Nack bem Todtmarschireri das Todtmanövriren. Die diesjährigen Herbstmanöver haben, so melden die Zeitungen, ungewöhnlich viel Opfer gelostet. Wer unterfängt sich darüber zu murren? Die Manöver sind nothwendig, und daß Soldaten dabei tobtstrapa�irt, todtzeschosten, überritten und auf sonstige Weise in» Jenseits oder in« Hospital befördert«erden, läßt sich nicht vermeiden, ist also auch nothwendig und srjjo vernünftig. Gibt'S einen Eivilisten oder gar Soldaten, der'« nicht glaubt? Hört nur die höchsten Autoritäten.-Der Soldat muß auch im Frieden dem Staate Gesundheit und Leben zur Ber  - fügunz stellen- sagte der große(Nicht-) Schweiger Mottle ge- legentlich der Debatte über den Dunkelarrest. Und noch drastischer und deutlicher drückte sich der Gründer der preußischen Blut» und Eisenpolitik, der..große" Friedrich aus, welcher beim Sturm auf eine Batterie seinen Soldaten, als diese nicht den gehörigen Eifer bewiese», sich zu Kanonenfutter und ihn zum berühmten Feldherrn zu machen, da« königliche Wort zurief:Ihr Racker, wollt Ihr deuu ewig leben?!" StaatSretterei auf dem Friedhofe. Au« Meerane  schreibt man demCrimmitschauer Bürger- und Bauernfreund": Der neue Friedhof mit dem Kriegerdenkmal, allwo am heiligen SedanStage der reichsfreundliche DiaconuS Lötzsch unter freiem Himmel einen sogenannten FestgotteSdienst abhielt, kostet der Stadt allein über 30,000 Thaler, und doch scheint e«, al« ob unsere Commune gar kein EigenthumSrecht daran hätte. Gestern Nach- mittag hatten stck zum Bcgräbniß der dahingeschiedenen Gattin unstreS Parteigenossen, de» MufikoirektorS H. Stolle, sehr viele Leidtragende einzesunden, auch sonst waren sehr viele Zuschauer anwesend, weil mau wußte, daß eS der Frau eines Dissidenten die letzte Ehre zu erweisen galt. Doch Borsicht ist die Mutter der Weisheit, und Angesichts des vielen BolkeS handelte unsere tolerante(?) evangelische Geistlichkeit sehr vorsichtig und weise, und dieweil der Bruder de« trauernden Gatten, der Gärtner Stolle� für die Lage der Jnhgftirt-n habt, herbei, und Euer Schärflein au« Crimmitschau  , gleichfalls anwesend war, so erschien denn bald? beigetragen! al» Abgeordneter des Diakonu« Lötzsch der Kirchner ThimoteuS DieArbeiter-Wochew Chronik" ersuchen wir, unter den ungar- Jordan und erklärte, daß an diesem Grabe eine Rede nicht ge- ländischen Brüdern, welche gegenwärtig keine Jnhaftirten haben,! halten werden dürfe. Hieraus erschien wieder der Advokat Speck  ! zu agitiren und alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit da»! im Namen de« Kirchenvorstandes und forderte die Musikanten/ schwere LooS, welche« unsere Genossen zu tragen haben, gemildert! die sich mit den Instrumenten freiwillig eingefunden hatten, nm, werde. Nochmals: Gedenkt der Jnhaftirten und deren Familien!! ihrem Direktor zu Liebe, der Verblichenen beim Einsenken in die! Beiträge nehmen entgegen die Genossen: Ant. Flödel und Wen- Erde noch einige Trauermelodien zu spielen, auf, den Friedhos zu zel Groß; die eingelaufenen Beträge werden imArbeiterfrcund" verlassen, da da« Blasen hier nicht erlaubt werde. AlleS Parla- ausgewiesen werden." mentiren half nicht« und die so Lerwieseven gingen hinau«, wo sie der Machtspruch de« Kirchenvorstandes nicht mehr hinderte/ Zur Statistik de« Elende« schreibt dieGleichheit": stellten sich außerhalb der Mauer am Eingange auf und sündigten!Im Wiener   Asyl für Obdachtose verkehrten im Monat Juli, im gegen da» Verbot, indem sie doch noch thaten, wa« sie nickt lassen! Frauenasyl: 2l23 Frauen und 363 Kinder, im Männerasyl:! konnten. Hätten die Mitglieder de« Sängerklub« vom Arbeiter-! 