Opposition an der alt

Arbeiterfront  

den nicht darum herumkommen, die Verfassung näher zu bezeichnen, deren gewaltsamen Umsturz Klühs und Genossen versucht haben sollen! Vielleicht wird ihnen auch dieses juristische Kunst­stück gelingen-- aber über die poli­tische Wirkung eines solchen Hochver­ratsurteils im Ausland und bei den Ar­

Seit dem 1. Juli ist die Reinigung" die Warenschulden und Beiträge von den be, werkschaften beachtenswert. Während die SAP beitermassen in Deutschland   kann nicht der Gewerkschaften restlos durchgeführt stohlenen Arbeitersportvereinen einzutreiben. zum Austritt aus den Gewerkschaften aufruft, der geringste Zweifel bestehen. Je wei. und rund 20.000 Nazis, meist stellenlose Er macht bekannt, daß er für den 1. und ist die KPD   neuerdings der leidenschaftliche ter der, Mißbrauch der Justiz ge­Kaufleute und Intellektuelle, so gut wie 16. Krels beauftragt worden ist, die Vereine zu Verfechter der Gewerkschaften geworden. trieben wird, desto sicher bildet sich ein kein Arbeiter, haben die Futterkrippe be- mahnen, damit sie ihren Verpflichtungen" Wenn auch reichlich spät, halten die Kommuni- Zustand, den kein zivilisiertes Volk auf sten nach der Zerschlagung der deutschen   die Dauer ertragen kann. setzt. Die vorliegenden Rundschreiben ent- nachkommen.

Führerwille, Uebersichtlichkeit, freiwilli- dieser Herr Klein leistet mit Sieg Heil! dazu Die Begründung unterscheidet sich freilich ger Gehorsam, Solidarität, Verantwor- Hilfestellung!

sonst!

-

so hart auch dieser

halten Richtlinien für eine Reorganisation In dieser Mitteilung steht, daß Gewerkschaften und nach einem jahrelangen Und darum der Gewerkschaften. Man sucht darin ver- der Arbeiter- Turn- und Sportbund   erbitterten Kampf der RGO gegen die freien Kampf ist, kein Opfer fällt um­geblich irgend welche Anweisung für Ge- erst vom 31. Juli aufgehört hat zu Gewerkschaften jetzt plötzlich entdeckt, daß werkschaftsarbeit. Die neuen Gewerk- bestehen. Die Vereine, die bereits im April die entscheidende Arbeit der Kommunisten die schaftsunteroffiziere und Feld- aufgelöst wurden, werden durch diese Mittel- Gewerkschaftsarbeit zu sein hat. Die verschie­Das Neue Tagebuch schildert webel brauchen sich nicht mehr um Löh- lung gezwungen, die Bundesbeiträge bis 31. denen Gliederungen der KPD   verlangen heute ne oder Tarife, um Arbeiterschutz und Juli zu bezahlen. Gibt es einen größeren Be- geradezu befehlsartig den Beitritt zu den Ge- grauenhafte Folterungen, denen Genosse Ernst Heilmann   im Lager Oranien­Arbeitsrecht zu kümmern; dafür wird die trug? Die Angestellten hat man bereits im werkschaften. Die früheren RGO- Leute bean- burg ausgesetzt sein soll. Wir können nur Militarisierung verlangt. ,, Autoritärere März hinausgetrieben, obne Entschädigung. Und tragen ihre Wiederaufnahme in die Verbände. burg   ausgesetzt sein soll. Wir können nur die Hoffnung aussprechen, daß diese auch im Dritten Reich   nicht allzu sehr von der Schilderungen sich als übertrieben heraus­tungsprinzip, Schlagkraft usw. sind die Wir Arbeitersportler brauchen aus der Vergangenheit bekannten Hetze gegen stellen mögen! Leider ist es aber nur zu Hauptabschnitte des neudeutschen Ge- jetzt keinen Sport, Uns ist der SPD   und ADGB  . Die kommunistischen   Losun  - wahr, daß in Lagern und Gefängnissen immer noch barbarische Miẞhand­werkschaftslexikons. Für die neu einge- Kampfgegen die Wiebols und Klein, gen und Parolen sind heute nicht weniger teilten fünfzehn großen Verbände werden die das wahre Gesicht der Nazi verworren, als früher. Die kommunistischen   lungen an der Tagesordnung große Planskizzen veröffentlicht und ver- verkörpern, jetzt viel wichtiger. Arbeiter werden aber wohl nicht darauf ver­werden Da es offenbar in Deutschland   keine teilt, neue Abzeichen und neues Büromate- Deshalb nicht Sleg Hell! sondern zichten, darüber nachzudenken, ob es nicht D rial sind ausgegeben worden. Das rein Frel Hell! 190192 besser gewesen wäre, die freien Gewerkschaf- Männer gibt, die dieser namenlosen na­materielle Denken", gemeint sind Lohnfor- tonal og 19 briten rechtzeitig zu verteidigen, als hinterher tionalen Schande ein Ende bereiten, derungen, muß aufhören. Für die bisher Gewerkschaftsfreundliche von der Bedeutung dieser wichtigsten Waffe bleibt nur der wiederholte Anruf der nicht in die Arbeitsfront eingeschalteten sealway KPD.sb bob der Arbeiterbewegung zu reden, die man vor- Weltöffentlichkeit übrig. Unternehmerverbände ist das materielle Inmitten des Wirrwarrs politischer Parolen her zur Freude der Faschisten hat zerbrechen menschlich denkt, hat die Pflicht, gegen solche Greuel seine Stimme zu erheben, Denken weiterhin gestattet und erwünscht. in den Betrieben ist die Stellung zu den Ge- helfen, rouge nise briw nadola und wehe denen, die sie nicht Die reorganisierte Bewegung" bereitet Paraden. NSBO- Aufmärsche und sonsti­ges militärisches Gepräge vor, sie sollen der Arbeitsfront neuen Auftrieb geben. Das alles soll den Proleten über die Be­endigung der Revolution" hinweghelfen.

