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Handlungen wurden unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt. Das Urteil lautete auf 3 Monate Gefängnis.

Die Rheinische Zeitung  " meldet: Wegen Majestätsbeleidigung, des deren er sich am Abend nor Kaisersgeburtstag zu Osberghausen in einer Wirtschaft schuldig gemacht haben soll, wurde von der Straf­kammer zu Köln   der frühere Lehrer. jetzige Kommis und Handlungs­reisende Joseph Günther aus Osberghausen bei verschlossenen Thüren zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Des Drefchgrafen Selbstverteidigung. Der edle Graf Pückler- Klein- Tschirne ist, wie bereits gemeldet, von dem Bezirksausschuß in Glogan unwürdig seines Amtes be­funden worden und seines Postens als Amtsvorsteher enthoben worden. Damit verliert Preußen seinen originellsten Amtsvorsteher, und es ist bedauerlich, daß der Bezirksausschus so wenig Verständnis für den Humor des Grafen gezeigt hat. Warum soll Graf Büdler nicht weiter in klirrender Bildersprache Bildung und Aufklärung ver­breiten?

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Das hat der Graf Pickler auch selbst vorwurfsvoll gefragt, als er in der folgenden großartigen Verteidigungsrede seines Wesens Wollen und Streben enthüllte. Diese Rede aber lautete, der Staatsbürger- Zeitung", diesen Reichs- Anzeiger" von Klein- Tichirne zufolge, fo: Zunächst, meine Herren, bemerke ich, daß ich mich in meinem Leben stets so benommen habe, wie es sich ziemt für cinen föniglich preußischen Amtsvorsteher und für einen preußischen Edelmann, und ich möchte doch denjenigen sehen, der es wagen sollte, mir irgend eine unehrenhafte Handlung vorzuwerfen; dem Manne würde ich ins Gesicht springen mit der Schärfe meines guten Schwertes und würde ihm be­weisen, was es heißt, mich ungerecht zu beleidigen. Heutzutage aber werden verständige Leute vor den Kopf gestoßen. Wenn die Regierung so weiter fortfährt, dann wird allerdings bald der Zusaminenbruch erfolgen, die Katastrophe und das Debacle und dann werden die Herren Minister, die Herren Präsidenten und Oberpräsidenten, die Geheimen Räte und alle die Herren vom Grünen Tisch, die werden dann zuerst zu Grunde gehen.

Spanien  .

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mit einer der erstklassigen europäischen   Mächte kaum mehr als eine Wolfffchen Depeschenbureaus" neuere Mitteilungen: Ueber die Unruhen in Spanien   bringt folgendes Telegramm rage der Zeit bleiben. Mit jedem Jahr wird der Drud der anschwellenden Bevölkerung in talien und Madrid  , 10. Mai. Saragossa   wurden heute mittag die Läden geschlossen. Im Laufe wie Italien   große Ansiedelungen In Madrid  , Valladolid, Burgos   und Deutschland   größer und schon haben sowohl Deutschland  ihrer Völker in Sid­des Ministerrats erklärte Ministerpräsident Silvela in Bezug auf die amerita, besonders in Brasilien   und Argentinien  . Es ist Grund Schließung der Läden, die Regierung achte alle politischen Meinungen, zu der Annahme vorhanden, daß die deutsche Regierung seit langen werde aber die Ordnung energisch aufrecht erhalten. In Bezug auf Jahren Brasilien   als ein günstiges Gebiet für deutsche die Unruhen in Barcelona   erklärte der Ministerpräsident, dieselben Kolonisation betrachtet hat. seien das Werk einer feden Minorität. Gerüchtweise verlautet, eine Die Argumentation des englischen Blatts ist nur die unsrer amtliche Depesche melde, daß in Valencia   crnste Unruhen aus Weltmachtpolitiker. Wie oft hat man darüber geklagt, daß gebrochen seien. die überschüssige deutsche Volkskraft dem Ausland zu gute komme, Dies Telegramm erhielt durch. eine Privatdepesche der Bosi. daß deshalb Siedelungstolonien erworben werden müßten. Man darf sich also nicht darüber beschweren, daß Amerika   jetzt ver 3tg." folgende Ergänzung: Madrid  , 11. Mai. Der gestrige Schluß der Geschäfte in ständlich Drohungen ausstößt und England- wenigstens thut das sich Amerika   als Bundesgenossen offeriert. ganz Spanien   war fast überall, besonders aber in Madrid  , Valencia   die Sunday Special" und Sevilla  , von Tumulten begleitet, wobci Gendarmen durch Steinwürfe verlegt, Aufrührer verwundet und ver= Partei- Nachrichten. haftet wurden. In Valencia   wurde ein Mann getötet. In Barcelona   ging's noch bedenklicher her. Ein förm= Wahlmache. Die Kreuz- Zeitung  " kann es sich nicht ver licher Straßeukampf fand statt. In einem südlichen Vorort neifen, über unsre gestrige Notiz zu der Wahl im Wahlkreise Offen­wurden Barrikaden gebaut. Die Aufrührer schossen auf die burg  - Scht einige wirklich recht unangebrachte Bemerkungen zu fuüpfen. heraustürmende Gendarmerie. Diese mußte durch Sappeurs und Sie findet unter anderm darin den besten Beweis, daß die Abgabe Mineurs verstärkt werden zur Einnahme der Barrikaden. Viele focialdemokratischer Stimmen hauptsächlich eine Folge der Wahlmache Aufrührer wurden getötet, die ganze Straße war blut- und erst in zweiter Linie die Erscheinungsform einer wirklich getränkt. Bestimmte Angaben stehen noch aus. Die Regierung revolutionären Gesinnung ist". ist entschlossen, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Heute wird über Barcelona   der Kriegszustand verhängt.- Barcelona, 11. Mai. Gestern abend erneuerten sich die Ruheftörungen. Einige Voltshaufen errichteten Barrikaden und empfingen die Gendarmerie mit Gewehrschüssen. Die Gendarmerie erwiderte das Feuer. Es wurden auch von Terrassen und Baltonen auf die Gendarmerie Schüsse abgegeben. Wie es heißt, wurden mehrere Per­fonen verwundet. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Ordnung ist wieder hergestellt. Es geht das Gerücht, daß der Belagerungszustand erklärt werden soll.