4833 Männer und S3 Knaben. Verabfolgt wurden 14,640 Ein- vereinJacquard", die sich ebenfalls eingefunden hatten, und brennsuppen und die dazu gehörende Quantität Brod. Tausende deren Lehrer H. Stolle ist, zum Singen Instrumente bei sich ge- von Wohnungen stshen leer und alle Speicher sind gefüllt. Da« tragen, so wären jedenfalls auch sie hinausgewiesen worden, so Bolk aber hat kein Obdach und keine Nahrung herrliche Ge- aber ließ man dieselben gewähren und störte sie nicht. Selbst daS sellschaft." Leichentuch soll der DiakouuS ter Dissidentenleiche nicht gern ver- Wa« die in derartigenAsylen" verabreichten Nahrungsmittel gönnt haben, und doch mußte die Grabstelle nebst Leichentuch mit betrifft, so sind sie nur zu häufig für Hunde zu schlecht. Ist doch 1 Mark und 83 Pfenuigen bezahlt werden. Also geschehen im vonunseren Volksküchen", die auf einer weit höheren Stufe stehn, Reiche der Gottesfurcht und frommen Sitte im Jahre de« V--------»-- Heil« 1875. Es befinden fich derzeit in Prag   ueun, in Brüan zwölf und in Wien   ein Genosse in Haft. Bon diesen zweiundzwanzig inhaftirten Genossen haben mehrere sehr bedürftige Familien, welche, da sie der Ernährer beraubt sind, bittern Mangel leiden müssen. Da« Wiener UnterstützunzScomitö ist nicht in der Lage, die sich stets mehreuden Auslagen zu bestreiten, weil e« fortwährend Beiträge an fchubirte und ausgewiesene Genossen zu leisten, sowie Prozeßkosteu zu bestreiten hat. Die wöchentlichen Erfordernisse aller drei Comite« belaufen sich auf mindesten« hundert Gulden. So viel muß aufgebracht werden, sollen unsere Jnhaftirten und deren Familien nicht darben. Wir fordern daher die Genossen allerorts auf, die Sammlungen nach Möglichkeit zu betreiben. Wir find überzeugt, daß dieser Ruf nicht unzehört verhallen wird, daß die nach Verbesserung ihrer Lage ringenden Arbeiter sich ihrer Vorkämpfer und deren Familien, welche schwer leiden müssen, erinnern und dieselben nach Möglichkeit unterstützen werden. Die Parteigenossen in Böhmen  , Mähren   und Schlesien   wollen etwaige Unterstützungen an da« Comitö(Adresse: Joh. StraSni, Franz- Josesstraße Nr. 32, Brünn  ) absendeu. Da auch in Wien   und Graz derartige UnterstützungS-ComitöS bestehen, werden sich dieselben gegenseitig unterstützen, nnv diejenigea ComitöS, welche über Bedarf Mittel erhalten werden, den etwaigen Ueberschuß übermitteln. Alle arbeiterfreundlichen Blätter de« In- und Auslandes, be-! sonder» aber dieArbeiter-Wochen-Chronik" in Pest, werden� freundlichst ersucht, von diesem Aufrufe Notiz zu nehmen: e« gilt die Linderung d-r Noth unserer Jnhaftirten resp. deren Familien und, w-e viele Tropfen einen Bach bilden, ebenso bilden viele kleine Gaben eine Summe. Also, Arbeiter, da ihr Berständniß! Da« Göschener Gemetzel erscheint immer mehr in seinem wahren Charakter, als absichtliche, geplante