser Freund und Parteigenosse G. KwaSniewSki, Crimmitschau  . Unser Freund, welcher seit dem 16. November 1371 al» Re- dakteur an unserm Blatte thätig war, hat während seine« ganzen Hierseins muthig al» Mann uao Parteigenosse daS Recht und die Wahrheit vertreten. Ausgestattet mit einem reichen Schatz von Wissen und Kenntnissen, verband er damit einen GecechiigkeitSstaa, wie sich dessen nicht so leicht ein Z oeiter rühmen kann; überall, wo er merkte, daß eine Unwahrheit gesagt, ooer ein Unrecht be- gangen war, trat er demselben entschievea eatgezeu, gleichviel ob e» Freund oder Feind war, den er zurechtzuweisen hatte. So streng er mit dem Gegner iuS Gericht ging, wenn er waßle, daß dieser da» Recht verletzt hatte, so streng und unnach- sichtig verfuhr er aber auch mit dem Freunde und Parteigenossen, wenn er sich überzeugt, daß dieser nicht nach Recht gehandelt hatte. Aber auch deS Gegner« Meinung und Ueberzeuzunz achrete und schätzte er, und so konnten auch Männer anderer Parteischattirunz ihre Achtung unserem Freunde nicht versagen. Dafür daß Kwasniewski mit aller Entschiedenheit die Prinzipien der Sozialdemokratie vertreten, ist wohl Beweis genug, daß er zwei- mal längere Freiheitsstrafen verbüßen mußte. Die Worte de» Dichters können mit Recht auf unfern Freund angewendet werden: Achtung den Männern, die offen und bieder Wahrheit bekennen, mit Mund und Hand, Ernstlich erwägen daS Für und Wider, Treu im Gemüth und klar im Verstand; Schuldigen Pflichten mit Warme genügen, Handelnd unv duldend als Männer bestehn, Nimmer der Lüge sich biegen noch fügen, Muthigen Blickes nur himmelan sehn. Zur Freude gereicht et mir, unfern Lesern und Genossen mit- I theilen zu können, daß Kwasniewski auch in seinem neuen Wohn­orte(Berlin  ) der Partei noch dienen wird; wenn auch unser lieber Freund jetzt keine Redakteurstelle bekleidet und sich eine ruhigere j Stellung verschafft hat, um ein von ihm längst begonnenes grö- s ßereS GeschichtSwerk vollenden zu können, so giebt ihm seine neue Stellung doch Gelegenheit, auch der Partei noch nützlich sein zu können. Viele unserer Genossen und Leser werden KwaSniewSki ein freundliches Andenken bewahren, und ich rufe unserm Fcennoe! ein recht herzliches Glück auf! in seiner neuen Stellung nach! Gleichzeitig bemerke ich, daß ich vom heutigen Tage an auf kurze Zeit die Redaktion unseres Blatte« übernommen habe und ersuche unsere Herren Correspondenteu, mir ihre Correspondenzen> unter meiner genauen Adresse: W. Stolle, Crimmitschau  , zusen- den zu wollen. Briefe aber, welche Inserate enthalten, vre für unser Blatt bestimmt sind, wolle man an die Expedition de» Bürger- und Bauernfrcund" adresstren. W. Stolle." An Stelle KwaSnieipiki'S, den wir trotz alledem bald wieder an! der Spitze eines unserer Parteiorgane zu sehen hoffen, wird Otto- Walster in einigen Tagen(sobald seine Haftzeit herum ist) die Redaktion desCrimmitschauer Bürger- und Banernsreund" über- nehmen. AuS Forst wird uns gemeldet: Bei den Parteigenossen! Carl Urban und Hugo Schmidt wurde Haussuchung gehalten und nach Briefen von Hamburg   und Bremen   gesucht. Es wurde nicht» gefunden. Parteigenosse Anton Behr wurde den 30. Marz| hinter seinem Webstuhl verhaftet. Er soll sich eine Gotteslästerung haben zu Schulden kommen lassen. Der Wahlverein ist nun zum zweiten Mal geschloffen worden. Parteigenosse Camin in Spandau   ist wegen Verstoße» wider da» Vereinsgesetz zu 14 Tagen Gefängniß vcrurtheilt worden. Am 1. d. Mt». trat Parteigenosse Frohme zu Wiesbaden   1 eine S-monatliche Gefängnißhaft an. Wegen einer im Dezember zu Altona   gehaltenen Rede ist gegen Hasenclever Untersuchung eingeleitet. An die Redaktion de»Volksstaat"! Auf Grund deS§ 11 deS ReichSpreßzesetzeS vom 7. Mai 1374 fordere ich Sie auf, das Nachfolgende ohne jede Verstümmelung und ohne jede Randbemerkung in Ihr Blatt aufzunehmen"): In dem vor Kurzem in diesem Blatte erschienenen Referate, datirtMittweida  , den 5. März" und unterzeichnetG. Glade- witz. F. Bartholdi" ist meine Antwort auf die Frage:«Wie verträgt sich die Astronomie mit der Schöpfungsgeschichte der Bibel", vollständig entstellt wiedergegeben; ob aus Unkenntniß, oder in der Absicht, einenhinkenden Boten", wie die Verfasser sich ausdrücken, bei den Haaren herbeizuziehen, muß dahin-! gestellt bleiben. Meine Antwort lautete wörtlich:Wenn et die! Aufgabe der Naturforscher ist, die Gesetze der Natur �u er­forschen, so ist es Aufgabe der Theologen, zu sehen, wie sie. ihre Lehren mit den Ergebnissen der Naturwissen-! schaften in Einklang bringen; unsere Aufgabe ist da»! nicht." Alle Zusätze, welche dre Verfasser jene« Artikel» dieser! Antwort beigefügt haben, sind daher einfach unwahr und geeignet, den wahren Sinn meiner Worte zu entstellen. Mittweida  , den 2. April 1376. Chr. Hilpert, Oberlehrer. --I Aus England. London  , 29. März 1878. Seit dem glänzenden Durchfalle deS arbeiterfreundlichen Gru- bcnbesitzers Lord Aberdare haben sich keine anderen unberufenen Schiedsrichter in Süd-Wale» vernehmen lassen. ES ist noch immer kein Ende des Kampfes abzusehen und die Roth unter den Arbeitern wird von Tag zu Tag schrecklicher. Die von den Ge- werkschafteu gegebene UnterMyung ist für die ungeheure Zahl der! Bcttoffenen unzureichend, und beschränkt sich auch wie sich jetzt s herausstellt trotz der bei Beginn der Unterstützungsbewegung abgegebenen Erklärung der Natioual-Union der Bergleute, keinen ') Zur Aufnahme, und zwarohne jede Berstilmmeluug", bedürfte e« der Anrufung des Z 11 nicht. Wahrheit und Aerechtizkeit fiud die Leitsterne der Sozialdemokratie und nicht blo» tu der Theorie, wie bei allen Parteien, sondern auch in der Praxi», wie bei keiner an- deren Partei wa» keineRandbemerkung" sein soll(obgleich Z 11, wa» im Vorbeigehen bemerkt sei,Randbemerkungen" nicht ausschließt). R. d. B.