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Wahlmache" ist ein recht gefährliches Wort im Munde der Herren Konservativen; konservative Wahlen sind allerdings in der Regel das Ergebnis einer schamlofen Wahlmache unter Mißbrauch der wirtschaftlichen und der öffentlichen Macht, die in den Händen der konservativen Macher liegt. Die Krenz- Zeitung" möge die Berichte der Wahlprüfungskommission über konservative Wahlen, zum Beispiel über die des Herrn v. Löbell, des Herrn v. Stumm, des Herrn v. Bolenz usw. usw. studieren fie hat es vermutlich auch gethan dort kann man erfahren, von wen Wahlmache getrieben wird. Wir betreiben keine Wahlmache und wir brauchen keine; wir brauchen nur Aufklärung und Aufrüttelung der Massen, die von den Konservativen systematisch in Unwissenheit und Trägheit erhalten, und nur erst, wenn diesen die socialdemokratische Agitation auf den Nägeln brennt, durch Wahlmache mit Gewalt an die Irne getrieben werden.

Sevilla  , 11. Mai. Gestern fanden hier Ruhestörungen statt; man schleuderte Steine in die Räume des Militärkasinos. Die Man hat mir vorgeworfen, ich habe durch meine Reiterfeste, Gendarmerie trieb die Menge auseinander, welche Widerstand zu die ich mit den Bauern der Umgegend von Zeit zu Zeit ver- leisten fuchte. Mehrere Civilpersonen und einige Polizeibeamten anstaltete, die Würde des Amtsvorstehers verletzt. Nu, meine wurden verwundet. Das Militär besetzte die Straßen und stellte die Herren, ich bin allerdings mitunter bei Morgengranen, wenn Ruthe wieder her. die andren Lente noch in den Federn lagen, mit Trompeten­Ein Herold- Telegramm aus Paris   meldet: Der Soir  " bes geschmetter durch die Dörfer geritten; da ist die ganze richtet aus Madrid  , daß die gestrige Sundgebung der Kaufleute und demokratische Presse über mich hergefallen, weil sie unfähig Industriellen im ganzen Land allgemein gewesen ist. Aus 49 Soupt war, zu verstehen, was ich mit diesem Stitt beabsichtigte; und 60 andren Provingstädten find gleichlautende Meldungen ein­ich hatte damit einen ernsten socialen Zweck im Ange: ich gelaufen, daß fämtliche Läden und Magazine geschlossen ge- weiterreichende Pläne zu sein. Schon am Tage nach der Maifeitr wollte die Bauern etwas aufrütteln aus ihrem folossalen wesen find.