Arbeiter- schlächtcrci. Natürlich sucht diegutgesinnte" Presse diese häß- liche Thatsache zu vertuschen, indeß auch au« diesen Darstellungen drängt sich die Wahrheit hervor. So lesen wir z. B. iu der Kölnischen Zeitung  " vom 16. d.: Bern  , 14. Sept. Nachträglichem Vernehmen zufolge sind dem BundeSrathe die UntersuchungSaklen, betreffend den Göschener Gotthardtunnel-Arbeitcrtumult, vergangene Woche von einer Dele- gation der Urner   Regierung überbracht und sofort von dem eid- genössischeu Justiz- und Polizei- Departement einer genauen Prll- fung unterworfen worden, al« deren Resultat sich die Ueberzeugung ergab, daß der Urner Untersuchungsrichter jene» Borfall allerdings nur nach einer Seite hin untersucht hat.(War nicht an- der« zu erwarten, da eiu Mitschuldiger nun einuial zur Unter- suchuug eines Verbrechen« sich nicht eignet. Der Correspondent der vornehmen Kölnerin versteht übrigens, sich sehr zart auSzu- we�err eine« peinlichen Verbrechen«, mit Ausnahme eine« ... w._------- rc..-k?0iitif(j|en) verurtheilt worden sind, oder denen ihre Strafe unter neulich auf dem Conqreß des Verein« für öffentliche Gesundheit«- pflege der Beweis geliefert worden, daß die in ihnen verabreichte Kost keine genügende Nahrung ist, weil sie nicht die zur Erhaltung des Lebens und der Gesundheit nöthigen Nährstoffe enthält. Unsere vielgerühmteCultur  " wird trefflich illustrirt! durch ein Gefetz, welche» vor Kurzem in denBereinigten! Staaten von Nordamerika  " erlassen wurde, und au« dem wir nachstehend zwei Paragravhen mittheilen: Scction 3. Die Einführung von Weibern nach den Ver-! einigten Staaten zu ProstitutionSzwecken ist absolut verboten.! und alle hierauf bezüglichen Kontrakte sind ungültig. Wer wissentlich solche Weibspersonen zu solchen Zweckennach den Vereinigten Saaten bringt oder kommen läßt, oder wer immer solche Weibspersonen in Ausführung vorhergegangener ungesetzlicher Jmportation für solche Zwecke anstellt, macht sich eines V-rgeheuS(felony) schuldig und kann zu fünf Iahren Gefangenschaft und zu fünftausend Dollar« Geldstrafe verurtheilt werden. Sectio» 5. Den Ausländern, welche in ihrem GeburtSlände drücken, wie au» der ganzen Correspondinz hervorgeht, und doch, welche« Lickt wird aus die Mörder der erschossenen Arbeiter ge- worsen!) Der nach Göschen enisandte eidgenössische Commissar, Siänderath Hold, wird die Untersuchung jetzt in der Weise zu vervollständigen haben, daß er nicht nur den Thatbestand de« traurigen(also doch) Vorfalle« vom 23. Juli, wie e« die Urner  Regierung nur gethan, sondern auch die Ursachen(!!!), welche ihn herbeigeführt haben und das Berhalteu der Behör> ben, d. h. die vou ihnen getroffenen Maßregeln zur Unter- drückung(!) des Tumult«, nach Gerechtigkeit und Billigkeit ohne Rücksicht nach oben oder unten(was sehr zu wünschen ist) in das rechte Licht setzt; vor allem aber wird aufzuklären sein, ob die Be- Behauptung, e« sei auf die Arbeiter ohne Commando und aus Häusern und hinter Hecken hervor geschossen, auf Wahr- heit beruht. Der Umstand, daß die Urner Regierung Leute für die Unterdrückung de« ArbeiteraufstandeS(au« Tumult wird im HandumdrehenAufstand") mir S Franc« täglich anwerben (richtiger zum Morden dingen) mußte(?), weil die zu diesem