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..Künstlerisch"

Ein brauner Erziehungsfilm

Ein neuer deutscher   Film tanzt über die Leinwand, er heißt ,, Saison in Kairo  " und dies 1st sein Inhalt:

Lebendige Internationale

Kinderrepublik ohne Deutsche  

den wissen lassen, daß sie für die leibliche Sicherheit von Mowrer nicht mehr ein­stehen könne. Dieselbe Regierung, die sich der ungeheuerlichsten Machtfülle rühmt, nimmt vor dem Ausland das Odium der völligen Ohn­macht auf sich, um einen ihr unbequemen Jour­nalisten loszuwerden. Bei dieser Gelegenheit erfährt man ferner,

Paris  , Anfang September. sichtnahme mit einander vertrugen, nein, das Wir saßen um das große Abschiedsfeuer war wirklich etwas Neues, ein internationaler des Lagers. Unsere Lieder waren in den Alltag, eine internationale Notwendigkeit, mit Ein junger, steinreicher Firmeninhaber, den Dünen verhallt. Ein Gefühl der Wehmut und einander tatsächlich zu leben, ein überragendes Willy Fritsch   so arisch- blond wie irgend mög- des Abschieds lag über uns allen, und wir internationales Lebensgefühl daß die politische Verlustliste der auslän­lich mimt, fühlt sich von seiner Frau Mama wenigen aus Deutschland  , die wir am Lager Ganz sicher war es ein Zufall, daß das dischen Presse in Deutschland   bereits 18 blamiert, denn diese Dame im gefährlichen Al- teilnahmen, dachten mit schmerzlichen Gefühl Lager bei Ostende   stattfand, und der Genosse Personen verzeichnet. ter verdreht, von Modebad zu Modebad reisend, an unsere Falken in Deutschland  , Vandervelde  , der Präsident der Soziali- 9 Korrespondenten haben Deutschland   verlas­allen Salonlöwen die Köpfe. Der Sprößling, die vielleicht jetzt gerade an dem national- stischen Arbeiter- Internationale, die Kinder- sen, weil sie von Anfang an ihre Aufgabe nicht auf den Ruf der Firma bedacht, entschließt sozialistischen Rummel widerwillig teilzuneh- republik   begrüßte, aber nicht zufällig war es, sich endlich, seine Mutter zu verheiraten, und men gezwungen sind, mit den Lippen das daß auch er überwältigt war von dem starken seine Wünsche treffen sich zufällig mit denen ,, Horst- Wessel  "-Lied singend, in den Herzen Gefühl der Internationalität, die in dieser Fal­einer gleichfalls blonden wienerischen Grafen  - ihre sozialistische Gesinnung. kenrepublik dominierte.

erfüllen konnten. Einem zehnten Korresponden­ten ist unter Androhung körperlicher Züchtigung dieselbe Ueberzeugung beige­bracht worden. Ein elfter Korrespondent sei so gut wie hinausgeworfen worden, weitere zwei Korrespondenten seien nach kürzerer oder

weiteren Korrespondenten haben Haussuchun­gen stattgefunden.

tochter, deren angejahrter Papa gepumptes Es war die erste Internationale Kinder- Schon zu Beginn erreichte die Nachricht Geld verwichst, aus den Flirts nicht heraus- republik  , an der die deutsche   Falkenbewe- von der Ermordung Felix Fechenbachs die kommt und dem Familienadel nichts als gung nicht beteiligt war! In Deutschland   nahm Kinderrepublik. Felix Fechenbach   war selbst längerer Haft ausgewiesen worden. Bei inf Schande macht. Die beiden geschäftstüchtigen der Gedanke, durch anschauliche Gestaltung Kinderfreund, seine Frau ist viele Jahre hin­Kinder verabreden also Adel und Millionen- einer wirklichen Kinderrepublik ein sozialpäda- durch Helferin gewesen und zwei von seinen vermögen, das trifft sich tadellos den nichts- gogisches Neuland zu schaffen, zuerst Form an. Kindern sind Falken. Es war daher natürlich, Angst und böses Gewissen, das sind die nutzigen gräflichen Vater mit der koketten Unsere Kinderrepubliken setzten sich durch, und daß auch wir eine Gedenkfeier für dieses Opfer Triebkräfte der Hitlerregierung auch gegen­Firmenmutter zu verheiraten. Ehe die Alten ja thre Werbekraft überschritt die Grenzen unse- faschistischer Mordsucht veranstalteten. Aber über der ausländischen Presse. oder nein sagen können, soll der Rundfunk die res Landes nach allen Seiten hin. In Deutsch  - als wir auf unserem Hügel standen, da fühlten