sind.

hören.

Verhaftungen in Berlin   Hitler  - Margarine

Wer

ist die teuerste der Welt!

860 Was aber geschah in Wirklichkeit? Man hat einen, Fettplan" ins Werk gesetzt, dessen Zweck war, nicht etwa den Verbrauchern mög­lichst viel und möglichst billiges Fett zukom­men zu lassen, sondern den Landwirten mit

In Berlin   ist vor kurzem der frühere und beliebtesten Persönlichkeiten gehört. Hitler   hat seinen Wählern vor Ausbruch Die NSBO ist von oppositionellen Stro- stellvertretende Chefredakteur des Vor- Viele Jahre war er Vorsitzender der Ber  - des Dritten Reiches den Himmel auf Erden mungen, wenn auch in kleinen Gruppen wärts", Gen. Franz Klühs  , verhaftet liner Ortsgruppe des Reichsverbandes der versprochen. Viele wählten ihn in der Hoff­durchsetzt. Angesichts der Karrieremacher sind die NSBO- Funktionäre über den worden. Das gleiche Schicksal erlitten Deutschen Presse, um die er sich allge- nung, wenn schon nicht den Himmel auf die Schub der Märzgefallenen", d. h. über zahlreiche andere Genossen, unter ihnen mein anerkannte Verdienste erwarb. Die Erde, so doch wenigstens etwas mehr Fett das Eindringen von bürgerlichen vor allem Karl Hildenbrand, der langjährige vollkommene Lauterkeit seiner Gesin- aufs Brot zu bekommen. Gesandte Württembergs, sowie die Land- nung ist bei allen politischen Gegnern intellektuellen Postenjägern stark ver­stimmt. Diese Oppositionellen werden in- tagsabgeordneten Fechner und Wil- unbestritten. helm Krüger. Nach Meldungen auslän- Was nun den angekündigten Hoch­des täglich mehr und mehr verdrängt. Die discher Zeitungskorrespondenten sollen verratsprozeß betrifft, so sehen wir Mitgliedsnummer 1 bis 100.000 beginnt zu herrschen. Die Entwicklung in den Betrie- die Verhafteten nach ihrer Festnahme ihn noch nicht. Kommt er, so wird die an ihm ebensowenig allen Mitteln höhere Butterpreise zu sichern. ben und in den Gewerkschaften erinnert Schwer mißhandelt worden sein. Hitlerregierung Sie sollen sich angeblich jetzt in Leipzig   Freude erleben, wie an dem Prozeß um Die früheren Regierungen haben den Unbemit­Entwicklung in Italien  , die dort die Rei- befinden, wo man gegen sie wegen den Reichstagsbrand. Hochverrat begeht telten zwar die Butter verteuert, aber ihnen Hochverrats prozessieren will. man bekanntlich dadurch, daß man eine doch wenigstens die billige Margarine nigung der Gewerkschaften von den prole­tarischen Elementen im eigenen Lager ge­In Journalistenkreisen hat der Fall des- bestehende Verfassung gewaltsam gelassen; Hitler   nimmt ihnen auch noch die. bracht hat. Wir werden die kritische Hal- halb ungewöhnliches Aufsehen erregt, weil umzustürzen versucht. Der Herr Ober- Bereits am 23. März wurde ein Gesetz erlas­tung der ehrlichen NSBO- Leute nicht Franz Klühs   doch zu den angesehensten reichsanwalt und die Reichsrichter wer- sen, das den Verkehr mit Oelen und Fetten überschätzen dürfen, sie werden in kur­zer Zeit das Schicksal der sogenannten Gewerkschaftsbonzen aus den alten frei­gewerkschaftlichen teilen.

sehr an jene Periode der faschistischen

dent

heißt

NSBO?" So fragt der. noch immer spott­lustige Berliner Volksmund. Und er ant­wortet darauf: Nu siehste bald Oranien­ burg  " nämlich das dortige Konzentra­tionslager.