der Bedingung der Auswanderung erlassen worden ist, sowie Frauen-! zimmer, die zu ProstitutionSzwecken eingeführt werden, ist die Ein- Wanderung nach den Vereinigten Staaten   gänzlich verboten. Jede« in einen Hafen der Bereinigten Staaten landende Schiff kann unter Direktion des betreffenden Hafenkollektors inspizirt werden,. sosern dieser Gründe hat. anzunehmen, daß sich solche Personen an Bord de» Schiffe« befinden, und der betreffende Inspektion»- beamte soll dem SchiffSsührer die verdächtige» Personen anzeigen, und sich mit ihm inS Bernehmen setzen. Während der Durch-! suchung darf kein Ausländer obne Erlaubniß da« Schiff verlassen, und die von Inspektoren al« Uebertreter dieses Gesetze« ausfindig gemachten Personen dürfen in keinem Fall, außer, um beim Prozeß zu erscheinen, den Boden der Bereinigten Staaten betreten. Im Falle eine solche Person sich über die Beschnldigung eine« In- spektionSbeamten beschwert, mag sie sich an ein geeignete» Gericht wenden, und dann ist eS die Pflicht de« HafenkollektorS, das be- treffende Schiff bis zum AuStrag der Sache im Hafen zurückzu- halten. Wird das Vorgehen des Ii.spector« gutgeheißen, so sollen Zwecke(!) aufgebotenen Milizen keine Folge leisteten, wofür....... sie jetzt mit 100 Franc» Strafe belegt sind(der Tagelohn für das, die beschuldigten Personen an Bord de« Schiffes zurückgebracht Morden stellt sich somit viel niedriger al« die Strafe für die Wei-! werden, und es soll ihnen nicht mehr gestattet sein, da« Land derz Zerung, seine Mitmenschen todtzuschießen), läßt leider auch dieö Ver einigten Staaten zu betreten, e« sei denn, daß der SchiffSsührer nicht als unmöglich erscheinen." oder Eigentümer de» Schiff-S für jede solche Person 500 Doll. So der Correspondent derKölnischen Zeitung  ". Wie zart! Bürgschaft leistet, welche Summe für die Zusendung �der betreffen fc« liberale reichsfreundliche Herr aus Sympathie und Rücksicht für die ulttamontane Urner   Regierung auszudrücken bemüht ist: e» sind ja blos Arbeiter, denen einUnglücksfall" zugestoßen ist! Und doch geht aug der Correspondenz genugsam hervor, wie die hei- "fle Ordnung der heutigen Gesellschaft und mit welchen Mitteln sie gestützt worden ist: Mit gedungenen Mördern a 6 Francs pro Tag! Der in Reichenberg in Böhmen   erscheinendeArbeiter- freund" enthält folgenden Ausruf: Genossen! Jedem von Euch wird e« bekannt sein, daß mehrere unserer Genossen auS diesem oder jenem politischen Grunde einge- sperrt sind. Den Jnhaftirteu, beziehungsweise deren Familien, da» schwere Los« zu erleichtern, ist Pflicht eiue« jeden Gesinnung»- genossen. Wie wir einem, iu derGleichheit" erschienenen Aufrufe ent- nehmen, sind die einlaufenden Beträge unzulänglich und werden eS den Person innerhalb 6 Monaten bestimmt ist. Für alle Ber letzungen diese« Gesetze» sind die SchiffSeizenthümer:c. in ähnlicher Weise haftbar, wie im Falle eine« Betrugs, verübt gegen die Zollgesetze."