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ten, so daß die überrumpelten Partner nicht Kinderrepublik und keine Heimstätte für nicht nur zu uns, zu der deutschen Sozialdemo­

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In den, Rassensonderfenstern" der deutschen Buchhandlungen sieht man auch ein Buch Neue Grundlagen der Rassen­forschung" von Hermann Gauch  . Was hat dieser braune Gauch der Welt mit­zuteilen, welche neuen Grundlagen der Rassenforschung hat er gefunden? Wir zitieren:

epochemachende Verlobungsnachricht verbrei- land gab es in diesem Jahre keine wir alle miteinander, Felix Fechenbach   gehört ,, Ueberhaupt mehr zurück können. Dabei geschieht ein Be- unsere Falken. Aber was wir in zehnjähriger kratie, sondern er starb für die gesamte Inter  - keine Menschen triebsunfall versehentlich werden nicht die Arbeit aufgebaut haben, das ist nicht vergebens nationale des Sozialismus. Schwer lag auf allen Eltern, sondern die Kinder als Pärchen aus- gewesen. Auf dem internationalen Kongreß Gemütern der faschistische Druck, aber über gerufen; und, weil's nun mal nicht zu ändern sprach man davon, daß man um Deutschland  , den gerechten Zorn hinaus stieg der Wille zur ist, verlieben sich die beiden Jungen trotz an- wie um einen Pestherd, einen Kordon legen befreienden Tat. Und als wir zum Schluß die fänglicher Ziererei des gräflichen Töchterchens müsse. Wir haben mehr getan, wir haben rings Internationale sangen, da schallte ernst wirklich ineinander. Indes werden auch die um Deutschland   herum ein lebendiges Wachs- und stark der Freiheitsruf, und die kleinen Alten handelseinig. Ein Paar, ein Pärchen, zwei tum sozialistischer Kultur gesichert. Unsere Hände der Falken ballten sich spontan Großaufnahmen Schluß. Als Hintergrund für Falkenmelodien müssen sich in Deutschland   in drohenden Fäusten. dies Begebnis werden die Pyramiden miß- versteckte Wälder und Ecken verkriehen, aber Unsere Falken sind in ihre Länder zurück­braucht. die schalen laut in allen möglichen Ueber- gekehrt. Es sind Arbeiterkinder, an Warum wir den Schmarren so ausführlich setzungen wieder. Die Holländer, diese die von frühester Jugend an die Härte des schildern? Weil wir den Beweis erbringen kräftigen Falken einer aufsteigenden Arbeiter- Lebens herantritt. Für diese Arbeiterkinder ist möchten, daß hier alles beisammen ist und bewegung, tragen nicht nur die Falkenwimpel der Faschismus kein leerer Begriff, sondern die verherrlicht wird, was zur gegenwärti- ihres Landes, sondern unter ihnen die Wimpel der Ausdruck brutaler Feindschaft gegen den Faschismus, Gesellschaftsunmoral gehört: der deutschen Falken. Wir bewahren Euch Arbeiterklasse. Sie hassen käufliche Titel, käufliche Frauen aus höchsten Eure Wimpel, bis Ihr sie wieder frei in Eurem den sie an dem Schicksal ihrer Deutschen   und Kreisen, käufliche Liebe, Kuppelei im Groß- Lande zeigen könnt!" So sprach Jan Stoove- italienischen Falken anschaulich erlebten. format( im kleinen ist sie strafbar), erlogene laar, der holländische Führer, und dieser Akt Wohlanständigkeit, Gaunertum und schamlose war nur die sympolische Ausdeutung von dem, was sie an treuer Falkengesinnung uns bewah­Geschäftemacherei. ren und an guter Falkenarbeit hinzufügen.

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Warum uns so viel daranllegt, diesen Be­weis zu erbringen? Weil die Filminstanzen des III. Reiches dem Film Saison in Kairo" ihre besondere Aufmerksamkeit geschenkt haben. Aha! sagt sich der harmlose Leser, sicher ist das Machwerk verboten, sicher ist es ent­rüstet aus allen deutschen Lichtspielhäusern verbannt worden? Nein das ist es ja ge­rade! Dies Ufa- Produkt wurde von der 1. Filmkammer beim Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht als ,, künstlerisch" anerkannt! Diese An­erkennung hat drei Jahre Gültigkeit und ist mit Steuererleichterungen verbun­den.