Stumpffinn und wollte fie durch Reiterfeste enthusiasmieren Barcelona  , 11. Mai. Heute Nachmittag erfolgte abermals und begeistern. Wir preußischen Edelleute haben die heilige Ver- ein Zufammenstoß zwifchen Unruhestiftern und Polizei. Der Wagen pflichtung uns zu fümmern um bie Leute; wir müssen die und Straßenbahn- Verkehr ist eingestellt. Massen wieder fammeln um unsre alten und berühmten Fahnen; denn wenn wir dies nicht thun, dann kommen die

Ein altes Muster in neuer Auflage. Wir teilten schon mit, daß man in Halle einen Prozeß wegent Veranstaltung eines verbotenen Umzugs vorbereitet und daß man fich dazu 31 Teilnehmer an dem Maispaziergange ausgesucht hat. Diefer Inzugsprozeß scheint aber nur die äußere Form, für viel wurde in der bürgerlichen Bresse   Halles die Behauptung aufgestellt, daß an der Maidemonstration guhälter in großer Zahl beteiligt gewefen feien. Unser Hallesches Parteiblatt frat dieser Be­hauptung mit der nötigen Entschiedenheit entgegen. fonnte man die Sache als abgethan ansehen,

Damit da mant

Diese Annahme criveist sich nunmehr doch als zu optimistisch.

Bulgarien  . freisinnigen und demokratischen Hezer, welche den Leuten den Maßnahmen, um den Aufstand zu unterdrücken Zur Bauernerhebung. Die Regierung ergreift energische wohl zu der Annahme berechtigt fein konnte, daß irgend ein von der Ve- moralisch verkommenes Subjekt diese für anständige Leute längst größten Infium vorreden, und dann geht sie auf, die häßliche feitigung der Zehntsteuer und andren Schritten zur Hebung, der abgethane Verleumdung der Socialdemokratie des Zeilenhonorars und giftige Saat, wie Sie ja alle ſehen: tönnen hier im troftlofen Lage der revoltierenden Bauern hört man natürlich nichts. wegen wieder einmal hervorgehucht habe. Gloganer Kreise; denn nirgends in ganz Schlesien   haben wir so Die Offiziere und Unteroffiziere zweier Compagnien verbummelte, so troftlose und so jammervolle volitische und ſociale des in Nu stich uk   garnisonierenden Isfer- Regiments. Es schreibt jetzt der Hallesche" Generalanzeiger": Verhältnisse wie hier; warum? weil die Judenbaude in der sowie der Kommandant desselben Regiments. Oberst Georgiew, hierigen Gegend regiert und weil ein großer Teil des Streises find infolge der Vorgänge von Trestenit in militärgerichtliche diesem Gesindel nachläuft, anstatt energisch Front dagegen zu untersuchungshaft genommen worden. machen; hier muß mit eiserner Faust dazwischengeschlagen werden, sonst kommen wir nicht heraus aus dieser jüdischen Jammerwirtschaft.

Die beiden genannten Compagnien stehen im Verdacht, sich allzu willig von den fie umringenden Bauerumaisen haben entivaffuen u lassen. Auch sind bereits Kriegsgerichte in den unter Belagerungs­zustand gestellten Bezirken konstituiert worden. Um völlige Nuhe herzustellen, beabsichtigt die Regierung, die Reserven mehrerer Jahr­gänge einzuziehen, um die Dörfer von waffenfähigen Mannschaften zu entblößen. Eine Maßnahnte, die nur eine neue wirtschaftliche Schädigung der Bauern bedeuten würde.

Rumänien  .