!! Also die Vereinigten Staaten   müssen förmliche Schutzmaßregeln gegen die Einsuhr von Prostltuirten und Hallunken aller Art au« deu Musterstaaten de« civilisirten Europa   ergreifeu. Namentlich aus Deutschland  , das nicht blo« in puncto de» schuftigsten Menschenhandelsan der Spitze der Civilifation marschirt", sondern auch seit Jahrzehnten die originelle Praxi« eingeführt hat, verur- theilte Verbrecher zur Auswanderung nach den Vereinigten Staaten   zubegnadigen". Sehr natürlich, daß die amerikanische  Republik   sich das monarchische Lumpengesindel vom Halse zu halten sucht! Correspondenzen. m nächstir Zeit, da die Unkosten durch die in Aussicht stehenden Leipzig  , 20. September. In dem letzten Bericht aus Leipzig  Prozesse vermehrt werden, noch mehr sein. in Sachen der LandtagSwahl hat sich eiu Jrrthum eingeschlichen. Die Polizei kostet uns nicht über einmalhunderttausend Mark da« wäre billig sondern über viermalhunderttaasend! Leip.lg, Auf einen bekannten Namenlosen(namenlos, weil er das Recht auf seinen Namen verwirkt hat) zirkulireu hier fol- gende Reime: Der Studeat der uaveräußerlichea Menschenrechte! Habt Ihr vernommen, wer e« war? O, sagt, Wer Bütteln gleich, mit hochgeschwung'nem Stecken Im Schutz der Polizistenschaar gewagt, Die Politik der Feigheit aufzudecken!? Wer war'», der, selbst ein Kind des Proletar, Mit stechen Blicken Alle abgemessen. Bon deren Gleichen er so manche« Jahr AuS voller Schüssel sich hat fattgegesseu!? Wer war'«, der jene« erste MauneSrecht Verhöhnt,( um da« der Bater mitgeblutet) Und eifersüchtig auf den Henkersknecht De» steien Worte», neulich eS geknutet? Wer war'S, der nach dem ärmlichen Gewand Den Werth de« Manne  « wagte abzuschätzen, Der off'ner Stirne und mit eig'ner Hand UnS das Versammlungsrecht zerriß in Fetze«? Er war'S, der heut' fich zur Gewalt bekennt, So, wie dereinst zum steieren Geschlechte; Heut bringt dem Volt den Knüppel der Student Der unveräußerlichen Menschenrechte! Er war'«! Doch feinen Namen können wir, Weil er ihn längst verlor, auch heut nicht nennen; Die Nachwelt wird ihn, als der Büttel Zier Mlt aufgebranntemMens tekel" nennen! Glück auf den Weg Herr Doktor. Studio Der Menschenrechte, grüßt un» Euren Humpen! Wir legten Euer Kärtchen, comme il kaut, Zu bess'rer Wandlung längst schon in die Lumpen. Aesop  . Kikdeshei«, 17. September. Parteigenossen! Wiederum stehen wir am Eure eiue« neuen Quartal«; jetzt könnt Ihr zeigen, wie sehr Ihr begriffen habt, daß e« die Pflicht eine» jeden Partei- genossen ist, für die weiteste Verbreitung der sozialistischen Presse Sorge zu tragen! Wir dürfen nicht blo« singen:Nicht zählen wir den Feind", sondern es muß auch danach gehandelt werden. E« muß ein Jeder mit ganzer Kraft danach stieben, die gegnerischen Blätter immer mehr au« den Hütten der Arbeiter zu verdrängen. Da» ist sehr leicht, wenn sich eiu Jeder nur die Aufgabe stellt, wenigstens einen neuen Abonnenten zu gewinnen. Jetzt gilt es, zu zeigen, daß wir Willen« sind, mit aller Macht den sozialisti- schen Ideen Eingang zu verschaffen. Unser Wahlspruch sei: Durch Kamps zum Sieg! Drum frisch an« Werk! Bon Neuem abon- aire ein Jeder und sorge für die weiteste Verbreitung unserer Parteiblätter. Unterzeichneter ist gern bereit, für hiesizea Ort neue Abonnements entgegen zu nehmen. Mit sozialdemokratischem Gruß I. Oyen. Weera»«, 14. September. Die LandtagSwahl. Wieder brachte eiu politischer Act fast alle Gemüther in Bewegung, namentlich dadurch, daß die Gesetzgebung einen Wahleensus ge- schaffen hat, der e« nur