Aber sie stehen nicht nur negierend in der Welt, sie haben schon ein Stückchen Verwurze­lung in der internationalen Sozialistischen Wirklichkeit. Sie haben glückliche und frohe Stunden in ihrer Kinderrepublik erlebt.

Heute noch ist es ein kurzer Urlaub von der Not ihrer Klasse, morgen wird es die große internationale sozialistische Republik sein. Es steckt tiefer Ernst im Spiel der Proletarier­

Da waren die Franzosen   in unserem Lager, beinahe 300 an der Zahl, und als wir sie einmarschieren sahen, da hatten wir das Ge­fühl, das sind unsere Falken. Und selbst hindurch durch ihre französische Sprache klang als der Wesenszug dieser Bewegung der kinder. Rhytmus und der Stil der deutschen Falken­bewegung.

3. Reich und

K. F.

Auslandpresse

Wer nicht mit dem internationalen sozialisti­ schen   Wesen der Falkenbewegung vertraut ist, der vermutet, daß auch in dieser Erziehungs­Das deutsche   Volk dari die Wahrheit nicht bewegung der Nationaltyp entscheidend sein müsse. Da war in einer Helferbesprechung ein erfahren. Alle unabhängigen Zeitungen sind prächtiger Südfranzose, ein guter Kamerad, unterdrückt. Aber auch dem Ausland soll aber doch immerhin neu in der Falkenbewe- die Wahrheit über Deutschland   vorenthalten Dahin also geht der Weg der erneuerten" gung. Der warf der französischen   Falkenbe- werden. Seit der Herrschaft der Nazis bestand deutschen Kunst! Wir wundern uns nicht dar- wegung vor, daß sie zu sehr deutsch, zu wenig deshalb zwischen der Regierung und den aus­über. Die braunen Wirtschaftsdiktatoren ver- französisch sei. Aber er hatte wenig Glück ländischen Pressevertretern Kriegszustand Un­teidigen die kapitalistische Ordnung mit Bajo- mit diesem Appell: Zwei echte Pariser, der ter der Führung des Vertreters der Chicago  nett und Gummiknüppel, die braunen Kulturbon- eine Volksschullehrer, der andere Studienrat, Daily News", Edgar Mowrer  , setzten de zen haben die Aufgabe, dem deutschen Unter- beide urtypische Franzosen in Sprache, Gesti  - ausländischen Journalisten allen Versuchen ihre tan die Moral dieser verlotterten Welt so kulation und Temperament, widersprachen: Unabhängigkeit anzutasten, Widerstand schmackhaft zu machen, daß er, behaglich Unsere Falkenbewegung kommt zwar aus gegen. Vor einigen Tagen aber hat Mower, grunzend, das Nachdenken vergißt. Aber wenn Deutschland  , die Deutschen   sind unsere Lehr- der schon vor Wochen den Vorsitz im Verein auch die braune Jugend eines Tages merkt, meister gewesen, aber sie ist internatio- ausländischer Presse niedergelegt hatte, um da­daß ihr statt der versprochenen neuen Sitt- na 1, wir sind glücklich, daß wir zum ersten mit die Enthaftung des Vertreters der Neuen zu Freien Presse", Paul Goldmann  , lichkeit" nur alte Verlogenheit aufgetischt Male eine Bewegung erleben, die eine wurde, dürfte das Zentralinstitut für Erzie- praktische internationale Wirklichkeit dar- reichen, Berlin   plötzlich verlassen. hung und Unterricht" über die Früchte seiner stellt." pädagogischen Bemühungen staunen.

Der Ostjuden- Schwindel Jahrelang hat die rechtsstehende Presse ge­gen die frühere preußische Regierung gehetzt, weil angeblich hunderttausende von Ostjuden" die den deutschen Arbeitern das Brot weg­nahmen, nach 1918 in Deutschland   eingebür­gert worden seien. Diese Anschuldigung war mit ein Bestandteil der systematisch betriebe­nen antisemitischen Hetze, die jetzt in der amtlich betriebenen Juden- Ausrottung ihre Auswirkung gefunden hat.

In Verbindung mit dem vor zwei Monaten verkündeten Gesetz, wonach unerwünschte" Einbürgerungen rückgängig gemacht werden können, ist nun vom Preußischen Innenmini­sterium eine Statistik der nach 1918 vor­genommenen Einbürgerungen veröffentlicht worden. Danach entfallen im Zeitraum von 1919 bis 1933 von insgesamt 130.000 Einbür­gerungsanträgen in Preußen nur etwa 5000 auf ostjüdische Anträge! Selbst angenommen, daß allen diesen Anträgen stattgegeben wurde, würde das bedeuten, daß noch keine 4% aller Einbürgerungen auf Ostjuden entfielen und daß gegenüber der Bevölkerungszahl Preußens der ,, ungeheuere Zustrom" der Ostjuden 0,001%, das heißt ein Tausendstel Prozent, Im Jahresdurchschnitt mit Familienangehöri­gen vielleicht zwei oder drei Tausendstel be­trug!