" Ich bin ferner angeklagt, durch meine antisémitischen, Reden die Würde des Amtsvorstehers verlegt zu haben: ich wünschte nur, meine Herren, daß jeder Amtsvorsteher feine Pflicht so erfüllen würde, wie ich, und überall so energisch für Deutichtum, Christen­tum und Vaterland einträte, dann würden wir bald bessere sociale Zustände im Lande haben, als jetzt, und brauchten us   nicht herumzuärgern mit einem fremden, her: gelaufenen Volk. Ich habe mir durch meine politische Thätig- Bukarest  , 10. Mai. Ein Lehrer Namens Constantiniu, welcher teit schon die größten Unannehmlichkeiten zugezogen; ich habe infolge eines gegen ihn durchgeführten Prozesses seiner Stelle ent zweimal vor Gericht gestanden, ich bin zweimal angeklagt und hoben worden war, erschien heute beim Unterrichtsminister Istrati   in zweimal freigesprochen worden. Nehmen Sie sich ein Beispiel. Audienz. Nachdem er einige erregte Worte an den Minister ge­meine Herren, an jenen schneidigen Richterkollegien; das waren richtet hatte, zog er einen Revolver aus der Tasche. Anwesende Be­Männer, die das Herz auf dem richtigen led hatten dienstete entwaffneten Constantinin und übergaben ihn der Polizei. und die ihre.Volksgenossen nicht im Stich ließen Beim ersten Verhör erklärte er, er habe in Gegenwart des Ministers in schwerer Stunde. Aber auch von ihnen erwarte Selbstmord verüben wollen. Die Untersuchung wird flarstellen, ob ich heute, daß Sie Sich als rechte Männer, als wahre Christen, es sich um einen Wordanschlag oder einen Selbstmordversuch ala wadere Batrioten zeigen und ein freisprechendes Urteil handelt. fällen werden; denn Sie sind ja Menschen, die menschlich fühlen und ein Gewissen in der Brust haben, das Ihnen laut und vernehmlich fagen wird, daß diefe ganze Auflage haltlos und ungerechtfertigt ist. Sollten Sie jedoch dennoch zu einem ver­urteilenden Erkenntnis gelangen, dann werden Sie es an sich selbst erfahren, was es heißt, unschuldige Leute zu ver­

urteilen."

Twz dieser Rede ist der edle Graf verurteilt worden, und zwar bon feinen eignen Standesgenossen. Er wird min seine Reiterfeste als Privatmann ausführen müssen; aber er mag sich vor dem Groben Unfug Paragraphen in acht nehmen. Daß dieser Mann, au dessen geistiger Verfassung füglich kein Zweifel bestehen kann, als Führer von den Antisemiten beschlagnahmt wirdtennzeichnet diese Partei.-

Ausland. Oestreich Ungarn  .

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Afrika  .

Kumaffi gefallen? Aus Affra, der an der Goldküste gelegenen Hafenstadt, wird dem Renterschen Bureau" gemeldet, daß das Gerücht umlaufe, daß Sumaisi, die Ashanti Stadt, in der der Gouverneur mit den Hauffatruppen eingeschloffen ist, gefallen fei. Bom Kolonialamt wurde auf Anfragen mitgeteilt, daß keine Be­stätigung des Gerüchts vorliege. Die Telegraphenlinie nach Brahsu ist unterbrochen. Der Aufstand gewinnt an Ausbreitung, auch hat es den Anschein, als ob die Stämme der Akims, Krohus und Shorangas heimlich mit den im offenen Aufruhr befindlichen Stämmen fonspirierten.

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Amerika  .

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" Bur Maifeier. Das socialdemokratische Wolfsblatt" schreibt mit Bezug auf unsre Mitteilung, daß gegen Herrn Swienty und dreißig andre Teilnehmer, am Spaziergang" wegen Veranstaltung cines verbotenen mizugs beziehungsweise Teilnahme an demselben Etrafanzeige erstattet ist: werden wir also noch eine zwveite Maifeier vor Gericht erleben. Uus wird diese gewiß Vergnügen bereiten, ob der Polizei auch, ist eine andre Frage." Es ist wohl ohne weiteres anzunehmen, daß die Polizei derartige Anzeigen des Vergnügens" wegen nicht er jocial, stattet. Aber auch das Vergnügen des demokratischen Organs dürfte eine wesent liche Einschränkung erfahren, wenn auf der Au­flagebank neben bisher unbestraften Arbeitern auch seche notorische Lattcher und Zuhälter Plaz nehmen."

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Dazu schreibt unser Hallesches Parteiblatt unter anderm: Es wird sich die Gelegenheit finden, an Gerichtsstelle, die fajamlose Verlogenheit der hiesigen Bresse  , die besonders den Berichten über unsre Maifeier zu tage getreten ist, gebührend zu brandmarken; vielleicht gelingt es auch, in so manche dunklen Gänge hineinzuleuchten. Wenn nicht alles trügt, ist die Teilnahme einiger anrüchiger Elemente an der Maifeier, die von uns selbstverständlich beim besten Willen nicht hätte verhindert werden können, eine perfide Spigelthat ge wesen. Die Bassermannschen Gestalten, die bei dem Rencontre am Paradeplay im Hintergrunde Steine zu sammeln aufingen, sahen ganz danach aus, als ob sie bestellte Arbeit verrichteten."