den Bemittelten möglich macht, ihre Stimme zur LandtagSwahl abzugeben. Und doch war es eiu all- gemeines Verlangen der Meerauer Arbeiter, diesmal mitzuwählen, da» bewies die erste Volksversammlung imBairischen Hof", in der unser Reich» böte Bebel seine Candidatenrede hielt. Nahe an 2000 Männer mochten anwesend sein, die den anderthalbstün- digen Bortrag anhörten, mit den Ausführungen desselben voll und gan, übereinstimmten und beschlossen, mit allen Kräften für Bebel» Wahl einzutreten. Leider war e« nicht möglich, unfern Candidaten durchzubringen. Die Lüderlichkeit in den Wahllisten war eine so grenzenlose, daß ganze Reihen Häuser, welch- schon viel- Jahre bewohnt sind, nicht mit eingetragen waren; mehr denn 200 Wähler, welche ihre Stimme abgeben wollten, waren nicht in der Liste auf- zufinden. Zwar hat man zum Sckein ich sage zum Schein- die größten Geschäftsleute, welche die größten Fabriken in Meerane  beherrschen, nicht mit in der Liste aufgeführt, so auch den und jenen auffälligen Namen unserer Gegner weggelassen die übergroße Zahl der Fehlenden betraf unsere Gesinnungsgenossen. Ein acht- barer Bürger, welcher sich die Freiheit nahm, die Namen derjenigen aufzuschreiben, welche nickt in der Liste standen, hatte in kurzer Zeit 31 Wähler ausgezeichnet. Er wurde deshalb aber zur Rede gestellt und schließlich durch den Polizeidiener au» dem Wahllokal entfernt. E» lagen aber so wichtige Klaqepunkte vor. daß ge- nannter Bürger, Chemiker Meister, stck auf das Amt begab und die Forderung stellte, den Wahlausschuß sammt dem Vorsteher zu verhaften; da aber zn dieser Zeit die dritte Stunde Nachmittag« zu Ende ging, erklärte der Amtmann, daß e» wohl zu spät sei, und daß er der hohen Strafe halber, welche e« einschließe, sich nicht für kompetent halt«, diesen Akt auszuführen. Der Antrag wurde jedoch zu Protokoll genommen und an die Staatsanwalt- sckaft abgegeben. Weiter waren in den verschiedenen mechanischen Webesabriken sämmtliche angestellten Leute, welche zwei Thaler und noch mehr Gewerbesteuer zahlen, nicht in der Liste aufgeführt. Nun sollte man meinen, e« liegt doch die Schuld an den Wählern selbst, warum haben sie die Liste nicht eingesehen? Aber da passtrte wieder etwa«, wa« nur in Meerane   vorkommen kann. Die zweite amtliche Bekanntmachung, welch: im Amtsblatt erschien und worin aufgefordert wurde, die Listen einzusehen, kam spaßhafter Weise zur Welt, als der Termin schon 24 Stunden überschritten war. Wie soll man diese Wirthschaft nennen? O, ich wüßte -inen Namen! Aber weiter! Unsere Gegner, die Ratio ualliberale«, die wahrhaftig im Verdächtigen etwa« loshaben, und die ans die schamloseste Weise in ihren Schmutzblättern gegen uu« zu Felde ziehen und feige genug sind, un« nicht in öffentlicher Versammlung Rede zu stehen, hatten leider Anhang genug, un« diesmal eine Niederlage zu bereiten; denn von 939 Stimmen erhielt Bebel 409, Pen, ig 530, der Conservative nur 18 Stimmen, im ganzen Wahl- bezirk erhielt Bebel 694, Penzig 899, eine Majorität von 205 Stimmen. P-nzig erhielt vor drei Jahren im ganzen'iWahl- bezirk nur 195 Stimmen. Weitere Betrachtungen werden folgen; die Wahl wird natürlich angefochten. Mit sozialdemokratischem Gruß Franz Resch, Martinstraße 35K.�M