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Ueber die Gründe dieses Schrittes gibt ein So war es in der Tat im Lager. Das war Brief Aufschluß, den Mowrer an seine früheren nicht mehr eine Zusammenfügung von einzel- Berliner Kollegen gerichtet hat. Danach hat nen Völkern, die sich unter gegenseitiger Rück- die Reichsregierung die amerikanischen   Behör­

In Kürze erscheint:

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neu beginnen"

FASCHISMUS   ODER SOZIALISMUS ZU DEN STREIT   FRAGEN DES SOZIALISMUS IN UNSERER EPOCHE

Als 2. Heft in der Schriftenreihe ,, PROBLEME DES SOZIALISMUS" Herausgegeben von der Sozialdemokratischen Partel Deutschlands  

Vorbestellungen an: ,, Neuer Vorwärts", Verwaltung Karlsbad  , Kantstr.

Bei den nicht nordischen Menschen stehen entsprechend der Vorschnauzigkeit des Oberkiefers die Zahnwurzeln mehr schief wie beim Tier... Die mahlenden Kaubewe­gungen des nordischen Menschen lassen das Kauen bei geschlossenem Mund erfolgen. die pressenden des andersrassigen Menschen neigen aber wie beim Tier dazu, zu schmatzen.

Doch der nordische Mund vermag noch mehr. Wie die rote Farbe aufreizend wirkt, so auch der hellrote Mund des nordischen Menschen reizend, indem er zum Küssen und darum zum Liebes werben reizt. Er sieht ansprechend und gleichsam ku B- fähig aus.

Dagegen zeigt bei Nichtnorden der breite, dicklippige Mund im Verein mit den aufge­worfenen breiten Nasenlöchern die sinnliche Gier, das schadenfrohe und falsche Grinsen, das genußsüchtige Einschlürfen.

Das Reden mit den Händen und Füßen Ist kennzeichnend für den Nichtnorden wäh­rend der nordische Mensch ruhig steht, eher die Hand in der Hosentasche hat. Ausgesprochenes Schamgefühl finden wir nur in der nordischen Gesittung, die schön die Geschlechtsteile die Scham benennt. Der dunkelhäutige Mensch kann auch äußerlich kaum schamhaft erröten.

Bei den nordischen Menschen findet sich eine Veranlagung für die Reinlichkeit im Innern und Aeußeren... der nichtnordische Mensch lebt immer im Schmutz, wo er unter seinesgleichen ist.

Die nordische Form entspricht dem Still­gestanden unserer Uebungsvorschrift Nur bei der Brust des nordischen Weibes. und das auch bei herabhängenden Armen. fin­den wir die straffe, stehende Brustdrüse mit der Halbkugelform als die höchst­mögliche Erhebung eines in wag­rechter Ebene entspringenden Weich­telles in die Höhe.

Der nichtnordische Mensch nimmt eme Zwischenstellung zwischen nordischen Men­schen und den Tieren, zunächst den Men­schenaffen, ein. Er ist darum kein voll­kommener Mensch, er ist so überhaupt kein Mensch im eigentlichen Gegensatz zum Tier, sondern eben nur ein Uebergang dazu, eine Zwischenstufe. Besser und treffender ist aber die Bezeichnung Unter­mensch.

Der nichtnordische Mensch, bemerkt dazu die   Wiener Arbeiter-   Zeitung", ist also überhaupt kein Mensch. Er grinst falsch und schadenfroh. Er lebt im Schmutz und redet mit Händen und Fü­Ben. Im Dritten   Reich pflegt er, schlau wie er ist, als SA.- Führer oder Minister aufzutreten. Die Qualitäten des nordi­schen Menschen hingegen sind Hinter­schnäuzigkeit, Kußfähigkeit und höchst­mögliche nationale Erhebungen der Weichteile in die Höhe; außerdem hat er die Hand in der Hosentasche. Die Tiere  Beethoven,   Michelangelo, Do­  stojewski, typische Vorschnäuzler, hatten offenbar die Hand zu wenig in der Hosentasche, und an Kußfähigkeit dürfte der   Hitler- Junge Quex sie bei weitem übertreffen. Und darauf kommt es an, nicht auf die Kulturleistung.