Mancher Umstand, der uns nachträglich bekannt geworden ist, läßt nur den Schluß zu, daß gewisse Leute der Maifeier mit großen Hoffnungen entgegengesehen haben. Vielleicht gelingt es, den Schleier zu lüften. Es ist nichts so fein gesponnen, als daß cine focialdemokratische Spürnase nicht dahinter zu kommen ver möchte."

Es scheint denmach wirklich, daß der planmäßig angelegte Versuch vorliegt, das um seine wirtschaftliche und politische Befreiung fämpfende Proletariat dadurch zu diskreditieren, daß man es in Zum Fall Root. Die Rede des Striegsministers Noot scheint Busammenhang bringt mit Zuhältern, diefem Abschaum der forrupten nach einer Korrespondenz der Rhein  - Westf. 3tg." aus New York   bürgerlichen Gesellschaft, der ein ebenso elles Kennzeichen dieser Ge­denn doch nicht auf eine bloße Verstimmung, sondern auf ernstliche fellschaft ist, wie beispielsweise die harmlosen". Man ist geneigt, Befürchtungen zurückzuführen zu sein, die die Vereinigten Staaten beut einen solchen Versuch kindisch zu finden. Indes, er wird bezüglich deutscher Stolonialerwerbungen in Brasilien   hegen. Heiße gemacht und es wird dafür gesorgt werden, daß die Unternehmer Die studentischen Raufereien vom 9. Mai haben sich am es doch jagar, daß das Staatsdepartement die Konsuln in Süd- gründlich abgeführt werden. Bormittag des 10. Wai wiederholt. Wieder war das Vestibule der amerifa und in Deutschland   zur besonderen Berichterstattung auf Universität zum Stampfplay ausersehen worden. Als die Mitglieder gefordert habe. Die Berichte des amerikanischen   Generalkonsuls in Maifeier in Rußland  . Die diesjährige Maifeier in i Ina dreier klerikaler Studentenverbindungen in Couleur erschienen, Sio de Janeiro, Engen Seeger, verrieten allerdings feinerlei Be- verlief glänzend. Schon einige Tage vor dem 1. Wai wurden in war das für die deutsch  - nationalen Studenten das Zeichen forgnis, obwohl darin den wirtschaftlichen Bestrebungen des deutschen der ganzen Stadt Flugblätter verbreitet, in denen die Arbeiter, Die forderungen dargelegt wurden. Die Blätter wurden sowohl in den ihren Opfern zu trennen. Die fleritalen Studenten wurden zum Deutschen  , heißt es in einem Bericht, zählen zwar 300 000 Köpfe und Säufern verteilt, als auch allenthalben angeklebt. Selbst in den Thore deutsch nationale Studenten wurden dem Rektorat vorgeführt. Der Rektor verbot bis auf Ginfluffies fehr ifoliert und feien auf Wahrung ihrer Rósafen auf ihren kleinen ruppigen Pferdchen, die Knute im Sattel, hielten sich trotz ihres großen finanziellen und kommerziellen Theatern sah man sie. Ain 1. Mai felbst war das ganze Militär auf den Beinen. weiteres das Farbentragen und bedrohte fünftige Unruhestifter mit nationalen Eigentümlichkeiten bedacht, allein fie den schärfften Maßregeln. Nachmittags wiederholten sich die Erceffe. bewiesen auch keinerlei Abneigung gegen ihr adoptiv durchritten vom frühesten Morgen an die Straßen. Die klaffens Deutsch  - nationale wie klerikale Studenten versuchten in geschlossener Waterland. Auch seien unter den 300 000 Deutschen   noch feine bewußten Broletarier ließen sich aber dadurch nicht einschüchtern. Kolonne ins Parlament einzudringen. Es kam zu heftigen 200 beutsche Unterthanen. Natürlich verweist auch die Rhein- Westf. Gegen 8 Uhr früh kamen sie heraus aus den Höhlen des Blends Raufereien mit der Polizei, die schließlich das Eindringen der Zeitung" das Gerücht von der Abficht deutscher Kolonialeriverbungen und begannen, sich auf dem Newsky Prospekt zu sammeln. Männer beiden feindlichen Haufen nicht verhindern konnte. Nach lebhaftem Debattieren zwischen Studenten und entbehren, jedenfalls tragen die flottentollen Blätter vom Schlage kennzeichneten sich die Demonstranten. in das Bereich der Fabel. Mag das Gerücht auch jeder Begründung und Frauen, jung und alt ftrömte herzu. Durch rote Bändchen Nach kurzer Zeit war der 23achleuten wurde vier Studenten gestattet, in das Par- der