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Die Gewerkschaften werden durch weiteren Druck und durch Gewalt zu aus­gesprochenen Zwangsorganisationen ent­wickelt. Die oppositionellen Strömungen innerhalb der Nazis werden ähnlich Italien  zerschlagen werden. Diese ganze Entwick­lung bestätigt nur die hier wiederholt ausgesprochene Erkenntnis, daß es im Dritten Reich   keine unpolitisch nurgewerk­schaftliche Opposition geben kann, die auf einen Erfolg zu rechnen vermag. Der psy­chologische Umschwung, der zweifellos innerhalb aller Arbeiterkreise zu beobach­ten ist, wird nur zur Erschütterung des Regimes führen können, wenn er von einer revolutionären bewußt sozialistischen Bewegung aufgefangen wird. 5

Verräter am Werk

Man schreibt uns:

Verräter sind in Berlin   am Werke, um die Arbeitersportler in das Lager der Nazi überzuführen. Der früher so radikale Joseph Klein   ist der kommissarische Führer dieser Gesellschaft. Anpassungsfähig wie immer, hat er sich den Nazi zur Verfügung gestellt und ist jetzt gegen gute Bezahlung ein Marxisten­fresser geworden. Im Namen einer von den Nazi eingesetzten Dreierkommission, erläßt er in seiner gleichgeschalteten Turn- und Wochen­schau einen Aufruf, der zum Schluß sagt:

" Wir bitten nicht mehr in der Oef­fentlichkelt als Marxistensportler" bezeichnet zu werden.

Feste und treue Schicksalsgemeinschaft verbindet uns mit SA, SS und NSBO. Unser Führer ist Adolf Hitler  .

Sieg Heil!

Die Dreierkommission. I. A. J. Klein."

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Dieser Held hat nach Rücksprache mit dem Der eine Räuber: Und du meinst, bei der SA könnte man Karriere machen?" ,, Treu  " händer des Arbeiter- Turn- und Sport- Der andere Räuber: Tja? Ik weeß nich? Konzentrationslager is da ooch schon. bundes Wiebols- Leipzig es übernommen, Aber weeẞte was: Geh zur SS.  , da biste sicher!"

einer neuerrichteten Preisstelle unterstellt und eine Steuer auf Margarine und Kunstspeisefette einführt. Diese Steuer be­trägt nicht weniger als 25 Pf. je Pfund Mar­garine. Auf die billigsten Margarinesorten im Preise bis zu 30 Pf. je Pfund entfielen vor der Neuregelung der Fettwirtschaft durch die Re­gierung des Dritten Reiches   49.9 Prozent, also die Hälfte des gesamten Margarineumsatzes. Nichts ist für die Hitlerregierung bezeichnen­der, als daß die Steuer von 25 Pf. gleichmäßig für alle Margarinesorten, die teuersten wie die billigsten, erhoben wird, Ilivy

daß also die billigsten Margarinesorten und die leistungsschwächsten Verbraucher am stärksten helastet werden

und daß durch die Steuer der Preis für die bil­ligste Margarine auf rund das Doppelte her­aufgeschraubt wird.

Der Zweck der Uebung ist, dem deutschen  Volke mit Gewalt den Verbrauch der heimi­schen Butter anzugewöhnen und ihm den Kon­sum der nicht ganz rassenreinen Margarine abzugewöhnen. Die Margarine soll dermaßen verteuert werden, daß die Preisspanne zwi­schen Margarine und Butter möglichst wenig Anreiz gibt, die teure Butter durch Margarine zu ersetzen. In der Tat ist in Deutschland   der Butterpreis von 1.05 bis 1.10 Mark im April auf jetzt 1.42 bis 1.54 Mark je Pfund gestiegen, der Margarinepreis, der im März je nach der Sorte zwischen 25 und 60 Pl. pro Pfund gelegen hatte, ist heute 66 Pi. bis 1 Mark. Hitler ist es also gelungen, die Butter um 50 Prozent zu verteuern und zu bewirken, daß die Margarine im Dritten Reich  , soviel kostet wie früher die Butter und die schlechteste Marga­rine so viel wie früher die beste.

Das Ergebnis hat eine Untersuchung der Forschungsstelle für den Handel festgestellt, und in ihren Mitteilungen vom 29. August ver­offentlicht. Danach haben die kleineren und mittleren Geschäfte 15 Prozent, die Filialbe­triebe nur 6.5 Prozent mehr Butter abgesetzt als vor der Neuregelung der Fettwirtschaft. Zur gleicher Zeit ist aber der Margarineum­satz um nicht weniger als 30 bis 35 Prozent und der Umsatz von Butter und Margarine zu­sammen mengenmäßig um etwa 5 Prozent ge­sunken.