Rhein  - Westf. Ztg." für die Entstehung desselben in erster Linie Newsky Prospekt fowie die benachbarten Straßen von einer tausend Tamentsgebäude einzutreten. Die vier Studenten begaben sich die Berantwortung, find doch gerade sie es gewesen, die zu löpfigen Menge dicht gefüllt, die nun begann, sich in musterhafter zun christlich- socialen Reichsrats- Abgeordneten Dr. Weistirchner und Gunsten der Flottenvermehrung stets auf die angebliche Notwendig- Ordnung durch die Straßen der Stadt zu bewegen, begleitet von berichteten ihm über die heutigen Vorgänge an der Universität. teit hingewiesen haben, den vielen Hunderttausend Deutschen im den Kojaken, die die Mitte der Straßen einhielten. Zwei Stunden Die Herren Studenten werden wegen ihres thätlichen Wider Ausland durch eine starke Flotte Schutz zu gewähren. Fühlen sich dauerte der Riefenspaziergang um 10 Uhr ging alles wieder stands gegen die Polizei schlimmstenfalls mit ein paar Tagen Karzer die Deutschbrasilianer, die man dabei stets in erster Linie ruhig auseinander. Das Militär verhielt sich ruhig und deshalb davonkommen, während die Warschauer Arbeiter wegen ganz des mit im Auge hatte, in Brafilien wohl, fo war auch Eindruck der Demonstration auf das Bürgertum der Stadt war ein fam es zu feinerlei Störungen und zu keinerlei Verhaftungen. Der selben Vergehens mit lebenslänglicher Verbannung das Gerede von dem Schutz dieser ausgewanderten Deutschen  nach Sibirien   bestraft und ihre östreichischen Brüder überflüssig. Und wenn auch die Regierung an Kolonial- fehr tiefer. in ähnlichen Fällen schon zu schweren Kerferstrafen verurteilt erwerbungen in Südamerika   nicht denken sollte, so haben doch unfre In Kijew   wurde am 1. Mai ein Flugblatt verbreitet. In Weltmachipolitiker derartige Projekte mehr als einmal mit bestem den Flugblättern werden neben den reinen Arbeiterforderungen, wie Achtstundentag, Ausdehnung der Arbeiterschutz Gesetzgebung. Behagen erörtert. Das Ausland fonnte dies müßige Geschwäß gar London  , 11. Mai. Unterhaus. Unterstaatssekretär Bro drid nicht anders deuten, als jetzt die Londoner Sunday Special", die Koalitionsfreiheit 2c., auch allgemeine politische Forderungen erhoben. So fordern sie Preßfreiheit, Oeffentlichkeit des Gerichtsverfahrens teilt mit, daß wegen des Angriffs chinesischer Dorfbewohner auf die sich über den Fall Root wie folgt ausläßt: britische Kommission, welche die Grenze des Gebiets von Wei-... Roots Rede hat große Eenfation hervorgerufen, aber im fiir alle, auch für die politischen Prozeffe, Gleichberechtigung der haiwei reguliert, die chinesischen Mitglieder der Kommission ge Grunde genommen ist es gar keine Frage, daß er vollständig Nationalitäten und Konfeffionen usw. bis zu einer konftitutionellen Verfassung. wünscht hätten, die Fortsetzung der Grenzregulierungsarbeiten hinaus recht hatte. Wenn die Vereinigten Staaten sich damit begnügten, zuschieben, der Leiter der britischen   Kommission sei aber angewiesen die Monroe Doktrin auf Nordamerika อิน beschränken, Nachwehen der Maifeier in Italien  . Socialistische Bürgers worden, die Arbeiten fortzusehen, gleichviel ob die chinesischen würde die Gefahr einer Stomplikation mit europäischen   Mächten nicht meister verschiedener Städte hatten den Tag der Arbeit dadurch Kommissare sich daran weiter beteiligen oder nicht. Dem britischen bestehen, aber sobald die Vereinigten Staaten   sich zu der Auffassung geehrt, daß sie die Schulen an diesem Tag geschlossen und den ersten Kommissar seien Verstärkungen gesandt worden, und er habe neigen, daß keine europäische Macht das Recht besitzt, in Südstädtischen Beamten und Arbeitern freigegeben hatten. Die Bürgera gefterit gemeldet, daß die Lage im allgemeinen beruhigend sei.- amerika in irgend einer Weise zu intervenieren, muß ein Krieg meister diefer Städte find darauf auf Anweisung des Ministers von

wurden!

England.

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